Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LTC1043 Linearität + Charge-Injection


von Anja (Gast)


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Hallo zusammen,

Hat jemand Erfahrungen mit der Charge-Injection des LTC1043?

Ich habe die 2:1 Spannungsteiler-Schaltung aus dem Datenblatt Seite 8 
Figure A01 (mit nachgeschaltetem Buffer LT1050 und WIMA MKS02) 
aufgebaut.
http://cds.linear.com/docs/Datasheet/1043fa.pdf

Wenn ich jetzt am 24-Bit A/D-Wandlereingang die heruntergeteilte 
Referenzspannung (5V / 2) des ADCs (ratiometrisch) anlege erhalte ich 
statt der erwarteten 2.500000V lediglich 2.499975V obwohl ich den 
INL-Fehler des ADCs bereits herauskalibriert habe. Nach Abzug des 
Offsets vom LT1050 habe ich immer noch 15-20uV zu wenig Spannung am ADC.

Die Schaltung ist mit 1ppm Genauigkeit (5uV ?) angegeben so daß ich mich 
frage ob da nicht ein paar Pins "vertauscht" sind, die die Charge 
Injection in die falsche Richtung lenken.

Hat das jemand schon mal untersucht?
Jim Williams kann ich leider nicht mehr fragen.

Gruß Anja

von Christian L. (cyan)


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Ich habe das ganze jetzt mal nur Simuliert aber LTspice bestätigt deine 
Werte. Am Ausgang des LTC1050 kommen 2,4999809 V raus. Am Eingang liegen 
2,4999821V an. Hätte eigentlich eher auf den Input Bias Current getippt, 
der ja auch Ladungen in den Kondensator schiebt bzw. aus ihn holt.
Aber selbst ohne OPV erreicht der LTC1043 in der Simulation nur eine 
Ausgangsspannung von 2,4999768V. Komisch, wenn nicht einmal die 
Simulation mit idealen Bauteilen die Werte aus dem Datenblatt bestätigen 
kann.

Real habe ich noch nichts mit dem LTC1043 gemacht. Habe ihn aber hier, 
da ich irgendwann in näherer Zukunft mal einen Dual Slope Wandler bauen 
will und und ebenfalls mit dem Präzisionsteiler als ratiometrische 
Messung die Wiederholgenauigkeit prüfen wollte.

Vielleicht hilft's ja ein bisschen weiter.

LG Christian

von Christian L. (cyan)


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P.S.: Da ich's gerade noch im Datenblatt sehe. Die Charge Injection ist 
ja stark Betriebs- und Eingangsspannung abhängig. Bei einer 
Versorgungsspannung von 10V sollte sie bei einer Eingangsspannung von 5V 
gegen null gehen.
Ändert sich die Abweichung bei dir denn mit Änderung der 
Betriebsspannung?

LG Christian

von Helmut S. (helmuts)


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@Anja,

Hast du die Abschirmfläche unter dem 1uF C (11-12) beachtet?
Siehe Seite 5, Test Circuit 4 CMMR test.

von Anja (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Hast du die Abschirmfläche unter dem 1uF C (11-12) beachtet?

Guter Hinweis: Ich habe zwar die Guard-Rings um die Pins nicht jedoch 
eine Fläche unter dem (liegenden als SMD bestückten) Kondensator. Und 
MKS-02 hat als induktivitätsarmer (geschopter) Kondensator natürlich 
auch keine ausgewiesene außenliegende Wicklung.
Schade Platz wäre auf der Leiterplatte an der Stelle noch gewesen. Da 
werde ich wohl mit Kupferfolie nacharbeiten müssen.

Hast Du denn Meßwerte was das bringt?

Christian L. schrieb:
> Ändert sich die Abweichung bei dir denn mit Änderung der
> Betriebsspannung?
Ist nicht so einfach zu messen da sich auch der Offset des OPs wegen 
mangelnder CMMR mit der (nicht symmetrischen) Versorgungsspannung ändert 
habe ich das ganze Fix auf +9,35V/-1.25V stabilisiert. Aber den Test 
wollte ich auch noch mal machen.

