Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kranke Idee oder interessantes Thema?


von Tobias M. (thyranistor)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Leute,

Ich muss in diesem Schuljahr eine Prüfung im Schulfach Technik 
(Realschule) ablegen, und da ich mich zumindest etwas in der Elektronik 
auskenne, habe ich mir auch schon ein Thema überlegt, Schaltplan als 
grober Entwurf steht auch schon, ich wollte nachfragen, ob das totaler 
Murks ist, was man verbessern sollte und ob das überhaupt machbar ist. 
Es geht um einen Frequenzumrichter für Wechselspannungen 
(Rechteckspannungen) mit einem NE555. Schaut euch bitte den Schaltplan 
an und sagt mir, was ihr davon haltet. Habe bereits eine optionale 
ergänzung für eine Phasenverschiebung für einen Alten 
Waschmaschinenmotor, den ich noch bei mir rumliegen habe eingebaut.

gruß

Thyranistor

von Dominik R. (domy)


Lesenswert?

Erklär mit bitte den Nutzen der Optokoppler :-)

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Nun, die Optokoppler sind nicht zwingend erforderlich, man könnte auch 
mit einfachen Transistoren arbeiten, habe mir halt eine H-Brücke 
abgeschaut, und da war das schon so ;) Eigentlich sollen die eine 
Galvanische Trennung zwischen Treiber und der Endstufe darstellen.

Zu den Rechtschreibfehlern: Ich bin auch nur ein Mensch, habe Fehler, 
und bitte es zu entschuldigen, wenn ich Rechtschreibfehler mache, 
gewollt sind diese jedenfalls nicht. Bitte nur zum Thema passende 
Beiträge ;)

gruß

von Ich! (Gast)


Lesenswert?

Macht dein "X" bei der Brücke nicht 'n kurzen? Oder bin ich gerade 
verwirrt?

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Nein, die Leitenden Verbindungen sind durch diese grünen Punkte 
dargestellt.

von Ich! (Gast)


Lesenswert?

Das ist mir klar. :p

von Hotzenplotz, Räuber a.D. (Gast)


Lesenswert?

Du kannst mit EINER Phase keinen Drehstrom erzeugen. Dazu braucht es 3 
Phasen, die jeweils um 120° verschoben sind. Ich habe nur den Titel 
deines Schlatplanes gesehen.

von fly (Gast)


Lesenswert?

Hotzenplotz, Räuber a.D. schrieb:
> Du kannst mit EINER Phase keinen Drehstrom erzeugen. Dazu braucht es 3
> Phasen, die jeweils um 120° verschoben sind. Ich habe nur den Titel
> deines Schlatplanes gesehen.

Wieso kann er mit 1 Phase keinen Drehstrom erzeugen? Er kann vielleicht 
mit seiner Schaltung keinen Drehstrom erzeugen. Mit einer Phase geht das 
aber sehr wohl.

von Eagle Info (Gast)


Lesenswert?

Wie wäre es, wenn du neben deinem etwas kuriosem Schaltplan einen 
zeitlichen Verlauf des Timings deines NE555, der Phasen etc. zeichnest? 
Ganz abgesehen von Sicherheitsgedanken etc.PP

PS: Drehstrom geht mit ner Vollbrücke aus nem DC kreis!

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Richtig, es muss nicht unbedingt mit meiner Schaltung gehen, aber mit 
einer Phase geht es sehrwohl, das macht man doch bei Waschmaschinen 
(Stichwort Steinmetzschaltung)

von Floh (Gast)


Lesenswert?

Wie schaltest du bitte die Mosfets?
Das tut so nicht, die Originalschaltung hatte mit Sicherheit 
Bipolartransistoren.


Wie hoch ist übrigends Vdd und wieviel Leistung soll das Ding können?

Außerdem, du sagst "alter" Waschmaschinenmotor. Normalerweise waren da 
Universalmaschinen verbaut, die kümmert die Frequenzänderung deines 
Wechselrichters garnicht.
:-)

von fly (Gast)


Lesenswert?

