Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Konstantstromquelle LM 317 Überschwinger beim Einschalten


von Sebastian (Gast)


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Hallo ich habe vor eine Konstandstromquelle mit dem LM 317 zu 
realisieren.Ich möchte den Strom später über ein Poti einstellen 
können.Ich habe dazu aber noch ein paar Fragen und hoffe das Ihr mir 
damit weiterhelfen könnt.Kann man die Überschwinger beim einschalten 
irgendwie abfangen?

Dann habe ich herausgefunden um 1mA zu erzeugen muss der Widerstand 1250 
Ohm sein und für 1000mA 1,25 Ohm.Soweit so gut wenn ich jetzt aber eine 
Begrenzung für den Strom machen möchte z.B. 20mA dann wäre der 
Widerstand 62,5 Ohm. Kann ich diesen dann einfach parallel zum Poti 
schalten um den Widerstand garnicht unter diesen Wert zu bekommen?

Gruß Sebastian

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian schrieb:
> Hallo ich habe vor eine Konstandstromquelle mit dem LM 317 zu
> realisieren.

Der LM317 ist für Deine Zwecke schlecht bis gar nicht geeignet.
Nimm besser eine Spannungsgesteuerte Stromquelle z.B. mit einem OPV
bzw. benutze die Suchfunktion hier im Forum.
Gruss
Harald

von Martin (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Soweit so gut wenn ich jetzt aber eine
> Begrenzung für den Strom machen möchte z.B. 20mA dann wäre der
> Widerstand 62,5 Ohm. Kann ich diesen dann einfach parallel zum Poti
> schalten um den Widerstand garnicht unter diesen Wert zu bekommen?

Schau dir die Berechnungen eines Widerstandes an.
Vorher brauchst du mit Elektronik nicht weiter machen.

von whiterock (Gast)


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Google mal "Widerstand parallel" => Rges= 1/(1/R1 + 1/R2 + .... + 1/Rn)

Sebastian schrieb:
> Kann ich diesen dann einfach parallel zum Poti
> schalten um den Widerstand garnicht unter diesen Wert zu bekommen?

Wenn du sie in serie schaltest kannst du mit einem poti und einem festen 
widerstand so etwas wie einen Mindest-Widerstand machen.

von Sebastian (Gast)


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Gibt es denn was um beim einschalten das zu regeln? Ich bin nur am 
rumbasteln um ein wenig dazu zu lernen muss nicht wirklich später was 
können meine Schaltung

von (prx) A. K. (prx)


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Sebastian schrieb:

> Dann habe ich herausgefunden um 1mA

Der LM317 hat eine Mindestlast. Die wird normalerweise vom 
Spannungsteiler hergestellt - im Betrieb als Konstantstromquelle jedoch 
nicht.

von MaWin (Gast)


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> Dann habe ich herausgefunden um 1mA zu erzeugen
> muss der Widerstand 1250 Ohm sein

Der LM317 kann nicht 1mA regeln.
Er hat 5mA Mindeststrom.

> Kann ich diesen dann einfach parallel zum Poti schalten
> um den Widerstand garnicht unter diesen Wert zu bekommen?

Parallel ?
Schlag noch mal nach, was parallel bedeutet.

Und schlage mal nach, wie viel Strom durch ein Poti fliessen
darf.

Und welcher Überschwinger ?
Der, wenn du das Poti erst später runterregelst ?

von Ruhestromi (Gast)


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>Der LM317 kann nicht 1mA regeln.
>Er hat 5mA Mindeststrom.

Gilt für den LM117. Der LM317 will, wenn es dumm läuft, sogar bis zu 
10mA.

von Harald W. (wilhelms)


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Ruhestromi schrieb:
>>Der LM317 kann nicht 1mA regeln.
>>Er hat 5mA Mindeststrom.
>
> Gilt für den LM117. Der LM317 will, wenn es dumm läuft, sogar bis zu
> 10mA.

