War unsere hier gepostete Karikatur von vor 2 Jahren ..
Beitrag "Re: Die marode Situation der MINT Absolventen in 2010"
noch leicht sarkastisch gemeint, haben wir diesmal Zahlen hinzugefügt:
Die Prozentzahlen wiederspiegeln die Summe der Menschen, die insgesamt
nach Geburtenjahrgängen in den Markt drängen. Es ist nur zu beachten,
dass die Studienanfänger- und Schülerzahlen genauso aktuell sind, wie
die Studentenzahlen, also zahlenmässig nicht exakt die Berufswege
aufzeigen, weil z.B. die Schülerzahlen von Personen, die heute um die 50
sind, andere waren. Damals kamen viel weniger ins Abi und an die
Hochschulen, somit ist davon auszugehen, dass wir bald eine Schwemme an
MINT bekommen werden, wie das ja vielerorts auch bereits prognostiziert
wurde.
Hinzu kommen nun noch die propagandistisch angelockten MINT aus den EU
und nicht EU-Staaten, die Dank knapper Beschulung und
bachelor-Schnellstudium nur das Allernötigste können, was gerade so
gebraucht wird und in den deutschen Markt drängen. Es muss wohl
niemandem hier erklärt werden, dass diese Jungfuzzis ab 44800,- oder nun
34000,- keine Fachkräfte sind.
Im Gegenzu dazu wandern nicht nur Ärzte in die Nachbarländer ab, sondern
die aus dem Markt katapultierten MINT gehen ebenfalls mehr und mehr in
die Schweiz und andere Hochlohnstaaten, wo sie das Sozialsystem stützen,
weil sie viel einzahlen und wenig krank sind. Die Jungen Ausländer, die
hier unsere Krankenhäuser und Entwicklungsabteilungen bevölkern
(sollen!) sind zwar genau so wenig krank, zahlen aber mit dem geringeren
Gehalt viel weniger Steuern!
Die Pfeile in den Diagrammen entsprechen der Breite der %-Zahlen/2, d.h.
wenn 26% auf die Uni zuströmen, ist der Pfeil 13 Punkte breit. Pfeile
mit Prozenzahlen <1 sind meistens weggelassen, so z.B. die Stöme der
Schulen und Hochschulen untereinander.
Vom Prinzip her sieht man leicht ein, welche Mengen an Personen durch
die Hochschulen marschieren und wie wenige davon bei der Rente im
akademischen Job ankommen (werden!). Besonders die vielen Abbrecher und
die, die Dank Krise nichts bekommen haben und in der Zeitarbeitsmühle
gelandet sind, werden vom Markt ausgespuckt und in ALG2 geschickt. Das
droht auch den meisten Selbständigen, die wegen der Masse Dumpingpreise
machen müssen und zu wenig zurücklegen können.
Für uns heisst die Analyse der Situation ganz klar: Selbständig sein,
wenn man gut verdienen kann, weil man dann viel weniger abgezockt wird.
Im Alter wird es nicht mehr viel zu verteilen geben, weil die Firmen das
ganze Geld abgegriffen und wie deren gutverdienenden GF ins Ausland
geschafft haben werden. Hierzulande wird es immer weniger zu verteilen
geben und gleichzeitig wird es immer mehr Personen in H4 geben.
gez. Michael und Frank, die "Warner"- brothers.
Mal eine andere Frage: Wie sieht es denn bei den Ausbildungsberufen z.B.
Mechatroniker, Industriemechaniker usw. aus?
Viel Geld bekommen die auch nicht, aber werden da überhaupt welche
gesucht?
>Techniker
Sie werden gesucht, ja, aber nicht sonderlich gut bezahlt. Allerdings
ist es so, dass man in der Gesamtbilanz gar nicht so schlecht fährt, mit
einer Ausbildung, weil man früh in den Job kommt, sich das teuere
Studium erspart und so auf viel weniger Gehalt angewiesen ist. Aussderm
werden den Technikern immer mehr Dinge übertragen, weil sie nicht so
teuer sind wie die Ingenieure. Was ein Techniker machen kann, bekommt er
heute auch zugeschoben. Die Ingenieure müssen dafür immer mehr
Zettelarbeiot machen, wie ich es gerne nenne und die ist langweilig und
öde. Ich würde heute eher den Techniker machen, rein in die Firma, Geld
abgreifen, solange es noch geht und nebenher studieren, wenn ich denke,
das Zeugs dazu zuhaben.
Warner schrieb:> Allerdings> ist es so, dass man in der Gesamtbilanz gar nicht so schlecht fährt, mit> einer Ausbildung, weil man früh in den Job kommt, sich das teuere> Studium erspart und so auf viel weniger Gehalt angewiesen ist.
Vor allem zahlte einer im Ausbildungsberuf schon 10 Jahre mit der
Jahresanrechnungszeit in die Rentenkasse ein, bevor ein Ingenieur erst
mal überhaupt tätig wird.
Warner schrieb:> Hinzu kommen nun noch die propagandistisch angelockten MINT aus den EU> und nicht EU-Staaten, die Dank knapper Beschulung und> bachelor-Schnellstudium nur das Allernötigste können, was gerade so> gebraucht wird und in den deutschen Markt drängen. Es muss wohl> niemandem hier erklärt werden, dass diese Jungfuzzis ab 44800,- oder nun> 34000,- keine Fachkräfte sind.
..und da sieht man, dass die Industrie an solide ausgebildeten Ings. gar
kein Interesse mehr hat. Schnell nen Bac für ne gut strukturierte
Projektarbeit einstellen, niedrig entlohnen und nach Projektende wieder
wegschicken.
Für ein paar Jahre mag das gutgehen, langfristig bedeutet der Verzicht
auf den Dipl.-Ing. : Hinten anstellen beim Schuheputzen für den
Chinesen.
Michael K-punkt schrieb:> Für ein paar Jahre mag das gutgehen, langfristig bedeutet der Verzicht> auf den Dipl.-Ing. : Hinten anstellen beim Schuheputzen für den> Chinesen.
Boah Leute, jetzt übertreibt doch mal nicht so. So gravierend sind die
Unterschiede jetzt auch nicht.
In diesem Forum scheinen sich offensichtlich fast nur Frustrierte und
Versager herumzutreiben, anders lässt sich die Untergangsstimmung nicht
erklären.
Zur Wirklichkeit gehört aber auch, dass es viele gutbezahlte Jobs nach
IG Metall Tarifvertrag mit 35h-Woche und 30 Tagen Urlaub in Deutschland
gibt. Da lecken sich Ausländer alle 10 Finger nach und blicken neidisch
auf das reiche Deutschland. Und das gilt vor allem auch für die das
angeblich "gelobte Land" USA, in das sogar ostdeutsche Diplom-Götter
auswandern, weil sie sich einreden, dass dort alles besser wäre...
>gelacht
Freut mich! Allerdings hat die Geschichte durchaus einen ernsten
Hintergrund:
Mir z.B. missfällt am Stärksten, dass man uns noch durch ein
breitbandiges Abi geprügelt hat und wir Mathematik, Geschichte, eine
dritte Fremdsprache, viel Soziologie und Ethik gelernt hatten und damit
entsprechend einem humboldtschen Bildungsideal als breit aufgeklärte
Bürger in die Gesellschaft entlassen wurden, kritisch sein sollten und
uns in der Lage sehen konnten, bei allen Fragen des täglichen Lebens
über den Tellerrand hinaussehen zu können.
Und was muss ich sehen?
- eine verdummende Propaganda der Industrie und deren Vertreter, die uns
einreden will, sie suche nach den "Besten", während vielfach nur noch
bachelor gefragt sind (und bezahlt werden!!!
- dass gute Leute aus den Firmen rausgecutted, abgebaut und durch
Jüngere ersetzt werden, ältere in Scheinfirmen geschoben und demontiert
werden
- dass sehr gute gleich rausgehalten werden, indem man grossspurig "head
hunter" ansetzt, die den Markt systematisch nach dem Hansl durchforsten,
der gerade das Mindeste kann, was gewollt ist (und blos nicht mehr, da
sonst gefährlich), der keine Ambitionen hat und der aufgrund mangelnden
Marktwissens seinen Wert nicht kennt und somit für billig in den Vertrag
einschlägt
- eine Personalpolitk, die immer abstraktere Befähigungen verlangt, soft
skills predigt und von modernen Führungsstilen schwafelt, dann aber
nicht die humanistisch gebildeten Menschen mit Sprach- und
Kommunikationsbefähigung in die Führungspositionen hieft, sondern die
Schleimer, Dampfplauderer und Schönredner besetzt
- man aus reinen Kostengründen (weil er billiger ist) den 32-jährigen
Ex-Entwickler von der FH, der auf dem dritten Bildungsweg nach oben
gekommen ist, zum Teamleiter macht, der dann noch ein Problem mit
kompetenteren Leuten hat, die besser English können und über eine
bessere Rechtschreibung verfügen
- eine Wirtschaftspolitik, in der der heimische Arbeitsmarkt durch
Zeitarbeit unterwandert wird, wobei die Arbeitsvermittler und
Ingenieursklaventreiber sich gegenseitig mit Angeboten unterbieten, in
scheinchristlichen Gewerkschaften zusammenrotten und quasi ein Kartell
bilden, um dann nach immer billigeren Ingenieuren zu schreien, diese
gegeneinander ausspielen und die billigen Ausländer reinholen, die man
leicht kontrollieren kann
Man könnte die Liste unendlich fortsetzen!
Wir haben eine vollkommen verlogene und durchtriebene Arbeitswelt
bekommen, in der Qualität nichts mehr zählt, weil der Kunde sie
(angeblich) nicht mehr bezahlt und nur noch nach der Oberfläche geschaut
wird. "Gut Aussehen" ist besser, als "gut sein" und den Top-Job kriegt
der, der gut aussieht, dessen Arbeit gut aussieht oder der sie am besten
in den Meetings verkaufen kann, aber nicht der, der wirklich Gutes
leisten kann.
Echte Qualität ist auf dem Rückzug! Und zwar, was die Produkte angeht,
deren Erzeuger und auch die Produzenten! Wir brauchen immer weniger gute
Ingenieure, dafür immer mehr Billige in der breiten Masse.
Und das weiss die Wirtschaft ganz genau und daher geht man ja den Weg
und will immer mehr Durchschnitt ins Studium pressen, mit immer weniger
Anspruch (so, als sei das Niveau nicht schon genug gesunken und die
Abschlüsse durch Bologna verstümmelt) -damit eine grosse breite Masse an
mittelmäßigen gut kontrollierbaren Entwicklungskühen verbleibt, die
keine Chance auf ganz nach oben haben, die man Mitte 40 absägt und durch
andere Hungrige ersetzt.
Kontrolliert wird das Ganze durch ebenso günstige und mässig befähigte
BWLer, die von Projekt zu Projekt entscheiden, was nach Ungarn, Rumänien
oder China ausgelagert wird, bzw was gnädigerweise noch von der eigenen
Entwicklung gemacht werden darf, die zu 80% aus Zeitarbeitern besteht,
von denen man die Hälfte aus China oder Indien eingeflogen hat.
Senfdazugeber schrieb:> IG Metall Tarifvertrag mit 35h-Woche und 30 Tagen Urlaub in Deutschland> gibt.
Das ist die Theorie!
Die Praxis ist ein Vertrag einer christlichen Gewerkschaft, mit 28
Tagen, einer 40h-Woche (zum 35er) Gehalt und dazu 40% des Gehaltes,
nämlich genau alles über dem ALG-Satz als jederzeit kündbare
Zusatzleistung. Ferner Beschäftigung nur noch dann, wenn man im
richtigen Alter ist.
> Zur Wirklichkeit gehört aber auch, dass es viele gutbezahlte Jobs nach> IG Metall Tarifvertrag mit 35h-Woche und 30 Tagen Urlaub in Deutschland> gibt.
Lol, daß ist ja wohl eher die Ausnahme!
Tarif und 30 Tage Urlaub, das war gestern, Du bist jedenfalls weit weg
von der Wirklichkeit. Das sind Jobs, die vielleicht 5% ergattern.
Senfdazugeber schrieb:> Zur Wirklichkeit gehört aber auch, dass es viele gutbezahlte Jobs nach> IG Metall Tarifvertrag mit 35h-Woche und 30 Tagen Urlaub in Deutschland> gibt.
Realitätsverzerrung. Wo gibt es denn diese angeblichen vielen Jobs?
Wo fände ich ein Unternehmen, daß mir mit 2,5 Jahren BE 80,000-85,000€,
die ich locker wert bin, zahlen würde? Wo existieren die fairen
Einsteigerjobs für 60,000-65,000€? (Ich rede von mittelständischen
Unternehmen mit weniger als 100 Angestellten.)
> Ausländer alle 10 Finger nach und blicken neidisch> auf das reiche Deutschland.
Ja ne, is klar. Da darf ich herzhaft lachen.