Gruß Anja

von Anja (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Komisch, wenn nicht einmal die
> Simulation mit idealen Bauteilen die Werte aus dem Datenblatt bestätigen
> kann.
Tja mit was rechnet LTSpice denn: single oder double float?
Ich gehe mal davon aus daß man bei den Matrizenrechnungen ganz schnell 
in numerische Ungenauigkeiten hineinläuft. Also unter 0.01% wird die 
Simulation vermutlich nicht mehr stimmen.

Christian L. schrieb:
> Habe ihn aber hier,
> da ich irgendwann in näherer Zukunft mal einen Dual Slope Wandler bauen
> will und und ebenfalls mit dem Präzisionsteiler als ratiometrische
> Messung die Wiederholgenauigkeit prüfen wollte.

Dafür ist der LTC1043 prima geeignet. Das Spannungsteilerverhältnis 
ändert sich über Temperatur 10-40 Grad weniger als 1ppm. 
(Versorgungsspannung stabilisiert).

Gruß Anja

von Helmut S. (helmuts)


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Im Anhang ist die Simulation die zeigt, dass eine Streukapazität am Pin 
12 des LTC1043 nach Masse schädlich ist. Das ist die Stelle an der sie 
einen Shield, der an Pin 10 angeschlossen wird, unter den Kondensator 
und den Pin darunterlegen.

Mit

Plot Settings -> Reload Plot Settings

kann man nach jeder Simulation die Ploteinstellung zurückholen.

von Ina (Gast)


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Könnte dielektrische Absorption der Caps nicht auch eine Rolle spielen? 
Dann probiere doch mal MKP4-Caps aus.

Jim Williams hätte dir sicher geraten mit individuellen Abschirmungen zu 
epxerimentieren. Helmuts Simulation zeigt, welchen Einfluß bereits nur 
eine einzige angenommene Streukapazität hat. Da gibt es aber noch mehr 
und vergiß nicht, daß da noch ein Oszillator im Chip sitzt!

Eine gute Möglichkeit den Einfluß von Streukapazitäten herauszufinden, 
ist, den berühmten "Brummfinger" einzusetzen. Berühre Teile der 
Schaltung (Kondensatorgehäuse, etc.) und schaue ob das 
AD-Wandlungsergebnis abhaut. Wenn du kritische Bereiche entdeckt hast, 
versuche sie konsequent zu schirmen.

Auch würde ich mal mit unterschiedlichen Taktfrequenzen experimentieren. 
Verwende doch mal ein gut abgeschirmtes, externes Oszillatorsignal mit 
schlappen Flanken, bei dem du langsam die Frequenz herunterdrehst. Ich 
würde keinesfalls den internen Oszillator verwenden.

Wie sieht denn das Signal am anderen Kanal aus? Eventuell gegenläufiges 
Verhalten???

von mineo y. (mineo)


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Muss man vielleicht auch den Wert vom Ron im Verhältnis zum Riso des 
Kondensators berücksichtigen?

von Anja (Gast)


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Ina schrieb:
> Könnte dielektrische Absorption der Caps nicht auch eine Rolle spielen?
> Dann probiere doch mal MKP4-Caps aus.

Sollte sich nur auf die Einschwingzeit auswirken. Nach 3 oder 4 Minuten 
sollte dies keine Rolle mehr spielen.
Die Schaltung sitzt in einem 25 zu 9 pol DSUB Adaptergehäuse. Ich habe 
keine Ahnung wie man da 2*MKP4 mit 1uF hineinbringt.

mineo y. schrieb:
> Muss man vielleicht auch den Wert vom Ron im Verhältnis zum Riso des
> Kondensators berücksichtigen?
Klar kann man. Ich komme aber bei Raumtemperatur auf 0.3ppm Fehler.
(>3000s typ Entladezeitkonstante zu ca 1ms Periodendauer).

Ina schrieb:
> Berühre Teile der Schaltung (Kondensatorgehäuse, etc.)
Ist das dann Thermischer Einfluß, Fettfinger oder Streukapazität?

Helmut S. schrieb:
> Im Anhang ist die Simulation die zeigt, dass eine Streukapazität am Pin
> 12 des LTC1043 nach Masse schädlich ist.
Das überzeugt mich.

Gruß Anja

von Ina (Gast)


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>Ist das dann Thermischer Einfluß, Fettfinger...

