Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Studienanfänger


von Frage674563 (Gast)


Lesenswert?

Hallo kurze und knappe Frage:
Bei den Maschinenbauern tritt ja eine reine Flut an Studienanfängern 
auf, ist ja wirklich schlimm. Bei einem Freund gibt es ca. doppelt 
soviele Studenten im 2.Sem Wie Plätze im Hörsaal.
Ist unpraktisch und kann auch für die Berufschancen nicht gerade gut 
sein.

Bei der E-Technik  wird der Mangel ja noch nicht ganz so sehr 
beschworen...
ist das da mit den Anfängerzahlen besser / eher in Relation zu 
Uni-Kapazitäten und Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes?

Vielen Dank!

P.S.: freue mich insb. über Antworten von Leuten, die tatsächlich wissen 
wie es mit den Anfängerzahlen.
Das übliche Gejammer über Einzelschichksale von Arbeitslosen würde ich 
mir gerne sparen :/
Zumal ich das Fach ja aus Interesse und nicht wegen einem angeblichen 
Mangel anstrebe, nur irg Arbeit sollte halt schon drin sein :P

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Frage674563 schrieb:

> ist das da mit den Anfängerzahlen besser / eher in Relation zu
> Uni-Kapazitäten

Frag doch bei der jeweiligen Hochschule nach, die können Dir die exakten 
Zahlen der Studienanfänger für die letzten paar Semester nennen.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Die hohen Studienanfängerzahlen sind Sondereffekte durch Wegfall der 
Wehrpflicht und Kürzung der Schulzeit in einigen Bundesländern. 
Langfristig werden die Zahlen sinken.

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Frage674563 schrieb:
> Hallo kurze und knappe Frage:
> Bei den Maschinenbauern tritt ja eine reine Flut an Studienanfängern
> auf, ist ja wirklich schlimm. Bei einem Freund gibt es ca. doppelt
> soviele Studenten im 2.Sem Wie Plätze im Hörsaal.
> Ist unpraktisch und kann auch für die Berufschancen nicht gerade gut
> sein.

Ach, das gibt sich noch. Ich habe vor etwa 25 Jahren mit 180 Leuten in 
E-Technik angefangen. Nach 6 Wochen waren es dann nur noch 120, und nach 
der ersten Sieb-Klausur (Grundlagen E-Technik I, Durchfallquote 80%) 
noch etwa 70, und die passten dann problemlos in den Vorlesungsraum.

O-Ton des Mathe-Profs: "Wer damit nicht zurechtkommt, möge sich 
ernsthaft überlegen, ob er nicht doch Theologie studieren soll."

fchk

von Critter (Gast)


Lesenswert?

Frank K. schrieb:

> O-Ton des Mathe-Profs: "Wer damit nicht zurechtkommt, möge sich
> ernsthaft überlegen, ob er nicht doch Theologie studieren soll."

Bei uns in Informatik hieß es vom Dozenten "Kunstgeschichte ist auch ein 
schöner Studiengang." :-D

von Urmel aus dem Eis (Gast)


Lesenswert?

Bei uns haben nach dem ersten Semester ( E-Technik ) nur ca. 10 hin 
geschmissen/den Studiengang gewechselt, sollten alles in allem noch 
bestimmt 110 leute sein.

Konnte auch nicht erkennen das die Profs die Prüfungen besonders leicht 
gemacht hätten, die waren eher überrascht das so viele durchgekommen 
sind :)

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> Bei der E-Technik  wird der Mangel ja noch nicht ganz so sehr
> beschworen...

Ist aber auch da ..

> ist das da mit den Anfängerzahlen besser / eher in Relation zu
> Uni-Kapazitäten und Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes?

Geringfügig ..

> P.S.: freue mich insb. über Antworten von Leuten, die tatsächlich wissen
> wie es mit den Anfängerzahlen.
> Das übliche Gejammer über Einzelschichksale von Arbeitslosen würde ich
> mir gerne sparen :/

leider sind es eben keine Einzelschicksale ..

> Zumal ich das Fach ja aus Interesse und nicht wegen einem angeblichen
> Mangel anstrebe, nur irg Arbeit sollte halt schon drin sein :P

Als Wachmann für 5 € auf die Stunde kriegt man möglicherweise was

Aber das problem ist , das man dann überqualifiziert ist ..

Bleibt das Jobcenter , wenn man gerade nicht eine Tätigkeit als zB. 
Dönerverkäfer oder Taxifahrer aufnehmen möchte ..

von Frage674563 (Gast)


Lesenswert?

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Bei der E-Technik  wird der Mangel ja noch nicht ganz so sehr
>> beschworen...
[...]
>> Dönerverkäfer oder Taxifahrer aufnehmen möchte ..

Ich hab schon geahnt, dass ich dich anlocke :P

Nimm es mir nicht übel, aber ich muss das einfach gezielt ignorieren. 
Einerseits weil die Anzahl derjenigen, die das Gegenteil behaupten 
(siehe zB Gehaltsthread - ja ich weiß, die lügen alle!) auch recht groß 
ist.
Andererseits bin ich einfach total von Physik, Mathe und Technik 
fasziniert und wüsste wirklich nicht was ich sonst machen sollte, außer 
vllt noch so einen vergewaltigten Kombistudiengang... WiIng oder 
WiMathe. Aber den mögt ihr hier ja auch alle nicht. Insofern lieber 
unbeschwert studieren, eine Alternative sehe ich nicht und konnte mir 
bisher auch keiner nennen!

Greets
Peti

von Antwort 674563 (Gast)


Lesenswert?

Frage674563 schrieb:
> Andererseits bin ich einfach total von Physik, Mathe und Technik
> fasziniert

E-Technik - klarer Fall. Bloß die Finger weg vom Maschinen-/Fahrzeugbau.
Total überlaufen von den Anfängerzahlen her und auch von der 
Absolventenzahl - schon seit einiger Zeit.
Alternative mit recht guten beruflichen Chancen wäre noch ein Studium 
der Luft- und Raumfahrt.

von (Gast)


Lesenswert?

> Alternative mit recht guten beruflichen Chancen wäre noch ein Studium
> der Luft- und Raumfahrt.

Das ist zu speziell.

von Dr. Ing (Gast)


Lesenswert?

Speziell, ja. Aber dafür sehr gefragt und "zukunftssicher".

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Critter schrieb:
> Bei uns in Informatik hieß es vom Dozenten "Kunstgeschichte ist auch ein
>
> schöner Studiengang." :-D

Na wart mal ab, bis nach Geo-Informatik bald auch Kunt-Informatik als 
Studiengang aufgelegt wird!

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Frage674563 schrieb:

> Hallo kurze und knappe Frage:
> Bei den Maschinenbauern tritt ja eine reine Flut an Studienanfängern
> auf, ist ja wirklich schlimm. Bei einem Freund gibt es ca. doppelt
> soviele Studenten im 2.Sem Wie Plätze im Hörsaal.

Die verbleibende Studentenzahl verhält sich im Laufe der Studiendauer 
ungefähr wie eine abklingende e-Funktion. Ist ja kein Kindergarten da, 
oder normale Schule, wo alle durch kommen, allenfalls 3% sitzen bleiben. 
Also egal, ob die Wehrpflicht weg gefallen ist, und kurzes Abi. Die 
Abgängerzahlen werden sich gegenüber Anfängerzahlen sehr relativieren. 
Möglicherweise zieht ein Aussiebungsprof. z.B. in Mathe noch mal die 
Daumenschrauben an, damit der Output gleich bleibt, wie gehabt. Denn 
auch Labore und Kapazitäten sind ja an einer Hochschule begrenzt, und 
oft nicht beliebig nach Anfängerzahlen ausdehnbar.

von Frage674563 (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank, dann werde ich wohl wirklich E-Technik machen.
Ich habe ja überlegt, ob ich vllt sogar reines Mathe mache, aber ich 
denke mal da sind die Chancen auf ein Stelle mit gutem Gehalt 
langfristig eher schlechter...

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

Frage674563 schrieb:

> E-Technik
>
> ist das da mit den Anfängerzahlen besser / eher in Relation zu
> Uni-Kapazitäten und Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes?


Nehmen wir an, Du gehst im Studium den ordentlichen Weg und Dein 
Abschluß zum Berufseinstieg sei der Master. Dann gilt: Der Abschluß ist 
kein Abschluß in allgemeiner Elektotechnik. Das heißt, Du wirst 
Schwerpunkte setzen (müssen).

Jetzt werden hier einige im Forum wieder die alte Leier anfangen, die 
Vertiefungsrichtung sei unwichtig et cetera, et cetera. Ignoriere diese 
dümmliche Salbaderei einfach. Die Schwerpunkte, die Du im Studium setzt, 
können Dir definitiv Türen öffnen - und schließen. Beachte bitte, daß 
relativ viele Ingenieure, vor allem viele Gebrauchsingenieure von der 
FH, um relativ wenige schöne Stellen konkurrieren. Beachte bitte des 
weiteren, daß die Arbeitslosenquote in der BRD hoch ist, daß die 
Unternehmenskultur ziemlich schroff, unfreundlich und 
obrigkeitsstaatlich ist und daß in Deutschland fetischistisch bis 
psychisch gestört auf Urkunden geblickt wird.

Es gibt insofern mehrere Brandherde, die parallel auf den Arbeitsmarkt 
einwirken; z.B. die Unart der meisten Unternehmen, vollkommen überzogene 
Anforderungen zu stellen, den 110%igen Bewerber zu wollen und keinen 
Pfennig in flexible Konzepte wie training-on-the-job, learning-by-doing 
investieren zu wollen. Einsteiger sind hier extrem betroffen.

Das heißt aber umgekehrt, daß die richtigen Schwerpunkte im Studium zur 
richtigen Zeit Deine Chancen erhöhen, den Job zu bekommen oder 
mindestens den Job besser entlohnt zu bekommen. Durch die Unmenge von 
Teilgebieten, die die Elektrotechnik hat, wirst Du daher nicht 
kompatibel zu jeder Branche sein. Jobwechsel verbunden mit 
Branchenwechsel ist in Deutschland u.a. wegen der oben beschriebenen 
unternehmerischen Unkultur eher schwer.

Entscheidend sind die ersten Jahre - diese Zeit legt statistisch gesehen 
mit hoher Wahrscheinlichkeit fest, wohin Deine Reise gehen wird.


Lange Rede, kurzer Sinn: Vergiß nicht, darüber nachzudenken, was Du 
innerhalb der Elektrotechnik machen willst.



Noch ein Rat:

Davon abgesehen ist es immer gut, dem FH-Niveau und der Ideologie des 
Gebrauchsingenieurs fernzubleiben. Ich wollte z.B. eigentlich Mathematik 
studieren, weil ich mathematisch ziemlich gut bin. Mathematik ist 
mächtig. Irgendwann schwankte ich zwischen Mathematik und Physik hin und 
her.

Schlußendlich wollte ich wenigens hin und wieder praktische Tätigkeiten 
verrichten, die einen Funken Lebensbezug enthalten, und die 
größtmögliche Vielfalt an Methoden und Kenntnissenin in der Praxis 
anwenden. Die Physik bietet hier nicht viel. Die logische Konsequenz 
war, die mathematisierteste Disziplin des Ingenieurwesens zu studieren, 
die Elektrotechnik.

Als vorteilhaft stellte sich heraus, daß ich in Ostdeutschland 
studierte, wo traditionell sehr, sehr viel mehr auf harte mathematische 
Grundlagen der Ingenieure geachtet wird als im Westen. Vor allem an den 
Universitäten. Klar war es Schinderei und Kampf ohne Ende. Wir hatten 
regelmäßige Bier- und Schnapsabende zum Wegspülen der Sorgen und 
Matheklausuren. Und neben den reinen Mathematikvorlesungen gab es 
schließlich noch die versteckte Mathematik in den unzähligen technischen 
Nebenfächern, wie z.B. in der Systemtheorie digitaler Systeme 
(algebraische Strukturen, Gruppen, Ringe, Algebren uvm.).

Wir wurden wirklich elende durch die Mangel gedreht. 
(Beitrag "Re: TU auf FH wechseln Mathe?")

Dennoch, im Beruf profitiere ich sehr von dieser abstrakten 
mathematischen Slaventreiberei. Das geht schon los, wenn ich mir 
selbständig Wissen aus Fachartikeln aneignen möchte oder in 
wissenschaftlichen Softwareumgebungen modellieren will. Das Idealbild 
eines Ingenieurs ist daher für mich auch nicht der theoretisch 
verflachte Gebrauchsingenieur von der FH, sondern der ideale Ingenieur 
ist sozusagen aufgebaut wie der Terminator: im Inneren Mathematiker und 
Physiker, während der eigentliche Elektrotechniker, den die Umwelt 
sieht, wie unsere Haut oben draufgepappt ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Verschwende Deine Zeit nicht mit überflüssiger 
Applikation und Anwendungsorientiertheit, die später ohnehin meistens 
nicht zum Job paßt, sondern achte auf die Kernkompetenzen des 
Ingenieurberufes: Denken in Zusammenhängen; abstraktes,
theoretisches Modellieren und Mathematisieren; interdisziplinäres 
Problemlösen; Anwendenkönnen des theoretischen Kenntnisse auf praktische 
Sachverhalte; systematische Vorgehensweise; solider allgemeiner 
technischer Überblick; effektiver Methodeneinsatz + Herleitung
und Analyse von Methoden und deren Grenzen; selbstständiger 
Wissenserwerb.

Der technische Fortschritt läßt die Welt immer komplizierter werden
und Fachkenntnisse unglaublich schnell in hochspezialisierte, kleine 
Gebiete zerfasern. Generalistische Kompetenzen und Fokus auf profundes
theoretischse Wissen sind daher entscheidend. Das Gegenteil von 
"praktisch" ist nicht "theoretisch" sondern "unpraktisch".


Ahoi




P.S. Die Anfängerzahlen: Im Osten leicht steigend, aber im wesentlichen 
wie immer, ein paar mehr Anfänger aus dem Westen vielleicht. 
Abbrecherquoten in den Bachelorstudiengängen geringer als in den 
Diplomstudiengängen.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


Lesenswert?

>> O-Ton des Mathe-Profs: "Wer damit nicht zurechtkommt, möge sich
>> ernsthaft überlegen, ob er nicht doch Theologie studieren soll."
>Bei uns in Informatik hieß es vom Dozenten "Kunstgeschichte ist auch ein
>schöner Studiengang." :-D
Schon wieder die selbstherrlichen Nerds, die nicht in der Lage sind, 
über Ihren Tellerrand zu schauen. Werdet erwchsen und lasst Euch 
irgendwo sozialisieren!
Rosa

von Master (Gast)


Lesenswert?

Dipl.- Gott schrieb:
> Beachte bitte des
> weiteren, daß die Arbeitslosenquote in der BRD hoch ist, daß die
> Unternehmenskultur ziemlich schroff, unfreundlich und
> obrigkeitsstaatlich ist und daß in Deutschland fetischistisch bis
> psychisch gestört auf Urkunden geblickt wird.

Oh mann der Ossi Clown schon wieder. Du Verallgemeinerst mal wieder.

Dipl.- Gott schrieb:
> Davon abgesehen ist es immer gut, dem FH-Niveau und der Ideologie des
> Gebrauchsingenieurs fernzubleiben. Ich wollte z.B. eigentlich Mathematik
> studieren, weil ich mathematisch ziemlich gut bin.

Ja ja wir hams begriffen. FH Scheiße, Uni Top.

Dipl.- Gott schrieb:
> Abbrecherquoten in den Bachelorstudiengängen geringer als in den
> Diplomstudiengängen.

Quatsch.

von Tim R. (herrvorragend)


Lesenswert?

