Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wärmeentstehung Kupfer


von Steffi (Gast)


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Hallo Jungs,

Ich benötige eine Formel, die mir sagt wieviel deltaKelvin in einem 
KupferWürfel mit 1mm³ entstehen, wenn 1W Verlustleistung an diesem 
Abfallen.
V=1mm³
P=1W
-> deltaT=?

Es geht um folgende Problemstellung:
Eine Kupferleitung mit
l=100mm
d=18µm
b=0.1mm
Wie warm wird diese Leitung wenn z.B. 7W daran abfallen.

Bei Transistoren gibts hierfür ja die "Thermal Restitance Junction Case" 
mit z.B. 1.5°C/W. Ich bräuchte das ganze für Kupfer mit einem bestimmten 
Volumen.

(Ich habe eine Menge bezüglich Wärmewiderstand etc. gefunden.
Wie zum Beistpiel Thermal Conductivity [W/(m·K)].
Wobei ich nicht verstehe wieso man die in meter angibt - man braucht 
doch zumindest eine Fläche also m²...)

Grüße

von tasG (Gast)


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Aus dem Bauch raus würde ich sagen, dass du mehr Angaben brauchst.
Bei Transistoren ist der Wärmewiderstand zwischen "Leistungsquelle" und 
Fläche für den Kühlkörper gemeint, da hierüber die meiste Wärme 
abgeführt wird. Die Luft aussen rum führt relativ wenig Wärme ab.

Ich gehe davon aus, deine Kupferbahn ist Teil einer Platine und wird 
nicht frei in der Luft hängen?

von Huber5498 (Gast)


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Und warum benötigst du dafür das Volumen? Oberfläche dürfte 
interessanter sein.

von Steffi (Gast)


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Huber5498 schrieb:
> Und warum benötigst du dafür das Volumen? Oberfläche dürfte
> interessanter sein.

Ja, zuerst muss ich aber wissen wieviel Wärme denn überhaupt entsteht.

tasG schrieb:
> Ich gehe davon aus, deine Kupferbahn ist Teil einer Platine und wird
>
> nicht frei in der Luft hängen?

Doch, das ist die Grundannahme. Wie heiß würde die Leitung dann?

Gerade ist mir eingefallen, dass das ganze wohl auch Zeitabhängig ist...

von Matthias (Gast)


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Steffi schrieb:
> (Ich habe eine Menge bezüglich Wärmewiderstand etc. gefunden.
>
> Wie zum Beistpiel Thermal Conductivity [W/(m·K)].
> Wobei ich nicht verstehe wieso man die in meter angibt - man braucht
> doch zumindest eine Fläche also m²...)

Die Wärmeleitfähigkeit [W/(m·K)], eigentlich [W·m/(m²·K)], wird 
benötigt, um zu berechnen, wieviel Wärmeleistung durch eine Fläche 
strömen kann, d.h. Wärmeleitfähigkeit multipliziert mit Flächengröße 
getreilt durch Temperaturdifferenz und Schichtdicke. Die Einheit sieht 
nur etwas komisch aus, weil einmal m gekürzt ist.

von Huber5498 (Gast)


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Steffi schrieb:
> Ja, zuerst muss ich aber wissen wieviel Wärme denn überhaupt entsteht.

Wenn 7W abfallen, würde ich einmal schätzen, dass 7W "Wärme" entsteht.

> Gerade ist mir eingefallen, dass das ganze wohl auch Zeitabhängig ist...

Klar. Aber wenn das deine Hausübung ist, dann wird wohl "in 
eingeschwungenem Zustand" (also nach unendlich langer Zeit) gemeint 
sein.

von Andreas K. (derandi)


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Theoretisch wird der Würfel unendlich warm.

Steffi schrieb:
> (Ich habe eine Menge bezüglich Wärmewiderstand etc. gefunden.
> Wie zum Beistpiel Thermal Conductivity [W/(m·K)].
> Wobei ich nicht verstehe wieso man die in meter angibt - man braucht
> doch zumindest eine Fläche also m²...)

Die Fläche steckt da schon implizit drin, nur ein wenig rausgekürzt.
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmewiderstand
A/l = m²/m = m/1


Eine Einfache Formel gibts für dein Vorhaben wohl leider nicht.
Ich rate dazu, es auszuprobieren.

von MaWin (Gast)


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> Wie warm wird diese Leitung wenn z.B. 7W daran abfallen.