Was hast denn du für Finger??

>...oder Streukapazität?

Jaaa. Der menschliche Körper ist mittelohmig und in der Lage, wie eine 
Äquipotentialfläche den Abstand zwischen Schaltungsteilen zu 
"verkürzen". Damit erhöht er die Streukapazität zwischen 
Schaltungsteilen und von Schaltungsteilen zur Erde. Außerdem fängt er 
elektrische Felder aus der Umgebung auf und kann sie an andere 
Schaltungsteile weiterleiten (-> der berühmte "Brummfinger").

In deinem Fall kannst du verschiedene Schaltungsteile mit dem Finger 
berühren und beobachten, wie sich das AD-Wandlungsergebnis ändert. Mit 
etwas Übung lassen sich so schnell Schaltungsteile aufspüren, die von 
einer elektrischen Abschirmung profitieren würden.

von Anja (Gast)


Angehängte Dateien:

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Helmut S. schrieb:
> Im Anhang ist die Simulation die zeigt, dass eine Streukapazität am Pin
> 12 des LTC1043 nach Masse schädlich ist.

Mhm die Praxis sieht wohl anders aus:
Ohne Folie habe ich so 2uV Änderung in 2 Minuten und in 2 Minuten wieder 
zurück -> vermutlich thermisch

Mit Folie auf den 1. Blick keine Änderung der Ausgangsspannung. (Genaue 
Messungen sind erst nach vollständiger Trocknung möglich).
Allerdings: wehe ich berühre die Folie. Dann driftet der Wert sofort.
Also brauche ich jetzt noch einen Masseschirm um die Guard-Folie.

Um jetzt noch mal auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen.
Hat jemand mal Messungen zur charge injection gemacht bzw. die Pins 
getauscht und mit welchem Ergebnis.

Gruß Anja

von Anja (Gast)


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Hallo,

Also: auch auf den 2. Blick keine Änderung der Ausgangsspannung.
Die Änderung von 2499.9685 auf 2499.9681 mV (ohne Offsetkorrektur 
-24.2uV) liegt unterhalb der Reproduzierbarkeitsgrenze. (und geht zudem 
in die falsche Richtung).

Im Datenbuch steht zu allem Überfluß auch noch daß zwischen Guard und 
Masse ebenfalls auf geringe Streukapazität geachtet werden soll da dies 
indirekt ebenfalls das CMMR beeinflußt. Ich werde wohl beim nächsten 
Layout die Kondensatoren weiter auseinandersetzen müssen. Da der 
Ausgangskondensator Massebezug hat.


Gruß Anja

von Purzel H. (hacky)


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Anja, hast du schon bei Linear Technology nachgefragt ? Die sind bei 
technischen Fragen sehr hilfsbereit.

von Arc N. (arc)


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Anja schrieb:
> Im Datenbuch steht zu allem Überfluß auch noch daß zwischen Guard und
> Masse ebenfalls auf geringe Streukapazität geachtet werden soll da dies
> indirekt ebenfalls das CMMR beeinflußt. Ich werde wohl beim nächsten
> Layout die Kondensatoren weiter auseinandersetzen müssen. Da der
> Ausgangskondensator Massebezug hat.

Taktfrequenz reduziert/verändert?
"Excessive external parasitic capacitance between the C–
pins and ground indirectly degrades CMRR; this becomes
visible especially when the LTC1043 is used with clock
frequencies above 2kHz. Because of this, if a shield is
used, the parasitic capacitance between the shield and
circuit ground should be minimized."

> Gruß Anja

von Anja (Gast)


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Oktav Oschi schrieb:
> Anja, hast du schon bei Linear Technology nachgefragt ? Die sind bei
> technischen Fragen sehr hilfsbereit.

Guter Hinweis.

Arc Net schrieb:
> Taktfrequenz reduziert/verändert?
> especially when the LTC1043 is used with clock
> frequencies above 2kHz.

Ich habe am Frequenzeingang den Standard 10nF Kondensator für "beste 
Gleichtaktunterdrückung" drin. Die Frequenz liegt also irgendwo zwischen 
400 und 1000 Hz.

