Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einfachste PT100 / PT1000 Auswertung gesucht.


von Matthias K. (nighty2k)


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Wie dem Titel schon zu entnehmen ist, bin ich aktuell für ein aktuelles 
Projekt, auf der Suche nach einer einfachen Möglichkeit einen Platin 
Temperatursensor auszuwerten.

Jetzt habe ich allerdings wieder mal das Problem, das die ganze 
Recherche mich total durcheinander gebracht hat und ich einfach nicht 
weis wie ich das Problem lösen soll.

Meine Anforderungen an die Anwendung:
- Genauigkeit im Bereich 0,1°C ist ausreichend
- Temperaturbereich -15°C - +200°C
- Bis zu 4 Sensoren!

Das ganze soll in eine uC Anwendung (XMega, 3,3V),
wenn es geht mit so wenig wie möglich Bauteilen,
wenn es sich also vermeiden lässt keine OpAmp Schaltung.

Nett wäre also eine Schaltung mit nem Sigma Delta ADC
AD7792/3/4/5
AD7711
LTC24xx
ADS1248 (von TI spez. als Temperatur ADC gelistet)
ADS114x

Da der uC an einem Schaltnetzteil + Linearreglar läuft, wie kommt man am 
besten an die benötigten Ref Spannungen?

Kennt jemand Schaltungsbeispiele für die ADCs + PT?

Wie würdet Ihr das ganze lösen?

Vielen Dank & Grüße
MK

von Johannes V. (j-v)


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Hallo Matthias,

Deine Genauigkeitsanforderung ist schon hoch. Ich denke , 0,1°C 
Genauigkeit wirst Du nicht erreichen. Eine aktuelle Lösung wäre eine 
ratiometrische Messung mit einem SigmaDelta-ADC. Ich habe das mal mit 
einem MCP3551 umgesetzt. Dazu gibt es auch eine AppNote von Microchip. 
Die Schaltung ist ziemlich einfach. Suche einfach nach der AppNote.

Es wird auch schwer, den Nachweis führen zu können, daß die Genauigkeit 
im Einsatz vorhanden ist, da ein Thermometer in dieser Genauigkeit schon 
ziemlich teuer ist.

Gruß,
Johannes

von Johannes V. (j-v)


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Nachtrag: AppNote AN1154 von Microchip

Gruß,
Johannes

von MaWin (Gast)


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Wie lang wären denn die Leitungen zu den Pt100 ?

Deine Genauigkeit muß ja besser als 0.05% sein,
kannst du die Schaltung kalibrieren oder muß es
right-out-of-the-box so genau sein.

Der Widerstand ändert sich von 94.12 bis 175.84,
also um 86%, um ca. 0.04 pro 0.1 GradC.

Wenn der Pt100 mit 0.1V beaufschlagt wird ist deine
zu messende Änderung 40uV. Machbar ist das als
einfache Spannungsteilerschaltung, aber die absolute
Präzision zu erreichen ohne Kalibrierung wird eher
nix.

von Matthias K. (nighty2k)


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Hallo Johannes,

danke schonmal für den Tipp, hab mir das App Note mal angeschaut, auch 
ein recht interesannter IC, einizger Nachteil, man bräuchte 4 Stück, ein 
4 Channel IC wäre besser.
Immerhin habe ich dafür dank der App Note nun verstanden, das ich 
differentielle Inputs benötige :-D

Warum sollten 0,1°C Auflösung unrealistisch sein?
0,1°C = 0,4 Ohm beim PT1000

Selbst für einen Temperaturbereich von 1000°C und einer Auflösung von 
0,1°C reichen 14Bit, bei einem 24BIT ADC könnte man also locker 10BIT 
abschneiden.
Und mein Temperaturbereich ist ja nur 215° breit.

Grüße
Matthias

von Matthias K. (nighty2k)


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Hallo MaWin

Leitungslängen sind im Bereich 20cm max.
Zum Kalibrieren hätte ich einen TSIC 206.
Wobei die absolute Temperatur gerne um 1°C verschoben sein darf.
Wichtiger ist den realtive Temperaturanstig im 0,1° Bereich messen zu 
können.

von Purzel H. (hacky)


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>Warum sollten 0,1°C Auflösung unrealistisch sein?
>0,1°C = 0,4 Ohm beim PT1000
>
>Selbst für einen Temperaturbereich von 1000°C und einer Auflösung von
>0,1°C reichen 14Bit, bei einem 24BIT ADC könnte man also locker 10BIT
>abschneiden.
>Und mein Temperaturbereich ist ja nur 215° breit.


