Forum: HF, Funk und Felder UHF Sender für Radio auf Bühne


von Stefan (Gast)


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Hi!

Ich denke, hier bin ich richtig mit meiner Frage (habe die Suchfunktion 
benutzt und bin schon etwas schlauer geworden).

Mein Problem:
Für ein Theaterstück möchte ich ein normales UHF-Radio auf der Bühne 
kabellos mit Musik versorgen, die am FOH gemischt wird. Die Bühne ist 
ca. 15 m breit und 8 m tief. Das Radio wird während des Stückes über die 
ganze Bühne getragen.

Ich habe zuerst an die handelsüblichen FM-Transmitter gedacht, doch hier 
Enttäuschendes über deren Reichweite gelesen. Die stärkeren US-Geräte 
wie LineX sind ja nicht zugelassen, wie ich auch hier erfahren habe.

Die Frage wäre nun, ob es helfen würde, wenn ich an mehreren Punkten der 
Bühne die FM-Transmitter anbringen würde und alle auf die gleiche 
Frequenz stelle? Wäre dann eine stabile Übertragung möglich?

Die Klangqualität ist nicht entscheidend. Für kritische Momente kann ich 
die PA verwenden. Wenn das Radio krazt, britzelt und rauscht kann das 
bis zu einem Gewissen Grad charmant sein. Nur Aussetzen darf der Ton 
nicht.

Falls es noch eine andere Idee gibt, gerne!

Vielen Dank für eure Hilfe!
Cheers,
Stefan

von Andreas B. (andreasb)


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Hallo Stefan

Ein Billiges Spielzeug-Funkgerät ausschlachte und ins Radio einbauen, 
ich gehe davon aus du verwendest etwas altes, das genug gross wäre;-)

Diese Geräte kriegen diese Distanz locker hin, musst einfach aufpassen 
wegen Störungen, ggf. könnte es mehr werden als das leichte krazen;-)

mfg Andreas

von Stefan (Gast)


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Ha, super Idee! Danke! Könnte ins Cassettenfach passen. Kennst du eines, 
das Miniklinke hat wegen des Einspielenden Geräts?

von Andreas B. (andreasb)


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Ich habe das letzte mal vor 10 Jahren mit solchen Geräten gespielt, und 
auch mal eins zerlegt;-)

Aber ich denke Spielzeugfunkgeräte werden wohl kaum einen Klinkeneingang 
haben.

Kauf dir ein Billiges Gerät, wirst du wohl für < 20€ kriegen. Dann 
zerlegst du beide, beim einen hängst du den Lautsprecher an den Radio, 
beim anderen hängst du den Input an den Mikrofon Eingang.

Je nach dem was für ein Mikrofon das verwendet wird solltest du ggf. 
noch einen Kondensator zwischenschalten. Ich sage jetzt mal ~100nF - 1µF 
oder so. (hat genug Elektroniker hier die meine Aussage korrigieren wenn 
sie falsch ist;-))

Dann kriegst du eine mehr oder weniger gute Übertragung.

Musst halt etwas rumexperimentieren...

Alternativ könntest du natürlich eine Funkkopfhörer nehmen, der hat mit 
Sicherheit einen Klinkeneingang;-)
(fällt mir gerade ein)

In solchen Fällen hilft nur experimentieren;-)




mfg Andreas

von Stefan (Gast)


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Andreas, das hilft mir sehr! Ich schlag das der Tonabteilung vor. Danke 
dir!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas B. schrieb:
> Aber ich denke Spielzeugfunkgeräte werden wohl kaum einen Klinkeneingang
> haben.

Man könnte eventuell eins finden mit Mikrofoneingang.  Da muss man
aber die Gleichspannung mit einem Kondensator abtrennen, denn die
Mikrobuchsen haben typisch eine Versorgungsspannung über 10 kΩ oder
sowas dran (für ein Elektretmikro).

Stefan schrieb:
> Die Frage wäre nun, ob es helfen würde, wenn ich an mehreren Punkten der
> Bühne die FM-Transmitter anbringen würde und alle auf die gleiche
> Frequenz stelle?

Nein, du müsstest sie alle phasenstarr verkoppeln, damit es keine
Interferenzfrequenzen gibt, und selbst dann wirst du durch lokale
Interferenzen jen nach Standort starke Feldstärkeschwankungen haben.

von bingo (Gast)


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Sehr viele - auch einfache - Walkie-Talkies haben eine Klinkenbuchse für 
ein Headset.

von Osche R. (Gast)


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Stefan schrieb:

> Die Frage wäre nun, ob es helfen würde, wenn ich an mehreren Punkten der
> Bühne die FM-Transmitter anbringen würde und alle auf die gleiche
> Frequenz stelle? Wäre dann eine stabile Übertragung möglich?