Gruß Anja

von Wolfgang (Gast)


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Hallo Anja
bitte lese noch mal das Datenblatt durch.
Bei Charge Injection steht wohl was von  Charge degrading bei halbem 
Versorgungsspannungsbereich.
Viele Gruesse
Wolfgang

von Ina (Gast)


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>bitte lese noch mal das Datenblatt durch.
>Bei Charge Injection steht wohl was von  Charge degrading bei halbem
>Versorgungsspannungsbereich.

Anja dringt mit ihrer Anwendung in Bereiche vor, in denen wohl nur ganz 
wenige vor ihr waren und in denen sie bis an die Grenzen der Physik 
stößt. Wenn Anja wirklich das Optimum herausholen will, dann muß sie an 
allen möglichen Parametern drehen und alle möglichen Layouts und 
Abschirmvarianten durchspielen.

Die Charge Injection zu kompensieren, indem man auf dem Chip eine 
weitere Schaltung aufbaut, in der die gleiche Charge Injection nochmals 
auftritt, aber sich mit negativem Vorzeichen zum Gesamtergebnis addiert, 
ist ein alter Hut. Diese Technik heißt "Charge Injection Cancellation" 
und wird beispielsweise bei hochwertigen Analogschaltern eingesetzt, 
oder Schaltungen die solche auf ihrem Chip haben. Der legendäre MX7-Chip 
am CERN, ein ladungsempfindlicher Vorverstärker zur 
Front-End-Verarbeitung von Signalen von Elementarteilchen-Detektoren war 
beispielsweise auf niedrigste Charge Injection hin optimiert. Dies 
gelingt aber immer nur in einem ganz kleinen Arbeitspunktbereich 
optimal. Genau diesen muß Anja jetzt durch "Trial and Error" finden.

Es gibt aber noch ganz andere Mechansimen, die zu Anjas Abweichungen 
führen könnten. Beispielsweise die Demodulation von unerkannten 
HF-Signalen oder solchen Dingen wie ordinärem 50/100Hz Brumm. Auch 
Herstellungstoleranzen oder Temperaturgradienten können Einfluß nehmen.

Es ist schön, daß Anja mit ihren hochinteressanten Beiträgen dieses 
Forum immer wieder bereichert. Sie hebt sich damit wohltuend von den 
vielen Threads ab, in denen faule Deppen nur ihre Kritikunfähigkeit und 
Beratungsresistenz zur Schau stellen und dann am Ende auch noch pampig 
werden.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Anja schrieb:
> Ich habe am Frequenzeingang den Standard 10nF Kondensator für "beste
> Gleichtaktunterdrückung" drin. Die Frequenz liegt also irgendwo zwischen
> 400 und 1000 Hz.

Mit dieser niedrigen Frequenz wir zwar vielleicht die Gleichtaktunter-
drückung besser, dafür machen sich die Leckströme der Kondensatoren
bemerkbar. Da kommen schon ein paar µV zusammen. Wenn man dann noch die
Kriechströme auf der Platine, den Offset des Opamps, die Rons usw.
hinzurechnet, landet man schnell bei den fraglichen 15µV.

Ich sehe das ähnlich wie Ina: Es gibt viele kleine Ursachen für das
Problem, die alle gleichermaßen behandelt werden müssen.

Was mich am Rande noch interessieren würde:

Anja schrieb:
> obwohl ich den INL-Fehler des ADCs bereits herauskalibriert habe.

Wie hast du die Kalibration gemacht, und welche obere Fehlergrenze
kannst du mit dieser Kalibration garantieren?

von Arc N. (arc)


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Yalu X. schrieb:
> Anja schrieb:
>> obwohl ich den INL-Fehler des ADCs bereits herauskalibriert habe.
>
> Wie hast du die Kalibration gemacht, und welche obere Fehlergrenze
> kannst du mit dieser Kalibration garantieren?