Aufloesung und Genauigkeit sind nicht identisch. Mach dir keine grauen 
Haare, und lass die Genauigkeit bei 1 Grad, auch wenn du 0.01 Grad 
auflosen kannst. Ich wuerd die Aufloesung trotzdem auf 0.01 Grad 
spezifizieren.

von MaWin (Gast)


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> Warum sollten 0,1°C Auflösung unrealistisch sein?
> Wobei die absolute Temperatur gerne um 1°C verschoben sein darf.

Wenn man schon zum Auseinanderhalten von Auflösung und Genauigkeit mehr 
Lebensjahre braucht als du alt bist, darfst du in Ruhe davon ausgehen, 
daß du es mit der Genauigkeit nicht mehr hinkriegen wirst. Immerhin 
sparst du dir rauszufinden wo du Pt100 bekommst die genauer sind als 
DIN/10tel und das hintenüberfallen wenn du deren Preis hörst.

von Johannes V. (j-v)


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Hallo Matthias,

eine Auflösung von 0,1°C ist kein Problem. Natürlich ist das Signal des 
PT1000 stärker und deswegen leichter auszuwerten. Ich habe allerdings 
die Erfahrung gemacht, daß man Analoglayouts besser als 12bit nicht mehr 
so ohne weiteres aus dem Ärmel schüttelt, wenn man nicht explizite 
Erfahrung in der Analogtechnik hat.

Was die ratiometrische Messung angeht, so ging es mit der AppNote auch 
mehr ums Prinzip. Es gibt sicher auch 4-Kanal-S/D-ADC mit denen das 
Prinzip zu realisieren ist.

Gruß,

Johannes

von Matthias K. (nighty2k)


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@MaWin tjaja mein Betriebsstundenzähler in Jahren zählt 24 ja und?
Sorry, hatte mich mit der Genauigkeit etwas unglücklich ausgedrückt, 
also nochmal fürs Protokol, was im Startpost gemeint war ist die
------
Genauigkeit der Auflösung
------
Und nachdem ich letzte Nacht 4 Stunden Schlaf hatte, um 7 wieder Raus 
musste und 12 Stunden auf Arbeit war, dürfen solche Fehler gerne mal 
passieren :-)

So jetzt würde ich sagen Back to Topic :-)

Was nun ja feststeht ist, das mit einem 16BIT differential Sigma Delta 
ADC und einem PT1000(tausend) die Anforderungen zu decken sein müssten.

Da meine Welt eher die digitale als die Analoge ist, hätte mir jemand 
einen Tip wie hoch Vref zu wählen und woher zu beziehen ist, wenn man in 
einer uC Umgebung welche 230V -> Schaltnetzteil -> Linearregler gespeist 
ist, arbeitet.

Danke :-)

von Beta-Hase (Gast)


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Der Begriff

------
Genauigkeit der Auflösung
------

ist würdig für die Einreichung als "krummster Fachbegriff des Jahres"

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

ich würde vorschlagen, im Gegensatz dazu die Auflösung der Genauigkeit 
zu definieren.

Gruss Reinhard

von Matthias K. (nighty2k)


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Wir können jetzt natürlich noch ewig über falsch gewählte Begriffe 
sinnieren oder auch mal wieder zurück auf den Boden und zum Thema 
kommen.

Ich als Hobbyist habe einen falschen Begriff gewählt.... Asche auf mein 
Haupt, Salz in meine Wunden und ab mit mir in die Hölle :-)

Der Witz ist dabei, ich habe mittlerweile 20 Threads zum Thema 
Temperatursensor gefunden, wo leute von Ggenauigkeit sprechen aber 
Auflösung meinen, dürfen mir alle in die Hölle folgen, wa :-D
Scheiß Umgangssprache halt, trotzdem weiß doch jeder was ich meine....

Vll. doch noch jemand eine Antwort zum Thema Vref von 3 Posts weiter 
oben?

von Arc N. (arc)


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Matthias K. schrieb:
> Was nun ja feststeht ist, das mit einem 16BIT differential Sigma Delta
> ADC und einem PT1000(tausend) die Anforderungen zu decken sein müssten.

PT1000 sind mit den oben genannten ADCs unnötig

> Da meine Welt eher die digitale als die Analoge ist, hätte mir jemand
> einen Tip wie hoch Vref zu wählen und woher zu beziehen ist, wenn man in
> einer uC Umgebung welche 230V -> Schaltnetzteil -> Linearregler gespeist
> ist, arbeitet.