Das geht in jedem Fall schief. Die Signale interferieren, dann ist 
überhaupt kein Empfang mehr möglich. Du müsstest die Sender alle im 
Gleichwellenbetrieb fahren, und da kann man besser eine dicke PA mit 
mehreren Antennen nehmen (was nicht erlaubt wäre).

Die Reichweite eines der "Prüfsender"-Bausätze sollte reichen, wenn man 
den in der Mitte der Bühne auf den Boden legt oder die Antenne (70cm 
Draht) von unten gegen die Bretter klebt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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om pf schrieb:
> Die Reichweite eines der "Prüfsender"-Bausätze sollte reichen, wenn man
> den in der Mitte der Bühne auf den Boden legt oder die Antenne (70cm
> Draht) von unten gegen die Bretter klebt.

Naja, Vorsicht, das ist ja eine öffentliche (oder zumindest öffentlich
agierende) Einrichtung, denen würde ich sowas nicht unbedingt
empfehlen.

Die Variante einer Übertragung mit einfachem Laufi-Sprechi klingt
dagegen so schlecht nicht.  Es ist auch nicht zu befürchten, dass bei
einigermaßen sachkundiger Ausführung eine Modifikation eines solchen
Geräts rein auf der NF-Seite dazu führt, dass die Konformität des
Geräts (vulgo: der CE-Kuckuck) nicht mehr gewährleistet ist.  Das
Einzige, worauf man achten sollte ist, dass kein leerer Träger
ausgestrahlt wird, d. h. Sendebetrieb nur dann, wenn auch ein Signal
anliegt.

Dagegen, dass beim Schließen der Rauschsperre ein "Abrauschen"
im Empfänger entsteht (wenn der Sender ausgeschaltet wird), müsste
eigentlich CTCSS helfen.  Das ist mittlerweile bei PMR-Laufi-Sprechis
durchaus auch verbreitet.

von A. W. (uracolix)


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... Als Funkgeraet ohne Push to Talk Taste faellt mir noch ein
Babyfon ein ... indem Falle waere der DJ / TonIng. das Baby :-)

von Schnuddel (Gast)


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Schau mal nach In-Ear-Monitoring. Das sind Stationärsender mit kleinen 
tragebaren Empfämgern mit Klinkenbuchse, an die normalerweise direkt ein 
Kopfhörer angeschlossen wird.
Die Systeme sind normalerweise in der Veranstaltungsbranche bekannt, so 
dass man sie auch leihen kann. Brauchst dann nur noch nen 
Verstärker/Radio um ein wenig Lutstärke zu bekommen.

von Michael_ (Gast)


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Es soll ja auch noch Funk-Lautsprecher geben.
Auch eine Übertragung mit Bluetooth ist heute kein Problem.
Blättere mal im Cooonrad-Katalog.

von B.A. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Diese FM-Sender in den USB-Sticks sind extrem billig aufgebaut.

Der Aufbau ist identisch mit den Testsendern. (Beispiel im Anhang)
Als Transistor kannst du anstatt des 2N4401 einen BC547C nehmen.

Beitrag "1-Transistor-FM-Sender"
Hier siehst du einen kleinen Sender der mit 3V betrieben wird, du kannst 
aber auch 5V nehmen.
Die Spannung sollte auf alle Fälle konstant sein, sonst verschiebt sich 
die Sendefrequenz.

Um die Leistung so stark zu verringern dass Radios in 10m Abstand nicht 
beeinflusst werden und die Störstrahlung möglichst niedrig ist musst du 
den 330 Ohm Widerstand (zwischen Emitter und GND) vergrößern.
(dazu kannst du auch einen 10k oder 5k Poti nehmen)

Mit 12V Versorgung und 1k (Emitter-)Widerstand kommt man bestimmt 200m 
weit, also maximiere den Potiwiderstand und reduziere ihn so lange bis 
du etwas im Radio hörst.

Um Störungen zu unterdrücken kannst du dir zusätzlich einen Filter 
bauen.
(im Anhang)
C1,C3 = 18pF
C2 = 47pF
L1.L2 = 7 Windungen mit 5 mm Innendurchmesser auf 12 mm auseinander 
gezogen

von Günther N. (guenti)


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In grauer Vorzeit hat man im Kino die Kinogäste mit Hörgerät schnöde 
über eine Induktionsschleife mit dem Filmton versorgt.Dieses Prinzip 
dürfte auch heutzutage noch problemlos störungsfrei funktionieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Günther N. schrieb:
> Dieses Prinzip
> dürfte auch heutzutage noch problemlos störungsfrei funktionieren.

Naja, auf der NF direkt übertragen willst du nicht, weil's brummt.