Floh schrieb:
> Wie hoch ist übrigends Vdd und wieviel Leistung soll das Ding können?


Da der NE555 direkt an Vdd liegt sollte es zwischen 5 und 15V liegen, 
oder etwa nicht? ;)

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Ja, ich habe mir auch überlegt (wahrscheinlich werde ich das auch so 
machen), den Trafo Wegzulassen und einfach zwei LEDs zu schalten, die 
Antiparalell angeordnet sind.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.25

Aus diesem FAQ habe ich mir die H-Brücke abgeschaut, dort sind 
Bipolartransistoren verbaut, wenn ich das richtig verstehe, ist das auch 
mit Mosfets möglich.

Die komplette Schaltung soll mit 12V betrieben werden. Leistung: Die 
IRF9540 können 1045W, also das sollte als maximum reichen. Beim 
LED-Betrieb ist ja sowieso nicht so viel erforderlich ;)

gruß

von fly (Gast)


Lesenswert?

Ich bin auch dafür du zeichnest dir mal auf wann welches Signal an 
welchem Bauteil anliegt. ;)

Ich seh da schon Unterschiede von deiner Vorlage zu deiner Schaltung.

von Floh (Gast)


Lesenswert?

Die Ansteuerung funktioniert hier zwar, ist aber extrem schlecht.
2 Mosfetgates parallel über 10kOhm auf und entladen (maximal Vdd/2) 
ergibt eine Menge Verlustleistung.
:-)

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

@fly: Also, solange am Ausgangspin (3) des NE555 keine Spannung anliegt, 
schaltet die rechte Mosfetreihe (Q2 und Q4) durch. Der Strom fließt über 
den Trafo von "Links nach Rechts" (Anschlüsse 6+8 nach 7+9). Der 
Transistor T1 negiert das Ausgangsignal des NE555. Sobald am NE555 kein 
Ausgangsignal liegt, fließt der Strom über die linke Mosfetreihe (Q1 und 
Q3) durch den Trafo (Anschlüsse 7+9 nach 6+8). Die Optokoppler werden 
direkt vom NE555 angesteuert und man kann sie bei bedarf durch einfache 
Transistoren (z.B. BC547) ersetzen, da in diesem Fall eine galvanische 
Trennung nicht gegeben ist. Wenn man Zwei verschiedene Spannungsquellen 
verwenden würde, sollte man diese jedoch verwenden!

@Floh: Danke Für den Hinweis. Werde wohl die Widerstände anders 
dimensionieren müssen.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> als grober Entwurf

Tja, so was nennt man Prinzipschaltplan.

1. Der NE555 erzeugt keine saubere 50% an / 50% aus Rechteckspannung, 
aber ein Trafo will keinen Gleichspannungsanteil. Es gibt bessere ICs 
dafür, z.B. SG3525.

2. Der NE555 will maximal 15V, aber einer der verbauten MOSFETs braucht 
10V am Gate um durchzuschalten. D.h. 20V zusammen. Passt nicht. Daher 
ist die Vollbrücke, so wie sie ist, bei dieser Spannung nicht 
verwendbar. Man könnte bei deinen vorgesehenen 12V MOSFETs suchen, die 
mit 6V UGS (4.5V steht dann meist im Datenblatt) auskommen, oder eben 
eine andere Schaltung verwenden.

3. Wenn man aus Wechselspannung Drehstrom machen will und dazu einen 
Kondensstor nutzen (Steinmetz-Schaltung), um eine Phasenverschiebung 
hinzubekommen, dann hängt die nötige Kapazität des Kondensators vom 
Verbraucher ab. Also hat so ein Kondenstaor im Netzteil nichts zu 
suchen. Wenn man aber sowieso aus Gleichspannung Wechselspannung macht, 
dann hätte man gleich Drehstrom erzeugen können.