> Und das gilt vor allem auch für die das angeblich "gelobte Land" USA
Nein, tut es nicht. Ich weiß, daß ich hier als guter Ingenieur mit 15-20
Jahren BE wesentlich mehr als 100k verdienen werde. (In meiner Situation
wäre der Median 108k; das obere 25%-Quartil, dem ich mindestens
zugeordnet werden muß, fängt bei 116k an.)
Das heißt, ich weiß ziemlich sicher, wieviel ich in reichlich 10 Jahren
nach solider technischer Karriere ohne Managementfunktion verdienen
werde und daß diese Gehälter weit jenseits dessen liegen, was 90% der
deutschen Ingenieure annähernd erreichen können.
Ich wüßte keinen signifikanten Grund, weshalb sich das entwickelte
westliche Ausland, vor allem die USA oder Kanada, nach deutschen
Verhältnissen sehnen sollte.
> auswandern, weil sie sich einreden, dass dort alles besser wäre.
Ich rede mir nichts ein und ich habe nie behauptet, im Ausland wäre
alles besser. Aber ich argumentierte konsistent, daß es für
qualifizierte Fachkräfte wie Ingenieure den Versuch wert ist und daß es
üblicherweise den Großteil des Mists, den man in der BRD ertragen muß,
hier nicht gibt.
Ahoi
Dipl.- Gott schrieb:> Nein, tut es nicht. Ich weiß, daß ich hier als guter Ingenieur mit 15-20> Jahren BE wesentlich mehr als 100k verdienen werde. (In meiner Situation> wäre der Median 108k; das obere 25%-Quartil, dem ich mindestens> zugeordnet werden muß, fängt bei 116k an.)
Dein Gehalt sei dir ja gegönnt. Aber komm dann bitte nicht angekrochen,
wenn es in USA nicht mehr so rosig aussieht. Oder wenn du krank wirst
und die Annehmlichkeiten des deutschen Sozialstaats benötigst. Solche
Sozialschmarotzer können wir hier nicht gebrauchen.
>> Für ein paar Jahre mag das gutgehen, langfristig bedeutet der Verzicht>> auf den Dipl.-Ing. : Hinten anstellen beim Schuheputzen für den>> Chinesen.> Boah Leute, jetzt übertreibt doch mal nicht so. So gravierend sind die> Unterschiede jetzt auch nicht.
Da ist leider was dran ..
> Zur Wirklichkeit gehört aber auch, dass es viele gutbezahlte Jobs nach> IG Metall Tarifvertrag mit 35h-Woche und 30 Tagen Urlaub in Deutschland> gibt.
So viele sind es auh nicht , der Anteil dürfte deutlich unter 10 %
liegen ..
> Da lecken sich Ausländer alle 10 Finger nach und blicken neidisch> auf das reiche Deutschland.
Ja desswegen kommen auch Pro Jahr 700-800 Hochqualifizierte ins gelobte
Land ( De ist damit diesmal gemeint .. )
Warner schrieb:> "Gut Aussehen" ist besser, als "gut sein" und den Top-Job kriegt> der, der gut aussieht, dessen Arbeit gut aussieht oder der sie am besten> in den Meetings verkaufen kann, aber nicht der, der wirklich Gutes> leisten kann.
Mein Gott hast du Komplexe. Unglaublich. Du bist ja schlimmer als
Ferkes.
Warner schrieb:> Kontrolliert wird das Ganze durch ebenso günstige und mässig befähigte> BWLer, die von Projekt zu Projekt entscheiden, was nach Ungarn, Rumänien> oder China ausgelagert wird, bzw was gnädigerweise noch von der eigenen> Entwicklung gemacht werden darf, die zu 80% aus Zeitarbeitern besteht,> von denen man die Hälfte aus China oder Indien eingeflogen hat.
Gleich hinterher das Märchen vom bösen BWL'er.
Wie paranoid bist du eigentlich?
Master schrieb:> Warner schrieb:>> "Gut Aussehen" ist besser, als "gut sein" und den Top-Job kriegt>> der, der gut aussieht, dessen Arbeit gut aussieht oder der sie am besten>> in den Meetings verkaufen kann, aber nicht der, der wirklich Gutes>> leisten kann.>> Mein Gott hast du Komplexe. Unglaublich. Du bist ja schlimmer als> Ferkes.>
...ich würde eher sagen, da wird die Realität beschrieben und vielleicht
deutlich, was in der Ing-Ausbildung nicht optimal läuft: Man achtet zu
sehr auf die Inhalte und zu wenig auf die Außenwirkung.
Man mag diese Oberflächlichkeit ablehnen, doch man wird sich damit
anfreunden müssen, wenn man nicht versauern will.
> Warner schrieb:>> Kontrolliert wird das Ganze durch ebenso günstige und mässig befähigte>> BWLer, die von Projekt zu Projekt entscheiden, was nach Ungarn, Rumänien>> oder China ausgelagert wird, bzw was gnädigerweise noch von der eigenen>> Entwicklung gemacht werden darf, die zu 80% aus Zeitarbeitern besteht,>> von denen man die Hälfte aus China oder Indien eingeflogen hat.>> Gleich hinterher das Märchen vom bösen BWL'er.> Wie paranoid bist du eigentlich?
...vielleicht sinds auch Juristen.
Ich möchte aber wetten, dass die Verlagerungsquote deutlich niedriger
wäre, würde man ausschließlich Ings. dazu entscheiden lassen.
Insofern ist eine gewissen Paranoia durchaus angebracht. Schauen wir
doch mal nach "oben". Ings. sind dort eher selten. Aber nicht zum
jammern nach oben schauen sondern dann auch wieder in den Spiegel und
überlegen, wie man da mitmachen kann.
Gesellschaftskritiker schrieb:> Oder wenn du krank wirst> und die Annehmlichkeiten des deutschen Sozialstaats benötigst. Solche> Sozialschmarotzer können wir hier nicht gebrauchen.
Im Prinzip macht er es aber richtig! Dann, wenn man "best ager" ist und
gut verdienen kann, muss man heutzutage das Geld abstauben und anlegen,
weil es sonst bei den Firmen bleibt, die kaum Steuern zahlen. Im Alter
kann man ja nach Deutschland zurückkehren und hier die Sozialkasse
belasten, besonders, wenn man sein Vermögen im Ausland hat und es dort
abzehren / gfs auch dort versteuern kann. Im Grunde tut er nichts
anderes, als die Firmen auch: Kosten in Deutschland abrechnen und
Gewinne im Ausland.
Auxh Ich tue das! Es hat schon seinen Grund, warum in meiner Grafik die
rot-weisse Flagge auftaucht. Ein Grossteil der Steuern habe ich in der
Schweiz zu entrichten, nur rund 30% des Einkommens fallen in D an. Summa
summarum habe ich durchschnittlich geschätzt 90% des Gehaltes, was ich
in Deutschland laut Statistiken und eigenen Erfahrungen maximal
verdienen könnte, zahle aber weit weniger Steuern, weil ich hohe
Fahrtkosten (u.a. für Gewerbetätigkeit) abziehen kann. Das Ergenis ist
weniger Stress mit der Steuer, weil ich in der Schweiz pauschal belastet
bin und in D nur ein paar Rechnungen zu verrechnen habe. Bei 60% Kosten
bleibt da nicht viel Gewinn, der zu versteuern wäre und ich habe am Ende
Netto sogar mehr Geld. Ich zahle auxh eine kleine Krankenkasse,
praktisch nicht mehr, als der Durchschnitt der Bevölkerung und habe die
Vorteile Deutschlands und der Schweiz miteinander verbunden.
Da ich momentan kaum krank bin, der Markt gut läuft und ich wegen GmbH
alle Gewinne in die eigene Tasche stecke, habe ich ein Jahressalair von
weit über o.g. Grenze und kann sehr grosse Rücklagen bilden. Vor allem
kann ich sie a) in D in Form von liquiden Mitteln bilden, die noch gut
verzinst werden und sie b) steuermindernd in die Rürup einzahlen.
Daneben investiere ich sie aber auch c) in der Schweiz in Aktien, die
ich dann später NICHT versteuern muss, weil die Kapitalgewinne immer in
das Vermögen fliessen und es keine Auszahlungen gibt, wenn ich nichts
enthebe.
Wenn ich in D dann die Rente bekomme, (mit 60 wird die private
schlagartig ausgezahlt, 63 die BE) dann lasse ich zu der Rürup nur
soviel zufliessen, wie ich brauche und belasse den Rest in der Schweiz.
Transferiert wird, wenn der Euro günstig für mich steht.
Hier in D kommst du auf keinen grünen Zweig! Leider verfolgt unsere
Politik ein einseitges "Pro-Wirtschaft"-Fördersystem, das nur die Firmen
stützt, die sich ihre Gewinne runterrechnen, um dann fast keine Steuern
mehr zu zahlen. Noch in 2000 hat eine Volkswagen AG knapp 4 Mia Steuern
gezahlt. Heute sind es nicht einmal mehr die Hälfte, obwohl die Gewinne
gewachsen sind. Viele Firmen unterhalten in D nur noch die teure
Entwicklung und nennen es "engineering services", verbuchen dann hohe
CAPEX-Kosten abschreibungsrelevant in die Bücher und drücken so die
Steuern in Deutschland die sie zahlen müssten, weil sie die "Leistung"
teuer ins Ausland exportieren, wo die Produktion dann die Produkte baut,
die dann im billigen Süd-europa vertrieben werden. Ich könnte euch
hunderte Firmen nennen, die ihre Vertriebszentrale in Spanien oder
Italien haben. Dort sitzt dann ein Manger mit 3 Sekräterinnen in einem
hübschen Büru und leitet den "Europavertrieb". Alles Gewinnträchtige
läuft durch seine Bücher und er macht den Gewinn, von dem er fast keine
Steuern zahlt. Die Geschichte hat schon seit vielen Jahren Methode-
siehe "ELSAG BAILEY", an der sogar der Vatikan mitverdient hat. Italien
hat zudem den Vorteil, dass man vieles bar und schwarz zahlen kann, kaum
Steuerprüfungen laufen und man Gewinne noch gut verschleiern kann, indem
man Gebäude kauft und sie dann abreist und umbaut. Die Verluste werden
dann der deutschen Deivision zugeschrieben, die dann die Gebäude billig
weiterverkauft. Einen Erwerbsgewinn darauf gibt es in Italien nicht,
aber die Deutsche Division macht weiter Verluste, die sie abschreiben
und sogar noch die MWSt ziehen kann!
Obendrein werden dann diese "Firmengebäude" noch billig und verlustreich
an Privatpersonen verkauft, sodass die italienische division auch wieder
weniger Gewinn hat, die in der Bilanz auftaucht und man so bequem jedem
deutchen Manager sein Extra-Häuschen in der Toscana finanzieren kann.
Diese Topmanager haben durch den verbilligten Hauskauf dann eine Art
zweites Gehalt, dass sie in D nicht versteuern mussten, da es ihnen ja
nicht zufloss. In einem Fall bei der ABB waren es konkret 550.000 statt
eigentlichen >900.000 (geschätzter Marklerwert). So hat der ABB-Manager
450.000 Euro steuerfrei eigenommen, für die er in D fast eine Mio Gehalt
hätte kassieren müssen.
Viele Leute schaffen so viel Geld ins Ausland, dass man es kaum noch
fassen kann! Nur davon soll die deutsche Öffentlichkeit möglichst nicht
erfahren. Wenn es einige besonders bunt treiben, wie in Luxemburg oder
Liechtenstein, dann fliegen sie schon pressewirksam auf, aber im Grunde
tut sich nichts und das hat seinen Grund: weil die meisten Politiker
hintenrum mitverdienen.
Wem das nicht passt, der muss andere Politker wählen!
Solange sich aber nichts ändert, heisst es: MITMACHEN!
Dipl.- Gott schrieb:> Wo fände ich ein Unternehmen, daß mir mit 2,5 Jahren BE 80,000-85,000€,> die ich locker wert bin, zahlen würde? Wo existieren die fairen> Einsteigerjobs für 60,000-65,000€? (Ich rede von mittelständischen> Unternehmen mit weniger als 100 Angestellten.)
ja natürlich ! wenn du das wert bist, dann bekommst du das auch. Oder Du
bist es halt nicht wert. Wir leben hier in einer MARKTWIRTSCHAFT, da
wird nach Leistung bezahlt. Und wenn du angeblich so gut bist, kannst
Dich ja selbständig machen, dann merkst ja schnell was du am Markt wert
bist. Jedenfalls sind deine Ansprüche an Gehälter extrem überzogen. Kein
Einsteiger ist soviel wert ! Eher muss ein Einsteiger erstmal aufwenidg
eingearbeitet werden.
Zu den USA : im Median verdient man da auch nicht mehr. Teilweise in NY
oder LA etc. dort zahlt man auch deftigste Mieten ! gerne mal 2000
Dollar für ein Wohnklo in der Bronx.
Ausserdem ist die soziale Absicherung dort eine andere, meist wird in
das Gehalt noch die Kranken und Rentenversicherung mit rein gerehnet !
überlegt man wie hoch die Gehälter in Deutschland wären, wenn man die
Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung noch mit rechnen würde !