...und beide sind nicht als Stromregler konzipiert, sodas man
sich über gewisse Probleme wie Überschwinger nicht wundern muss.
Gruss
Harald

von Ruhestromi (Gast)


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>...und beide sind nicht als Stromregler konzipiert, sodas man
>sich über gewisse Probleme wie Überschwinger nicht wundern muss.

Die LM317 sind als Stromregler erstaunlich schnell und regeln eigentlich 
sehr sauber aus, ohne große Überschwinger zu erzeugen. Aber natürlich 
brauchen die ihren Mindeststrom, sonst gibt es mit der groben Kelle...

von Patrik D. (keicy)


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Mahlzeit,

ist zwar jetzt schon ne weile her, das hier jemand aktiv dabei war, 
möchte mich aber dennoch reinhängen.

Das mit dem Überschwingen im Einschaltmoment würde mich auch mal 
brennend interessieren. Habe nämlich die Befürchtung das ich mir wegen 
der Geschichte etliche LEDs über einen Zeitraum von ca. nem halben Jahr 
geschrottet habe.... also die LEDs sind nicht kaputt, aber Sie leuchten 
doch deutlich dunkler als beim Einbau. Da alles perfekt geregelt war, 
ist das Überschwingen wohl die Ursache dessen. Das Überschwingen beim 
Einschalten wird übrigens auch als Nachteil im Wiki hier beschrieben: 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle

Dort habe ich das nämlich auch gefunden als ich nach Fehlern in meiner 
Schaltung bzw. Alternativen KSQ suchte.

Falls jemand noch Infos zum verhindern des Überschwingens hat bitte 
immer her damit. Für den Dauerbetrib von LEDs wär das Überschwingen ja 
latte, aber ich schalte doch relativ oft Ein und Aus, da meine Projekte 
alle auf Beleuchtung im Allgemeinen sinne hinauslaufen.

MfG
Keicy

von Ruhestromi (Gast)


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Überschwinger lassen sich doch relativ leicht mit Caps wegfangen, wenn 
die Ströme nicht gerade riesengroß sind.

von Patrik D. (keicy)


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Gibs denn da ne Fuastregel, von wegen 100 uF auf 100mA oder so? Bin so 
im bereich 0,8 bis 1A. Habe leider kein Oszi das ich das mir Bildlich 
darstellen könnte....warum die dinger auch so teuer sein müssen..... ;)

von Falk B. (falk)


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@  Patrik D. (keicy)

>doch deutlich dunkler als beim Einbau. Da alles perfekt geregelt war,

Jaja, das sagt jeder.

>ist das Überschwingen wohl die Ursache dessen.

Das kann nur eine Messung zeigen. Miss!

>Falls jemand noch Infos zum verhindern des Überschwingens hat bitte
>immer her damit.

Nimm eine andere Konstantstromquelle. Oder miss erstmal nach. Es gibt 
viele Fehlerquellen.

>Habe leider kein Oszi das ich das mir Bildlich
>darstellen könnte....warum die dinger auch so teuer sein müssen..... ;)

Dann hast du Pech und kannst den Fehler nicht finden. Man muss ja nicht 
immer ein oszi kaufen, manchmal geht auch leihen.

MFG
Falk

von Patrik D. (keicy)


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Ohne mein Multimeter dranzuklemmen lasse ich Anfangs nie eine Schaltung 
laufen, da wär ich sonst ja schön blöd. Wie will ich den sonst 
herrausfinden obs Probleme gibt oder nicht....Aber wie ich im Internet 
gelesen habe liegen die Anfänglichen Überschwinger im 
Nanosekundenbereich wie soll ich das denn Messen ohne Oszi, ganz zu 
schweigen davon das ich keine Anlaufstelle wüsste die die Dinger 
"verleihen".

Von wegen: Jaja, das sagt jeder.

Glaubst du ich verberge meine Fehler nur damit ich besser darstehe? Wenn 
es nicht so wär, würde ich das nicht so sagen.

