Forum: Platinen Meinung zu Layout, 8x AD-Wandler 2 Lagen EMV


von Jan (Gast)


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Hallo an alle,

ich habe für den Winter ein etwas größeres Projekt in Sachen Elektronik 
geplant. Herauskommen soll dabei ein Bordcomputer fürs Auto, der unter 
anderem verschiedene Temperaturen überwacht.

Hierzu möchte ich insgesamt 8 PT1000 Fühler verwenden, die ich mit 
jeweils einem AD7793 von Analog Devices auswerte.
Um das ganze relativ sinnvoll aufzubauen habe ich mich dazu entschieden, 
die AD-Wandler Baugruppe räumlich getrennt vom "Hauptprozessor" zu 
halten und in ein Metallgehäuse zu setzen. Die Kommunikation zum µC 
erfolgt dann seriell, da der AD7793 ja bereits so eine Schnittstelle 
mitbringt.

Nun zum eigentlichen "Problem":

Ich bin momentan beim Entflechten der Platine und muss mir eingestehen, 
dass 8 AD-Wandler auf einer doppelseitigen Platine wirklich nicht ganz 
ohne sind...gerade wenn noch eine EMV-günstige Leiterbahnverlegung hinzu 
kommt :-(
Daher war mein erster Gedanke analog- und Digitalteil voneinander zu 
trennen, auf die Unterseite kommt alles Analoge (AD-Wandler, AVcc, große 
AGND-Fläche) und auf die Oberseite das ganze digitale "Gerotz" (CLK- und 
Datensignale, Stromversorgung, DGND-Fläche etc). Digitale Anschlüsse 
links, Sensoranschlüsse rechts.

Soweit so gut....in Anhang sehr ihr das Layout, welches ich bisher 
zustande gebracht habe...weis nun nicht ob ich so weiter machen soll 
oder irgendwas ändern oder gleich auf 4 Lagen umsteigen soll...wobei mir 
dazu die Software und die Fertigungsmöglichkeiten fehlen :-(
Über ein kurzes Feedback wäre ich dankbar, da ich bisher noch nicht sooo 
viel Zeit investiert habe...

Gruß Jan

von Gerd (Gast)


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Jan schrieb:
> dass 8 AD-Wandler auf einer doppelseitigen Platine wirklich nicht ganz
> ohne sind

Was ist denn mit einem Multiplexer? Das spart auch extrem Kosten.

von Floh (Gast)


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Jan schrieb:
> Nun zum eigentlichen "Problem":

Komische Planung (meine Meinung).
16-bit für Temperaturen im Auto?
Kabel zu den Sensoren hast du ja auch noch.

Brauchst du die Auflösung überhaupt?
Ansonsten nimm einfach einen kleinen uC mit genug Analogeingängen, z.B. 
ein tiny26 mit 10 ADCs mit 10bit und steck die restliche Fläche lieber 
in eine ordentliche, robuste Signalaufbereitung.

von Jan (Gast)


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Naja die hohe Auflösung ist bedingt durch den Temperaturbereich und die 
gewünschte Genauigkeit von 0.2 Grad
Gerade bei so Sachen wie Ladelufttemperatur können schon gut 200°C 
erreicht werden.

Das mit dem Multiplexer ist ne gute Idee! Wie läuft dass denn genau ab? 
Auch wegen dem Kalibrieren und so...


Gruß Jan

von Floh (Gast)


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Noch ein paar Fragen:
Wie willst du die PT1000 ausmessen? ratiometrisch oder mit 
Konstantstrom?
Wie schirmst du das Kabel zum Sensor ab? Um welche Entfernungen geht es 
hier?
Wie sicherst du die Eingänge gegen Störungen ab?
Befestigungslöcher der Platine?

von Jan (Gast)


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Also die PT1000 würde ich gerne ratiometrisch ausmessen, mit 
Vierleitertechnik....gabs von AD mal ne Appnote dazu!

Entfernung sind ca 1.5m, naja da wollte ich ein geschirmtes Kabel nehmen 
mit vier Adern drin...

