Forum: Platinen Line In in originalem Audi Gamma Radio Nachrüsten


von Steve (Gast)


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Hallo Community,

ich bin mir nicht sicher ob dies hier der richtige Forumsbereich bei 
euch ist, aber ich versuche einfach mal mein Anliegen hier zu 
platzieren. Ich weiß es gab hier im Forum schon ein paar ähnliche 
Themen, trotzdem komme ich momentan nicht weiter. Ich fahre einen alten 
Audi 200 Avant und habe jetzt nach längerem Suchen ein originales Audi 
Gamma Radio für meinen Wagen gefunden(Radio Gamma Hergestellt von 
Blaupunkt). Da ich das Auto versuche so original wie möglich neu 
aufzubauen ist mir der Original Look sehr wichtig. Dennoch hätte ich 
gerne die Möglichkeit per 3,5mm Klinke externe Line Signale 
einzuspeisen. Adapterkassette und FM Transmitter finde ich vom Klang bzw 
vom Aussehen her nicht so toll. Nach längerem googeln habe ich eine 
recht interessante Lösung in einem BMW Forum gefunden (siehe PDF 
Anhang). So etwas in der Art möchte ich gerne in diesem Radio auch 
umsetzen. Besonders schön finde ich die Lösung mit den Öffnerkontakten, 
so dass kein Rauschen vom Magnetkopf durchkommt bei MP3 Nutzung bezw. 
dass man auch ohne weiteres Kassette noch nutzen könnte. Eine 
entsprechende 3,5mm Stereo Klinkenbuchse mit 2 Öffnerkontakten, habe ich 
bereits online gefunden.

Ich habe bereits das Radio geöffnet, das Kassettenteil herausgenommen 
und mal die Datenblätter von den Ic's runtergeladen. Leider steh ich 
grad trotzdem ein wenig auf dem Schlauch. In dem angehangen Bild 
"Platine IC Bezeichnung" seht ihr auf der rechten Seite einen 5 Poligen 
connector der zum Tape Magnetkopf geht. Gleich neben dem connector gibts 
einen 2 Kanaligen OPV der mit ziemlicher Sicherheit warscheinlich das 
Signal des Tonkopfes verstärkt. Ich hab schon gelesen, dass man den Line 
auf keinen Fall vor der Verstärkung einspeisen soll, da das Line Signal 
dann viel zu sehr verstärkt würde.


Nun zu meinen Fragen:

1.Wo sollte ich am besten das Line Signal einspeisen?

2.Welche Funktion hat dieser Multiplexer? (Ich hatte in irgendeinen 
Beitrag gelesen, dass man das Line In Signal vorm Multiplexer einspeisen 
soll)

3. Weiß jemand von euch was dieser L498B Baustein macht? Ich konnte dazu 
einfach kein Datenblatt finden

4. Kann mir jemand von Euch grob erklären wie dieser Magnetkopf 
funktioniert? Es wäre interessant wofür die 5 Leitungen gut sind, um die 
Funktion nachvolziehen zu können. Ich konnte dazu im Netz nichts 
nützliches finden.

von ... (Gast)


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Steve schrieb:
> P1010679.JPG
>
> 3,7 MB

Steve schrieb:
> P1010682.JPG
>
> 3,8 MB,

Steve schrieb:
> Platine_IC_Bezeichnung.jpg
>
> 2,1 MB

Oh, das gibt Mecker..... und zu Recht. Die Bilder sind obwohl so groß 
absolut Mist, da man nichts erkennen kann.

Vielleicht postest du mal die Blaupunkt-Nr. die auf dem Typenschild 
steht. Vielleicht hat ja jemand noch den Stromlaufplan. Ansonsten: 
Schaltungsdienst-Lange, da werden sie fündig.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Steve schrieb:
> Nun zu meinen Fragen:
>
> 1.Wo sollte ich am besten das Line Signal einspeisen?
Ohne schaltplan oder genaue Kentniss des Radios aus der Ferne schwer zu 
sagen. Um da ein "Sicheres" URteil abgeben zu können müsste man ohne 
Schaltplan schon messen...
Das Bauchgefühl sagt mir: Kurz vorm Multiplexer...