Mine Fields schrieb:
> Die hohen Studienanfängerzahlen sind Sondereffekte durch Wegfall der
> Wehrpflicht und Kürzung der Schulzeit in einigen Bundesländern.
> Langfristig werden die Zahlen sinken.

damit sollte schon alles gesagt sein. ich bin master studi und bei uns 
ist es inzwischen auch rappel voll auf dem ganzen uni gelände. ich denke 
aber das wird nur die ersten jahre so sein und sich bald wieder 
entspannen.
ansonsten sind ausfallfächer wie mathe und e-technik ja hoch beliebt und 
da fallen die meisten raus. also wenn du das gut durchziehst bist du im 
3-4.semester nur noch mit halb sovielen mitstudenten unterwegs

von Bernhard R. (barnyhh)


Lesenswert?

Frage674563 schrieb:
> Bei der E-Technik  wird der Mangel ja noch nicht ganz so sehr
> beschworen...
> ist das da mit den Anfängerzahlen besser / eher in Relation zu
> Uni-Kapazitäten und Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes?

Dieses Mißverhältnis hat es in der E-Technik bereits 1968 gegeben, und 
seitdem hat sich nichts verbessert.

Bernhard

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Dipl.- Gott schrieb:
> daß die Arbeitslosenquote in der BRD hoch ist

2011
Arbeitslosenquote in Deutschland, Bundesagentur für Arbeit: 7,1%
Unemployment Rate in the USA, Bureau of Labor Statistics:   8.9%

von Dipl.-Gott (Gast)


Lesenswert?

Master schrieb:

> Ja ja wir hams begriffen. FH Scheiße, Uni Top.

Nein. Ich stellte schon einmal klar, daß ich das weder sage noch denke.

Der FH-Gebrauchsingenieur ist für mich aber einfach veraltet, 
ungenügend, überflüssig. Siehe oben.


>> Abbrecherquoten in den Bachelorstudiengängen geringer als in den
>> Diplomstudiengängen.
>
> Quatsch.

Kein Quatsch. An der Uni, an der ich das Elektrotechnikdiplom erhielt, 
gehen die Abbrecherquoten in den elektrotechnischen 
Bachelorstudiengängen runter.


Ahoi

von Top-Entwickler (Gast)


Lesenswert?

Dipl.-Gott schrieb:
> An der Uni, an der ich das Elektrotechnikdiplom erhielt,
> gehen die Abbrecherquoten in den elektrotechnischen
> Bachelorstudiengängen runter.

An welcher Wald-und-Wiesen-Uni hast du dein Diplom gekauft?

von Master (Gast)


Lesenswert?

Dipl.-Gott schrieb:
> An der Uni, an der ich das Elektrotechnikdiplom erhielt,
> gehen die Abbrecherquoten in den elektrotechnischen
> Bachelorstudiengängen runter.

Schön für deine Uni. Deutschlandweit muss man aber sagen dass die 
Abbrecherquoten in den Bachelorstudiengängen angestiegen sind. Auch 
Elektrotechnik. Ist Fakt.

von Dipl.-Gott (Gast)


Lesenswert?

Top-Entwickler schrieb:
> Dipl.-Gott schrieb:
>> An der Uni, an der ich das Elektrotechnikdiplom erhielt,
>> gehen die Abbrecherquoten in den elektrotechnischen
>> Bachelorstudiengängen runter.
>
> An welcher Wald-und-Wiesen-Uni hast du dein Diplom gekauft?

:-)

Es wurde eine große Menge Stoff gestrichen; die Mathematikvorlesungen 
wurden restrukturiert, statt 2 gewaltiger Hammerschläge (Mathe I/ Ende 
2. Sem., Mathe II/ Ende 4. Sem.) gibt es im Bachelor 4 kleinere 
Matheklausuren; die Relation Vorlesung-Übung wurde verändert und es 
werden weniger Vorlesungen und mehr Übungen angeboten, so daß der 
Schwerpunkt von Mathematik auf Kampfrechnen verschoben wurde; es werden 
mehr Hausaufgaben gegeben, die außerdem in die Bewertung eingehen, 
während im Diplom ausschließlich die Fachprüfung zählte; die 2 
Abschlußarbeiten des Diploms (Studienarbeit, Diplomarbeit) wurden 
ersatzlos gestrichen; die Bachelorarbeit ist im 6. Semester 
vorlesungsbegleitend anzufertigen und ihr Umfang beträgt nur ein halbes 
Semester; die Professoren wurden verpflichtet individuelle Termine für 
Wiederholungsprüfungen anzubieten, so daß sich keine Berge ausstehender 
Prüfungsleistungen mehr bilden können; das Prüfungsamt lockerte 
signifikant die Richtlinien für die Leistungsbescheinigung nach 
Formblatt §48 BaföG; die Fachvorlesungen im 3. Studienjahr mußten 
zwangsweise auf grundlegendes Niveau (undergraduate) reduziert werden; 
die theoretische Elektrotechnik wurde erheblich gekürzt.

Et cetera, et cetera, et cetera. Schöne neue Bachelorwelt. :-)


Ahoi

von Master (Gast)


Lesenswert?

Dipl.-Gott schrieb:
> Schöne neue Bachelorwelt. :-)

Und was genau willst du mit dem Gesülze ausdrücken?
Die Abbrecherquoten sind trotzdem angestiegen, siehs ein.

Und ich finde das Bachelor-Master System ganz gut. Nicht alles ist 
negativ an diesem System.

von Top-Entwickler (Gast)


Lesenswert?

Dipl.-Gott schrieb:
> es werden mehr Hausaufgaben gegeben, die außerdem in die Bewertung eingehen

Das finde ich im Prinzip ja nicht schlecht, dass Hausaufgaben in die 
Bewertung einfließen. Nur wie lässt sich kontrollieren, dass der Student 
die auch selbst gelöst hat?

von hansfirlefanz (Gast)


Lesenswert?

Dipl.- Gott schrieb:
> Das heißt, Du wirst
> Schwerpunkte setzen (müssen).

Dipl.- Gott schrieb:
> Generalistische Kompetenzen und Fokus auf profundes
> theoretischse Wissen sind daher entscheidend. Das Gegenteil von
> "praktisch" ist nicht "theoretisch" sondern "unpraktisch".

Was denn nun? Schwerpunkte oder Fokus auf profundes Theoretisches 
Wissen?

Dipl.- Gott schrieb:
> Schlußendlich wollte ich wenigens hin und wieder praktische Tätigkeiten
> verrichten, die einen Funken Lebensbezug enthalten, und die
> größtmögliche Vielfalt an Methoden und Kenntnissenin in der Praxis
> anwenden. Die Physik bietet hier nicht viel. Die logische Konsequenz
> war, die mathematisierteste Disziplin des Ingenieurwesens zu studieren,
> die Elektrotechnik.

ET studieren weil es mathematiklastig ist?

Dipl.- Gott schrieb:
> Das Idealbild
> eines Ingenieurs ist daher für mich auch nicht der theoretisch
> verflachte Gebrauchsingenieur von der FH, sondern der ideale Ingenieur
> ist sozusagen aufgebaut wie der Terminator: im Inneren Mathematiker und
> Physiker, während der eigentliche Elektrotechniker, den die Umwelt
> sieht, wie unsere Haut oben draufgepappt ist.

Diese Mathe-Ingenieursterminatoren erkennt man sofort am Karohemd und 
ihrer gefährlichsten Waffe: Neunmalkluge Sprüche. In der Nähe von 
praktischen Aufgaben ist man vor ihnen sicher.

Dipl.- Gott schrieb:
> Als vorteilhaft stellte sich heraus, daß ich in Ostdeutschland
> studierte, wo traditionell sehr, sehr viel mehr auf harte mathematische
> Grundlagen der Ingenieure geachtet wird als im Westen.

Deswegen hat die DDR auch großherziger Weise die rückständige BRD mit 
ihren schlechtausgebildeten Fachleuten integriert.

von meckerziege (Gast)


Lesenswert?

Direkt zu den Anfängerzahlen an der TU-München: Ich studiere zurzeit 
dort, so dass ich einen Einblick habe in mein Semester und auch zu den 
jüngeren:

Zum doppelten Abiturjahrgang in Bayern: Es gab vor 2 Semestern EINMALIG 
auch die Möglichkeit zum Sommersemester anzufangen. Das haben recht 
viele Leute genutzt. Diese (1. Semester) sind dann zu uns (2. Semester) 
mit in ein paar Vorlesungen gekommen. Diese Vorlesungen waren dann 
natürlich total überfüllt und man konnte nicht mehr anständig lernen. 
Sehr enttäuschend... Der Lärmpegel war enorm, die Räume sehr voll und 
insbesondere die Erstis sehr nervig.
Das es Probleme gab aufgrund unterschiedlichen Vorwissens brauche ich 
wohl nicht erwähnen?

Nächstes Semester:
Es waren afaik ein paar Leute mehr als sonst zu Beginn des Semesters da. 
Es wird auch soweit ich weiß versucht mehr Tutorübungen einzurichten. 
Haben aber auch schon wieder recht viele aufgegeben bzw. haben Probleme 
gehabt die Prüfungen zu bestehen. (es gibt auch gerüchte dass das 
leistungsniveau der studenten aufgrund mangelnder schulbildung [JETZT: 
G8] sehr stark gesunken ist...)

von Ludwig (Gast)


Lesenswert?

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Als Wachmann für 5 € auf die Stunde kriegt man möglicherweise was

jammmern jammern jammern jammern jammmern jammern jammern jammern
jammmern jammern jammern jammern jammmern jammern jammern jammern
jammmern jammern jammern jammern jammmern jammern jammern jammern
jammmern jammern jammern jammern jammmern jammern jammern jammern
jammmern jammern jammern jammern jammmern jammern jammern jammern
jammmern jammern jammern jammern jammmern jammern jammern jammern
jammmern jammern jammern jammern jammmern jammern jammern jammern
jammmern jammern jammern jammern jammmern jammern jammern jammern
jammmern jammern jammern jammern jammmern jammern jammern jammern
jammmern jammern jammern jammern jammmern jammern jammern jammern


vllt wir es ja besser so.... komm mal in ein gescheites Bundesland, da 
prügeln sich Firmen um gute Leute. Wenn man in der tiefsten Pampa nix 
findet, dann muss man halt von da weg ziehen, fertig.

von Micha S. (ernie)


Lesenswert?

Top-Entwickler schrieb:

Moin Moin,

> Dipl.-Gott schrieb:
>> es werden mehr Hausaufgaben gegeben, die außerdem in die Bewertung eingehen
>
> Das finde ich im Prinzip ja nicht schlecht, dass Hausaufgaben in die
> Bewertung einfließen. Nur wie lässt sich kontrollieren, dass der Student
> die auch selbst gelöst hat?

die Kontrolle kommt von ganz allein. Die nächste Klausur in der so eine
Hausaufgabe etwas abgewandelt auftaucht. Danach weiss der Abschreiber,
daß er für die Wiederholungsklausur mal selber lernen muß.
Hat er das dann immer noch nicht begriffen ...
Grüße,

Micha

von Автомат К. (dermeckrige)


Lesenswert?

Master schrieb im Beitrag #2617777:
> Ludwig schrieb:
>
>> vllt wir es ja besser so.... komm mal in ein gescheites Bundesland
>
> Der Typ ist ein Troll. Also einfach Ignorieren.

Wie oft soll ich das hier noch erzählen. "Der Typ" ist ein Mädchen, so 
ganz in echt mit T***** und M*****! Ich nehm es zumindest mal an, das 
sie welche hatt...

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Dr. Ing schrieb:
> Speziell, ja. Aber dafür sehr gefragt und "zukunftssicher".

Danke für die Anführungszeichen bei zukunftssicher. Ich weiß noch, wie 
sie den Airbus-Standort irgendwo in Norddeutschland schließen wollten - 
da sitzen dann die "zukunftssicheren" Ings. zu Hunderten auf der Straße.

Jobsicherheit ist heute wohl ein Fremdwort.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

>> Speziell, ja. Aber dafür sehr gefragt und "zukunftssicher".

> Danke für die Anführungszeichen bei zukunftssicher. Ich weiß noch, wie
> sie den Airbus-Standort irgendwo in Norddeutschland schließen wollten -
> da sitzen dann die "zukunftssicheren" Ings. zu Hunderten auf der Straße.

Und nach einem Jahr in wirklich zukunftssichere Greenjobs vom Jobcenter 
vermitelt ..

Laubfegen , wenn es hochkommt einen Biogarten betreuen , wie es im 
Berliner Raum praktiziert wird ..

von bitter (Gast)


Lesenswert?

> Als Wachmann für 5 € auf die Stunde kriegt man möglicherweise was

Der Wachmann kommt meist auf mindestens 10€ brutto die Stunde. Also etwa 
soviel wie ich als ET Ingenieur, der aber leider noch nie als Ingenieur 
arbeiten durfte, trotz hunderter bundesweiter Bewerbungen. Mein 
Diplomabschluss liegt aber auch schon 10 Jahre zurück.

von Dr. Ing (Gast)


Lesenswert?

Ein Abschluss allein reicht nunmal nicht.

Genausowenig wie gute Noten allein reichen.

Wer so lange nichts findet, sollte vor der eigenen Haustür kehren.

Allerdings ist das für die betroffenen Personen deutlich unangenehmer, 
als bei Gott und die Welt die Schuld zu suchen.

Sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, erfordert große Charakterstärke. 
Die bringen nur wenige mit.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> Der Wachmann kommt meist auf mindestens 10€ brutto die Stunde.

Ne , für BEWAFFNETEN Wachschutz gibt es 7-8 € auf die Stunde , ohne 
vielleicht mit Glück auf 5 ..

> Also etwa
> soviel wie ich als ET Ingenieur, der aber leider noch nie als Ingenieur
> arbeiten durfte, trotz hunderter bundesweiter Bewerbungen. Mein
> Diplomabschluss liegt aber auch schon 10 Jahre zurück.

Ohne Beziehungen läuft halt nichts ..

> Ein Abschluss allein reicht nunmal nicht.

Siehe etwas höher ..

> Genausowenig wie gute Noten allein reichen.

Liider ist es so ..

> Wer so lange nichts findet, sollte vor der eigenen Haustür kehren.

> Allerdings ist das für die betroffenen Personen deutlich unangenehmer,
> als bei Gott und die Welt die Schuld zu suchen.

> Sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, erfordert große Charakterstärke.
> Die bringen nur wenige mit.

Sagt man , ist es aber nicht so ..

Es gibt einfach zu viele Absolventen , und es wird noch VIEL VIEL 
schlimmer kommen ..

von Автомат К. (dermeckrige)


Lesenswert?

@Dipl Ing ( FH ) (Gast):

Sag mal, was machst Du jetzt eigentlich beruflich? Bist du zufrieden 
damit?

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

hansfirlefanz schrieb:

> Was denn nun? Schwerpunkte oder Fokus auf profundes Theoretisches
> Wissen?

Wo ist der Widerspruch, den Du hier konstruieren willst?



> Diese Mathe-Ingenieursterminatoren erkennt man sofort [...]

Dich jedenfalls erkennt man an dümmlichsten Stammtischsprüchen.



> In der Nähe von praktischen Aufgaben ist man vor ihnen sicher.

Ich habe in meinem Hochleistungsprüffeld täglich gewiß mehr praktische 
Aufgaben als Du. Soviel zu dieser dümmlichen Bemerkung.



> Deswegen hat die DDR auch großherziger Weise die rückständige BRD mit
> ihren schlechtausgebildeten Fachleuten integriert.

Daß die Schulbildung in der DDR wesentlich besser war und dieser Fakt in 
der einschlägigen Fachliteratur allgemein akzeptiert ist, brauche ich 
hier nicht noch einmal zu wiederholen.

Dein Gassenhauer offenbart auch beträchtliche historische Unbildung. Zum 
Beispiel profitierte der Wirtschaftsstandort Bayern in extremster 
Weise von den solide ausgebildeten, hochqulifizierten Fachkräften aus 
der DDR.

