Forum: Offtopic Überlichtgeschwindigkeit bestätigt?


von Uwe N. (ex-aetzer)


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Tach,

vor einiger Zeit lief hier doch mal ein Thread, wo über einen 
augenscheinlichen Messfehler der Forscher am CERN bezüglich der 
ermittelten Lichtgeschwindigkeit diskutiert wurde (die Jungs kamen zum 
vorläufigen Schluss, das Neutrinos irgendwie schneller sein können als 
Licht).

Ich finde diesen Fred nicht mehr. Wie auch immer, offensichtlich wurde 
dieser Versuch nochmals durchgeführt und zum Erstaunen aller wurde das 
alte Ergebniss bestätigt.

http://www.elektronikpraxis.vogel.de/index.cfm?pid=881&pk=339698&nl=1&cmp=nl-95

Fazinierend, wurde ein bekanntes Spitzohr jetzt sagen und Einstein dreht 
sich wohl grad um im Grab.

Mal sehen, was hier noch kommt - aber vielleicht haben die CERNer sich 
ein zweites mal vermessen oder hier ist irgendwo ein Denkfehler ...

Gruss Uwe

von Robert L. (lrlr)


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versteh die "Problematik" nicht ganz

es gibt (offensichtlich) eine Geschwindigkeit die nicht überschritten 
werden kann (die man aber auch nicht erreichen kann, IMHO auch licht 
nicht)

(dass man diese Lichtgeschwindigkeit genannt hat, war/ist vielleicht 
unglücklich)

vielleicht sind (irgendwann) die Higgs-Teilchen noch mal um 0.0000x% 
näher dran

(bin aber kein physiker hab also NULL ahnung)

was ICH z.B:  NIE verstehen werde: in einem Teilchenbeschleuniger 
fliegen die Teilchen ja  (fast) lichtschnell (X) in richtung A
und die anderen auch (fast) lichtschnell (auch X) in die gegen gesetzte 
Richtung (also -A)

beim einem Auto würde man jetzt (ohne zu lügen) behaupten dürfen, sie 
bewegen sich mit 2*X aufeinander zu

bei den Teilchen nicht...?

von Icke ®. (49636b65)


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Uwe N. schrieb:

> Ich finde diesen Fred nicht mehr.

Beitrag "Hat sich Onkel Albert geirrt??"

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Hallo Icke ®,

genau diesen Fred meinte ich.
Bei meiner Suche im Forum habe ich leider die falschen Suchbegriffe 
verwendet wie z.B. Lichtgeschwindigkeit, Neutrinos, CERN ;)

An Onkel Albert habe ich natürlich nicht gedacht :)

Gruss Uwe

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Robert L. schrieb:
> es gibt (offensichtlich) eine Geschwindigkeit die nicht überschritten
> werden kann (die man aber auch nicht erreichen kann, IMHO auch licht
> nicht)

Doch, Licht bewegt sich — per definitionem — im Vakuum tatsächlich mit
Vakuumlichtgeschwindigkeit. Nur Körper mit von null verschiedener
Ruhemasse können diese Geschwindigkeit nicht erreichen. Die Ruhemasse
der Lichtteilchen (Photonen) ist aber null.

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Robert L. schrieb:
> versteh die "Problematik" nicht ganz

Die Leute am (im) CERN ja auch nicht ...

> es gibt (offensichtlich) eine Geschwindigkeit die nicht überschritten
> werden kann (die man aber auch nicht erreichen kann, IMHO auch licht
> nicht)

eventuell doch ? OK, man sollte jetzt über einen anderen, wie auch immer 
gearteten, zweiten Meßaufbau nachdenken.
Wie das aussehen soll ? Keine Ahnung ...

> (dass man diese Lichtgeschwindigkeit genannt hat, war/ist vielleicht
> unglücklich)

Naja, Photonengeschwindigkeit od. Neutrinogeschwindigkeit liest und 
spricht sich etwas sperriger als Lichtgeschwindigkeit ;)

von Robert L. (lrlr)


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> Nur Körper mit von null verschiedener
>Ruhemasse können diese Geschwindigkeit nicht erreichen.

ich (wie gesagt nix-Physiker) hätte da jetzt 2 Theorien...

licht hat vielleicht doch, ab und zu mal etwas Masse (aufgrund 
irgendwelcher quantenmechanischen Zufälle, weil halt gerade dort wo das 
licht hin wollte, zufällig Masse aus dem nichts entstanden ist, und es 
deshalb warten musste...)



die frage ist ja ob man im e=mc^2
die alte und die neuen Geschwindigkeit verwenden muss ?

edit: (natürlich nicht "Theorie" sondern nur eine Hypothese ;-)

von Johnny B. (johnnyb)


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Ich hatte eh nie nachvollziehen können, warum die Lichtgeschwindigkeit 
unbedingt die höchste Geschwindigkeit überhaupt sein soll, von da her 
kann ich mir schon vorstellen, dass die Messresultate vom CERN stimmen. 
Aber sie müssen natürlich noch von unabhängigen Stellen nachvollzogen 
und bestätigt werden können.
Aber ich nehme an, dass dies noch einige Jahre dauern wird, denn so ein 
Messaufbau ist gigantisch.

Vor nicht allzu langer Zeit dachten auch die meisten, dass die 
Schallgeschwindigkeit von Lebewesen niemals überschritten werden kann, 
das ist ja heute unbestritten widerlegt. Bei der Lichtgeschwindigkeit 
wird es wohl einestages ebenso sein...

von (prx) A. K. (prx)


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Johnny B. schrieb:

> Ich hatte eh nie nachvollziehen können, warum die Lichtgeschwindigkeit
> unbedingt die höchste Geschwindigkeit überhaupt sein soll,

Vorstellen kann sich das niemand, aber die menschliche Vorstellungskraft 
ist in dieser Frage nicht relevant.

von Simon H. (simi)


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Robert L. schrieb:
> beim einem Auto würde man jetzt (ohne zu lügen) behaupten dürfen, sie
> bewegen sich mit 2*X aufeinander zu
>
> bei den Teilchen nicht...?

Bei den Autos auch nicht. Kann man übrigens auch experimentell 
nachweisen. Gut, ob man den Versuch mal mit AUTOS gemacht hat, weiss ich 
nicht... ;-)

von Robert L. (lrlr)


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>Vor nicht allzu langer Zeit dachten auch die meisten, dass die
>Schallgeschwindigkeit von Lebewesen niemals überschritten werden kann,
>das ist ja heute unbestritten widerlegt. Bei der Lichtgeschwindigkeit
>wird es wohl einestages ebenso sein...

aber Schallwellen können sich nicht schneller bewegen..
egal wie viel Energie sie dafür aufwenden möchten

"Wir" sind eben auch nur "schallwellen" im Raum ..

oder so..


>Simon Huwyler

du weißt schon wie ich das meinte..
beim auto wirst die differenz nicht messen können

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Johnny B. schrieb:
> Bei der Lichtgeschwindigkeit wird es wohl einestages ebenso sein...

Wenn dem so sein sollte, hätte dies heftige Konsequenzen für unere 
bekannte
Physik, z.B. das alter des Universums, vielleicht können doch einige 
Teilchen ein schwarzes Loch wieder verlassen (obwohl AFAIK S.Hawking 
sowas schon früher vermutet hat, nur eben nicht in bezug auf die 
Lichtgeschwindigkeit), Zeitreisen (ok, kleiner Spass), u.v.m.

Gruss Uwe

von Purzel H. (hacky)


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Naja. Die Amis wollte ja das Fermilab stilllegen. Und die koennten die 
unabhaengige Messung machen. Die Loesung lautet daher, etwas weniger den 
Bankern helfen, dafuer das Fermilab weiterlaufen lassen.

Die Lichtgeschwindigekeit ist nicht zwingend die 
Neutrinogechwindigekeit, denn man nimmt an, die Neutinos haben eine 
Masse, sie wurde noch nicht bestaetigt. Es existiert erst eine obere 
Grenze der Neutrino Masse. Dh der Zeitfehler der Neutrinomessung ist 
dann eben noch etwas groesser wie die 10m.

Mein Limit ist zu begreifen man koenne die Distanz auf besser wie 10m 
genau messen... zweimal stolpern auf 750km.

von Johnny B. (johnnyb)


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Robert L. schrieb:
> aber Schallwellen können sich nicht schneller bewegen..
> egal wie viel Energie sie dafür aufwenden möchten
> "Wir" sind eben auch nur "schallwellen" im Raum ..
> oder so..

Solche Probleme sind beim Schall doch schon längst aus der Welt 
geschafft; ich meine, heute kannst Du Schall digital wandeln, mit fast 
Lichtgeschwindigkeit übertragen und dann wieder zurück in Schall 
umwandeln.
Stell Dir mal vor Du würdest in die USA telefonieren und die Töne gingen 
nur mit Schallgeschwindigkeit durch die Leitung...

Wenn man mal was gefunden hat was schneller ist als das Licht (was jetzt 
ja evtl. der Fall ist), kann man so indirekt wahrscheinlich auch Licht 
mit über Lichtgeschwindigkeit übertragen und einestages vielleicht sogar 
Materie.
Also solange der Forscherdrang der Menschheit anhält, sehe ich da keine 
Schranken.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Uwe N. schrieb:
> Wenn dem so sein sollte, hätte dies heftige Konsequenzen für unere
> bekannte Physik

Noch gibt es ja genügend mögliche Erklärungen für das Phänomen, die ohne
Widerspruch zur Relativitätstheorie auskommen:

- Messfehler bzw. falsche Interpretation der Messergebnisse:
  Die Wiederholgung des Versuchs erfolgte zwar mit teilweise geänderten
  Messmethoden, was aber einen Fehler an anderer Stelle der Messung
  nicht unbedingt ausschließt.

- Raumkrümmung:
  Die Neutrinos nehmen eine Abkürzung durch höhere Dimensionen.

- Neutrinos (oder zumindest einigen davon) sind Tachyonen:
  Tachyonen haben eine imaginäre Ruhemasse und bewegen sich immer mit
  Überlichtgeschwindigkeit, wo ihre Masse reell wird, so dass sie mit
  den üblichen physikalischen Methoden beschreib- und berechenbar sind:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tachyon

  Das ist wohl nicht gerade die favorisierte Theorie, aber wer weiß?

