Hallo, ich habe vor kurzem eine selbstentworfene Platine mit einem Atxmega128 A1 (TQFP 100) bestückt und mit einem passenden Flussmittel verlötet. Mein Problem bei der Sache ist jedoch dass ein Kurzschluss mit ~ 1,1 Ohm Widerstand von Vcc nach GND vorliegt. Ich habe die restlichen Bauteile noch nicht bestückt und schließe daher dort liegende Ursachen aus. Das ganze ist sehr Schade, da mir der Lötvorgang eigentlich geglückt ist, ich habe nicht mehr als einige Sekunden gebraucht und will daher nicht daran glauben, dass ich ihn verbrutzelt habe. Da ich aber eben nicht weiß wo der Fehler liegt, würde ich Euch gerne fragen, ob Ihr die Ursache kennt. Ist es vorstellbar, dass das Lötzinn hinter den Pins eine versteckte Brücke gebildet hat? Oder ist der µC futsch (passt das auch etwa zum Widerstand)? Grüße Matthias
Wie hast Du den Kurzschluss festgestellt? Indem Du VCC gegen GND bei aufgelötetem Controller gemessen hast?
Ja, genau. Ich habe auch Strom durchgelassen mit einem stab. Netzteil, aber bei 0,5A und 0,6V aufgehört -> Kurzschl. Der Prozessor dürfte niemals soviel Strom ziehen, schon gar nicht bei der Spannung. Also ist es entweder ein Kurzer oder der Prozessor ist tot ...
Hatte ich auch schon. Im Schaltplansymbol war VCC und GND bei einem Port vertauscht, daher der Kurzschluss.
Beitrag "Re: Xmega in eagle" vielleicht darauf reingefallen? auf alle fälle hast du einen kurzschluss. entweder nur beim löten, oder in der lib.
Hallo, ich hatte mal einen Widerstand beim xmega von 2 Ohm das lag daran das ein AVCC pin mit GND nen Kurzschluss hatte. Vielleicht da mal messen. Sonst einfach den Controller mal nachlöten vielleicht ist es nur ne winzige Verbindung die man nicht schnell erkennt. Gruß Tim
Es scheint so als ob die Pins stimmen würden, gelötet hab ich auch nochmal aber der Widerstand hat sich lediglich auf 1,4 Ohm erhöht. Mir ist leider davor aufgefallen, dass meine Lötstation auf 300° eingestellt war, das bleifreie Lötzinn braucht aber nur ~ 220°. Kann es sein dass das zuviel Temperatur war?
Zu wenig! Schmelztemperatur hat nichts mit optimaler Löttemperatur zu tun. Nimm 360..375°. Hast du das Board eigentlich so schon mal angeschaltet? Strombegrenzung?
Michael H. schrieb: > Hast du das Board eigentlich so schon mal angeschaltet? Strombegrenzung? Matthias schrieb: > Ich habe auch Strom durchgelassen mit einem stab. Netzteil, > aber bei 0,5A und 0,6V aufgehört -> Kurzschl. Hat der TO doch geschrieben, oder meinst du das anders?
Vielleicht ist auch die Platine fehlerhaft! Kommt ab und zu mal vor. Ich würde einfach die Versorgungsspannung anlegen und den Strom nicht begrenzen! Wenns eine Lötbrücke oder ein Platinenfehler ist, dann wird dieser durchbrennen. Wenn der µC defekt ist, dann kannst Du eh nichts verlieren! @ Michael H. Für bleifreises Lot sollten 300°C völlig ausreichen!
Michael S. schrieb: > oder meinst du das anders? Nein, genau das meinte ich. Dumm dran vorbeigelesen. Nico ... schrieb: > Für bleifreises Lot sollten 300°C völlig ausreichen! sollten müssten dürften, bla bla bla ... such dir bei farnell lötzinn in drahtform und schau ins datenblatt, was zur temperatur angegeben ist.
