Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik suche 12V LED-Treiber mit Dimmer und Akkuladegerät


von Stephan S. (superstephan)


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Hallo Welt,
Ich studiere industrielles Produktdesign im ersten Semester, der Auftrag 
für das nächste Semester lautet: eine Tischlampe entwerfen und 
Prototypen bauen. Meine Idee ist eine Lampe, bei der man den ganzen 
leuchtenden Teil einfach abnehmen kann und der dann mit Akkus betrieben 
ganz normal weiter leuchtet. Darin sehe ich eine sehr angenehme und 
energiesparende Weise der Beleuchtung gleich mehrerer Räume und für 
draußen.
Zusätzlich sollte sich die Lampe noch dimmen lassen und damit das nicht 
zu sehr auf die Lebensdauer des Akkus geht dachte ich an einen 
step-down-dimmer.
Ok dazu kommen noch die Eckpunkte der Lehrer:
Leuchtmittel: LED-Streifen 12V und ca. 2W
Dementsprechend soll auch das NT 12V haben.

nochmal zur Lampe an sich:
Also die Lampe besteht einmal aus einen Fuß. In dem Fuß sind 2 Magnete 
eingelassen, an denen ist das 12V-NT angeschlossen. Darauf kommt dann 
der runde Leuchtkörper der Lampe, der an der Unterseite auch 2 Magnete 
als Gegenstück zum Fuß hat (verpolungssicher). In dem Leuchtkörper 
befinden sich die LEDs, Akkus (-> welche?), die ganze nötige Elektronik 
("An-dimm-aus-Schalter", Ladeelektronik) und die Magnetfüße 
(->kurzschlusssicher). Die Elektronik sollte auch kurzschlusssicher 
sein, denn ich möchte die Lampe mit den Magneten z.B. an den Kühlschrank 
heften.

Im Internet hab ich viele Angebote von LED-treibern für Taschenlampen 
gesehen aber keine ist mit Ladeelektronik und Dimmer. Hat jemand da 
einen Link für mich? Über einen Schaltplan würd ich mich auch freuen 
(Platine kann man auch ätzen)

Vielen Dank für eure Hilfe
Stephan

von MaWin (Gast)


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Dir muß halt nur bewusst sein, daß quasi alle Akkus eine sehr begrenzte 
Lebensdauer haben.

Von NiMH, Bleiakkus und LiIon sollte man nicht mehr als 5 Jahre 
erwarten, NiCd gingen meist 10 Jahre sind aber verboten und NiFe Akkus 
halten zwar 50 Jahre, sind aber offen und müssen durch nachfüllen von 
Kalilauge gewartet werden.

Kein vernünftiger Mensch würde also so eine Lampe mit begrenzter 
Haltbarkeit kaufen, zumindest müssten die Akkus wechselbar sein.

Je nach Akkutyp unterscheiden sich die Lademethoden, aber NiMH gilt 
allgemein als schwer zu laden und für langen standby-Betrieb als 
ungeeignet.

Bleiben nur Bleiakkus oder LiIon.

Beide werden geladen, in dem sie an eine (zum Schutz von AKku und 
Netzteil strombegrenzte) Konstantspannungsquelle gesteckt werden, 13.8V 
sind bei Bleiakkus z.B. üblich.

Aus so einem Akku dann eine 12V LED-Kette zu betreiben ist eher einfach, 
denn viele 12V LED Streifen enthalten bereits eine Stromregelung, vor 
allem die die zum Einsatz in Autos gedacht sind wo auch 12V bis 14V 
vorliegen. Wenn euer LED-Streifen keine Stromregelung besitzt, sondern 
möglichst genau 12V haben will, hilft ein 12V Spannungsregler, bei 2W 
von gerade mal 170mA und 0.3 Watt.

Bleibt die Frage der Helligkeitsregelung. Das macht man normalerweise 
durch schnelles ein- und ausschalten (flimmern) damit die Lichtfarbe 
gleich bleibt. Das kann ein NE555 als PWM Taktgeber machen. Zwar könnte 
er die LED direkt schalten, verliert dabei aber bis 2.5V, daher sollte 
er den Spannungsregler steuiern, dazu braucht der Spannungsregler einen 
Steueringang und ein LM2940-12 tut es nicht mehr. Der LF120ABPT oder 
AX1201 hätte einen, sind aber nicht bei Reichelt zu haben, der L4987-12 
braucht zu viel für sich.