Das nenne ich immer die bayrische Selbstgefälligkeit - das bayrische 
Schulsystem war in der Vergangenheit zu keiner Zeit in der Lage, 
genügend
Fachkräfte von brauchbarer Qualität hervorzubringen und hielt trotzdem 
am leistungsschwachen, veralteten dreigliedrigen Schulsystem fest, 
forcierte weiterhin das überflüssige westdeutsche Bummelabitur, das 1 
Jahr länger als üblich dauerte und trotzdem weniger Stoff vermittelte 
als das Abitur der ostdeutschen EOS in 12 Klassen. Parallel wird auf die 
Einheitsschule eingedroschen, deren jahrzehntelangen 
Qualifizierungsleistungen 1990-1994 aber mit Kußhand genommen wurden.

Und trotz des signifikanten Absinkens des Bildungsniveaus in 
Ostdeutschland auf das Niveau Westdeutschlands, was ungefähr seit 1995 
gemessen werden konnte, dauerte es nach der brutalen Zerschlagung der 
Einheitsschule nur 15 Jahre bis die Ossis die Wessis erneut in 
Bildungsfragen überflügeln konnten, und diesmal auf deren ureigenstem 
Territorium, dem gegliederten Schulsystem - ungeachtet der empfindlich 
beschränkten Bildungsressourcen, ungeachtet des Abiturs in 12 Jahren, 
ungeachtet der hohen Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit, 
ungeachtet der engen Leistungsbegrenzungen, denen das veraltete 
gegliederte Schulwesen unterliegt. Diese unglaubliche Leistung nach 
einem politisch erzwungenen Wiederaufbau des Schulsytems, den eigentlich 
die Mehrheit der Bürger 1990 nicht wollte, führt zur Frage: Was geht 
schief im Süden der BRD? :-)



Ahoi

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> Sag mal, was machst Du jetzt eigentlich beruflich? Bist du zufrieden
> damit?

Mache selbstverständlich was in Richtung BWL ..

Und rate JEDEN von einem MINT Studium selbstverständlich ab ..

von Dr. Ing (Gast)


Lesenswert?

Dass ohne Beziehung nichts liefe, ist faktisch falsch.

Das dient nur wieder der eigenen Schönfärberei der heiklen Situation.

So findet man Argumente, sich selbst nicht verantworten zu müssen.

Wie gesagt, eine Diskussion ist hier leider sinnbefreit. Du wirst immer 
wieder (und wenn halt immer nur die selben) Argumente finden, weshalb Du 
für deine Situation nicht verantwortlich bist.

Und wenn nichts mehr, dann werden Weltuntergangsszenarien gemalt. Das 
ist leidet typisch.

Sei es Dir gegönnt, solange Du so besser schlafen kannst.

Liebe Grüße
Dr.Ing.

von Mann ey! (Gast)


Lesenswert?

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Sag mal, was machst Du jetzt eigentlich beruflich? Bist du zufrieden
>> damit?
>
> Mache selbstverständlich was in Richtung BWL ..
>
> Und rate JEDEN von einem MINT Studium selbstverständlich ab ..

Es heißt jedeM. Taugst du eigentlich generell was?

von Dr. Ing (Gast)


Lesenswert?

BTW:

Wer nur studiert, um später ein "schönes" Leben zu führen, hat sowieso 
schon verloren - und zwar bereits zu Studienbeginnn.

Den Ingenieuren - auch den heutigen Absolventen - geht es hervorragend. 
Den Sinn für die gesellschaftliche Realität haben leider nur viele 
verloren.

von Автомат К. (dermeckrige)


Lesenswert?

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Sag mal, was machst Du jetzt eigentlich beruflich? Bist du zufrieden
>> damit?
>
> Mache selbstverständlich was in Richtung BWL ..
>
> Und rate JEDEN von einem MINT Studium selbstverständlich ab ..

Was heisst selbstständig, Ich AG, freiberuflich? Ein BWL-Studium 
nebenher?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> Was heisst selbstständig, Ich AG, freiberuflich? Ein BWL-Studium
> nebenher?

Auf jeden fall international ..

von bitter (Gast)


Lesenswert?

>Ein Abschluss allein reicht nunmal nicht.
>Genausowenig wie gute Noten allein reichen.
>Wer so lange nichts findet, sollte vor der eigenen Haustür kehren.
>Allerdings ist das für die betroffenen Personen deutlich unangenehmer,
>als bei Gott und die Welt die Schuld zu suchen.
>Sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, erfordert große Charakterstärke.
>Die bringen nur wenige mit.

Du wirst es vermutlich nicht nachvollziehen können. Aber zu der 
damaligen Zeit sind sehr viele Absolventen leer ausgegangen und sind 
bestenfalls in Hilfsarbeiterjobs hängen geblieben, wenn sie keine 
sonstigen guten Beziehungen hatten. Und nach 10 Jahren habe ich wirklich 
keine große Motivation mehr meine Zeit und mein bischen Geld für 
Bewerbungen zu opfern, da mir klar ist, dass meine Chancen nach so 
langer Zeit gegen Null gehen. Ich habe für diese Anstrengungen schon 
viel zu viel Geld und Zeit verschwendet.  Da will ich jetzt mit meiner 
Zeit was sinnvolleres anfangen und lebe glücklicher wenn ich mich mit 
meiner Situation abfinde. Es ist für die Trolle hier natürlich immer am 
einfachsten, den Bewerbern die ganze Schuld ihrer Erfolgslosigkeit in 
die Schuhe zu schieben, ohne die speziellen politischen und 
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu der jeweiligen Zeit überhaupt zu 
kennen. Da es nunmal mehr Bewerber als Stellen gibt (auch heute noch!), 
kann logischerweise nicht jeder eine Stelle bekommen.

von Dr. Ing. (Gast)


Lesenswert?

Dann ist ja gut. =)

von Autistischer Spitzenverdiener (Gast)


Lesenswert?

Dr. Ing schrieb:
> Den Ingenieuren - auch den heutigen Absolventen - geht es hervorragend.

Ein Gehalt von 33k in deiner Klitsche nennst du hervorragend?

von Dr. Ing (Gast)


Lesenswert?

Das ist das mögliche niedrigste Einstiegsgehalt zurzeit ohne spezielle 
Kenntnisse beim Bewerber.

Nach einem Jahr winkt i. d. R. die Festanstellung zu verbesserten 
Konditionen.

Der Durchschnitts-Ingenieur bzw. Informatiker mit 3 Jahren BE bekommt 
bei uns ca. 40k € Jahresbrutto und hat einen guten Job in einem 
familiären Umfeld. Unter normaler Weiterentwicklung landet er nach 5 
Jahren BE bei ca. 46k € Jahresbrutto.

Das alles als durchschnittler Ingenieure, ohne besonders gute Noten, 
ohne Regelstudienzeit als Muss, ohne besondere Spezialkenntnisse, ohne 
Führungsverantwortung, ohne Reisebereitschaft (sehr wenige Ausnahmen), 
ohne besonderen Leistungsdruck, usw.

Wir müssen uns dafür sicher nicht schämen und ja ich denke, es geht den 
Ingenieuren und Informatikern nach wievor hervorragend!

Man schaue sich nur mal andere akademische Berufe an, die mitnichten ein 
leichteres Studium absolviert haben und von solch einer beruflichen 
Perspektive nur träumen können.

Ganz zu schweigen von vielen Ausbildungsberufen und den vielen Arbeitern 
in unserem Land.

Ich denke, das kann sich sehen lassen und wir müssen uns auch nicht über 
mangelnde Bewerberzahlen beschweren oder uns Ausbeuter schimpfen lassen.

von Naja (Gast)


Lesenswert?

Dr. Ing schrieb:
> Der Durchschnitts-Ingenieur bzw. Informatiker mit 3 Jahren BE bekommt
> bei uns ca. 40k € Jahresbrutto und hat einen guten Job in einem
> familiären Umfeld. Unter normaler Weiterentwicklung landet er nach 5
> Jahren BE bei ca. 46k € Jahresbrutto.

40 brutto ? Das haut mich aber nicht von den Socken...

Und wenn das der Durchschnitt ist, dann gibt es bessere, aber auch 
schlechtere Zahlen.

Und nein, "Leistung" macht nicht den Unterschied, es sind andere, viel 
wichtigere Faktoren, über die leider wenig gesprochen wird (Firmengröße, 
Branche, Beziehungen, Große Klappe usw.)

Und mit dem familiären Umfeld ist es auch nicht sehr weit her.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> und wir müssen uns auch nicht über
> mangelnde Bewerberzahlen beschweren

Tja , das könnte schon stimmen ..

von Dr. Ing (Gast)


Lesenswert?

Ich glaube, wie familär das Verhältnis im Unternehmen ist, kannst du 
nicht beurteilen. Ich behaupte, es herscht ein sehr gutes und offenes 
Verhältnis untereinander. Es würde mich jedenfalls sehr enttäuschen, 
wenn es nicht so wäre. Als KMU können wir nur bestehen, wenn alle an 
einem Strang ziehen und das klappt nun seit mehr als 15 Jahren!

Wir sind ein KMU und bezahlen für unsere Größe und Region gut.

Mit "Durchschnitt-Ingenieur" ist nicht "Durchschnitts-Gehalt" gemeint!

Ich meine schon den "Durchschnitts-INGENIEUR" (bzw. -Informatiker).

Wir haben auch gute Leute und TOP Leute, die auch entsprechend mehr 
(auch bereits zum Einstieg) verdienen. Zudem ist die Fluktuation bei uns 
äußerst gering. Selbst Top-Leute bleiben bei uns, obwohl sie anderswo 
noch mehr verdienen könnten. Preislich können wir nicht immer mithalten, 
aber wir bezahlen fair.


Unterdurchschnittliche Ingenieure beschäftigen wir nicht. Das können wir 
uns als KMU nicht leisten. Bei Absolventen ist u. a. die Note 
entscheidend, aber noch viel mehr der Einstellungstest und das 
persönliche Gespräch, bei dem praktische Übungen durchgeführt werden.

Man ist da regelmäßig erstaunt, wie wenig Problemlösungskompetenzen und 
technisches Verständnis bei leider vielen Bewerbern vorhanden ist! 
Solche Leute können wir leider nicht beschäftigen.


Nochmal zum Gehalt:
Ja, man kann anderswo mehr verdienen. Dafür brauchen wir uns aber nicht 
zu schämen. Es steht jedem frei, sich unserem Team anzuschließen oder es 
bleiben zu lassen.


BTW:
Wir sind stolz, keinerlei Kurzarbeit oder Zeitarbeit bei uns gehabt zu 
haben. Vielen scheint gar nicht klar zu sein, was für Anstrengungen es 
Bedarf, Mitarbeiter zu beschäftigen. Ein wenig mehr Verständnis für 
Unternehmer wünschte man sich ab und an in diesem Land.

Zurzeit ist es en vogue auf Unternehmer zu schimpfen. Diese Kultur 
beobachte ich mit Skepsis. Ich glaube nicht, dass wir als 
Technologiestandort so weiterkommen - zumal nicht in diesen Zeiten.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> Wir sind stolz, keinerlei Kurzarbeit oder Zeitarbeit bei uns gehabt zu
> haben.

Das könnte sich verdammt schnell ändern ..

> Zurzeit ist es en vogue auf Unternehmer zu schimpfen.

Veständlich ..

> Diese Kultur
> beobachte ich mit Skepsis.

Ist Dein gutes recht ..

> Ich glaube nicht, dass wir als
> Technologiestandort so weiterkommen - zumal nicht in diesen Zeiten.

EBEN !!

von Autistischer Spitzenverdiener (Gast)


Lesenswert?

Dr. Ing schrieb:
> Zurzeit ist es en vogue auf Unternehmer zu schimpfen. Diese Kultur
> beobachte ich mit Skepsis. Ich glaube nicht, dass wir als
> Technologiestandort so weiterkommen - zumal nicht in diesen Zeiten.

Mach mal nicht auf Selbstmitleid. Beschimpfst hier deine eigenen 
Mitarbeiter als Kellerkinder, die man nicht zum Kunden mitnehmen kann.



> Der Durchschnitts-Ingenieur bzw. Informatiker mit 3 Jahren BE bekommt
> bei uns ca. 40k € Jahresbrutto und hat einen guten Job in einem
> familiären Umfeld. Unter normaler Weiterentwicklung landet er nach 5
> Jahren BE bei ca. 46k € Jahresbrutto.

Bekomme mit weniger als 2,5 Jahren BE ca. 55k brutto bei einem KMU.

von Dr. Ing (Gast)


Lesenswert?

Wir hatten vorallem 2009 und 2010 stark zu kämpfen, sind da aber 
rausgekommen. Wie gesagt: Ohne Kurzarbeit bzw. Zeitarbeit, Lohnkürzen o. 
ä.

Da wir in den Jahren zuvor stehts organisch gewachsen sind und 
konservativ wirtschaften, konnten wir u. a. Rücklagen bilden, die uns in 
schweren Phase über Wasser gehalten haben.

Uns kam natürlich auch die weltwirtschaftliche Erholung, die Ende 2009 
begann, gelegen. Auch wenn die Erholung vorallem durch die Expansionen 
in den Schwellenländern und weniger in den Industrieländern - wo die 
auslaufenden staatlichen Förderungsmaßnahmen Anfang 2010 ebenfalls dem 
Aufschwung dämpften - zustande kamen.

Die Unwägbarkeiten der Konjunktur- und Nachfrageentwicklung sind derzeit 
weiterhin vorhanden. Wir gehen aber davon aus, dass wir aufgrund unserer 
Erfahrung besonders in schwierigen Zeiten eine bessere Überlebenschance 
haben als unsere Mitbewerber.

Inwzischen sind wir sogar wieder so weit, Rücklagen aufzubauen. Das 
macht uns zuversichtlich.

Zudem sind wir stets positiv-realistisch, sonst wären wir auch keine 
Unternehmer. ;)

von Dr. Ing (Gast)


Lesenswert?

@ Autistischer Spitzenverdiener (Gast):

Selbstmitleid liegt mir fern. Ich möchte nur mal die andere Seite der 
Medaille vertreten und für ein wenig Verständnis werben.

Zudem würde ich meine Kollegen niemals als "Kellerkinder" beschimpfen. 
Ich weiß nicht, wo du das aufgeschnappt hast. Von mir kamen solche 
Aussagen mit Sicherheit nie. Allerdings habe ich hier in den letzen 
Tagen "Spaßbeiträge" von Leuten entdeckt, die sich "Dr.Ing" betiteln. 
Das steht jedem frei, schließlich bin ich auch nur Gast hier mit diesem 
Nick. Allerdings solltest du das auch wissen und keine falschen Urteile 
ziehen!

Unser Mitarbeiter sind unser höchstes Gut und bekommen unser 
Wertschätzung.

Wie gesagt: Woanders kann man mehr verdienen, aber dafür schämen wir uns 
nicht. Wir haben unseren Mitarbeitern viel zu bieten und ich wage zu 
behaupten, dass unsere Mitarbeiter bei uns auch glücklich sind.

BTW:
Glückwunsch zu Deinem Verdienst! :)

von Autistischer Spitzenverdiener (Gast)


Lesenswert?

Dr. Ing schrieb:
> Zudem würde ich meine Kollegen niemals als "Kellerkinder" beschimpfen.
> Ich weiß nicht, wo du das aufgeschnappt hast. Von mir kamen solche
> Aussagen mit Sicherheit nie. Allerdings habe ich hier in den letzen
> Tagen "Spaßbeiträge" von Leuten entdeckt, die sich "Dr.Ing" betiteln.

Wenn das nicht von dir war sondern von einem Namensfake, dann 
entschuldige ich mich. Auch für die Begriffe Provinzklitsche usw. Die 
Beiträge wurden anscheinend inzwischen auch gelöscht.

von Dr. Ing (Gast)


Lesenswert?

@ Autistischer Spitzenverdiener (Gast):

Kein Problem, dafür brauchst Du dich auch nicht entschuldigen, es ist 
hier bei Gastbeiträgen schließlich nicht sofort erkennbar, wer hinter 
dem Nick steht.

