Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Nixie Netzteil mit Schaltregler


von nixiemann (Gast)


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Moin,
ich würde gerne das Netzteil meiner Nixie Uhr mit einem Schaltregler 
realisieren.

Den Plan habe ich auf mehreren Seiten schon gefunden, der wird also 
Funktionieren. Jedoch frage ich mich, wie muss das Layout aussehen?

Auf der Platine ist später nur ein Atmega mit Nixie-Treibern und 
vielleicht eine RTC.

Im Anhang Schaltplan und Layout.

Wenn es Kritik am Aufbau gibt, dann wäre eine Erklärung hilfreich um bei 
weiteren Schaltregler die Kritikpunkte besser umsetzen zu können.

von lol (Gast)


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Deine Leiterbahnen zwischen den Pufferelkos sind viel zu lang. Weiterhin 
ist die Masseanbidung an deinem Mosfet auch nicht perfekt. Wenn du einen 
Stromkreislauf bildest, dann wirst du sehen, wie der Strom von C5 über 
L1 in den Mosfet fließt und dann den krummen Weg wieder zurück zum 
Kondensator C5 wandert. Ähnlich sieht es bei der Hochspannungsschiene 
aus. Da musst du auch auf den mindestabstand zwischen Leiterbahn und 
Massefläche achten. Alles nicht sooo perfekt, der Wandler sollte dennoch 
laufen.

von nixiemann (Gast)


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Danke schonmal.
Habe versucht die Kritikpunkte zu verbessern.

von MaWin (Gast)


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> Den Plan habe ich auf mehreren Seiten schon gefunden,
> der wird also Funktionieren.

Millionen Fliegen können nicht irren.

Na gut, ganz so schlecht ist er nicht, wenigstens geregelt.

Aber man hat vollkommen unnötigerweise den Schutz des ICs
ausgehebelt, in dem man die Strombegrenzung durch den Rsc
Widerstand "vergessen" hat.

Bei Kurzschluss oder Überlastung, und dazu reicht schon
der Elko der zu Beginn aufgeladen wird, oder bei einer
Spule die "leider" nicht perfekt als Schaltreglerspule
geeignet ist, geht die Schaltung einfach kaputt. Und das,
weil sich der Erbauer einen lausigen Widerstand gespart hat.

Bau den wenigstens ein, siehe Datenblatt des MC34073.

Dann kann man darüber nachdenken, wie sinnvoll es ist,
mit R3 doch beträchtlich Leistung (1/2 Watt) zu verbraten,
und damit den Wirkungsgrad noch schlechter zu machen als
er durch das 1:15 Übersetzungverhältnis eh schon ist.

C2 sieht auch eher hingebastelt aus.

Stattdessen sollte man nahe am IC die Eingangsspannung mit
einem Elko puffern der baulich genau so gross ist wie der
Elko am Ausgang.

Besser geht's so:
http://www.stefankneller.de/elektronik/nixieuhr/nixiebauanleitung.html
auf die Schaltung wurde übrigens in den Thread des
leidigen Wandlers hingewiesen
Beitrag "MC34063 mit oder ohne MOSFET?"
Blöderweise hat er auch 330 Ohm verwendet,
er hätte für R4 1k nehmen können.


Jemand anders hatte hier im Forum vor kurzem mit einer Spule
mit 1:4 Abgriff eine viel elegantere Schaltung gepostet,
ich glaube mit irgendeinem National-Schaltregler,
leider finde ich die dank der doofen Suchfunktion nicht mehr.
Mit einer spannungsstärkeren Diode hätte die gut funktioniert.

von nixiemann (Gast)


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Danke MaWin für deinen ausführlichen Beitrag.
Werde dann auf die Schaltung von StefanKneller zurück greifen.

Mir stellt sich dabei aber immer noch eine Frage. Nach welchen Kriterien 
wähle ich die Spule aus, also von der Bauform her. Auf der Seite steht 
ja das es nicht jede Induktivität tut.

Vom Gefühl her hätte ich diese hier genommen:
http://www.reichelt.de/?SID=13TlsuAH8AAAIAABCOIugada5941779243372685df0a3fd107517;SID=13TlsuAH8AAAIAABCOIugada5941779243372685df0a3fd107517;startpage=;ARTICLE=3514

Der Typ von der Webseite aber so eine:
http://www.reichelt.de/?SID=13TlsuAH8AAAIAABCOIugada5941779243372685df0a3fd107517;SID=13TlsuAH8AAAIAABCOIugada5941779243372685df0a3fd107517;startpage=;ARTICLE=72996

von John-eric K. (mockup)


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Ich habe die "77A 330µ" von Reichelt(also der erste Link) in dieser Uhr 
zu laufen und die funktioniert.

von MaWin (Gast)


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> Nach welchen Kriterien wähle ich die Spule aus, also von der
> Bauform her.