Damit über die Magneten kein Strom fliesst, tut es eine Diode von einem 
Magneten zum Akku, die den Ladestrom aushalten muß. Leider verfälscht 
das die Ladespannung, so daß der Laderegler im Handteil sein muß und man 
die ferigen Steckerladenetzteile nicht verwenden kann (oder kaufen, 
auseianderbauen und die Strombegrenzung im Netzteil lassen, die 
Spannungsregelung ins Handteil verfrachten). Selbstbau eines 
Bleiakkuladers geht mit dem PB137 recht einfach, oder L200 mit Schaltung 
laut Datenblatt.

von Thomas Krinke (Gast)


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Stephan Schürmann:
> Ich studiere industrielles Produktdesign im ersten Semester,

MaWin:
> Dir muß halt nur bewusst sein, daß quasi alle Akkus eine sehr begrenzte
> Lebensdauer haben.

Dann passt die begrenzte Lebensdauer doch ganz gut zum Produktdesign ;-)

von Stephan S. (superstephan)


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Hi, MaWin, vielen Dank für deine schnelle und kompetente Antwort!!

Also Wenn ich 13,8V mit einem Netzteil erzeugen kann oder mit einem 
DC-DC-Wandler von 12V generiere, dann kann ich direkt daran einen Li-Ion 
oder Bleiakku anschließen? Das wäre Fantastisch!
Dann würd ich entweder den 12V, 0,8Ah Blei-Vlies-Akku nehmen oder 10 
kleine Li-Ion Akkus á 1,2V mit 700mAh. (was würdest du machen?)
Die Akkus sollten auf jeden Fall leicht herausnehmbar sein - zum 
Akkuwechsel und zur fachgerechten Entsorgung, das ist total wichtig!
Du hattest noch die PB137 und  L200 vorgeschlagen. Würden die bei 13,8V 
Ladespannung überflüssig sein? Können die auch den Bleiakku laden, wenn 
ich ihnen nur 12V gebe?

So, und wenn ich jetzt noch die Spannungsregelung aus dem 13,8V-NT 
ausbaue und im NT überbrücke, dann kann ich sie in die Lampe wieder 
einbauen und zwar zwischen Akku und Diode – das ist doch mal eine echt 
elegante Lösung vielen Dank dafür!

Das mit dem Dimmen hab ich mir aber ein bisschen einfacher 
vorgestellt... das werde ich dann wohl  so machen, dass entweder 1, 2 
oder 3 LED-Streifen Strom bekommen. Dann hab ich dafür keine Verluste.

Eine Sache noch, (die beim Prototypen nicht sooo wichtig ist aber ich 
finde es trotzdem spannend) ist der Tiefentladeschutz. Hast du da noch 
ne heisse nummer? :P

Schönes Restwochenende
Stephan

von Apfel (Gast)


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MaWin schrieb:
> Kein vernünftiger Mensch würde also so eine Lampe mit begrenzter
> Haltbarkeit kaufen, zumindest müssten die Akkus wechselbar sein.

Dann wundere ich mich, warum so viele iPhones und TomToms mit fest 
eingebautem Akku verkauft werden.

von Ben _. (burning_silicon)


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designed to fail...

von mee (Gast)


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@Apfel:
iPhone und TomTom werden auch selten 5 Jahre genutzt werden, ist ja 
uncool sowas altes zu haben. Schreibtischlampen sieht der Markt denke 
etwas anders aus.

von MaWin (Gast)


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> Also Wenn ich 13,8V mit einem Netzteil erzeugen kann
> oder mit einem >DC-DC-Wandler von 12V generiere

Urgs.

> dann kann ich direkt daran einen Li-Ion oder Bleiakku anschließen?

Blei ja, LiIon nicht, der braucht andere Spannungen und genauere.

> Dann würd ich entweder den 12V, 0,8Ah Blei-Vlies-Akku nehmen

Vielleicht etwas mehr als 0.8Ah...