Sollte eine dieser drei Erklärungen (vielleicht gibt es noch weitere)
zutreffend sein, wäre die Relativitätstheorie gerettet. Also warten wir
mal ab ...

von Simon H. (simi)


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Robert L. schrieb:
>>Simon Huwyler
>
> du weißt schon wie ich das meinte..
> beim auto wirst die differenz nicht messen können

Ja, ich denke schon, dass ich weiss, wie Du das meintest. Aber das ist 
eben der springende Punkt. Es ist nicht so, dass das bei den Teilchen 
anders ist als bei Autos. Wie Du schreibst: Bei den Autos merkt man es 
einfach nicht.

Es ist doch so: Wenn zwei Autos mit je 100km/h aufeinander zufahren, 
dann ist die Differenz 200km/h. Ist doch klar. Niemandem käme es in den 
Sinn, das zu bezweifeln, alles andere wäre unlogisch.


..... warum???


Ganz einfach: Weil wir, seit wir das erste Mal eine gedämpfte Rübe vom 
Esstisch runtergeschmissen haben, anhand von Beobachtungen gelernt 
haben, wie die Physik funktioniert. Und uns ein Modell zurechtgelegt 
haben. Später in der Schule haben wir eigentlich nur ein bisschen 
theoretischer bestätigt bekommen, was wir durch Beobachtungen eh schon 
"wussten". Es passt einfach soooooooooo verflucht gut zusammen, die 
Theorie, die wir in der klassischen Physik lernen, und das, was wir 
beobachten. Sooooo gut, dass es vollkommen hirnrissig ist, anzunehmen, 
dass die Beobachtungen von den tatsächlichen Geschehnissen ein 
kliiiiiiiiiiitzekleines Bisschen abweichen könnten. Warum soll es auch 
so sein? Ist doch unlogisch! Warum sollten es denn NICHT 200km/h sein???

Aber eben: Die richtige Frage sollte sein: Warum SOLLEN es 200km/h sein? 
Bloss, weil wir das so beobachten?

Inzwischen können wir genauer beobachten. Aber nur mit Hilfsmitteln. Und 
- wichtiger - mit Interpretation. Und deshalb erscheint uns all das 
Relativitäts-Zeug so weltfremd. Es kann doch nicht sein, dass nichts 
schneller als Lichtgeschwindigkeit sein kann??? Wenn ich auf einem Zug 
mit knapp Lichtgeschwindigkeit hocke und eine Taschenlampe anzünde.... 
etc... all diese Gedankenexperimente. Aber eben: ALLE Versuche, mit "Es 
sollte doch logischerweise..." beginnenden Sätzen zu zeigen, dass die 
Relativitätstheorie "unlogisch" ist, konnte ich bis jetzt kontern mit 
"WARUM sollte das logischerweise....?" Doch nur, weil DU es seit Deiner 
Geburt UNGEFÄHR so beobachtet hast.

Und das ist auch der grosse Unterschied zwischen der Unüberwindbarkeit 
der Lichtgeschwindigkeit und der Schallgeschwindigkeit. Bei der 
Schallgeschwindigkeit hat man sich einfach nicht vorstellen können, dass 
etwas je schneller sein könnte. Wegen technischer Grenzen.

Natürlich, auch das uns heute bekannte Modell, mit dem wir unsere Welt 
beschreiben, müsste vielleicht nochmals verfeinert werden. Aber das ist 
ein anderer Brocken.

von Robert L. (lrlr)


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@Johnny B.
ja, mit etwas dass "außerhalb" unserer welt / dimension existiert ..
(steht ja eh in dem link vom TO)

nur (bin ich der Meinung) da kann man (per Definition) schon (selber) 
nix machen..

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Yalu X. schrieb:
> - Raumkrümmung:
>   Die Neutrinos nehmen eine Abkürzung durch höhere Dimensionen.

Vielleicht habe ich ein falsches Verständniss: aber Raumkrümmung (siehe 
auch Gravitationslinsen) und höhere Dimensionen sind doch zwei 
grundverschiedene Dinge ?!

von Icke ®. (49636b65)


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Herr Daskalow, ein moderner "Ketzer", setzt sich auf seiner Webseite...

http://www.alternativphysik.de/

...mit Ungereimtheiten der Relativitätstheorie auseinander. Ich bin 
jetzt nicht der Physiker, aber mir scheinen einige der aufgeworfenen 
Fragen durchaus berechtigt zu sein. Insbesondere was er zur Ablenkung 
von Lichtstrahlen (Eintrittswinkel=Austrittswinkel) und zum 
Zwillingsparadoxon sagt.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Herr Daskalow, ein moderner "Ketzer", setzt sich auf seiner Webseite...

Er setzt sich nicht auseinander, er behauptet und zwar abstruse 
Theorien…
Willkürlich rausgepickt:

„2. Was ist Licht? Meiner Meinung nach ist Licht eine Teilchenstrahlung 
wie jede andere. Die Strahlung ist Frequenzmoduliert, d.h. nur ein 
Strahl kann eine bestimmte Frequenz haben…“

Fazit: Alles was eine bestimmte Frequenz hat ist Frequenzmoduliert - 
oder?

„Die Photonen schwingen nicht, wie einige Wissenschaftler annehmen. 
Schwingen kann nur etwas, das elastisch mit einem Bezugspunkt verbunden 
ist.“

Fazit: Ein LC-Schwingkreis kann nicht schwingen, weil Strom und Spannung 
nicht elastisch mit einem Bezugspunkt verbunden sind - oder?.

Der Mann ist kein „Ketzer“ er ist schlicht und einfach nur ein Dummkopf.

von Robert L. (lrlr)


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>http://www.alternativphysik.de/

finde ich jetzt als LAIE! extrem interessant (zumindest die 1 1/2 Seiten 
die ich gelesen hab)

aber: was sofort störend auffällt: es gibt auf der Homepage keine 
Möglichkeit (z.b .für anderer Physiker) fragen/Widerlegungen zu 
hinterlassen..

damit ist (eigentlich) klar, auf was das ganze hinausläuft...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,druck-788156,00.html

"wir bedienen hier keine Neutrinos..."

schon wieder ein paar Wochen alt, aber vielleicht gibts noch Leute, die 
es nicht gekannt haben werden.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Robert L. schrieb:
>>http://www.alternativphysik.de/

Eines haben all diese „Verschwörungstheorien!“ gemeinsam. Es wird endlos 
VERBAL behauptet und angeblich begründet.
Eine neue Theorie sollte mindestens einige Grundansätze beherzigen.
Sie sollte in einem (einfachen) mathematischen Formalismus gefasst 
werden können.
Sie sollte die meisten bisherigen Phänomene eindeutig und 
widerspruchsfrei erklären können.
Sie sollte darüber hinaus bisherige Inkonsistenzen beseitigen.
Wenn ich mit der „neuen“ Theorie nicht die Bewegungsgleichung eines 
rollenden Zylinders auf einer schiefen Ebene so beschreiben kann, so 
dass die berechnete Bewegung mit der Wirklichkeit übereinstimmt, dann 
ist die Theorie nichts wert. Mit der Beschreibung ist dann tatsächlich 
eine Weg-Zeit Funktion gemeint und keine ausschweifende Verbalerklärung.

von Rene B. (themason) Benutzerseite


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Ich muß mal eben einen Kommentar einwerfen den ich gestern in einem 
anderen Thread schon gepostet hatte :

Um 1900 rum waren sich viele Wissenschaftler einig das man mit Newton 
das gesamte Universum bis auf ein paar Randeffekte erklären konnte. Ein 
paar Jahre später kam da son zotteliger Typ an der mal eben das ganze 
Phsyikgebäude umschubste und nen neues dahin gestellt hat.
Wer zum Geier behauptet das das nicht wieder passieren kann ?
Nur weil die Menschen mit den genutzten maximal 5% ihres Hirns so 
arrogant sind zu meinen das sie alles bestens und restlos erklären 
können heißt das noch lange nicht das auch alles erklärt ist bzw das wir 
alles wissen.

Bin mal auf das nächste Physikgebäude gespannt. Müsste ja bald wieder 
soweit sein :-)

von Robert L. (lrlr)


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>genutzten maximal 5% ihres Hirns

immerhin hat (angeblich) Albert Einstein GENAU DIESE  urban legend 
erfunden bzw. "populärer" gemacht ;-)

von Karl H. (kbuchegg)


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Rene B. schrieb:

> Um 1900 rum waren sich viele Wissenschaftler einig das man mit Newton
> das gesamte Universum bis auf ein paar Randeffekte erklären konnte.

Ganz so wars nicht, aber als Näherung ist die Aussage akzeptabel.

> Ein
> paar Jahre später kam da son zotteliger Typ an der mal eben das ganze
> Phsyikgebäude umschubste und nen neues dahin gestellt hat.
> Wer zum Geier behauptet das das nicht wieder passieren kann ?

Niemand.
NAtürlich kann das passieren. Aber eines ist auch klar. So wie die 
Relativitätstheorie die Newtonsche Gravitationstheorie als Sonderfall 
enthält, so wird eine neue Theorie die Relativitätstheorie als 
Sonderfall enthalten müssen.

Immerhin ist die RT die am besten und öftesten getestete Theorie 
überhaupt. Bis jetzt hat sich immer noch herausgestellt, dass die 
Realität mit ihren Vorhersagen übereinstimmt.

Und ob die Neutrinos wirklich schneller als Licht sind .... das sollte 
mal ein anderes Institut bestätigen. Wenn ich mit immer dem gleichen 
Voltmeter Spannungen messe und immer nur die Spannungserzeugung 
verändere, sollte es keinen verwundern, wenn sich in allen Messungen die 
Fehler des immer gleichen Messgerätes wiederfinden.

von Mike M. (mikeii)


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Yalu X. schrieb:
> Robert L. schrieb:
>> es gibt (offensichtlich) eine Geschwindigkeit die nicht überschritten
>> werden kann (die man aber auch nicht erreichen kann, IMHO auch licht
>> nicht)
>
> Doch, Licht bewegt sich — per definitionem — im Vakuum tatsächlich mit
> Vakuumlichtgeschwindigkeit. Nur Körper mit von null verschiedener
> Ruhemasse können diese Geschwindigkeit nicht erreichen. Die Ruhemasse
> der Lichtteilchen (Photonen) ist aber null.