>
> 2.Welche Funktion hat dieser Multiplexer? (Ich hatte in irgendeinen
> Beitrag gelesen, dass man das Line In Signal vorm Multiplexer einspeisen
> soll)

Dürfte richtig sein, vorrausgesetzt dieser Multiplexer dient wirklich 
der Umschaltung von TONSIGNALEN.

Diese Multiplexer der CD405x REihe sind im Prinzip die Elektronische 
VErsion eines 1 aus X Stufen-/Auswahlschalters. Er hat auf "der einen 
Seite (nicht wörtlich nehmen!)" also einen Anschluss und auf der anderen 
SEite mehrere. Durch signale an den Steuereingängen wird der 
"Sammelanschluss" dann mit dem durch die Steuersignale Ausgewähltem 
Anschluss verbunden.

Der hier eingesetze CD4052 ist quasi die Version die ZWEI 1 aus 4 
Schalter beinhaltet. Je nachdem welches Signal an den beiden 
Steuereingängen in Binärer Form anliegt wird der Zugehörige 
Einzelanschluss auf den Gemeinsamen Anschluss durchgeschaltet.
Die 405x funktionieren Bidirektional, also es spielt keine Rolle welche 
Seite man als Ausgang und welche als Eingang nimmt. Zudem funktionierend 
die bei spezieller Beschaltung auch als Analogumschalter.

Eine Vermutliche Nutzung ist das man mit diesem Multiplexer bestimmt 
welche Signalquelle zur endstufe durchgeschaltet wird.

An den beiden gemeinsamen Anschlüssen wird wohl der Teil der 
Tonverarbeitung hängen der für Alle Signalquellen gleich ist und immer 
benutzt wird. Egal ob nun Tape, FM Radio oder AM Radio. (Sind hier 
anscheinend ja komplett eigene Empfänger)
Am Eingang 1 liegt dann zum Beispiel das Tape, am Eingang 2 der FM 
Empfänger, am Eingang 3 der AM Empfänger.

Wenn du also vom Signalverlauf die Trennstelle HINTER dem Multiplexer 
machst ist die LineIn unterbrechung IMMER aktiv, egal ob das Rasio nun 
auf Tape oder FM steht. Wenn du die vor dem Multiplexer machst nur dann 
wenn du auf die zu diesem Anschluss zugehörige Betriebsart stellst.

Es ist aber auch möglich, z.B. wenn du sagst das du eh keinen AM Empfang 
(MW, LW) möchtest, das du dort komplett ohne Trennenden Stecker 
arbeitest und fest das Line.In Signal auflegst.

Da es ein DoppelMux ist wird es wohl jeweils für Linken und rechten 
Kanal sein.

Sollte der Multiplexer hier also wirklich die Funktion des NF 
Umschalters haben, so würde ich den Kanal welchen ich Trennen will 
ausfindig machen und die Leiterbahn bis zum ersten Kondensator (vom Mux 
aus gesehen) zurückverfolgen. Diesen würde ich dann wie in dem PDF 
vorgeschlagen auslöten und die Lötpunkte als Trennung nehmen.
ABER ACHTUNG: Auf jeden Fall muss Elektrisch gesehen hier wieder ein 
Kondensator hin. Der wird nur aus den Lötpunkten gezogen und in deine 
Umschaltung verlegt.

Davon abgesehen würde ich das "umschalten" der Signalquelle gerade nicht 
über das Durchschleifen durch eine "Trennende" Buchse machen.
Zumindest nicht wenn die Trennbuchse nicht direkt in den Gehäuserahmen 
des Radios eingebaut wird. Eine längere Verkabelung bis zu einer bequem 
erreichbaren Stelle verschlechter das Signal nur unnötig.

 ICh würde viel eher versuchen möglichst nah an der Trennstelle meine 
Umschaltung anzubringen, z.B. als weiteren CD405x Mux, oder noch 
einfacher mit einem 2UM Reed Relais. Und einen zusätzlichen 
Schaltkontakt nach aussen führen.
Hier könnte man dann z.B. mit einem Schalter passend zur Fahrzeugserie 
in einem freien Schalterfach (z.B. weiterer Heizungsschalter oder was 
man auf dem Schrottplatz gerade findet) bequem auswählen welche Quelle 
man möchte. Der Vorteil ist ganz klar das man die Quelle umschalten kann 
ohne ständig umzusöpseln... Ein sehr verdeckt eingebauter einfacher 
Kippschalter geht natürlich auch.