Sie muß die nötige Induktivität haben,
und muß den nötigen Strom aushalten
(ist ja beim Kondensator nicht anders, C und U)

Dann sollte sie möglichst geschlossen sein,
damit das Störfeld nicht so gross ist:

http://www.reichelt.de/Power-Induktivitaeten-SMD/L-PIS4720-470-/index.html?ACTION=3&GROUPID=3709&ARTICLE=73179&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&;PROVID=2402

Aber deine Anwendung braucht zusätzlich noch
eine hohe Güter der Spule, damit sich die Spannung
ver-14-fachen kann. Hat die Spule eine zu hohe
Kapazität zwischen den Windungen, kann sie nämlich
schon vorher verhungern. Bei einer Spule die nur
eine Güte von 20 hat, ist der Wirkungsgrad schon
schlecht.

Am besten wäre also ein Ringkern.

von Floh (Gast)


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Befestigungslöcher?
Anschlüsse für Ein und Ausgang?
:-)

von Lochmeister3000 (Gast)


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Floh schrieb:
> Anschlüsse für Ein und Ausgang?

LOL, stimmt!

von nixiemann (Gast)


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Die Güte ist ja leider nicht angegeben. Gibt es da eine Faustregel von 
der man ausgehen kann? An eine geschlossene Spule hab ich auch gedacht, 
jedoch bei Reichelt keine gefunden.

Es gibt erst eine ab 470u:
http://www.reichelt.de/?SID=11TlUiun8AAAIAAFsaNDY086ca2dc481cfa931d75cb992adc1904;SID=11TlUiun8AAAIAAFsaNDY086ca2dc481cfa931d75cb992adc1904;startpage=;ARTICLE=105598

Es ist aber eine Ringkerndrossel, in wie weit so eine Verwendbar ist 
kann ich leider nicht deuten.

Sorry für die blöden Fragen, aber mit dem Thema Induktivitäten und 
Magnetismus konnte ich mich bisher noch nicht anfreuden. :(

von Helmut L. (helmi1)


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Einen Stepup Wandler zu nehmen ist eher schlecht mit einem 
Tastverhaeltnis von 1:15. Du hast neben dem Strom durch den Transistor 
auch noch eine hohe Spannungsbelastung an ihm. Auch muss er bei 1:15 
unnoetig kurze Impuls schalten. Besser ist es du baust das ganze zu 
einem Sperrwandler um.
Da hast du solche Anforderungen nicht und der Wirkungsgrad wird auch 
besser.

von nixiemann (Gast)


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Hallo Helmut,
von welcher Schaltung redest du? Die ganz oben im Post oder die von 
StefanKneller?

von Helmut L. (helmi1)


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nixiemann schrieb:
> Hallo Helmut,
> von welcher Schaltung redest du? Die ganz oben im Post oder die von
> StefanKneller?

Im Prinzip von beiden. Die sind ja fast gleich.

von Thomas (Gast)


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MaWin schrieb:
> Jemand anders hatte hier im Forum vor kurzem mit einer Spule
> mit 1:4 Abgriff eine viel elegantere Schaltung gepostet,
> ich glaube mit irgendeinem National-Schaltregler,
> leider finde ich die dank der doofen Suchfunktion nicht mehr.
> Mit einer spannungsstärkeren Diode hätte die gut funktioniert.

Das war dann wohl ich. Ich hänge das Schaltbild hier noch mal an, da ich 
meinen Thread jetzt auch nicht wieder finde.

Allerdings wird der LM2577 je nach Eingangsspannung und 
Windungsverhältnis schon ziemlich am Limit betrieben.
Die Diode habe ich nach deinem Beitrag in meinem Thread übrigends gegen 
eine MURS140 getauscht und der Wirkungsgrad hat sich dadurch sogar 
nochmal um ~2% verbessert (obwohl es mit der MURS120 auch funktionierte 
und die eigentlich etwas schneller ist).

von MaWin (Gast)


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> Das war dann wohl ich. Ich hänge das Schaltbild hier noch mal an,
> da ich meinen Thread jetzt auch nicht wieder finde.

Ja, sehr schön.

> Allerdings wird der LM2577 je nach Eingangsspannung und
> Windungsverhältnis schon ziemlich am Limit betrieben.

Sind ebenso die 170V die nixiemann auch haben will.


Immerhin finde ich nun mit LM2577 auch deinen alten Beutrag
wieder und deine Frage an dessen Ende

> Die Bauteile zur Kompensation kommen mir eigentlich auch etwas seltsam
> vor, sind aber nach den Formeln aus dem Datenblatt dimensioniert.

Na ja, das ist ja nur eine grobe Schätzung für typische Fälle. Du 
solltest sie nach Regelcharacteristik ausprobieren, damit er schnell 
nachregelt aber ohne zu rgosse Überschwinger.

