trafo schrieb:
> "Miller"
In einem Linearverstärker stellt man sich das am besten als einen miesen
OP-Amp vor.
1 | Aus dem hier:
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2 | VCC
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3 | |
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4 | .-.
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5 | | |
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6 | |_|Rd
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7 | | out
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8 | +---------*--------o
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9 | | D |
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10 | Cgd = ||-----+
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11 | in ___ | ||-|<|-+ idealer Kapazitätsfreier MOSFET
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12 | o---|___|--*--||-----*
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13 | Rg G S |
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14 | GND
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15 | Wird das hier:
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16 | +--> Cgd <--+
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17 | | +----||----+ |
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18 | |e | | a|
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19 | in ___ | |\ |
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20 | o---|___|--*--|-\ | out
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21 | Rg | >----*----o
|
22 | GND--|+/
|
23 | |/mieser OPV mit kleiner Verstärkung
|
Rd legt im allgemeinen eine Spannungsverstärkung v_ud0 fest, da im
Linearbetrieb der MOSFET eine Stromquelle ist.
Die Kapazität Cgd ist in erster Näherung konstant(es reicht für die
Überlegungen hier). Die Zweigimpedanzen, die du vom Punkt a oder e in
den Kondensator hinein siehst(Pfeile kennzeichnen die "Blickrichtung"),
sind Aufgrund der Verstärkung verschieden. Das kann man auf einem Blatt
Papier einfacher als hier ausklamüsern. Zu Zweigimpedanzen: Immer erst
"Strom einspeisen" und daraus die Spannungsänderung dieses Zweiges
berechnen, oder eben andersherum. Daraus dann die Impedanz dieses
Zweiges. Man muss auf eine Formel Z = U/I kommen, dann hat mans direkt
da stehen.
Wichtig ist, dass die Spannung über Cgd sich für den Ausgang wie folgt
vehält:
V_Cgd = -(1+v_ud0) * V_Gate
Minus, weil Gate hoch => Drain runter.
Man könnte jetzt den Kondensator Cgd in zwei Kondensatoren in Serie
aufteilen, dass sich an dem neuen Knotenpunkt AC-mäßig GND ergibt:
1 | o"AC-GND"
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2 | |
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3 | +--> Ci | Co <--+
|
4 | | +-||-*-||--+ |
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5 | |e | | a|
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6 | in ___ | |\ |
|
7 | o---|___|--*--|-\ | out
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8 | Rg | >----*----o
|
9 | GND--|+/
|
10 | |/mieser OPV mit kleiner Verstärkung
|
Die Kapazitäten von denen kann man berechnen. Weil Z_C = 1/jwC bekommt
man einen "fetten" Kondensator für Ci und einen "nicht so fetten" für
Co.
Co hat dabei ungefähr die Größenordnung von Cgd. Ci ist ungefähr v_ud0 *
Co.
Das, was du als Millerkapazität siehst, ist Ci. Da "AC-GND" immer
Groundpotential führt, kann man es ja nun gedanklich "mit GND verbinden"
und den Mosfet/den OPV entfernen.
Jetzt kann man die Millerkapazität auch vom Eingang aus direkt "messen".
:)
mfg mf
PS: Mit Rg, der Hochtransformierten Kapazität Cgd und der Kapazität
Cgs(hier nicht gezeichnet) erhält man zwei Grenzfrequenzen der
Schaltung. Jeder moderne OPV hat auch zwei Grenzfrequenzen. Eine der
beiden kann man durch Verändern der Rückkopplung verschieben...