Wichtig ist aber -wenn man diesen Umbau vornimmt- das man die Signale 
auch anpasst. Es ist ja nicht sicher das innerhalb des Radios wirklich 
Line In Pegel verwendet wird. Evtl. sind die Spannungen auch niedriger, 
dann muss man Line In zusätzlich bedämpfen. Oder die sind viel höher, 
dann ist man gut beraten wenn man das LineIn Signal auch durch einen 
Vorverstärker jagt weil man sonst di eRadiolautstärke zu weit aufdrehen 
muss was einerseits zu deutlichmehr Rauschen und verzerrungen führt, zum 
anderen beim umschalten auf Normalbetrieb für "abfallende Ohren" sorgt.

Oder man lässt den ganzen Umbau sein und versucht einen möglichst 
hochwertigen FM Transmitter zu bekommen und macht das dann über die 
Radiofunktion. Seit einigen Jahren ja auch völlig Legal. Die billigsten 
Transmitter fangen bei 10 Euro an, der Klang ist aber eher bescheiden.

> 3. Weiß jemand von euch was dieser L498B Baustein macht? Ich konnte dazu
> einfach kein Datenblatt finden
Weiß ich leider auch nicht sicher.
Von der Einbaulage und Pinnzahl könnte es ein Spannungsregler oder die 
NF endstufe sein... Oder der Treiber für das Bandlaufwerkt.
Ist aber alles pure Spekulation.

> 4. Kann mir jemand von Euch grob erklären wie dieser Magnetkopf
> funktioniert? Es wäre interessant wofür die 5 Leitungen gut sind, um die
> Funktion nachvolziehen zu können. Ich konnte dazu im Netz nichts
> nützliches finden.

Magnetköpfe war schon etwas vor meiner Zeit, zumindest die Ausführliche 
behandlung in der Ausbildung/Studium war beginn dieses Jahrtausends 
schon sehr gering.
In einem solchen Magnetkopf befinden sich beim normalen Tape zwei kleine 
Spulen, jede auf einem "sehr vereinfacht gesagt: Ringkern mit Spalt"
Je eine Spule für die Rechte und eine für die Linke Tonspur.
Wenn nun das Band über diesen Kern gezogen wird, dann wird in der Spule 
durch die MAgnetisierung des Bandes eine winzig kleine Spannung 
induziert die dann sehr stark verstärkt (und noch gefiltert, Entzerrt 
usw. das Tonsignal ergibt.)

Normalerweise sitzen in einem normalen Abspielkopf nur zwei Spulen. Es 
gibt aber ja auch geräte die beide seiten eine rKassette Abspielen 
können ohne das die Kassette gedreht werden muss. Da wird einfach die 
Richtung umgeschaltet. Hat man einen solches Radio sitzen natürlich vier 
Spulen im Tonkopf, denn es müssen ja beide seiten Erfasst werden. Und 
dann gibt es noch einige Sonderversionen...

Bei fünf Anschlüssen könnte man nun also entwder vermuten das es ein 
vierspuliger Kopf für eine Radio mit Autoreversefunktion ist wo die 
Signale Massebezogen rauskommen.
Oder es ist ein Zweispuliger Kopf wo die Signale differentiell 
herausgeführt werden + MAsse für das Gehäuse.

Aber daszu kann sicher einer der alten Hasen etwas genaueres sagen.

Gruß
Carsten

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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... schrieb:
> Oh, das gibt Mecker..... und zu Recht. Die Bilder sind obwohl so groß
> absolut Mist, da man nichts erkennen kann.

Ja, er hat doch einen schönen Weichzeichner benutzt, nicht? ;-)

Die Zeiten, da man auf die Vergütung seines Objektivs stolz war,
scheinen vorbei zu sein.