Das mit den Löchern in der Platine versteh ich nicht...kannst du das 
bitte genauer erläutern?


Gruß Jan

von Floh (Gast)


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Jan schrieb:
> Also die PT1000 würde ich gerne ratiometrisch ausmessen, mit
> Vierleitertechnik....gabs von AD mal ne Appnote dazu!
Kannst du mal deinen Schaltplan posten?

von Einer (Gast)


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Jan schrieb:
> Das mit den Löchern in der Platine versteh ich nicht...kannst du das
> bitte genauer erläutern?

Stichwort: Befestigung.

von Jan (Gast)


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So habe den Schaltplan mal angehägt. Ging aber leider nur als PDF, weil 
das A3 Format ist und man bei nem Screenshot nichts mehr erkennt :-o


Gruß Jan

von Jan (Gast)


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Ach ja zur Erklärung noch: Iout1 geht Richtung PT1000 und I_IN_1 kommt 
vom Platinsensor...

von peterguy (Gast)


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Ich würde sagen Floh hat recht, vergiss das mit den 16bit. 10 oder 12 
Bit eines Mikorcontrollers reichen dicke aus.

Bei 12 Bit bekommst du ja deine 0.2°C Auflösung für die 
Ladelufttemperatur, mal unabhängig davon ob eine solche Auflösung 
wirklich notwendig ist.

Im KFz ist die Signalaufbereitung, Filterung, Entsörung, etc. wesentlich 
wichtiger als eine extrem hohe Auflösung der A/D Wandler.

Achso und zu deiner Frage 4-Lagen oder 2-Lagen:
2 Lagen reichen dicke, wenn du dein Layout einigermaßen EMV gerecht 
gestaltest. Ein 4 (oder mehr) Lagen Layer hilft dir auch nicht per se 
weiter, wenn du keine Ahnung vom Layouten hast ;-)
Davon abgesehen daß 4 Lagen auch 4 fach kosten ;-)

von Jan (Gast)


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Ja Peter ich geb dir definitiv Recht, grad das Auto ist ne sehr 
"schmutzige" Umgebung für empfindliche Analog-Sachen. Und wird wohl in 
Zukunft wegen der zunehmenden Vernetzung und Datenraten auf den 
Bus-Systemen immer schlimmer werden :-o

Die AD-Bausteine fand ich eben sehr interessant, weil sie eine 
Konstantstromquelle eingebaut haben und durch die Beschaltung des 
externen REFIN eine ratiometrische Messung sehr einfach ermöglichen und 
die nötigen OPV's bereits integriert haben..und das alles bereits 
abgeglichen und mit einem relativ guten TK.
Das waren die Hauptgründe für die Entscheidung diese Bausteine 
einzusetzen und nicht unbedingt die 16/24 Bit Auflösung!

Aber da diese hohe Auflösung nunmal gleich "mitgeliefert" wird, möchte 
ich natürlich auch das Layout nicht unnötig schlecht machen...

Bin übrigens gerade fertig geworden und das war echt eine elendige 
Arbeit das alles zu routen und unterzubringen :-(

Nochmal zur Erinnerung: Links kommen und gehen die digitalen Signale vom 
µC und rechts kommen und gehen die Anschlüsse zu den 8 Sensoren. 
Spannungsversorgung und Clock/Datensignale befinden sich auf dem roten 
TOP-Layer und alles analoge (incl den Wanderln selbst) unten auf der 
blauen BOTTOM Seite...