> Außerdem, du sagst "alter" Waschmaschinenmotor. Normalerweise waren
> da Universalmaschinen verbaut, die kümmert die Frequenzänderung deines
> Wechselrichters garnicht.

Jungspund. ALTE Waschmaschinen hatten selbstverständlich 
Drehstrommotore, ohne Kohlebürsten, daran zu erkennen daß sie meist noch 
heute laufen (wenn man das Programmschaltwerk repariert hat, das war 
nämlich damals der Ausfallgrund).

> Trafo Wegzulassen und einfach zwei LEDs zu schalten

Das bringt wenig, die leuchten dann beide und das könnte man statt der 
ganzen Schaltung auch mit 1 einzigen Widerstand erledigen.

ABER:

Verfolge den Ansatz, aus 12V Gleichspannung einen Drehstrommotor zu 
versorgen, ruhig weiter. Das ist schaffbar, allerdings solltest du es 
erst mal mit einem kleineren Motor probieren. 1.5kW aus 12V macht um die 
150 Ampere, da platzen Bauteile dann gerne mal. Damit du dir den Trafo 
sparst, baust du den Motor aus einer alten defekten festplatte aus. Das 
ist ein Drehstrommotor für 12V, und der eignet sich recht gut als 
Experimentierobjekt.

Man kann ihn auf 3 Arten steuern:
- analog mit echtem Sinus
- digital schnelle PWM mit nachgebildetem Sinus
- digital durch 3 Rechteckphasen.

Bei Analog nimmst du 3 12V Audioverstärker wie TDA2030 und erzeugst ein 
analoges Sinussignal, am besten digital. Also ein Zähler und dann 3 
D/A-Wandler für die unterschiedlichen Phasen. 256 Stufen reichen locker. 
Da kommt als Geamtaufwand 1 NE555, 1 CD4520 als 8 bit Zähler, 1 Haufen 
Widerstände, 3 TDA2030 (achte auf die Dioden im Datenblatt 
http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/stmicroelectronics/1458.pdf), 
bei raus.

Digital durch 3 Recheckphasen ist natürlich noch einfacher, 1 NE555, 1 
decodierter Zähler bis 6 mit CD4017, 3 NMOSFETs und 3 PMOSFETs, aber der 
Motor läuft deutlich schlechter, er verliert oft den Anschluss und läuft 
nur bei gleichmässiger Belastung.

Digital mit schneller PWM verwenden die Profis, vor allem wenn die 
Spannung hochtransformiert werden muß, weil der Trafo klein bleibt, aber 
das wäre dan wohl die nächste Lerneinheit...

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Tobias M. schrieb:
> Richtig, es muss nicht unbedingt mit meiner Schaltung gehen, aber mit
> einer Phase geht es sehrwohl, das macht man doch bei Waschmaschinen
> (Stichwort Steinmetzschaltung)

Nein. Auch die Steinmetzschaltung macht aus Wechselstrom keinen 
Drehstrom. Sie erzeugt lediglich eine Phasenverschiebung von ca. 90°, 
mit der man einen Drehstrommotor am Wechselstrom zum Anlaufen bewegen 
kann.
Drehstrom = 3 um 120° verschobene Phasen. Und die erzeugt man nicht so 
einfach mit ein paar passiven Bauelementen.

von Floh (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Jungspund. ALTE Waschmaschinen hatten selbstverständlich
> Drehstrommotore, ohne Kohlebürsten, daran zu erkennen daß sie meist noch
> heute laufen (wenn man das Programmschaltwerk repariert hat, das war
> nämlich damals der Ausfallgrund).