> oder 10 kleine Li-Ion Akkus á 1,2V mit 700mAh.

So was gibt es nciht, eine LiIon hat 3.6V Nennspannung.
Was du meinst, sind wohl NIMH

> (was würdest du machen?)

Keine NiMH.

> Du hattest noch die PB137 und  L200 vorgeschlagen.
> Würden die bei 13,8V Ladespannung überflüssig sein?

Ja.

Sie machen die 318.8V, wenn man nur ein (ungeregeltes)
Netzteil hat, und vor allem beim L200 kann man auch den
Ladestrom fest einstellen.

> Können die auch den Bleiakku laden, wenn ich ihnen nur 12V gebe?

Nein. Über 16V müssen ankommen.

> So, und wenn ich jetzt noch die Spannungsregelung aus dem 13,8V-NT
> ausbaue und im NT überbrücke, dann kann ich sie in die Lampe wieder
> einbauen und zwar zwischen Akku und Diode – das ist doch mal eine echt
> elegante Lösung vielen Dank dafür!

> Das mit dem Dimmen hab ich mir aber ein bisschen einfacher
> vorgestellt... das werde ich dann wohl  so machen, dass entweder 1, 2
> oder 3 LED-Streifen Strom bekommen.

Das geht auch

> Dann hab ich dafür keine Verluste.

PWM hat dieselben geringen Verluste, es schaltet im Endeffekt auch nur 
ein und aus, nur eben schneller.

> Eine Sache noch, (die beim Prototypen nicht sooo wichtig ist aber ich
> finde es trotzdem spannend) ist der Tiefentladeschutz. Hast du da noch
> ne heisse nummer? :P

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.5
nur die rechte Seite.

von Ben _. (burning_silicon)


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> Sie machen die 318.8V
Das glaube ich nicht, Tim!

SCNR

von Stephan S. (superstephan)


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ich kann nicht schlafen wegen der Lampe :(

MaWin schrieb:
>> oder 10 kleine Li-Ion Akkus á 1,2V mit 700mAh.
>
> So was gibt es nciht, eine LiIon hat 3.6V Nennspannung.
> Was du meinst, sind wohl NIMH

genau genommen dachte ich an einen Siemens Handyakku von Reichelt, [[HCP 
402-LI]] - Link zu Artikel 
"http://www.reichelt.de/Akkus-fuer-Siemens/HCP-402-LI/index.html?;ACTION=3;LA=444;GROUP=P5972;GROUPID=4964;ARTICLE=43153;START=0;SORT=artnr;OFFSET=16;SID=12TrLw138AAAIAAHkDlCA0945dfcfb28b4bef5dcdcb9ce328e729";
Der hat 3,6 V, 700mAh und Li-Ion 3 Zellen, schön zum auseinanderbauen :)
geht das jetzt wieder oder nicht?? Der Vorteil wäre ganz einfach eine 
höhere Energiedichte.


MaWin schrieb:
> Vielleicht etwas mehr als 0.8Ah...

...Li-Ion wären dann auch nur 0,7Ah. Auf 1W gedimmte LED könnte man dann 
also 0,7 Stunden leuchten lassen (hab ich mich etwa jetzt schon 
verreichnet?) 2W würden dann also 20 minuten halten. (Es gibt den Akku 
auch noch mit 1ah aber eben teurer). Das reicht doch, wenn man abends 
nochmal an den Kühlschrank/ auf Toilette/ nach dem kleinen schauen/ kurz 
nach draußen einen rauchen muss oder einfach nur um einen total 
romantischen Mond auf der Terasse aufgehen zu lassen...

MaWin schrieb:
> http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-fa...
> nur die rechte Seite.
saugeil ;)

von MaWin (Gast)


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> Der hat 3,6 V, 700mAh und Li-Ion 3 Zellen

Falsch beschriftet, das sind 3 NiMH Zellen, kein LiIon.

Also meine 3W Taschenlampe arbeitet mit einer 18650 LiIon Zelle.

von Stephan S. (superstephan)


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MaWin schrieb:
>> Der hat 3,6 V, 700mAh und Li-Ion 3 Zellen
>
> Falsch beschriftet, das sind 3 NiMH Zellen, kein LiIon.

ohh, schade

MaWin schrieb:
> Also meine 3W Taschenlampe arbeitet mit einer 18650 LiIon Zelle.