Ich hab' die Fotos mal halbiert, man erkennt nach wie vor nichts
drauf. :)

von Michael H. (michael_h45)


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von Steve P. (steewax)


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Hallo an alle erstmal sorry für den Doppelpost. Ich hatte das Thema 
zuerst hier geposted und dann gemerkt, dass es eigentlich viel besser im 
Bereich µc und Elektronik passt. Leider habe ich keine Möglichkeit 
gefunden es hier wieder zu Löschen deswegen der Doppelpost. Es gab bei 
dem anderen Thread auch eine gute Antwort von Minifloat. Der 
Vollständigkeit halber hänge ich die Antwort mal unten mit ran.

Das mit den Bildern verstehe ich nicht ganz. Sicherlich ich habe keine 
High Tech Kamera. Lediglich eine kleine Panasonic Digicam aber ich kann 
bei den geposteten Bildern alles gut erkennen. Okay ja die Bilder sind 
riesig aber ich habe nicht gelesen, dass man keine großen Bilder 
hochladen darf.

Wie dem auch sei trotzdem vielen Dank insbesondere an Carsten für die 
sehr ausführliche und auch hilfreiche Antwort :)!

Hier nun der aktuelle Stand:

Ich habe herausgefunden, dass die Signale vom Magnetkopf mittels des 
RC4558 2 Kanal OPV verstärkt werden. Danach gehen die beiden verstärkten 
Ausgangssignale des OPV's jeweils in einen der beiden Kondensatoren 
links unterhalb des OPV'S. Wie bereits von einigen vermutet gehe ich 
davon aus, dass hier der Gleichspannungsanteil eliminiert wird. Danach 
gehts weiter über den einen SMD Widerstand in den MUX. Ich hatte mir das 
Datenblatt vom MUX angeschaut und es ist genau wir Carsten es 
beschrieben hat. Es gibt 4 Dualeingänge welche dann je nach Routing auf 
den Ausgang geschalten werden. Indem Fall gehen beide verstärkten OPV 
Ausgangssignale auf die Eingänge 1x und 1y vom MUX.

Von meinen Entdeckungen mit dem Durchgangsprüfer motiviert wollte ich 
nun gestern mal einen kleinen Testaufbau machen. Ich habe das Radio zu 
Haus mittels eines Laptopnetzteils (12V) zum laufen gebracht. Das Radio 
an sich funktioniert einwandfrei. Dann habe ich mir eine Testkassette 
gebastelt indem ich alle Innereien entfernt habe. Da ich grad keinen MP3 
Player zur Verfügung hatte wollte ich als Audioquelle meinen Laptop 
benutzen. Ich habe einfach ein altes 3,5 mm Klinkenkabel in den 
Kopfhörerausgang des Laptops gesteckt und das andere Ende 
aufgeschnitten. Nun hab ich auf Tape geschaltet, so dass die richtigen 
Eingänge des MUX aktiviert werden. Danach habe ich das aufgeschnittene 
Kabelende an die entsprechenden Eingänge des MUX gehalten, um das 
Musikmaterial was der Laptop abspielte einzukoppeln.

Leider nur mit mässigen Erfolg. Man hörte zwar ganz leise die Musik, 
aber das ganze übertönt von massiven Brummen. Ich weiß nicht was ich 
falsch mache. Die innere Litze eines Kanals des 3,5mm Kabels habe ich an 
den MUX Eingang gehalten und den äusseren Schirm an die Radio Masse. Es 
war als wenn die Masse gar nix ausmacht. Egal wo ich sie am Radio 
angehalten habe (Gehäuse, Massepunkt auf Platine etc.) immer das gleiche 
Brummen ohne Veränderung- Irgendwo muss ich hier einen Denkfehler haben.

Hat jemand von Euch eine Idee woran es liegt? Ich kannte diese 
Brummgeräusche aus der Mischpulttechnik wenn man ein Masseproblem hat.

Viele Grüße und vielen Dank für eure Hilfe im Voraus.