Wenn es so wahnsinnig viele Ursachen gibt, kannste ja mal welche zum 
besten geben. Durchforste das Internet jetzt schon gut 1 1/2 Wochen und 
das war jetzt das erste was ich nicht ausschließen konnte.

Wenn jemand noch etwas posten möchte der auch weiterhelfen will, dem bin 
ich sehr dankbar.

von Falk B. (falk)


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@  Patrik D. (keicy)

>Ohne mein Multimeter dranzuklemmen lasse ich Anfangs nie eine Schaltung
>laufen, da wär ich sonst ja schön blöd. Wie will ich den sonst
>herrausfinden obs Probleme gibt oder nicht....

Ein Multimeter hilft hier nicht weiter.

>Aber wie ich im Internet
>gelesen habe liegen die Anfänglichen Überschwinger im
>Nanosekundenbereich

Naja, man muss nicht alles glauben, was man im Internet liest. SOOOO 
schnell ist der LM317 auch nicht, reden wir mal lieber von 
Mikrosekunden. Aber immernoch zu schnell für ein Multimeter.

>wie soll ich das denn Messen ohne Oszi,

Geht nicht.

> ganz zu
>schweigen davon das ich keine Anlaufstelle wüsste die die Dinger
>"verleihen".

Pech II.

>Glaubst du ich verberge meine Fehler nur damit ich besser darstehe?

Keine Ahnung. Das ist aber gar nicht der Punkt. Du GLAUBST, dass alles 
"perfekt" angesteuert wird, WISSEN oder gar NACHWEISEN kannst du es 
mangels Messtechnik und Problembewußtsein aber nicht.

MFG
Falk

von Patrik D. (keicy)


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Das einzige was du hier machst ist Fehler suchen und nicht Lösungen. 
Denn helfen tust du hier niemandem. Aber wahrscheinlich ist das mal 
wieder mein Pech....

Ich werde ungeachtet von deinen "Antworten" jetzt versuchen die 
Überschwinger in den griff zu bekommen, Elkos habe genug um auszutesten 
welcher Wert der richtige ist. Viel Spaß noch....

von Ruhestromi (Gast)


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>Gibs denn da ne Fuastregel, von wegen 100 uF auf 100mA oder so? Bin so
>im bereich 0,8 bis 1A. Habe leider kein Oszi das ich das mir Bildlich
>darstellen könnte....warum die dinger auch so teuer sein müssen..... ;)

Kannst du uns deinen Schaltplan zeigen?

von Klaus (Gast)


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Patrik D. schrieb:
> Überschwinger in den griff zu bekomme

von denen du nicht einmal weißt, ob sie existieren.

MfG Klaus

von Stulle (Gast)


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moin

Du solltest mal die Temperatur nach ca. 30min Betrieb messen , ich tip 
mal darauf das deine LED zu warm werden ;-),trift so ungefähr die 
Aussage das sie nach einem 1/2 Jahr nicht mehr die Lichtmenge 
liefern....

mfg

von Eddy C. (chrisi)


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Bei einer Stromquelle kommt es doch sehr darauf an, wo man 
einschaltet: Direkt an der Last nach dem Regler, oder den Regler 
zusammen mit der Last an der Versorgung. Klar, eine Stromquelle wird 
ohne Last maximale Ausgangsspannung abgeben und damit haben wir den 
Salat, den Überschwinger, welcher eigentlich prinzipbedingt ist. 
Anleitungen von Schaltnetzteilen mit Stromausgang sagen zurecht, man 
möge das Netzteil doch eingangsseitig und nicht ausgangsseitig schalten, 
falls keine anderweitige Steuerung (PWM, Poti, usw) vorliegt. Meanwell 
z.B.

von Patrik D. (keicy)


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Einen Schaltplan habe ich nicht wirklich, habe die Vorgabe vom LM317 
genommen und das ganze dann nur im kopf kompletiert, kurze 
wegbeschreibung: Steckdose - Schalter - Sicherung - Trafo - 
Brückengleichrichter - Siebelko 2200 uF - Kerko 100 nF - LM317 - Kerko 
100nF - jetzt mit Elko - dann jeweils 2 Leds in Reihe und das dann 10x 
Parallel, also 20 LEDs.