Warner schrieb:>>Techniker> Sie werden gesucht, ja, aber nicht sonderlich gut bezahlt. Allerdings> ist es so, dass man in der Gesamtbilanz gar nicht so schlecht fährt, mit> einer Ausbildung, weil man früh in den Job kommt, sich das teuere> Studium erspart und so auf viel weniger Gehalt angewiesen ist. Aussderm> werden den Technikern immer mehr Dinge übertragen, weil sie nicht so> teuer sind wie die Ingenieure. Was ein Techniker machen kann, bekommt er> heute auch zugeschoben.
Du meinst man soll sich freuen Mädchen für alles zu sein?
> Die Ingenieure müssen dafür immer mehr> Zettelarbeiot machen, wie ich es gerne nenne und die ist langweilig und> öde.
Au ja, bitte alle in die Ausbildung gehen, weil Ingenieur sein öde ist.
Ja bitte, hört unbedingt auf diesen Mann!
> Ich würde heute eher den Techniker machen, rein in die Firma, Geld> abgreifen, solange es noch geht und nebenher studieren, wenn ich denke,> das Zeugs dazu zuhaben.
Ja, gib bitte mehr solcher Tipps, dann wird es für mich einfacher einen
ordentlichen Job zu finden, wenn alle in die Ausbildung und ins
berufsbegleitende Studium (wovon garantiert wieder mindestens 70%
abbrechen, weil sie die Zeit nicht aufbringen können, alternativ haben
Sie einen Abschluss, der nicht mehr wert ist als das Papier auf dem er
steht) reinklotzen, um dann als "Mädchen für alles" glücklich werden zu
können. Ja ihr Leser, werdet alle eierlegende Wollmilchsäue und Mädchen
für alles. Unbedingt!
BTW: Wo studiert man denn heutzutage berufsbegleitend Elektrotechnik im
Erststudium und was kostet das? Na?
PS: Wer Ironie und Sarkasmus findet darf sie behalten.
MINTler schrieb:> ja natürlich ! wenn du das wert bist, dann bekommst du das auch. Oder Du> bist es halt nicht wert. Wir leben hier in einer MARKTWIRTSCHAFT, da> wird nach Leistung bezahlt.
Bezahlt wird nach Marktwert, der sich aus Angebot und Nachfrage ergibt.
Ein sinkendes Angebot führt zu steigenden Preisen. Wir haben seit 2000
aber stagnierende Gehälter, die nicht mal mehr mit der Inflation
mithalten können.
Was glaubst du eigentlich, warum die Industrie und Wirtschaft so gern so
viele Ausländer hier haben will?
Senfdazugeber schrieb:> In diesem Forum scheinen sich offensichtlich fast nur Frustrierte und> Versager herumzutreiben, anders lässt sich die Untergangsstimmung nicht> erklären.
Nein, das sind nur einige wenige. Die wiederholen sich aber so
gebetsmühlenartig selber und auch noch so oft, dass man denken könnte,
es sei wirklich so schlimm.
MINTler schrieb:> Zu den USA : im Median verdient man da auch nicht mehr. Teilweise in NY> oder LA etc. dort zahlt man auch deftigste Mieten ! gerne mal 2000> Dollar für ein Wohnklo in der Bronx.
Hör' doch einfach auf, dumm in die Weltgeschichte zu quatschen über
Dinge, von denen Du keinerlei Ahnung hast.
Selbstverständlich ist der Zentralwert US-amerikanischer
Ingenieurgehälter signifikant größer als in der BRD; das gleiche gilt
für den Mittelwert.
Diese Diskussion kommt immer wieder hoch und es ist immer wieder die
gleiche Leier, die ich da hören muß. Ungebildete bundesrepublikanische
Kommentare ohne tatsächliche Einsicht in die Problematik, gewürzt mit
viel Einbildung und Hörensagen, ohne jegliche Lebenserfahrung zur
Thematik. Et cetera, et cetera, et cetera.
Außerdem ein guter Ratschlag: Lerne bitte die deutsche Zeichensetzung.
> Ausserdem ist die soziale Absicherung dort eine andere, meist wird in> das Gehalt noch die Kranken und Rentenversicherung mit rein gerechnet !
Keine Ahnung, wovon Du sprichst oder was Du ausdrücken möchstest, aber
es ist hochgradiger Schwachsinn.
Machen wir es kurz: Du weißt nichts zum Ingenieurdasein und zum
Arbeitsmarkt in den USA, Du salbaderst in einer Tour Quark, Du plapperst
vermutlich jede Menge Mist nach, den Du von irgendwelchen ungebildeten
Gestalten gehört hast. Laß es bitte. Das ist lächerlich.
> ja natürlich !
Unsinn. Wenn ich nach meinem Universitätsabschluß in beliebigen
deutschen Unternehmen 65k gefordert hätte, wäre ich noch immer
arbeitslos und kein erfolgreicher, geschätzter
Starkstromtechnikingenieur. Du verkennst auf der einen Seite vollkommen
den längeren Hebel, den die Firmen wie Daumschrauben nutzen, und auf der
anderen Seite den Druck der Absolventen, vor allem in Ostdeutschland,
inmitten signifikanter Arbeitslosigkeit und teurer Lebenshaltungskosten
Geld verdienen zu müssen. Hier treffen sich nicht Angebot und Nachfrage
auf Augenhöhe.
> wenn du das wert bist, dann bekommst du das auch. Oder Du> bist es halt nicht wert. Wir leben hier in einer MARKTWIRTSCHAFT,> da wird nach Leistung bezahlt.
Unfug. Deine heillos naive, kapitalistische Propaganda kannst Du Deinem
Spiegelbild erzählen. In Deutschland werden Ingenieure eben gerade
nicht nach Leistung und Verhältnismäßigkeit der Tätigkeit bezahlt.
Im Gegenteil, hier in den USA wird nach Leistung bezahlt. Und auf
wundersame Weise sehen die Ingenieurgehälter dementsprechend
hervorragend aus.
> Jedenfalls sind deine Ansprüche an Gehälter extrem überzogen.
Nein, meine Ansprüche sind überhaupt nicht überzogen. Im Gegenteil. Ich
bin mit 65k (genau genommen 66k) eingestiegen und als der Papierkrieg
zwecks Umrechnung meines Abschlusses durchgestanden war, stieg mein
Gehalt auf >70k. Die war ich sofort nach dem Abschluß definitiv wert und
jetzt sowieso.
> Kein Einsteiger ist soviel wert !> Eher muss ein Einsteiger erstmal aufwenid eingearbeitet werden.
Konservative, geistig verwirrte Propaganda und Märchenstunde der
geizigen deutschen Unternehmen. Wer diesen Unfug blind glaubt, ist
selber Schuld.
Hier zeigt sich erneut, daß Du dummes Zeug anderer Leute nachplapperst.
Einsteiger sind wertvolle Langzeitinvestitionen, die sich positiv und
optimal entwickeln genau dann, wenn Arbeitseinstellung und Berufsumfeld
stimmen. Dies ist eng an hohe Motivation geknüpft und hohe Motivation
kann erzeugt und erhalten werden durch gute Bezahlung. Vor allem
Jungingenieure, die für ihren Beruf lichterloh brennen und sich bis aufs
Blut etablieren wollen, reagieren unglaublich stark auf monetäre
Wertschätzung ihrer Leistung. Die Einarbeitung bzw. Vertrautmachung mit
der Position ist weniger aufwendig als deutsche Unternehmen oft
behaupten.
Deutsche Unternehmen schieben einerseits fürchterlichen Müßiggang in
punkto Qualifizierung der Fachkräfte und jammern andererseits auf
unerträgliche Weise rum. Noch die kleinste, speziellste, teuerste
Qualifizierungsleistung soll gefälligst vom Staat im Rahmen des
öffentlichen Bildungssystems kommen. Der Staat soll alles machen. Der
optimale Absolvent muß quasi vom Klapptisch im Vorlesungssaal auf die
Werkbank in der Fertigungshalle rutschen und möglich ohne transienten
Ausgleichsvorgang in seinem Einschaltmoment t = 0 wie ein gestandener
Ingenieur von 20 Jahren BE tätig werden, genauer gesagt funktionieren,
funktionieren, funktionieren. (Daher die Analogie zum Einschaltvorgang
eines Stromkreises.)
Den Unternehmen könnte schließlich eine Zacke aus der Krone brechen,
wenn sie ihren Nachwuchs selbständig ausbilden müßten.
(In dieses Bild paßt der verflachte FH-Gebrauchsingenieur perfekt
hinein, der vom Industrielobbyismus wunderbar ökonomisiert und
stromlinienförmig zurechtgeschliffen wurde.)
Diese altertümlichen und obrigkeitsstaatlichen Ansichten deutscher
Unternehmen kann man einfach nicht mehr ernstnehmen und sollte zusehen,
möglichst weit wegzukommen.
Ahoi
@ Dipl.-Gott: Wie passen denn die gewaltigen Gehälter in den USA, die Du
postulierst mit den dort üblichen bacheler Abschlüssen zusammen,
insbesondere, da Du ja bei den hiesigen FH-Ingenieuren von
"Gebrauchsingenieuren" sprichst?
Ich stimme Dir ja zu, was den verfehlten Fokus unserer Industrie
anbelangt, sich auf die Billigingenieure zu konzentrieren und auch ich
sehe daher den FH-Ingenieur als die 2.-Klasse-Lösung - aber ich bion
erstaunt darüber, dass die eigentlich noch schwächeren bachelor in den
USA so toll verdienen sollen, zumal dort ja Krise zu sein scheint. Oder
sind die dortigen bachelor besser, als die hiesigen oder aber kriegen
nur deutsche Einwanderer mit DIilom soviel?
Ich wäre dankbar für einige klärende Fakten.
Fragender Hajo schrieb:> @ Dipl.-Gott: Wie passen denn die gewaltigen Gehälter in den USA, die Du> postulierst mit den dort üblichen bacheler Abschlüssen zusammen,> insbesondere, da Du ja bei den hiesigen FH-Ingenieuren von> "Gebrauchsingenieuren" sprichst?
In den USA kostet ein Studium richtig Geld. D.h. es muss sich später
mehr auszahlen, sonst würde es keiner machen. Deshalb gibts dort für
Bachelors schon relativ viel Geld, Betonung auf relativ. Zudem ist es
dort üblich nach ein paar Jahren Berufspraxis den Master zu machen, das
wird von den Unternehmen gern unterstützt. Hier in D will man gleich
Masterleute mit Praxiserfahrung aber von Bachelors lässt man die Finger
denn die sind ja unfertig und ausserdem könnte der nach dem Studium
nicht mehr wiederkommen, also schiebt man wieder alle Nachteile auf
andere und schreit rum weil es keine passenden Leute gibt. Typsich
deutsche, verwöhnte, Arbeitgeberverhalten wie man es schon in anderen
Dingen kennt.
Der Median bei Bachelors im MINT Bereich in den USA liegt bei 50 k, US
Dollar also auch nicht so pralle. Da mit gerechnet ist meist
Krankenversicherung usw also nicht wirklich super. Davon darf man dann
auch noch hohe Studienkosten abzahlen und hat weit weniger
Arbeitnehmerrechte als hier. Super ...
Fragender Hajo schrieb:> @ Dipl.-Gott: Wie passen denn die gewaltigen Gehälter in den USA, die Du> postulierst, mit den dort üblichen Bachelor-Abschlüssen zusammen,> insbesondere, da Du bei den hiesigen FH-Ingenieuren von> "Gebrauchsingenieuren" sprichst?
Das ist eine extrem gute Frage, die ich nicht aus dem Ärmel beantworten
kann und zeigt, daß ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen habe
und meine Argumentation in diesem Punkt zwiegespalten ist zwischen der
deutschen Welt und der amerikanischen Welt.
Der erste Unterschied liegt direkt im Hochschulsystem:
Der Bachelor ist unangefochten der Regelabschluß, den alle
Absolventen zunächst erhalten. Der US-Bachelor dauert 4 Jahre und
beinhaltet im 1. Jahr 25-50% allgemeinbildende Fächer. Wegen des
Kurssystems verteilen einige Studenten bisweilen die allgemeinbildenden
Inhalte über die 4 Jahre oder absolvieren das Zeug am Ende.
Das Studium ist generell verschulter als in Deutschland; die Art und
Weise Verschulung ist jedoch nicht vergleichbar. Die Lehre genießt hohen
Stellenwert. Es gibt sogenannte assisstant professors und associate
professors, die die full professors unterstützen und wesentlich mehr
Zeit auf die Lehre verwenden (müssen) als der deutsche Professor. Die
Beziehung Professor-Student ist, von Massenfächern abgesehen, enger und
effektiver als in Deutschland und den ziemlich intensiven
Lehrverpflichtungen stehen auf der anderen Seite größere Freiheiten und
Spielräume gegenüber, wenn es um Forschung, Projekte usw. geht.
Die Betreuung der Studenten ist für mich eine - oft übersehene - große
Stärke des Hochschulsystems und ein Faktor, der das Niveau auffängt und
stabilisiert.