Hier die Antwort von Minifloat vom anderen Thread der vollständigkeit 
halber noch nachgereicht:

Steve schrieb:
> 1.Wo sollte ich am besten das Line Signal einspeisen?
>
> 2.Welche Funktion hat dieser Multiplexer? (Ich hatte in irgendeinen
> Beitrag gelesen, dass man das Line In Signal vorm Multiplexer einspeisen
> soll)

Der Multiplexer 4052 schaltet die Audiosignalquellen um bzw. wählt sie
aus.
Im Radiobetrieb kann es auch sein, dass bei Sendersuchlauf das
Audiosignal gemutet wird, damit es nicht rauscht, wenn noch kein Sender
gefunden ist.

Suche diejenigen Eingänge, ausgehend von den beiden "Outs" des RC4558
Opamps.
Der RC4558 möbelt das Signal vom Tonkopf auf und erledigt mit bisschen
Hühnerfutter drumherum(Unterseite??) die nötige Frequenzgangkorrektur.
Es kann gut sein, dass die beiden gelben 47nF-Kondensatoren den
Gleichspannungsanteil vom Kassettensignal entfernen sollen. Da sie
bedrahtet ausgeführt sind, wäre hier ein geeigneter Ansatzpunkt für
Modifikationen.

Steve schrieb:
> 3. Weiß jemand von euch was dieser L498B Baustein macht?

Die L498irgendwas scheinen allesamt so PWM-Controller zu sein.
Laut DigChip(http://www.digchip.com/datasheets/search.php?pn=L498) gibt
es von ST z.B. einen L4981. Das ist ein "PWM Power Supply", also ein
Schaltnetzteil-Controller. In deinem Radio wird wohl ein
Vor-Internetzeitalter-Vorgänger vom L4981 verbaut worden sein. Fertig
Entwickeltes wurde von vorigen Designs einfach übernommen. Da können
schon mal sehr alte ICs im Design sein.

Steve schrieb:
> 4. Kann mir jemand von Euch grob erklären wie dieser Magnetkopf
> funktioniert?

Das Band wird an zwei Spulen mit Weicheisenkern(Tonkopf) vorbeigeführt.
Das Audiosignal ist auf dem Band magnetisch gespeichert. Das Magnetische
Feld induziert in den Spulen eine Spannung, die nur noch verstärkt und
im Frequenzgang korrigiert den Lautsprechern angeboten wird.
Fünfadrig? Eine Leitung als Erde/Schirm. Die anderen beiden sind die
vier Enden der zwei Spulen im Tonkopf. Dass hier nicht Massebezogen
gearbeitet wird, liegt wohl an der Single-Supply-Versorgung des Opamp.
Je ein Spulenende wird an eine behelfsmäßige Masse auf halber Höhe der
Betreibsspannung gelegt. Nun können positive als auch negative
Spannungen weiterverarbeitet werden. Ein zweiter Grund wäre erhöhte
Immunität gegen Störspannungen. Das Signal wird ja im Prinzip zweimal
durch das Kabel geschickt, aber einmal hat es verkehrtes Vorzeichen. Nun
muss man die beiden Spannungen voneinander abziehen und erhält das
doppelte Eingangssignal(Differentielle Übertragung). Störungen auf dem
Übertragungsweg koppeln auf beide Leitungen gleich ein, werden aber auf
der Empfängerseite dirch die Differenzbildung eliminiert.

von Steve P. (steewax)


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Ich hab heute Abend noch einen Test mit einen I Pod gemacht. Das 
Ergebnis ist ähnlich entäuschend. Sobald ich links und rechts an den MUX 
anschliesse hört man zwar was, allerdings qualitativ sehr schlecht. 
Klingt wie durchs Telefon. Sobald ich Masse anschliesse ist der Ton ganz 
weg. Kasette geht und klingt einwandfrei. Ich hab sogar mal links rechts 
am MUX Ausgang angeschlossen mit ähnlichem Ergebnis. Am rätselhaftesten 
ist das Verhalten mit der Masse.....versteht jemand was hier los ist :(?

von Steve (Gast)


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Okay jetzt ist bei mir der Groschen doch noch selber gefallen. Ich darf 
die Line nicht nach den beiden Kondensatoren einspeisen (wie eigentlich 
auch eindeutig in der BMW Anleitung drin steht). Hab jetzt die beiden 
Signale vor den Kondensatoren angeschlossen, sowie die Masse angelötet. 
Siehe da es funktioniert einwandfrei :)....vielen Dank nochmals für die 
Hilfe und einen schönen Abend noch.

