Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltnetzteil eigenbau.


von Max H. (hartl192)


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Ich habe mich in letzter Zeit viel mit dem Thema Schaltnetzteil 
beschäftigt und dann diesen Schaltplan gezeichnet. Könnte das so 
funktionieren?
Dia Ausgangsspannung sollte 40V 10A sein. Die Schaltung für die 
Einschaltverzögerung und die Spannungsversorgung des TL494 fehlen noch. 
Hätte jemand einen Tipp wie ich das am besten realisieren könnte.

von Ben _. (burning_silicon)


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400W 330V? Sportlich sportlich für'n ersten Versuch! Wo is'n eigentlich 
die PFC, die Du bei 400W brauchst?

von MaWin (Gast)


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> Könnte das so funktionieren?

Sieht nicht kurzschlussfest aus.

Du hast die Stromregelung des TL494 nicht verwendet.

Die Steilheit der Rückkopplung über den Optokoppler ist vielleicht 
unnötig steil.

Die Stromversorgung kann uneffektiv durch Linearregler/Vorwiderstand und 
Z-Diode erflgen, oder effektiv durch eine weitere Wicklung auf dem Trafo 
und einem über einen hochohmigen Widerstand geladenen AnlaufElko.

Ich selbst mag den SG3525 lieber :-)

von oszi40 (Gast)


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>40V 10A

1.Selbst WENN dann Dein Schaltplan richtig sein sollte, wird der Aufbau 
noch mit einem gefährlichem Fiasko enden.
2.Wo bekommst Du den richtigen Trafo her?
3.Hast Du jemals ein kaputtes Schaltnetzteil 
geschlachtet/repariert/Isolation mit Hochspannung getestet?? j/n

von (prx) A. K. (prx)


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400W macht eine PFC obligatorisch.

von Max H. (hartl192)


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Als PFC würde ich eine PFC Drossel aus einem alten PC-Netzteil 
verwenden, den Trafo würde ich auf den Ferrit-Übertrager eines alten 
PC-Netzteil wickeln.

von Klaus R. (klara)


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Hallo M.H.,
ich würde sekundär besser eine Brücke nehmen. Dann kommst Du mit einer 
sekundären Wicklung aus. Ist auch besser für die Streuung. Die 
Primärwicklung sollte die Sekundärwicklung im Sandwich nehmen. Das Du 
keinen Volldraht nehmen kannst ist ja klar? Siehe: Skineffekt. Statt dem 
IRF740 nimm mal den IRFP240A, aber achte auf das "A". Bekommst Du auch 
bei Conrad. Die Ableitdioden würde ich trotzdem noch extern spendieren. 
22 Ohm sind für Gatewiderstände hier etwas viel. Ich habe da 3,9 Ohm 
Widerstände verwendet. Der Peek bleibt bei 0,8A. 2,2 µF MKPT10 sind 
schon ziemlich gross. 1,0µF würden es auch tun. Der Rippel steigt nur 
etwas an. Nimm jedenfalls 630V-Typen. Es kommt hier auf dU/dt an. WIMA 
macht dazu ein paar Angaben.
Gruss Klaus.

von Jobst M. (jobstens-de)


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M. H. schrieb:
> den Trafo würde ich auf den Ferrit-Übertrager eines alten
> PC-Netzteil wickeln.

Wenn das alte PC-Netzteil ein Sperrwandler war, dann kannst Du den Trafo 
gleich wieder weglegen. Du brauchst einen Ferrit ohne Luftspalt.


Gruß

Jobst

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
ich würde http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html konsultieren.
Bezugsquelle: http://www.spulen.com/shop/
Gruss Klaus.

von Klaus R. (klara)


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Hallo Jobst,

> Wenn das alte PC-Netzteil ein Sperrwandler war, dann kannst Du den Trafo
> gleich wieder weglegen. Du brauchst einen Ferrit ohne Luftspalt.

Da sagt Schmidt-Walter aber etwas anderes.

Übrigens, ein Kern für eine PFC kostest vielleicht 2-3€ und der 
Spulenkörper vielleicht 0,8€. Der grosse Vorteil ist ferner, man hat 
definitive Daten und muss nicht probieren. Das gilt natürlich auch 
besonders für den Trafo.

Also, ein selbst gebautes 400W Schaltnetzteil ist nicht gerade billig.

Gruss Klaus.

von Max H. (hartl192)


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Bei welcher Frequenz sollte ich das Schaltnetzteil am besten betreiben? 
Sind 100kHz ok oder sollte ich besser mit 50kHz arbeiten?

von MaWin (Gast)


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> Da sagt Schmidt-Walter aber etwas anderes.

Nö, nur wenn man falsch guckt.

> Bei welcher Frequenz sollte ich das Schaltnetzteil am besten betreiben?