Gruß Jan

von Michael (Gast)


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und das Top-Polygon dient als Antenne?

von Jan (Gast)


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Wieso als Antenne?Liegt doch auf GND

von turbo-tächniker (Gast)


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da hats ja noch nicht mal zum abzeichnen aus dem datenblatt für die 2951 
gereicht...

von Jan (Gast)


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2951?? Im Datenblatt findet sich überhaupt kein Schaltplan, lediglich 
Hinweise zur richtigen Layouterstellung.
Es ist halt mein erstes Layout mit gemischten Analog- und 
Digitalsignalen und ich wäre dankbar für Kritik jeglicher Art, egal ob 
positiv oder negativ..nur bitte aussagekräftig und mit einigen 
Erläuterungen :-o

Gruß Jan

von Florian V. (florianv)


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Ich finde die Verwendung von Delta-Sigma Wandlern durchaus angemessen. 
Im Gegensatz zu SAR-Wandlern bekommt man durch das Wandlerprinzip eine 
einstellbare, brauchbare Tiefpasscharakteristik. Der Aufwand an externer 
Filterung ist deutlich kleiner. Bei einem SAR muss extern gefiltert 
werden.

Die eigentlich unnötig hohe Auflösung erlaubt eine simple 
Signalaufbereitung. Für einen 12 bit Wandler wird bei der geforderten 
Auflösung eine nahezu fehlerfreie Signalkonditionierung auf den 
Aussteuerbereich des ADC benötigt. Die ist aufwändig und teuer, 
ansonsten verlieren sich die untersten Bits in Drift und Rauschen.

Bei einem Delta-Sigma kann ich eine Schaltung realisieren, die auf die 
Genauigkeit genau eines Widerstands zurückgeführt werden kann. Fange ich 
erst mal an, das Signal irgendwie extern verstärken, abschwächen oder 
mit einem Offset versehen zu wollen, habe ich ein vielfaches an 
Ungenauigkeits- und Driftquellen.

von Christian B. (luckyfu)


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einen kleinen Hinweis hab ich für dich: Frag lieber erstmal bei deiner 
Zuständigen TÜV / DEKRA ... Niederlassung was die davon halten. Ich 
meine mich erinnern zu können, daß ab einem gewissen Baujahr 
Selbstbauelektronik nicht mehr zulässig ist. Inwieweit das für geräte 
zutrifft, deren einziger Eingriff ins Bordnetz die Spannungsversorgung 
darstellt kann ich allerdings nicht sagen. Aber um dann nicht beim 
nächsten Tüv Termin eine böse Überraschung zu erleben ist es sicher 
besser sich vorher mit der entsprechenden Stelle in Verbindung zu 
setzen.

von Jan (Gast)


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@ Christian:

Danke für den Hinweis, ist bereits abgeklärt...da es eh ein 
Komplettumbau wird, ist die Elektrik das geringste "Problem". 
Ausreichende Bremsleistung, geänderte Fahrwerkskomponenten und Co sind 
da für den Herrn Prüf-Ing interessanter ;-) Aber klar, geb dir Recht, 
dass man nicht komplett bedenkenlos in der Fahrzeugelektrik rumpfuschen 
sollte / darf. Schon beim Verlegen eines "normalen" Stromkabels muss ein 
gewisser Maximalabstand zur ersten Sicherung eingehalten werden etc...


@Florian:

In genau die selbe Richtung gingen auch meine Überlegungen. Ich wollte 
potentielle Fehlerquellen so gut es ging vermeiden und jeder zusätzliche 
OPV o.ä. bringt ja wieder einen Offsetfehler und Temperaturabhängigkeit 
mit...klar, die hab ich beim AD7793 auch, aber der ist eben von Haus aus 
schon recht gut dafür getrimmt und zudem befinden sich da alle 
Komponenten in einem Gehäuse, sind also im Regelfall der selben 
Temperatur ausgesetzt. Dies ist bei mehreren OPVs, welche örtlich 
getrennt auf der Platine sitzen nicht unbedingt der Fall...

Ich werde das Layout die Tage mal ätzen und bestücken, wenn keiner mehr 
grundlegende Fehler, bzw No-Go's darin sieht??

Gruß Jan

von julinho (Gast)


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Schon mal an digitale temperatursensoren gedacht (ds18x20)?

von Nachtaktiver (Gast)


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Die meisten Bauelemente sind doch stellenweise nur über Dünne stege an 
der Massefläche angebunden. - Was meinst du warum das Wort "Antenne" in 
den Raum geworfen wurde?