Insgesamt denke ich, dass man zw. Unternehmern und Kapitalisten 
unterscheiden muss. Leider sind viele Kapitalisten inzwischen als 
"Unternehmer" unterwegs und sorgen für einen schlechten Ruf in der 
breiten Masse.

Wir nehmen uns raus, Unternehmer "alter Schule" zu sein. Dazu gehört es 
u. a., für sichere Arbeitsplätze, ein angenehmenes Klima, gerechte 
Bezahlung und soziale Verantwortung im Unternehmen zu sorgen.

Kapitalisten sorgen sich nur um ihre kurzfristige Rendite. Das sind für 
mich aber ganz klar KEINE Unternehmer.

Mein Gefühl sagt mir aber, dass wir in Deutschland sehr viele "wahre" 
Unternehmer haben. Unser Mittelstand darf nicht wegbrechen und damit 
meine ich die vielen KMUs.

Meine Skepsis möchte auch dies zum Ausdruck bringen. Ich will nicht in 
einem Land ohne große Mittelschicht leben müssen und dafür braucht es 
die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmer. Allerdings nützt 
das alles nichts ohne motivierte Mitarbeiter - eine Hand allein kann 
nicht klatschen.

Von daher mein kleiner Appel, nicht immer schwarz zu malen und die 
Situation schlechter zu machen, als sie ist. Wir brauchen Optimismus, um 
auch durch schwere Zeiten zu kommen.

Natürlich konnte vor 10 Jahren noch im Schnitt mehr (an Absolventen) 
gezahlt werden, aber die Verantwortung Arbeitsplätze langfristig zu 
sichern, ist nicht leichtfertig zu nehmen.

Aus Sicht eines Unternehmers stehen wir in den nächsten Jahren vor 
entscheidenden Fragen, die vor allem die Arbeitskultur in unserem Land 
betreffen.

Sollte sich ein Keil zw. Unternehmern und Arbeitnehmern bilden, haben 
beide Seiten verloren.

von hansfirlefanz (Gast)


Lesenswert?

Dipl.- Gott schrieb:
> Dich jedenfalls erkennt man an dümmlichsten Stammtischsprüchen.

Dipl.- Gott schrieb:
> Wir hatten
> regelmäßige Bier- und Schnapsabende zum Wegspülen der Sorgen und
> Matheklausuren.

Zumindest kann ich dir deine Erfahrung am Stammtisch nicht absprechen.

Dipl.- Gott schrieb:
> Dein Gassenhauer offenbart auch beträchtliche historische Unbildung. Zum
> Beispiel profitierte der Wirtschaftsstandort Bayern in extremster
> Weise von den solide ausgebildeten, hochqulifizierten Fachkräften aus
> der DDR.

Dann belege mir dies. Haufenweise DDR Ingenieure wurden nach der Wende 
arbeitslos und waren selbst über einen Facharbeiterjob froh. Das Wissen 
und die Arbeitsweise waren nicht mehr zu gebrauchen.
Zudem galt das Leistungsprinzip nur eingeschränkt.
Das wirklichen Spitzenkräfte auch in Bayern zu etwas wurden bestreite 
ich nicht, allerdings nicht die Masse. Die Vorstandssitzungen bei BMW 
oder Siemens sind auch immer noch auf deutsch, nicht sächsisch oder so.

Falls du die Zeit vor dem Mauerbau meinen solltest: Da gab es keine 
Ossis, denn die deutsche Teilung war längst nicht in Köpfen akzeptiert.

Dipl.- Gott schrieb:
> Diese unglaubliche Leistung nach
> einem politisch erzwungenen Wiederaufbau des Schulsytems, den eigentlich
> die Mehrheit der Bürger 1990 nicht wollte, führt zur Frage: Was geht
> schief im Süden der BRD? :-)

Nichts. Da kannst du mit deinen Ossis-sind-schlauer-Argumenten auch 
nicht punkten. Wenn der Westen nicht Milliarden bei uns reingepumpt 
hätte, würdest du noch im Altbau mit Ofenheizung und Plumpsklo wohnen.
Jeden Morgen dürftest du dann mit deinem Trabant, dem Vorzeigeprodukt 
des Wissensstandortes DDR, in deinen volkseigenen High-Tech-Betrieb 
fahren. Mit Reissbrett und SR1 gehts dann ans Entwickeln.

Dipl.- Gott schrieb:
> Ich habe in meinem Hochleistungsprüffeld täglich gewiß mehr praktische
> Aufgaben als Du. Soviel zu dieser dümmlichen Bemerkung.

Dieses Prüffeld befindet sich wohl direkt vor dem Barhocker?

von Ludwig (Gast)


Lesenswert?

Dr. Ing schrieb:
> Der Durchschnitts-Ingenieur bzw. Informatiker mit 3 Jahren BE bekommt
> bei uns ca. 40k € Jahresbrutto und hat einen guten Job in einem
> familiären Umfeld. Unter normaler Weiterentwicklung landet er nach 5
> Jahren BE bei ca. 46k € Jahresbrutto.
>
> Das alles als durchschnittler Ingenieure, ohne besonders gute Noten,
> ohne Regelstudienzeit als Muss, ohne besondere Spezialkenntnisse, ohne
> Führungsverantwortung, ohne Reisebereitschaft (sehr wenige Ausnahmen),
> ohne besonderen Leistungsdruck, usw.

ich schmeiss mich weg. 46k nach 5 !!! Jahren BE ? die gibts bei mir 
schon für Einsteiger ! und ich arbeite nicht im Konzern, sondern bei nem 
größeren Mittelständler. In welcher Region sitzt ihr den ?

hansfirlefanz schrieb:
> Nichts. Da kannst du mit deinen Ossis-sind-schlauer-Argumenten auch
> nicht punkten. Wenn der Westen nicht Milliarden bei uns reingepumpt
> hätte, würdest du noch im Altbau mit Ofenheizung und Plumpsklo wohnen.
> Jeden Morgen dürftest du dann mit deinem Trabant, dem Vorzeigeprodukt
> des Wissensstandortes DDR, in deinen volkseigenen High-Tech-Betrieb
> fahren. Mit Reissbrett und SR1 gehts dann ans Entwickeln.


eben ! mir wurde in Bayern übrigens berichtet, dass Schüler aus der Ex 
DDR in der Schule nicht besser waren wenn sie nach Bayern gezogen sind. 
Meist hatten diese sogar noch Probleme.

Aber ok, Dipl.-Gott ist ein Ostalgiker. Er lebt ja angeblich in den USA 
bzw. möchte dort hin. Bin mal gespannt wie er dort so lebt mit seiner 
Einstellung. "Sozialist" ist dort in vielen Kreisen ja schon eine 
schwere Beleidigung.

Wie kann man nur ernsthaft so einen Unrechtsstaat wie die DDR nur loben. 
Übrigens, wenn die DDR trotz angeblich so gut ausgebildeter Leute nur 
nen Trabi bauen konnte, auf den man auch noch 10 Jahre lang warten 
musste, zeigt das ja wie ineffektiv der Sozialismus mit Mitarbeitern und 
Produktionsmitteln wirtschaftet.

von Mark E.Tender (Gast)


Lesenswert?

So sieht es aus

Beitrag "Re: Ein Viertel mehr Ingenieurstudenten in 2011"

Schau dir mal die Gehälter an, wo wir mit dem drastischen Überangebot 
hinkommen.

Und auch diese Grafik ist interessant:

http://www.mikrocontroller.net/attachment/139620/abolventengehaelter-fuer-mintfachkraefte-2010.jpg

von Ludwig (Gast)


Lesenswert?

wobei ich die Gehälter noch zu hoch finde in der Statistik. Wo ist den 
bitte eine Quelle dafür ? Normalo Absolvent bekommt im Bundesschnitt 
doch keine 50 tsd Einstiegsgehalt. Wenn dem so wäre, sollt es ja leicht 
sein in Stuttgart oder München auch 60 k zu kriegen, was definitiv nicht 
der Fall ist.

Dennoch finde ich kann man mit einem normalen Ing Gehalt sehr gut leben, 
besser als andere Akademiker ! ich krieg mit 2 Jahren BE so 2500 netto 
und weiss schon gar nicht wohin mit dem Geld. Ich kann damit sehr 
sorgenfrei leben, darum verstehe ich das gejammere hier nicht. Selbst 
mit 2000 netto hat man doch als Single ein sehr angenehmes Leben !

von hansfirlefanz (Gast)


Lesenswert?

Ludwig schrieb:
> Aber ok, Dipl.-Gott ist ein Ostalgiker. Er lebt ja angeblich in den USA
> bzw. möchte dort hin. Bin mal gespannt wie er dort so lebt mit seiner
> Einstellung. "Sozialist" ist dort in vielen Kreisen ja schon eine
> schwere Beleidigung.

Der lebt schon dort wie er sagt. Interessant sind allerdings die Zeiten, 
zu denen er postet (min. -6h zur Ostküste). Diese liegen voll in der 
Arbeitszeit.
Natürlich sind amerikanische Firmen dafür bekannt ostdeutschen 
Spitzenmitarbeitern Zeit für ihre privaten Internetaktivitäten zu 
bezahlen.
Und dieses Schubladendenken gepaart mit schön viel Vorurteilen müsste 
ihm dort eigentlich schon längst vergangen sein.
Vom Bildungssystem ganz zu schweigen.

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

hansfirlefanz schrieb:
> Natürlich sind amerikanische Firmen dafür bekannt ostdeutschen
> Spitzenmitarbeitern Zeit für ihre privaten Internetaktivitäten zu
> bezahlen.

Er ist Post-Doc an der Uni seinen Aussagen nach

von hansfirlefanz (Gast)


Lesenswert?

Und: Matheterminator mit Uni-Diplom und dann am Prüffeld(!!!) arbeiten.

von Single (Gast)


Lesenswert?

Ludwig schrieb:
> mit 2000 netto hat man doch als Single ein sehr angenehmes Leben
solange kann geld hat, kann man auch mit 1000,- noch  angenehm leben.

Trotzdem bleibt die Tatsache, dass die Gehälter für Jungingenieure in 
den Keller zu gehen scheinen und zwar noch rapider, als es die Statistik 
sagt, da ja offenbar jeder zweite hier im angeblichen unteren Quartil 
liegt.

>Normalo Absolvent bekommt im Bundesschnitt
>doch keine 50 tsd Einstiegsgehalt. Wenn dem so wäre, sollt
> es ja leicht sein in Stuttgart oder München auch 60 k zu kriegen
Die Mitte sicher nicht, aber das obere Quartil wird wahrscheinlich 
vermehrt die Region Stutgart und München sein.

von Dipl.-Gott (Gast)


Lesenswert?

hansfirlefanz schrieb:

> Dann belege mir dies. Haufenweise DDR Ingenieure wurden nach der Wende
> arbeitslos und waren selbst über einen Facharbeiterjob froh.

Weil der Osten deindustrialisiert wurde und auf Grund der 
wirtschaftspolitischen Richtungsänderung unter Honecker, die letztlich 
die relativ gesunde DDR-Wirtschaft Ende der 60er ruinierte, viel zuviele 
Ingenieure vorhanden waren.



> und die Arbeitsweise waren nicht mehr zu gebrauchen.

Quatsch. Das Gros der Ingenieure und Facharbeiter konnte sich in 
kürzester Zeit umstellen.



> allerdings nicht die Masse.

Die halbe technische Intelligenz der DDR wanderte in den Süden und 
Westen ab. Wir sprechen hier von einigen hunderttausend Arbeitskräften 
Minimum.



> deinem Trabant, dem Vorzeigeprodukt des Wissensstandortes DDR

Schwachsinn. Du kennst offensichtlich weder die Entwicklungsgeschichte 
des Trabants noch ist Dir bewußt, daß es überraschend viel Kombinate 
gab, die auf internationalem Niveau produzierten und als harte 
Konkurrenten respektiert wurden. Ein bekanntes Beispiel in der 
Elektrotechnik war das Transformatoren- und Röntgenwerk Dresden. Egal 
mit wem man sich unterhält, Hipotronics, Haefely etc., "TuR" wurde als 
ernstzunehmender Konkurrent wahrgenommen und schaffte immer wieder 
hervorrangende technische Leistungen. Im Bereich der Freiluftprüffelder 
und Freiluftversuchsfelder stellte TuR sogar das Maß aller Dinge dar. 
Das größte Hochspannungsfreiluftversuchsfeld der Welt wurde bspw. von 
TuR errichtet.

HIGHVOLT Prüftechnik Dresden ist vom einstigen TuR übriggeblieben und 
ist der qualitative Marktführer auf dem Gebiet der 
Hochspannungsprüftechnik.
Das ist nur 1 Beispiel von vielen. Dieses Märchen von der unheilbar 
veralteten, bankrotten DDR-Wirtschaft ist längst widerlegt und wird nur 
noch von rechtskonservativen Spinnern wie eine tibetanische Gebetsmühle 
wiederholt. Publikationen gerade von westdeutschen Universitäten 
zeichnen ein wesentlich differenzierteres Bild.



> SR1 gehts dann ans Entwickeln.

Der SR1 ist ein hervorragender Taschenrechner. Er hat alle Funktionen, 
die ein Schüler braucht. Nebenbemerkung: Der Einsatz des SR1 und die 
Einbindung des Taschenrechners in Unterricht und Lehrplan gelten 
übrigens retrospektiv als mustergültig. Im Westen wurde der 
Taschenrechner Anfang der 70er einfach irgendwie zugelassen und 
verursachte vor allem Probleme. Es gab keine Konzepte, es gab keine 
richtig ausgebildeten Lehrer, der Lehrer war nicht angepaßt worden, die 
große Modellvielfalt verhinderte jedwede Effektivität. In der DDR 
hingegen wurde der Lehrplan aufwendig restrukturiert, vorher genau 
geforscht, wie der Rechner wann helfen kann und wie der Unterricht 
verändert werden muß. Die Lehrerbildung wurde sofort angepaßt, die 
Mathelehrer systematisch qualifiziert und in 24 Kontrollklassen des 
Bezirks Dresden wurde die Praxistauglichkeit des Gesamtkonzeptes in 
Feldversuchen untersucht. Mitte der 80er erfolgte dann die offizielle 
und problemlose Überleitung vom Rechenstab zum Taschenrechner, ohne 
daß das sogenannte Rechnenkönnen der Schüler beeinträchtigt wurde. (Auch 
in der DDR fürchteten nämlich viele Lehrer anfangs, daß der Rechner die 
Kinder inkompetent gegenüber Papier-und-Bleistift-Rechnungen machen 
könnte.)

Aber was rede eigentlich; daß einige sogenannte "Ingenieure" hier eben 
tatsächliche Gebrauchsingenieure sind, die wahrscheinlich ein desolates 
Abitur auf das Parkett zauberten und eine ungenügende Allgemeinbildung 
sowie beschränkte intellektuelle Interessen haben, ist mir schon 
mehrfach aufgefallen und da wirken meine Erläuterungen wie Perlen vor 
die...



Ludwig schrieb:

> Eben! Mir wurde in Bayern übrigens berichtet, dass Schüler aus der Ex-
> DDR in der Schule nicht besser waren, wenn sie nach Bayern gezogen sind.
> Meist hatten diese sogar noch Probleme.

Unfug. Nachgewiesene Probleme gab es höchstens bei der 
Selbstdarstellung. Während die ostdeutsche Einheitsschule den Inhalt und 
die Substanz der Fächer extrem betonte, vor allem deutsche Sprache und 
die mathematische-naturwissenschaftlich-polytechnische Bildung, ist das 
gegliederte Schulsystem traditionell sehr textlastig und 
geisteswissenschaftlich ausgerichtet. Diese Einseitigkeit zuungunsten 
der mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Fächer wurde bei der 
Umstellung auf das Kurssystem im Abitur nochmals bestätigt und 
verstärkt. Für die Ossis war es sozusagen ungewohnt, daß 
Selbstdarstellung vor Substanz geht. Davon abgesehen gab es keinerlei 
Probleme. Die meisten Ossis wechselten von der Polytechnischen 
Oberschule problemlos auf westdeutsche Gymnasien und waren in Deutsch 
(Grammatik, Orthographie), Mathe und MNT trotzdem voraus.