Angeblich soll das Gewicht von Photonen bestimmt worden sein (irgendwas 
um die 10^-50kg), was da dran ist und was nicht weiß ich nicht.
Aber wenn das so wäre, dann wären ziemlich viele physikalischen Gesetzte 
Müll.
Ich tippe mal auf einen Fehler im Versuchsaufbau.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Rene B. schrieb:
> Um 1900 rum waren sich viele Wissenschaftler einig das man mit Newton
> das gesamte Universum bis auf ein paar Randeffekte erklären konnte.

Ich frage mal andersrum. Was kann im heutigen physikalischen Alltag mit 
Newton NICHT erklärt werden?

von Karl H. (kbuchegg)


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Icke ®. schrieb:
> Herr Daskalow, ein moderner "Ketzer", setzt sich auf seiner Webseite...
>
> http://www.alternativphysik.de/
>
> ...mit Ungereimtheiten der Relativitätstheorie auseinander.

Das 'Problem', dass diese Leute haben, ist ein ganz anderes.
Die RT basiert auf 2 Voraussetzungen

* Die Lichtgeschwindigkeit c ist die obere Grenze. Nichts kann
  schneller sein.
  (Dieses Prinzip ist bereits in den Maxwell-Gleichungen enthalten
   und Einstein konnte es übernehmen, da auch experimentell
   nachgewiesen wurde: Das Licht, das aus eine Taschenlampe
   rauskommt, welche bewegt wird, hat trotzdem nur die Geschwindigkeit
   c)
   Was damit gleichwertig ist: Egal war die Lichtgeschwindigkeit
   misst, egal wo er sich befindet, egal wie schnell er sich
   bewegt, egal welchen Lichtstrahl er (im Vakuum) vermisst,
   er erhält immer den gleichen Zahlenwert für c.

* Die Naturgesetze sind überall die gleichen

Daraus folgt alles andere.

von Karl H. (kbuchegg)


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Joe G. schrieb:
> Rene B. schrieb:
>> Um 1900 rum waren sich viele Wissenschaftler einig das man mit Newton
>> das gesamte Universum bis auf ein paar Randeffekte erklären konnte.
>
> Ich frage mal andersrum. Was kann im heutigen physikalischen Alltag mit
> Newton NICHT erklärt werden?

zb die Periheldrehung des Mekur.
zb die Lichtablenkung an der Sonne
zb die Zunahme der Orbitgeschwindigkeiten von gegenseitig Umlaufenden 
Neutronensternen.
zb die Gangabweichung der Atomuhren in den Satelliten aus deren Signale 
dein
GPS Empfänger deine Position bestimmt.

Aber ich gebe dir recht: Für unser tägliches Leben ist das (bis auf GPS) 
unerheblich völlig unerheblich. Nur wenn man ganz genau hinschaut, 
machen sich die Effekte bemerkbar und das oft auf Größenskalen, die für 
uns total uninteressant sind.

(Ein Nebeneffekt der RT besteht zb darin, dass sie erklärt, warum 
Atomkerne überhaupt stabil sind. Wenn die RT also falsch ist, dann 
müsste ganz schnell eine andere Theorie her. Denn nach Newton könnten 
wir alle nicht existieren, weil Atomkerne nicht stabil wären)

von Uhu U. (uhu)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Immerhin ist die RT die am besten und öftesten getestete Theorie
> überhaupt.

Die Evolutionstheorie ist nicht minder gut getestet...

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> zb die Periheldrehung des Mekur.
> zb die Lichtablenkung an der Sonne
> zb die Zunahme der Orbitgeschwindigkeiten von gegenseitig Umlaufenden
> Neutronensternen.
> zb die Gangabweichung der Atomuhren in den Satelliten aus deren Signale
> dein GPS Empfänger deine Position bestimmt.

Tatsächlich ist die Theorie nützlich. Und wirklich können einige 
physikalische Phänomene nicht ohne sie erklärt werden. Meine Frage war 
auch mehr provozierend gemeint.
Die meisten „Erleuchteten“ reden gerne von der RT und ihrer 
Unzulänglichkeit, können jedoch nicht mal mittels Lagrange-Formalismus 
eine Bewegungsgleichung formulieren. Beim Hamiltonschen Prinzip denken 
sie es ist ein Kochrezept.

von Icke ®. (49636b65)


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Joe G. schrieb:

> Er setzt sich nicht auseinander, er behauptet und zwar abstruse
> Theorien.

Nun, man könnte Einstein ebenfalls unterstellen, er "behauptet". 
Beispielsweise behauptet er, nichts ist schneller als das Licht. Woher 
nimmt er die Sicherheit? Möglicherweise erleben wir gerade, daß diese 
Behauptung nicht stimmt.

Ich picke mir willkürlich das o.g. Zwillingsparadoxon heraus. Die 
diversen Berechnungen kann ich nicht nachvollziehen, da mir die 
Grundlagen fehlen. Ich kann das Phänomen aber logisch betrachten. Die 
Aussage lautet, daß für den ins Weltall reisenden Zwilling die Zeit 
langsamer vergeht. Die lineare Bewegung kommt wegen der Relativität als 
Ursache nicht in Frage, d.h. beide Zwillinge sind gleichwertig, jeder 
bewegt sich vom anderen weg oder ist in Ruhe, je nach Betrachtungsweise. 
Bleibt die Beschleunigung als Erklärung. Der Zwilling im Raumschiff 
beschleunigt zunächst und verzögert dann bis zur Ruhe. Um zur Erde 
zurückzukehren, muß er wieder beschleunigen und verzögern. Rechnerisch 
heben sich jedoch alle Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen 
gegenseitig auf. Man könnte nun sagen, das Zwillingsparadoxon gilt nur 
bei Lichtgeschwindigkeit (oder in der Nähe dieser). Praktische 
Experimente mit Atomuhren auf der Erde und in einem Flugzeug haben 
jedoch tatsächlich Unterschiede ergeben, obwohl das Flugzeug mit seeeehr 
moderatem Tempo unterwegs war. Welcher Effekt ist nun wirklich 
verantwortlich? Die Gravitation vielleicht?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Nun, man könnte Einstein ebenfalls unterstellen, er "behauptet".
> Beispielsweise behauptet er, nichts ist schneller als das Licht. Woher
> nimmt er die Sicherheit?

Michelson-Morley-Experiment

von Karl H. (kbuchegg)


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Icke ®. schrieb:
> Joe G. schrieb:
>
>> Er setzt sich nicht auseinander, er behauptet und zwar abstruse
>> Theorien.
>
> Nun, man könnte Einstein ebenfalls unterstellen, er "behauptet".
> Beispielsweise behauptet er, nichts ist schneller als das Licht. Woher
> nimmt er die Sicherheit?

Nun.
ZUmindest für Licht stimmt sie.
Michelson/Morley haben das nachgewiesen. Auch würde einiges in der 
Astronomie etwas anders aussehen, wenn dem nicht so wäre. Wir würden bei 
Doppelsternen zb sehen, wie sich ein und derselbe Stern gleichzeitig auf 
uns zu und von uns wegbewegt, weil das LIcht von der einen Bahnseite das 
Licht von der anderen Bahnseite auf dem langen Weg überholen würde, wenn 
die Sterngeschwindigkeit da noch mit dazukommen würde.

von Jo O. (brause1)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> ...
> * Die Naturgesetze sind überall die gleichen
>
> Daraus folgt alles andere.

In der Wissenschaftstheorie ist ja konsens, dass man (anders als in der 
Mathematik) im eigentlichen Sinne nichts beweisen kann. Die Annahmen 
haben hier also so lange Bestand, bis sie widerlegt werden konnten.

Eine Aussage wie:
"* Die Naturgesetze sind überall die gleichen"
lässt sich naturgemäß schwer widerlegen, da die wenigsten diesen 
Planeten oder gar das Sonnensystem verlassen haben.

Von daher müsste ich diese deine Aussage erstmal akzeptieren ... wenn da 
nicht der Urknall wäre.
Vor dem sollen ja die Naturgesetzte nicht in der heutigen Form gegolten 
haben.

Nun ist es aber Konsenz, dass eine Theorie vom Tisch ist, wenn man eine 
Ausnahme gefunden hat.
Damit ist die Aussage:
"* Die Naturgesetze sind überall die gleichen"
eigentlich für mich vom Tisch.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Jo O. schrieb:
> Von daher müsste ich diese deine Aussage erstmal akzeptieren ... wenn da
> nicht der Urknall wäre. Vor dem sollen ja die Naturgesetzte nicht in der
> heutigen Form gegolten haben.

Das ist doch kein Widerspruch. Eine Rechteckfunktion ist auch überall 
stetig – bis auf die Unstetigkeitsstellen. Innerhalb der stetigen 
Bereiche gelten alle mathematischen Gesetze, an den Unstetigkeitstellen 
gelten andere Gesetze. Damit ist die Theorie doch nicht vom Tisch, damit 
wird nur festgestellt, dass sich Gesetze nach Unstetigkeiten ändern 
können.

von Karl H. (kbuchegg)


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Icke ®. schrieb:


> Ich picke mir willkürlich das o.g. Zwillingsparadoxon heraus. Die
> diversen Berechnungen kann ich nicht nachvollziehen, da mir die
> Grundlagen fehlen. Ich kann das Phänomen aber logisch betrachten. Die
> Aussage lautet, daß für den ins Weltall reisenden Zwilling die Zeit
> langsamer vergeht. Die lineare Bewegung kommt wegen der Relativität als
> Ursache nicht in Frage, d.h. beide Zwillinge sind gleichwertig, jeder
> bewegt sich vom anderen weg oder ist in Ruhe, je nach Betrachtungsweise.
> Bleibt die Beschleunigung als Erklärung.

Die Beschleunigung spielt da nicht mit rein. Nimm einfach an, jeder kann 
aus dem Stand heraus jede Geschwindigkeit zum anderen annehmen. Das 
Zwillingsparadoxon löst sich damit aber nicht auf.

> heben sich jedoch alle Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen
> gegenseitig auf.

