Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Opamp Balun DC-Offset Problem


von Benjamin K. (halunke86)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

ich möchte einen Operationsverstärker verwenden, um ein symmetrisches 
Signal (mit DC-Offset) in ein unsymmetrisches zu wandlen. Hierfür 
verwende ich den Opamp als invertierenden Verstärker. Um die Symmetrie 
zu gewährleisten, habe ich einen am nicht-invertierenden Eingang einen 
Widerstand gegen Masse gelegt, welcher den gleichen Wert aufweist wie 
der Rückkoppelwiderstand.
An diesem Widerstand fällt nun jedoch einen Teil der Gleichspannung ab, 
weshalb mein Ausgangssignal nicht DC-frei ist (die beiden diff. 
Eingangssignale weißen die gleiche DC-Spg. auf).
Eine Möglichkeit bestünde darin, den DC-Anteil zu verringern, indem man 
die Widerstände hochohmiger dimensioniert. Jedoch gerate ich dann 
irgendwann in Konflikt mit den Rauscheigenschaften, weshalb ich das 
nicht als optimale Lösung betrachte.
Gibt es eine Alternative (wenn möglich mit Opamp), um diesem Problem 
entgegenzutreten?

Vielen Dank schonmal im Voraus

Gruß Benny

von Martin (Gast)


Lesenswert?

einfach ein Kondensator in reihe schalten

von Benjamin K. (halunke86)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> einfach ein Kondensator in reihe schalten

Das bringt mir nix, da mein Nutzsignal auch DC-Anteile enthalten kann 
welche durch die Kapazität unterdrückt würden...

Eine mögliche Lösung wäre, mit der Versorgungsspannung einen 
zusätzlichen Offset zu erzeugen, um den Problem entgegenzuwirken.
Falls jemand noch eine bessere Idee haben sollte nur her damit ;)

Gruß Benny

von Volker S. (sjv)


Lesenswert?

Hallo,

Benjamin K. schrieb:
> ich möchte einen Operationsverstärker verwenden, um ein symmetrisches
> Signal (mit DC-Offset) in ein unsymmetrisches zu wandlen.

Schaltung u. Beschreibung widersprechen sich.
Brauchst Du den DC-Anteil oder nicht?
Ein Breitbandübertrager würde das Problem lösen.

MfG

von Benjamin K. (halunke86)


Lesenswert?

Volker S. schrieb:
> Hallo,
>
> Benjamin K. schrieb:
>> ich möchte einen Operationsverstärker verwenden, um ein symmetrisches
>> Signal (mit DC-Offset) in ein unsymmetrisches zu wandlen.
>
> Schaltung u. Beschreibung widersprechen sich.
> Brauchst Du den DC-Anteil oder nicht?
> Ein Breitbandübertrager würde das Problem lösen.
>
> MfG

Schaltung und Beschreibung wiersprechen sich nicht: die Schaltung soll 
prinzipiell auch DC übertragen können, jedoch entsteht durch die 
Widerstand gegen Masse ein zusätzlicher DC-Offset, welcher unerwünscht 
ist....
Dieser Widerstand ist jedoch notwendig, um die Symmetrie zu 
gewährleisten...
Ein Breitbandübertrager für DC-Übertragung?!

Gruß Benny

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Benjamin K. (halunke86)

>verwende ich den Opamp als invertierenden Verstärker.

Nö, das ist ein Differenzverstärker.

>Um die Symmetrie
>zu gewährleisten, habe ich einen am nicht-invertierenden Eingang einen
>Widerstand gegen Masse gelegt, welcher den gleichen Wert aufweist wie
>der Rückkoppelwiderstand.

Eben, ein Differenzverstärker.

>An diesem Widerstand fällt nun jedoch einen Teil der Gleichspannung ab,

Nö, GleichTAKTspannung, ist was anderes. AKA common mode voltage.

>weshalb mein Ausgangssignal nicht DC-frei ist (die beiden diff.
>Eingangssignale weißen die gleiche DC-Spg. auf).

Ist doch schön. Der Differenzverstärker ignoriert das recht gut, bleibt 
nur das Differenzsignal übrig.

>Eine Möglichkeit bestünde darin, den DC-Anteil zu verringern, indem man
>die Widerstände hochohmiger dimensioniert.

Nö.

>Gibt es eine Alternative (wenn möglich mit Opamp), um diesem Problem
>entgegenzutreten?

Ja, erstmal das Vorhaben klar machen. Und mit ein paar Zahlen 
rüberkommen, wie Pegel, Frequenz etc.

Ich bahupte mal, ein Differenzverstärker erfüllt deine Forderungen schon 
gaz gut, deine Befürchtungen beruhen auf einem mißverständnis. Und der 
Differenzverstärker kann auch Gleichspannung verstärken. Die Qualität 
der Gleichtaktunterdrückung ist in erster Linie von dem Matching der 
Widerstände abhängig (R1/R2 = R3/R4)

MfG
Falk

von Krangel (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi,
kann man den Offset nicht einfach wegsubtrahieren?
Grüße Krangel

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Krangel (Gast)

>kann man den Offset nicht einfach wegsubtrahieren?

Es gibt keinen Offset, nur ein Mißverständnis.

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210153.htm

von Krangel (Gast)


Lesenswert?