In den höheren Semestern gibt es mehr Projekte und problemorientiertes
Arbeiten als in Deutschland. Von meinem Blickwinkel ein Vorteil, da die
verschulte Lehre aufgebrochen wird und die Studenten etwas mehr sehen
können als Vorlesung-Übung-Hausaufgaben.
Bemerkenswert ist die Organisation des Kurssystems, die es mir schwierig
machte, mein Diplom wirklich korrekt anerkennen zu lassen. In
Deutschland bieten die Universitäten Vorlesungen an. Die Vorlesungen
werden vom Professor gemacht und benannt. Mehr Informationen gibt es
nicht. Vielleicht noch kurze Inhaltsabgaben oder 2-3 Zeilen im
Vorlesungsverzeichnis. Im Hochschulsystem Deutschlands gibt es kein
System, das Umfang und Schwierigkeitsgrad vorab deklariert.
In den USA undenkbar. Studienleistungen (credits) werden streng als
Funktion des Arbeitsaufwandes vergeben. Kurse, die 4 credits wert sind,
stellen immer einen vertiefenden, schwierigeren Kurs dar, der Pi mal
Daumen 4 Stunden pro Woche Präsenz verlangt; Kurse, die 3 credits wert
sind, stellen immer einen Grundlagenkurs, der 3 Zeitstunden Präsenz
verlangt. Pro Semester erwerben normale Studenten 16-18 credits, Streber
gehen auf 20-21 credits. Dazu kommen Hausaufgaben, Semesterarbeiten,
Laborpraktika und Prüfungen (mid-terms, finals). Co-ops und internships,
d.h. Praktika, werden ebenfalls verlangt.
Des weiteren tragen die Kurse Zahlenkodes: Die 101 ist zum Sprichwort
geworden und stellt den Einführungskurs dar. Zahlen in den 200ern und
300ern stehen für undergraduate und gehobene undergraduate Kurse. Zahlen
in den 400ern und 500ern zeigen schwere Kurse, graduate Kurse und
post-graduate Kurse an.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Verschulung der Lehre verursacht
Arbeitsrhythmen wie in der Schule. Der Stoff ist in kleinere Stückchen
vorportioniert und wird vom akademischen Mittelbau und den Professoren
enger und aktiver begleitet. Der Student muß wegen der Hausaufgaben etc.
kontinuierlich 'was machen. Es finden mehr Leistungskontrollen verteilt
über das Semester statt und die Abschlußnote ist quasi niemals eine
einzelne Bewertung wie in Deutschland.
Der US-Bachelor mag tatsächlich nicht ganz dem Niveau des Dipl.-Ing.
(FH) entsprechen, doch es fehlt nicht soooviel, wie einige Deutsche
selbstgefällig glauben oder behaupten.
Den Bachelor interpretieren die Firmen vor allem als Nachweis, "that you
are a good learner.", wie ein Kollege es mir erklärte.
Der zweite Unterschied ist der Übergang vom Hochschulsystem in die
Wirtschaft:
Der Urkundenfetischismus ist in Deutschland extrem - diese urdeutsche
Macke veranlaßte schon Goethe zu ironischen Kommentaren im Faust. In den
USA hingegen empfindet man Papier als geduldig. Können muß sein, klar,
doch ohne drive geht nichts. Bewerbungsgespräche im Ingenieurwesen
sind lächerlich locker und weit entfernt vom Spießrutenlauf in
Deutschland. Das Unternehmen möchte Motivation und Lernbereitschaft des
Bewerbers einschätzen. Fachwissen ist sekundär, denn der Bachelor zeigt,
daß der Bewerber wenigstens etwas an Kenntnissen haben sollte.
Erweist er sich wider aller Erwartungen als nicht geeignet, und die
Leistung ist dauerhaft zu schlecht, entläßt man ihn einfach - no hard
feelings. Es existiert kein Kündigungsschutz. Im Lebenslauf bilden
häufige Jobwechsel kein Problem. (Deutschland: "Hmm, Sie scheinen mir
sehr sprunghaft und wankelmütig zu sein. Aus ihrem Lebenslauf geht
hervor, daß Sie in den letzten zehn Jahren fünf Stellen hatten. Können
Sie das erklären?")
Andersrum - und das ist mein persönlicher Eindruck bisher - erhält aber
jeder genügend Spielraum, seine Lernfähigkeit zu zeigen. Anfänglich
schlechte Jungingenieure erhalten genügend Zeit, unter Beweis zu
stellen, daß sie "demnächst" den Job können werden.
Im Alltag spielen flexible Arbeitsformen wie training on the job,
learning by doing und team work eine wesentliche Rolle. Wenn ich etwas
nicht weiß oder etwas nicht auf Anhieb kann, helfen mir die Kollegen und
das Management. Team work. Niemand weiß alles, niemand kann alles. Eine
Hand wäscht die andere. :-)
Lange Rede, kurzer Sinn: Der Arbeitsmarkt funktioniert ganz anders als
in der BRD.
> Ich stimme Dir zu, was den verfehlten Fokus unserer Industrie> anbelangt, sich auf die Billigingenieure zu konzentrieren und auch ich> sehe daher den FH-Ingenieur als die 2.-Klasse-Lösung
Ist der Fokus wirklich verfehlt? Oder will die Industrie diesen Typus
von Ingenieur. Ich sehe in der Verflachung des Ingenieurstudiums keine
ungewollte Fehlentwicklung. Es sieht vielmehr wie Absicht aus.
> - aber ich bin erstaunt darüber, dass die eigentlich noch schwächeren> Bachelors in den USA so toll verdienen sollen
Siehe oben. Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkle bringen und
diesen Widerspruch erklären. Ich schätze einige Traditionen und Ideen
des deutschen Hochschulsystems und ich sage nicht, daß der FH-Ingenieur
der letzte Mist ist. Ich sehe aber auch die positiven Seiten der
Hochschulausbildung in den USA. Zum Beispiel existiert die
Auseinandersetzung Dipl.-Ing/Dipl.-Ing. (FH) nicht, weil die
akademischen Grade horizontal gegliedert sind und jeder erst einmal den
Bachelor erwirbt. Wegen der langen Tradition des konsekutiven Modells
und der hohen Durchlässigkeit des Bachelors in die Wirtschaft
funktioniert das in der Praxis sehr gut.
Der Vergleich der Systeme ist und bleibt jedoch schwierig, weil die
Unterschiede groß sind.
> Oder sind die dortigen Bachelors besser, als die hiesigen
Wenn ich müßte, würde ich sagen Bachelor(USA)>Bachelor(BRD)
> oder aber kriegen nur deutsche Einwanderer mit Diplom soviel?
Große Firmen zahlen besser als kleine Firmen.
Mein Unternehmen hat weniger als 50 Mitarbeiter.
Beitrag "Re: Gehalt für Ingenieure und Techniker 2012"
Ich verdiene selbstverständlich mehr als die vergleichbaren Bachelors,
trotzdem könnte ich im Großkonzern ohne Probleme 10-15k mehr verdienen,
wenn nicht sogar jetzt schon fast 100k (Schätzung von Kollegen). Die
Frage ist: Will ich das? Die Antwort lautet: ja und nein. Der Job macht
mir extrem viel Spaß, die Atmosphäre ist super, der Umgang des
Managements mit den Angestellten ist toll. Großkonzerne sind
unbarmherziger und die Tätigkeiten sind anders. Mein aktueller Plan ist,
in 3-4 Jahren den Job zu wechseln, wenn ich den Eindruck gewinnen
sollte, der Betrieb limitiert mich langfristig zu sehr. Das Gehalt
sollte dann um die 95k liegen; im Großkonzern mehr.
Ich weiß aber fast definitiv, daß, wenn die Kiste brummt, ich in 15-20
Jahren die 100-110k sehen werden. Der Chef sprach mit mir bereits über
Karriereoptionen und ob ich mich im Management sehen könnte. (Er
behielte mich am liebsten auf der technischen Schiene, unterstützt mich
aber, wenn ich Manager werden will.)
> Ich wäre dankbar für einige klärende Fakten.
Ich hoffe, ich konnte helfen. :-)
Ahoi
wasup? schrieb:> In den USA kostet ein Studium richtig Geld. D.h. es muss sich später> mehr auszahlen, sonst würde es keiner machen. Deshalb gibts dort für> Bachelors schon relativ viel Geld, Betonung auf relativ.
Das ist ja ne ziemlich unsinnige Verknüpfung. Fast so wie zum Chef gehen
und sagen: Ich brauch mehr Geld, weil meine Freundin gerne neue Schuhe
kauft und die so teuer sind.
Wenn sich der Lohn nach Angebot und Nachfrage richtet schehrt sich
keiner drum, ob du vorher viel für die NAchhilfe ausgegeben hast oder
nicht.
> Der US-Bachelor mag tatsächlich nicht ganz dem Niveau des Dipl.-Ing.> (FH) entsprechen, doch es fehlt nicht soooviel, wie einige Deutsche> selbstgefällig glauben oder behaupten.
das hängt wohl auch vom Abschlußjahr und der jeweiligen FH ab ?!
Das Problem des deutschen Systems ist die stetige Aufweichung und
Unvergleichbarkeit der Abschlüsse - die Einführung des Bachelors gehört
natürlich auch dazu!
Was die Betreuung anbelangt mag das amerikanische System besser sein,
dafür zahlt man ja auch entsprechend Studiengebühren, Bücher, Literatur,
alles vom feinsten.
Problem ist aber die Fairness im Schulsystem der Amerikaner, deshalb
holen sich ja die Mathematiker aus Deutschland oder Rußland.
Obschon ich diese Fairness als richtig empfinde, um das mal klar zu
sagen.
Ich gehe mal davon aus, wenn man die Kurse und Übungen besucht hat, etc.
hat man in USA auch eine reelle Chance die jeweilige Prüfung zu
bestehen?
Ich kann mir nicht vorstellen, daß in USA mal 80% oder 90% Prozent durch
eine Einzelklausur fallen oder eine 4 die Durchschnittszensur eines
Faches ist ... sowas habe ich bei meinem mickrigen FH Studium real
erlebt!
Teilnahme an Vorlesungen und Übungen war noch lange keine Garantie zum
bestehen einer Einzelklausur.
Es wurde brutal gesiebt, weil man die Leute weg haben wollte!
Ich denke mal, sowas würde es in USA nicht geben ?!
Gut, heute mag es das in Deutschland nicht mehr geben, heute gibts ja
auch nicht mehr den Dipl-Ing.(FH) als Abschluß, sonder Bachelor bzw.
Master und ich gehe auch mal davon aus, daß heute alle irgendwie
durchgeschleust werden, was im Prinzip ja auch richtig ist.
Interessant wäre für mich die Einstellung der amerikanischen Firmen in
Bezug auf Wiedereinsteiger, die zwischenzeitlich mal was anderes
gearbeitet haben - hierzulande hast Du ja dann völlig verloren, wie
sieht das in USA aus?
Dieses Rumgesülze über das gelobte Land USA von Dipl.-Gott lässt sich ja
wirklich nur schwer ertragen.
Ich bleibe als angestellter Ingenieur in meinem deutschen Konzern,
nichts und niemand bewegt mich dazu, in die USA auszuwandern, weil man
da angeblich mehr verdient. Die können mich mal am Arsche lecken. Ich
weiß, wie gut ich es hier in Deutschland mit meiner 35h-Woche, 30 Tagen
Urlaub und der deutschen Absicherung (Kündigungsschutz,
Sozialversicherungen etc.) habe. Keine 10 Pferde bringen mich dazu, hier
wegzuzuiehen, das sind doch mal wieder nur die Frustrierten, die
rumjammern, wie schlecht doch alles in Deutschland ist. Die können von
mir aus auch gerne wegbleiben aus diesem schönen Land - und bitte auch
nicht wiederkommen, falls irgendwann mal alt und krank!
In Deutschland lässt es sich sehr gut leben, vor allem auch als
Ingenieur (egal ob Uni oder FH)!
Ahoi.
Nach allem, was Du schreibst, schlussfolgere ich:
In den USA wird relativ mehr bazahlt, weil die bachelor kollektiv so
viel fordern, da das Studium Geld gekostet hat. Macht schon Sinn.
Sinn macht dann aber auch, dass die bachelor aus den anderen Staaten
vornehmlich in die USA einreisen, weil sie englisch können und dort gut
bezahlt wird. Oder erlauben es die Amis nicht?
Warum erlauben es unsere Politker?
Agent_x schrieb:> Ich kann mir nicht vorstellen, daß in USA mal 80% oder 90% Prozent durch> eine Einzelklausur fallen oder eine 4 die Durchschnittszensur eines> Faches ist ... sowas habe ich bei meinem mickrigen FH Studium real> erlebt!> Teilnahme an Vorlesungen und Übungen war noch lange keine Garantie zum> bestehen einer Einzelklausur.> Es wurde brutal gesiebt, weil man die Leute weg haben wollte!> Ich denke mal, sowas würde es in USA nicht geben ?!
