Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elektret-Mikrofone parallel schalten


von Michael D. (joegi)


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...kurze Frage:
Um die Empfindlichkeit eines (Schall-)Peak-Meters (Hauptkomponenten: 
Atmega328P, TLC59116 und lm386) zu erhöhen, habe ich vier (gleiche) 
Elektret Mikrofone parallel geschaltet! Ich habe allerdings den Strom 
(mittels Vorwiderstand) auf die 5mA begrenzt, die ein Mikrofon 
verkraftet! Ich wüsste nun gerne, ob ich davon ausgehen kann, dass sich 
der größte Teil des Stromes gleichmäßig auf alle Mikrofone verteilt und 
ich so den Vorwiderstand auf 4 x 5mA = 20mA auslegen kann?
Dank im Voraus!

von Elektreti (Gast)


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>Um die Empfindlichkeit eines (Schall-)Peak-Meters (Hauptkomponenten:
>Atmega328P, TLC59116 und lm386) zu erhöhen, habe ich vier (gleiche)
>Elektret Mikrofone parallel geschaltet!

Keine gute Idee! Da sind kleine FET-Verstärker drin, deren Arbeitspunkte 
beachtlichen Streuungen unterliegen. Die Ausgänge der FET-Verstärker 
hast du jetzt kurzgeschlossen...

Dann gibt es noch das Problem mit Auslöschungen durch Interferenz, wenn 
sich die Mikros an unterschiedlichen Orten befinden (Wellental + 
Wellenberg!).

>Ich wüsste nun gerne, ob ich davon ausgehen kann, dass sich
>der größte Teil des Stromes gleichmäßig auf alle Mikrofone verteilt und
>ich so den Vorwiderstand auf 4 x 5mA = 20mA auslegen kann?

Aufgrund der starken Streuungen der Arbeitspunkte kannst du davon eher 
nicht ausgehen.

Du könntest die Signale der individuell beschalteten Elektret-Mikros 
aber über einen invertierenden Summmierer aufaddieren.

von Michael D. (Gast)


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...das parallel-Schalten der Mikrofone hat aber eine deutliche 
Empfindlichkeitssteigerung ergeben! Die Mikrofone sind direkt 
nebeneinander, so dass die Phasenverschiebung gering sein sollte!(?) Für 
eine qualitativ hochwertige Aufnahme wird das keine gute Lösung sein, 
aber für ein einfaches Peak-Meter (das nur dekorativen Zwecken dient) 
scheint die Lösung brauchbar zu sein! Besteht aber evtl. die Gefahr, 
dass die Mikrofone dabei "leiden" und die Lebensdauer verkürzt wird?

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Gewöhne dir bitte den penetranten Gebrauch der Ausrufezeichen ab. Es 
reicht schon wenn meine Schwiegermutter jeden Satz mit einem solchen 
beendet(!).

Hast du schon mal daran gedacht das Signal * eines * Mikrofons zu 
verstärken?

von Michael D. (Gast)


Angehängte Dateien:

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...verstärkt wird das Signal der Mikrofone durch den lm386 (s. Bild).

von Oliver R. (sourcebox)


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Ich würde einen OPV, z.B. TL071 als Summierer beschalten und die 
Mikrofonsignale dort einzeln aufschalten.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Und warum willst du jetzt unbedingt mehrere Mikrofone parallel schalten 
anstatt das NF-Signal eines Mikrofons noch weiter zu verstärken?

von Michael D. (Gast)


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Magnus Müller schrieb:
> Und warum willst du jetzt unbedingt mehrere Mikrofone parallel schalten
>
> anstatt das NF-Signal eines Mikrofons noch weiter zu verstärken?

