Hallo zusammen, ich würde gerne meine Platinen reinigen wie die Profis. Ich löte mit meine SMD-Schaltungen mit Schalblonen, no clean Paste und einem kleinen Ofen. Dieser Prozess ist wirklich schön sauber. Aber wenn ich dann THT-Bauteile nachbestücke, habe ich immer sehr unschöne Flussmittelreste an den THT-Bauteilen. Im folgenden Thread wird unter anderem Isopropanol vorgeschlagen: Beitrag "SMD-Platinen waschen?" Isopropanol habe ich auch ausprobiert (Achtung Isopropanol ist als Nervengift gekennzeichnet), aber die Ergebnisse waren nicht so toll. Das größte Problem war dabei, das die Platine hinterher Schlieren bekam. Was nehmen den die Profis für Reiniger? Mit besten Grüßen, Sebastian
Sebastian schrieb: > (Achtung Isopropanol ist als > Nervengift gekennzeichnet) Das wäre mir neu, Isopropanol ist nach GHS als als "Leichtentzündlich" und "Reizend" deklariert, jedoch nicht als "Giftig"/"Sehr giftig". Sebastian schrieb: > Was nehmen den die Profis für Reiniger? Solche Geräte: https://www.manncorp.com/pcb-cleaners/index.php?auto=done http://www.esmainc.com/circuit_board_cleaning.php
Wie wirkt sich Ultraschall-Reinigung eigentlich auf Bauteile wie Quarze aus? Sebastian schrieb: > Was nehmen den die Profis für Reiniger? Bin kein Profi, deshalb nehme ich Aceton.
Sebastian schrieb: > (Achtung Isopropanol ist als > Nervengift gekennzeichnet) Isopropanol nennt man auch "Waschalkohol", wird in Kliniken statt Ethanol (vulgo Alkohol) verwendet, damit das Personal nicht billigen Schnaps kommt. MfG Klaus
Moin, Die Profis nehmen z.B. Tikopur TR14 (http://www.dr-stamm.de) Als 10%ige Lösung so bei ca. 60°C für 30-120 s im Ultraschallreiniger oder auch etwas stärker konzentriert (bis 25 %) ohne US-Bad für einige Stunden (auch bei ca. 60°C). Hinterher gründlich (!) mit DI- bzw. VE-Wasser spülen. Gibts u.a. auch bei eBay Grüße, Jörg
Hallo zusammen, also ich habe von Techspray "Isopropyl alcohol" hierauf sind folgende Gefahrensymbole aufgedruckt: F = Entzündlich N = Gefahr: Bei Freisetzung in die Umwelt kann eine Schädigung des Ökosystems sofort oder später herbeigeführt werden. Xi = Gefahr: Stoffe mit Reizwirkung auf Haut, Augen und Atmungsorgane; kann Entzündungen verursachen. Handhabung: Dämpfe nicht einatmen und Berührung mit Haut und Augen vermeiden. Nachzulesen unter http://de.wikipedia.org/wiki/Gefahrensymbol Naja, ob das gleich als Nervengift, wie mir gesagt wurde, durchgeht weiß ich nicht. Aber gesund scheint das Zeug auf jeden Fall nicht zu sein... Sebastian.
> Die Profis nehmen z.B. Tikopur TR14 (http://www.dr-stamm.de)
Tickopur und Ultraschall, wie beschrieben. Alles andere sind
Hilfslösungen.
Frag Wikipedia. Wenn du es kurz haben willst: Geht in Richtung destilliertes Wasser.
"Elektrolube SWA Safewash 2000" (gibt's be RS Components, 2904881) aufsprühen, mit einer Bürste abschrubben, dann unter fließendem Wasser abspülen und mit (ölfreier!) Pressluft trockenblasen. Wer sich dabei besser fühlt kann zum Spülen auch destilliertes Wasser nehmen. Technisch macht's aber keinen Unterschied. Selbst bei Elektrometereingängen (z.B. pH-Meter) wirkt sich die theoretisch denkbare Restkontamination des Leitungswassers nicht aus. Die Firma Hewlett Packard, früher bekannt durch hochwertige Messtechnik, empfiehlt in einer Ausgabe der hp bench briefs den Einsatz einer Geschirrspülmaschine. Als Reinigungsmittel wurde neben verschiedenen Industriereinigern auch "Calgonite" von Renckitt Benkiser empfohlen, das gibt's im Supermarkt. Keine Tabs verwenden! Wer sich dabei besser fühlt kann auch eine Industrie-Geschirrspülmaschine von Miele kaufen. Da sind die Geschirrkörbe dann für Leiterplatten optimiert.