Da hast Du einen guten Punkt angesprochen, den man aber auch anders
sehen kann: Da es in den USA einen Haufen Institute gibt und die alle
leben wollen, können sie es sich gar nicht erlauben, viele Studenten zu
verlieren, was das Niveau senkt!
In Deutschland werden die Studies ohne Konsequenzen für die Uni
rausgeprüft, was es für die Unis einfacher macht, da sie weniger Arbeit
mit der Masse haben.
Was natürlich ein Punkt ist: In den USA dürften nur die beginnen, die
sich ein Studium zutrauen, während sich in D jede Wurst einschreibt, die
einen Stift halten kann.
Je nachdem, wie der Effekt wirkt, könnte das Niveau sich nach oben und
auch nach unten verschieben. Meine These: An den deutschen FHs studieren
neben den Befähigten auch viele Heinis, während das an den Unis nicht so
viele probieren. (wie das nun aussieht, wo an FHs und Uni beides
(bachelor/master) gemacht werden kann, weiss ich nicht).
Sicher ist, dass an den Unis das Niveau absolut höher ist (oder sagen
wir mal "war") daher wird wurde dort mehr gesiebt.
Michael K-punkt schrieb:> Das ist ja ne ziemlich unsinnige Verknüpfung. Fast so wie zum Chef gehen> und sagen: Ich brauch mehr Geld, weil meine Freundin gerne neue Schuhe> kauft und die so teuer sind.
Ist aber so. Studierst du in AMerkika kannst du nach dem ersten
Abschluss erst mal dein Studium abbezahlen, dafür brauchst Geld
dementsprechend hoch sind die Gehälter dort. In Deutschland gibts das
Studium 'umsonst' dementsprechend niedriger sind die Gehälter. Das sind
einfach zwei verschiedene Systeme.
> Wenn sich der Lohn nach Angebot und Nachfrage richtet schehrt sich> keiner drum, ob du vorher viel für die NAchhilfe ausgegeben hast oder> nicht.
[X] Du hast es immer noch nicht begriffen.
> Was natürlich ein Punkt ist: In den USA dürften nur die beginnen, die> sich ein Studium zutrauen, während sich in D jede Wurst einschreibt, die> einen Stift halten kann.
noch brauchst Du für die Uni hierzulande Abitur und für ein FH Studium
auch noch gewisse Vorraussetzungen ... soll ja nun alles noch weiter
abgesenkt werden, dann haben wir wirklich das Studium für jedermann, was
im Prinzip auch gerechter wäre.
Highscool entpricht so ungefähr dem Gymnasium und frag besser nicht auf
was für einem mathematischen Niveau sich die Schüler in USA da damals
bewegten - wie die Situation heute in USA ist weiß ich natürlich nicht.
Interessant ist aber weniger die Schulsituation, sondern die
Möglichkeiten nach dem Studium ... da schneidet Deutschland eher
miserabel ab, weil das hier mit zunehmenden Alter schwieriger wird einen
passablen Job zu ergattern - man wird hier ja fast schon genötigt das
Land zu verlassen.
Kann man ja auch machen, wenn es sich unterm Strich für einen selbst
noch lohnt.
> Sicher ist, dass an den Unis das Niveau absolut höher ist (oder sagen> wir mal "war") daher wird wurde dort mehr gesiebt.
also ich kann Dir nur sagen, daß die ganzen Abschlüsse hier in
Deutschland wegen des Förderalismus und des Beamtentums überhaupt nicht
mehr vergleichbar sind und das fängt auch schon bei einer FH an. Mag
sein, daß das heute anders ist, da die alten Lehrkräfte in Pension gehen
- und wehe, Du kommst mit einem Prof. nicht klar oder es handelt sich um
eine Pflichtklausur gespickt mit Themen, mit denen Du nie wieder im
Leben etwas zu tun haben wirst ... so schnell können die hier die
Lehrpläne gar nicht ändern.
Ich habe damals mal eine E-Technik Klausur meiner FH noch mit einem
Doktoranden der Nachbaruni durchgerechnet - mathematisch hatte er keine
Probleme, bei der Ortskurvenkonstruktion kam er dann arg ins Schwimmen;
Kommentar: das ist für eine FH völlig übertrieben.
> In Deutschland gibts das Studium 'umsonst' dementsprechend niedriger> sind die Gehälter. Das sind einfach zwei verschiedene Systeme.
also ich kenne einige Leute, die noch mit der Rückzahlung des Bafögs
beschäftigt sind oder sogar aufhören mußten als das wegfiel - klar ist
es billiger als in USA, dafür fehlt ja auch die Betreuung und die
Erfolgsrate ist fraglich, weil das hier Tradition hat die Leute aus dem
Studium zu killen je nach Anfängerzahlen und Studiendauer versteht sich.
wasup? schrieb:> Michael K-punkt schrieb:>> Das ist ja ne ziemlich unsinnige Verknüpfung. Fast so wie zum Chef gehen>> und sagen: Ich brauch mehr Geld, weil meine Freundin gerne neue Schuhe>> kauft und die so teuer sind.> Ist aber so. Studierst du in AMerkika kannst du nach dem ersten> Abschluss erst mal dein Studium abbezahlen, dafür brauchst Geld> dementsprechend hoch sind die Gehälter dort.
Eine Firma ist doch kein Sozialstaat. Die stellt dich ein und bezahlt
dich, damit du durch deine Arbeit MEHR erwirtschaftest als du kostest.
Mit dem Ich-hab-aber-viel-fürs-Studium-bezahlt-Gejammere wird man in
Gehaltsverhandlungen keinen Stich machen, höchstens Gelächter erzeugen.
Vielleicht ist es so, dass nur wenige sich das teure Studium leisten
können und daher weniger Absolventen da sind.
Oder die Absolventen haben ein gesundes Selbstvetrauen aufgebaut und
können sich selbst gut vermarkten und ihre Qualifikationen bei der
Bewergung gut herausstreichen.
Wenn das für dich Sinn ergibt, dass einer der viel fürs Studium bezahlt
sich auch Gedanken drüber macht, worauf es bei der Jobsuche ankommt ---
dann kann SO ein Schuh draus werden. Anders aber nicht.
> Eine Firma ist doch kein Sozialstaat. Die stellt dich ein und bezahlt> dich, damit du durch deine Arbeit MEHR erwirtschaftest als du kostest.
wenn man schon von USA den Bachelor, etc. übernimmt, dann kann man den
ganzen Rest gleich mit übernehmen, also auch hire and fire ... in der
Probezeit geht das sowieso. Hier stimmen die Konzepte in Deutschland
einfach nicht bzw. die Denkweise vieler Firmen ist von gestern.
> Sinn macht dann aber auch, dass die bachelor aus den anderen Staaten> vornehmlich in die USA einreisen, weil sie englisch können und dort gut> bezahlt wird. Oder erlauben es die Amis nicht?
Vorsicht, das ist ein großer Irrtum - wenn es noch einheimische
qualifizierte Kräfte auf dem Markt gibt, die sich beworben haben, dann
müssen die auch erst einmal genommen werden.
Sonst würde es in USA auch krachen, das darfst Du annehmen; denn in der
Beziehung sind die empfindlich, völlig zurecht.
Agent_x schrieb:>> Eine Firma ist doch kein Sozialstaat. Die stellt dich ein und bezahlt>> dich, damit du durch deine Arbeit MEHR erwirtschaftest als du kostest.> wenn man schon von USA den Bachelor, etc. übernimmt, dann kann man den> ganzen Rest gleich mit übernehmen, also auch hire and fire ... in der> Probezeit geht das sowieso. Hier stimmen die Konzepte in Deutschland> einfach nicht bzw. die Denkweise vieler Firmen ist von gestern.
1. Dass es sich in den USA grundsätzlich um unsichere Arbeitsplätze
handelt wäre ebenfalls ein Argument, dass es dann quasi ne Risikoprämie
gibt.
2. Ne Arbeitserlaubnis in den USA zu gekommen ist außerordentlich
schwierig. Drum gibt es ja diese Greencard-Programme.
Michael K-punkt schrieb:> 2. Ne Arbeitserlaubnis in den USA zu gekommen ist außerordentlich> schwierig. Drum gibt es ja diese Greencard-Programme.
Als Spezialist ist es nicht schwer. Eine Firma dort sollte man haben,
die man auch sicher findet.
Greencard ist mehr für die "Lebenskünstler" gedacht.
Agent_x schrieb:> wenn man schon von USA den Bachelor, etc. übernimmt, dann kann man den> ganzen Rest gleich mit übernehmen, also auch hire and fire ... in der> Probezeit geht das sowieso. Hier stimmen die Konzepte in Deutschland> einfach nicht bzw. die Denkweise vieler Firmen ist von gestern.
Wenn kein Tarifvertrag gilt und du jung bist haste doch fast hire and
fire. Und glaube mir: Auch eine deutsche Firma entlässt gerne ihre
Blindgänger.
Agent_x schrieb:> Highscool entpricht so ungefähr dem Gymnasium und frag besser nicht auf> was für einem mathematischen Niveau sich die Schüler in USA da damals> bewegten - wie die Situation heute in USA ist weiß ich natürlich nicht.
Highschool ist maximal Realschule.
Agent_x schrieb:> noch brauchst Du für die Uni hierzulande Abitur und für ein FH Studium> auch noch gewisse Vorraussetzungen ... soll ja nun alles noch weiter> abgesenkt werden, dann haben wir wirklich das Studium für jedermann, was> im Prinzip auch gerechter wäre.
Da hast du schon Recht. Keiner braucht mehr seine 2. Fremdsprache, die
Musik/Kunst, Deutsch etc. wenn er an der UNI etwas Technisches studiert
(d.h. ein "befriedigend" reicht vollkommen).
Auf den Gymnasien wird allerdings genau dies gemacht: Jedes Fach des
Lernens wegen lernen und jedes ist so wichtig für die Uni. Nach der
Abi-Abschlussnote wird dann das Studienfach gewählt. Meist aus dem
Katalog. Berufsvorbereitung nahe Null. Drameninterpratationen und
impressionistische Bilder malen waren weitaus wichtiger.
Der fertige Abiturient kommt dann raus und merkt, dass sich die Mühe
doch nicht so gelohnt hat, denn auch auf anderen Wegen sind Menschen
nach oben gelangt.
Vollabi ist eigentlich was für lerngeile Streber, die mal Medizin oder
Jura studieren wollen oder sich dem Lernen verpflichtet fühlen.
Ausserdem sollten sie reiche Eltern haben oder sehr genügsam sein, denn
die ersten finanziellen Erfolge gibts Ende der 20.
Leider sehen das die Mamis und Papis anders und denken, der vermeintlich
höchste Abschluss garantiert den höchsten Erfolg.
hansfirlefanz schrieb:> Da hast du schon Recht. Keiner braucht mehr seine 2. Fremdsprache, die> Musik/Kunst, Deutsch etc. wenn er an der UNI etwas Technisches studiert> (d.h. ein "befriedigend" reicht vollkommen).
Das ist meiner Meinung nach ein Trugschluss.
> Auf den Gymnasien wird allerdings genau dies gemacht: Jedes Fach des> Lernens wegen lernen und jedes ist so wichtig für die Uni.
Nein, nicht wegen der Uni, sondern weil das Abitur die *allgemeine
Hochschulreife* zum Ziel hat.
> Nach der> Abi-Abschlussnote wird dann das Studienfach gewählt. Meist aus dem> Katalog. Berufsvorbereitung nahe Null.
Das Abitur soll auch keine Berufsvorbereitung sein. Die erfolgt in
Studium/Ausbildung.
> Drameninterpratationen und> impressionistische Bilder malen waren weitaus wichtiger.
Für einen gebildeten Menschen sind sie eben auch wichtig, genauso wie
Geschichte, Ethik/Religion, und - wenn es nach mir ginge -
Hauswirtschaftslehre/Kochen :-)
> Der fertige Abiturient kommt dann raus und merkt, dass sich die Mühe> doch nicht so gelohnt hat, denn auch auf anderen Wegen sind Menschen> nach oben gelangt.
Der fertige Abiturient hat vom Leben und dem, was später mal auf ihn
zukommt noch keine große Ahnung. Er weiss ja oft nicht einmal, was genau
er überhaupt studieren will.
Wie wichtig eine breitgefächerte Bildung ist, merkt er erst viel später.
> Vollabi ist eigentlich was für lerngeile Streber, die mal Medizin oder> Jura studieren wollen oder sich dem Lernen verpflichtet fühlen.
Vollabi lässt einen vor allem über den begrenzten Horizont einer rein
technisch-mathematischen Ausbildung hinausschauen.
Niemand möchte Fachidioten.
> Ausserdem sollten sie reiche Eltern haben oder sehr genügsam sein, denn> die ersten finanziellen Erfolge gibts Ende der 20.> Leider sehen das die Mamis und Papis anders und denken, der vermeintlich> höchste Abschluss garantiert den höchsten Erfolg.
Da hast Du allerdings Recht. Auch meiner Meinung nach werden zu viele
durchs Abi geschickt.
Chris D.
Nä, watt GEIL!!!!