So Wahnsinnig warm werden die gar nicht, find ich, aber werde ich mal 
nachmessen. Das sind LEDs mit ca 290000 mcd und nem Öffnungswinkel von 
40° direkt aus Hong Kong. Sehen aus wie normale LEDs nur das sie anstatt 
5mm, 10mm Durchmesser haben.

Der Strom wird in der Phase eingeschaltet nicht im Nullleiter.

von Klaus (Gast)


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Patrik D. schrieb:
> dann jeweils 2 Leds in Reihe und das dann 10x
> Parallel, also 20 LEDs.

Und jeweils einen kleinen Widerstand vor jedem LED Pärchen, um die 
Unterschiede zwischen diesen auszugleichen.

MfG Klaus

von Patrik D. (keicy)


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Ups sorry, stimmt, hab da nen ganz kleinen genommen. 20 Ohm glaube ich, 
einfach so weil ich die grade in der Wattlage da hatte. Muss nochmal 
schauen, werde mich bestimmt nochmal berichtigen müssen... ;)

von oszi40 (Gast)


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Stulle schrieb:
> mal die Temperatur nach ca. 30min Betrieb messen
Man könnte auch die Spannung nach einiger Zeit mal vergleichen.

1.Evtl. hat Patrik zum Einstellen jetzt ein Multimeter mit fehlerhafter 
Anzeige oder z.B. kratzende Einstellregler verbaut (die ich sofort gegen 
geeignete Festwiderstände ersetzen würde)

2.oder es treten eim Einschalten wirklich Spitzen auf (die ich schon vor 
dem LM317 im Strom begrenzen würde um die "Heizleistung" des Reglers in 
Grenzen zu halten).

3.oder der LM317 schwingt wegen ungünstigem Aufbau (weil die Cs zu weit 
entfernt angeordnet sind)?

von mhh (Gast)


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oszi40 schrieb:
> 3.oder der LM317 schwingt wegen ungünstigem Aufbau (weil die Cs zu weit
> entfernt angeordnet sind)?

Bei Verwendung als KSQ dürfen keine Cs ran. Wenn doch sind sie die 
Ursache für zu hohe Ströme beim einschalten.

von Patrik D. (keicy)


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Sicher? Also quasi nur der Stützelko nach dem Gleichrichter und dann der 
LM317, ist das so richtig?

von Ruhestromi (Gast)


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>Bei Verwendung als KSQ dürfen keine Cs ran. Wenn doch sind sie die
>Ursache für zu hohe Ströme beim einschalten.

Manchmal sieht man einen solchen Cap im Datenblatt...

>Gibs denn da ne Fuastregel, von wegen 100 uF auf 100mA oder so?

Ich würde der Last, also der gesamten LED "Batterie" einen großen Cap 
parallelschalten. Etwaige Stromspitzen nimmt dieser Cap dann auf, ohne 
daß die LEDs davon etwas spüren. Wichtig ist in jedem Fall eine 
zusätzliche Strombegrenzung bei den LEDs, damit selbst geringe 
Überspannungen an dem Cap nicht sofort die LEDs überlasten. Ein 
Serienwiderstand bei jedem LED-Päärchen ist also durchaus sinnvoll.

Vergiß nicht, dem LM317 die zwei Schutzdioden zu spendieren!

von Klaus (Gast)


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Ruhestromi schrieb:
> Ein
> Serienwiderstand bei jedem LED-Päärchen ist also durchaus sinnvoll.