MfG

Steve

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

wollte gerade als ich deinen Text gelesen habe schon nachfragen wie es 
mit den Cs aussieht, aber du hast es ja selbst erkannt...

Steve schrieb:
> Okay jetzt ist bei mir der Groschen doch noch selber gefallen. Ich darf
> die Line nicht nach den beiden Kondensatoren einspeisen (wie eigentlich
> auch eindeutig in der BMW Anleitung drin steht).

hatte ich ja auch schon so geschrieben...
Carsten Sch. schrieb:
> ABER ACHTUNG: Auf jeden Fall muss Elektrisch gesehen hier wieder ein
> Kondensator hin. Der wird nur aus den Lötpunkten gezogen und in deine
> Umschaltung verlegt.

Falls dich interessiert WIESO das so ist:

Die NF Spannung die aus einer normalen Kopfhörerbuchse herauskommt ist 
eine reine Wechselsspannung die um den 0V Pegel herum ausschlägt. Es 
gibt Postitve wie auch Negative Spannungsspitzen.
Die MUX der 405x REihe können damit sogar umgehen, man muss aber 
unbedingt in diesem Fall eine symetrische Spannungsversorgung vorsehen, 
als +Ub, -Ub und Masse. Dazu muss man aber -Ub erst einmal haben, meist 
bräuchte es dazu einen extra Wandler.

Um sich das zu ersparen bedient man sich eines anderen Tricks. Mit einem 
Spannungsteiler legt man den Eingang auf 1/2 +Ub, z.B. also 2,5 V. Die 
NF Spannung wird nun mittels des Kondensators auf diese 2,5V Pegel 
eingekoppelt so das eine Mischspannung entsteht. Bei U_NF von z.B. 1Vss 
ergibt sich so eine resultierende Spannung von 2-3V, immer im Positiven 
bereich. Dies kann der Multiplexer bequem mit nur der Positiven 
Versorgungsspannung verarbeiten. (Negative Spannungsversorgung wird auch 
Masse gelegt) Hinter dem Multiplexer wird dann mit dem weiteren 
Kondensator wieder die NF Spannung abgetrennt.

Wenn man nun aber ein relativ niederohmiges Gerät hiner dem Kondensator 
anschschließt, DANN bricht die Vorspannung durch den recht hochohmigen 
Spannungsteiler zusammen. Im Ergebniss hat man nun also wieder eine 
REine Wechselspannung anliegen.
Das der Multiplexer aber als niedrigste Spannung das 0V Massepotential 
übertragen kann sperrt er IM BESTEN FALL während der negaticen 
Amplituden. Vermutlich wird durch die Übersteuerung zum negativen hin 
auch dafür gesorgt das es nicht sofort wieder beim erreichen der 0V 
Grenze in den "normalmodus" zurückkehrt, sondern erst noch ein paar ms 
braucht.
Das erklät dann neben den Verzerrungen auch das Brummen...

Im schlechtesten Fall hätte es sogar zur Zerstörung des Mux (ok, 
Pfennigskram -aber trotzdem Arbeit) oder gar des NF Gerätes führen 
können.

Aber da es jetzt ja läuft ist dies ja nur als Hintergrundinfo gedacht.
Was ich aber auf jeden FAll noch machen würde ist "Sicherheitshalber" 
noch einmal die Eingangspegel zu vergleichen, bzw Vergleichen zu lassen. 
(skope, NF Millivoltmeter) Nicht das du mit viel zu hohen Pegel 
reingehst und so mit de rZeit die nachfolgenen Stufen überbeanspruchst.

Bei der Einspeisung des LineIn extern, gerade im Auto!, würde ich auch 
noch eine Schutzschaltung vorsehen, z.B. vier normalen Siliziumdioden, 
wo jeweils zwei in Reihe "antiparallel" Geschaltet werden um so 
Spannungsspitzen über (ca.) 1,4V zu begrenzen. Bei höheren Spannungen 
könnte man auch einfach zwei Z-Dioden gegensinnig in Reihe schalten das 
diese im Normalfall immer sperren.