Selten so gelacht, aber da ist was Wahres dran :-))))))
CDU, SPD und grüne bitte auf den Verteiler setzen, damit sie ihren
chaotischen Scheiss mal selbst erkennen können!!
LOL- ROFL - LOL :-))))))))))))))))))))
Chris D. schrieb:> Da hast Du allerdings Recht. Auch meiner Meinung nach werden zu viele> durchs Abi geschickt.
Das so viele durchs Abi und Studium geschickt werden hat doch nur einen
Grund. Diese leute stehen zu der Zeit dem Arbeitsmarkt nicht verfügung
(arbeitslos) stehen.
Also, ich hatte in der Schule Altgriechisch, sogar als Leistungskurs.
Technisch gesehen braucht das kein Mensch.
Dennoch:
Wenn ich mir überlege woran ich mich wirklich erinnere oder wovon ich
heute noch persönlich profitiere: es ist Altgriechisch.
Der Anspruch der Allgemeinbildung ist ja gerade, dass es Dinge sind, bei
denen man NICHT danach fragt ob sie benötigt werden.
Wenn sich Unternehmerverbände hinstellen und sagen: "DAS ist eine gute
Schule." - da werde ich sehr vorsichtig.
Bildung ist in erster Linie zweckfrei und Schule und auch ein Studium
sind keine Berufsausbildung sondern eine Qualifikation.
Dipl Ing ( FH ) schrieb:> Doch , 6 Monaten in einem Projekt , und dann weg damit ..
und das ist gar nicht sooooo schlecht!
Die Grafik hat schon Recht, was die Selbständigen angeht. Hast du erst
genug KnowHow beisammen, geht es ganz locker:
Rein in die Firma 4 Monate intensiv arbeiten, für ca 600h fast 40k
kassieren und das Ganze dann zweimal im Jahr. Ich habe 3 Monate im Jahr
Urlaub und bin 1M im Jahr am Suchen.
Die 80k Umsatz bringen etwa 65k Gewinn und sind wie 50k Brutto. Bei
1200h Arbeit im Jahr + 100h drumherum.
Optimal isses nicht, aber schlecht auch nicht.
Von den 4M sind locker 4 Wochen Einarbeitung und neues frisches Knowhow.
> Highscool entpricht so ungefähr dem Gymnasium
Wenn man keine blasse Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten oder in
Wikipedia nachschlagen:
"Ein High-School-Abschluss entspricht also entweder dem
Hauptschulabschluss, der mittleren Reife oder dem Abitur, je nachdem in
welchen Zug man sich einschreibt"
High Scholl ist Sekundarstufe, also alles nach der Grunschule, im
Prinzip das was wir unter Gesamtschule kennen (kein anderes Land
sortiert Kinder im Alter von 10 Jahren in "Versager" "Dummkopf"
"Überflieger", solche menschenverachtende an individuellen Stärken
vorbeigehende Aufteilung von Menschen in Schubladen machen nur die
diskriminierungserprobten und ewiggestrigen Deutschen).
Die Sekundarstufe II ist schon die Senior High School.
Chris D. schrieb:> Das Abitur soll auch keine Berufsvorbereitung sein. Die erfolgt in> Studium/Ausbildung.
Aber es sollte ein Weg vorgezeigt bzw. Interessen gefördert werden.
Chris D. schrieb:> Der fertige Abiturient hat vom Leben und dem, was später mal auf ihn> zukommt noch keine große Ahnung. Er weiss ja oft nicht einmal, was genau> er überhaupt studieren will.
s.o. Das kann doch kein Zustand sein. Zudem ist es volkswirtschaftlich
gesehen sehr ineffizient.
Chris D. schrieb:> Vollabi lässt einen vor allem über den begrenzten Horizont einer rein> technisch-mathematischen Ausbildung hinausschauen.
Es soll Menschen geben, die sich privat nicht nur für ihr Fachgebiet
interessieren.
Chris D. schrieb:> Niemand möchte Fachidioten.
In der Entwicklung sind die aber sehr gern gesehen. Und die gibt es auch
oft.
Michael K-punkt schrieb:> 1. Dass es sich in den USA grundsätzlich um unsichere Arbeitsplätze> handelt
Wie kommst Du darauf? Nur weil es keinen Kündigungsschutz gibt, sind die
Arbeitsplätze nicht unsicher. Obwohl ich von einem auf den anderen Tag
entlassen werden könnte, würde ich meinen Job als sehr sicher
einschätzen.
> 2. Ne Arbeitserlaubnis in den USA zu gekommen ist außerordentlich> schwierig. Drum gibt es ja diese Greencard-Programme.
Eine GreenCard zu bekommen ist noch schwieriger als eine
Arbeitserlaubnis.
Ahoi
Dipl.- Gott schrieb:> Eine GreenCard zu bekommen ist noch schwieriger als eine> Arbeitserlaubnis.
Von wem gibt es wann eine Arbeitserlaubnis
und von wem wann eine green card?
MaWin schrieb:> (kein anderes Land> sortiert Kinder im Alter von 10 Jahren in "Versager" "Dummkopf"> "Überflieger", solche menschenverachtende an individuellen Stärken> vorbeigehende Aufteilung von Menschen in Schubladen machen nur die> diskriminierungserprobten und ewiggestrigen Deutschen).
1.
Mir war jetzt nicht klar, dass ein ordentlicher Handwerker mit
Hauptschulabschluss im Grunde genommen nur ein Versager ist oder
höchsten ein Dummkopf....
Und mir war nicht klar, dass ein Abmahnanwalt der übelsten Sorte oder
unser KTG gar ein Überflieger ist...
WAS wir sog. ewiggestrigen Deutschen derzeit schaffen ist die MEINUNG
aufzubauen, dass alles außer Gym nix ist.
Vielleicht nehmen das andere Länder lockerer, wenn der Sohn eher ein
Praktiker ist.
Den größten Schaden den wir anrichten ist das Schlechtreden der Schulen,
die andere Leute besuchen müssen.
2.
Ich bin mir sicher, dass Bayern München auch nicht schlechter dastünde,
wenn sie mich mittrainieren lassen. Es ist einfach nur gemein, dass ich
das als Versager aussortiert wurde. Jeder, der ja nicht bei Bayern
München mitspielt (hier im Raum München) ist ja ein Versager - oder ein
Dummkopf.
3.
Sogenannte Paradeschulen oder Schulen aus Norwegen etc. haben viel mehr
Lehrer und sonstiges Personal in den Schulen und keine 32 Schüler in
einer Klasse. In so einer Situation auch noch Kinder dabeizuhaben die
GAR nicht checken wäre a) für die leistungsschwachen Kinder eine
Zumutung und b) für die wirklich begabten Kinder eine Frechheit.
>> Die Sekundarstufe II ist schon die Senior High School.
Nun, in den USA gibt es natürlich verschiedene Schulen, wie bei uns
auch. Ich weiß nur, dass es für die Uni-Eingangsprüfung bei manchen Unis
den SAT-Test gibt. Ich habe einige deutsche Schüler auf diesen Test
vorbereitet. Die Fragen in Mathe entsprechen maximal dem Stoff, der im
Gym bis zur 10. Klasse abgehandelt wird, vielleicht auch nur bis zur 9.
Klasse.
Wer also als Untergraduate an der Uni anfängt, besucht stoffmäßig quasi
erst mal unsere Oberstufe...
An einer US-Uni habe ich den "Master of Science" gemacht. Danach bin ich
schön brav nach Deutschland und habe bis zur Diplomprüfung und
Diplomarbeit noch eine Menge dazugelernt. Der Master ist also auf halben
Weg zwischen Vordiplom und Diplom anzusiedeln - im Fach Physik
zumindest.
Aber das schweift ab. Noch einmal: Wir sollten unsere Schulen
verbessern, daran besteht kein Zweifel. Die Pisa-Apologeten erkennen
dann nach einer Weile, dass hierzu mehr finanzielle und personelle
Mittel notwendig wären - doch das müsste ja finanziert werden.
Also treibt man eine Sau durchs Dorf, nennt es G8 oder Mittelschule oder
Inklusion oder sonstwie. Neuer Wein in alte Schläuche, mehr ist das
nicht.
Und das Schlimmste was wir unseren Kindern antun können ist, sämtliche
Schularten außer dem heiligen Gymnasium schlecht zu reden und den
Kindern schon mal den Floh ins Ohr zu setzen, sie seien Versager.
> Und das Schlimmste was wir unseren Kindern antun können ist, sämtliche> Schularten außer dem heiligen Gymnasium schlecht zu reden
Das braucht man nicht schlechtreden, das erkennen die in so einem System
von alleine. Daher ist die Gesamtschule die einzige Lösung. Machen
schliesslich 99% aller Länder so.
> Wir sollten unsere Schulen verbessern, daran besteht kein Zweifel.
Meine Schule war besser, aber dann kam die CDU, und da durfte natürlich
nicht sein, was nicht in deren Parteibuch stand.
Werner schrieb:> Von wem gibt es wann eine Arbeitserlaubnis> und von wem wann eine green card?
Eine work permit (offiziell: employment authorization document) ist
grundsätzlich zeitlich befristet und an strenge Regeln gebunden. Es gibt
zig Sonderformen und Ausnahmeregelungen, die in Bundesgesetzen (federal
regulations) beschrieben werden. (Ich habe die green card und kenne mich
daher leider mit niederwertigeren Visa nicht aus. :/)
Hingegen ist eine green card (offiziell: Permanent Resident Card) eine
lebenslang unbefristete Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Von einigen
wenigen Ausnahmen abgesehen, z.B. das Wahlrecht, hat ein Lawful
Permanent Resident die gleichen Rechte und Pflichten wie ein
US-Staatsbürger.
Es existieren im Vergleich zur Arbeitserlaubnis nur sehr wenige Wege,
den Einwanderungsstatus zu erhalten, wovon die meisten zusätzlich einer
festen jährlichen Quote unterliegen.
Auf dem Papier ist die Einwanderung folgendermaßen theoretisch
möglich:
Familiebande
Investition von 1,000,000 Dollar
Heirat
Visa-Lotterie
besondere Beschäftigungsverhältnisse
Asyl/ politischer Verfolgung
Authorisation durch die CIA
Von diesen theoretischen Optionen kann im allgemeinen vom Normalbürger
ausschließlich 1 realisiert werden, nämlich die Visa-Lotterie. Sämtliche
sonstigen Optionen sind typischerweise außerhalb der Reichweite des
normalen einwanderungswilligen Menschen.
1. Familienbande:
Ist sehr kompliziert, von 1 Sonderreglung abgesehen immer mit dem
Vorhandensein der US-Staatsbürgerschaft desjenigen verknüpft, der die
Einwanderung des anderen Familienmitgliedes anstrebt und das ganze zieht
sich ewig und drei Tage hin. Strenge Quotenregelungen. Unrealistischer
Weg.
2. Investition von 1 Mio. $
;-)
3. Heirat
Ist relativ unrealistisch. Ähnlich wie bei Familienmitgliedern muß der
Ehepartner die US-Staatsbürgerschaft besitzen. Von Begegnungen in den
Gegenden mit US-amerikanischer Militärpräsenz abgesehen gibt es daher de
facto keine Gelegenheit für irgendwen, überhaupt zu solchen Arrangements
zu kommen. Die staatliche Überwachung dieses Weges zur Einwanderung
wurde überdies in den letzen zehn Jahren erheblich verschärft, um
Scheinehen zu bekämpfen. Es gibt etliche Regelungen, die dem trauten
Paar richtig auf den Leib rücken und kontinuierlich Indizien und
"Beweise" zeigen müssen, daß eine Liebesheirat vorliegt.
4. Besonderes Beschäftigungsverhältnis
Entweder man ist supertoll und könnte die Wirtschaft- und
Forschungslandschaft der USA wesentlich bereichern oder ein Unternehmen
ist der Meinung, daß eine bloße Arbeitserlaubnis nicht zureicht und
beantragt die green card. Im Gegensatz zur Einbildung der meisten
Deutschen absolut unrealistisch. Die Unternehmen meiden den
unglaublichen Papierkrieg dafür wie der Teufel das Weihwasser. Von den
Kosten ganz zu Schweigen. Des weiteren müßten die Firmen glaubhaft
beweisen, daß kein gleichwertiger US-Amerikaner verfügbar ist, der die
Stelle besetzen könnte. Und überhaupt muß begründet werden, warum eine
Arbeitserlaubnis nicht reichen soll. Die meisten Deutschen unterschätzen
darüber hinaus die Wichtigkeit von "Vitamin B", um überhaupt in
Sichtweite guter Jobs zu kommen.
5. Asyl/ politische Verfolgung
;-)
6. Beschluß von der Central Intelligence Agency
;-)
Die Visa-Lotterie, die jährlich 50,000 Visa der Stufe green card per
Zufallsgenerator verlost, ist die einzige realistische Chance für
normale Menschen ohne familiäre Kontakte, ohne Vitamin B und ohne
Vermögen, in die USA einwandern zu dürfen. Der Prozeß ist kompliziert,
steht dem deutschen Bürokratismus in nichts nach und kostet inzwischen
ordentlich Geld. Man wird genauestens geröntgt in punkto Finanzen,
Ausbildung, Politik und Familie.