Sie wird wärmer wenn sie im Vakuum ist als wenn sie im kalten 
Nordweststurm hängt.

Es geht also nicht um die Leitung, es geht um den Wärmewiderstand zur 
Umgebung, und der hängt von vielem ab.

von (prx) A. K. (prx)


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Steffi schrieb:

> Ja, zuerst muss ich aber wissen wieviel Wärme denn überhaupt entsteht.

1W wenn du mit Wärme die Wärmeleistung meist.

Gegen unendlich, wenn du damit die Wärmeenergie nach ebensolanger Zeit 
meinst. Ebenso für die Endtemperatur ohne (unspezifizierte) 
Wärmeableitung.

> Gerade ist mir eingefallen, dass das ganze wohl auch Zeitabhängig ist...

Eben.

von Matthias (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Theoretisch wird der Würfel unendlich warm.
Das ist schon mal ziemlicher Unfug. Sonst wäre das der Erde in ihren 4 
Mrd Jahren schon lange so ergangen.

Auch im Vakuum straht das Ding Energie in Form von Infrarot- und 
Mikrowellenstrahlung ab. In Luft kommt als Kühleffekt noch der direkte 
Wärmetransport dazu.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias schrieb:

> Auch im Vakuum straht das Ding Energie in Form von Infrarot- und
> Mikrowellenstrahlung ab. In Luft kommt als Kühleffekt noch der direkte
> Wärmetransport dazu.

Yep, aber ich glaube auch nicht, dass Steffi wissen wollte, wie lange es 
dauert, bis ihr Würfel im Vakuum schmilzt und folglich keiner mehr ist. 
;-)

Sowas ist eher als Ansporn zu lesen, die Aufgabenstellung noch mal zu 
überdenken.

von Backflow (Gast)


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>> Theoretisch wird der Würfel unendlich warm.
>Das ist schon mal ziemlicher Unfug.

Das Wort "Modell" ist Dir offenbar unbekannt. Selbstverständlich wird 
das Kupfer im adiabaten Fall THEORETISCH unendlich warm.

dT/dt = dQ/dt / (m * Cp(t))

Wenn du möchtest, kannst du gerne noch die Schmelzenthalpie und die 
Verdampfungsenthalpie an den Phasenübergängen korrigierend einfügen.

von Steffi (Gast)


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Matthias schrieb:
> Steffi schrieb:
>> (Ich habe eine Menge bezüglich Wärmewiderstand etc. gefunden.
>>
>> Wie zum Beistpiel Thermal Conductivity [W/(m·K)].
>> Wobei ich nicht verstehe wieso man die in meter angibt - man braucht
>> doch zumindest eine Fläche also m²...)
>
> Die Wärmeleitfähigkeit [W/(m·K)], eigentlich [W·m/(m²·K)], wird
> benötigt, um zu berechnen, wieviel Wärmeleistung durch eine Fläche
> strömen kann, d.h. Wärmeleitfähigkeit multipliziert mit Flächengröße
> getreilt durch Temperaturdifferenz und Schichtdicke. Die Einheit sieht
> nur etwas komisch aus, weil einmal m gekürzt ist.

Ok, bin aufgeklärt?
Also auf den Würfel mit 1mm³ und 1W umgedacht:
1W*0.001m/(0.001m*0.001m*K)=240 ->
K=1W*0.001m/(240*0.001m*0.001m)=~4.16°C pro sekunde 
Temperaturunterschied der dann abgebaut gehört(z.B. durch die 
Leiterplatte)
Richtig?

Huber5498 schrieb:
> Wenn 7W abfallen, würde ich einmal schätzen, dass 7W "Wärme" entsteht.

Ach ne, echt? :D

von tasG (Gast)


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Wenn deine Leitung im Vakuum hängt, kann die Verlustleistung von 7W nur 
in Form von Wärmestrahlung, im Idealfall 
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_K%C3%B6rper, abgestrahlt werden. 
Wenn du die richtige Temperatur für 7W gefunden hast, weißt du, wie wie 
warm der Draht wird.