Fast. Du hast etwas übersehen.
Einer der beiden muss umkehren, damit sie sich wieder treffen. Es ist 
dieser Vorgang des Umkehrens, oder in verallgemeinerter Form: des 
Setzens einer Aktion die ein Zusammentreffen ermöglicht, welches darüber 
entscheidet, wer im Endeffekt als der Jüngere dasteht.

> Experimente mit Atomuhren auf der Erde und in einem Flugzeug haben
> jedoch tatsächlich Unterschiede ergeben, obwohl das Flugzeug mit seeeehr
> moderatem Tempo unterwegs war. Welcher Effekt ist nun wirklich
> verantwortlich?

Die höhere Geschwindigkeit gegenüber dem System, mit dem man zuvor bzw. 
danach den Abgleich gemacht hat.

> Die Gravitation vielleicht?

Auch.
Höhere Geschwindigkeit: Uhren gehen langsamer
Höhere Gravitation: Uhren gehen langsamer

Die Atomuhren in den Flugzeugen unterlagen einer geringeren Gravitation, 
gingen daher gravitativ bedingt etwas schneller. Gleichzeitig sind sie 
aber schneller unterwegs, gehen daher etwas langsamer. Beide Effekte 
zusammen heben sich aber nicht vollständig auf, so dass unter dem Strich 
rauskam: Die Uhren sind weniger gealtert (gingen langsamer) als 
Vergleichsuhren auf dem Boden.

von Karl H. (kbuchegg)


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Jo O. schrieb:

> Von daher müsste ich diese deine Aussage erstmal akzeptieren ... wenn da
> nicht der Urknall wäre.
> Vor dem sollen ja die Naturgesetzte nicht in der heutigen Form gegolten
> haben.
>
> Nun ist es aber Konsenz, dass eine Theorie vom Tisch ist, wenn man eine
> Ausnahme gefunden hat.
> Damit ist die Aussage:
> "* Die Naturgesetze sind überall die gleichen"
> eigentlich für mich vom Tisch.

Man kann natürlich auch sagen: Die RT kann daher nicht beim Urknall 
gegolten haben.

Mit derartigen 'Ich habe eine spitzfindige Ausnahme konstruiert' 
Spielchen kommst du bei der RT nicht weiter. Wie gesagt: Ihre 
Vorhersagen und die Berechnungen innerhalb der RT stimmen so gut mit den 
tatsächlich gemessenen Werten überein, dass du schon etwas mehr 
brauchst, als einen künstlich herbeigeredeten, heutzutage irrelevanten 
Sonderfall.

Das direkt beim Urknall vieles nicht nach unseren heutigen 
Gesetzmässigkeiten abgelaufen sein kann, darin werden dir die meisten 
Physiker wohl zustimmen. Da bricht dann nicht nur die RT in sich 
zusammen.

von D. I. (Gast)


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Michael Lieter ist einer der zwei Personen auf der Welt, die das 
Phänomen erklären können.

von Jo O. (brause1)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
>...
> Mit derartigen 'Ich habe eine spitzfindige Ausnahme konstruiert'
> Spielchen kommst du bei der RT nicht weiter.

Das ist zuviel der Ehre, ich habe diese spitzfindige Ausnahme nicht 
konstruiert. Meinses Wissens ist es Konsens unter Physikern, dass die 
heute angenommenen Naturgesetze vor dem Urknall nicht gegolten haben. 
Ich habe das hier nur aufgeschrieben.

Du magst das als konstruierte, spitzfindige Ausnahme bezeichnen.
Solche Ausnahmen sind aber oft die einzige Möglichkeit, falsche Annahmen 
in der Wissenschaft als solche zu erkennen.
Das geozentrische Weltbild galt auch über Jahrtausende als 
wissenschaftlich bewiesen, weil sich keiner mit den Ausnahmen 
beschäftigt hat.

von Robert L. (lrlr)


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>Einer der beiden muss umkehren


versteh ich nicht

relativ zu diesem (also wenn man den Umkehrer als "referenz System" 
betrachtet), macht doch der andere das Umkehren genauso...

also als ob die erde vom Raumfahrer weg fliegt und wieder zurückkehrt...

von Co E. (Firma: keine) (emco)


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> "* Die Naturgesetze sind überall die gleichen"
> eigentlich für mich vom Tisch.

Ich würde es so formulieren:
Die Naturgestze sind überall und zu jeder Zeit die gleichen, aber wir 
haben sie noch nicht vollständig entschlüsselt. ;-)

Trotzdem galten beim Urknall die gleichen Naturgesetze wie heute bei mir 
im Wohnzimmer. Es sei denn man glaubt an ein höheres Wesen, welches die 
Gestze ändern kann...

von Jo O. (brause1)


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Joe G. schrieb:
>...
> Eine Rechteckfunktion ist auch überall
> stetig – bis auf die Unstetigkeitsstellen. Innerhalb der stetigen
> Bereiche gelten alle mathematischen Gesetze, an den Unstetigkeitstellen
> gelten andere Gesetze.

Wenn einer behaupten würde, dass eine Rechteckfunktion einen konstante 
Funktion wäre, würdest du doch auch einschreiten. oder?

von Icke ®. (49636b65)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Die Beschleunigung spielt da nicht mit rein. Nimm einfach an, jeder kann
> aus dem Stand heraus jede Geschwindigkeit zum anderen annehmen. Das
> Zwillingsparadoxon löst sich damit aber nicht auf.

> Einer der beiden muss umkehren, damit sie sich wieder treffen. Es ist
> dieser Vorgang des Umkehrens, oder in verallgemeinerter Form: des
> Setzens einer Aktion die ein Zusammentreffen ermöglicht, welches darüber
> entscheidet, wer im Endeffekt als der Jüngere dasteht.

OK, betrachten wir es ohne Beschleunigung und ohne Gravitation. A 
verharrt auf einer festen Position, B beamt sich verzögerungsfrei nach 
Alpha Centauri und wieder zurück. Angenommen, die Aktion des Umkehrens 
läßt für ihn die Zeit langsamer vergehen. Was entscheidet nun darüber, 
um WIEVIEL genau A älter ist als B? Die Dauer der Reise? Wenn ja, wieso? 
Beschleunigung findet nicht statt, sondern nur gleichförmige Bewegung. 
Bei gleichförmiger Bewegung ohne absoluten Bezugspunkt bewegen sich aber 
BEIDE relativ voneinander weg. Somit dürfte die Dauer der Reise keine 
Rolle spielen. Die Dauer des Verharrens am Umkehrpunkt? Kann auch nicht 
sein, da sich A und B relativ gesehen in Ruhe befinden. Was passiert bei 
der Umkehr??

> Die höhere Geschwindigkeit gegenüber dem System, mit dem man zuvor bzw.
> danach den Abgleich gemacht hat.
...
> Höhere Geschwindigkeit: Uhren gehen langsamer
> Höhere Gravitation: Uhren gehen langsamer

Szenario Nr.1: Flugzeug fliegt eine Strecke geradeaus und kehrt auf 
gleichem Wege zurück. In Relation zur Uhr auf der Erde hat es zu 
gleichen Teilen eine positive und eine negative Geschwindigkeitsphase. 
Man käme rechnerisch wieder bei Null raus, oder?

Szenario Nr.2: Flugzeug fliegt einmal um die Erde. Im Prinzip das 
Gleiche wie bei 1, nur das die Geschwindigkeit relativ zum Fixpunkt 
nicht konstant ist. Rechnerisch insgesamt auch wieder Null. Eigentlich 
dasselbe wie beim Zwillingsparadoxon, den Unterschied macht nur der 
Umkehrpunkt. Oder was sehe ich falsch?

von Robert L. (lrlr)


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beim Flugzeug (Satelliten)
geht es (glaub ich) darum dass sich eines "mit der erde" bewegt, und 
eines gegen die Drehrichtung..

ich GLAUBE dass wenn die Flugzeuge über die Pole fliegen würden, es 
keine Änderung der Zeit auf den Uhren geben würde ??

von Karl H. (kbuchegg)


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@Icke

Such dir eine Website, die dir das gleiche mithilfe von Minkowski 
Diagrammen erklären kann. In den Diagrammen sieht man, warum derjenige 
der die Aktion setzt, der jüngere ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Zur Auflösung des Zwillingsparadoxon sei mal wieder Wikipedia empfohlen: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwillingsparadoxon

"Wie Langevin und Laue zeigten, beruht das Paradoxon auf intuitiven, 
aber unzulässigen Annahmen über das Wesen der Zeit, wie beispielsweise 
der Gleichzeitigkeit. Insbesondere wird dabei der Richtungswechsel am 
Umkehrpunkt der Reise ignoriert. Durch diese Umkehr sind die beiden 
Zwillinge nicht gleichwertig, sondern ein Beobachter wechselt sein 
Inertialsystem, wodurch sich für ihn die Beurteilung der 
Gleichzeitigkeit der Ereignisse ändert. "

von Karl H. (kbuchegg)


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Icke ®. schrieb:

> Szenario Nr.1: Flugzeug fliegt eine Strecke geradeaus und kehrt auf
> gleichem Wege zurück. In Relation zur Uhr auf der Erde hat es zu
> gleichen Teilen eine positive und eine negative Geschwindigkeitsphase.
> Man käme rechnerisch wieder bei Null raus, oder?
>
> Szenario Nr.2: Flugzeug fliegt einmal um die Erde. Im Prinzip das
> Gleiche wie bei 1, nur das die Geschwindigkeit relativ zum Fixpunkt
> nicht konstant ist. Rechnerisch insgesamt auch wieder Null. Eigentlich
> dasselbe wie beim Zwillingsparadoxon, den Unterschied macht nur der
> Umkehrpunkt. Oder was sehe ich falsch?

Gar nichts.
In beiden Fällen hast du einen Umkehrpunkt :-)

Das eine Flugzeug entfernt sich zunächst von der Heimatbasis und kehrt 
dann wieder zurück.
Schau in deinem zweiten Beispiel (Annahme: es fliegt immer am Äquator 
entlang) von gaaaanz weit oberhalb des Poles auf die Erde. Was siehst 
du: Das Flugzeug fliegt eine Schleife. NUr dass sich jetzt zufällig die 
ganz Erde innerhalb der Schleife befindet. Aber Schleife bleibt 
Schleife.

von Purzel H. (hacky)


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>Joe G. schrieb:
> Rene B. schrieb:
>> Um 1900 rum waren sich viele Wissenschaftler einig das man mit Newton
>> das gesamte Universum bis auf ein paar Randeffekte erklären konnte.
>
> Ich frage mal andersrum. Was kann im heutigen physikalischen Alltag mit
> Newton NICHT erklärt werden?