Kann zwar die Frage nicht direkt beantworten, allerdings gibt's zu dem 
Problem einige Paper u.a.:
Testing of High Resolution ADCs Using Lower Resolution DACs via 
Iterative Transfer Function Estimation, S.Kook et.al, 2009, 
doi:10.1109/ETS.2009.25

A deterministic dynamic element matching approach for testing 
high-resolution ADCs with low-accuracy excitations, B. Oletta, 2006,
doi:10.1109/TIM.2006.873821

Methodology for testing high-performance data converters using
low-accuracy instruments, Le Jin, 2006
http://archives.ece.iastate.edu/archive/00000222/01/Dissertation_Le_Jin.pdf

SEIR Linearity Testing of Precision A/D Converters in Nonstationary 
Environments With Center-Symmetric Interleaving, Le Jin et. al, 2007,
10.1109/TIM.2007.904491 (ist in der Dissertation enthalten)

Histogram measurement of ADC nonlinearities using sine waves, J. Blair, 
1994, doi:10.1109/19.293454

von Anja (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Anja schrieb:
>> obwohl ich den INL-Fehler des ADCs bereits herauskalibriert habe.
>
> Wie hast du die Kalibration gemacht, und welche obere Fehlergrenze
> kannst du mit dieser Kalibration garantieren?

Siehe AN86 Appendix E:

http://cds.linear.com/docs/Application%20Note/an86f.pdf

Beim LTC2400 kann die INL in erster Näherung als Parabel approximiert 
werden.
Den "genauen" Wert bestimme ich mit einem Widerstandsteiler an einer 
temperaturstabilen potentialfreien gepufferten Referenz. Jeder 
Spannungsteilerabgriff UOut ergibt ein Messwertepaar UOut - 0V und 5V - 
UOut. Beide Messwerte eines Paares zusammen aufaddiert sollten (nach 
Abzug des Offsets) die ebenfalls gemessenen 5V ergeben. Mit ein bischen 
Arithmetik kann man mit den Meßwertepaaren und dem Fehler dann den 
Koeffizienten der Fehler-Parabel berechnen.

Die Abweichung in Bereichsmitte liegen dann so typisch zwischen 7 und 9 
ppm. (was genau den 8 ppm Korrektur als Default-Wert des Assembler 
Programms aus AN86 ergibt). Der Datenblattwert von typ 4 ppm ist dann 
wohl nach der "Boxing-Methode" angegeben. (Also Maximalabweichung +/- 
zur Ausgleichsgeraden).

Ich reduziere die INL also von ca 8ppm auf vermutlich unter 1 ppm. 
Nachmessen ist wegen des Rauschens meiner Meßmittel eher schwierig.

Gruß Anja

von Purzel H. (hacky)


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Um eine Idee einer Charge Injection zu bekommen :
Der ACF2101, ein geschalteter Integrator geht von 0.1pC aus.
Der DG401, ein CMS Schalter, geht von 60pC aus.
Der MAX4636, ein schneller LV Schalter, geht von 11pC aus.

Andere Fet-Schalter spezifizieren einen Leakage current.

Es scheint also eine Frage der Technologie zu sein.

von chris (Gast)


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In AN6 von LT steht, daß Mosfets das Problem der Charge Injection mit 
fet gesteuerten kapazitivem Kondensatoren lösen. Keine Ahnung ob das 
hilfreich
sein kann.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Anja schrieb:
> Den "genauen" Wert bestimme ich mit einem Widerstandsteiler an einer
> temperaturstabilen potentialfreien gepufferten Referenz. Jeder
> Spannungsteilerabgriff UOut ergibt ein Messwertepaar UOut - 0V und 5V -
> UOut. Beide Messwerte eines Paares zusammen aufaddiert sollten (nach
> Abzug des Offsets) die ebenfalls gemessenen 5V ergeben. Mit ein bischen
> Arithmetik kann man mit den Meßwertepaaren und dem Fehler dann den
> Koeffizienten der Fehler-Parabel berechnen.
Das Teilerverhältnis spielt keine Rolle, sofern die Widerstände im 
Zeitraum der Messung nicht wegdriften? - genial :O

von Arc N. (arc)


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Luk4s K. schrieb:
> Anja schrieb:
>> Den "genauen" Wert bestimme ich mit einem Widerstandsteiler an einer
>> temperaturstabilen potentialfreien gepufferten Referenz. Jeder
>> Spannungsteilerabgriff UOut ergibt ein Messwertepaar UOut - 0V und 5V -
>> UOut. Beide Messwerte eines Paares zusammen aufaddiert sollten (nach
>> Abzug des Offsets) die ebenfalls gemessenen 5V ergeben. Mit ein bischen
>> Arithmetik kann man mit den Meßwertepaaren und dem Fehler dann den
>> Koeffizienten der Fehler-Parabel berechnen.
> Das Teilerverhältnis spielt keine Rolle, sofern die Widerstände im
> Zeitraum der Messung nicht wegdriften? - genial :O