Aus dem Bauch heraus würde ich vermuten, dass der Draht den 
Aggregatszustand wechseln wird und deshalb der Zustand für t -> 
unendlich deltaT=0 sein wird.

Ist das ganze eine Physikhausaufgabe? Die Aufgabenstellung geht völlig 
an der Realität vorbei.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Messaufbau machen und an dem geplanten Einsatzort Messungen anstellen.

von Matthias L. (Gast)


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Also:

Es wird Wärme zugeführt:     Pzu
Es wird Wärme abgegeben: Pab

Die DIfferenz Pin verbleibt im Medium und wärmt dieses auf:

Pzu + Pab + Pin = 0

Pzu  = 7W

Pab = a  A  deltaT      a: Wärmeübergangskoeffizien,
                                         A: Fläche für Wärmaustausch
                                         deltaT: Temperaturdifferenz

Pin = c  V  R * d(deltaT)/dt    c: Wärmekapazität
                                                     V: Volumen
                                                     R: rho, 
Wärmekapazität
=>
Pab(t) = a  A  deltaT(t) + c  V  R * d/dt deltaT

Pin(s) = deltaT ( a * A + s  c  V * R )


Pzu           1                                                c V R
------- *  --------   = deltaT(s)      mit T = ---------
a * A      1+ T s                                            a  A

Das sollte als Zeitfunktion das ergeben:

                    Pzu                 - (t/T)
deltaT(t) = -------- * ( 1 - e            )
                     a * A

Es ergibt sich also eine klassische Ausgleichskurve. Der 
Temperaturunterschied (t=>unendlich) gleich Pzu/aA und ist abhängig von 
der zugeführten Leistung und dem Wärmeabstrahlvermögen mal Fläche. Macht 
ja auch Sinn.


Ich hoffe, ich hab mich nicht vermehrt...

von Steffi (Gast)


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> Andreas K. schrieb:
> Auch im Vakuum straht das Ding Energie in Form von Infrarot- und
> Mikrowellenstrahlung ab.

Ja, und genau das ist was mich interessiert.
Irgendwie muss ja die Energie (W) doch ein gewisses Material(Kupfer oder 
in deinem Fall sogar das beinahe-Vakuum) erwärmen.

1mm³ Kupfer fliegt in einem 10mm³ Luftgefäß herum. Zeitfunktion zwischen 
Kupfererwärmung und Lufterwärmung?

...und hier auch schon die Antwort vom Matthias mit Stichwort


---Wärmekapazität-----

Matthias Lipinsky schrieb:
> Pin = c  V  R * d(deltaT)/dt    c: Wärmekapazität

Thx an alle

von tasG (Gast)


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Vakuum hat keine Wärmekapazität.

Die abgestrahlte Energie ist davon auch unabhängig.

Nur Materie hat eine Wärmekapazität, da die Energie in Form von Phononen 
(Gitterschwingungen) verteilt wird.

von Helmut S. (helmuts)


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Die 7W Dauerleistung kannst du bestimmt knicken. Da brennt die Leitung 
weg.

Hier gibt es die "Weltformel".

http://www.elektronikpraxis.vogel.de/waermemanagement/articles/145562/

Damit ergibt sich eine statische Temperaturerhöhung von ca. 50° bis 100° 
bei 1A. Bei 3A sind es dann 500° bis 1000° Erhöhung.

Das sieht natürlich besser aus, wenn dieser Strom nur 100us durchfließt 
und dann ein lange Pause kommt.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Ganz einfach, Wärmeleitung
Joe

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Und hier mit deinen Werten.

von Wolfgang-G (Gast)


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>Es geht um folgende Problemstellung:
>Eine Kupferleitung mit
>l=100mm
>d=18µm
>b=0.1mm
>Wie warm wird diese Leitung wenn z.B. 7W daran abfallen.
es fehlen noch wichtige Angaben:
a) Umgebungsmedium
b) senkrechter oder waagerechter Aufbau
c) Abstand zu umgebenden Wänden
d) Temperatur der Wände

unter Einbeziehung dieser Angaben kann man analog zu einem Heizkörper 
die Wärmeübertragung durch Konvektion und Strahlung  berechnen, wobei 
der Anteil durch Strahlung  vernachlässigbar sein sollte.
einfach mal suchen nach Wärmeübertragung duch Konvektion der Bauform 
Zylinder.
was wird mit b=0,1mm bezeichnet?
MfG

von Helmut S. (helmuts)


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Da geht es offensichtlich um eine dünne Leiterbahn auf einem PCB.