Wie dir schon andere geraten haben, würde ich lieber einen ADC und einen 
Multiplexer benutzen. Die ganze Baugruppe wird billiger und die 
Signalintegrität steigt da du weniger Platzbedarf hast.

Zum Multiplexen benutzt du dann zwei 8xFach Multiplexer welche du 
gleichzeitig ansteuerst und schaltest damit deine Differenziellen 
Eingänge um. Das Signal bereitest du mit einen Differenzverstärker auf.


Über die Offsetfehler musst du dich nicht fürchten da du diesen ganz 
einfach per Software wieder wegrechnen kannst und die Temperaturdrifts 
wirst du die auch keine Sorgen machen müssen, ansonsten bezweifel ich 
das du die zusätzlich entstandenden Temperaturdrifts nachweisen kannst.

von Jan (Gast)


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Mhh ja das ist ein Argument....je länger ich über die Sache mit dem 
Multiplexen nachdenke, desto besser gefällt sie mir eigentlich.
Nur bräuchte ich dann keine 16 Kanäle sondern insgesamt 24, da ich dann 
die Stromquelle auch mit umschalten kann...

Danke für den Hinweis, werd ich umsetzen.


Gruß Jan

von Jan (Gast)


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So ich habe jetzt euren Tip mit dem Multiplexer umgesetzt und muss 
sagen:
Schon allein vom Routen her ein Unterschied wie Tag und Nacht!!  Vielen 
Dank nochmal für den Hinweis.
Im Anhang seht ihr das jetzige Ergebnis....kann man das so lassen?


Gruß Jan

von Jan (Gast)


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Push Würde mich über nen kurzen professionellen Blick übers Layout 
freuen.
Danke


Gruß Jan

von uii (Gast)


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Weshalb sind die Beiden GND Lagen nicht verbunden ? Mach da mal einen 
Satz von 20 oder 40 Vias rein.

von Jan (Gast)


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Ich wollte die Masseflächen über die beiden Bohrungen des Sub-D 
Connectors miteinander verbinden. Gedanke dahinter war, die beiden 
Massen erst wo "weit" von den Bausteinen weg wie möglich zu platzieren, 
dass der Strom von der "digitalen" Baugruppe (TOP) nicht durch den 
analogen GND  zum Sub-D Stecker fließen kann oder umgekehrt.


Gruß Jan

von Arc N. (arc)


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Jan schrieb:
> Push Würde mich über nen kurzen professionellen Blick übers Layout
> freuen.
> Danke
>
>
> Gruß Jan

Nur ein paar Tipps...
Serienwiderstände in die digitalen Leitungen des AD7793 (CLK, SCK, DI, 
DOUT) und/oder während der Messung keine Datenübertragungen über das SPI
Differential mode Filter? 
http://www.analog.com/static/imported-files/tutorials/MT-070.pdf
IOUT2 wird u.U. kurzgeschlossen (Tabelle 18 im Datenblatt)
Eingangsspannungen? Der Wert, den der ADC liefert ist C = 2^24  AIN  
Gain / Vref (unipolar)
AIN = Iout * PT1000, Vref = Iout * 2.2 kOhm d.h. bei < ~311 °C ist bei 
Verstärkung 1 Schluss, bei Verstärkung 2 bei < ~26 °C

von Jan (Gast)


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Hallo Arc,

danke für dein Feedback!
Die App-Note mit den Filtern werde ich in meinem Layout noch umsetzen. 
Zu den restlichen Punkten hätte ich noch ein paar Rückfragen:
- Wie groß sollte ich die Serienwiderstände wählen? 50 Ohm? 100 Ohm und 
sind sie bei meiner Anwendung wirklich notwendig/sinnvoll?

- IOUT2 am besten auftrennen und NICHT auf Masse legen, sondern auf 
isolierten Pin?

- Die Verstärkung wollte ich bei 1 lassen und Temperaturen bis max. 
200°C messen....da müsste meine Auslegung mit dem 2k2 Widerstand ok 
sein, oder?