Nicht sinnvoll, sondern notwendig. Aus Sicht eines LED-Pärchens (nämlich 
des Pärchens mit der aktuel niedrigsten Durchbruchspannung) stellt es 
sich so dar, daß es an einer Spannungsquelle mit einem Shuntregler 
hängt. Der Shuntregler besteht aus LEDs, die als Zehner verwendet 
werden. Er ist auch ziemlich stabil, da der Querstrom durch diesen 
Regler 9 mal so hoch ist wie der Laststrom. Das bedeuted, diese Pärchen 
wird ständig mit Überstrom betrieben, bis es nicht mehr kann. Ab dann 
geht's immer schneller, da der Regler jetzt den Strom für 10 Pärchen an 
9 liefert, usw.

Also müssen "wirksame" Serienwiderstände rein, und dann kann ich 
eigentlich den LM317 auch weglassen, weil die Widerstände den Strom 
begrenzen.Fazit: das parallel schalten von LEDs ist keine gute Idee. 
Verbraucher mit konstantem Strom schaltet man hintereinander an eine 
Stromquelle mit dem richtigen Strom, Verbraucher mit konstanter Spannung 
parallel an eine Spannungsquelle mit der richtigen Spannung.

MfG Klaus

von Patrik D. (keicy)


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Ich bin langsam etwas verwirrt, bastelt man denn nun an eine 
Konstantstromquelle Kondensatoren dran und wenn ja, Elkos, Kerkos oder 
beide? In welcher Reihenfolge dann, vor oder hinter dem LM317, oder 
beides, so wie ich es jetzt schon habe? Näherungswerte so was wie 100uF 
auf 100mA wären ganz lieb.

Strombegrenzung in Form von einem Widerstand ist ja jetzt schon vor 
jedem LED Päarchen, hab gestern abend mal nachgeschaut es sind 24 Ohm 
Wie gesagt, hab den eben so da gehabt und deshalb genommen. Wobei ich 
jetzt vor kurzem auch noch welche bestellt habe mit 2 komma irgendwas, 
also falls es besser wäre kleinere zu nehmen, wegen der Verlustleistung 
eventuell, wäre das möglich.

Das einzige was mich an der Serienschaltung stört ist, das ich dann 
einen Trafo mit über 70V bräuchte (bei ca. 3,3V pro LED mal 20 plus die 
Gleichrichterverluste und den Bedarf des LM317). Die sind nicht soooo 
Wahnsinnig gut zu bekommen, würde ja gerne selber Wickeln (und bin auch 
schon seid einiger Zeitv fleißig im Internet am Recherchieren) aber das 
ist doch relativ komplex.

Ich möchte unbedingt nen Regler benutzen, weil mein Wissenstand ist, das 
so auf günstigste weise der Ripple auf ein minimum reduziert werden 
kann.

Bitte korrigiert mich wenn ich da was falsch aufgeschnappt habe :)

von mhh (Gast)


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Außer dem Ladekondensator nach der Gleichrichtung kommen keine weiteren 
Cs um den 317 drumrum.

von Ruhestromi (Gast)


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>Ich bin langsam etwas verwirrt, bastelt man denn nun an eine
>Konstantstromquelle Kondensatoren dran...

Die Caps so wie hier:

http://theparanoidtroll.com/?attachment_id=772

von Ruhestromi (Gast)


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Also so...

von Klaus (Gast)


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Patrik D. schrieb:
> Ich möchte unbedingt nen Regler benutzen, weil mein Wissenstand ist, das
> so auf günstigste weise der Ripple auf ein minimum reduziert werden
> kann.

Auf "Ich möchte unbedingt" reagieren Naturgesetze noch nicht mal mit 
Schulterzucken. Damit kann man weder das Ohmsche Gesetz noch die 
Maxwellschen Gleichungen außer Kraft setzen. Du bist also kein 
Ingenieur oder Wissenschaftler, sonst würdest du so etwas nicht sagen.

Aber back to topic: Widerstände "rippeln" gar nicht. Das ist auch nicht 
der Punkt.