> Dipl.-Gott ist ein Ostalgiker.

Bin ich nicht; ich differenziere einfach nur und beschäftige mich mit 
Sachen anstatt wie ihr dümmlich und ungebildet zu poltern.



> Wie kann man nur ernsthaft so einen Unrechtsstaat wie die DDR nur loben.

Das Wort Unrechtsstaat existiert im übrigen nicht beziehungsweise ist 
sinnlos. Es handelt sich um einen politischen Kampfbegriff des 
rechtskonservativen Lagers. Darüber hinaus lobe ich die Diktatur DDR 
nicht; dennoch ist das Leben nicht schwarz-weiß, sondern es gibt 
Graustufen. Und in diesem Sinne gibt es Sachen, die in der DDR einfach 
sehr gut organisiert wurden - besser als in der BRD. Lobt man damit die 
DDR, lobt man das Gesamtsystem und findet die DDR besser als die BRD? 
Mitnichten.



hansfirlefanz schrieb:

> Interessant sind allerdings die Zeiten, zu denen er postet
> (min. -6h zur Ostküste). Diese liegen voll in der Arbeitszeit.

An anderer Stelle erklärte ich schon früher: Ich habe ein Büro und 
teilweise auch Schreibtischsachen zu machen. Meine kurzen Kaffeepausen 
wähle selbständig und variabel.

Viel eher ist es interessant, wie kleingeistig und ungebildet man sein 
muß, um solche Banalitäten nicht zu verstehen und gleich zu 
unterstellen, ich löge.

Und um noch ein professionelles Argument zu bringen: Die Arbeit ist 
projektorientiert und very time-pressured. Wenn die Kunden jedoch wie 
die Friseure erscheinen oder es in unseren Anlagen technische 
Schwierigkeiten gibt, können beträchliche stand-by Situationen 
entstehen.



> ostdeutschen Spitzenmitarbeitern

Die erste richtige Bemerkung!
Ich bin tatsächlich der beste Jungingenieur hier und die Amis sind 
begeistert. Das ist bitte nicht arrogant zu verstehen, sondern geht aus 
meinen Leistungsbewertungen hervor.



D. I. schrieb:

> Er ist Post-Doc an der Uni seinen Aussagen nach

Nein. Das verwechselst Du. In einem anderen thread diskutierte ich mit 
einem angeblichen (!) Post-Doc/Uniangestellten über US-amerikanische 
Gehälter.



hansfirlefanz schrieb:
> Und: Matheterminator mit Uni-Diplom und dann am Prüffeld(!!!) arbeiten.

Warum nicht? Prüfingenieur gehört zu den anspruchsvollsten 
Ingenieurfunktionen überhaupt und der Job fordert mich insbesondere 
wegen des Universitätsdiploms, da ich von den Amis verantworungsintensiv 
und interdisziplinär beansprucht werde. Die hands-on Aspekte des Berufs 
habe ich mir schnell angeeignet; praktisch unbedarft bin ich ohnehin 
nicht, da ich in sämtlichen allgemeinbildenden Schulen das technischen 
Profil besuchte; deswegen auch die Kritik, inwieweit die 
Praxisorientierung ein Gewinn für die FH-Gebrauchsingenieure sein soll.

Zugegeben, die höhere Mathematik der Universität wie bspw. 
Funktionalanalyis oder Distributionentheorie brauche ich nicht ständig 
(höchstens in anspruchsvollen Designprojekten oder komplizierten 
Berechnungen), aber das damit verbundene Theorieverständnis brauche 
ich andauernd.

Wie gesagt, mein Ingenieurbild ist wesentlich größer gefaßt als der 
FH-Gebrauchsingenieur. :-)



Ahoi :-)

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

hansfirlefanz schrieb:
> dann am Prüffeld

man arbeitet im Prüffeld!

von Struct (Gast)


Lesenswert?

Frage674563 schrieb:
> Bei der E-Technik  wird der Mangel ja noch nicht ganz so sehr
> beschworen...

Von einem konkreten Maschinenbauer-Mangel habe ich aber auch noch nix 
Gehört.

Mit E-Technik machst du nichts Falsch, schon gar nicht wenn du an ne Uni 
darfst und dann auch durch kommst.

Hab mit meinem 2,3er FH nach 3 Bewerbungen 2 Vorstellungsgespräche 
gehabt und ein Angebot mit ERA-Gehalt in der Entwicklung bekommen. (vor 
ca. 6 Monaten).
( Vorsicht Einzelschicksal! ^^ meine ehemaligen Kommilitonen sind im 
großen und ganzen auch ganz gut dabei)

von hansfirlefanz (Gast)


Lesenswert?

Dipl.-Gott schrieb:
> da ich in sämtlichen allgemeinbildenden Schulen das technischen
> Profil besuchte; deswegen auch die Kritik, inwieweit die
> Praxisorientierung ein Gewinn für die FH-Gebrauchsingenieure sein soll.

Ich dachte du warst nur an einer polytechnischen ostdeutschen Schule. 
Das Fach Werken und Praxis an der FH sind allerdings ein wenig 
unterschiedlich.

Dipl.-Gott schrieb:
> Zugegeben, die höhere Mathematik der Universität wie bspw.
> Funktionalanalyis oder Distributionentheorie brauche ich nicht ständig
> (höchstens in anspruchsvollen Designprojekten oder komplizierten
> Berechnungen), aber das damit verbundene Theorieverständnis brauche
> ich andauernd.

Was wird denn im Prüffeld so designt? Wordvorlagen für die 
Messprotokolle?

Dipl.-Gott schrieb:
> Und um noch ein professionelles Argument zu bringen: Die Arbeit ist
> projektorientiert und very time-pressured. Wenn die Kunden jedoch wie
> die Friseure erscheinen oder es in unseren Anlagen technische
> Schwierigkeiten gibt, können beträchliche stand-by Situationen
> entstehen.

Also wenn es Probleme gibt oder Kunden kommen gehst du in dein Büro und 
widmest dich dem Forum.
Eigentlich auch selbstverständlich wenn Zeitdruck herrscht.

Dipl.-Gott schrieb:
> Dieses Märchen von der unheilbar
> veralteten, bankrotten DDR-Wirtschaft ist längst widerlegt und wird nur
> noch von rechtskonservativen Spinnern wie eine tibetanische Gebetsmühle
> wiederholt. Publikationen gerade von westdeutschen Universitäten
> zeichnen ein wesentlich differenzierteres Bild.

Bis auf wenige Ausnahmen ist dieses "Märchen" wohl war. Die Defizite der 
ostdeutschen Mangelwirtschaft war Hautgrund für den Umsturz.

Dipl.-Gott schrieb:
> Ich bin tatsächlich der beste Jungingenieur hier und die Amis sind
> begeistert. Das ist bitte nicht arrogant zu verstehen, sondern geht aus
> meinen Leistungsbewertungen hervor.

Ich gebe dir in Staatsbürgerkunde auch eine 1 mit Sternchen.

Dipl.-Gott schrieb:
> ie Lehrerbildung wurde sofort angepaßt, die
> Mathelehrer systematisch qualifiziert und in 24 Kontrollklassen des
> Bezirks Dresden wurde die Praxistauglichkeit des Gesamtkonzeptes in
> Feldversuchen untersucht. Mitte der 80er erfolgte dann die offizielle
> und problemlose Überleitung vom Rechenstab zum Taschenrechner, ohne
> daß das sogenannte Rechnenkönnen der Schüler beeinträchtigt wurde. (Auch
> in der DDR fürchteten nämlich viele Lehrer anfangs, daß der Rechner die
> Kinder inkompetent gegenüber Papier-und-Bleistift-Rechnungen machen
> könnte.)

Für einen Jungingenieure hast du aber gute Geschichtskenntnisse.

Dir glaubt hier eh niemand. Ein Ostalgiker, der von den USA aus, 
inmitten des Projektstresses Lobeshymnen über die DDR verfasst.

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

hansfirlefanz schrieb:

> Ich dachte du warst nur an einer polytechnischen ostdeutschen Schule.
> Das Fach Werken und Praxis an der FH sind ein wenig unterschiedlich.

Ich wurde in die POS eingeschult, doch bis 1993 wurde die Einheitsschule 
zerschlagen.

Unter Praxis verstehe ich praktische Tätigkeiten, händische Tätigkeiten. 
Applikation mag es auch geben, doch vor allem die vielmals erwähnten 
Laborpraktika bieten die guten Universitäten auch. Hierin liegt im 
übrigen noch ein Vorteil der ostdeutschen Standorte: Von Dresden 
abgesehen sind die ostdeutschen Universitäten ziemlich klein und aus der 
Tradition heraus von der Praxis nicht gänzlich abgewandt. Das korreliert 
vor allem mit dem Alter des Professors. Professoren, die noch in der DDR 
studierten oder promovierten, legen üblicherweise großen Wert auf die 
Laborpraktika und daß die von mir vielzitierte Theorie am Ende doch 
irgendwie auf realistische Probleme angewendet werden kann.
Man erhält sozusagen Universitätsniveau und einen gesunden Schuß FH. Ich 
gehöre somit eigentlich zu keiner der Fraktionen Uni gegen FH, sondern 
bin unabhängig und behaupte, das beste System ist eine kleine Uni mit 
guten Studienbedingungen. Ob nämlich Dreckbuden wie Aachen, München etc. 
tatsächlich im Mittelwert bessere Ingenieure hervorbringen als 
ambitionierte Fachhochschulen kann zumindest angesichts der 
Studienbedingungen in diesen Molochen nicht zweifelsfrei bejaht werden.
Denn wo gute Bedingungen fehlen, ist Studienerfolg (Stoffbeherrschung) 
Zufall und vom Charakter des Studenten abhängig.



> Was wird denn im Prüffeld so designt?
> Wordvorlagen für die Messprotokolle?

Und ein weiterer unterirdischer Beweis, daß Du vermutlich noch nicht 
einmal Ingenieurwesen studiert hast.

Glaubst Du ernsthaft, ein Prüffeld/Versuchsfeld - wir sprechen von einer 
Investition in signifikanter Millionenhöhe - wird gebaut und bleibt 
danach einfach wie es ist? Unverändert? ROFL

Und die Übertragungsspannungen des Elektrizitätsnetzes haben sich seit 
1920 auch nicht verändert, richtig?

Wäre ich Deine Hochschule, würde ich Dir für solche dümmlichen 
Bemerkungen Deinen Abschluß gleich wieder wegnehmen.



> wenn es Probleme gibt

und ich nicht helfen kann, kommt der mündige Universitätsmensch durch, 
der seine Zeit verantwortungsvoll und sinnvoll selbständig organisiert. 
Üblicherweise habe ich wesentlich mehr Aufgaben als in die 8 Stunden 
hineinpassen, so daß es immer etwas zu tun gibt. Hin und wieder (es 
kommt schließlich nicht oft vor) fallen da 10 Minuten für das Forum ab. 
Kaffeepause. Gehört im übrigen zu den Grundfesten von Produktivität, 
Leistungsfähigkeit und Kreativität. Menschen (Ingenieure), die 8 Stunden 
Dauerstrom sehen, taugen zusehends weniger. Anspannungen müssen 
Entspannungen entgegengesetzt werden.

Du kannst soviel Blödsinn sülzen wie Du möchtest, weder lockst Du mich 
aus der Reserve noch schaffst Du es, meine Arbeit zu diskreditieren. :-)



> Die Defizite der ostdeutschen Mangelwirtschaft waren Hautgrund
> für den Umsturz.

Eben nicht. Das Volk wollte das real existierende politische System des 
Sozialismus reformieren, von Ungerechtigkeiten befreien und 
demokratisieren. Andere angebliche Ursachen wurden später in 
teleologischen Interpretationen hinzugefügt.



> Für einen Jungingenieure hast du aber gute Geschichtskenntnisse.

Ich bin eben kein Gebrauchsingenieur, sondern in erster Instanz 
gebildeter, vielfältig interessierter Mensch. Der Ingenieur kommt 
maximal in zweiter Instanz. Es ist eine Facette von vielen, im Gegensatz 
zu diversen Gestalten hier, die permanent Gift und Galle versprühen, 
gegen was auch immer ätzen und außer Technik und einsam im Kämmerlein 
löten nicht viel mehr machen bzw. können. Ich muß mich nicht 
rechtfertigen, daß ich vom Leben mehr erwarte und mein Horizont nicht an 
den Maxwellschen Gleichungen endet.



> Dir glaubt hier eh niemand.

Das sehe ich ganz anders, da ich im Gehaltsthread mehrere Gehaltszettel 
gepostet hatte, die zweifelsfrei erkennen lassen, daß ich die Wahrheit 
und nichts als die Wahrheit sage - und mich somit z.B. von grotesken 
Dummquatschern wie Dir um mehrere Größenordnungen unterscheide. :-)



> Ein Ostalgiker, der von den USA aus,
> inmitten des Projektstresses Lobeshymnen über die DDR verfasst.

Du kannst soviel ätzen, wie Du möchtest. :-) Das macht Deine dümmlichen 
Vereinfachungen meiner Beiträge keineswegs richtig.

Bist Du schlecht qualifizierter Facharbeiter, der außer einigen 
Handgriffen nichts wirklich kann? Bist Du abgestumpfter FH-Ingenieur? 
Bist Du bis zu Deiner größtmöglichen Inkompetenz aufgestiegen und kannst 
nicht weiter im Beruf? Bist Du arbeitslos? Bist Du einfach nur dumm und 
hast keine Allgemeinbildung? Oder wie kann man sich Deine ätzenden 
Beiträge erklären?? :-/

Ich bin hier im Forum, um mich auszutauschen und mich zu unterhalten, 
aber Du scheinst hier zu sein, um Dampf und Neidgefühle an anderen 
Menschen abzulassen, die nichts dafürkönnen.


Ahoi

von hansfirlefanz (Gast)


Lesenswert?

Dipl.- Gott schrieb:
> Ich bin hier im Forum, um mich auszutauschen und mich zu unterhalten,
> aber Du scheinst hier zu sein, um Dampf und Neidgefühle an anderen
> Menschen abzulassen, die nichts dafürkönnen.

Zum Glück gibt es dich mit deiner weltoffenen, vorurteilsfreien 
Argumentationsweise. Statt Neid empfinde ich Mitleid.

Dipl.- Gott schrieb:
> Bist Du schlecht qualifizierter Facharbeiter, der außer einigen
> Handgriffen nichts wirklich kann? Bist Du abgestumpfter FH-Ingenieur?
> Bist Du bis zu Deiner größtmöglichen Inkompetenz aufgestiegen und kannst
> nicht weiter im Beruf? Bist Du arbeitslos? Bist Du einfach nur dumm und
> hast keine Allgemeinbildung? Oder wie kann man sich Deine ätzenden
> Beiträge erklären?? :-/

Eigentor! Wer ätzt, dass bist du! Die Frage, ob ein schwer beschäftigter 
Ing. neben dem Projektgeschäft Zeit für dieses Forum hat, ist durchaus 
berechtigt.
Was hat mein Beruf und Allgemeinbildung mit dieser Frage zu tun? Ich 
kenne wenige Prohektverantwortliche, die ihre raren Pausen für 
Forumsdiskussionen nutzen.
Wenn es ums Diskutieren geht da hast du noch einiges zu lernen!

Dipl.- Gott schrieb:
> Professoren, die noch in der DDR
> studierten oder promovierten, legen üblicherweise großen Wert auf die
> Laborpraktika und daß die von mir vielzitierte Theorie am Ende doch
> irgendwie auf realistische Probleme angewendet werden kann.

1. Ist dies eine pauschale Behauptung, ohne jeglichen Beleg.
2. Dürften die Ossi-Professoren aufgrund ihres Alters rar geworden sein.


