Hallo, wie kann ich am besten "digitalen" Wechselstrom schalten? Spannung am Gleis ist etwa ~18V, Strom etwa 500mA. Dadurch das im Wechselstrom noch digitale Informationen enthalten sind ist er halt nicht 100% sinusförmig. Auch würde ich mit Wechselstrom ganz gerne meine Weichen schalten. Spannung wäre da auch ~18V bei 500mA, jedoch würde dann eine induktive Last anliegen. Wie realisiere ich das am einfachsten? Hat da einer Tipps? TRIAC? MOSFET? oder was ganz anderes? Vor allem die induktive Last der Weichenantriebs-Spulen macht mir da etwas sorgen... Viele Grüße Julian
Conrad hatte mal einen Bausatz womit man über eine Zweidrahtleitung diverse Schaltvorgänge über einen Sender zueinem Empfänger tätigen konnte.Ein Bekannter hat damit experimentiert um einen größeren Modellzug zu steuern.Ich habe ihn auf die Idee gebracht ...nach einigen Misserfolgen mit andereren Lösungen die Steuersignale in die fahrende Lokomotive zu bringen einfach die Fahrspannung mit den Steuesignalen des Sendermoduls zu überlagern.Er hat das auch geschafft aber wie er das bewerkstelligt hat weiß ich heute nicht mehr.Aber es geht.Eventuell hat im Forum noch ein wissender eine Ahnung weil ein bißchen knoffhoff braucht man schon dazu....
Nunja, die Daten hab ich ja. Ich will nur die Spannung an- und abschalten. Theoretisch würde es mit einem Relais gehen, nur da ich sehr oft schalten muss wäre das keine gute Lösung... Daher wollte ich das ganze mit Halbleitern machen. Bei den Weichen ist das Problem halt das sie eine induktive Last darstellen. Der Strom für die Lokomotiven ist halt kein "reiner" Sinus, sondern mit digitalen Informationen gespickt. Daher weiß ich nicht wie darauf z.B. ein TRIAC reagiert... das mag es ja nicht sonderlich wenn plötzlich die Spannung stark ansteigt, oder?
Julian W. schrieb: > Nunja, die Daten hab ich ja. Ich will nur die Spannung an- und > abschalten. welche die Spannung am Gleis oder der Weiche > Theoretisch würde es mit einem Relais gehen, nur da ich sehr oft > schalten muss wäre das keine gute Lösung... das ist logisch > Daher wollte ich das ganze mit Halbleitern machen. Bei den Weichen ist > das Problem halt das sie eine induktive Last darstellen. sollte mit einem Triac gehen > Der Strom für die Lokomotiven ist halt kein "reiner" Sinus, sondern mit > digitalen Informationen gespickt. Daher weiß ich nicht wie darauf z.B. > ein TRIAC reagiert... ist eben Wechselstrom ob mit oder ohne Daten - egal > das mag es ja nicht sonderlich wenn plötzlich die > Spannung stark ansteigt, oder? für ind. Lasten kommt ein Snubber-Glied dran, und mit entsprechend Spannungsfesten Triacs macht auch die Induktionsspannung der Weichenspule nichts Sascha
Sascha Weber schrieb: > welche die Spannung am Gleis oder der Weiche im ersten Post steht es: ~18V; 500mA Hab jetzt einfach mal das "billigste" Triac bei reichelt gesucht: BT 136/600 http://www.reichelt.de/Triacs/BT-136-600/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=5951;GROUPID=5280 Das hält also 600V und 2A aus, oder? Dürfte ja dicke reichen. Nur wie zünde ich das Triac am besten? Über ein MOC 3052 Optotriac? Das ganze soll später von einem Atmega bei 5V gesteuert werden. Das mit dem Snubber-Gleid schau ich mir mal noch genauer an... Aber auf jeden Fall mal Danke :)
MOC ist gut. Wenn du keinen Phasenanschnitt planst, sind die Typen mit eingebauter Nulldurchgangserkennung (3041/3042/3043) gut, da damit keine Snubber Probleme auftauchen. Für Phasenanschnitt sind die 3021/3022/3023 Typen besser, diese haben keine Nulldurchgangsschaltung. Ansteuern tust beide Sorten wie eine normale LED.
