Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik L6202 - Problem mit PWM und Stromversorgung


von Boris B. (caibo)


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Hallo,

ich habe leider ein kleines Problem mit L6202 Motortreiber. Ich versuche 
jetzt schon 2 Tage das Problem zu lösen, bin auch schon weiter gekommen, 
aber jetzt hackts. Deswegen hoffe ich auf ein bischen Hilfe von euch.

Ich habe den L6202 nach der Schaltung  aus der Anleitung von RN-Wissen ( 
http://www.rn-wissen.de/index.php/Getriebemotoren_Ansteuerung , 
http://www.rn-wissen.de/images/thumb/d/dd/L6202Anwendung.png/800px-L6202Anwendung.png 
) aufgebaut. Der zu steuernde Motor ist ein DC-Getriebemotor mit einer 
Betriebsspannung von 4,5 bis 15 V und einem Strom von max 0,7A ( 
http://de.rs-online.com/web/p/products/2389670/ ).
Das Erzeugen des PWM-Signals und der Richtungen übernimmt ein Atmega 
2560. Dort wird das PWM-Signal von 0 auf max und wieder herunter 
gezählt. Dies funktioniert auch soweit einwandfrei.
Als Spannungsquelle verwende ich ein Labornetzteil mit max 220 VA. Der 
Motor lässt sich daran direkt angeschlossen mit voller Drehzahl 
betreiben. Die 5V für den Atmega werden über einen 7805 erzeugt.

Wenn ich den Motor am L6202 anschließe und das PWm Signal hochzählen 
lasse, fängt der Motor erst an sich bei ca 50 % des Pwm-Signals zu 
drehen. Bei vollem PWM Signal dreht sich der Motor aber noch nicht mit 
voller Drehzahl. Beim runterzählen ist es genauso, dass er ab ca 50 % 
dann still steht.
Das Missteriöse ist nun aber, dass als ich ein Oszilloskop am 
Motoreingang angeschlossen habe, sich der Motor problemos von 0 bis zur 
vollen Drehzahl hochläuft beim PWM-Signal. Das kann ich mir nicht 
erklären. Hängt dies irgendwie mit Masse zusammen???
Ich habe auch versucht, den Motor und den Atmega an zwei 
unterschieldichen Spannungsquellen zu betreiben (Masse 
zusammengeschaltet). Auch hier tritt das gleiche Phänomen auf, dass der 
Motor sich erst ab 50 % dreht.

Hat einer eine Idee, woran dies liegen könnte?

: Verschoben durch Admin
von m.n. (Gast)


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Boris B. schrieb:
> Hat einer eine Idee, woran dies liegen könnte?

Je 1 x PWM gehört an in1 und in2, enable bleibt immer aktiv.

von Boris B. (caibo)


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m.n. schrieb:
> Boris B. schrieb:
>> Hat einer eine Idee, woran dies liegen könnte?
>
> Je 1 x PWM gehört an in1 und in2, enable bleibt immer aktiv.

Sicher. Hier in dem Thread (Beitrag "DC-Motor an L6203") 
wird dies auch diskutiert und dort steht, dass es so passt. In einem 
anderen Thread wurde das auch noch genuer diskutiert.  Eigentlich alle 
Schaltpläne die ich gefunden haben, zeigen auch, dass PWM immer an 
Enable liegt. Außerdem würde es das Phänomen mit dem Oszillator nicht 
erklären

von m.n. (Gast)


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Boris B. schrieb:
> Außerdem würde es das Phänomen mit dem Oszillator nicht erklären

Weiter oben war es noch ein Oszilloskope; jetzt weiß ich, warum ich das 
nicht verstanden habe :-)

Boris B. schrieb:
> zeigen auch, dass PWM immer an Enable liegt.

Ja schön, wenn man das Drehmoment regeln will. Die einfache Beschaltung 
muß doch nicht die richtige sein!

Wenn Du die Drehzahl reglen willst, lege bitte enable auf '1' und 
testweise ersteinmal Deine PWM auf IN1. Dann sehen wir weiter.

von Boris B. (caibo)


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m.n. schrieb:
> Boris B. schrieb:
>> Außerdem würde es das Phänomen mit dem Oszillator nicht erklären
>
> Weiter oben war es noch ein Oszilloskope; jetzt weiß ich, warum ich das
> nicht verstanden habe :-)

Entschuldigung, es ist wirklich die Rede von einem Oszilloskop und nicht 
von einem Oszillator! Dieser Effekt tritt auf, wenn die Tastspitze mit 
dem einem Pol des Motors und der Ground der Tastpitze mit dem anderen 
Pol verbunden ist

> Boris B. schrieb:
>> zeigen auch, dass PWM immer an Enable liegt.
>
> Ja schön, wenn man das Drehmoment regeln will. Die einfache Beschaltung
> muß doch nicht die richtige sein!
>
> Wenn Du die Drehzahl reglen willst, lege bitte enable auf '1' und
> testweise ersteinmal Deine PWM auf IN1. Dann sehen wir weiter.