Hi,
den Offset macht doch der reale OpAmp?
Grüße

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

Den Offset, den ein nicht ganz schlechter OP gibt kann man in der Regel 
vernachlässigen. So hoch ist hier die Verstärkung auch noch nicht, das 
man mit vielleicht 1 mV vom OP da große Probleme bekommt. Da gibt es 
ggf. auch gute OPs unter 0,1 mV oder man nutzt den Abgleich am OP um den 
Fehler des OPs (aber nicht viel mehr !) abzugleichen. Wenn man mehr 
Abgleichen muss, könnte das dahinter als 2 . Stufe oder als zumischen zu 
einem der Eingänge.

Ein Problem könnte ggf. ein nicht ganz Symmetrischer Ausgangswiderstand 
der Quelle sein.

von Benjamin K. (halunke86)


Lesenswert?

@falk:
Vielen Dank für die Verbesserungsvorschläge, hättest vielleicht aber 
auch ein wenig freundlicher sagen können. Das hält so eine Diskussion 
doch auf einem wesentlich freundlicheren Niveau.
Es handelt sich natürlich um einen Differenzverstärker. Mir ist auch das 
nichtideale Verhalten eines Opamp's bekannt, welches unter den Begriff 
Common Mode Voltage gain fällt, jedoch weißt der OP einen CMRR von typ. 
115dB bei U_CM = 4V (mein DC-Offset aka Common-Mode-Voltage beträgt 
ungefähr 3,5V)
Der Pegel der DC-Ausgangsspannung beträgt jedoch ca. 0,6V, weshalb ich 
dies als Fehlerquelle ausgeschlossen habe.
(noch zur Ergänzung: ich betreibe meine Testschaltung momentan bei einer 
Frequenz von 100kHz und einer Amplitude von ca. 100mV )
Habe ich etwas bei meinem Versuch, das Verhalten zu erklären, nicht 
berücksichtigt? Für mich klingt das soweit eigentlich ganz plausibel.

@krangel&ulrich:
Diese Idee ist mir idZ auch schon in den Sinn gekommen und ich löse es 
im Moment auch auf diese Art und Weise (und zwar am Eingang der 1. 
Stufe).
Ich wollte nur wissen ob es eventuell noch eine Alternative gibt welche 
mir bis jetzt noch nicht in den Sinn gekommen ist.

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

So wie gezeichnet sollte die Gleichtaktunterdrückung schon etwas besser 
sein als beschrieben. Begrenzend ist bei der Schaltung in der Regel die 
Genauigkeit der Widerstände (incl. dem Innenwiderstand der Quelle).

Für eine bessere Gleichtaktunterdrückung könnte man die klassische 
Schaltung des Instrumenten Verstärkers mit 3 OPs nutzen. Da geht zum 
einen der Quellwiderstand praktisch nicht mehr ein, und die 
Gleichtaktunterdrückung wird etwa um die Verstärkung (hier 5 fach) 
besser.

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

Damit man bei 3,5V Common MOde Offset noch 0,1mV sinnvoll auswerten 
kann, müssen die Widerstandsverhältnisse(inklusive Generatorwiderstand) 
auf +/-10ppm gleich werden. Der TK dazu muss kleiner 1ppm/°C sein.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Helmut S. (helmuts)

>Damit man bei 3,5V Common MOde Offset noch 0,1mV sinnvoll auswerten
>kann, müssen die Widerstandsverhältnisse(inklusive Generatorwiderstand)
>auf +/-10ppm gleich werden. Der TK dazu muss kleiner 1ppm/°C sein.

Mag sein, aber wer redet von 0,1mV Differenzspannun bei 3,5V 
Gleichtaktspannung? OT^2

Dieser Thread ist nur einer von Hunderten. Keine Netiquette!

von Krangel (Gast)


Lesenswert?

Moin,
in der Simulation des ersten Post, die Quelle 3.5V Gleichtakt und 
100µVss Wechselspannung.
Grüße

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Benjamin K. (halunke86)

>Common Mode Voltage gain fällt, jedoch weißt der OP einen CMRR von typ.
>115dB bei U_CM = 4V

Welcher OP?

>(mein DC-Offset aka Common-Mode-Voltage beträgt
>ungefähr 3,5V)

>Der Pegel der DC-Ausgangsspannung beträgt jedoch ca. 0,6V, weshalb ich
>dies als Fehlerquelle ausgeschlossen habe.

Offsetspannung? Widerstände WIRKLICH mit enger Toleranz? Mal 
nachgemessen?
Welche Speisung?

>(noch zur Ergänzung: ich betreibe meine Testschaltung momentan bei einer
>Frequenz von 100kHz und einer Amplitude von ca. 100mV )

Also eher harmlos.

>Ich wollte nur wissen ob es eventuell noch eine Alternative gibt welche
>mir bis jetzt noch nicht in den Sinn gekommen ist.

Du musst deinen Aufbau debuggen.

MFG
Falk

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

> Falk Brunner schrieb:
> Mag sein, aber wer redet von 0,1mV Differenzspannun bei 3,5V
> Gleichtaktspannung? OT^2

@Falk
Weil die 0,1mV AC als Nutzsignal in der LTspice-Simulation verwendet 
wurden. Siehe erstes Bild.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.