Also, digitaler Fahrstrom ist digital! Also entweder +18V oder -18V jeweils entgegengesetzt auf den beiden Leitungen. Kein bischen Sinus! Normalerweise benutzt man Fahrstrom nicht für Weichen, da zu viele Induktivitäten/Kapazitäten die Qualität des digitalen Signals zu stark verschlechtern. Die Weichen, die ich habe schalten mit Gleichstrom. Die polarität bestimmt dann in welche Richtung geschaltet wird. Wie geht das denn mit Wechselstrom? Feder? Egal ... bei Gleichstrom-Weichen ist die Sache halt auch einfach. Digitale Versorgung an einen Brückengleichrichter und mit ner Brücken-Schaltung in MOSFET die richtige Polung an der Weiche anlegen.
Bei den Weichen hat man oft 2 Spulen, je eine für die Richtung die man haben will. So ähnlich wie ein bistabiles Relais. Die Spulen kann man wahlweise mit gleich oder Wechselstrom betreiben - wobei Wechselstrom den kleinen Vorteil bietet, das der Stromverbrauch sinkt wenn die Weiche schon umgeschaltet ist. Für eine Steuerung über einen µC ist das aber nicht so wichtig - da kann der µC für sorgen das der Strompuls nicht zu lange dauert. Ich würde für die Weichen auch lieber einen extra Stromkreis mit Gleichstrom wählen, schon wegen der Störungen. Induktive Lasten sind mit Gleichstrom und Freilaufdioden kein Problem. Der Wechselstrom mit den Steuersignalen muss extra erzeugt werden, hat also nur begrenzte Leistung, die man besser nur für die Loks nutzt. Die Schaltung per Triac kann ggf. ein Porblem werden wenn die Spannung einen Gleichstromanteil hat - das könnte ein Auschalten verhindern.
So... also dann erkläre ich mal meinen Plan etwas genauer ;) Jap, ich plane zwei Stromkreise: einen für die Weichen (der ein reiner Sinus ist) und einen für die Loks mit "Digital-Wechselstrom". Die Weichen bestehen aus zwei Spulen, die einen Eisenkern hin und her schieben. Ich würde die halt gerne mit Wechselstrom betreiben um der Remanenz vorzubeugen, also dass der Eisenkern mit der Zeit magnetisch wird, weil ansonsten schaltet die Weiche immer schlechter.... Digitalstrom abschalten wollte ich bei den Gleisabschnitten hinter einem Signal. Wenn dann ein Zug bei rot durchfährt wird ihm quasi einfach der Saft abgeschaltet... quasi als letztes Mittel^^ Daher sind diese beiden Anwendungen auch nicht zeitkritisch, da kommt es nicht auf 10ms oder mehr an ;) Nun zum Digitalstrom: schaltet dürfte der TRIAC doch, oder? Und hoffentlich auch wieder abschalten^^ Wenn es dann mal 100ms dauert ist es auch nicht weiter tragisch, so zeitkritisch ist es dann nicht. Signale werden ja meist im Sekunden-Bereich vorher geschaltet und bis dahin sollte der TRIAC doch blockieren. Bei den Weichen dürfte es das Problem mit dem schalten ja nicht geben, da hier ja ein reiner Sinus anliegt. Also schalten dürfte kein Problem darstellen, auch wenn ich nur einen Impuls von 100ms abgeben will. Lediglich die Induktivität macht mir da Sorgen. Aber einfach ein Widerstand und Kondensator parallel zur Weiche schalten und dann gibt es keine Probleme mehr? Und wie dimensioniere ich diese? Aber danke mal für eure Hilfe :)
Julian, mach es doch nicht so kompliziert. In jedem Selbstbau-Decoder steckt ein ULN2803. Ist wirklich ausreichend, Schutzdioden sind darin auch schon integriert. Hat sich tausendfach bewährt, habe ich auch so (Trix), und da gibt es wirklich keine Probleme von wegen Gleichstrom und Remanenz. Wenn ein Weichenkleben auftretten sollte, dann sowieso nur weil der Weichenantrieb nicht genug oder zu kurz Spannung draufbekommt. Julian W. schrieb: > Digitalstrom abschalten wollte ich bei den Gleisabschnitten dazu nimmst du einen fertigen Brückentreiber z.B. den L6202 für 3,50€, der packt schon 1,5A. Spar Dir das Triacgefriemel. Billiger ist vielleicht ein Relais, das über das Halt-Signal angesteuert dann die Fahrspannung abstellt würde.
