Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Messbereich mit OPV skalieren


von Thomas (Gast)


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Hi Leute,
ich muss eine Verstärkerschaltung bauen um ein Messsignal zu verstärken. 
Alles in allem kein grosses Problem. Aber ich muss das Signal auch 
skalieren können.

Damit meine ich:
Das zu verstärkende Signal nimmt Werte zwischen 0 und 700mV an. Der OPV 
soll dies auf 0-10V verstärken.
ZUSÄTZLICH soll es möglich sein den Bereich des OPVs zu ändern. Z.B. das 
300-400mV des Signals, 0-10V am Ausgang des OPVs entsprechen.

Zusammengefasst also:
0-700mV   => 0-10V    oder z.B.
300-400mV => 0-10V

Wie würdet ihr dieses Problem am besten lösen? Hab schon in Richtung VCA 
gesucht aber nix (einfaches) gefunden.

Ich bin euch schon jetzt für eure Vorschläge sehr dankbar,
LG Thomas

von karadur (Gast)


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Hallo

wie wäre es mit einem Potentiometer in der Gegenkopplung?

von Thomas (Gast)


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Ahh, ok. Hättest du eventuell einen Link für ein Schaltungsbeispiel 
parat. Werd gleich mal Google darum bemühen ;)
Aber vielen Dank erstmal für den Tipp!

von MaWin (Gast)


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Üblich und einfach (Poti in Rückkopplung) ist es ja nur,
die Verstärkung zu ändern,

also 0-700mV -> 0-10V oder 0-70mA -> 0-10V

Aber eine Untergrenze und eine Obergrenze vorzugeben, ist
unüblich. Das Problem ist nicht die Schaltung, dazu tun
es 2 (digitale) Potentiometer, eines für den Nullpunkt,
das andere im Differenzverstärker für den Faktor,
aber die Genauigkeit: Wenn du z.B. einen 10 bit A/D-Wandler
hast, nun aber besser sein willst als seine 0.1%,
dann brauchst du D/A-Wandler mit mehr als 10 bit Genauigkeit.
Damit kannst du digitale Potis vergessen, und dich schon mal
auf die Suche bei hochpreisiger Messtechnik begeben.


Wenn du nur wenige Messbereiche (4?) benötigst, aber die in
guter Genauigkeit, wählt man ((mercury wetted) Reed-)Relais
zum Umschalten von Widerständen in OpAmp Schaltungen. Denn
ein OpAmp ist mit bis zu 1uV Genauigkeit erst mal nicht das
Problem.

von Thomas (Gast)


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Hallo MaWin,
vielen Dank für die konstruktive Antwort!

Das heisst also ich könnte eine Standard OPV-Schaltung (nicht 
invertierend) wie hier 
(http://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverst%C3%A4rker-Grundschaltungen#Grundbeschaltung_mit_Berechung) 
verwenden. Nur das in meinem Fall R6 ein Poti ist.

Wo müsste hier der Poti für die Nullpunktverschiebung sein?

Das mit der Genauigkeit muss ich erst noch mal abklären, aber das ist 
gerade für mein Anwendungsfeld ein sehr guter Hinweis-Danke!

LG Thomas

von karadur (Gast)


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Hallo

besser wäre R7 als Poti.

Wichtig wäre zu wissen was du genau machen willst. Evtl. brauchst du 
einen Instrumentenverstärker. Dann wäre die Schaltung anders.

Bei einem Instrumentenverstärker könntest du die Referenz an ein Poti 
hängen für den Offset und ein 2tes Poti für die Verstärkung.

Wie Mawin schon schrieb: Was willst du messen? Welche Genauigkeit?

von Thomas (Gast)


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Hallo karadur,
also über die Verwendung eines Instrumentenverstärkers hab ich auch 
schon nachgedacht.