Wenn du dir einfach mal überlegst, wie man einen Strom konstant halten 
kannst, kommst du auf eine "ziemlich" hohe Spannungsquelle mit einem 
"ziemlich" hohen Innenwiderstand. Ich hab das bewußt unscharf 
formuliert. Je höher die Spannung, und damit auch je höher der 
Widerstand bei gegebenem Strom, desto geringer ist der Einfluß der Last 
auf den Strom. Nimm als Beispiel 100V und einen Innenwiderstand 10kOhm. 
Das gibt einen Kurzschlußstrom von 10mA. Bei einer roten LED mit ca. 
1,6V gibt es einen Strom von 9,84 mA, bei einer blauen mit 3,2V einen 
von 9,68.

Mit dieser Schaltung (100V und 10kOhm Vorwiderstand) ist es also 
unerheblich, ob man eine rote oder blaue LED verwendet. Praktisch ist 
das natürlich nicht, die Leistung am Vorwiderstand ist um ein vielfaches 
größer als die an der LED. Was tut man in der Praxis? Man läßt eine 
höhere Variation des Stromes zu, z.B. +- 10% (und setzt als Nennstrom 
90% des maximalen Stroms an). Und man verwendet LEDs deren Spannung 
nicht so große Unterschiede aufweist, z.B. nur weiße mit einer 
Flußspannung zwischen 3,0 und 3,5V, oder besser 3,1 bis 3,4V. Wenn (ich 
mich nicht verrechnet habe und) man eine Spannungsquelle von 4,6V und 
einen Vor(Innen)widerstand von 150 Ohm ansetzt, sollte der Strom 
zwischen 8 und 10mA liegen, für eine Flußspannung von 3,1 bis 3,4V.

Da rippelt nichts, die Variation im Strom wird von der Temperatur und 
der Alterung der Chips bestimmt.

Wenn ich die Verlustleistung in dem Vorwiderstand weiter veringern will, 
oder statt 90% mittlerem Strom mit +-10%, 98% und +-2% Variation 
erreichen will, muß ich einen aktiven Stromregler einsetzen. Dafür gibt 
es viele Schaltungen. Alle brauchen aber eine Mindestspannung, um zu 
funktionieren. Ein LM317 braucht mindestens 1,25V plus die Regelreserve, 
so ca. 2 bis 3V. Für mein Beispiel oben (4,6V bei 3,1V-3,4V LED 
Spannung) ist dieser Regler schlechter als ein Widerstand. Ein solcher 
Regler macht also nur Sinn, wenn die LED Spannung (z.B. durch eine 
Reihenschaltung) wesentliche höher als die Mindestspannung des Reglers 
ist.

Das Ziel muß also sein, möglichst wenig Spannung am Stromregler (ob 
Widerstand oder aktiver Regler) im Verhältnis zu den LEDs zu haben. Da 
die Mindestspannung an einem aktiven Regler im Prinzip konstant ist, 
sollte man die die LED Kette so lang machen, wie es die Stromversorgung 
her gibt.

Was aber immer gilt, für jeden LED-Strang einen Regler. Ein Regler und 
Ausgleichswiderstände (wenn es denn funktionieren soll) ist eigentlich 
auch nur ein Vorwiderstand pro Strang plus eine Begrenzung des 
Gesamtstroms. Und wenn ein Strang hochohmig wird, ist die Begrenzung 
wertlos.

Der "ripple" an einer LED ist unerheblich. Viele werden mit dem 
doppelten oder mehrfachen Nennstrom betrieben, solange der mittlere 
Strom (gut) unterhalb des Nennstroms bleibt, z.B. gemultiplexte 
Displays. Das dauerhafte Betreiben mit zu hohem Strom verkürzt aber 
ihre Lebensdauer, das ist bei einer Beleuchtung ärgerlich. Solange also 
ein Überschwinger nicht die absoluten Maximum Ratings (die ich auf etwa 
2 mal Nennstrom bei Power LEDs, auf 10 mal Nennstrom bei IR LEDs in 
Ferbedienungen schätze) überschreitet, sollte es keine Probleme geben. 
Aber 10% Überstrom über einige tausend Stunden treiben die Alterung 
voran.