Eine work permit zu beantragen und zu erhalten stelle ich mir daher
vergleichsweise einfach vor. Für die green card jedenfalls muß man sich
tüchtig strecken.
Ahoi
Michael K-punkt schrieb:> Mir war jetzt nicht klar, dass ein ordentlicher Handwerker mit> Hauptschulabschluss
In Ostdeutschland sagt Dir traditionell jeder ordentliche Handwerker,
daß alle, die keinen Schulabschluß der 10. Klasse haben, Schulabbrecher
sind und maximal für Helfertätigkeiten zu gebrauchen sind. Das
Bildungswesen der DDR ließ formalisierte Schulbildung unterhalb des
Niveaus der 10. Klasse absterben.
> Vielleicht nehmen das andere Länder lockerer, wenn der Sohn eher ein> Praktiker ist.
Diese Einteilung ist bereits absolut ideologisch, willkürlich,
wissenschaftlich nicht gestützt und außerdem kontraproduktiv. Ich wurde
noch in der DDR eingeschult und wir bekamen eingetrichtert: Schulkinder
müssen alles können und sich mit allem auseinandersetzen. Mathematik,
Naturwissenschaften, Werken, Schulgarten, Sport, Sprachen, Künste,
Gesellschaft. Keine Ausnahmen, für niemanden.
Ich habe mich mit der Thematik an der Uni intensiv befaßt und neben
Unmengen von Fachliteratur irgendwann im Internet lehrreiche Beiträge
von Zeitzeugen gefunden. Eine Auswahl von einer Seite:
http://www.wer-weiss-was.de/theme43/article5866532.html#5868466http://www.wer-weiss-was.de/theme43/article5498627.html#5500244http://www.wer-weiss-was.de/theme43/article5818031.html#5819159http://www.wer-weiss-was.de/theme42/article5851528.html#5846677http://www.wer-weiss-was.de/theme42/article5853850.html#5849079http://www.wer-weiss-was.de/theme42/article6114020.html#6113169http://www.wer-weiss-was.de/theme42/article6114020.html#6149701
(In Courier New ist die Formatierung der Tabellen korrekt.)
http://www.wer-weiss-was.de/theme43/article5871528.html#5872676http://www.wer-weiss-was.de/theme43/article5871528.html#5878438http://www.wer-weiss-was.de/theme42/article5622804.html#5622849http://www.wer-weiss-was.de/theme76/article5901597.html#5901975http://www.wer-weiss-was.de/theme42/article6116083.html#6116083http://www.wer-weiss-was.de/theme42/article6114020.html#6115624http://www.wer-weiss-was.de/theme43/article5866532.html#5868372http://www.wer-weiss-was.de/theme42/article6291891.html#6306850http://www.wer-weiss-was.de/theme75/article6419370.html#6420829http://www.wer-weiss-was.de/theme42/article6231457.html#6230713
Mit etwas Geduld und Google ;-) kann man viele andere Quellen auftun.
>> Die Sekundarstufe II ist schon die Senior High School.>> Nun, in den USA gibt es natürlich verschiedene Schulen, wie bei uns> auch. Ich weiß nur, dass es für die Uni-Eingangsprüfung bei manchen Unis> den SAT-Test gibt. Ich habe einige deutsche Schüler auf diesen Test> vorbereitet. Die Fragen in Mathe entsprechen maximal dem Stoff, der im> Gym bis zur 10. Klasse abgehandelt wird, vielleicht auch nur bis zur 9.> Klasse.
Das ändert sich ständig. Außerdem gibt es advanced placement courses und
sogenannte prep schools, die deutschen Gymnasien in nichts nachstehen.
Mit dem SAT hätten auch viele deutsche Schüler zu kämpfen.
Das Kurssystem und die große Wahlfreiheit der amerikanischen high
schools macht Vergleiche sehr kompliziert.
> als Untergraduate an der Uni anfängt, besucht stoffmäßig quasi> erst mal unsere Oberstufe
Teilweise unrichtig.
> An einer US-Uni habe ich den "Master of Science" gemacht. Danach bin ich> schön brav nach Deutschland und habe bis zur Diplomprüfung und> Diplomarbeit noch eine Menge dazugelernt.
Das heißt, Du bist an keiner Qualitätshochschule gewesen und/oder hast
Dich über den Tisch ziehen lassen und/oder warst faul.
Die Wahlfreiheit der high school setzt sich im Studium fort. Du hättest
problemlos viel mehr aus Deinem Master herausholen können, wenn Du die
richtigen Kurse gemacht hättest.
> Der Master ist also auf halben Weg zwischen Vordiplom und Diplom> anzusiedeln - im Fach Physik zumindest.
Im allgemeinen wird in den USA der deutsche Diplom-Physiker von der WES
dem Master of Science gleichgestellt. Unterschiede können höchstens dort
auftauchen, wo der Übergang von graduate in post-graduate stattfindet.
In den USA ist das Forschungsstudium zum Doktor im Gegensatz zur
deutschen Promotion in der Regel mit Lehrveranstaltungen verbunden.
Diese Inhalte werden mancherorts (aber nicht überall) im Diplomstudium
vermittelt. Gilt für mich auch. Wenn ich den PhD in Electrical
Engineering anstreben wöllte, bräuchte ich keine Lehrveranstaltungen
besuchen, weil der Diplom-Ingenieur die Inhalte abdeckte. Dramatisch ist
diese Situation aber nicht.
> Und das Schlimmste was wir unseren Kindern antun können ist, sämtliche> Schularten außer dem heiligen Gymnasium schlecht zu reden
Ohne staatliche Reglementierung ist es unmöglich, die Schularten im
Gleichgewicht zu behalten. Weil die Welt um uns herum immer komplexer
wird und der Fortschritt unaufhaltsam ist, ist Geringqualifizierung ein
Auslaufmodell. Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien - braucht kein
Mensch.
Wir brauchen einfach Schulen. Die besten, die wir kriegen können, d.h.
kein gegliedertes Schulsystem.
Ahoi
Dipl.- Gott schrieb:> Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien - braucht kein> Mensch.> Wir brauchen einfach Schulen. Die besten, die wir kriegen können, d.h.> kein gegliedertes Schulsystem.
Interessante These.
Wie soll das aussehen?
Wie wird man den individuell unterschiedlich schnell lernenden Schülern
gerecht?
Ich war ja schon immer für ein Kurssystem, wo man nacheinander Kurse
abarbeitet und es sich aussuchen kann, wie viele man macht. Man kommt
dann im Laufe der Zeit in verschiedenen Kursen verschieden schnell
voran. Wer mehr Probleme hat, macht z.B. einfach 2-3 weniger Kurse zur
gleichen Zeit und lässt dann am Ende die letzten Stufen weg. In England
haben / hatten sie so etwas ansatzweise mit ihrem 2stufigen O/A Levels.
Ich wäre für ein 8-stufiges System:
1. Stufe A: ca. heutiges Hauptschulniveau nach Klasse 9
2. Stufe B: ca. heutiges Realschulniveau nach Klasse 9
3. Stufe C: ca. heutiges Realschulniveau nach Klasse 10
4. Stufe D: ca. heutiges Gymnasialniveau nach Klasse 10
5. Stufe E: ca. heutiges Gymnasialniveau nach Klasse 11
6. Stufe F: ca. heutiges Gymnasialniveau nach Klasse 12
7. Stufe G: ca. heutiges Gymnasialniveau nach Klasse 12 Leistungskurs
8. Stufe H: ca. ehemaliges Gymnasialniveau nach Klasse 13 Leistungskurs
Man muss in allen Fächern mindestens Stufe A erreichen, um einen
Schulabschluss zu bekommen. Da ist dann aber auch alles drin, von Musik
über Kunst, Werken, Sprachen. Welche Werte man genau hat, ist egal.
Wer sich bewerben will, muss eben sehen, dass er die dafür geforderten
Level, die der Chef sehen will, mitbringt. Die potentiellen Schreiner
kommen daher mit Mathematik Stufe C locker hin, brauchen aber dann im
Werken vielleicht eine Stufe 5 oder 6, um sich gegen andere
durchzusetzen.
Der Bankangestellte, wird mit Mathe Stufe F aufwarten müssen, kann sich
aber mit Musik A und Werken A begnügen.
Das Ergebnis wären natürlich gemischte Klassen, wo junge Gute mit
älteren mittelmässigen zusammensitzen. Auf diese Weise kann man einzelne
Kurse wiederholen. Git daran wäre, dass jemand, der nur in 1-2 Fächern
hängt, auch nur dort schlechter abschneidet und insgesamt mit derselben
Zeit aus der Schule kommt, dann aber sofort die Möglichkeit hat, ein
Jahr dranzuhängen und die beiden Fächer nachzuarbeiten, und gfs noch 2
weitere schwache Fächer zu verbessern.
Es gibt auch keine Noten mehr, sondern nur noch ein Indiz, ob man die
Stufe hat, oder nicht.
In den Fremdsprachen har es den Vorteil, dass man sich gleich an die
offiziellen Zertifikatsstufen (z.B. Cambridge I+II) dranhängen könnte.
Das hätte internationale Aussagekraft.
Das Beste wäre natürlich, dass dann Jeder die Chance hätte, wieder zur
Schule zu gehen, um einen Abschluss zu verbessern. Wenn jemand z.B. mal
ein gutes F in Englisch hatte, nie was getan hat und nun plötzlzich
wieder Englisch im Job braucht, der steigt einfach beim D, oder E wieder
ein, schreibt die Klausur und arbeitet sich dann zu einem höheren Level
hoch.
Vor Allem könnten die Guten besser gefördert werden: Wer fit ist in
Sprachen, nimmt einfach noch eine dazu, wenn er nicht ausgelastet ist.
Umgekehrt, kann man im technischen Bereich noch noch einen Maschinenbau-
oder Eletrokurs anbieten, den die Guten noch nebenbei locker mitnehmen
könnten.
Alles Quatsch.
Kinder brauchen den geschützten Umgang mit Gleichaltrigen. Nur so können
sie sich frei entwickeln. Jüngerer hätten sicher viel mehr Probleme,
sich in der Klassengemeinschaft mit vielen Älteren durchzusetzen. Ganz
abgesehen von den vielen tollen Erlebnissen die einen Menschen prägen.
Dein System ist nur eine "kleinere" Version des FH/Uni Modells. Es ist
mMn aber wichtig, dass man nach "Vollabi" auch mal über den Tellerrand
schaut. Das bedeutet für mich Mathe bis 13, Deutsch bis 13, Fremdsprache
bis 13, Sozial- und Gemeinschaftskunde sowie Geschichte in der
Oberstufe.
Wer nur Wert auf die punktgenaue Vorbereitung auf das spätere Malochen
legt hat in Deutschland die Möglichkeit Fachabi zu machen. Das käme dem
von dir propagierten Modell schon sehr nahe.
Mal etwas Interessantes zu den Inhalten der Ausbildung:
http://derstandard.at/1334368981969/Hirnforscher-Schule-produziert-lustlose-Pflichterfuelleranfänger schrieb:> Dein System ist nur eine "kleinere" Version des FH/Uni Modells. Es ist> mMn aber wichtig, dass man nach "Vollabi" auch mal über den Tellerrand> schaut. Das bedeutet für mich Mathe bis 13, Deutsch bis 13, Fremdsprache> bis 13, Sozial- und Gemeinschaftskunde sowie Geschichte in der> Oberstufe.
Das ist ja auch prinzipiell richtig, dann sollten aber die Hürden zum
Vollabi sehr hoch gesteckt werden.
Ach so noch etwas:
Das deutsche Schulwesen ist in seinen Grundfesten schon über hundert
Jahre alt.
Die gravierenden Veränderungen der letzten Jahrzehnten und vor allem der
enorme Wissenzuwachs werden bestenfalls minimal eingeflochten.
In einigen Ländern gehts bei den Schülern mit 12 mit modernen
Programmiersprachen etc. los. In Deutschland im Hauptstudium, mit
günstigenfalls 23 Jahren.
Selbst beim Studium wird oftmals gesagt, dass das Wissen nur zu 5%
nutzbar ist und das es eigentlich nur darum ging zu lernen, sich
selbstständig Wissen anzueignen. Also gehts als Berufseinsteiger auch
wieder sehr weit unten los.
Es ist zwar schön für die Bildungsfreunde, dass es ein 13-jähriges Abi
mit viel Allgemeinwissen gibt. Allerdings volkswirtschaftlich ist es
eine große Verschwendung. Wer nicht gerade Jurist, Arzt, Forscher oder
Politiker werden will könnte ja auch ein Buch lesen, um mal über den
Tellerrand hinauszuschauen.
Und genau aus oben genannten Gründen ist auch der Bachelor in die Hose
gegangen. Ein praxisnaher Ingenieur sollte geschaffen werden, aber es
wurden einfach alte Lehrinhalte soweit es ging auf den neuen Abschluss
angepasst, auf Kosten des Praxissemesters.