Was ich genau machen will:
Ein Hall-Sensor misst ein Magnetfeld und ich möchte das vom Sensor 
ausgegebene Signal (eine Gleichspannung zwischen 0-700mV) verstärken. 
Damit ergibt sich eine Kennlinie, Hall-Spannung in Abhängigkeit vom 
angelegten Magnetfeld.
Um die Kennlinie aber genauer bestimmen zu können, wär es ideal wenn ich 
mir gewisse Anteile der Kennlinie "herauszoomen" könnte. Also einfach 
einen bestimmten Bereich, z.B. 300-400mV, auf 0-10V verstärken. Das 
würde die Auflösung stark erhöhen und ich könnte mir den Verlauf der 
Kennlinie in diesem Bereich genauer ansehen.

Da das ganze scheinbar nicht einfach über einen OPV zu lösen ist, bin 
ich schon mal auf eure Lösungsvorschläge gespannt.
Vielen Dank schon jetzt dafür,

LG Thomas

von karadur (Gast)


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Hallo


schau mal in den Grundlagen hier im Forum, da ist der 
Instrumentenverstärker beschrieben.  Bei dem Beispiel kannst du durch 
Variation von R2 die Verstärkung ändern ( Poti ), Wenn du R3 nicht an 
GND sondern eine Spannung legst kannst du den Offset ändern.

von Thomas (Gast)


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Vielen, vielen Dank für die schnelle Antwort!

Werd mich gleich mal dran machen die Schaltung zu simulieren. Ich hoffe 
es klappt alles :D

Liebe Grüsse
Thomas

von Thomas (Gast)


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Welchen OPV könntet ihr mir für den Aufbau des Instrumentenverstärkers 
empfehlen? Hab da leider noch keine Erfahrung...
Danke!

von karadur (Gast)


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Hallo

hängt von deinen Anforderungen ab. Geh mal auf die Homepage von Farnell 
und gib als Suchbegriff mal INA1* ein und danach Instrumentenverstärker.

Das sind fertige Instrumentenverstärker, damit sparst du dir schon mal 
die genauen Widerstände.

von Thomas (Gast)


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O.k. hab jetzt mal eine Schaltung mit dem IN126 simuliert und der würde 
eigentlich ganz gunt passen. Auch Preis und Verfügbarkeit scheinen gut 
zu sein. Ist gegen dieses Modell irgendetwas einzuwenden?

LG Thomas

von Nuttella hat ein Lichtschutzfaktor von 9,6 (Gast)


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Thomas schrieb:
> hab jetzt mal eine Schaltung mit dem IN126 simuliert

können wir das Ergebnis mal sehen? Schaltbild, LTSpice etc....

von Thomas (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ja, gerne:
Hab das ganze nun so gemacht, dass ich das Verstärkungsverhältnis 
natürlich über den R_G ändere. Die untere Grenze lege ich über eine 
Offset-Spannung an V_IN- fest.

Also zusammengefasst:
V_IN+: Das zu verstärkende Signal
V_IN-: Eigentlich Ground, aber für die untere Grenze hier die 
entsprechende Offset-Spannung.
Ref: Erstmal an Ground.
Alle weiteren Pins ganz konventionell...

Mit variablem Verstärkungsverhältnis und unterer Grenze (durch 
Offset-Spannung), werden untere und obere Grenze fixiert. Das Potential 
an V_IN- regle ich über einen Spannungsteiler.

Im Anhang findet ihr das .asc-File für LTspice und einen Screenshot von 
der Simulation. Bei der Simulation wurden die Widerstände des 
Spannungsteilers so gewählt, dass 300-400mV auf 0-10V verstärkt werden. 
Die hier anliegenden 350mV werden also auf (ca.) 5V verstärkt.

Danke nochmal an alle dir mir behilflich waren. Am Mittwoch werd ich die 
Schaltung bauen  und Erfolg oder Misserfolg posten ;)

Schönen Abend noch
Thomas

von Nuttella hat ein Lichtschutzfaktor von 9,6 (Gast)


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Thomas schrieb:
> Ja, gerne:

Danke für den Post!

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