Nun mach dir selbst einen Reim drauf, nicht nach dem Motto "Ich möchte 
unbedingt", sondern was passt für meine Anwendung.

MfG Klaus

von Ottmar K. (wil1)


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Hallo,

möchte ja nicht vorlaut sein: Das Datenblatt zum LM317 zeigt alles 
Wissenswerte über die Anwendung, Schaltung mit dem LM317:

------------Datenblatt LM317 (Auszug)
Features
n Guaranteed 1% output voltage tolerance (LM317A)
n Guaranteed max. 0.01%/V line regulation (LM317A)
n Guaranteed max. 0.3% load regulation (LM117)
n Guaranteed 1.5A output current
n Adjustable output down to 1.2V
n Current limit constant with temperature
n P+Product Enhancement tested
n 80 dB ripple rejection
n Output is short-circuit protected

Typical Applications
usw. usw. usw

Full output current not available at high input-output voltages
*Needed if device is more than 6 inches from filter capacitors.
†Optional—improves transient response. Output capacitors in the range
of 1µF to 1000µF of aluminum or tantalum electrolytic are commonly used
to provide improved output impedance and rejection of transients.
LM117 Series Packages

----ENDE Auszug aus dem Datenblatt-------------

Darin gibt es Schaltungsvorschläge als Spannungsregler, 
Konstantstromquelle, "Aufbohren" für größere Ströme, usw mit allen Infos 
zur Berechnung und Auslegung der Bauteile.

Zum Anpassen von Widerständen (im Rahmen des nach Datenblatt erlaubten), 
verwendet man einfach die bekannten Rechenregeln für die Reihen- 
und/oder Paralleschaltung.

Noch was:
Die Schaltungen mit dem LM317 lassenn sich mit dem kostenlosen LTspice 
prima simulieren und durchtesten.

Grüße+Gutes Neues Jahr
Ottmar

von Ruhestromi (Gast)


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>Aber back to topic: Widerstände "rippeln" gar nicht. Das ist auch nicht
>der Punkt.

Also, Patrick will doch 20 LEDs mit jeweils 3,3V und 80mA btreiben. Wenn 
er jeweils zwei in Reihe schaltet und jedes Päärchen über einen 
Vorwiderstand an rund 15V hängt, dann bräuchte er dazu einen 100R 
Widerstand. Aufgrund des hohen Gesamtstroms von 0,8A und des 2200µF 
Siebelko erhält er einen Ripple von rund 3V. Also schwankt sein 
LED-Strom um rund 35%! Ein LM317 als KSQ dagegen regelt ihm den Einfluß 
des Ripples vollständig aus. Von daher ist die Vorwiderstandslösung wohl 
weniger geeignet.

Jetzt zum Überschwingen: Im Einschaltmoment hat die KSQ ein Problem 
solange die Schwellenspannung der LEDs noch nicht erreicht ist. Dann 
sind die LEDs ja stromlos und die Spannung kann beim Hochfahren über das 
Soll hinausschießen. Ein ausreichend großer Cap parallel zu den LEDs 
bietet der KSQ in dieser Phase einen alternative Strompfad nach Masse, 
sodaß das Überschwingen erheblich reduziert wird.

Natürlich gibt es heute viel elegantere Methoden, um die Verlustleistung 
zu reduzieren, etwa der Einsatz von speziellen Switchern. Aber diese 
produzieren auch gerne Störungen. Also warum soll Patrick nicht sein 
Schaltungsproblem mit einem LM317 lösen dürfen? Da spricht doch 
überhaupt nichts dagegen.

von mhh (Gast)


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Ruhestromi schrieb:
> Ein ausreichend großer Cap parallel zu den LEDs
> bietet der KSQ in dieser Phase einen alternative Strompfad nach Masse

... was die Spannung über der KSQ sehr stark erhöht und noch größeres 
überschwingen auslösen kann...

von Ruhestromi (Gast)


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>... was die Spannung über der KSQ sehr stark erhöht und noch größeres
>überschwingen auslösen kann...