Die Ansprechschwelle liegt dann bei Uz + 0,7V...

GRuß
Carsten

von Steve P. (steewax)


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Hallo Carsten,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Es ist echt super wenn man 
mal abgesehen von dem Erfolg dass es funktioniert auch noch was 
dazulernen kann. Das mit der Schutzschaltung ist eine gute Idee. Das 
werde ich mit umsetzen.


Vielen Dank nochmal.


MfG

Steve

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Steve Pertuch schrieb:
> Hallo an alle erstmal sorry für den Doppelpost. Ich hatte das Thema
> zuerst hier geposted und dann gemerkt, dass es eigentlich viel besser im
> Bereich µc und Elektronik passt. Leider habe ich keine Möglichkeit
> gefunden es hier wieder zu Löschen deswegen der Doppelpost.

Ganz einfach: du schreibst einen Followup mit der Bemerkung "Bitte
nach ... verschieben" und drückst für diesen Beitrag dann auf
"Beitrag melden".  Der nächstbeste Moderator wird dann den Thread
verschieben und deinen Beitrag (da er nichts zur Diskussion selbst
beiträgt) gleich mit löschen.

von Sebastian (Gast)


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Hallo miteinander,
angetan von Steves Umbau, wollte ich auch direkt zur Tat schreiten. Sein 
Umbau ist hier noch einmal genau beschrieben und scheint gut zu 
funktionieren: http://forum.group44.de/viewtopic.php?f=6&t=146246

Äußerlich sieht mein Gamma II von VW fast aus wie das Gamma von Audi 
hier aus dem Umbau!
Im Inneren dann leider nicht mehr! Schaltpläne habe ich keine zum Radio! 
Kann mir jemand helfen, wie finde ich bei meinem Radio die beiden 
richtigen Kondensatoren!?

Gruß Sebastian

von Sebastian (Gast)


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sorry vergessen: Oben der Stecker im roten Kringel ist die Verbindung 
zum Tonkopf!

von Stephan S. (plonk)


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Hi,

also ich würde es so machen, dass zuerst die Endstufe und die 
Audio-Leitungen dahin identifiziert werden.
Dann müsste es irgendwo einen Umschalter geben oder noch einfacher, 
einen Vorverstärker.
Da klemmst du dann dein Line-In dran.
Bisher bin ich mit einer ähnlichen Strategie bei zwei Mercedes-Benz 
special (Becker BE1350 und 2200), einem Audi Chorus II (Blaupunkt) und 
einem Opel CD30 (auch Blaupunkt) ans Ziel gekommen.

MfG

von Sebastian (Gast)


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Hallo Stephan,
Vielen Dank für deine Antwort!
Aber wie mache ich das?
Und ich muss ja auch "dazwischen" kommen, also lande ich doch letztlich 
vermutlich wieder bei zwei Kondensatoren!?

Gruß Sebastian

von Sebastian (Gast)


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Mittlerweile habe ich raus gefunden das Gamma IIa wie es exakt heißt, 
gab es von Grundig und Blaupunkt.
Natürlich ist ausgerechnet meins von Grundig und das von Steve von 
Blaupunkt!

Leider hilft mir auch diese Erkenntnis nicht für meim Umbau-Vorhaben!
Bitte daher nochmals um Hilfe!

Gruß Sebastian

von Stephan S. (plonk)


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Hi,

seltsam, zu der Bezeichnung finde ich auch keinen Schaltplan...
Kannst du vielleicht ein Foto vom Typenetikett machen?
Im Endeffekt landest du bei den Kondensatoren, ja,
mit dem Vorgehen findest du aber die richtigen zwei ;)

Zuerst: sehe ich richtig, dass links 4 Endstufen-ICs zu sehen sind?
Falls ja, dann dürfte der 8-Beiner über der länglichen Buchse ein OpAmp 
sein,
der die Dinger ansteuert.
Da würde ich mal zu einer Messung ansetzen, im Idealfall im laufenden 
Betrieb und mit Oszi (falls vorhanden).

MfG

von Sebastian (Gast)


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Hallo,
- Typenschild-Foto kein Problem!
- Sind 4 Endstufen denke ich ;)
- Kein Oszi vorhanden!
- Angenommen es ist ein OpAmp, was muss ich wie messen um wohin zu 
kommen?