Dipl.- Gott schrieb:
> Ob nämlich Dreckbuden wie Aachen, München etc.
> tatsächlich im Mittelwert bessere Ingenieure hervorbringen als
> ambitionierte Fachhochschulen kann zumindest angesichts der
> Studienbedingungen in diesen Molochen nicht zweifelsfrei bejaht werden.
> Denn wo gute Bedingungen fehlen, ist Studienerfolg (Stoffbeherrschung)
> Zufall und vom Charakter des Studenten abhängig.

Super analysiert. Erfolg ist vom Einzelnen abhängig. Deine Wortwahl und 
deine Belege zeigen wieder den akademischen Terminator in dir...

Dipl.- Gott schrieb:
> Und ein weiterer unterirdischer Beweis, daß Du vermutlich noch nicht
> einmal Ingenieurwesen studiert hast.
>
> Glaubst Du ernsthaft, ein Prüffeld/Versuchsfeld - wir sprechen von einer
> Investition in signifikanter Millionenhöhe - wird gebaut und bleibt
> danach einfach wie es ist? Unverändert? ROFL
>
> Und die Übertragungsspannungen des Elektrizitätsnetzes haben sich seit
> 1920 auch nicht verändert, richtig?
>
> Wäre ich Deine Hochschule, würde ich Dir für solche dümmlichen
> Bemerkungen Deinen Abschluß gleich wieder wegnehmen.

Dann kannst du mir gleich mal eine Sechs eintragen. Dein Hinweis auf die 
Übertragungsspannungen hast du wohl gerade auf Wiki gelesen.
So einen Quark habe ich noch nie gelesen. Dann erzähl doch mal was du so 
monatlich neu konstruierst an deinem millionenteuren Prüffeld?

Leider hast du dich damit selbst disqualifiziert. Weiter viel Spaß in 
deiner lustigen Welt!

von Night (Gast)


Lesenswert?

Als aus Erfahrung bei uns:
kleine FH im Osten
aus meinem Jahrgang Studienzeit 2008-2011:
Etechnik: Angefangen: 32  Am Ende: 7 Leute fertig geworden, 2 sind noch 
dabei
Maschienenbau: Angefangen: 120 Fertig: ~ 40

Ich selber habe ETechnik studiert, aktuelle E-Technik Jahrgänge sehen 
jetzt so bei uns aus:
~40 Studenten, davon jedoch mindestens 50-60% Chinesen weil sie keine 
inländischen Leute mehr finden.
Maschienenbau ist ca gleich geblieben 100+ Studienanfänger.

von Dipl.-Gott (Gast)


Lesenswert?

hansfirlefanz schrieb:

> Zum Glück gibt es dich mit deiner weltoffenen, vorurteilsfreien
> Argumentationsweise.

Immerhin argumentiere ich. Du brabbelst einfach in die Weltgeschichte 
hinaus.



> Wer ätzt, dass bist du!

Ja ne, is klar.



> Die Frage, ob ein schwer beschäftigter Ing. neben dem Projektgeschäft
> Zeit für dieses Forum hat, ist durchaus berechtigt.

Diese Frage ist berechtigt genau dann, wenn sie ordentlich gestellt 
wird.
Wurde sie aber nicht.

Des weiteren wurde die Frage meinerseits sachlich und umfassend 
beantwortet, so daß es keine Unklarheiten mehr gibt.



> Was hat mein Beruf und Allgemeinbildung mit dieser Frage zu tun?

Daß Du diesen Bogen nicht schlagen kannst, ist genau das Problem.



> Ich kenne wenige Prohektverantwortliche, die ihre raren Pausen für
> Forumsdiskussionen nutzen.

Zunächst: Meistens diskutiere ich nicht, sondern lese einfach. Genau wie 
ich parallel dazu meine E-Mails lese oder Die Zeit, oder die Tagesschau 
online schaue, wenn ich einmal fünf Minuten Zeit habe. Hingegen schreibe 
ich im Forum recht selten.

Darüber hinaus bin ich verantwortlicher Teamleiter genau dann, wenn ich 
ein Prüfprojekt wirklich leite. Ich bin kein Designingenieur, so daß ich 
dort helfe, aber keine direkte Projektverantwortung trage. Meine 
Expertise und Sichtweisen sind aber in den Designprojekten oft gefragt 
und jederzeit willkommen.



> 2. Dürften die Ossi-Professoren aufgrund ihres Alters rar geworden sein.

Falsch + genauer lesen. In den Universitäten und Fachhochschulen im 
Osten konnte sich inzwischen nach dem Abschiebeprogramm der 
westdeutschen zweiten Garde in den Osten wieder ein solider Stamm Ossis 
etablieren. Es gibt viele Professoren die vor oder während der Wende 
promovierten, sich in der Marktwirtschaft bewährten und jetzt 
insbesondere auf dem Gebiet der Elektrotechnik seltenes und fachlich 
sehr gutes Personal an den Hochschulen darstellen. Professoren, die in 
der DDR schon Professor waren, sieht man wegend des Alters de facto gar 
nicht mehr.



> Super analysiert.

Ich weiß.


> Erfolg ist vom Einzelnen abhängig.

Nicht wirklich. Das hatte ich auch nicht in dieser Form beschrieben.



> Terminator

Der Terminator hat es Dir angetan. Du scheinst jedoch diese Äußerung 
falsch verstanden zu haben. Ich beschrieb, der ideale Ingenieur ist 
aufgebaut wie der Terminator, und nicht, daß der ideale Ingenieur der 
Terminator ist. Es ging darum, klarzustellen, daß die universellen 
Fundamente des Ingenieurberufes Mathematik und Physik darstellen, worauf 
die Elektrotechnik oder wie Was-auch-immer-Technik aufsetzt. Die innere 
mathematisch-physikalisch-erkenntnistheoretische Maschine ist es, die 
den Ingenieur wesentlich von den niedrigeren technischen Berufen 
unterscheidet und die dem Ingenieur seine Universalität und 
Disponibilität verleiht, nicht Applikationstraining und nicht 
überbordende Anwendungsorientiertheit in Form der FH-Ausbildung.



> Dann kannst du mir gleich mal eine Sechs eintragen.

Tja, Gebrauchsingenieur eben.



> Den Hinweis auf die Übertragungsspannungen hast du wohl gerade auf Wiki
> gelesen.

Ich bin solide gebildeter Energietechnikingenieur. Auf Wiki muß ich 
diesbezüglich nichts nachschlagen; im Gegenteil. Ich könnte die meisten 
Wiki-Artikel dazu signifikant verbessern. Die Starkstromtechnikartikel 
auf Wiki sind im allgemeinen von keiner guten Qualität.



> Quark habe ich noch nie gelesen.

Du verstehst es offensichtlich schlicht und ergreifend nicht.
Prüf- und Versuchsfelder stellen keine monolithischen, unveränderlichen 
Blöcke dar.



> Leider hast du dich damit selbst disqualifiziert.

Du verstehst es nicht, aber wenn sich jemand disqualifiziert, bist das 
Du, und zwar erschreckend konstant. Außer dümmlichem Geseier und 
unsinnigen Gegenfragen kommt nichts. Ich ich bereits tollkühn vermutete, 
hast Du wahrscheinlich nie studiert oder bist noch in den niederen 
Bachelor-Semestern und begreifst noch nichts, willst aber mitreden.



> Weiter viel Spaß in deiner lustigen Welt!

Keine Sorge, den habe ich. Und ich bin im Gegensatz zu Dir und dem Gros 
deutscher Ingenieure exzellent bezahlt. (Es könnte natürlich besser 
sein, aber...)



Ahoi

von Gesellschaftskritiker (Gast)


Lesenswert?

Night schrieb:
> ~40 Studenten, davon jedoch mindestens 50-60% Chinesen weil sie keine
> inländischen Leute mehr finden.

So eine Chinesenschwemme gab es bei uns an der Uni auch. An einer 
anderen FH waren es Inder.

Wer bezahlt eigentlich deren Studium? Läuft das unter Entwicklungshilfe? 
Ich gehe davon aus, dass nur deutsche Studenten Studiengebühren zahlen 
müssen.

von Night (Gast)


Lesenswert?

@Gesellschaftskritiker

in einigen bundesländern gibt es keine Studiengebühren bzw das was wir 
gezahlt haben lag unter 50€

Einige von den chinesischen Studenten meinten mal die bekommen Förderung 
aus China, wenn sie sich verpflichten wieder zurück kehren.

von MINTler (Gast)


Lesenswert?

nun ok dann mal folgendes was sollte man sonst studieren wenn man in der 
Schule in MINT Fächern gut war und gute Jobaussichten haben will ? Jura 
? überlaufen normalo Absolvent arbeitet in einer Wohnzimmerkanzlei und 
verdient auf ALG2 Niveau. Oder Sozialpädagogik ? ja suuuuper, da darf 
man vllt ne halbe Stelle befristet bekommen.

Bei uns Ings sieht es als Absolvent doch so aus, wenns mies läuft landet 
man bei 35 - 40 k im Mittelstand oder beim Dienstleister ( bezogen auf 
Süddeutschland ) und hat somit mehr als der deutsche  normalo 
Arbeitnehmer, wie gesagt als Einsteiger und wen es schlecht läuft !! wen 
es gut läuft, landet man im Konzern. So what ?

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

MINTler schrieb:
> Jura
> ? überlaufen normalo Absolvent arbeitet in einer Wohnzimmerkanzlei und
> verdient auf ALG2 Niveau. Oder Sozialpädagogik ? ja suuuuper, da darf
> man vllt ne halbe Stelle befristet bekommen.

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen: BWL - mit viel Glück bekommt 
man eine Sachbearbeiterstelle, man muss sich dort nicht nur mit den 
Massen an Hochschulabsolventen messen, sondern auch mit 
Industriekaufleuten. Der Weg ins Management ist mit einem 
Ingenieursstudium auch leichter.

Lehrer - mit der falschen Fächerkombination riesige Konkurrenz. 
Verbeamtung ist auch nicht mehr die Regel. Oft müssen sich die Lehrer 
von Jahr zu Jahr über befristete Stellen durchkämpfen. Mit Mathe/Physik 
hat man natürlich bessere Chancen, aber da sind wir wieder bei MINT.

Medizin - extrem langes Studium; nach Abschluss erst einmal 
72h-Schichten mit mickriger Bezahlung schieben, um wirklich Geld zu 
verdienen muss man erst einmal seine eigene Praxis aufbauen, was auch 
mit erheblichen Kosten verbunden ist. Das ist dann aber vergleichbar zu 
einem Freiberufler oder Unternehmer und nicht mehr zu einem 
Festangestellten. Außerdem muss man erst einmal physisch so 
unerschütterlich sein, dass einem der tägliche Umgang mit Krankheit und 
Tod nichts anhaben kann.

Jura wurde schon erwähnt - da darf man aber nicht vergessen, dass das 
Studium mindestens sechs Jahre dauert. Das Aussieben findet erst nach 
drei Jahren statt. Mit dem Bachelor/Master-System wird es vielleicht 
besser, aber mit dem Bachelor of Law braucht man sich wahrscheinlich 
auch nur auf Sachbearbeiterpositionen bewerben.

Über Studienfächer wie Germanistik und Archäologie brauchen wir erst gar 
nicht reden.

Außerdem glaube ich kaum, dass der durchschnittliche Ingenieursstudent 
ein Medizin- oder Jurastudium durchziehen kann. Die Talente sind da ganz 
anders gelagert. Umgekehrt ist es natürlich genauso. Also sollte man 
froh sein, dass man die Talente in einem Bereich hat, der auch wirklich 
am Ende gute Jobchancen verspricht.

MINTler schrieb:
> Bei uns Ings sieht es als Absolvent doch so aus, wenns mies läuft landet
> man bei 35 - 40 k im Mittelstand oder beim Dienstleister ( bezogen auf
> Süddeutschland ) und hat somit mehr als der deutsche  normalo
> Arbeitnehmer, wie gesagt als Einsteiger und wen es schlecht läuft !! wen
> es gut läuft, landet man im Konzern. So what ?

Eben. Das Problem sind zu hohe Ansprüche. Einstiegsgehalt mindestens 
45k, kein Dienstleister, Umziehen ist tabu und natürlich darf der 
Personaler beim Einstiegsgehalt keine unangenehmen Fragen stellen, 
sondern muss darum betteln, dass der Herr bei ihnen im Unternehmen 
anfangen darf. Schließlich glaubt man ja doch die Aussagen des 
Fachkräftemangels blind (obwohl man stets und ständig behauptet es sei 
eine Lüge) und denkt, dass man sich den Job einfach heraussuchen darf. 
Außerdem muss der Arbeitgeber natürlich seine Unternehmsstruktur 
offenlegen, natürlich muss es für jeden Ingenieur ein Einzelbüro geben. 
Ach genau, und Reisetätigkeit ist natürlich ausgeschlossen, man will 
sich ja auch seinem Büro nicht rausbewegen!

Jemand, der diese Ansprüche nicht hat, hat dagegen leichtes Spiel.

von Master (Gast)


Lesenswert?

Mine Fields schrieb:
> Außerdem glaube ich kaum, dass der durchschnittliche Ingenieursstudent
> ein Medizin- oder Jurastudium durchziehen kann.

Ferkes ist davon überzeugt dass er das Zeug für Medizin hätte. Hat er 
letztens i-wo hier geschrieben.
Selten so gelacht :-)

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

Bei Medizin käme ich kaum mit dem Auswendiglernpensum hin.

Bei Jura wäre mir der Nasen- und Netzwerkfaktor zu hoch um eine gute 
Stelle zu ergattern. Darüberhinaus darf man für gute Jobs mit massig 
Gehalt gerne seine 70h schieben. Da muss man dann schon dafür brennen.

von Radseitenreiber (Gast)


Lesenswert?

MINTler schrieb:
> Bei uns Ings sieht es als Absolvent doch so aus, wenns mies läuft landet
> man bei 35 - 40 k im Mittelstand oder beim Dienstleister ( bezogen auf
> Süddeutschland ) und hat somit mehr als der deutsche  normalo
> Arbeitnehmer, wie gesagt als Einsteiger und wen es schlecht läuft !! wen
> es gut läuft, landet man im Konzern. So what ?

Das klingt noch arg nach studentischer Naivität. Was soll heißen bei uns 
Ings?
Es kommt stark auf den Fachbereich an wie die Einstellungschancen und 
Verdienstaussichten aussehen. Man kann für die Ingenieurwissenschaften 
sagen, dass aktuell für E-Technik die Chancen mit Abstand am besten 
aussehen. Bei den Naturwissenschaften ist es Mathematik und Informatiker 
werden auch stark gesucht. Beim Rest sieht es dann schon wesentlich 
bescheidener aus.
Außerdem klingt bei dir eine Jobgarantie mit Abschluss durch, so nach 
dem Motto, wenn alle Stricke reißen, springt mindestens ein Job ab 35k 
in Süddeutschland raus. Schön wärs. Die Dienstleisterstundensätze im 
Jahregehalt bei 40 Std. pro Woche für FH-Diplom/Bachelor ergeben zum 
Einstieg für West so ca. 31.000 Euro Jahresgehalt! Für Ost sinds noch 
weniger. Urlaubsgeld gibts zu Anfang auch nicht.
Man bekommt zwar zusätzliche Unterstützung für doppelte 
Haushaltsführung, aber das geht für ja für die 2. Wohnung und 
Fahrtkosten drauf und ist zu gering bemessen.
Man bekommt explizit gesagt, dass man sich den Rest übers Finanzamt 
holen soll. Persönliche Erfahrung als Maschinenbauer Fachbereich 
Konstruktion mit mittelständischen Dienstleistern.

von Süddeutscher (Gast)


Lesenswert?

Radseitenreiber schrieb:
> springt mindestens ein Job ab 35k
>
> in Süddeutschland raus. Schön wärs.