Je höher, je kleiner kann Trafo und Elko sein für die Leistung, aber je 
grösser sind die Anforderungen an die Transistoren und das Layout.

von Klaus R. (klara)



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Hallo M.H.,
ich habe als Schaltfrequenz 200KHz gewählt. Für das PFC entschied ich 
mich einen ETD34 mit 1,0mm Luftspalt zu nehmen. Ein ETD29 mit 1,0mm 
Luftspalt wäre auch gut geeignet, jedoch kam der ETD34 mir besser bei 
dem Wicklungsaufbau entgegen. Hier nehme ich übrigens einen IRF840. Für 
den Trafo habe ich mich ebenfalls, wegen dem Wicklungsaufbau, für einen 
grösseren Kern entschieden, einen ETD49.

Für diese Frequenz ist als Kernmaterial GL87 oder N87 geeignet. Kerne, 
Spulenkörper, HF-Litze und Isoliermaterial habe ich bei 
http://www.spulen.com/shop/ bezogen. Die haben auch Info-Material zu 
Kernen usw..

Zum Thema PFC. Als privater Bastler ist man nicht gezwungen eine PFC 
einzusetzen. Ist ja auch ein Mehraufwand. Bei meinen Simulationen mit 
LTSpice sah ich jedoch, dass ohne PFC die Ladeelkos irre hohe 
Stromspitzen verkraften müssen. Bei einer Brücke hat man alle 10ms eine 
Spannungsspitze. Der Ladeelko zieht sich seine Energie dann in ca. 1,5 
ms ein. Soll er einen Dauerstrom von 1,0A liefern, sind es ca. 
10ms/1,5ms x 1,0A =6,7A. Davon kannst Du wieder 1,0 A abziehen. Als 
nächstes muss man bei der Wahl des Ladeelkos auf den zulässigen Rippel 
achten. Und dann wird es bei solchen Spitzen etwas eng mit der Auswahl.

Gruss Klaus.

von Max H. (hartl192)


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Klaus Ra. schrieb:
> Kerne,
> Spulenkörper, HF-Litze und Isoliermaterial habe ich bei
> http://www.spulen.com/shop/ bezogen.

Welche HF-Litze und Isolierung hast du für den ETD49 verwendet?

von Klaus R. (klara)


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Hallo M.H.,
Schmidt-Walter schlägt bei 10 A > 3,33 mm² vor. Der Spulenshop hat 
Hochfrequenzlitze 250 x 0,1 mm, seidenumsponnen, mit 2,21 mm². Deshalb 
habe ich zusätzlich Hochfrequenzlitze 150 x 0,1 mm, seidenumsponnen, mit 
1,178 mm² parallel dazu gewickelt.

Man sollte sich zuvor genau überlegen was wirklich nötig ist. In meinem 
Fall versorge ich damit zwei Class-D Verstärker mit dem TAS5630. Deshalb 
hatte ich 500W im Auge. Nur die Box verbrät keine 500W Dauerleistung. 
Deshalb hätten es 250 - 300 W wohl auch getan. Und dann wäre ich sicher 
mit 2,21 mm² gut klar gekommen. Und dann hätte ich auch einen ETD44 
nehmen können. Eine Entwicklung ist eben meist ein iterativer Prozess.

Die Hochfrequenzlitze 250 x 0,1 mm habe ich dann sinnvollerweise auch 
für den PFC genommen.

Für die Primärwicklung habe ich Hochfrequenzlitze 60 x 0,1 mm, 
seidenumsponnen, mit 0,48 mm² genommen. Es wären aber nur > 0,27 mm² 
erforderlich gewesen. Die Wicklung habe ich auf 2 Lagen verteilt, die 50 
V - Wicklung dabei in der Mitte. Zur Netztrennung ist ein Rand von 4 mm 
zum Spulenrand erforderlich. Die lies sich gut einrichten. 
Empfehlenswert wäre

Isolierschlauch für Netzseite (Primär)
Gewebeloser Isolierschlauch
Silikonschlauch 0,8mm x 0,4mm.

Nur dann müsste man einen geringeren Querschnitt wählen. Ich habe 
ersatzweise Schrumpfschlauch genommen.

Lagenisolierung, ca. 3 fach je Isolierwickel.
Fiederfolie 50mm Mylar 50µ, 10m-Rolle, 2,99 Euro
Artikelnummer: FIEDRF-50MM/050/9

Als ich die Litze hatte, stellte sich das Problem, wie ist die zu löten? 
Es sollte auch keine Einzelader übersehen werden.

Ich kam letztendlich darauf, das zu lötende Ende erst einmal mit einer 
feinen Kupferader abzubinden damit das Ende nicht auffasert. Dann hatte 
ich einen 100W - Baumarkt Lötkolben, den ich so gut wie nie gebraucht 
hatte. Der hatte genug Power um das Ende mit viel Lötzinn gut zu 
verzinnen. Bei 250 x 0,1 mm² wird das schon schwierig. Vor allem, bis zu 
10 mm sind danach steif und man traut sich nicht gross den Draht danach 
zu biegen.

Noch eins, bei 200 KHz sollte man nicht auf 0,2 mm Einzelader gehen. Ist 
ja auch nicht nötig.

Ferner, der Drahtquerschnitt wird so vorgeschlagen, dass eine gewisse 
Temperaturerhöhung nicht überschritten wird. Also man kann auch 
geringere Querschnitte einsetzen.

Gruss Klaus.

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