Hallo zusammen, ich suche nach einer Faustregel für die Dimensionierung von L/C für einen Paralell/Serienresonanzkreis möglichst hoher Güte. Rein nach Schwingungsformel gibt es ja viele Lösungen... Die beste Antwort bisher war noch Beitrag "Re: Dimensionierung von L und C bei Bandpass / Schwingkreis" Aber ein paar Werte aus der Praxis? Kondenstoren "funktioniern" (bessere Verlustwerte) besser als Spulen, daher lieber größere Kondenstoren wählen oder wie macht Ihr das?
Suche Dir zuerst ein L, dass bei der gewünschten Frequenz eine möglichst hohe Güte hat, und dessen Eigenresonanzfrequenz genügend weit weg liegt (Faktor 2..5 höher) Das passende C hast Du dann schnell...
Grosses "L" kleines "C" führt zu höheren Güten, wenn "L" von vornherein mit hoher Güte gewählt wird. Je nach Aufbau haben Induktivitäten allgemein grössere Unterschiede in der Güte. Ist aber auch ein bisschen von der Wunschfrequenz abhängig. Ein Schwingkreis für 500 khz ist eben was anderes als für 500 MHz. Bei 100 MHz besteht "L" z.B. aus 4 Windungen versilbertem Kupferdraht mit 8mm Windungsdurchmesser ( Beispiel ). So ein "L" ist ohnehin von hoher Güte und lässt sich einfach herstellen. Bei 100 khz ist ein hochgütiges "L" schon schwerer herzustellen ( HF-Litze auf geeignetem Ferritkern.... )
In der Theorie erreicht man beim Serienschwinkreis mit einem großen L und beim Parallelschwingkreis mit einem kleinen L eine hohe Güte. Serienschwinkreis Q = 1/Rs * sqrt(L/C) Parallelschwingkreis Q = Rp * sqrt(C/L) In der Praxis, solange man kein Q >> 200 erreichen will, kann man den Kondensator als ideal annehmen. Das Q wird dann fast nur durch die Eigenschaften der Spule bestimmt. Aus dem anderen Tread: Schließlich ist bei dieser Frequenz X_L = X_C X_L bzw. X_C sollten in einem vernünftigen Breich zwischen 250 Ohm und 10 kOhm gewählt werden. Man verwendet für einen Vorverstärker ja auch keine Arbeitswiderstände von 1 Ohm oder 10 Meg. >Eigenresonanzfrequenz genügend weit weg Dies gilt ganz besonders für gekaufte Drosseln, immer im Datenblatt vorher nachschauen. >Bei 100 khz, HF-Litze auf geeignetem Ferritkern Litze bringt nur bis ~15 MHz einen Vorteil, darüber ist Kupferdraht mit größerem Durchmesser oder versilberter Draht besser. Es ist abzuwägen, ob sich für eine Ringkerndrossel mit 10 Windungen Litze lohnt, aber unter 2 MHz hat sie auf jeden Fall ihre Berechtigung. Überhaupt kann man mit Ringkernen (Eisenpulver) bis ca. 20MHz hohe Güten (200-400) erreichen, darüber werden jedoch die Kernverluste zu groß. Ab ca. 30 MHz erreicht man mit Luftspulen aus versilbertem Draht gute Resultate. Für eine hohe Güte ist außerdem die Ankopplung wichtig, denn letztere kann den Schwingkreis stark bedämpfen. Die Ankopplung wird dann meist mit einer Anzapfung der Spule, einer geeigneten Koppelwicklung oder einem kapazitiven Spannungsteiler vorgenommen.
B e r n d W. schrieb: > Litze bringt nur bis ~15 MHz einen Vorteil, darüber ist Kupferdraht mit > größerem Durchmesser oder versilberter Draht besser. Es ist abzuwägen, > ob sich für eine Ringkerndrossel mit 10 Windungen Litze lohnt, aber > unter 2 MHz hat sie auf jeden Fall ihre Berechtigung. Litze unterhalb ~1,5 MHz bringt doch nichts. Der Skineffekt spielt da gegenüber dem ohmschen Widerstand des CuL-Drähte keine Rolle.
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