Ist ja doof. Hab inzwischen schon 5 kaputte Waschmaschinen zerlegt in 
der Hoffnung auf Drehstrommotoren, aber immer kam so ein bescheuerter 
Universalmotor raus. :-(

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Hallo,

@MaWin: Danke für die Verbesserungsvorschläge, ich denke ich werde mit 
der Analogtechnik arbeiten, habe auch schon eine grobe idee für die 
Zähler: NE555 als Taktgeber, und wenn Zähler 1 fertig ist, setzt Zähler 
2 ein, und so weiter. Nach jedem Zähler kommt ein D-A Wandler und der 
Zähler zählt jeweils hoch und runter. Liege ich da richtig? Muss mich 
halt nocheinmal genauer damit beschäftigen. Danke trotzdem für deinen 
Rat! Einen Festplattenmotor habe ich hier auch noch rumliegen, jedoch 
sind 4 Kontakte vorhanden, wie finde ich denn bitte die jeweilige 
Kontaktbelegung heraus?

@Floh: Es ist tatsächlich ein Drehstrommotor, er war auch schon in 
diesem Forum, siehe hier: 
Beitrag "Kontaktbelegung bei einem Stecker"

gruß

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Der vierte wird der Mittenanschluss sein. Ohmmeter.

> und wenn Zähler 1 fertig ist, setzt Zähler 2 ein

Nein, die Phasen überlappen sich, schau dir mal
Drehstrom an. Ausserdem reicht 1 Zähler.

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Hallöchen,

Den Trick mit dem Ohmmeter kannte ich bereits, trotzdem Vielen Dank, bei 
meinem Waschmaschinenmotor hat er funktioniert, beim Festplattenmotor 
aufgrund des zu geringen Widerstandes nicht. Auf Kleinster Stufe des 
Multimeters (bis 200 Ohm) werden leider keine werte angezeigt, der 
Widerstand ist zu gering. Ich kann mal ein Foto vom Motor machen, wenn 
das hilft.

Also, zum Drehstrom: Wenn 1/4 des Endwertes Erreicht ist, muss doch 
Phase 1 ihren Höchstwert haben, bei 1/3 muss doch Phase 2 genau 
"anfangen" (0 Potential vor der positiven Halbwelle), bei 2/3 fängt 
Phase 3 an. Richtig?
Ich denke, ich werde in den Nächsten Tage ein Blockschaltbild entwerfen.

gruß

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Hallöchen,

Ich habe jetzt einen Schaltplan entworfen, der meines Erachtens besser 
als der erste, wenn auch nicht fertig ist. Bitte schaut ihn euch an. Wie 
kann ich denn bei den DACs (AD7524) die Phasenverschiebung erreichen? 
Fällt euch sonst noch etwas ein, was ich verändern sollte? Der Taktgeber 
wurde wieder mit einem NE555 realisiert, weil bei mir im Eagle der 
SG2525A nicht existiert. Kann ich den irgendwie in die Bibliothek 
aufnehmen?

gruß

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Ich kann mal ein Foto vom Motor machen, wenn das hilft.

Nein.
Dreh den Motor mit konstantem Tempo
und miss die erzeugten Wechselspannugen

> Richtig?

Ja.

> DACs (AD7524)

Ui, ich dachte an einfache R2R Widerstandsketten.

> die Phasenverschiebung erreichen?

Falls die letzten drei bits des Hauptzählers nur bis 5 laufen statt 7, 
dann reichen die 6 Sektoren aus, um durch bitinvertierung die 3 DACs 
anzusteuern. Man kann Drehstrom auch aus 2 sinus/cosinus 
phasenverschobenen Signalen erzeugen und U=sin V=(sin+2*cos)/3 
W=(2*sin+cos)/3, das spart zudem den dritten DAC. Ansonsten ginge noch 
ein Volladdierer nachschalten und 85 draufaddieren/abzuziehen. Es gibt 
also immer viele Möglichkeiten.

> Taktgeber wurde wieder mit einem NE555 realisiert

Das ist dabei kein Problem, weil der Takt ja sowieso runtergeteilt wird, 
es ist also kein exaktes 50% Tastverhältnis nötig.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Ui, ich dachte an einfache R2R Widerstandsketten.

Schlisslich muß ja auch halbwegs ein Sinus rauskommen,
wie machst du das mit den DACs ? Vorgeschaltetes EPROM ?

von Gast (gast) non Gast (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
>> Trafo Wegzulassen und einfach zwei LEDs zu schalten

das sehe ich auch so.