om pf schrieb: > Die Firma Hewlett Packard, früher bekannt durch hochwertige Messtechnik, > empfiehlt in einer Ausgabe der hp bench briefs den Einsatz einer > Geschirrspülmaschine. Als Reinigungsmittel wurde neben verschiedenen > Industriereinigern auch "Calgonite" von Renckitt Benkiser empfohlen, das > gibt's im Supermarkt. Keine Tabs verwenden! > > Wer sich dabei besser fühlt kann auch eine > Industrie-Geschirrspülmaschine von Miele kaufen. Da sind die > Geschirrkörbe dann für Leiterplatten optimiert. Und dann daneben noch die Nudelauflaufform reinstellen nä danke ;)
wusch schrieb: > Und dann daneben noch die Nudelauflaufform reinstellen nä danke ;) Wenn du wüsstest was in Geschirrspülern im System so alles an Rückständen versteckt ist. Deine Kloschüssel ist sicher sauberer.
Es gibt Studien, die besagen, dass die durchschnittliche Kloschüssel tatsächlich bazillenfreier ist als die Küchenspüle bzw der Lappen daneben.
>> mit DI- bzw. >> >> VE-Wasser spülen. > >Was ist das? DI = deionisiertes Wasser VE = vollentsalztes Wasser ... oder auch einfach destiliertes Wasser Gruß, Jörg
Sebastian schrieb: > Was nehmen den die Profis für Reiniger? Z.B. Reiniger von Zestron: http://www.zestron.com/de/elektronik.html Christian.
Hallo, ich habe mit Isopropanol keine Probleme, wenn auch Spezialreiniger noch etwas besser sind: 1. 5 Minuten in Isopropanol tauchen. 2. Mit einer Nagelbürste o.ä. die Lötseite abbürsten. 3. Unter dem Wasserhahn oder der Brause heiss abspülen (gerade so nicht die Finger verbrennen). 4. Überflüssiges Wasser möglichst abschütteln. 5. Auf dem Heizkörper trocknen lassen. Wie gesagt, mit LP-Reiniger und mit deionisiertem Wasser sind noch (geringe) Verbesserungen möglich. Ich kann das beurteilen, da ich früher für die Serienfertigung eine professionelle Ultraschallanlage mit Dampfkreislauf betrieben habe. Da sowas heute in Ex-Ausführung > 100 kEuro kostet, lohnt sich das aber für Muster und Kleinserien nicht. Übrigens müssen die Bauteile für Tauchreinigung spezifiziert sein, auch wenn man das von Hand macht. Viele Teile wie Mäuseklaviere und Relais sind das nicht. Gruss Reinhard
Ja, ein generelles Problem. Ideal wäre fließender, frischer Alkohol, der das Flüssmittel auflöst und fortspült. Da brauchts aber dann schon grosse Mengen. Ich verwende Decotron 331S der Fa. DCT in Tschechien in einer US Anlage. Am Anfang ist das Ergebnis sehr gut, nach einigen Dutzend Platinen hat man aber dann wieder die weissen Ränder und Schlieren, die vom aufgelösten Flussmittel herrühren.Ein Abwaschen der Platinen unter dem Wasserhahn mit Hilfe einer weichen Bürste verbessert dann das Ergebnis etwas, gut ist's dennoch nicht. Geschirrspüler hab ich auch schon probiert, das Flussmittel löst sich dabei aber ziemlich schlecht. Grüsse
Gebhard Raich schrieb: > ...einer US Anlage. Am Anfang ist das Ergebnis sehr gut, nach einigen > Dutzend Platinen hat man aber dann wieder die weissen Ränder... Dann hast du eine US-Anlage ohne Dampfkreislauf? Dann kann das auch nicht besser funktionieren. Ich hatte in meiner Anlage in der 2. Kammer immer frisch kondensiertes Reinigungsmittel aus der Trocknungskammer, wo es verdampfte und mit einer Kühlfalle gesammelt wurde. Die LP waren chemisch rein. Gruss Reinhard
Aus meiner Erfahrung zur Frage:
> Was nehmen den die Profis für Reiniger?
Beim Löten mit RMA Flux (das hast du wohl) - gar nichts. Die Module
werden nicht gereinigt.
Alternativ: Nehme Lötpaste/Röhrenlötzinn mit wasserlöslichen Flux und
wasche mit Wasser. Das geht auch sehr gut in der Geschirrspülmaschine.