Ich habe das jetzt mal gemessen. Ein LM317 wurde auf 125mA Konstantstrom 
eingestellt und schlagartig am Eingang 14V angelegt. Statt zweier LEDs 
habe ich als Last eine 1.5KE6V8 Transzorb verwendet, der ein 10R 
Widerstand in Reihe geschaltet wurde. An diesem habe ich den Strom 
gemessen. Am Eingang des LM317 ist nach Masse ein 100µF/35V Elko 
geschaltet.

Im ersten Bild ist das Verhalten mit einem zusätzlichem 100µF/35V Elko 
parallel zur Last gezeigt, im zweiten und dritten Bild ohne zusätzlichen 
Elko.

Man kann erkennen, daß es weder mit noch ohne Cap parallel zur Last zu 
irgendeinem Überschwingen kommt. Ja, ich bin mir der Tatsache bewußt, 
daß eine Transzorb selbst eine beachtliche Sperrschichtkapazität hat und 
die Ergebnisse dadurch nicht ohne weiteres auf LEDs übertragbar sind.

von GroberKlotz (Gast)


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Hi
Transzorb???? Musste erst mal Nachschlagen:

TRANSZORB = Handelsname von Vishay (General Semiconductor?)
TRANSIL= Handelsname von ST Microelectronics

Beide Bezeichnungen betreffen die gleiche Bauteilkategorie:
TVS-Dioden (Transient Voltage Suppressor-Dioden)

z.B.:
• 1500W peak pulse power capabililty on 10/1000µs
waveform, repetition rate (duty cycle): 0.05%

Grüße, GroberKlotz

von Ruhestromi (Gast)


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>Beide Bezeichnungen betreffen die gleiche Bauteilkategorie:
>TVS-Dioden (Transient Voltage Suppressor-Dioden)

Hier ist sie anstelle der LEDs, als Zenerdiode mit vergleichbarer 
Schwellenspannung eingesetzt, weil ich gerade keine belastbaren LEDs 
vorrätig hatte.

Vielleicht macht ja mal jemand anderer hier auch eine Messung und postet 
sie...

von Ruhestromi (Gast)


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Kann das niemand mal messen und hier posten??

von Patrik D. (keicy)


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Ui hier ist aber viel passiert, komme ja kaum noch hinterher. Vielen 
Dank für deine ganzen mühen Ruhestromi, habe jetzt nicht mehr das gefühl 
Grundsätzlich alles falsch gemacht zu haben. Das kam hier ja so das ein 
oder andere mal so rüber.

Danke für deine Tests und die hochgeladenen Bilder. Wenn man wie im 
ersten Bild den Elko dranlässt ist das dann unbedingt von nachteil, weil 
mir die gemächliche Kurve ja irgendwie besser gefällt.

von Ruhestromi (Gast)


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>Danke für deine Tests und die hochgeladenen Bilder. Wenn man wie im
>ersten Bild den Elko dranlässt ist das dann unbedingt von nachteil, weil
>mir die gemächliche Kurve ja irgendwie besser gefällt.

Ich würde das auch mit Cap machen, getreu dem Motto: "So schnell wie 
nötig, so langsam wie möglich."

Vielleicht macht ja noch jemand eine Messung mit LEDs und postet das 
hier...

von Patrik D. (keicy)


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Naja, ungeachtet von dem was da noch kommt oder auch nicht (wohl eher 
nicht), ist das jetzt wenigstens, dank dir Ruhestromi, geklärt. Dafür 
bin ich dir sehr dankbar und ich denke wir beide werden uns in diesem 
Forum noch häufiger über den weg laufen. :)

von FreeRTOS (Gast)


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ohhhhh nein!

von Patrik D. (keicy)


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