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Hallöchen,

Was haltet ihr davon, den Sinus durch einen Oszillator zu erzeugen und 
über einen ADC zu digitalisieren, dann für Phase 2 85 und für Phase 3 
170 hinzuzuzählen und anschließend diese Werte über drei DACs wieder zu 
analogen Sinuskurven zu konvertieren? Sicherlich nicht die schönste 
Variante, aber immerhin eine Möglichkeit.

Des Weiteren habe ich noch einen anderen Festplattenmotor aus einer 
älteren Festplatten ausgebaut, dieser hat nur drei Anschlüsse und 
deshalb gibt es bei mir keine Unklarheiten bezüglich der 
Kontaktbelegung.

Gruß

von Icke (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Verfolge den Ansatz, aus 12V Gleichspannung einen Drehstrommotor zu
> versorgen, ruhig weiter. Das ist schaffbar, allerdings solltest du es
> erst mal mit einem kleineren Motor probieren. 1.5kW aus 12V macht um die
> 150 Ampere, da platzen Bauteile dann gerne mal.


Die Art von Motor braucht nur den richtigen Fluss! Wenn man die Frequenz 
also um den gleiche Faktor wie die Spanung reduziert, kann man auch mit 
12V und Nennstrom einen Drehstrommotor zum Drehen bringen.
Aus meiner Sicht für Schulprojekte optimal. Hier geht es darum zu 
verstehen was passiert. Da braucht man weder hohe Ströme noch ein fettes 
Drehmoment.

MaWin schrieb:
> und erzeugst ein
> analoges Sinussignal, am besten digital

Mein Lieblinssatz!!! Ich weiß schon was gemeint ist, aber dennoch ein 
schöner Satz! :-)

MaWin schrieb:
> Jungspund. ALTE Waschmaschinen hatten selbstverständlich
> Drehstrommotore, ohne Kohlebürsten, daran zu erkennen daß sie meist noch
> heute laufen (wenn man das Programmschaltwerk repariert hat, das war
> nämlich damals der Ausfallgrund).


Jung bin ich leider nciht mehr so richtig, habe aber ausschließlich bei 
neueren Waschmaschinen Drehstrommotoren gesehen. In den "alten" (nicht 
ganz so alt wie ich) sind in der Tat Universaltmotoren drin. Als nicht 
mit Drehstrom!


MaWin schrieb:
> Nein.
> Dreh den Motor mit konstantem Tempo
> und miss die erzeugten Wechselspannugen


Super Idee! Was soll dabei rauskommen?
Drehstrommotor -> Nischt!
Universalmotor -> Wahrscheinlich auch nischt. Schlechte Magnetische 
Kopplung.



Gruß

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Hallöchen,

@Icke: Guck doch mal bitte in diesem Beitrag. 
Beitrag "Kontaktbelegung bei einem Stecker"
Dort ist mein großer Drehstrommotor bereits erwähnt. Wie man dem 
Typenschild entnehmen kann, wurde dieser Motor in Steinmetzschaltung 
betrieben, was darauf schließen lässt, dass es sich um einen 
Drehstrommotor handelt.
Ausreden möchte ich jetzt erstmal einen Festplattenmotor zum laufen 
bringen, und bei diesen Motoren wird schon seit langem auf Drehstrom 
gesetzt.

Gruß

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Festplattenmotoren werden aber nicht mit Sinussignalen gefahren. 
Vielleicht guugelst du mal nach BLDC.

von Icke (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
ob die bloße Angabe einer Kapazität gleich auf eine Steinmetzschaltung 
deuten muss … da wäre ich wenigsten vorsichtig.
Allerdings passt die Drehzahl zu einer Drehstrommaschine. Wie die 
Beschaltung aussehen soll, kann ich Dir aber nicht sagen. Schließlich 
scheint es ja auch noch eine Umschaltung der Polpaarzahlen zu geben, 
welche ja auch über den Stecker geht.
Hierbei kann ich Dir also keine sachdienlichen Hinweise geben.