Noch ein Vorteil, wasserlösliches Flux ist etwas agressiver als RMA Flux
und lötet daher bei Platinen im Grenzbereich (Oxidation) etwas besser.
@Reinhard Klingt interessant! Wenn ich es richtig verstehe, wird das Reinigungsmittel verdampft und destilliert, übrig sollte der Flussmittelsumpf bleiben oder? Grüsse
Hallo, ja, in der 2.Kammer werden die LP eingetaucht und mit Ultraschall behandelt, soweit ganz konventionell (Kammer 1 ist nur zur Vorreinigung mit gebrauchtem Reinigungsmittel). In der 3. Kammer wird Reinigunsmittel beheizt und verdampft, bringt man die kühlen LP dort hinein, so kondensiert auf ihnen das Reinigungsmittel, sie werden also mit frisch destilliertem Mittel gespült, bis sie so warm geworden sind, dass nichts mehr kondensiert - damit sind sie im Prinzip fertig. Ausserdem ist oben an dieser Kammer eine Kühlfalle (Wasserkühlung), sonst würde ja alles in den Raum verdampfen, und zugleich ist das was an dieser Kühlfalle kondensiert, auch frisch destilliert. Das kann man in die Kammern zurücklaufen lassen oder als frisches Mittel abzapfen. Das Mittel muss azeotrop sein, sonst lässt es sich nicht destillieren. Meine damalige Anlage wurde mit Freon betrieben, was seit längerem nicht mehr erlaubt ist, aber das war eben unbrennbar. Heute müsste man z.B. Isopropanol verwenden, aber dazu muss die Anlage geschlossen und Ex-geschützt sein, sonst fliegt sie irgendwann mitsamt der Fertigung in die Luft. Leider treibt das die Preise in schwindelnde Höhen. Ich weiss aber von Firmen, die solche alten, nicht ex-geschützten Anlagen mit Alkoholen betrieben haben. Übrigens, was Spülmaschinen angeht: die werden mit wenigen Modifikationen tatsächlich für die professionelle Reinigung von Leiterplatten angeboten. Voraussetzung sind wasserlösliche Mittel. In der Fertigung besteht auch nicht die Gefahr, dass sich Ostereierreste auf den LP festsetzen. Gruss Reinhard
>Das Mittel muss azeotrop sein, Zum Destillieren muß das Mittel flüchtig sein. Azeotrop ist etwas Anderes: http://de.wikipedia.org/wiki/Azeotrop
> In > der Fertigung besteht auch nicht die Gefahr, dass sich Ostereierreste > auf den LP festsetzen. Da würde ich nicht drauf setzen: viele Produkte haben irgendwo Easter eggs (http://en.wikipedia.org/wiki/Easter_egg_%28media%29) mit drin.
Visitor schrieb: > Zum Destillieren muß das Mittel flüchtig sein. Azeotrop ist etwas > Anderes: Quatsch, natürlich muss es azeotrop sein, sonst hat das Destillat eine andere Zusammensetzung. Ich will das Reinigungsmittel ja erhalten und nicht in Fraktionen aufteilen. Lies den Wikiartikel noch 2 oder 3 mal durch, vielleicht weisst du dann um was es geht. Gruss Reinhard
>Das Mittel muss azeotrop sein, sonst lässt es sich nicht destillieren. Das ist und bleibt falsch. Viele destillierbare Gemische sind nicht azeotrop. Nach deiner etwas merkwüdigen Auffasssung könte man z.B. reines Wasser gar nicht destillieren, da Azeotrope nur in Mischungen und niemals in reinen Subtanzen auftreten. >Ich will das Reinigungsmittel ja erhalten und nicht in Fraktionen >aufteilen. Ob du fraktionierst destillierst oder alle flüchtigen Bestandteile in EINE Vorlage destillierst kannst du selbst bestimmen. >Lies den Wikiartikel noch 2 oder 3 mal durch, vielleicht weisst du dann >um was es geht. Ich lerne gerne dazu, du kannst es mir ja mal ordentlich erklären. Ansonsten verlasse ich mich auf meine mittlerweile fast 20Jährige Erfahrung als Laborleiter eines chemischen Sytheselabors.