Nun. Um 1900 waren noch fast die Hoehlenbewohner. Sie hatten keine 
Quantenmechanik, keine Halbleiter, keine Laser, keine Computer, kein 
Mobiltelephon, kein Internet, ... also eigentlich hatten sie fast 
nichts.

von Icke ®. (49636b65)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Gar nichts.
> In beiden Fällen hast du einen Umkehrpunkt :-)

Ich weiß, genau das wollte ich sagen. Ich habe mich mißverständlich 
ausgedrückt. Ich meine damit, daß der Umkehrpunkt der einzige 
Unterschied zwischen dem fixen und dem bewegten Teilnehmer ist, sowohl 
beim Flugzeug als auch beim ZP (Gravitation unbeachtet).
Mir fehlt ein wenig die Zeit (und auch die Ambition), um den ganzen 
Stoff nachzuholen, der nötig wäre, die Minkowski-Diagramme zu verstehen. 
Daskalow beschäftigt sich hier...

http://www.alternativphysik.de/Home/Zeitdilatation/zeitdilatation.html

...genau damit und kommt gerade dewegen zu dem Ergebnis, daß es kein 
Zwillingsparadoxon gibt bzw. daß es eigentlich gegen die 
Relativitätstheorie verstoßen würde. Am Ende der Seite fragt er: "Wer 
kann einen Fehler in den obigen Betrachtungen finden?" Du hast mehr 
Einblick, vielleicht wirst du fündig.

von Hagen R. (hagen)


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Jo O. schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>> ...
>> * Die Naturgesetze sind überall die gleichen
>>
>> Daraus folgt alles andere.

> Eine Aussage wie:
> "* Die Naturgesetze sind überall die gleichen"
> lässt sich naturgemäß schwer widerlegen, da die wenigsten diesen
> Planeten oder gar das Sonnensystem verlassen haben.

Diese Aussage muß man nicht widerlegen weil sie im betrachteten Kontext 
die einzig sinnvolle Annahme ist. Behaupten wir es wäre exakt umgekehrt: 
die Naturgesetze sind an jedem Ort/Zeit im Universium verschieden 
zueinander. Dann folgt daraus: es kann keine wissenschaftliche 
Vereinheitlichung geben und es macht garkeinen Sinn nach Erkenntnis zu 
streben und daraus folgt das Postulat der RT ist sinnfrei für uns.

Gruß Hagen

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Das muss erst mal von 2-3 anderen Labors bestätigt werden um einen 
Messseffekt auszuschließen. Grundsätzlich sind 
Überlichtgeschwindigkeiten schon länger nachgewiesen - stehen aber 
weniger im Widerspruch zur RT, die über den Effekt der Raumkrümmung den 
Teilchen erlauben würde sich schneller als das Licht zu bewegen - aber 
nur für das äußere System.

Das was man über die Siencefiction ja kennt sind Wurmlöcher. Wo man 
ausgerechnet hat das es der Energie mehrer Sonnen bedarf um ein 
gewöhnliches Objekt überlichtschnell zum z.B. Sirius zu transportieren. 
Müsste man allerdings nur die Tunnelwand in Form einer Quantenschicht 
krümmen, wäre die Energie durchaus im Bereich des möglichen. Dafür 
allerdings müsste man eine Quantenkaskade erzeugen wo die 
"Quanten-Zustände" (Teilchen) der Tunnelwand alle mitspielen. Das 
allerdings erscheint nach den Experimenten welche die QFT bestätigen 
unmöglich zu sein (stochstischer Charakter der Hauptquantenfolgezustände 
als Lösungen der Schrödinger-Gleichung) bzw. nur für einzelne 
Elementarteilchen ab und an mal aufzutreten (Verschränkungseffekt).

von Karl H. (kbuchegg)


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> Am Ende der Seite fragt er: "Wer kann einen Fehler in den
> obigen Betrachtungen finden?" Du hast mehr Einblick,
> vielleicht wirst du fündig.

Erfahrungsgemäss bringt das nichts. Man kann 'Einsteinleugner' 
genausowenig überzeugen, wie man eingefleischte Mondlandungslügner, 9/11 
Verschwörer, JFK-Attentatstheoretiker, etc. überzeugen kann. Das ist nur 
Zeitverschwendung, gepaart mit dem Austausch von Beschimpfungen.

Noch nicht einmal Universitätsprofessoren schrecken davor zurück, in 
fremden Gewässern zu fischen. Zb Hartwig Thim, ehemaliger Professor für 
Mikroelektronik an der Joh. Kepler Uni Linz. Auch wenn ihm Experten der 
Relavtivitätstheorie immer wieder bestätigen, dass er falsch liegt und 
sein Experiment nicht das aussagt, was er glaubt dass es aussagt, setzt 
er lieber seine Reputation als ordentlicher österr. Professor aufs Spiel 
als das er zugibt einen Fehler gemacht zu haben. Mitlerweile ist er auf 
einem Argmuentationsniveau angelangt, so dass ihm jeder aufgewecktere 
Mittelschüler seine Rechenfehler nachweisen kann.

von Jo O. (brause1)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Mitlerweile ist er auf
> einem Argmuentationsniveau angelangt, so dass ihm jeder aufgewecktere
> Mittelschüler seine Rechenfehler nachweisen kann.

es aber nicht tut, da es ja erfahrungsgemäss nichts bringt.

von Karl H. (kbuchegg)


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Jo O. schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>> Mitlerweile ist er auf
>> einem Argmuentationsniveau angelangt, so dass ihm jeder aufgewecktere
>> Mittelschüler seine Rechenfehler nachweisen kann.
>
> es aber nicht tut, da es ja erfahrungsgemäss nichts bringt.

Es wurde ihm gesagt und auch vorgerechnet. Was ihn allerdings nicht 
daran hindert, dasselbe Argument immer wieder und wieder zu bringen.

http://www.relativ-kritisch.net/blog/kritiker/hartwig-thim-und-sein-unsinn-uber-die-lorentz-transformation

von Achim M. (minifloat)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> JFK-Attentatstheoretiker

Er hat sich wohl selbst erschossen, wenns schon kein Attentat war?
Nanu? scnr mfg mf

von Icke ®. (49636b65)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Erfahrungsgemäss bringt das nichts. Man kann 'Einsteinleugner'
> genausowenig überzeugen, wie man eingefleischte Mondlandungslügner, 9/11
> Verschwörer, JFK-Attentatstheoretiker, etc. überzeugen kann.

Du sollst ihn ja gar nicht überzeugen. Es würde genügen, wenn du MIR mit 
ein paar Sätzen erklären könntest, wo sich Daskalow verrechnet hat. Du 
hast mich oben selbst auf das Minkowski-Diagramm verwiesen, also in 
welchem Punkt stimmen Daskalows Ausführungen nicht?

von Karl H. (kbuchegg)


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Zum Thema ZP gibt es vieles im Web.
Der Artikel in Wikipedia ist nicht schlecht, wenn auch ein wenig kurz

http://de.wikipedia.org/wiki/Zwillingsparadoxon

> also in welchem Punkt stimmen Daskalows Ausführungen nicht?

Du erwartest jetzt aber nicht von mir, dass ich diese Ausführungen 
durchgehe und darauf hin abklopfe, wo er die entscheidende Fehlannahme 
getroffen hat?

(Im übrigen ist es müssig: in jedem Teilchenbeschleuniger stellt man 
fest - bewegte Uhren gehen langsamer. Tagtäglich messen Forscher in 
ihren Apperaturen Myonen, die es eigentlich nicht bis zum Erdboden 
schaffen dürften, es aber doch tun - weil ihre Uhren langsamer gehen)

von Karl H. (kbuchegg)


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So wie ich das sehe, ist der Ausgansgpunkt schon hier zu finden

> Die Reisekonstellation wurde in einem Minkowski-Diagramm behandelt,
> und man berief sich auf einen angeblichen Inertialsystemwechsel,
> bei dem ein Zeitsprung auftreten sollte.

Tja. Wenn man abstreitet, dass ein Wendemanöver und anschliessendes 
davonbrausen in die andere Richtung ein Wechsel das Inertialsystems 
darstellt, dann darf man sich nicht wundern, wenn in den 
unterschiedlichen Bertachtungsweise später unterschiedliche Ergebnisse 
rauskommen.

Er nutzt dabei geschickt aus, dass in Minkowski-Diagrammen der Raum (die 
3 Raumachsen) auf einer gemeinsamen Achse dargestellt werden, so dass 
eine Kurve in der Flugbahn sich dort so nicht direkt wiederfindet.

(Nach Überfliegen des Artikels)

von (prx) A. K. (prx)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Der Artikel in Wikipedia ist nicht schlecht, wenn auch ein wenig kurz

Bisschen länger und bisschen mathematischer ist
http://de.wikibooks.org/wiki/Das_»Zwillingsparadoxon«_-_einmal_genau_betrachtet
Scheint interessanterweise nicht der gleiche Ansatz zu sein.

von Icke ®. (49636b65)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
>
> Du erwartest jetzt aber nicht von mir, dass ich diese Ausführungen
> durchgehe und darauf hin abklopfe, wo er die entscheidende Fehlannahme
> getroffen hat?

Für den Eingeweihten müßte doch recht schnell ersichtlich sein, was an 
Daskalows MD nicht stimmt? Soweit ich das verstanden habe, stellt 
Daskalow nicht die SRT in Frage, sondern nur, daß das ZP ausschließlich 
damit erklärt werden kann. Im Gegensatz zu Einstein berücksichtigt er 
die Beschleunigungsphasen und kommt dadurch zu einem anderen Ergebnis.
Ich werde mich wohl doch in die Thematik einarbeiten müssen, um das 
besser zu verstehen.