Gruß

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Hallöchen,

Zunächst: Einen kleinen Motor, wie z.B. den aus einer Festplatte, kriege 
ich auch direkt mit den OPVs zum Laufen, ohne große Anpassungen. Der 
Festplattenmotor, den ich Verwenden möchte, läuft auch mit 5V, ich habe 
ihn an einen Modellbahntrafo (0-16V 50Hz AC) angeschlossen, nach dem 
Anwerfen lief er problemlos. Außerdem kann ich mir die Trafos zur 
Hochtransformierung auf 230V sparen, denn der große Motor ist bei dieser 
Spannung zu betreiben.

Was haltet ihr eigentlich von der Idee, erst einen Sinus via Oszillator 
zu erzeugen, dann über einen ADC in 8 Bit Signale umzuwandeln, bei Phase 
2 85 und bei Phase 3 170 zu addieren, diese Signale über 3 DACs zu 
jeweils 3 um 120° verschobenen Sinuskurven umzuwandeln und diese dann 
über jeweils einen OPV (TDA2030) mit entsprechend Leistung zu versehen?

gruß

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Was haltet ihr eigentlich von der Idee,

Nichts.

Sinusgeneratoren neigen insbesondere bei Anfängern dazu, nicht zu 
funktionierten, schon gar nicht wenn sie in der Frequenz geändert werden 
sollen, denn damit sie anschwingen müssen sie eine Verstärkung rösser 1 
haben, und damit es ein Sinus bleibt darf die Verstärkung nicht grösser 
1 sein, ein problem welches nur mit einer Amplitudenreelung lösbar ist, 
die wiederum aus dem Sinus eher weniger Sinus macht.

Glücklicherweise kommt es bei dem Motor nicht so genau draf an, er würde 
auch mit Rechteck laufen, zwar holprig und auf manchen Drehzahlen 
stehenbleibend, aber im Prinzip schon.

Auch an einen Modellbahntrafo nun per Kondensator und Steinmetzschaltung 
direkt Drehstrom für den Motor zu erzeugen ist theoretisch denkbar, 
ergibt aber keine veränderbare Drehzahl.

Daher schlug ich digitale Erzeugung vor. 
http://electroschematics.com/2957/digital-sinewave-oscillator/
Da reicht auch für 3 Phasen nur 1 NE555 und 1 CD4015 (und der blöde 
CD4001, ich dachte an eine leicht andere Schaltung ohne den, find die 
aber nicht fertig im Web). Man muß bloß noch 2 solcher Widerstandsketten 
anschliessen.

von gaast (Gast)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Festplattenmotoren werden aber nicht mit Sinussignalen gefahren.
> Vielleicht guugelst du mal nach BLDC.

BLDC lassen sich als simple Synchronmaschine auch problemlos 
Sinuskommutieren statt der oft verwendeten einfacheren Blockkomutierung, 
was sogar die bessere Variante wäre.

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Hallo,

@MaWin: Das mit dem Modellbahntrafo habe ich nur gemacht, um den 
Festplattenmotor zu testen. Natürlich schmeiß' ich jetzt nicht alle 
Brocken hin, und mache das so. DANKE vielmals für die 
Beispielbeschaltung mit dem 4015, ich denke, das werde ich so machen. 
Werde gleich mal meinen Entwurf anpassen ;) Wäre es nicht möglich, 
anstelle von dem 4001 einen 4069 zu verwenden? Muss ich dann wieder 
jeweils pro Phase wieder 85 hinzuzählen?

gruß

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

@gaast
natürlich laufen die auch mit einem sinus, aber es ist den extrem hohen 
aufwand der sinus-drehstromerzeugung nicht wert wenn es diesen nicht 
wirklich braucht.