-Passt die Leitungsführung des Layouts oder kann man da noch was 
verbessern? Also außer auf 4 Lagen zu gehen.

Gruß Jan

von Arc N. (arc)


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Jan schrieb:
> Hallo Arc,
>
> danke für dein Feedback!
> Die App-Note mit den Filtern werde ich in meinem Layout noch umsetzen.
> Zu den restlichen Punkten hätte ich noch ein paar Rückfragen:
> - Wie groß sollte ich die Serienwiderstände wählen? 50 Ohm? 100 Ohm und
> sind sie bei meiner Anwendung wirklich notwendig/sinnvoll?

Kommt drauf an
http://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand

>
> - IOUT2 am besten auftrennen und NICHT auf Masse legen, sondern auf
> isolierten Pin?

Ja

> - Die Verstärkung wollte ich bei 1 lassen und Temperaturen bis max.
> 200°C messen....da müsste meine Auslegung mit dem 2k2 Widerstand ok
> sein, oder?

200 °C ~ 1000 Ohm + 200 °C * 3.85 Ohm/°C = 1770 Ohm,
Wie hoch soll der Strom sein?

> -Passt die Leitungsführung des Layouts oder kann man da noch was
> verbessern? Also außer auf 4 Lagen zu gehen.

> Weshalb sind die Beiden GND Lagen nicht verbunden ? Mach da mal einen
> Satz von 20 oder 40 Vias rein.

von Jan (Gast)


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Strom kommt ja von der Konstantstromquelle, 1mA also ein Spannungsabfall 
von 2,2V am Referenzwiderstand und 1,77V am PT1000?


Den Artikel zum Wellenwiderstand habe ich mir schon durchgelesen, aber 
da ist mir die Serienterminierung etwas zu heikel...glaub ich werde 
darauf verzichten...

von Arc N. (arc)


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Jan schrieb:
> Strom kommt ja von der Konstantstromquelle, 1mA also ein Spannungsabfall
> von 2,2V am Referenzwiderstand und 1,77V am PT1000?

2.2 V + 1.77 V = 3.97 V
Im Schaltplan sind lp2951 in der 3.0V Variante...
1 mA ist für einen PT1000 normalerweise zu hoch (Eigenerwärmung)

von Jan (Gast)


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LP2951? Was wie wo?

Naja der nächst kleinere Wert auf den ich die Konstantstromquelle 
stellen kann wären 210µA und das finde ich etwas mager. Daraus folgt ja 
eine viel kleinere Spannungsänderung pro °C ....und bei 1mA ist die 
Eigenerwärmung laut Datenblatt noch in einem akzeptablen Bereich...

Gruß Jan

von Jan (Gast)


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Ahh sorry jetzt, die Spannungsregler!!

Ja da geb ich dir Recht. Hab die aber nur aus der Lib genommen weil das 
Pinning mit meinem 7805 in SO-8 Gehäuse identisch ist. Habe ich 
vergessen um zu editieren.

Ob ich den Ad-Wandler mit 5V oder 3V versorge ist aber noch nicht ganz 
klar, da ich mich noch nicht entschieden habe ob der Hauptcontroller ein 
Atmega oder "ne Nummer größer" (Cortex M4) wird....Dann müsste ich 
natürlich den Strom / die Widerstände anpassen, das stimmt.


Gruß Jan

von Nachtaktiver (Gast)


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Deine Masse ist in deinen Layout wieder Katasthropal angebunden.
Da du auf der Unterseite deine Leiterkarte auf der Unterseitige mittig 
zugeparkt hat fließen alle Ströme um diesen Block herum.

Auch wollte ich nochmal anmerken das die Massefläche an der 
Oberseite/Unterseite elektrisch nicht miteinander verbunden sind.


4-Flächen sind bei dieser Schaltung überflüssig ein gut durchdachtes 
2lagiges Layout reicht völlig.

von Jan (Gast)


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Könntest du mir bitte erläutern was genau daran "katastrophal" ist?
Es ist nunmal sehr schwer insgesamt 24 Signale zur Stiftleiste zu 
führen, ohne dabei die Massefläche zu verringern.