Ich weiss nicht, was ihr treibt und wo ihr euch bewerbt! Hier in 
Stuttgart, Ditzingen, Böblingen etc werden massenhaft Leute gesucht. Zu 
einem Billgigtarif kommt man immer rein. Meine Firma hat in den letzten 
6 Monaten allein 2 Neue für die Abteilung (ca 30 Leute) eingestellt: 
Beides Elektrotechniker, beide um die 45k, soweit ich erfagen konnte. 
(Man stellt mal Summen in den Raum und lässt sich sagen, was ihnen von 
allen Firmen so geboten wurde). Die machen übrigens 35h!

von MINTler (Gast)


Lesenswert?

@Mine Fields und Süddeutscher : so sehe ich das auch. Logisch wer lieber 
im Eifeldorf, in Berlin oder der brandenburgischen Provinz bleiben will, 
darf sich nicht wundern.

ich komme auch einem Dorf und bin da weg. Wo ist das Problem.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Master schrieb:

> Mine Fields schrieb:
>> Außerdem glaube ich kaum, dass der durchschnittliche Ingenieursstudent
>> ein Medizin- oder Jurastudium durchziehen kann.
>
> Ferkes ist davon überzeugt dass er das Zeug für Medizin hätte. Hat er
> letztens i-wo hier geschrieben.
> Selten so gelacht :-)

Warum denn auch nicht?

Als schlechter Hauptschüler mit 9 Schuljahren und Endnote 4,0 glaubte 
ich auch mal nie, später ein Ingenieursstudium aufzunehmen. Beinahe 
hätte ich sogar die Hauptschule nicht bestanden.

Das Beispiel brachte ein früherer Kollege. Und dann sagte ich mir: Das 
kannst du dann auch.

Also, lach mal schön weiter. ;-)

von Radseitenreiber (Gast)


Lesenswert?

Süddeutscher schrieb:
> Ich weiss nicht, was ihr treibt und wo ihr euch bewerbt! Hier in
> Stuttgart, Ditzingen, Böblingen etc werden massenhaft Leute gesucht. Zu
> einem Billgigtarif kommt man immer rein. Meine Firma hat in den letzten
> 6 Monaten allein 2 Neue für die Abteilung (ca 30 Leute) eingestellt:
> Beides Elektrotechniker, beide um die 45k, soweit ich erfagen konnte.

Ja, sagte ja einen Post zuvor, E-Technik-Markt sieht sehr gut aus. Als 
Maschinenbauer mit Konstruktionsschwerpunkt ist man da schon viel mehr 
in den Arsch gekniffen. Werden zwar auch viel gesucht, aber der 
Bewerbermarkt ist um Welten größer. Dann als kleines Lichtchen und man 
sucht sich einen Wolf für ein einigermaßen anständiges Jobangebot. 
Deshalb ist die Pauschalisierung von MINTler "Wir Ing" unangebracht.

MINTler schrieb:
> so sehe ich das auch. Logisch wer lieber
> im Eifeldorf, in Berlin oder der brandenburgischen Provinz bleiben will,
> darf sich nicht wundern.

Die ganzen Ingenieure/Ingenieurabsolventen der Republik können aber gar 
nicht in den Südwesten ziehen. Soviel Arbeit und Platz gibt es da gar 
nicht. Man kann aber sagen, fast ganz Baden-Württemberg und mit 
Abstrichen NRW und Bayern sind die besten "Plattformen" für Ingenieure.
Der Rest ist recht trostlos.

von hansfirlefanz (Gast)


Lesenswert?

Dipl.-Gott schrieb:
> Zunächst: Meistens diskutiere ich nicht, sondern lese einfach. Genau wie
> ich parallel dazu meine E-Mails lese oder Die Zeit, oder die Tagesschau
> online schaue, wenn ich einmal fünf Minuten Zeit habe. Hingegen schreibe
> ich im Forum recht selten.

Das macht gerade in Amerika, wo Titel wenig zählen, einen besonders 
guten Eindruck. Was interessieren dich überhaupt noch die deutschen 
Blätter?

Dipl.-Gott schrieb:
> Darüber hinaus bin ich verantwortlicher Teamleiter genau dann, wenn ich
> ein Prüfprojekt wirklich leite. Ich bin kein Designingenieur, so daß ich
> dort helfe, aber keine direkte Projektverantwortung trage. Meine
> Expertise und Sichtweisen sind aber in den Designprojekten oft gefragt
> und jederzeit willkommen.

Wenn du also ein Prüfprojekt nicht leitest bzw. keine deiner Sichtweisen 
gefragt ist gehts ins Netz!
Denn vor allem dort ist deine Sichtweise willkommen :-).

Dipl.-Gott schrieb:
> Die innere
> mathematisch-physikalisch-erkenntnistheoretische Maschine ist es, die
> den Ingenieur wesentlich von den niedrigeren technischen Berufen
> unterscheidet und die dem Ingenieur seine Universalität und
> Disponibilität verleiht, nicht Applikationstraining und nicht
> überbordende Anwendungsorientiertheit in Form der FH-Ausbildung.

Deswegen manchmal-Teamleiter und temporär gefragter Experte. Sonst 
Prüfing. mit freien Internetzugang. Das schaffen halt nur die besten 
Terminatoren universitären Theoriekenntnissen.

Dipl.-Gott schrieb:
> Keine Sorge, den habe ich. Und ich bin im Gegensatz zu Dir und dem Gros
> deutscher Ingenieure exzellent bezahlt. (Es könnte natürlich besser
> sein, aber...)

Ich verneige mich vor eurer Exzellenz.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Als schlechter Hauptschüler mit 9 Schuljahren und Endnote 4,0 glaubte
> ich auch mal nie, später ein Ingenieursstudium aufzunehmen. Beinahe
> hätte ich sogar die Hauptschule nicht bestanden.

Um studieren zu dürfen war/ist aber wenigstens das Abi oder
Fachschulreife nötig. Was hattest du denn da noch unternommen um
studieren zu können? Mein Hauptschulabschluss war 2,4 und
selbstverständlich damit ein qualifizierter Abschluss.

Mine Fields schrieb:
> Eben. Das Problem sind zu hohe Ansprüche. Einstiegsgehalt mindestens
> 45k,
Da stellen sich einige doch schon selbst ein Bein und wollen
noch nicht mal verhandeln. Was die wirklich zahlen wollen sagen
die einem natürlich auch nicht.
> kein Dienstleister, Umziehen ist tabu und natürlich darf der
Wenn man Gründe hat ist das auch okay oder ordentlich Anreize schaffen,
aber das kommt schon mal gar nicht in die Tüte.
> Personaler beim Einstiegsgehalt keine unangenehmen Fragen stellen,
Sind doch selbst schuld wenn die Dumpfbackenfragen stellen. Das ist
nämlich nur ein Ablenkungsmanöver.
> sondern muss darum betteln, dass der Herr bei ihnen im Unternehmen
> anfangen darf.
Wenn der Markt das her gibt ist das auch angemessen.
> Schließlich glaubt man ja doch die Aussagen des
> Fachkräftemangels blind (obwohl man stets und ständig behauptet es sei
> eine Lüge)
Klar ist es eine Lüge und irgendwann werden die Personaler merken
das das ein riesen Fehler war.
> und denkt, dass man sich den Job einfach heraussuchen darf.
Zumindest sollte es dabei gesitteter zugehen.
> Außerdem muss der Arbeitgeber natürlich seine Unternehmsstruktur
> offenlegen,
Wäre nur zu seinem Vorteil oder er muss mit heftiger Fluktuation leben.
> natürlich muss es für jeden Ingenieur ein Einzelbüro geben.
Bei Mint-Jobs, wo man sich konzentrieren muss wäre ein Großraumbüro
wo immer telefoniert oder gesprochen wird wohl auch die beste Lösung
wenn man Ergebnisse haben will.
> Ach genau, und Reisetätigkeit ist natürlich ausgeschlossen, man will
> sich ja auch seinem Büro nicht rausbewegen!
Das ist ja wohl reichlich übertrieben, aber manche haben eben auch
private soziale Pflichten, z.B. Familie und da sind Prioritäten besser
als nachher rum zu jammern, der MA wäre nicht flexibel.

von hansfirlefanz (Gast)


Lesenswert?

Radseitenreiber schrieb:
> Die ganzen Ingenieure/Ingenieurabsolventen der Republik können aber gar
> nicht in den Südwesten ziehen. Soviel Arbeit und Platz gibt es da gar
> nicht. Man kann aber sagen, fast ganz Baden-Württemberg und mit
> Abstrichen NRW und Bayern sind die besten "Plattformen" für Ingenieure.
> Der Rest ist recht trostlos.

Da mache dir mal keine Sorgen. Der Großteil bleibt, auch zu schlechten 
Bedingungen, lieber in der Heimat.
Wer Haus und Hof sein eigen nennt für den ist die brandenburgische 
Einöde mit 2k brutto ein Segen (als Einstieg). Die 4000€ brutto in 
München dürften bei angemessener Unterkunft locker (!!!) zu gleichen 
Netto führen wie in BB.
Pendelkosten und evtl. doppelte Haushaltsführung nicht eingerechnet.

Radseitenreiber schrieb:
> Ja, sagte ja einen Post zuvor, E-Technik-Markt sieht sehr gut aus. Als
> Maschinenbauer mit Konstruktionsschwerpunkt ist man da schon viel mehr
> in den Arsch gekniffen. Werden zwar auch viel gesucht, aber der
> Bewerbermarkt ist um Welten größer. Dann als kleines Lichtchen und man
> sucht sich einen Wolf für ein einigermaßen anständiges Jobangebot.
> Deshalb ist die Pauschalisierung von MINTler "Wir Ing" unangebracht.

Die Zahlen spiegeln das auch wieder, denn es gibt weit mehr 
Maschinenbauer als ETler. Konstruktion können auch Techniker und evtl. 
Meister, der Markt ist also groß.
Du solltest aber nicht vergessen, dass gute Jobangebote für gefragte 
ETler nur so gut sind, um diese anzulocken. Guter Job und gutes Geld 
gegen Umzug und meist starker Einschränkung des Privatlebens.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Da stellen sich einige doch schon selbst ein Bein und wollen
> noch nicht mal verhandeln. Was die wirklich zahlen wollen sagen
> die einem natürlich auch nicht.

Sie wollen so wenig zahlen wie möglich. Ist doch logisch. Oder gehst du 
in einen Laden und sagst: Ach, der Joghurt ist mir zu billig, kann ich 
nicht 10 Cent mehr dafür bezahlen?

Michael S. schrieb:
> Wenn man Gründe hat ist das auch okay oder ordentlich Anreize schaffen,
> aber das kommt schon mal gar nicht in die Tüte.

Genau das meinte ich. Völlig grundlos einen Job ablehnen, nur weil 
"Dienstleister" drauf steht.

Michael S. schrieb:
> Sind doch selbst schuld wenn die Dumpfbackenfragen stellen. Das ist
> nämlich nur ein Ablenkungsmanöver.

Die Dumpfbackenfragen sind ganz gezielt, um eben solche auszufiltern. 
Das hat bei dir offensichtlich immer gut funktioniert.

Michael S. schrieb:
> Wenn der Markt das her gibt ist das auch angemessen.

Genau da sind wir wieder. Jetzt glaubst du doch wieder an den 
Fachkräftemangel.

Michael S. schrieb:
> Klar ist es eine Lüge und irgendwann werden die Personaler merken
> das das ein riesen Fehler war.

Wieso glaubst du dann, dass der Markt es hergibt, dass die Unternehmen 
als Bittsteller auftreten müssen?

Michael S. schrieb:
>> und denkt, dass man sich den Job einfach heraussuchen darf.
> Zumindest sollte es dabei gesitteter zugehen.

Es geht sehr gesittet zu. Du hast nur eine falsche Einstellung dazu.

Michael S. schrieb:
>> Außerdem muss der Arbeitgeber natürlich seine Unternehmsstruktur
>> offenlegen,
> Wäre nur zu seinem Vorteil oder er muss mit heftiger Fluktuation leben.

Das hat nichts mit Fluktuation zu tun, denn intern ist die 
Unternehmensstruktur natürlich bekannt.

Michael S. schrieb:
>> natürlich muss es für jeden Ingenieur ein Einzelbüro geben.
> Bei Mint-Jobs, wo man sich konzentrieren muss wäre ein Großraumbüro
> wo immer telefoniert oder gesprochen wird wohl auch die beste Lösung
> wenn man Ergebnisse haben will.

Trotzdem kann es sich nicht jede Firma leisten, den Herren Ingenieure 
Einzelbüros zu spendieren. Und auch Kommunikation ist wichtig, die 
stirbt damit völlig aus. Konzentration ist auch nur eine 
Einstellungssache, das geht auch in Großraumbüros, wenn man möchte. Und 
trotz allem bleibt das natürlich ein perfektes Beispiel für zu hohe 
Anforderungen an einen Arbeitgeber.

Michael S. schrieb:
> Das ist ja wohl reichlich übertrieben, aber manche haben eben auch
> private soziale Pflichten, z.B. Familie und da sind Prioritäten besser
> als nachher rum zu jammern, der MA wäre nicht flexibel.

Auch Menschen im Vertrieb mit über 50% Reisetätigkeit können ihren 
sozialen Verpflichtungen nachkommen. Das ist alles eine Frage der 
Organisationsfähigkeit. Bei den meisten Jobs liegt sie aber deutlich 
darunter. Reisetätigkeit kategorisch ablehnen geht jedenfalls heutzutage 
nicht mehr.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Mine Fields schrieb:
> Michael S. schrieb:

> Sie wollen so wenig zahlen wie möglich. Ist doch logisch.
Mag logisch sein und ich würde das wohl als Arbeitgeber auch so machen, 
aber dann soll derjeniger nicht über Bewerbermangel jammern. Wenn du
von einer Firma als Kunde mehrere Angebote einholst und immer nur den
billigsten nimmst, wird der Firma auch mal der Kragen platzten und auf
ein Angebot verzichten weil da eh nie nen Auftrag kommt. So halte ich es 
ähnlich, drei Bewerbungen und wenn es nicht funzt, dann nach mir die
Sintflut. Da stehen schon viele Firmen auf meiner Liste, aber hier gibts
ja noch ne ganze Menge die ich noch gar nicht kenne.
> Oder gehst du in einen Laden und sagst: Ach, der Joghurt ist
> mir zu billig, kann ich nicht 10 Cent mehr dafür bezahlen?
Wenn ichs mir leisten wollte, könnte das passieren, insbesondere wenn
die Leistung besser war als erwartet. Um ein Beispiel zu nennen: 
Friseur.
> Michael S. schrieb:

> Genau das meinte ich. Völlig grundlos einen Job ablehnen, nur weil
> "Dienstleister" drauf steht.
Ich lehne Jobs NIE grundlos ab und die Gründe sind dann auch
substanziert.
> Michael S. schrieb:
>> Sind doch selbst schuld wenn die Dumpfbackenfragen stellen. Das ist
>> nämlich nur ein Ablenkungsmanöver.
>
> Die Dumpfbackenfragen sind ganz gezielt, um eben solche auszufiltern.
> Das hat bei dir offensichtlich immer gut funktioniert.
Na, wohl zu gut und jetzt schreien die nach Arbeitskräften und bekommen
keine. Ich möchte da mal behaupten: Selbst Schuld.
> Michael S. schrieb:
>> Wenn der Markt das her gibt ist das auch angemessen.
>
> Genau da sind wir wieder. Jetzt glaubst du doch wieder an den
> Fachkräftemangel.
Nicht wirklich, eher an den Bewerber- und Vermittlungsmangel.
Selbst wenn ich 1000 Bewerbungen schreiben würde mit allen
Qualifikationen würde es erfahrungsgemäß nicht funzen weil man
darüber nicht reden will. Die Arbeitgeber gefallen sich so sehr in der
Paraderolle das die auch gar nicht anders mehr können. Diese Unfähigkeit
muss und wird dann auch bestraft werden.
> Michael S. schrieb:
>> Klar ist es eine Lüge und irgendwann werden die Personaler merken
>> das das ein riesen Fehler war.
>
> Wieso glaubst du dann, dass der Markt es hergibt, dass die Unternehmen
> als Bittsteller auftreten müssen?
Es würde schon reichen wenn die Bewerbern etwas entgegen kämen,
wenigstens auf gleicher Augenhöhe, aber auch das schafft diese
Herrenrasse nicht.
> Michael S. schrieb:
>>> und denkt, dass man sich den Job einfach heraussuchen darf.
>> Zumindest sollte es dabei gesitteter zugehen.
>
> Es geht sehr gesittet zu. Du hast nur eine falsche Einstellung dazu.
Es geht eher total versnobt zu. Firmen bieten nur Knochen ohne Fleisch
an und Bewerber teilweise feinstes Filet das verschmäht wird.
> Michael S. schrieb:
>>> Außerdem muss der Arbeitgeber natürlich seine Unternehmsstruktur
>>> offenlegen,
>> Wäre nur zu seinem Vorteil oder er muss mit heftiger Fluktuation leben.
>
> Das hat nichts mit Fluktuation zu tun, denn intern ist die
> Unternehmensstruktur natürlich bekannt.
Dann gäbe es ja keinen Grund diese Struktur Bewerbern nicht bekannt
zu machen, dann kann man an der Entscheidung mitwirken ob man da
rein passt oder besser nicht. Arbeitnehmer sind nämlich keine Nutztiere.
> Michael S. schrieb:
>>> natürlich muss es für jeden Ingenieur ein Einzelbüro geben.
>> Bei Mint-Jobs, wo man sich konzentrieren muss wäre ein Großraumbüro
>> wo immer telefoniert oder gesprochen wird wohl auch die beste Lösung
>> wenn man Ergebnisse haben will.
>
> Trotzdem kann es sich nicht jede Firma leisten, den Herren Ingenieure
> Einzelbüros zu spendieren. Und auch Kommunikation ist wichtig, die
> stirbt damit völlig aus. Konzentration ist auch nur eine
> Einstellungssache, das geht auch in Großraumbüros, wenn man möchte. Und
> trotz allem bleibt das natürlich ein perfektes Beispiel für zu hohe
> Anforderungen an einen Arbeitgeber.
Von den Großraumbüros wird doch auch schon wieder, wenn es möglich ist, 
Abstand genommen. Das muss sich dann das Unternehmen schon leisten.
Die Kosten waren sicher nicht der Entscheidungsfaktor ob Pro oder Contra
Großraumbüro oder Einzelbüros. Für Kommunikation gibts den Flur oder
Mettings. In der letzten Bude wo ich war, war das auch so und wurde
wieder in Einzelbüros umgewandelt. Das zeigte jedenfalls Wirkung.
> Michael S. schrieb:
>> Das ist ja wohl reichlich übertrieben, aber manche haben eben auch
>> private soziale Pflichten, z.B. Familie und da sind Prioritäten besser
>> als nachher rum zu jammern, der MA wäre nicht flexibel.
>
> Auch Menschen im Vertrieb mit über 50% Reisetätigkeit können ihren
> sozialen Verpflichtungen nachkommen. Das ist alles eine Frage der
> Organisationsfähigkeit. Bei den meisten Jobs liegt sie aber deutlich
> darunter. Reisetätigkeit kategorisch ablehnen geht jedenfalls heutzutage
> nicht mehr.

Wenn Reisetätigkeit schon in der Stellenanzeige steht kann man sich
darauf einstellen, aber das als Bestandteil des betrieblichen 
Weisungsrechts zu betrachten, geht bei mir gar nicht und dabei
bleibts.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Ich lehne Jobs NIE grundlos ab und die Gründe sind dann auch
> substanziert.

Ja, dieser Grund ist eine krankhafte Einstellung zur Arbeit und zu 
Arbeitgebern.

Michael S. schrieb:
> Dann gäbe es ja keinen Grund diese Struktur Bewerbern nicht bekannt
> zu machen, dann kann man an der Entscheidung mitwirken ob man da
> rein passt oder besser nicht. Arbeitnehmer sind nämlich keine Nutztiere.

Diese Strukturen haben Bewerber nicht zu interessieren. Und natürlich 
haben nur die Arbeitgeber das Letzte Wort über eine Einstellung. Der 
Bewerber kann nur eines tun, um diese Entscheidung zu beeinflussen: Nach 
den Regeln spielen und sich gut verkaufen. Ansprüche stellen ist da 
völlig fehl am Platze.

Michael S. schrieb:
> Die Kosten waren sicher nicht der Entscheidungsfaktor ob Pro oder Contra
> Großraumbüro oder Einzelbüros.

Doch, meistens sind es die Kosten und der Kommunikationsfaktor. 
Gängelung der Mitarbeiter wäre kontraproduktiv und ist daher nicht Ziel 
der Arbeitgeber.

Michael S. schrieb:
> Wenn Reisetätigkeit schon in der Stellenanzeige steht kann man sich
> darauf einstellen, aber das als Bestandteil des betrieblichen
> Weisungsrechts zu betrachten, geht bei mir gar nicht und dabei
> bleibts.

Tja, und damit bist du raus aus dem Arbeitleben. Es gibt keine Jobs mehr 
ohne Reisetätigkeit, selbst Sekretärinnen müssen ab und an mal auf eine 
Schulung. Alles andere zu glauben ist pure Dummheit und völlig weltfremd 
(das ist aber bei dir nichts Neues).

von Lego-Leistungssportler (Gast)


Lesenswert?

Mine Fields schrieb:
> Sie wollen so wenig zahlen wie möglich. Ist doch logisch. Oder gehst du
> in einen Laden und sagst: Ach, der Joghurt ist mir zu billig, kann ich
> nicht 10 Cent mehr dafür bezahlen?

Ist ziemlich kurz gedacht. Wenn die Angestellten dann den Arbeitgeber 
wechseln (evtl. sogar zur direkten Konkurrenz), weil sie ein besseres 
Angebot haben, ein neuer Mitarbeiter eingearbeitet werden muss usw. dann 
ist dadurch gar nichts gespart. War in meiner ehemaligen Firma so und 
weiß ich auch von anderen Firmen gehört, dass ein Entwicklungsprojekt 
wegen der hohen Mitarbeiterfluktuation viel teurer wurde oder sogar ganz 
eingestellt werden musste. Hat aber den Vorteil, dass Firmen mit dieser 
Denke hoffentlich früher oder später von der Bildfläche verschwinden.

von adsfadsfsdf (Gast)


Lesenswert?

Bei uns war das dieses Semester echt extrem (TU 9 Uni - Studiengang 
Informatik). Der Audimax war rappel voll und es wurde in 2 weitere Räume 
gestreamt. Es war auch nicht möglich im PC-Pool des Fachberechs 
Informatik einen freien Platz zu ergattern. Nun, jetzt im Sommersemester 
ist aber eher Ebbe angesagt. Der Audimax reicht jetzt aus und der 
PC-Pool ist wieder halbwegs frei.

Vlt. ist auch interessant, dass sich ca. 1000 Leute zu Mathe angemeldet 
haben und schließlich nur ca. 500 die Prüfung mitgeschrieben haben (mit 
den TU "üblichen" Durchfallquoten)... wie viele da dann nach übrig 
bleiben kannst du dir selbst denken;)

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Mine Fields schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Ich lehne Jobs NIE grundlos ab und die Gründe sind dann auch
>> substanziert.
>
> Ja, dieser Grund ist eine krankhafte Einstellung zur Arbeit und zu
> Arbeitgebern.Billiger weist du es wohl nicht besser?
Das ist eher gesunder Menschenverstand sich da nicht verheizen
zu lassen. Glaube du mal an dein Dogma. Wirst sehen wie weit
du damit in Zukunft kommst.
> Michael S. schrieb:
>> Dann gäbe es ja keinen Grund diese Struktur Bewerbern nicht bekannt
>> zu machen, dann kann man an der Entscheidung mitwirken ob man da
>> rein passt oder besser nicht. Arbeitnehmer sind nämlich keine Nutztiere.
>
> Diese Strukturen haben Bewerber nicht zu interessieren. Und natürlich
> haben nur die Arbeitgeber das Letzte Wort über eine Einstellung.
Bilden die sich ein. Glücklicherweise bin ich da nicht so abhängig
solch ein Verhalten noch zu tolerieren.
> Der
> Bewerber kann nur eines tun, um diese Entscheidung zu beeinflussen: Nach
> den Regeln spielen und sich gut verkaufen. Ansprüche stellen ist da
> völlig fehl am Platze.
Dann müssen die Firmen eben verzichten, auf mich, auf zusätzlichen
Umsatz und auf Gewinn.
> Michael S. schrieb:
>> Die Kosten waren sicher nicht der Entscheidungsfaktor ob Pro oder Contra
>> Großraumbüro oder Einzelbüros.
>
> Doch, meistens sind es die Kosten und der Kommunikationsfaktor.
> Gängelung der Mitarbeiter wäre kontraproduktiv und ist daher nicht Ziel
> der Arbeitgeber.
Mein Beispiel aus eigner Erfahrung ignorierst du, typisch Dogmatiker.
> Michael S. schrieb:
>> Wenn Reisetätigkeit schon in der Stellenanzeige steht kann man sich
>> darauf einstellen, aber das als Bestandteil des betrieblichen
>> Weisungsrechts zu betrachten, geht bei mir gar nicht und dabei
>> bleibts.
>
> Tja, und damit bist du raus aus dem Arbeitleben. Es gibt keine Jobs mehr
> ohne Reisetätigkeit, selbst Sekretärinnen müssen ab und an mal auf eine
> Schulung. Alles andere zu glauben ist pure Dummheit und völlig weltfremd
> (das ist aber bei dir nichts Neues).
Das kann ich verschmerzen, glaub mir. Können es auch die Firmen 
verschmerzen? Vermutlich, aber nur unter großen Schmerzen.

von Autistischer Inhouse-Entwickler (Gast)


Lesenswert?

Mine Fields schrieb:
> Tja, und damit bist du raus aus dem Arbeitleben. Es gibt keine Jobs mehr
> ohne Reisetätigkeit, selbst Sekretärinnen müssen ab und an mal auf eine
> Schulung. Alles andere zu glauben ist pure Dummheit und völlig weltfremd

Ich musste noch nie reisen.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Lego-Leistungssportler schrieb:
> Ist ziemlich kurz gedacht. Wenn die Angestellten dann den Arbeitgeber
> wechseln (evtl. sogar zur direkten Konkurrenz), weil sie ein besseres
> Angebot haben, ein neuer Mitarbeiter eingearbeitet werden muss usw. dann
> ist dadurch gar nichts gespart.

Diese Rahmenbedingungen fließen mit ein und sind ein Grund dafür, dass 
die meisten Ingenieure auch wirklich gut bezahlt werden. Es herrscht 
eben doch noch ein Markt und wer Topleute braucht, muss sie auch 
entsprechend bezahlen. Nur kann man eben nicht erwarten, über dem 
Marktpreis bezahlt zu werden, schon gar nicht, wenn man nichts 
besonderes zu bieten hat.

Michael S. schrieb:
> Das kann ich verschmerzen, glaub mir. Können es auch die Firmen
> verschmerzen? Vermutlich, aber nur unter großen Schmerzen.

Es bereitet sicherlich keiner Firma auch nur den kleinsten Schmerz, auf 
Leute wie dich zu verzichten.

Autistischer Inhouse-Entwickler schrieb:
> Ich musste noch nie reisen.

Dann wundere dich nicht, wenn du in ein paar Jahren auf der Straße 
stehst. Dann kannst du vielleicht auch den Jammerton dieses Forums 
anstimmen, aber schuld bist dann nur du selbst.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Als schlechter Hauptschüler mit 9 Schuljahren und Endnote 4,0 glaubte
>> ich auch mal nie, später ein Ingenieursstudium aufzunehmen. Beinahe
>> hätte ich sogar die Hauptschule nicht bestanden.
>
> Um studieren zu dürfen war/ist aber wenigstens das Abi oder
> Fachschulreife nötig. Was hattest du denn da noch unternommen um
> studieren zu können? Mein Hauptschulabschluss war 2,4 und
> selbstverständlich damit ein qualifizierter Abschluss.

Das stimmt, daß ich zum Studium auf jeden Fall Fachabi brauchte. Ich 
nahm das Fachabi ja auch mit 34 nach, davor mit 33 die 
Fachoberschulreife. Mit Endnote 1,3 gegenüber Hauptschule mit 4,0.

Zwischen Ausbildung und dem Nachholen der Fachoberschulreife lagen 15 
Jahre völliger Schulabstinenz. Welch ein krasser Notenunterschied. 
Manchmal machen die Lebenseinstellungen und Lebensumstände das.

Irgendwo hatte ich dieser Tage auch mal geschrieben, daß meinen 
Lehrmeister die 4,0 der Hauptschule überhaupt nicht juckte. Denn sie 
machten einen eigenen sehr aufwändigen Einstellungstest über 4 Tage. Und 
ich gewann mit 9 anderen von insgesamt 400 Teilnehmern, wobei zu je 1/3 
Hauptschüler, Realschüler, und Abiturienten dort teil nahmen.

Soviel zur Qualität des Hauptschulzeugnisses als Beurteilungskriterium 
eines Menschen alleine. Es war mir eine Ehre, auf der Aufnahmeprüfung 
als notenmäßig schlechtestmöglicher Hauptschüler die Abiturienten voll 
abzuhängen. ;-)

Und: Mit den Studienzeugnissen wird es sich nicht anders verhalten wie 
bei mir damals mit dem Hauptschulzeugnis. ;-) Wer nur an die Noten 
glaubt, daß der mit guten Noten ein guter Mensch ist, der möge selig 
werden.

Aber oben war ja die Rede vom Medizinstudium, was mir jemand nicht 
abkaufen will, daß ich das ebenso hätte angehen können. Nach dem, was 
ich gerade zu Zeugnissen schrieb, und wie ein Mensch sich ändern kann, 
da sollte das einleuchten. Es können sich Menschen vom absoluten Loser 
Sonderschüler zur Erfolgsgranate wandeln, und von denen schaute ich es 
mir ab. Das machte mir Mut.

Ein früherer Kollege brach die Handwerkslaufbahn ab, und wurde 
Ingenieur. Aber lange vor mir, schon in den 1980-ern. Sein Bruder blieb 
Hilfsarbeiter auf dem Bau. Beide sind eineiige Zwillinge.

Ein anderer Kollege hatte keinen Bock mehr auf das Handwerk, und 
studierte E-Technik. Und wie ein Apotheker eine Apotheke gründet, so 
gründete er im ländlichen Gebiet auf dem Dorf einen Elektronikladen, mit 
hauptsächlich Konsumelektronik. Keiner hätte gedacht, daß sowas in der 
Vor-Internet-Zeit auf dem Dorf läuft. Und höre ab und zu mal über 
Bekannte um 10 Ecken, daß er gut davon lebt. Mit dem Streß von 
Entwicklung muß er sich auch nicht herum schlagen.

Übrigens:

Die Einstellung zu Schule und Bildung war zu meiner Zeit so:

Ist man aus der Schule, ist Bildung und Lernen für alle Zeiten vorbei. 
Das war so, ganz im Ernst. Und so verhielt sich auch der Großteil der 
Schüler, strebte nicht nach Noten, und hoffte, daß bald alles vorbei 
ist. Für einen Handwerker paßte das auch, es spielte nur noch Rolle, 
sich in den praktischen Fähigkeiten zu entwickeln.

von Автомат К. (dermeckrige)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Dipl.-Gott schrieb:
>> SR1 gehts dann ans Entwickeln.
>
> Der SR1 ist ein hervorragender Taschenrechner. Er hat alle Funktionen,
> die ein Schüler braucht. Nebenbemerkung: Der Einsatz des SR1 und die
> Einbindung des Taschenrechners in Unterricht und Lehrplan gelten
> übrigens retrospektiv als mustergültig.

Für einen MK61 haben die Beziehungen wohl nicht gereicht...

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

Was hatte der MK61 mit Beziehungen zu tun? :-)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.