Nico ... schrieb: > Ich würde einfach die Versorgungsspannung anlegen und den Strom nicht > begrenzen! Wenns eine Lötbrücke oder ein Platinenfehler ist, dann wird > dieser durchbrennen. soso... dann rechne doch mal aus, was für eine leistung du allein an einem 0,03mm^3 klümpchen verbraten musst, um es ~150 grad zu erwärmen. und dann überleg mal, was aus fr4 so wird, wenn du die verbindungen aufbrichst und ordentlich oxodierst - denn genau das ist das "abbrennen" einer leiterbahn.
@ Michael H. Ich versteh kein Wort von dem was Du mir sagen willst! Was meinst Du mit "Verbindung aufbrechen" oder "ordentlich oxodierst"??? Ich kann nur sagen, dass es manchmal Fehler in den Versorgungsspannungleiterbahnen gibt und diese genau so wie ich es beschrieben habe wieder "getrennt" werden! Und das klappt wunderbar!
Ich hab jetzt mal 2A gegeben und tatsächlich hat es geraucht und wurde heiß. Irgenwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das der µC überlebt hat. Jedoch verbaucht die Platine jetzt bei 3,3V 40mA. Ist das zuviel?
Matthias schrieb: > Jedoch verbaucht die Platine jetzt bei 3,3V 40mA. > Ist das zuviel? Kommt auch auf den Takt an, aber selbst bei 35Mhz dürften nur ca. 20mA fließen. Datenblatt, sofern ich da das richtige erwischt habe und keine Fehler darin versteckt sind, (Electrical Charakter Kap.34 S.67) kann da solide Angaben machen. http://www.atmel.com/dyn/resources/prod_documents/doc8067.pdf
Hab mal meinen ISProg. dran gehängt und kann die Device ID auslesen, erasen geht auch. Schaun wir mal ob er Code korrekt ausführen kann. Der Tipp mit dem durchbrennen hat anscheinend komischerweise geklappt ...
Warum soll der µC das denn nicht überlebt haben? Du bist doch mit der Spannung nicht über 3,3V gegangen oder? Solange Du in der Betriebsspannungstoleranz bleibst, kann nichts passieren! Konntest Du sehen wo es geraucht hat? Das zum Thema soso... von Michael H. ...
Nico ... schrieb: > Warum soll der µC das denn nicht überlebt haben? Du bist doch mit der > Spannung nicht über 3,3V gegangen oder? Weil seine Halbleiter-Bahnen nicht für Ströme in der Ampere-Gegend ausgelegt wurden? :D > Solange Du in der Betriebsspannungstoleranz bleibst, kann nichts > passieren! VÖLLIG richtig! Denn die Leute bei Atmel kennen ihre eigenen Controller nicht und erfinden deshalb Angaben wie Maximum Power Dissipation oder Maximum Current per Port und lauter solche lustigen Sachen! Die Trottel denken sich das alles aus :D > Konntest Du sehen wo es geraucht hat? DAS wäre mal interessant. Und auch wie der Rauch gerochen hat. Platine mit Lötstopp riecht anders als Halbleiter. Falls es eine fehlerhafte Lib war, sind Bahnen innerhalb des AVR abgeraucht. Irgendwo (z.B. unten) platzt das Gehäuse auf und der Rauch kommt raus. Falls es ein gelöteter Kurzschluss war, ist jetzt irgendwo eine vermutlich sinnvolle Leiterbahn abgeraucht und Teile der Schaltung können z.B. DURCH den AVR Strom ziehen. Falls es ein Kurzschluss auf der Platine war, ist die Verbindung nach dem Durchbrennen leicht leitend. Viel Spaß also, wenn du den ADC in Betrieb nimmst, und der z.B. völlig nicht-linear ist. Viel Spaß, wenn der Controller schwankende Versorgung abbekommt, weil eine interne Bahn zu viel Strom führen muss. Und er darum sporadisch abstürzt. Muss alles nicht passieren, ist aber auch nicht unwahrscheinlich. Einfach mal aufdrehen war eine super Idee :D
Wenn sich der Chip stark erhitzt hat, stehen die Chancen nicht schlecht das da was angetötet wurde. Wenn man Glück hat ist nur ein Port hin, aber wenn man den benötigt...