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Hallöchen,

ich habe nocheinmal drüber nachgedacht, und festgestellt, dass mein 
letzter Beitrag totaler Müll war. Muss ich nicht die 
Nullpunktsynchronisation bei den Phasen 2 und 3 weiter nach hinten 
verlegen?

gruß

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Wäre es nicht möglich, anstelle von dem 4001 einen zu verwenden

Ja, hauptsache Inverter, notfalls auch Transistir und 2 Widerstände.

> Muss ich dann wieder jeweils pro Phase wieder 85 hinzuzählen?

Nein, natürlich nicht, nur die anderen Phasen über eigene Widerstände 
bilden, die an denselben Ausgängen aber wertmässig verschoben montiert 
sind (und weil es nicht 9 Ausgänge sind, müsste man sie sogar neu 
berechnen wenn man möglichst optimalen Sinus haben will)

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Hallöchen,

zuerst einmal ein Dankeschön vor allem an MaWin, der mir doch recht gut 
weiter geholfen hat.

Ich habe derweil einen komplett neuen Schaltplan entworfen. Es ist damit 
möglich, Frequenzen von 0,74Hz bis 60Hz zu generieren. Ich habe noch 
einen 100k Widerstand gegen die Masse geschaltet, damit der Strom auch 
irgendwo "abfließen" kann. Ich überlege auch noch, ob ich nicht einen 
Kondensator schalten soll, um die Sprünge etwas zu mildern. Bringt das 
etwas?
Das ist der Schaltplan: 
http://i45.servimg.com/u/f45/14/45/42/85/drehst14.png

gruß

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Die 100k brauchst du nicht, der Strom fliesst über die anderen 
Widerstände ab, es sind ja einige mit +12V, die anderen mit GND 
verbunden, so daß sich immer ein Spannungsteiler bildet, niemals offen.

Der Kondensator müsste frequenzabhängig sein, den spendiert man (als 
Tiefpass) nur bei fester Frequenz, hier lässt man ihn weg. Der Sinus ist 
schon viel besser als ein Rechtecksignal wie es manche vorschlagen. Es 
hätte sogar ein Sinus in 3 Stufen aus einem CD4017 getan um die 
Resonanzen des Motors zu umgehen.

Eine 1N4148 als Freilaufdiode ist beim TDA2030 unterdimensioniert. 
Mindestens BA157, oder SB360. Sind im Datenblatt nicht 2 Dioden 
gezeichnet ?

Ich habe die Widerstandswerte nicht nachgerechnet.

Der NE555 braucht kein Tandempoti und keine Diode, er wird nicht mehr 
als PWM verwendet, nur noch als Taktgeber (einfacher Oszillator 
einstellbarer Frequenz).

Ein TDA2030 kommt bei 0V/12V Versorgung mit dem Ausgang nicht ganz an 
0V/12V, daher wird der Sinus an den Spitzen gekappt. Ich glaube 
ausserdem, daß der TDA2030 nicht unity gain stabil ist, also nicht als 
Spannungsfolger arbeiten darf, sondern verstärken muß um stabil zu 
blieben. Daher sollte man das Eingangssignal reduzieren und die 
Rückkopplung als Spannungsteiler aufbauen.

                      +12V
                     |   |
                   510R 10k
                     |   |
bisheriger Eingang --+---(--|+\
                     |   |  |  >--+-- out
                     |   +--|-/   |
      :20            |   |        |
                     |   +--150k--+
                     |   |
                   510R 10k   *16
                     |   |
                      GND


:20 * 16 sollte ausreichen damit der Sinus nicht gekappt wird, einen 
output voltage range hab ich im Datenblatt nicht gefunden.

von Tobias M. (thyranistor)


Lesenswert?

Hallöchen,

ja, du hast recht. Verbesserungen sofort berüchsigtigt. Die Beschaltung 
vom NE555 habe ich bewusst so gewählt, da das Tastverhältnis auf 1:1 
bleibt (Duty Cycle 50%). Das ist die einzige mir bekannte Beschaltung, 
die dies kann. Geht das auch anders?

gruß

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.