Vref wird entweder direkt vom Referenzwiderstand abgeleitet oder man 
nimmt die interne Referenz des ADCs und macht zwei Messungen
ADC -> AD7792/3/4/5
Auflösung mit der internen Vref und Stromquelle mit 210 uA:
94.12 Ohm bis 175.84 Ohm ~ 19 mV bis 37 mV
Interne Referenz ~ 1.17 V d.h. "nur" Verstärkung 16 möglich
0.385 Ohm/°C * 210 uA ~ 80 uV/°C
RMS Rauschen 0.13 uV ~ 0.86 uV p-p -> Auflösung 1/93 °C
(mit anderer Referenz und Verstärkung entsprechend höher)

von Reinhard Kern (Gast)


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Matthias K. schrieb:
> doch noch jemand eine Antwort zum Thema Vref von 3 Posts weiter
> oben?

für eine absolute Messung begrenzt Vref die Genauigkeit, also kommen nur 
ultrastabile ICs dafür in Frage. Bei ratiometrischer Messung (Vergleich 
mit Festwiderstand, wie auch immer verwirklicht) gilt das Gleiche für 
den Widerstand, während Vref sich rauskürzt und daher nur für die Dauer 
der Messung stabil sein muss.

Gruss Reinhard

PS die Hölle ist der richtige Ort, um über Auflösung zu diskutieren. Der 
Punkt ist, dass gerade bei der Temperatur eine absolute Genauigkeit sehr 
schwer zu erreichen ist, also schmeisst man sich auf das was einfach 
geht, hohe Auflösung. Und dann sitzen die Leute im Wohnzimmer und sind 
stolz, dass ihr Funkthermometer ihnen mitteilt, dass draussen 22,368 
Grad Celsius herrschen. Also ist Frühling.

von Johannes V. (j-v)


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Hallo,

wo wir bei diesem Thema sind, hätte ich auch mal eine Frage. Hat von 
euch schon mal jemand 12bit über einen Messbereich von 0-100°C 
hinbekommen,
so daß die Zehntelstelle ohne Filter nicht gewackelt hat?

Gruß,

Johannes

von Ulrich (Gast)


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Stabil 12 Bit für den 100 Grad Bereich ist nicht schwer. Sind ja auch 
nur etwa 0,02 C an Auflöung, oder etwa 13-14 Bit für den Widerstand. 
Gemacht hab ich das schon mal so:  per 4 Leitertechnik an ein gutes 
Multimeter von (HP 3457), und die Umrechnung in Temperatur hat dann der 
PC gemacht.

Das sollten aber auch die oben genannten AD Wandler hinbekommen, wenn 
man einigermaßen darauf achtet, das man sich nicht zu viel HF Störungen 
z.B. vom Handy einfängt.

von Johannes V. (j-v)


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Hallo Ulrich,

das mit den Störungen war aber genau das Problem. Der Aufwand für Stör- 
und Rauschunterdrückung war deutlich größer als die eigentliche 
Messchaltung. Das ganze lief allerdings auch im Industriellen Umfeld. Am 
Ende hat der digitale Filter es gerichtet. Mich würde aber mal 
interessieren, ob es schon mal jemand ohne hinbekommen hat. Das es mit 
einem Multimeter und anschließender Umrechnung geht, glaube ich gerne.

Gruß,

Johannes

von Arc N. (arc)


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Johannes V. schrieb:
> Hallo,
>
> wo wir bei diesem Thema sind, hätte ich auch mal eine Frage. Hat von
> euch schon mal jemand 12bit über einen Messbereich von 0-100°C
> hinbekommen,
> so daß die Zehntelstelle ohne Filter nicht gewackelt hat?

Ohne welche(n) Filter? Vor (analog) oder nach dem ADC (digital)?

Johannes V. schrieb:
> Hallo Ulrich,
>
> das mit den Störungen war aber genau das Problem. Der Aufwand für Stör-
> und Rauschunterdrückung war deutlich größer als die eigentliche
> Messchaltung. Das ganze lief allerdings auch im Industriellen Umfeld. Am
> Ende hat der digitale Filter es gerichtet. Mich würde aber mal
> interessieren, ob es schon mal jemand ohne hinbekommen hat.