@ Syntax Und wenn es doch nur ein Kurzschluss auf der Platine war? Du hast keinen sinnvollen Vorschlag gemacht wie der Fehler behoben wird, aber nörgelst über meine Vorschläge...super! Da Matthias seine Lötstellen überprüft hatte und seine Lib in Eagle auch, blieben nicht mehr viele Möglichkeiten! Die Platine mit µC lief ja nicht! Wir werden ja sehen was der µC so sagt. Auf jeden Fall sind wir weiter als vorher.
Also eine LED kann ich blinken lassen. Ob der Rest auch funktioniert finde ich noch heraus. Danke soweit für die Tipps, vielleicht lässt sich aus der Platine noch was machen. Besser zumindest als ein Kurzschluss ... Grüße Matthias
Nico ... schrieb: > Du hast keinen sinnvollen Vorschlag gemacht wie der Fehler behoben wird, > aber nörgelst über meine Vorschläge...super! Na vermutlich weil das schlichtweg auf der Hand liegt: ablöten, Platine messen, neu bestücken. Ist die Platine fehlerfrei, muss man halt beim Löten besser aufpassen. Der kaputte AVR kommt bei der Bilanz in die Sparte Lehrgeld. Ich vertrau doch keiner Platine, die mal Rauch gelassen hat...
Der Rauch kam zumindest beim Controller raus, ob aus ihm selbst oder aus den Pins kann ich nicht genau sagen, der Kerl war nur heiß danach. Es gibt seitdem aber ein kleines Löchlein auf der Oberseite. Daraus könnte ein bisschen Peripherie verraucht sein. Könnte aber auch beim Löten enstanden sein. Jedenfalls kann ich die Platine jetzt als LED-Blinker verwenden, obwohl sie anfangs einen Roboter steuern sollte ... c'est la vie, hein?
Matthias schrieb: > Es gibt seitdem aber ein kleines Löchlein auf der Oberseite. Ein Kurzschluss würde das nicht verursachen, Verpolen dagegen schon, allerdings wäre der Chip dann sicher ganz tot und nur noch als Heizung zu gebrauchen. Ich würde mal die Ursachen im Layout suchen und mal verschiedene Datenquellen zu dem Chip vergleichen.
Hast Du die Platine nach dem Löten gereinigt? Ist mir nämlich neulich mit einem TQFP auch passiert dass es eine niederohmige VCC->GND Verbindung gab. Nach gründlichem Abbürsten mit Zahnbürste und Methanol war die weg, besonders die Pin-Zwischenräume sollte man gründlich reinigen. Übrigens hatte ich durch Flussmittelreste schon ein paarmal Effekte wo Platinen nicht mehr funktioniert haben. Meine Vermutung ist dass sich manchmal winzige Mengen Lötzinn in dem Flussmittel lösen und dann eine Verbindung herstellen wo keine sein soll. Das mit dem "Wegbrennen" hatte bei einer LCD-Ansteuerungsplatine bei mir auch mal geklappt, da sah man dann einige rot leuchtende Pünktchen auf der Platine wo irgendwas durchgeschmort ist. Waren danach leicht bräunlich und der Kurzschluss weg -> PIC-Controller und ADC-Chip hatten das unbeschadet überstanden.
Ich hatte die Platine mit IPA gereinigt, jedoch nicht unbedingt sehr gründlich. In die Pinzwischenräume kommt man nunmal nicht sehr gut rein. Die Theorie würde das zumindest erklären können, denn ich habe hust schon einiges an Flussmittel verwendet - anders sind diese Gehäude auch nicht lötbar ...
> einiges an Flussmittel verwendet - anders sind diese Gehäude auch > nicht lötbar ... Seltsam, bei mir hat das in der Lötdrahtseele bisher immer völlig ausreicht. Gruß, Christian
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