...weil ich befürchte dann mehr Störungen in das Signal zu bekommen 
(hab' ja schon den maximalen Verstärkungsfaktor des "lm386" von 200 
eingestellt)!
Da ich mich aber nicht sonderlich in Analogtechnik auskenne, wüsste ich 
gerne, ob es vielleicht einen Verstärker IC gibt der für meinen Zweck 
besser geegnet ist als der "lm386", ohne in der Beschaltung 
komplizierter zu sein!? Ich erwähne noch, dass es sich bei dem 
Peak-Meter nur um ein zusätzliches "Gimmick" eines Modellbauprojektes, 
das sowieso schon 30 einzeln ansteuerbare LEDs benötigt, handelt, und 
daher der Aufwand für die Peak-Meter-Schaltung nicht unverhältnismäßig 
groß werden sollte!

von Elektreti (Gast)


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>Da ich mich aber nicht sonderlich in Analogtechnik auskenne, wüsste ich
>gerne, ob es vielleicht einen Verstärker IC gibt der für meinen Zweck
>besser geegnet ist als der "lm386", ohne in der Beschaltung
>komplizierter zu sein!?

Also einfacher als mit deiner LM386-Schaltung geht es wohl kaum. Laß 
doch alles wie es ist, wenn es so funktioniert. Ich würde dann eben nur 
4 identische Mikros einsetzen.

Nur eine Sache noch: 5mA pro Elektret-Mikro ist ein bißchen viel. 1mA 
ist eigentlich ein typischer Wert. Was hast du denn für ein Mikro? 
Welche Versorgungsspannung?

von Michael D. (Gast)


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Elektreti schrieb:
> Also einfacher als mit deiner LM386-Schaltung geht es wohl kaum. Laß
>
> doch alles wie es ist, wenn es so funktioniert. Ich würde dann eben nur
>
> 4 identische Mikros einsetzen.
>
>
>
> Nur eine Sache noch: 5mA pro Elektret-Mikro ist ein bißchen viel. 1mA
>
> ist eigentlich ein typischer Wert. Was hast du denn für ein Mikro?
>
> Welche Versorgungsspannung?

Mikro: MCE-100
Versorgungsspannung: 5V

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael D. schrieb:
> Um die Empfindlichkeit eines (Schall-)Peak-Meters (Hauptkomponenten:
> Atmega328P, TLC59116 und lm386) zu erhöhen, habe ich vier (gleiche)
> Elektret Mikrofone parallel geschaltet!
Du solltest dich bei solchen Basteleien immer gleich fragen:
Warum brauchen ANDERE das nicht?

Elektreti schrieb:
> Also einfacher als mit deiner LM386-Schaltung geht es wohl kaum.
Ich meine schon...
Wofür eine Leistungsendstufe, wenn hinterher ein ADC kommt?

Ich könnte mir für diese Lichtorgel eine Schaltung mit einem Transistor 
und zwei Widerständen vorstellen...
Oder ein TS912 mit 2 Widerständen, oder so...

von Michael D. (Gast)


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...hab jetzt anstatt des 1kOhm Vorwiderstandes einen 10kOhm 
Vorwiderstand eingebaut und das Ergebnis ist nun auch mit einem Mikro 
super. Ich hatte gedacht, dass umso größer der Betriebsstrom des Mikros 
ist desto größer ist die Ausgangsamplitude - Irrtum!

von Elektreti (Gast)


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>...hab jetzt anstatt des 1kOhm Vorwiderstandes einen 10kOhm
>Vorwiderstand eingebaut und das Ergebnis ist nun auch mit einem Mikro
>super. Ich hatte gedacht, dass umso größer der Betriebsstrom des Mikros
>ist desto größer ist die Ausgangsamplitude - Irrtum!

Gut gemacht!

Um die 4k7 sollte passen. Miß doch mal die DC-Ausgangsspannung vom 
Mikro.

von Jens G. (jensig)


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Ein Elektret-Mikro hat immer einen bestimmten Arbeitspunkt, bei dem es 
weitgehend optimal funktioniert. nichts anderes hast Du mit deiner 
komischen Paralellelschaltung gemacht, nämlich den Arbeitspunkt aus 
Versehen in die richige Richtung verschoben.
Mach mal ein Poti als Arbeitswiderstand rein, dann wirste das schon 
merken, was sich da so ändert.
Einziger Punkt, der sich durch das Parallelschalten verbessern dürfte, 
ist das Signal-Rauschverhältnis. Aber nur, wenn die Signale geeignet 
ausgekoppelt werden, und summiert werden.

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