Ja. s. Rechnung von oben zu den AD7793/AD7794 bzw.
Beitrag "Re: hochauflösende Temperaturmessung" 
(Mantel-Thermoelemente + PT100-Kaltstelle)

von Johannes V. (j-v)


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Hallo Arc Net,

ich meinte ohne einen digitalen, in meinem Fall ohne Median-Filter.Ich 
habe auch beobachtet, daß viele käufliche Digitalthermometer mit etwas 
ähnlichem arbeiten. Ich meine dies daran zu erkennen, wie die angezeigte 
Temperatur in gleichmäßigen Schritten einem Temperatursprung nacheilt.

Gruß,

Johannes

von Ulrich (Gast)


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Die meisten der langsamen Sigma-Delta AD wandler haben schon absichtlich 
ein sehr gut Unterdrückung von 50 Hz und 100 Hz Störungen. Da braucht 
man eigentlich keine weitere digitale Filterung oder Median-bildung 
dahinter, wenn man eine lange Wandlungszeit (z.B. 0,25 s) wählt. Filter 
braucht man ggf. als HF Filter am Eingang. In einer nicht so gestörten 
Umgebung kann es ggf. auch mal ohne gehen, bzw. mit nur einem 
Kondensator.

Je nach Gerät kann es schon mal sein, das da auch noch ein Digitaler 
Filter drinsteckt - einige Keathly Multimeter (5-6 Stellen) bieten das 
an, kann man da aber auch abschalten.

von Jürgen (Gast)


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Hallo Matthias K.,

Du hast in deinem Anfangspost geschrieben, dass du einen XMega 
verwendest.
Dieser hat integrierte 12 bit AD-Wandler mit optionalem Verstärker.
Ich mache mit einem Xmega 256A3B und PT1000 eine Temperaturmessung mit
einer Auflösung von 0,1K - 0,3K  und einem Messbereich zwischen ca. 
-60°C bis +520°C. Im Bereich von -60°C bis 100°C liegt die Auflösung bei 
bei 0,1K
über 100°C Steigt sie dann auf 0,2K, ab 400°C dann auf 0,3K.
Zur Temperaturumsetzung verwende ich eine Tabelle mit 4096 
integer-Werten
(es ist ja reichlich Speicher vorhanden).
Leider konnte ich die absolute Genauigkeit über den gesamten Bereich 
noch
nicht überprüfen aber zur Zeit ist sie für meine Anwendung ausreichend.
Eine Kalibrierung im gewünschten Bereich ist aber unerlässlich.
Die Ergebnisse der AD-Wandlung zappeln ohne Softwarefilter
um + - 1 d.h. die Anzeige bei 0°C schwankt zwischen -0,1°C , 0°C und + 
0,1°C.
Mit Mittelwertbildung lässt sich das Zappeln fast vollständig 
verhindern.

MFG Jürgen

von MaWin (Gast)


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> so daß die Zehntelstelle ohne Filter nicht gewackelt hat?

Blödsinnsanforderung.

Es gibt immer einen Filter, eben um Störungen abzuhalten, ob der nun 
analog oder digital realisiert ist. Relevant ist nur, daß sich die 
Anzeige nach einer gewissen Zeit einpendelt (und die Zeit ist viel 
kleiner als die Temperaturänderungsgeschwindigkeit), also nicht nur in 
10er Schritten anzeigt...

Sicher bekommt man stabile 0.1 GradC hin, macht jedes chinesische 
Zimmerthermometer, sogar ganz ohne expliziten A/D-Wandler
http://www.ti.com/lit/an/snoa328/snoa328.pdf
ob Auflösung oder Genauigkeit sollte ja nun in diesem Thread hinreichend 
geklärt sein.

von Matthias K. (nighty2k)


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Nabend Zusammen,

vielen Dank für die rege und sachliche Teilnahme :-)

@Arc Net, danke für die Beispielrechnnung.

@Reinhard, danke für die Erklärung

Und ich will weder die Hölle noch das Wetter auf das tausendstel genau 
messen :-D
Wie gesagt auf das Zehntel reicht schon.

Da ich ja kein Geheimnis daraus machen will, was das ganze wird.
Ich habe einen Wasser/Druck Kessel 300ml mit 1500W Heizung und Ventil
Die Sensoren brauche ich für eine Regelung welcher ich eine KI verpassen 
möchte. Hinter dem Kessel sind Kupferrohre und eine Austrittsdüse.