Länge l=100mm
Kupferdicke d=18µm, 0.5oz
Leiterbreite b=0.1mm, 4mil

Auf dieser Leitung sollen angeblich 7W verheizt werden.

von Matthias (Gast)


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Backflow schrieb:
> Das Wort "Modell" ist Dir offenbar unbekannt. Selbstverständlich wird
> das Kupfer im adiabaten Fall THEORETISCH unendlich warm.

Die Endtemperatur von dem Ding ist dadurch bedingt, dass die Differenz 
aus abgestrahlter Leistung und aufgenommener Leistung (Strahlung aus der 
Umgebung+elektrische Heizung) im Gleichgewicht stehen.
Im Vakkuum strahlt das Ding im wesentlichen als Grauer Strahler, d.h. 
epsilon < 1. Im Vakuum geht die Energie einfach als elektromagnetische 
Strahlung in den Raum.

Da wird nichts unendlich warm, auch theoretisch nicht, jedenfalls wenn 
die Theorie stimmt bzw. das verwendete Modell den Prozess vernünftig 
beschreibt.

von Matthias (Gast)


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p.s.
Die Regelung der Oberflächentemperatur ergibt sich, weil die Abstrahlung 
stark temperaturabhängig ist (-> Planck'sches Strahlungsgesetz)
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:BlackbodySpectrum_lin_150dpi_de.png

Mit "adiabatisch" hat der Prozess überhaupt nichts zu tun, solange man 
den Würfel nicht in eine perfekt verspiegelte Vakuumkammer einschließt.

von Backflow (Gast)


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Adiabat heißt ohne Stoff und Energieaustausch mit der Umgebung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Adiabatische_Zustands%C3%A4nderung

von Matthias (Gast)


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Backflow schrieb:
> Adiabat heißt ohne Stoff und Energieaustausch mit der Umgebung:

Eben. Genau das trifft bei der Problemstellung nicht zu, weil selbst im 
Vakuum ein Energieaustausch über Strahlungstransport stattfindet.
Ergo -> falsches Modell

von Backflow (Gast)


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>weil selbst im Vakuum ein Energieaustausch über Strahlungstransport
>stattfindet.

Da du jetzt bewiesen hast, daß der Begriff des adiabaten Verhaltens auch 
in der Theorie falsch ist, bist Du für mich zum größten Thermodynamiker 
unter der Sonne geworden.

von Wolfgang-G (Gast)


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Es wäre vielleicht angebracht, wenn uns Steffi mal konkret sagt, wozu 
das Ganze gut sein soll.
Glaskugel ist nicht ergiebig
MfG

von Andreas K. (derandi)


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Matthias schrieb:
> Eben. Genau das trifft bei der Problemstellung nicht zu, weil selbst im
> Vakuum ein Energieaustausch über Strahlungstransport stattfindet.
> Ergo -> falsches Modell

Mangels bekanntem Emissionsgrad hab ich das bewusst ausgeklammert und 
bei Adiabatisch angefangen.


Schätze, das soll einen Kühlkörper ersetzen.

von Matthias (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Mangels bekanntem Emissionsgrad hab ich das bewusst ausgeklammert und
> bei Adiabatisch angefangen.

Irgendwo deutlich größer als 0 wird der Emissionsgrad schon sein, in 
sofern ist "adiabatisch" in diesem Fall bestimmt falsch.

von Andreas K. (derandi)


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Das is das einzig verbliebene Modell, mit dem sich mit den Angaben was 
anfangen lässt, ohne weitere Variablen durch schätzen hinzuzufügen.

von Matthias (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Das is das einzig verbliebene Modell, mit dem sich mit den Angaben was
> anfangen lässt, ohne weitere Variablen durch schätzen hinzuzufügen.