Man könnte versuchen, das auf der ZF zu übertragen, aber bei 10,7 MHz
wird halt auch schon recht viel abgestrahlt.  Die anzuwendende
Vorschrift (siehe Allgemeinzuteilung) für eine magnetische
Übertragung wäre die Vfg. 1/2010, danach wären bei 10,7 MHz +9 dBµA/m
in 10 m Entfernung als Grenzwert zulässig.

Ich denke, dass die Variante mit irgendeiner Art existierendem
Funkgerät (PMR, In-ear-Monitor oder dergleichen) den wenigsten
Aufwand bei gleichzeitiger Einhaltung aller Vorschriften verursacht.

von B.A. (Gast)


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Wie wär es wenn du das Radio als leeres Deko-Objekt nutzt und auf der 
Bühne ist irgendwo ein Lautsprecher der die Musik ausgibt. Hinter der 
Bühne müsste dann jemand den Lautsprecher im richtigen Moment an- oder 
abschalten.

von Osche R. (Gast)


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Dann aber ein Horn mit ordentlich Richtwirkung, drehbar auf einem Stativ 
gelagert. Das könnte vom räumlichen Effekt her sogar besser sein als ein 
herumgetragenes Radio.

von Michael_ (Gast)


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Ein Radio, wlches in einem Theater die Zuschauer erreichen will, braucht 
ordentliche Batterien, und die sind schwer!

von Henrik (Gast)


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Also ein End80er Gettoblaster besteht aus einer großen Plastikkiste mit 
ausreichend Platz für ein Babyphonempfanger. Wenn der GB dann noch einen 
AUX eingang hat und das Babyphone einen Kopfhörerausgang mus fast nix 
gelötet werden (Sollte der Toning. können)
Mit Batterie ist der dann auch laut genug für die üblichen Bühnen.

von Michael M. (do7tla)


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Ich würde in dem Radio eine Empfängerplatine eines 863MHz Funkkopfhörer 
oder eines Funklautsprechers einbauen.
Den Sender mittig unter der Bühne aufstellen und schon kann das private 
Radioprogramm legal auf sendung gehen.

von Stefan02 (Gast)


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Von der Idee einfache Walki Talkis als Übertragungsstrecke herzunehmen 
würde ich persönlich abraten - denn die Tonquallität ist um ein 
vielfaches schlechter als bei ukw Rundfunk. Die Idee mit den 
Funkkopfhörern ist ganz gut, da kann man einfach den Empfänger ausbauen, 
und im Radio verstauen, dann selbrigen noch mit dem NF Verstärker des 
Radios verbinden (ist halt etwas "Bastelkentniss" erforderlich - um so 
zu einer stabielen Übertragung zu gelangen. Diese Möglichkeit währe auch 
recht Preisgünstig, gebrauchte Funkkopfhörer mit beschädigten 
Ohrpolstern (die aber Technisch noch Io sind) gibts oft bei ebay für 
wenig Geld. Eine andere Möglichkeit währe, ein älteres Funkkopfhörer 
System zu kaufen, diese arbeiten z.T. noch auf 37,1Mhz mit 
Sendeleistungen zwischen 1 und 10mW. Diese Leistung reicht für deine 
Strecke aus, müsstest nurnoch einen kleinen Mischer mit NE612 o.ä. 
bauen, der dir das Signal dann auf UKW hochmischt. Dann die Antenne des 
Radios abklemmen - und an dem Mischer anschliessen (welcher recht sicher 
im Radiogehäuse noch Platz finden sollte), und den Mischer Ausgang 
direckt auf den Radio Antenneneingang legen so wird dann der 37,1Mhz 
Sender wie ein normaler Rundfunksender empfangen, und vermutlich auch 
nicht weiter (eher weniger weit) vom Radio wieder abgestrahlt als der 
Lokaloszillator von selbrigem...

Vom Selbstbau irgentwelcher ukw Prüfsender (v.a. diese 1 Transistor 
Schaltungen ohne Oberwellenfilter) würde ich abraten.

Der LineX hätte spielend die besagte Reichweite, allerdings hatte ich 
das Gerät mal, und rate dir auch davon ab, die Reichweite ist gut, und 
die Batterielebensdauer (wegen betrieb mit 3 Mignon Batterien) auch der 
"üblichen" 1-2 Mikro Batterie Transmitter Gerätschaften WEIT 
überlegen... Allerdings, hat man wohl aus Kostenspargründen keinen 
Oberwellenfilter verbaut, und so sendet der Sender halt auch 
dementsprechend weit auf den Oberwellen (war für mich KO-Kriterium).

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Da es sich um ein Theaterstück handelt, wird die zu übertragende Musik 
usw. immer die gleiche sein. Muß man die nun unbedingt drahtlos 
übertragen? Nein! Kann man kpl. auf Cassette überspielen und in dem 
tragbaren Radio abspielen. Warum einfach, wenn es auch kompliziert 
geht...

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