OK, danke mal für den hilfreichen Post :) Also da Gleichstrom dann wohl doch nicht soooo schlimm für Weichenantriebe ist (im Modellbahnforum wurde ich davor "gewarnt"^^) würde ich dann Gleichstrom nutzen. Macht die Sache wesentlich einfacher ;) Noch eine Frage: Ich habe die alten Weichenantriebe 74490, also ohne Varistor am Endabschalter (Varistor soll Funkenschlag am Schalter verhindern, damit die Kontakte des Schalters nicht hochohmig werden). Wenn ich nun die Weichen mit Gleichstrom betreibe, gibt es dann was "besseres" wie ein Varistor? Aber ich muss diese wohl so nah wie möglich am Endabschalter platzieren. Also am Ende des Kabels ist wohl blöd... also Weichenantrieb öffnen und die Varistoren direkt am Endschalter anlöten... Wäre eine Diode da besser/effektiver? Bei Wechselstrom würde eine Diode ja nicht gehen, aber da ich ja jetzt wohl Gleichstrom nutzen werde ;)
Hallo, ja bei Gleichstrom währe eine Diode die bessere Wahl, allerdings muss die zwingend direkt parallel zur Spule - also wirst du sie auch in die Weiche einbauen müssen. Und zum Fahrstrom abschalten - da würde ich ein Relais verwenden. Sascha
Sascha Weber schrieb: > ja bei Gleichstrom währe eine Diode die bessere Wahl, allerdings muss > die zwingend direkt parallel zur Spule - also wirst du sie auch in die > Weiche einbauen müssen. Warum sollte die so Nahe an die Induktivität? Es ist Aufgabe der Diode Spannungsspitzen ausgelöst durch die Selbstinduktivität und die Stromänderung "kurz-zu-schließen".
Was ich sagen will - warum sollte die Diode so nah an den Induktivität ran müssen? Wir sind hier ja nicht beim Entstören mittels eines Blockkondensators. Im übringen muss ich micht korregieren. Es muss natürlich nicht Delta sondern d heißen. Nicht partiell.
OK... welche Dioden nehme ich denn dafür am besten? Am besten welche wo bei reichelt lieferbar sind. Ich probiere dann einfach mal beide Varianten aus und messe mit meinem DSO nach, dann seh ich ja was besser ist ;)
Voyager schrieb: > Sascha Weber schrieb: >> ja bei Gleichstrom währe eine Diode die bessere Wahl, allerdings muss >> die zwingend direkt parallel zur Spule - also wirst du sie auch in die >> Weiche einbauen müssen. > > Warum sollte die so Nahe an die Induktivität? weil an den Außenanschlüssen der Weiche ja schon der Endschalter dazwischenhängt, und eine Diode an dieser Stelle als Schutz für den Endschalter wirkungslos währe. @Julian W. z.B. Standarttyp 1N4007 findest bei Reichelt auch SMD-Typen wenn's kleiner sein muss Daten: 1A ab 200V Sascha
Also die "0815"-Dioden reichen dafür aus... das ist gut.. davon hab ich noch genug zu Hause :) Dachte ich bräuchte da besonders schnelle oder sowas^^ Und jap... das Problem hab ich auch festgestellt als ich die Weiche geöffnet habe... am Kabel bringt es leider rein gar nix, die Diode muss in die Weiche rein.
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