Aber jetzt mal der Reihe nach:

Elektrische Verbindung zwischen Top und Bottom: Diese existiert 
natürlich und wird über den Sub-D Stecker sicher gestellt. Zum einen 
wird durch die "Befestigungslöcher" des Steckers durch kontaktiert und 
zum anderen habe ich dort 4 oder 5 Massepins, die auch allesamt 
durchkontaktiert sind.
Die Idee war eben die Masse von Top und Bottom an nur einem Punkt 
zusammen zu führen, um definierte Stromwege zu haben: Alles "analoge" 
untenrum und digital oben.

Top-Layer: Hier weis ich nicht was "katastrophal" ist. Spannungsregler 
und C's haben alle eine gute Masseanbindung oder nicht?

Bottom: Ich habe den AD-Wandler als "kritisches" Bauteil (wegen 
SPI-Komminikation) extra weit vorne an den Masseanschlüssen des Sub-D 
Steckers "geparkt". Lediglich die Multiplexer sind EVTL etwas ungünstig 
an die Masse angebunden, was ich aber als unkritisch gesehen hab, da 
hierüber ja nur analoge Signale fließen und keine Takte?

Soweit zu meinen Überlegungen...aber die scheinen ja kompletter Mist zu 
sein :-S
WIE kann ich es nun denn besser machen? Stiftleiste komplett rechts und 
vll zweiteilen?
Spannungsregler auf dem Top-Layer "nach unten" legen?
Weis echt nicht mehr weiter...

von Frank B. (f-baer)


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Nur mal so als Hinweis: Analog- und Digitalteil zu trennen, ist ja eine 
gute Idee, das dann aber über Top und Bottom zu machen, ist ... naja, 
zumindest sehr ungewöhnlich. Denk dran, dass du damit nur ca. 1,5mm 
Trennsteg hast.
Eine Links/Rechts- bzw. Oben/Unten-Trennung ist meines Erachtens nach 
sinnvoller als Top/Bottom.
Die Massen nur an einem Punkt zusammenzuführen ist prinzipiell eine gute 
Idee, das sollte jedoch nicht irgendein Punkt sein, sondern einer, der 
sich als Sternpunkt anbietet. Das wäre dann wohl der Elko am Eingang.
Vom Steckverbinder aus hast du wieder Rückströme, die quer über die 
ganze Platine gehen. Das bringt also nichts.

von Jan (Gast)


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Das war doch mal ein aussagekräftiger Hinweis, vielen Dank Frank (hehe 
das reimt sich sogar ;-) )

Also in dem Fall ist die Aufteilung ja sowohl Top/Bottom als auch 
"oben/unten".
Den Hinweis mit der sternförmigen Masse werde ich versuchen 
umzusetzen...

von Jan (Gast)


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Kann leider nicht editieren, daher:

Der Gedanke die Masseverbindung direkt am Sub-D zu machen war, dass dort 
ja die Masse direkt "eingespeist" wird...daher schien mir dieser Punkt 
am geeignetsten, da der Strom dann gleich über den Stecker zurück zur 
Quelle "abhauen" kann und nicht erst wie bei einer Anbindung am Elko 
dort "vermischt" wird und dieses Mischprodukt aus digital/analog-Strom 
noch evtl über die jeweils andere Layer-Seite erst bis zum Stecker 
fließen muss....ist das nachvollziehbar erklärt? :-o


Gruß Jan

von Nachtaktiver (Gast)


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Eine möglichkeit hast du indem du bei den Datenleitungen mehr 
Lagenwechsel benutzt. Dadurch kannst du den Platz der benötigt 
verringern, und wenn man das gut macht trennt man die Massewege nicht 
mit einen Funktionsblock ab.