Ok habs getestet und es funktioniert tatsächlich. Entschluldigung, dass 
ich das nicht gleich geglaubt habe, aber ich habe jetzt sooft schon PWM 
immer auf Enable gesehen, dass ich das geglaubt habe. Auch bei meine 
anderen Motorcontrollern war es eigentlich immer so, dass ich ein PWM 
Eingang und zwei Dir hatte.

Welchen Effekt hat es jetzt aber, wenn ich PWM an enable habe und warum 
funktioniert es mit dem Oszilloskop???

von Matthias L. (Gast)


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>Entschuldigung, es ist wirklich die Rede von einem Oszilloskop und nicht
>von einem Oszillator! Dieser Effekt tritt auf, wenn die Tastspitze mit
>dem einem Pol des Motors und der Ground der Tastpitze mit dem anderen
>Pol verbunden ist


Logisch. Mit der Oszimasse wirst du wahrscheinlich eine Halbbrücke 
zumindest LOW-Seitig kurzschliessen. Also, Oszi weg.

Schaltung prüfen und posten.


>ass der Motor sich erst ab 50 % dreht.

Wenn die Schaltung korrekt ist und das immernoch auftritt ist 
PWM-Frequenz zu hoch. DIese Frequenz muss in Relation zur 
Ankerzeitkonstante gewählt werden.

von m.n. (Gast)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Wenn die Schaltung korrekt ist und das immernoch auftritt ist
> PWM-Frequenz zu hoch.

Das würde aber nicht erklären, warum der Motor bei 100% PWM nicht volle 
Pulle dreht.

Boris B. schrieb:
> Welchen Effekt hat es jetzt aber, wenn ich PWM an enable habe

Es hat den Effekt, dass bei 0% der Motor steht und bei 100% der Motor 
volle Drehzahl hat - dazwischen ist irgendetwas, was stark von der Last 
abhängt. Ein Motor ist eben nicht nur Motor, sondern auch Generator. 
Wenn man die Drehzahl möglichst unabhängig von fer Last einstellen will, 
muß PWM an INx.

Probiere es aus:
Bei 20% PWM an enable dreht der Motor recht schnell und verliert bei 
Belastung deutlich an Drehzahl.
Bei 20% PWM an INx dreht er deutlich langsamer und verliert bei 
Belastung wenig an Drehzahl.

von Boris B. (caibo)


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m.n. schrieb:
> Matthias Lipinsky schrieb:
>> Wenn die Schaltung korrekt ist und das immernoch auftritt ist
>> PWM-Frequenz zu hoch.
>
> Das würde aber nicht erklären, warum der Motor bei 100% PWM nicht volle
> Pulle dreht.
>

Eine Verringerung der Frequenz hat nichts gebracht.

> Boris B. schrieb:
>> Welchen Effekt hat es jetzt aber, wenn ich PWM an enable habe
>
> Es hat den Effekt, dass bei 0% der Motor steht und bei 100% der Motor
> volle Drehzahl hat - dazwischen ist irgendetwas, was stark von der Last
> abhängt. Ein Motor ist eben nicht nur Motor, sondern auch Generator.
> Wenn man die Drehzahl möglichst unabhängig von fer Last einstellen will,
> muß PWM an INx.
>
> Probiere es aus:
> Bei 20% PWM an enable dreht der Motor recht schnell und verliert bei
> Belastung deutlich an Drehzahl.
> Bei 20% PWM an INx dreht er deutlich langsamer und verliert bei
> Belastung wenig an Drehzahl.

Dies ist so aber nicht der Fall. Der Motor dreht bei PWm an Enable ganz 
normal langsam hoch im Bereich von 50 % bis 100 %. Unterhalb von 50 % 
passiert nichts. Bei 100 % hat er aber noch nicht die volle Drehzahl.

von m.n. (Gast)


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Boris B. schrieb:
> Ok habs getestet und es funktioniert tatsächlich.

Und jetzt funktioniert es doch nicht?

Matthias Lipinsky schrieb:
> Schaltung prüfen und posten.

Das war doch ein guter Rat!
Zumindest dachte ich, dass Du die Schaltung geprüft und den Fehler 
beseitigt hast.

von Timm T. (Gast)


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Dann prüf mal den 6202, ich hatte da von Reichelt eine Zeitlang immer 
mal defekte ICs, bei denen einer der Transistoren in der H-Brücke kaputt 
war.

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