Gruß Sebastian

von Stephan S. (plonk)


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Hi,

auch mit dem Typ VWZ2Z3 lässt sich nichts finden...
Ok, um ganz sicherzugehen, was ich hier vermute, kannst du
in dein Bild oben die Bezeichnungen der ICs reinmalen?
Oder auch nur mit Positionsangabe posten.
Mittig rechts sehe ich schonmal einen LM324, aber beim Rest erkenne ich 
nichts.
Bei den Endstufen vermute ich etwas in der TDA-Linie.

MfG

von Sebastian (Gast)


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Hallo,
vorab schon mal vielen Dank für deine Mühe!

Endstufen TDA2003 (zweite Reihe 8003K)

LM356P - 8939AR
TDA1579 - 068640 - DSD8949
TDA 1001B - 069 - 030 - DSS 8949 5 Y
LM324N - RQAP9003
TDA 1072A - 381 370 - JSD 8936 3

an der Zusatplatine hinten senkrecht
ganz links: TDA1578A - 071000 - DSD9001 5
8Beiner: TDA2320A - 88944
senkrecht daneben: TDA1576 - 068940 - DSD8949 2
ganz rechts: TFK - U 4062 B -  4 A 001

Gruß Sebastian

von Stephan S. (plonk)


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Hi,

gut, der LM356P ist dafür schonmal nicht zuständig, der hat nur einen 
Verstärker drin,das wird wohl für Telefon oder so sein.
Dann wäre ich für das Vorgehen:
die TDA2003 müssten jeweils in der Zuleitung zu Pin1 entweder einen Elko 
oder einen Kondensator drin haben.
[Interessant zu wissen wäre hier: sind die evtl. paarweise angesteuert?]
Verfolge mal die Leitungen, ich vermute, dass da welche zu den Ausgängen 
des TDA2320A auf der senkrechten Platine gehen oder alternativ alle zu 
den Ausgängen des LM324.

MfG

von Sebastian (Gast)


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Hi,
TDA2003: Jeder Pin 1 hat einen eigenen Kondensator und von da aus einen 
eigene Elko, von da geht dann ein Kabel zum "Radioausgang-Stecker".
Des weiteren gehen alle Pin1 gemeinsam zu einem Transistor.
Bis zum TDA2320A oder LM324 bekomme ich es nicht verfolgt.

Gruß Sebastian

von Stephan S. (plonk)


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Hi,

Sebastian schrieb:
> Jeder Pin 1 hat einen eigenen Kondensator und von da aus einen
> eigene Elko, von da geht dann ein Kabel zum "Radioausgang-Stecker".

Ist das der senkrecht verlaufende, 11-pinnige, der auf dem Foto gerade 
nicht besteckt ist?
Falls ja, dann kommen wir der Lösung näher, aber dann ist ein Foto 
dieser Platine nötig ;)

MfG

von Sebastian (Gast)


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Hi,
nein, das schwarze, gelbe, grüne, weiße Kabel was zur Rückseite des 
Radio geht. Anschluß für Lautsprecher etc. wenn das Radio eingebaut 
werden soll...

Gruß Sebastian

von Stephan S. (plonk)


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Hi,

ah, ok, da hab ich dann wohl etwas verdreht.
Das ist dann etwas seltsam...
Denn Pin1 sollte bei Standardbeschaltung der Eingang für die Endstufe 
sein.
Die Kabel sollten eigentlich nach einem großen (ca. 1000µF) Elko an Pin4 
gehen, das ist nämlich der Ausgang für die Lautsprecher.
Bist du dir ganz sicher mit der Beschaltung von Pin 1?

MfG

von Sebastian (Gast)


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Hi,
ich habe versucht die Blaupunkt Version für anständiges Geld 
aufzutreiben, um hier den Umbau, dank der Anleitug, ohne Probleme selbst 
vornehmen zu können...
gestaltet sich aber leider nicht so einfach...
Jemand eine Idee wie ich an dem Grundig mit der Lin In Nachrüstung 
weiter komme???

Gruß Sebastian

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