Echt adiabatisch geht in der realen Welt IMHO nicht und der Planck'sche 
Strahler hat über die Temperatur einen so kräftigen Hebel, dass es bei 
der kleinsten Abweichung von epsilon=0 mit "adiabatisch" vorbei ist.

von Andreas K. (derandi)


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Wenn du drauf bestehst. Welche Temperatur nimmt der Würfel denn dann 
ein?

von Matthias (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Welche Temperatur nimmt der Würfel denn dann ein?

Jedenfalls nicht unendlich. Wiki gibt für Kupfer je nach Oberflächengüte 
und Temperatur einen Emissionsgrad zwischen 0.012 und 0.92 an. Bis auf 
diese Unsicherheit ist der Strahlungsteil damit gut berechenbar.
Sorgen machen mir eher die Berechnung der Kühlung durch die 
Umgebungsluft.

von Andreas K. (derandi)


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Eine Unsicherheit um den Faktor 1...76 nennst du also gut berechenbar?

von Matthias (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Eine Unsicherheit um den Faktor 1...76 nennst du also gut berechenbar?

Ja, jedenfalls besser als ein falsches Modell.
Es reicht jedenfalls, um zu folgender praxisbezigenen Aussage zu kommen: 
Egal, welchen Wert man einsetz, kann man mit dem Planck'schen 
Strahlungsgesetz schnell abschätzen, dass die Temperatur bei 
Strahlungsgleichgewicht deutlich über dem Schmelzpunkt von Kupfer liegen 
würde, da eine Leistung von 160 MW pro m² abgestrahlt werden muß.

von Matthias (Gast)


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Matthias schrieb:
> ... da eine Leistung von 160 MW pro m² abgestrahlt werden muß.

Sorry, dass ist natürlich ein bisschen viel - rund 160 kW/m² sind's.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Warum geht ihr eigentlich nicht systematisch vor?
Zunächst könnte doch mal die Aufgabe von Steffi als „ideal“ betrachtet 
werden. Dann können Schritt für Schritt Strahlung, Konvektion, Leitung 
usw. hinzugefügt werden. Dazu muß man jedoch im ERSTEN Schritt wirklich 
mal rechnen und nicht nur reden.

Bei der Aufgabenstellung Kupferleitung würde „ideal“ eine 
Temperaturdifferenz von 1.296 E6 Kelvin auftreten.

von Helmut S. (helmuts)


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> Warum geht ihr eigentlich nicht systematisch vor?

Der Einwurf war gut. Steffi will doch gar nichts von dem Kupferwürfel 
wissen. Es geht in Wirklichkeit um eine 0,1mm breite und 19um dicke 
Leiterbahn auf dem PCB-Board. Vermutlich wurde versehentlich die 
Haupstromversorgung so dünn gelayoutet und jetzt steht die Frage im Raum 
ob die Leitung nur heiß wird, glüht oder verdampft.

von Matthias (Gast)


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Steffi schrieb:
> Ich benötige eine Formel, ...

Joe G. schrieb:
> Bei der Aufgabenstellung Kupferleitung würde „ideal“ eine
> Temperaturdifferenz von 1.296 E6 Kelvin auftreten.

Was hat diese Zahl jetzt mit der Frage zu tun und was meinst du mit 
"ideal".

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Matthias schrieb:
> Was hat diese Zahl jetzt mit der Frage zu tun und was meinst du mit
> "ideal".

Die Berechnung steht weiter oben.
"Ideal" bedeutet einen thermischer Widerstand, dargestellt durch die 
Größen Länge, Fläche und spez. Wärmeleitfähigkeit. Also das was Steffi 
wollte.

von Matthias (Gast)


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Steffi möchte wissen, wie warm ihre Leiterbahn wird, wenn da 7 W dran 
abfallen.
Und wofür braucht man dabei den thermische Widerstand der Leiterbahn 
bzw. die spez. Wärmeleitfähigkeit von Kupfer? Die Wärme entsteht 
gleichmäßig verteilt auf der ganzen Länge und ist quasi sofort an der 
Oberfläche. Im stationären Fall wird die Temperatur alleine durch 
Verlustleistung und die Energieabgabe an die Umgebung bestimmt.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Matthias schrieb:
> Und wofür braucht man dabei den thermische Widerstand der Leiterbahn
> bzw. die spez. Wärmeleitfähigkeit von Kupfer?