Nur aufpassen beim Verkaufen...
http://msl.irl.cri.nz/research/temperature-and-humidity/resistance-bridge-calibration
http://www.isotech.co.uk/files/product_file3-95.pdf

http://iopscience.iop.org/0026-1394/45/2/009

von Anja (Gast)


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Luk4s K. schrieb:
> Das Teilerverhältnis spielt keine Rolle, sofern die Widerstände im
> Zeitraum der Messung nicht wegdriften? - genial :O

Stimmt. Man muß nur überlegen wie das unsere Vorfahren die nur 
Brückenschaltungen und Nullspannungsvoltmeter hatten lösen würden.
In der Praxis gibt es natürlich noch kleine Probleme mit 
Thermospannungen. Um die Stecker an den Widerständen umzustecken 
verwende ich Kunststoffpinzetten um die Einschwingzeiten erträglich zu 
machen.

Gruß Anja

von mineo y. (mineo)


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Die Höhe der Charge Injection ist ja lt. Bild 4 abhängig von der 
Versorgungsspannung. Kann man hierüber vielleicht den Offset 
wegkompensieren? Wobei wohl selbst wenn das funktioniert man sich gleich 
wieder neue Drifteinflüsse ins Boot holt.

von mineo y. (mineo)


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Siehe LT AN14-3, Funktion OPA4.

von Echo (Gast)


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Da ich keine Möglichkeit sehe Anja ohne Registrierung zu kontaktieren 
stelle ich mal hier die Frage:

Ich würde gerne den LTC1043 als bestmögliche Schaltungsvariante 
verwenden statt in Fehler zu tappen (20µV fehlen) die andere vllt schon 
gelöst haben, daher frage ich ob du deine ursprünglichen Probleme mit 
dem LTC gelöst hast und wenn ja, wie du das schaltungstechnisch 
geschafft hast.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Echo schrieb:
> Da ich keine Möglichkeit sehe Anja ohne Registrierung zu kontaktieren

Im Moment scheiterts eher an Deiner eigenen Registrierung.

Beitrag "Diskussion zum Artikel "Batteriewächter" 2. Mikrocontroller.net Artikelwettbewerb"

: Bearbeitet durch User
von Steffen I. (echo)


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Ah, danke.

von Anja (Gast)


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Echo schrieb:
> Ich würde gerne den LTC1043 als bestmögliche Schaltungsvariante
> verwenden statt in Fehler zu tappen (20µV fehlen) die andere vllt schon
> gelöst haben, daher frage ich ob du deine ursprünglichen Probleme mit
> dem LTC gelöst hast und wenn ja, wie du das schaltungstechnisch
> geschafft hast.

Hallo,

Nachdem einige Versuche nichts gebracht haben habe ich mich nicht weiter 
mit dem Thema beschäftigt.
Ich habe also nach wie vor eine Abweichung.
Da ich sowieso Offset, Endwert (Gain) und INL abgleiche spielt das in 
der Praxis keine Rolle.
Das einzige was mich stört ist daß ich den Effekt nicht berechnen kann.

Ich habe typisch 0.1-0.2 ppm Unterschied in der INL ohne und mit dem 2:1 
Teiler. -> ich kalibriere einfach den Mittelwert. Der Hauptanteil liegt 
also im Gain-Fehler (Summe LTC1043 und ADC) der als Faktor eingeht.

Die einzige Veränderung gegenüber damals ist ein 1nF Filterkondensator 
den ich direkt zwischen LTC1043 Eingang und Masse schalte. Ansonsten 
fange ich mir über die langen Leitungen zu den Referenzen EMV-Störungen 
ein die sich dann als variabler Offset auswirken.
Bei kurzen Leitungen oder Pufferverstärker vor dem LTC1043 ist das 
natürlich nicht nötig. Bei hochohmigen Quellen wird ein Pufferverstärker 
sowieso benötigt.

Gruß Anja

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