An dieser Austrittsdüse soll bei Bedarf immer eine konstante 
Wassertemperatur zur Verfügung stehen. Daher muss die Reglung 
entscheiden können okay Kessel hat aktuell 77,7°C Heizung muss für 23,7 
Sekunden laufen um am Austritt auf 96,5°C zu kommen.

Daher ist auch die absolute Temperatur weniger wichtig, da mit einem 
TSIC306 eingemessen wird und auf den Bedarf passend eingestellt wird.

@Jürgen
Klingt ja sehr interessant und vielversprechend.
Hast du von deinem Aufbau einen Schaltplan und solltest du in C 
programmieren die passende Source dazu?

Grüße

von Jürgen (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo Matthias,

mit C kann ich leider nicht, aber in Bascom sieht die initialisierung 
des
Analogports so aus:
"Config Adca = Single , Convmode = Signed , Resolution = 12bit , Dma = 
Off , Reference = Intvcc , Event_mode = None , Prescaler = 32 , Ch0_gain 
= 4 , Ch0_inp = Diffwgain , Mux0 = &B00000011"


"Reference = Intvcc" bedeutet, dass die Versorgungsspannung geteilt 
durch
1,6 als interne Referenz verwendet wird.

Dadurch erfolgt die AD-Messung ratiometrisch, so dass die höhe der
Versorgungsspannung keinen Einfluss auf das Messergebnis hat.
Um die Abweichungen durch Änderung der Betriebstemperatur zu 
kompensieren
verwende ich einen Eingangsport mit einem möglichst temperaturstabilen 
Referenzwiderstand.


MFG Jürgen

von Matthias K. (nighty2k)


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Hallo Jürgen,
danke für das Beispiel.
Wenn ich das richtig verstanden haben nimmst du die Vcc was über eine 
Induktivität und mit Kapazitäten Avcc ergibt.

Dieses Avcc dient auch als Versorgung für Spannungsteiler-PT1000 welche 
an den pos. Diff. Channel(0,85V - 1V) geht und für den 
Referenzspannungsteiler(613 Ohm zu 470 Ohm >> 1,43V) welcher an den neg. 
Diff. Channel geht.

Da ich noch keinen PT1000 hier habe, habe ich mal Versucht das ganze mit 
einem Poti nachzustellen. (900-1100 Ohm)

Allerdings habe ich das Problem, dass sobald ich dieses Glied dann mit 
Port 2 (pos. Diff Chan) verbinde, dieser auf GND gezogen wird.
Hat da jemand ne Erklärung für?

Dient der Varistor als Schutz in der Beschaltung?
Habe diesen weggelassen, da er ja sowieso hochohmig sein müsste.

Config des XMegas ist aktuell:
ADCA.CTRLA = 0x01;   //Enable ADC
ADCA.CTRLB = 0x10;   //12 bit Signed
ADCA.REFCTRL = 0x02; // Interne 1V bandgap als Referenz
ADCA.PRESCALER = ADC_PRESCALER_DIV64_gc;   // 64er Prescaler
ADCA.CH0.CTRL = 0x13;   //Diff. mit Gain 16x
ADCA.CH0.MUXCTRL = 0x10;   // PORTA:2 pos + PORTA:4 neg

von Arc N. (arc)


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Johannes V. schrieb:
> Hallo Arc Net,
>
> ich meinte ohne einen digitalen, in meinem Fall ohne Median-Filter.Ich
> habe auch beobachtet, daß viele käufliche Digitalthermometer mit etwas
> ähnlichem arbeiten. Ich meine dies daran zu erkennen, wie die angezeigte
> Temperatur in gleichmäßigen Schritten einem Temperatursprung nacheilt.

Mit einem minimal komplexeren Filter könnte man so was verhindern...
Adaptiver (exponentieller) Mittelwert (meine zumindest das der so heißt)
1
diff  = | new - output |
2
if diff > largeThreshold then 
3
    output = new
4
else if diff > mediumThreshold then 
5
    output = ((expConstMed - 1) output + new) / expConstMed
6
else
7
    output = ((expConstSmall - 1) output + new) / expConstSmall
Sind die expConst jeweils Zweierpotenzen reichen Shifts.

von Bernd N (Gast)


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Nachlaufende Messwerte sind meistens dann zu sehen wenn der Meßwert 
einfach beruhigt wird.