> Im übrigen ist es müssig: in jedem Teilchenbeschleuniger stellt man
> fest - bewegte Uhren gehen langsamer. Tagtäglich messen Forscher in
> ihren Apperaturen Myonen, die es eigentlich nicht bis zum Erdboden
> schaffen dürften, es aber doch tun - weil ihre Uhren langsamer gehen

Und welcher Art von Bewegung ist dieser Effekt geschuldet? Hauptsächlich 
linearer Bewegung wie beim ZP? Oder kann es sein, daß 
Beschleunigungskräfte verantwortlich sind? Bspw. ist auch die 
Zentrifugalkraft eine Beschleunigung. Sie ist um so stärker, je weiter 
außen sich ein Körper bei gleichem Zeit/Drehwinkel-Verhältnis auf der 
Kreisbahn befindet. Sie wirkt auf der gesamten Reise durch den Kreis mit 
gleichem Vorzeichen nach außen. Im Gegensatz zu einer linearen Reise 
(Beschleunigung-Verzögerung-Umkehr-Beschleunigung-Verzögerung), wo sich 
die Vorzeichen umkehren und die Summe Null ist, erfährt der kreisende 
Körper permanent eine positive Beschleunigung durch die 
Zentrifugalkraft, bis er wieder am Ausgangspunkt anhält. Die 
Teilchenbeschleuniger sind doch ebenfalls ringförmig, könnte dieser 
Effekt eventuell maßgeblich sein? Gleiches trifft auch auf Satelliten 
zu, die sich um die Erde bewegen und sogar auf das Flugzeug mit der 
Atomuhr, denn dieses folgt ja der Erdkrümmung. So meine laienhaften 
Überlegungen.

von (prx) A. K. (prx)


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von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:

> Und welcher Art von Bewegung ist dieser Effekt geschuldet?

Wenn dich der CERN-Ring stört: Die Myonen fliegen geradaus. Es gibt 
ausserdem auch Linearbeschleuniger.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:

> Bspw. ist auch die
> Zentrifugalkraft eine Beschleunigung. Sie ist ...  So meine laienhaften
> Überlegungen.

Wenn du dich ernsthaft mit der Materie beschäftigen möchtest, empfehle 
ich zunächst elementare Kinematik in verschiedenen Koordinatensystemen. 
Nimmt man z.B. Polarkoordinaten und beschreibt die Bewegung eines 
Punktes in diesen Koordinaten so existiert formal auch eine 
Beschleunigung. Diese Beschleunigung kann in den gewählten Koordinaten 
dann in die Komponenten wie Radialbeschleunigung, 
Tangentialbeschleunigung und Coriolisbeschleunigung zerlegt werden. 
Betreibt man nun Kinetik, d.h. es kommt eine Massepunkt oder ein starrer 
Körper zum Einsatz, dann bewirkt diese Beschleunigung auch Kräfte an dem 
bewegten Körper. Eine Kraftkomponente ist dann die Radialkraft - oder 
wenn sich der Beobachter im rotierenden System selbst befindet - die 
Zentrifugalkraft.
Du erkennst - Zentrifugalkraft UNGLEICH Beschleunigung!

von Robert L. (lrlr)


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die überscheitung der Lichtgeschwindigkeit, war für mich immer ein 
Problem des menschlichen EGO
wir können xy also warum sollen wir das nicht können

jetzt lese ich das:

>das sind ca. 4 Lichtjahre. Das Raumschiff wird praktisch dauernd mit 4/5
>der Lichtgeschwindigkeit fliegen, was, wenn man es nachrechnet, einen
>Zeitdilatationsfaktor von 3/5 gibt. Die Reise dauert also aus der Sicht von 
>Ypsilon und Stella statt 5 nur 3 Jahre.

und mir wird klar
dass das im Klartext heißt, dass
man, (wäre man schnell genug)
in 1 woche nach Alpha Centauri fliegen könnte
(ich meine: man während dem flug nur 1 woche altert..)

in dem Fall:
ich glaube mein ego würde es verkraften, wenn auf dem Tacho nur werte < 
c stehen würden ;-)

von Icke ®. (49636b65)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Tja. Wenn man abstreitet, dass ein Wendemanöver und anschliessendes
> davonbrausen in die andere Richtung ein Wechsel das Inertialsystems
> darstellt, dann darf man sich nicht wundern, wenn in den
> unterschiedlichen Bertachtungsweise später unterschiedliche Ergebnisse
> rauskommen.

OK, wenn das Raumschiff eine Kurve fliegt, z.B. um einen Planeten herum, 
und dann wieder Richtung Erde, sieht die Sache natürlich anders aus. Ich 
bin bisher davon ausgegangen, daß sich der Reisende auf einer Geraden 
wegbewegt, am Ziel auf Null bremst und dann quasi den Rückwärtsgang 
einlegt, um auf der gleichen Geraden zurückzufliegen.


A. K. schrieb:
> Recht interessante formelfreie Darstellung:
> http://itp.nat.uni-magdeburg.de/~kassner/srt/crashcourse/zwillingsparadoxon.html

Dort hab ich vor einer Weile schon die Erklärung der SRT gelesen, der 
Autor schreibt auch für den Nichtphysiker gut begreifbar.


Joe G. schrieb:

> Wenn du dich ernsthaft mit der Materie beschäftigen möchtest, empfehle
> ich zunächst elementare Kinematik in verschiedenen Koordinatensystemen.

Mach ich. Gibts dazu empfehlenswerte Quellen?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Mach ich. Gibts dazu empfehlenswerte Quellen?

Mein Liebling:
H.Stephani, G.Kluge: Grundlagen der theoretischen Mechanik

aber auch Russell C.Hibbeler: Technische Mechanik 3 - Dynamik ist recht 
ordentlich.

von Karl H. (kbuchegg)


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Icke ®. schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>
>> Tja. Wenn man abstreitet, dass ein Wendemanöver und anschliessendes
>> davonbrausen in die andere Richtung ein Wechsel das Inertialsystems
>> darstellt, dann darf man sich nicht wundern, wenn in den
>> unterschiedlichen Bertachtungsweise später unterschiedliche Ergebnisse
>> rauskommen.
>
> OK, wenn das Raumschiff eine Kurve fliegt, z.B. um einen Planeten herum,
> und dann wieder Richtung Erde, sieht die Sache natürlich anders aus. Ich
> bin bisher davon ausgegangen, daß sich der Reisende auf einer Geraden
> wegbewegt, am Ziel auf Null bremst und dann quasi den Rückwärtsgang
> einlegt, um auf der gleichen Geraden zurückzufliegen.

Ist auch ok.
Der genaue Vorgang des Umkehrens ist weitgehend irrelevant. Wichtig ist, 
dass es passiert. Vorher entfernten sich die Zwillinge voneinander, 
danach bewegen sie sich aufeinander zu. Mindestens einer der Zwillinge 
MUSS also sein Inertialsystem gewechselt haben. Vor dem Umkehren war er 
in einem System, dass vom Partner gleichförmig und geradlinig wegflog, 
danach ist er in einem, welches ihn gleichförmig und geradlinig auf ihn 
zu bewegt. Er ist derjenige, der aktiv die Richtung gewechselt hat. Und 
ja, das können die beiden Zwillinge unterscheiden. Derjenige, der in 
seinem Sitz eine Kraft verspürt, das ist derjenige der die Richtung 
wechselt. Der andere schwebt weiterhin kräftefrei in seinem Raumschiff. 
Und was auch immer dieser Typ mit seinen Diagrammen sonst noch macht: 
Dieses System ist nicht symetrisch. Die Reise stellt sich für die beiden 
Zwillinge unterschiedlich dar, wie man zb auch in den Minkowski 
Diagrammen sieht: In dem Moment, in dem der reisende Zwilling umdreht, 
sieht er (wenn er ihn sehen könnte) seinen Bruder rasch altern, während 
der andere noch lange warten muss, eher er seinen Bruder überhaupt 
umdrehen sieht. Der altert dann zwar auch aus Sicht des ersten 
schneller, wenn er auf ihn zukommt, aber das reicht nicht, dass er 
altersmässig wieder aufschliessen könnte.

von Robert L. (lrlr)


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ich hätte da noch eine frage ;-)

bei dem Experiment mit dem Flugzeug ist ENTSCHEIDEND in welche Richtung 
das Flugzeug fliegt

bei GPS scheint das egal zu sein:

>Da der Fehler aber linear in der Zeit ist, also mit der Zeit immer gleich
>anwächst, lässt sich leicht Abhilfe schaffen. Die Modulationsfrequenzen für
>das GPS System wurden leicht korrigiert: Man setzt sie von 1.023 MHz auf
>1022,999.999.545 MHz zurück.


warum

von Icke ®. (49636b65)


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Joe G. schrieb:

> Mein Liebling:
> H.Stephani, G.Kluge: Grundlagen der theoretischen Mechanik
>
> aber auch Russell C.Hibbeler: Technische Mechanik 3 - Dynamik ist recht
> ordentlich.

Danke für die Tips.


Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Der genaue Vorgang des Umkehrens ist weitgehend irrelevant.

Ich nehm das mal so hin. Mir will noch nicht in den Kopf, daß mit der 
Umkehr der Flugrichtung sich nicht auch die Effekte umkehren, die zu der 
Altersverschiebung führen. Ich muß mir da wirklich erst die Grundlagen 
erarbeiten.

von Karl H. (kbuchegg)


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Robert L. schrieb:
> ich hätte da noch eine frage ;-)
>
> bei dem Experiment mit dem Flugzeug ist ENTSCHEIDEND in welche Richtung
> das Flugzeug fliegt

das hängt damit zusammen, dass man als Referenzuhr eine Uhr in einem 
Inertialsystem brauchte. Die hatte man aber nicht, weil auch eine Uhr, 
die irgendwo am Erdboden steht sich ja mit der Erde bewegt. Die SRT ist 
nur zuständig für Inertialsysteme, also Systeme die sich geradlinig 
gleichförmig bewegen.