Visitor schrieb: > Ob du fraktionierst destillierst oder alle flüchtigen Bestandteile in > EINE Vorlage destillierst kannst du selbst bestimmen. Trotz 20 Jahren: du hast die Azeotropie schlicht nicht verstanden. Verdampft ein nicht azeotropisches Gemisch, so enthält der Dampf eine andere Zusammensetzung des Gemisches als die Flüssigkeit, das ist beim Rückgewinnen eines Lösungsmittelgemisches im kontinuierlichen Betrieb selbstverständlich untragbar (für extrem begriffsstutzige: weil sich dann sowohl die Mischung der verbleibenden Flüssigkeit als auch die Mischung des Destillats ändert). Dein Einwand ist schlicht Blödsinn: man destilliert zwar beim Schnapsen in eine Vorlage, da ist aber der Alkoholgehalt höher als beim Ausgangsgemisch (in dem Fall will man das auch). Es sei denn, das Ausgangsgemisch ist schon azeotrop (96%), womit wir wieder am Anfang wären. Ich schätze, du verstehst es trotzdem nicht, aber eine Einführungsvorlesung in Physik und Chemie (oder Schnapsherstellung) kann ich hier nicht geben. Hauptsache, die Hersteller der Anlagen, die Lieferanten des Reinigungsmittels und ich haben es verstanden, das muss jetzt reichen. Gruss Reinhard
>für extrem begriffsstutzige: weil sich dann sowohl die Mischung der >verbleibenden Flüssigkeit als auch die Mischung des Destillats ändert). Für noch Blödere: wenn du das GESAMTE Destillat in einem Behälter auffängst, ist die Zusammensetzung genau so wie zu Beginn, abgesehen von den nichtflüchtigen Bestandteilen, die im Destillationssumpf verbleiben. Außerdem kann man sogar ohne Kolonne destillieren. >ist aber der Alkoholgehalt höher als beim Ausgangsgemisch Weil Alkohol der Leichtsieder ist. Was passiert denn, wenn du auch den Rest des Gemisches überdestillierst, falls dich dieses Gedankenexperiment nicht überfordert? Welche Zusammensetzung hat dann das Destillat?. >...und ich haben es verstanden, das muss jetzt reichen. Um dir das Googeln zu erleichtern, falls du vielleicht doch etwas dazu lernen möchtest, die Grundlagen der Destillation werden in den Vorlesungen der Physikalischen Chemie abgehandelt.
Zusatzfrage: Mit was muß das Lösungsmittel denn eine Azeotrop bilden?
Visitor schrieb: > Zusatzfrage: > > Mit was muß das Lösungsmittel denn eine Azeotrop bilden? Um Himmels Willen, lass Hirn regnen. Das Mittel ist ein Gemisch aus 2 Lösungsmitteln - und zwar ein azeotropes. Und das sicher bloss weil die Hersteller zu blöd sind es anders zu machen. Ich klinke mich hier aus, es besteht ja keinerlei Hoffnung, dir einen so komplizierten Prozess wie die kontinuierliche Destillation zum Lösemittel-Kreislauf in einer Anlage verständlich zu machen. Die Anlage hat jedenfalls 20 Jahre perfekt funktioniert, ähnliche mit EX-Schutz werden immer noch gebaut, und wenn sie dir ein Buch mit sieben Siegeln bleibt dann kann man halt nichts machen. Ende der Durchsage Reinhard
>Das Mittel ist ein Gemisch aus 2 Lösungsmitteln - und zwar ein azeotropes Falls es dir nicht auffallen sollte, du erwähnst hier zum ersten Mal, daß es sich um ein binäres Gemisch handelt. >...dir einen so komplizierten Prozess wie die kontinuierliche >Destillation zum Lösemittel-Kreislauf in einer >Anlage verständlich zu machen. Bisher haben sich die Betriebe für die wir sowohl Batch als auch Konti-Destillationen ausgelegt haben, noch nicht beklagt.
Aceton greift manche Kunststoffe an.Deshalb würde ich das Zeug an mit konventionell bedrahteten Bauteilen bestückten Platinen nicht anwenden. Früher verwendete meine Fa.Freon.Zuhause mache ich das mit Spiritus und einer alten Zahnbürste.Sollte das nicht reichen kommt noch Reinigungsbenzin zum Einsatz.Danach warmes Spüliwasser -spülen in normalem Leitungswasser-spülen in destiliertem Wasser- abblasen mit einem Kaltluftgebäse und trockenfönen mit meinem Haarfön-fertig.Potis sollte man nicht baden da diese speziell behandelt sind (spez. Schmiermittel)damit sie mechanisch seidenweich laufen.Nach einem Bad mit Reinigern tun sie das nicht mehr.Viele Potis lassen sich zerlegen und gezielt reinigen ...ohne Vollbad.
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