> Leider hatte ich heute keine Zeit deinen Vorschlag mit der Spule noch
> auszuprobieren. Da sich die Spannungen proportional zum
> Windungsverhältnis verhalten, sollten bei dem von dir vorgeschlagenen
> Windungsverhältnis von 90/200 doch maximal 52,8V an dem Schalttransistor
> anliegen oder täusche ich mich

65V hält er aus.

> da bzw. entsehen beim Schalten noch irgendwelche Spannungsspitzen
> die dem Transistor doch zum Verhängnis werden könnten?

Die entstehen durch Streuinduktivität auf der Leitung zu Pin 4. Die 
sollte man schon induktionsarm halten.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich muss den alten Thread nochmal ausgraben

Gibt es zu der LM2577-Schaltung mit angezapfter Spule eine Application 
Note, oder woher stammt die Idee?

Ich denke dabei an die Möglichkeit, eine gekaufte Ringkerndrossel mit 
bekanntem Hersteller, z.B. Fastron bei Reichelt, einfach an geeigneter 
Stelle anzuzapfen. Das wäre eine hoffentlich nachbausichere Bauanleitung 
für ein Nixie-Netzteil, ohne das unbequeme Selberwickeln.

Ich habe bisher mit "switching regulator"/"tapped inductor" nur 
Applikationen zu LT1074, Micrel MIC... und 78S40 gefunden.

Beim LT1074 sogar für einen Step-down-Wandler mit hohem Wirkungsgrad. 
Durch die Anzapfung kann man anscheinend mehr Energie in der Spule 
zwischenspeichern.
Aber hier geht es ja wie oben schon mehrfach erläutert um 1.) hohe 
Spannungsübersetzung und 2.) Ausgangsspannung oberhalb der zulässigen 
Spannungen am Schaltregler.

Der Thread von Thomas war hier: 
Beitrag "Schaltregler Induktivität optimieren"

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Eine Applicationnote mit angezapfter Induktivität habe ich gefunden: 
Linear.com AN19 Seite 43
http://cds.linear.com/docs/en/application-note/an19fc.pdf

Daten: +15V Eingang, 100V 0,3A (=30Watt) Ausgang.
Induktivität: Gesamt: 4mH Windungsverhältnis 1:5

Ich möchte einen 8-stelligen Frequenzzähler mit zwei zusätzlichen "M Hz" 
Nixies betreiben, also 10 mal 2,5...3 mA bei 170V. Das wären etwa 5 
Watt, also 1/6 dieser Applikationsschaltung. Größenordnung wäre also ein 
0,5..1mH-Ringkern. Die Snubber-Schaltung scheint wichtig zu sein, um den 
LM2577 vor Spannungsspitzen zu schützen. Dazu gibt es ein paar Seiten 
vorher einige Formeln. Das Windungsverhältnis müsste etwas höher sein, 
170V/100V * 5 = ca.8..9

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Analog Devices hat eine etwas andere Lösung:
http://www.analog.com/static/imported-files/application_notes/AN-1126.pdf

Die Schaltung mit angezapfter Spule wird hier auch aufgeführt, hat aber 
mehrere Nachteile, die hier vorgeschlagene Lösung mit einer 
Diodenvervielfacherschaltung ist viiieel besser.
Man braucht zwar mehr Bauteile, aber dafür kann man gewöhnliche 
Schottkydioden mit etwa 60V Sperrspannung einsetzen. Ein Snubber ist 
auch nicht nötig.

von MaWin (Gast)


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> hat aber mehrere Nachteile,

Eher nicht.

> die hier vorgeschlagene Lösung mit einer
> Diodenvervielfacherschaltung ist viiieel besser.

Eher nicht.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das war jetzt eher nichtssagend.
Ich habe nur die Application Note zitiert. Dort wird alles ausführlich 
beschrieben.

Der hochgelobte "SEPIC Multiplied Boost Converter" hat wesentlich mehr 
Bauteile, die aber alle handelsüblich sind, und soll quasi "gutmütiger" 
sein als die anderen Lösungen. Das PWM-Tastverhältnis sei günstiger.

Eine Schottkydiode für etwa 200V scheint eher selten zu sein, die oben 
genannte MURS140 ist eine normale "ultrafast" Diode.
die Appnote dazu: "High voltage on the rectifier may preclude the use of 
common Schottky diodes; therefore, a lossier ultrafast type may be 
needed."

von MaWin (Gast)


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> Ich habe nur die Application Note zitiert

Auch die machen Werbung.

Es gibt dieselbe Werbung für SEPIC Regler, trotzdem sind fast alle 
ernstzunehmenden hoch/runter Schaltregler Buck-Boost.

Eine fast recovery Diode hat weniger Verluste als 4 Schottkys, eine 
Spule mit Abgriff hat weniger Verluste als 4 Spulen (Figure 9).

Davon steht in dem Dokument natürlich nichts...

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