Bei der Umrechnung der FLugzeuggeschwindigkeit muss man daher 
brücksichtigen, ob man mit der Erddrehung oder dagegen fliegt, denn 
etscheidend ist die Geschwindigkeit in Bezug auf einen gedachten 
feststehenden Punkt im Zentrum der Erde, der das Referenz-Inertialsystem 
darstellt (und daher unterscheiden sich auch die Zeiten für Ost bzw. 
Westwärts-Flüge. In Bezug zum feststehenden Bezugssystem ist man ja 
tatsächlich mit wesentlich unterschiedlichen Geschwindigkeiten 
unterwegs, auch wenn das Flugzeug in Bezug zur Luft immer gleich schnell 
ist)

>
> bei GPS scheint das egal zu sein:

Bei GPS spielt der Einfluss der Gravitation die größte Rolle. Das 
Messprinzip ist ja, dass man die Laufzeit vom Satelliten zum Empfänger 
misst. Ob die Satteliten die exakte Uhrzeit haben oder nicht, ist für 
die Positionsbestimmung nicht so wichtig, als dass sie alle die gleiche 
Zeit haben. Normale GPS Empfänger haben sowieso keine Atomuhr, mit der 
sie die Zeit des Signaleingangs messen könnten.
Beim Lauf der Signale vom Satelliten zur Erde muss man aber 
berücksichtigen, dass sie in immer höhere Gravitationspotentiale kommen 
und sich daher die Frequenz des Signals verändert. Wenn man also haben 
will, dass ein Empfänger eine Welle mit 10.23Mhz empfängt, und zwar mit 
genau dieser Frequenz, dann muss man sie am Satelliten mit einer etwas 
geringeren Frequenz abstrahlen. Die Frequenz will man aber ziemlich 
genau haben, da sie als Fequenznormal für Uhren dienen soll.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Joe G. schrieb:
>
> Ich frage mal andersrum. Was kann im heutigen physikalischen Alltag mit
> Newton NICHT erklärt werden?

Was ist denn "physikalischer Alltag"? Der Alltag eines Photons?

• Alles unter
  http://de.wikipedia.org/wiki/Tests_der_allgemeinen_Relativit%C3%A4tstheorie

• Alles, was mit Quantentheorie zusammenhängt (Laser, das ganze
  Halbleiter-Geraffel, Radioaktivität,  Energieverteilung eins
  Schwarzen Strahlers, Stabilität von Atomen, ...)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Johann L. schrieb:
> Was ist denn "physikalischer Alltag"? Der Alltag eines Photons?

Hatte ich eigentlich schon beantwortet, aber hier nochmal:

Joe G. schrieb:
> Tatsächlich ist die Theorie nützlich. Und wirklich können einige
> physikalische Phänomene nicht ohne sie erklärt werden. Meine Frage war
> auch mehr provozierend gemeint.
> Die meisten „Erleuchteten“ reden gerne von der RT und ihrer
> Unzulänglichkeit, können jedoch nicht mal mittels Lagrange-Formalismus
> eine Bewegungsgleichung formulieren. Beim Hamiltonschen Prinzip denken
> sie es ist ein Kochrezept.

von Icke ®. (49636b65)


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Joe G. schrieb:
> Beim Hamiltonschen Prinzip denken sie es ist ein Kochrezept.

Spontan assoziiere ich damit eher Kollisionsvorgänge im 
Highspeed-Motorsport...

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Spontan assoziiere ich damit eher Kollisionsvorgänge im
> Highspeed-Motorsport...

oder du schaust hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hamiltonsche_Mechanik

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Joe G. schrieb:

> oder du schaust hier:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Hamiltonsche_Mechanik

Leider ein Artikel, der einer Enzyklopädie nicht würdig ist und sich — 
ebenso wie die Verweise "Hamilton-Funktion" und "Hamiltonschen 
Bewegungsgleichungen" auch — darauf beschränkt, Formeln runterzurattern.

Die französische Wikipedia, die nicht selten exzellente mathematische 
Artikel bietet, wo sich in deutschsprachigen Version nur Formelgestammel 
findet, ist leider auch nicht besser.

Einzig die englischsprachige Version bietet einzelne Lichtblicke.

von Purzel H. (hacky)


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Der Lagrange Formalismus verwendet x & dx/dt als Koordinaten, waehrend 
der Hamilton Formalismus x & p verwendet. Eine einfache Substitution.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Quantenmechanik ist übrigens ein Wortwitz, denn mit Mechanik hat das 
nichts zu tun.

von Johnny B. (johnnyb)


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Michael Lieter schrieb:
> Quantenmechanik ist übrigens ein Wortwitz, denn mit Mechanik hat das
> nichts zu tun.

Das ist falsch, alles hat mit Mechanik zu tun. Nur beim absoluten 
Nullpunkt bewegt sich (angeblich) nichts mehr.

In diesem Zusammenhang könnte man einen neuen Thread eröffnen um darüber 
zu diskutieren, ob es Temperaturen unterhalb des absoluten Nullpunktes 
gibt. ;-)

von Uwe N. (ex-aetzer)


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> Quantenmechanik ist übrigens ein Wortwitz, ...

Johnny B. schrieb:
>> Das ist falsch, alles hat mit Mechanik zu tun. ...

Apropos:
In diesem Zusammenhang fällt mir gerade der gern benutzte Spruch:
"Das ist ein Quantensprung !" ein, wenn Leute sagen wollen, das man 
einen großen Durchbruch (wo auch immer) geschafft hat ! :)

Gruss Uwe

von Purzel H. (hacky)


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>Das ist ein Quantensprung ...

... gleich h-quer ? Wow.

:-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Ein Quantensprung kann aber auch bedeuten, daß sich jemand den Fuß
gebrochen hat.

http://de.wiktionary.org/wiki/Quanten

;-)
MfG Paul

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Gab es nicht mal ein schönes Lied über Quanten ?

"Quant ana mäha, Quant ana määha ..." ;)

schlechte Witze reißend,
Uwe

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Johnny B. schrieb:
> Das ist falsch, alles hat mit Mechanik zu tun. Nur beim absoluten
> Nullpunkt bewegt sich (angeblich) nichts mehr.

Diese in der Tat sehr mechanische Vorstellung führt vermutlich zu einem 
mechanischen Weltbild.

Ich bin in den Vorlesungen technische Mechanik immer eingeschlafen - 
vermutlich habe ich da die Verbindung der Mechanik zur 
Quantenfelddynamik einfach nicht mitbekommen.

von Uhu U. (uhu)


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von Uwe N. (ex-aetzer)


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> Mal sehen, was hier noch kommt - aber vielleicht haben die CERNer sich
> ein zweites mal vermessen oder ...

... haben irgendwo ein lose Glasfaserleitung. Ahnt ich es doch ;)

Danke für die Info, Uhu.

Naja, das bei einem derartig komplexen System Fehler entstehen ist fast 
abzusehen.

Ich freu mich schon auf die Endeckung der Hicks ähh Higgs-Teilchen.

Und den Widerruf: "Wodka verursachte Fehlinterpretation der 
Messergebnisse !"

Gruss Uwe

EDIT: so richtig kann ich die Erklärung allerdings nicht nachvollziehen 
...

von Johnny B. (johnnyb)


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Hier noch ein Artikel von einer besseren Quelle als dem Spiegel:
http://www.nzz.ch/nachrichten/hintergrund/wissenschaft/doch_nicht_schneller_als_licht_1.15229161.html

Naja, dann bleibt wohl nur das Abwarten bis neue Resultate vorliegen...
Richtig interessant wird es aber wohl erst, wenn ein anderes 
Forschungszentrum die Resultate nachvollziehen kann.

von Silvia A. (silvia)


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Wieso kann den ein Loses Lichtleitkabel die Ergebnisse verfälschen ? Die 
Geschwindigkeit im Kabel sollte doch immer gleich sein. Immerhin ändert 
sich die Kabellänge ja nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Kennst du den Messaufbau, d.h. wozu das Kabel verwendet wurde?

Nur als Beispiel: Bei der Erkennung von Signalen kann ein Schwellwert 
sowohl in den exakten Zeitpunkt als auch in irgendwelche Pulslängen 
eingehen. Der Schwellwert wiederum kann sich durch Eigenschaften des 
gesamten Kabels, wie Dämpfung, relativ zum eigentlichen Signal effektiv 
verändern.

von Hannes J. (pnuebergang)


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Silvia A. schrieb:
> Wieso kann den ein Loses Lichtleitkabel die Ergebnisse verfälschen ? Die
> Geschwindigkeit im Kabel sollte doch immer gleich sein. Immerhin ändert
> sich die Kabellänge ja nicht.

In einigen Nachrichten war zu lesen, dass es eine Verbindung vom 
GPS-Empfänger war. Was auch immer an dem Anschluss passiert ist, es hat 
wohl das GPS-Timing zerschossen und damit die Zeitsynchronisation.

von Johnny B. (johnnyb)


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Hannes Jaeger schrieb:
> es hat
> wohl das GPS-Timing zerschossen und damit die Zeitsynchronisation.

Zerschossen klingt ein wenig krass, immerhin wird nur von Abweichungen 
im Nanosekundenbereich berichtet. :-)
Könnte mir anhand der spärlichen Informationen auch vorstellen, dass 
einfach ein Oszillator davongedriftet ist während die GPS-Referenz nicht 
verfügbar war.

von Matthias S. (da_user)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Loses Kabel blamiert Teilchenphysiker

Also der Titel ist schon sehr reißerisch. Wenn ich mich an die Artikel 
von damals erinnere, waren die Forscher immerhin selbst nicht so 
überzeugt von ihren Ergebnissen und haben sie deshalb erstmal zur 
Diskussion gestellt.

von Uhu U. (uhu)


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Der Titel stammt nicht von mir, sondern von SPON.

von Matthias S. (da_user)


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Das ist mir schon klar ;-)

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Johnny B. schrieb:
> Hier noch ein Artikel von einer besseren Quelle als dem Spiegel:
> 
http://www.nzz.ch/nachrichten/hintergrund/wissenschaft/doch_nicht_schneller_als_licht_1.15229161.html

Oje, in der ersten paar Sätzen sind schon so viel Fehler und Plattheiten 
wie "Gemäss Einstein kann sich nichts schneller bewegen als Licht", daß 
man garnicht weiterlesen mag...

von Hannes J. (pnuebergang)


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Johnny B. schrieb:
> Hannes Jaeger schrieb:
>> es hat
>> wohl das GPS-Timing zerschossen und damit die Zeitsynchronisation.
>
> Zerschossen klingt ein wenig krass, immerhin wird nur von Abweichungen
> im Nanosekundenbereich berichtet. :-)

Ok, derbröselt. Diese 60 ns sind immerhin rund 18 Meter. Stell dir vor, 
du willst ein Bier nehmen und der Kasten ist plötzlich 18 Meter weg ...