:D die selbe Taschenlampe hab ich auch läuft mit diesen Zellen aus einem 
kaputten  notebookakku. Die gibts zwar nicht bei Reichelt aber bei 
Pollin guckst du hier - 
"http://www.pollin.de/shop/dt/NjIxOTI3OTk-/Stromversorgung/Akkus/LiIon_Akkus/Laptop_Akku_mit_LiIon_Zellen.html";
ich denke das ist die preisgünstigste und ökologischste Variante... vllt 
sollte man sowas auch serienmäßig produzieren... glaubst du das geht?

ok, jetzt bist du nochmal dran: kann ich einfach 3 von diesen Akkus 
(10,8V) mit dem 12V-NT laden? Die Ladespannung pro Zelle ist 4,2V - 
zusammen 12,6 also 12V :P

von MaWin (Gast)


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> kann ich einfach 3 von diesen Akkus (10,8V) mit dem 12V-NT laden?

Nein.
Das Netzteil muß strombegrenzt sein,
und maximal EXAKT 12.6V liefern, aof 0.5% exakt,
oder zumindest niemal mehr,
denn die Zellen aus so eienm Akkupack sind ohne Schutzelektronik,
und fangen bei mehr Spannung gerne mal zu brennen an.

LiIOn ist halt kritischer als Blei, 0.5% genau sind die
wenigsten Spannungsregler, und sogar mit Widerständen bekommt
man bereits Probleme.

Daher wird LiIon gerne mit Schutzschaltung verkauft.
Die wäre sogar in Pollins Akkupack drinne.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Hallo,

nur meine Überlegung zum Akku. Ich würde LiIo oder LiPo nehmen, einfach 
weil ich mir vorstellen kann, dass auch bewertet wird, wie die 
Benutzbarkeit und Benutzerakzeptanz der Lampe ist. Als potentieller 
Kunde (auch wenn es "nur" eine Studienarbeit ist) hat man sicherlich 
weniger Lust eine Lampe mit schwerem Bleiakku durch gegen zu tragen als 
eine, welche wesentlich leichtere LiIo- oder LiPo-Akkus beinhaltet.

Viele Grüße,
Daniel

von Stephan S. (superstephan)


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Daniel H. schrieb:
> Ich würde LiIo oder LiPo nehmen...

genau, ich würde wenn möglich Li-X auf jeden Fall dem Bleiakku vorziehen 
da hast du schon recht mit dem Gewicht aber um auf die nötigen 12,6V zu 
kommen wird schwer- das brauchen sowohl die LiPos als auch die Ions.
Brauche ich für 12,6V einen DC/DC-Wandler oder kann ich einfach die 
Spannungsbegrenzung vom Netzteil gegen eine andere austauschen?

Im internet habe ich nach beidem gesucht und der beste DC/DC 
Spannungswandler den ich gefunden hab wäre PTN78000WAH für 13,82$. Der 
schafft 1,5A, ich hab keinen leistungsfähigeren gefunden. Eine passende 
Spannungsbegrenzung hab ich gar nicht gefunden, brauche hier wieder 
euren Rat!

Mich würde wahnsinnig interessieren was mit so einem Lipo passiert, wenn 
eine Zelle nur mit 4V anstatt 4,2V geladen wird... wird er gar nicht 
geladen oder nur zur Hälfte?
Ich hab die Datenblätter verglichen und mir ist dabei aufgefallen, dass 
bei li-Ions der Ladestrom schnell ansteigt und dann konstant bei 4,2V 
bleibt. Bei Lipos steigt der Ladestom zuerst schnell auf 3,8V und steigt 
dann langsam bis 4,2V. Darum könnte ich mir vorstellen, dass das für den 
Prototypen in Erwägung gezogen werden könnte, wenn das mit den 12,6V 
nicht klappt.

Liebe Grüße Stephan

von Stephan S. (superstephan)


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Das wird wohl nichts... Die Lampe muss mit 12V laufen und auf die 
Konsumenten-Zielgruppe "Brandies" ausgelegt sein. Ich hasse diesen 
Studiengang.

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