Man definiert dazu ein Delta (wann darf der neue Messwert auf die 
Anzeige gebracht werden) und das kann dann einfach so aussehen.
1
    if (measVal > AdcVal) {
2
        (measVal - AdcVal > AdcWindow) ? (AdcVal = measVal) : (AdcVal += 1);
3
    } else if (measVal < AdcVal) {
4
        (AdcVal - measVal > AdcWindow) ? (AdcVal = measVal) : (AdcVal -= 1);
5
    }
...

von Jürgen C. (cjr)


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Hallo Matthias K.,

> Dieses Avcc dient auch als Versorgung für Spannungsteiler-PT1000 welche
> an den pos. Diff. Channel(0,85V - 1V) geht und für den
> Referenzspannungsteiler(613 Ohm zu 470 Ohm >> 1,43V) welcher an den neg.
> Diff. Channel geht.

ich habe leider die Widerstandswerte falsch angegeben; nimm anstelle der
613 Ohm einfach 820 Ohm, das ergibt dann einen Messbereich von ca.
von -56 bis 530°C

> Dient der Varistor als Schutz in der Beschaltung?
ja, ich habe auch längere Fühlerleitungen

> ADCA.CTRLA = 0x01;   //Enable ADC
> ADCA.CTRLB = 0x10;   //12 bit Signed

> ADCA.REFCTRL = 0x02; // Interne 1V bandgap als Referenz
  änder zu: ADCA.REFCTRL = 0x01 //internal Vcc/1,6

> ADCA.PRESCALER = ADC_PRESCALER_DIV64_gc;   // 64er Prescaler

> ADCA.CH0.CTRL = 0x13;   //Diff. mit Gain 16x
  ändern zu:  Diff. mit Gain 4x

> Allerdings habe ich das Problem, dass sobald ich dieses Glied dann mit
> Port 2 (pos. Diff Chan) verbinde, dieser auf GND gezogen wird.
> Hat da jemand ne Erklärung für?
evtl. JTAG Fuses? oder Portkonfiguration(inputt, Pull Up../ down)



> ADCA.CH0.MUXCTRL = 0x10;   // PORTA:2 pos + PORTA:4 neg

von Matthias K. (nighty2k)


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Hallo Jürgen

man sollte es nicht glauben, ich hatte die Port Einstellung 1000 mal 
kontrolliert. Nachdem du es jetzt nochmals erwähnt hast und 5 Kaffee 
später musste ich doch tatsächlich feststellen, dass der komplette Port 
A als Ausgang definiert war :-S

Naja Schaltung läuft jetzt.
Herzlichen Dank :-)

Jetzt gehts an Widerstände anpassen.
Kann mir jemand bei der Formel für den Spannungsteiler der mittleren 
Schaltung helfen.
Vereinfacht müsste diese doch so aussehen !?
                |-----(  10k  ) ---   uC  --  GND  (pos. Diff Channel)
V+   ---(2,7k)---
                |-----(0,8k - 1,4k)--- GND

Die Rechte Parallelschaltung liegt dann im Bereich von ca. 740 - 1230 
Ohm.
Rges in folge dessen bei ca. 3440 - 3930 Ohm.
Ergibt am Spannungsteiler eine Spannung von 0,71V - 1,03V (bei V+ =3,3V)

So und wo ich nicht mehr weiter komme, wie Teilt sich die Spannung über 
die zwei GND Stränge auf? Angenommen der PT1000 ist bei 0°C und 1000 
Ohm, also wiederrum Rges von 11k. Teilt sich die Spannung dann in 1/11 
über uC und 10/11 direkt zu GND auf?

von Matthias K. (nighty2k)


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Matthias K. schrieb:
> So und wo ich nicht mehr weiter komme, wie Teilt sich die Spannung über
> die zwei GND Stränge auf? Angenommen der PT1000 ist bei 0°C und 1000
> Ohm, also wiederrum Rges von 11k. Teilt sich die Spannung dann in 1/11
> über uC und 10/11 direkt zu GND auf?

Oh mein Gott...
Vergesst den Teil bitte ganz schnell wieder....

Klar über beide läuft die selbe Spannung mit einem unterschiedlichen 
Strom....
Wald und Bäume und so......

von Jürgen C. (cjr)


Angehängte Dateien:

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Hallo Matthias,

im Anhang ist noch eine Tabelle mit den berechneten Werten für die 
Widerstände :

GND --- 470 Ohm--- Vneg --- 820 Ohm --- AVcc

GND --- PT1000---- Vpos(AD-Port) --- 2700 Ohm --- AVcc

Die Berechnung mache ich mit QPW.

Gruß Jürgen

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