Ich habe mal einen Ausschnitt aus einen Layout von mir angehangen um 
dich ein wenig inspirieren zu können. Wie man sehen kann sind auf der 
Top Fläche einige einzelene Masseinseln welche voneinander getrennt 
sind. Trotzdem bekommt jedes Pad was einen Kontakt zur Masse hat ein Via 
spendiert, wodurch eine gute Anbindung an der Botton Massefläche 
gewährleistet ist.


Zwar befinden sich auf der Button Massefläche Leiterbahnen, diese sind 
aber so angeordnet das diese die Masseflache nicht Stückeln und somit 
bei den Rückströmen keine unnötigen Umwege erzwingen.

In Grün habe ich zwei Stellen makiert bei denen ich nicht richtig 
aufgepasst habe und zwei Leiterbahnen auf der Rückseite so eng platziert 
habe das ich eine Engstelle erzeuge - Auf sowas muss man acht geben.


In gelb habe ich mal den Stromversorgungspfad des Multiplexers 
angezeichnet und versuche mal zu erklären was ich als "Katastrophal" 
bezeichnet habe.
Im Rückzweig fließt der Rückstrom über einen minimalen Zapfen, und sucht 
sich seinen Weg quer über die komplette Leiterkarte - Sowas vernichtet 
die Funktion der Massefläche vollständig. Man möchte ja eigentlich einen 
nieder Impendanten, kurzen Strompfad. Versuche mal dein Layout so zu 
analysieren - Vielleicht hilft es dir an einigen Stellen.


Entschuldigung wenn mein Wortlaut vorhin ein wenig patzig war.

von Jan (Gast)


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Hallo Nachtaktiver,

kein Problem, war nicht zuuu patzig ;-)

Vielen Dank für die ausführlichen Infos, die Skizzen in meinem Layout 
und das "Beispiellayout" von dir. Jetzt verstehe ich worauf du hinaus 
wolltest.
Der Rückstormpfad vom Mux zum Spannugnsregler ist wirklich alles andere 
als ideal, das gebe ich zu! Von diesem Blickwinkel habe ich das noch 
garnicht betrachtet, da mir nicht bewusst war, dass der Strom der aus 
dem Spannungsregler heraus kommt auch ZUM Spannungsregler zurück MUSS. 
Sondern ich dachte, dass er direkt an der Masseanbindung der Versorgung 
(Sub-D) zurück zur Energiequelle des Gesamtsystems fließen kann..aber 
das war wohl ein Irrtum. Dann werde ich das Layout nochmal entsprechend 
deinen Hinweisen überarbeiten...danke!


Gruß Jan

von Frank B. (f-baer)


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Jan schrieb:
> Kann leider nicht editieren, daher:
>
> Der Gedanke die Masseverbindung direkt am Sub-D zu machen war, dass dort
> ja die Masse direkt "eingespeist" wird...daher schien mir dieser Punkt
> am geeignetsten, da der Strom dann gleich über den Stecker zurück zur
> Quelle "abhauen" kann und nicht erst wie bei einer Anbindung am Elko
> dort "vermischt" wird und dieses Mischprodukt aus digital/analog-Strom
> noch evtl über die jeweils andere Layer-Seite erst bis zum Stecker
> fließen muss....ist das nachvollziehbar erklärt? :-o
>
>
> Gruß Jan

Hallo Jan,

Strom ist immer ein geschlossenes Band. Wenn du an eine Knotenanalyse 
denkst, dann ist immer die Summe eingehender Ströme im Knoten gleich der 
Summe abgehender Ströme. Das gilt auf der Leiterplatte genauso.
Deswegen muss du, wenn du aus einem Schaltregler (vielmehr aus seinem 
Ausgangskondensator) speist, auch immer einen Rückstrompfad zum 
Kondensator und zum Schaltregler zurücklegen.
Die Schleife, die du damit bildest, muss klein sein, weil sonst 
Störungen leicht ein- bzw. auskoppeln können. In der Realität "möchte" 
Strom immer auf dem gleich Weg zurückfliessen, auf dem "er" kam. Daher 
macht es Sinn, den Rückstrompfad nah an der Zuleitung zu führen.

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