Der Körper (Kupferbahn des Querschnittes d x b und der Länge L) wird von 
einem Energiestrom vom 7 W durchflossen. Dabei ist über dem Körper eine 
Temperaturdifferenz zu messen (im stationären Fall). Der Körper hat also 
einen Wärmewiderstand der über das Fouriersches Gesetz bestimmt werden 
kann. Parameter dieses Gesetzes sind neben dem Querschnitt und der Länge 
auch die spezifische Wärmeleitfähigkeit von Kupfer.
Beispiel: Mein Zimmer hat im Winter innen 22 Grad und außen 5 Grad. Weil 
die Wand einen thermischen Widerstand hat, fließt ein Energiestrom aus 
meinem Zimmer in die Natur.

Matthias schrieb:
> Die Wärme entsteht gleichmäßig verteilt

Wärme entsteht nicht. Es fließt ein konstanter Energiestrom durch den 
Leiter. Dieser bedingt durch unterschiedliche Temperaturen einen 
unterschiedlichen Entropiestrom oder entang des Temperaturgefälles nimmt 
die Entropie zu.

von Matthias (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Der Körper (Kupferbahn des Querschnittes d x b und der Länge L) wird von
> einem Energiestrom vom 7 W durchflossen.

Der Energiestrom fließt da nicht durch, sondern die 7W sind die 
Verlustleistung der Leitbahn. Elektrische Energie wird dort in 
Wärmeenergie umgewandelt.

Steffi schrieb:
> Wie warm wird diese Leitung wenn z.B. 7W daran abfallen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Steffi schrieb:
> Wie warm wird diese Leitung wenn z.B. 7W daran abfallen.

Nun ja, das hat sie wohl offen gelassen. Immerhin gibt es drei 
Möglichkeiten.

1. Es fließt eine Energiestrom von 7 Watt durch die Leitung.
2. Es fließt ein Energiestrom von X Watt durch die Leitung und es fallen 
über den thermischen Widerstand 7 Watt ab.
3. Es wird über den ohmschen Widerstand eine Verlustleistung von 7 Watt 
über dem gesamten Leiter erzeugt.

Fall 3 scheint jedoch auszuscheiden, da ein kontinuierlicher 
elektrischer Widerstand eine homogene Erwärmung zu Folge hätte und damit 
keine Temperaturdifferenz.

Fall 1 hatte ich gerechnet.

Fall 2 könnte man auch rechnen.

von Andreas K. (derandi)


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Aus einer ganzen Reihe von Annahmen kann man jetzt annehmen, das Steffi 
wissen will, ob sie etwa 2,5A über eine 0,1mm breite Leiterbahn schicken 
kann.
Klingt nach einer realistischen Frage, obs auch so ist?

von Falk B. (falk)


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Mann, Mann, Mann. Nein, Netiquette ist was für Weichkekse.

andenkopfgreif

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> Mann, Mann, Mann. Nein, Netiquette ist was für Weichkekse.

Nun, ich finde das nicht so schrecklich. Zeigt es doch nur, welche 
Lösungen möglich sind, wenn die Aufgabenstellung nicht eindeutig ist.

von Falk B. (falk)


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Wird sind hier aber nicht bei Jeopardy . . .

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> Wird sind hier aber nicht bei Jeopardy . . .

Es geht doch nicht darum fiktive Fragen auf nicht gestellte Antworten zu 
erfinden. Es geht um einen technischen Sachverhalt. Dabei gibt immer 
zwei Möglichkeiten eine Frage zu beantworten.
1. kurz, knapp, prägnant – also die Endformel ohne Erklärung
2. eine Erklärung die den Fragenden dort abholt wo er sich gerade 
befindet und dann Schritt für Schritt zur Lösung führt.

Die zweite Methode ist die didaktisch bessere Methode, weil sie den 
Fragestellenden sozusagen selbst zur Antwort führt. Auf diesem Wege 
bemerkt er auch oft, aufgrund mangelnden Wissens, Unzulänglichkeiten in 
der Fragestellung. Bisher hatte ich dieses Forum als Plattform für 
weitgehend technische Fragestellungen gesehen. Damit ist Methode 2 nicht 
die schlechteste Möglichkeit Fragen zu beantworten. Den Verweis auf eine 
Quizshow solltest du also nochmals überdenken.

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