> Könnte mir anhand der spärlichen Informationen auch vorstellen, dass
> einfach ein Oszillator davongedriftet ist während die GPS-Referenz nicht
> verfügbar war.

Wobei ich erwarten würde, dass die Verfügbarkeit der GPS-Referenz schon 
überwacht wird. So wie ich das verstanden habe, ist die für das 
Experiment sehr wichtig und es werden diverse Korrekturalgorithmen 
verwendet. Die sollten schon merken, wenn sie gar kein Eingangssignal 
mehr bekommen.

Was natürlich doof ist ist, dass sie in ihrer Veröffentlichung 
geschrieben haben, sie hätten alles überprüft.

von J.-u. G. (juwe)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Ok, derbröselt. Diese 60 ns sind immerhin rund 18 Meter. Stell dir vor,
> du willst ein Bier nehmen und der Kasten ist plötzlich 18 Meter weg ...

Wenn der Bierkasten 730km weit weg ist, sind die 18m zwar ärgerlich, 
aber letztendlich doch akzeptabel.

Hannes Jaeger schrieb:
> Was natürlich doof ist ist, dass sie in ihrer Veröffentlichung
> geschrieben haben, sie hätten alles überprüft.

Sie haben bestimmt nicht geschrieben, das sie alles überprüft haben, 
sondern das, was sie als Ursache eines möglichen Fehlers am 
wahrscheinlichsten hielten.

von Michael K. (charles_b)


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Hannes Jaeger schrieb:

> Was natürlich doof ist ist, dass sie in ihrer Veröffentlichung
> geschrieben haben, sie hätten alles überprüft.

Na ja, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sah es so aus als würde alles 
stimmen...

Klar ist es blöd, wenn sich Einstein jetzt ein paar Wochen lang im Grabe 
rumdrehen musste. Aber das ist doch auch das schöne an der Physik, dass 
nichts als Glaubenswahrheit definiert wird sondern als Messergebnis, 
welches grundsätzlich immer auch falsch sein kann.

Und wer sich schon mal die Elektronik bei so einem LHC-Detektor 
angesehen hat wird ohnehin kaum glauben, dass da ALLES auf Anhieb 
funktionieren würde.

Krass wäre es, wenn aufgrund des losen Kabels der Unterschied noch 
größer ausfallen würde - die Jungs wollen na nachmessen....

Derweil müssen wir halt noch warten. Zum Zeitvertreibe mal "LHC rap 
german" bei yutuhb eingeben - da wird alles sehr anschaulich erklärt...

von Johnny B. (johnnyb)


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Johann L. schrieb:
> Johnny B. schrieb:
>> Hier noch ein Artikel von einer besseren Quelle als dem Spiegel:
> http://www.nzz.ch/nachrichten/hintergrund/wissensc...
> Oje, in der ersten paar Sätzen sind schon so viel Fehler und Plattheiten
> wie "Gemäss Einstein kann sich nichts schneller bewegen als Licht", daß
> man garnicht weiterlesen mag...

Hast recht, der Artikel bei NZZ war auch Bullshit, zwar besser als der 
beim Spiegel, aber nicht viel. Sehr schade, die NZZ war bisher immer 
topseriös und glaubenswert.

Hier übrigens der originale Pressetext vom Cern:
http://press.web.cern.ch/press/PressReleases/Releases2011/PR19.11E.html

Wenn man das mit den Zeitungsberichten vergleicht merkt man sofort, dass 
die Zeitungen noch Gott und die Welt dazugedichtet haben.

von Oliver S. (phetty)


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Ende gut, alles gut.

von Johnny B. (johnnyb)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Ende gut, alles gut.

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.

Ich hoffe nicht, dass es shcon zu Ende ist, ist doch spannend wenn sich 
in der Wissenschaft was so weltbewegendes tut.

Da habe ich noch ein PDF zum Opera Projekt gefunden. Auf Seite 25 ist 
ein Bild drin wo man auch den Teil mit dem GPS und der Verteilung der 
Zeit im Versuchsaufbau sieht.
http://operaweb.lngs.infn.it/IMG/pdf/seminar_opera.pdf

von Uhu U. (uhu)


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Johnny B. schrieb:
> Hast recht, der Artikel bei NZZ war auch Bullshit, zwar besser als der
> beim Spiegel, aber nicht viel.

Was erwartest du von gekauften Kugelschreibern?

> Sehr schade, die NZZ war bisher immer topseriös und glaubenswert.

Nette Wortkreation.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Johnny B. schrieb:
> Hast recht, der Artikel bei NZZ war auch Bullshit, zwar besser als der
> beim Spiegel, aber nicht viel. Sehr schade, die NZZ war bisher immer
> topseriös und glaubenswert.

Naja, du darfst von Zeitungsschreibern keine wissenschaftlich perfekten
Artikel erwarten. Würden die Zeitungen die Artikel stattdessen von Phy-
sikern schreiben lassen, würde der Großteil der Leser sicher nur noch
Bahnhof verstehen. Generell wird ein Leser, der auf einem Gebiet über-
durchschnittliches Fachwissen hat (egal ob in Wissenschaft, Politik,
Sport oder sonstwo), in entsprechenden Artikeln fast immer Fehler fin-
den. Das ist schade, aber es ist eben so.

Dass die Zielgruppe der NZZ einen etwas höheren Bildungsstand hat als
Spiegel/Stern/Bild, zeigt sich darin, dass im NZZ-Artikel zwei Quellen
genannt sind, über die sich der interessierte Leser genauer informieren
kann, eine davon ist die offizielle Pressmitteilung des CERN. Insofern
ist der Artikel für mich trotz der Fehler wertvoll.

Bei Spiegel-Online hingegen fehlen solche Quellenangaben vollständig,
was nach meinem Empfinden auch für einen Großteil der anderen Artikel
dieses Magazins zutrifft.

Besonders nervig finde ich auch solche Artikel, in denen Ergebnisse
einer Studie zu Tode interpretiert werden, ohne irgendwelche Angaben
darüber zu machen, wo die Studie eingesehen werden kann. Solche Artikel
sind für mich wertlos und haben dazu geführt, dass ich mir Spiegel/
Stern/Bild schon lange nicht mehr aktiv zu Gemüte führe, auch wenn die
Artikel zugegebenermaßen oft unterhaltsamer sind als die der Konkurrenz.

von Johannes O. (jojo_2)


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Yalu X. schrieb:
> Naja, du darfst von Zeitungsschreibern keine wissenschaftlich perfekten
> Artikel erwarten. Würden die Zeitungen die Artikel stattdessen von Phy-
> sikern schreiben lassen, würde der Großteil der Leser sicher nur noch
> Bahnhof verstehen. Generell wird ein Leser, der auf einem Gebiet über-
> durchschnittliches Fachwissen hat (egal ob in Wissenschaft, Politik,
> Sport oder sonstwo), in entsprechenden Artikeln fast immer Fehler fin-
> den. Das ist schade, aber es ist eben so.

Es ist aber dennoch ein Unterschied ob der Artikel nur einfach gehalten 
ist oder wirklich Fehlinformationen beinhaltet. Ein gut verständlicher 
Inhalt der manche komplizierte Details weglässt, so dass ihn 90% der 
Leute verstehen ist in Ordnung und auch gut so! Aber wenn die Redakteure 
dann anfangen selbst herumzuinterpretieren, falsch aus dem englischen 
Übersetzen oder nur noch voneinander abschreiben, dann wirds fehlerhaft. 
Und das müsste man schon unterscheiden.


Wie ist das eigentlich mit dem "lockeren Kabel" von dem alle reden, 
inwiefern kann das SO einen Fehler verursachen? Gibts da Paketverlust 
und bis das Paket nochmal gesendet ist dauerts 60ns(?) oder lag das 
Kabel dann 20 Meter daneben? ;-)
Aber von "blamiert" würde ich da nicht sprechen. Mich wunderts eh dass 
man so einen Versuchsaufbau überhaupt hinbekommen hat, das ist ja eine 
Meisterleistung!

von (prx) A. K. (prx)


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Johannes O. schrieb:

> Aber von "blamiert" würde ich da nicht sprechen.

Nö, aber liest du zum ersten Mal SPON? Aufgeblasene Sprache, Häme und 
Effektheischerei ist deren Markenzeichen, der Bild-Zeitung für gehobene 
Ansprüche. Das genau ist der Grund wieso die NZZ mit ihrer sachlichen 
Sprache allgemein als sehr seriöses Blatt gilt, SPON aber nicht.

von Michael K. (charles_b)


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Johnny B. schrieb:

> Zeit im Versuchsaufbau sieht.
> http://operaweb.lngs.infn.it/IMG/pdf/seminar_opera.pdf
Guter LInk, den mir acrobat allerdings nicht öffnen wollte, auch nicht 
das herunterladene Dokument. Erst mit Nuance-Reader ging es.

Haben andere auch dieses Problem?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Michael K-punkt schrieb:
> ben andere auch dieses Problem?

kann ich  nicht  bestätigen. W7, Firefox, Adobe 9 reader (nicht 
"embedded", sondern seperat gestartet)

von (prx) A. K. (prx)


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von Michael K. (charles_b)


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Vielleicht erübrigt sich jetzt auch die Überarbeitung des Flensburger 
Punktekontosystems...

von A. $. (mikronom)


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A. K. schrieb:
> Die Revolution wurde abgeblasen:
> http://www.sueddeutsche.de/wissen/einstein-bestaet...

Ich zitiere mal daraus: "Die Lichtgeschwindigkeit gilt laut 
Relativitätstheorie als absolute Tempogrenze des Universums. Sie wurde 
noch in keinem Versuch eindeutig durchbrochen." Was soll ich das 
"eindeutig" verstehen?

BTW: Gute Beiträge verwenden keine Füllwörter.

von (prx) A. K. (prx)


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Ich hab den Artikel nicht geschrieben. Nur verlinkt.

O-Ton: 
http://press.web.cern.ch/press/PressReleases/Releases2011/PR19.11E.html

von (prx) A. K. (prx)


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Andi $nachname schrieb:

> BTW: Gute Beiträge verwenden keine Füllwörter.

Wieso verwendest du dann selbst eines? ;-)

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