Berufsakademien mit ihrer 3jährigen Ausbildung (1,5 Jahre Praxis, also
nur 1,5 Jahre Theorie) sind auch sehr erfolgreich.
hansfirlefanz schrieb:> auf Kosten des Praxissemesters
Diese Praxissemester sind nicht produktiv. Besser ist es, das Studium
zusammenzufassen, kompakt zu halten und dann 6 Monate früher fertig zu
sein. Diese ersten 6 Praxismonate macht man dann gleich in seiner
Zielfirma und zwar zu besserem Gehalt und mit mehr Lerneffekt, weil sich
die Betreuer mehr reinhängen müssen. Praktikanten werden nur sehr
spärlich unterstützt, weil die Firma wenig von ihnen hat.
zitat
So gebe es sicherlich Fälle, in denen sich Chefs längst für einen
Bewerber entschieden hätten, aber die Förderung der Arbeitsagentur
nutzten, um die Probezeit zu verlängern oder einen Bewerber eine gewisse
Zeit lang ohne Entlohnung zu beschäftigen.
Genau das gehöt verboten. Das Ausnutzen von Hilfen zur
Wiedereingliederung, zeigt, wie wenig das bringt und nur Geld
verschwendet wird an verlauste Arbeitsvermittler.
Stichwort: "Situation und Aussichten der MINT-Studierenden 2012"
Zumindest bei der Bezahlung hat die Bundesregierung "kreative
Lohnfindung" sich zur Leitlinie erhoben: "Blaue Karte" soll Fachkräfte
nach Deutschland locken; 44.800 statt 66.000 Euro Jahresgehalt;
http://www.tagesschau.de/inland/bundestag630.html
In bestimmten Berufen, in denen der Fachkräftemangel besonders groß ist,
wird diese Gehaltsschwelle sogar auf knapp 35.000 Euro verringert. Dazu
zählen Ingenieure, Mathematiker, Ärzte und IT-Fachkräfte.
.. begründeten die Sozialdemokraten vor allem mit den
Mindestverdienstgrenzen, die sie für zu niedrig halten. Die
SPD-Abgeordnete Daniela Kolbe sagte, die Grenze von 35.000 Euro bedeute
"Lohndumping für Akademiker" und widerspreche möglicherweise dem
EU-Recht.
Vorrangprüfung entfällt
Auch für die Arbeitgeberseite gibt es durch die "Blue Card" eine
Erleichterung. Sie muss nicht mehr die Zustimmung der Bundesagentur für
Arbeit einholen und damit die sogenannte Vorrangprüfung - das ist der
Nachweis, dass für den angebotenen Arbeitsplatz kein inländischer
Arbeitsloser zu finden ist."
Was lernen wir daraus? Das stete Einwirken der Führungsriege der
Deutschen Insdustrie auf Politik und Medien den Fachkräftemangel
geschickt zu befeuern hat seine Wirkung nicht verfehlt. Mehr noch, der
Innenminister gibt öffentlich wortwörtlich bekannt
"UND WIR BIETEN IHNEN DAS SIEHT DIE RICHTLINIE AUSDRÜCKLICH VOR, DASS
SIE IHRE FAMILIE, IHRE FRAU, IHRE KINDERCHEN MITBRINGEN KÖNNEN"
Hoffenlich kommt jetzt eine Flut Indischer nur englisch sprechender
"Fachkräfte", die gleich ihre Großfamile 9 Lütte + Eltern und Großeltern
mitbringen und dann die Bundesdeutschen Kitas übervölkern. Das wird ein
Spass wenn demnächst der Aufstand der Familien droht, weil nun erst
recht keine Betreuungsplätze mehr vorhanden sind. Die dürfen dann auch
gleich das neue Betreuungsgeld in Empfang nehmen. Das macht dann einen
Tausender zusätzliche Sozialausgaben pro Großfamilie. Neben dem
reichhaltigen Kindergeld. Das ist dann NETTO zusammen mehr als der Inder
an Verdienst bekommen muss. Hurra Deutschland!
So schlimm und ausländerfeindlich das klingt, er hat Recht.
Ich arbeite selber seit 3 Monaten mit einem eingeliehenen Inder von
Ferchau zusammen und er hat es (ohne Hintergedanken) im Gespräch
erklärt: Er hätte für jede Summe hier gearbeitet, Hauptsache er und
seine Frau kommen nach Deutschland. Sie ist nämlich schwanger mit
Zwillingen und die kommen nun als Deutsche auf die Welt.
Er findet da gar nichts dabei und sieht sich in der Rolle dessen, der
den Deutschen bei ihren Problemen mit der Wirtschaft hilft. Er war
vorher schon in Schweden beim Mutterkonzern GERINGE und hat das
programmiert. Dort haben sie auch das Problem, dass Deutsche erstmal
einen Sprachkurs bekommen, damit sie herkommen.
So glaubt er, der deutschen kranken Wirtschaft zu helfen, in dem er
kommt. Sein Vermittler beschreibt das auch mit einer win win Situation.
Das statt seiner jemand fest eingestellt hätte werden müssen, ist ihm
nicht klar. Und so schiebt die Personalabteilung die Besetzung der seit
1,5 Jahren unbesetzen Stelle weiter vor sich hin, bis jemand sich
bewirbt, der in den neuen Gehaltsrahmen passt, denn GERINGE gesetzt hat.
Solange greift man weiter auf Ferchau zurück, die natürlich sich die
Hände reiben, weil sie so doch einen liefern können, ohne auf deutsche
zurückgreifen zu müssen. Der Mann macht hier einfache C Programmierung,
die jeder Student kann und die sicher auch die arbeitslosen ITler
jenseits der 40 können, die zu hunderten beim Stuttgarter Arbeitsamt
gemeldet sind.
Es ist eine Schande, was in diesem Land läuft. Die deutschen Gesetze
werden von private equity Firmen ausgenutzt, indem sie hier ganze
Landstriche von schwedischen und finnische Firmen aufkaufen lassen, ein
Standort nach dem anderen wird platt gemacht und so Mitarbeiter zum
Kündigen genötigt um sie dann billig zu ersetzen.
Wer Lust hat:
http://www.maquet-jobs.com
Silke K. schrieb:
>Der Bankangestellte, wird mit Mathe Stufe F aufwarten müssen
Warum glaubt eigentlich alle Welt, das Bankwesen hätten IRGENDETWAS mit
Mathematik zu tun?
Das sind Verkäuferjobs und nichts anderes!
Die einzigen die in dieser Branche Rechnen, sind die Aktuare und das
sind pro Unternehmen dann grad mal eine Handvoll!
Diplom-Gott schrieb:
>Ich weiß aber fast definitiv, daß, wenn die Kiste brummt, ich in 15-20>Jahren die 100-110k sehen werden.
Also bei diesen Summen frage ich mich ob du rechnen kannst:
1 EUR = 1,35$
--> 100k$ = 75k€ und das ist dein Ziel für für 15 Jahre ?????
und obendrein das ganze nur wenn "die Kiste brummt"...
Dabei beachte: Du hast in den Staaten keinerlei Sozialsysteme und musst
deine Krankenkasse selber tragen.
In Deutschland gehen nicht umsonst ca. 30% des Gehaltes für diese beiden
Bereiche drauf.
Rechne also mal von deinen 100k$ nochmal angemessene 30% runter, was
davon übrig bleibt sehe ich nicht als herausragend viel an, um dies als
ein 15 Jahres-Ziel erstrebenswert zu halten...
Master (Gast) schrob
Pirat schrieb:
>> Hoffenlich kommt jetzt eine Flut Indischer nur englisch sprechender>> "Fachkräfte", die gleich ihre Großfamile 9 Lütte + Eltern und Großeltern>> mitbringen und dann die Bundesdeutschen Kitas übervölkern. Das wird ein>> Spass wenn demnächst der Aufstand der Familien droht, weil nun erst>> recht keine Betreuungsplätze mehr vorhanden sind. Die dürfen dann auch>> gleich das neue Betreuungsgeld in Empfang nehmen. Das macht dann einen>> Tausender zusätzliche Sozialausgaben pro Großfamilie. Neben dem>> reichhaltigen Kindergeld. Das ist dann NETTO zusammen mehr als der Inder>> an Verdienst bekommen muss. Hurra Deutschland!> Nur noch Scheiße hier in dem Forum
Wer ist denn "Scheiße" für dich? Der Überbringer der Nachricht oder der
Adressat? Oder wolltest du einfach die Wahrheit nicht zur Kenntnis
nehmen, nach dem Motto, Kopf in den Sand, es wird schon keiner kommen
und die Ing-Gehälter werden weiterhin fett ausfallen. Armer Träumer!
>Oder wolltest du einfach die Wahrheit nicht zur Kenntnis nehmen
Wieviele IT-Inder sind denn damals über die Green-Card gekommen, du
Experte?
Und wieviele von denen sind noch da?
Pirat schrieb:> die Wahrheit
Was den für ne Wahrheit? Das Ausländer in Zukunft Deutschland bevölkern
werden? Und böse Ausländer den Deutschen die Kita Plätze wegnehmen?
BULLSHIT.
Backflow (Gast) schrieb:
> Wieviele IT-Inder sind denn damals über die Green-Card gekommen, du> Experte?> Und wieviele von denen sind noch da?
Und was meinst du warum jetzt die Gehälter nach unten geprügelt werden?
Rate mal warum! Weil die bisherige Regelung nicht griff macht man einen
neuen Versuch.
Master (Gast) schrieb:
> Was den für ne Wahrheit?
Die Wahrheit die dein Innenminister gerade verkündet hat.
> Das Ausländer in Zukunft Deutschland bevölkern> werden?
Nein, dass der Ing-Beruf gehaltstechnisch einen künftig unter Wertigkeit
eines guten Facharbeiters gedrückt wird.
> Und böse Ausländer den Deutschen die Kita Plätze wegnehmen?
Kitaplätze sind RAR in Deutschland. Hast du das noch nicht mitbekommen?
Dein Innenminister hat gerade lauthals dazu aufgerufen ALLE KINDERCHEN
mitzubringen. Was meinst du was passiert wenn das fruchtet? Was meinst
du was passiert wenn die alle ihr Kindergeld + Betreuungsgeld vom
deutschen Sozialstaat abholen? Dann wird mehr Sozialleistung bezahlt als
der lieber neue Ingenieur überhaupt an Einkommen erwirtschaftet und das
jeden Monat. Es gab mal einen Herrn Rüttgers mit dem Slogan lieber
"Kinder als Inder" und er hatte recht. Leider gibt es hierzulande
zuviele Dumpfbacken die das als Rechte Äußerung verunglimpften, dabei
sollte es jedem hierzulande einleuchten, dass unser Sozialstaat nicht
die sog. ehemalige Dritte Welt mit duchfüttern kann, wenn wir schon mit
unseren Finanzen Europa und den Euro retten.
> Nein, dass der Ing-Beruf gehaltstechnisch einen künftig unter Wertigkeit> eines guten Facharbeiters gedrückt wird.
Ist teilweise schon gelebte Realität ..
Trifft gefühlt schon auf um die 50 % der Ingenieure zu ..
>Weil die bisherige Regelung nicht griff macht man einen>neuen Versuch.
Genau, die Inder, die trotz der hohen damaligen Mindestgehälter nicht
gekommen bzw. wieder gegangen sind, kommen jetzt zu begeistert zu
niedrigeren Löhnen.
Falls du es noch nicht gemerkt hast, der Ansturm der billigen Ingenieure
aus Osteuropa nach DE ist ausgeblieben.
Also bleib ruhig, Brauner.
Badrianer schrieb:> r hätte für jede Summe hier gearbeitet, Hauptsache er und> seine Frau kommen nach Deutschland. Sie ist nämlich schwanger mit> Zwillingen und die kommen nun als Deutsche auf die Welt.
Dann erklär dem mal, dass er mindestens 8 Jahre hier sein muss, wenn das
Neugeborene deutsche Staatsbürgerschaft erhalten soll.
Badrianer schrieb:> Er war> vorher schon in Schweden beim Mutterkonzern GERINGE und hat das> programmiert.
Wieso kommt er dann nach Deutschland?
Kellerkind schrieb im Beitrag #2656848:
> Schlechte Ingenieure - und da zähle ich den großen Durchschnitt mit -> haben halt Pech gemacht.
Nimmt man an, die Schlechten übernehmen die einfacheren Jobs und die
guten die anspruchsvollen, stimmt deine Argumentation.
Das Leistungsprinzip setzt sich durch und alle, die sich nur auf ihrem
Abschluss ausruhen, fangen an zu weinen.
Badrianer schrieb:> Es ist eine Schande, was in diesem Land läuft.
Welche Partei habt ihr die letzten 40 Jahre gewählt? Also jammert jetzt
nicht rum. Ihr seid selbst verantwortlich.
Ich habe nichts gegen eine vernünftige Green-Card Regelung. Ich komme
bstens mit meinen ausländischen Nachbarn hierzulande aus. Ich habe nur
etwas gegen eine Senkung der Ingenieursgehälter auf ein Niveau das
unterhalb der Facharbeiterschwelle liegt UND gegen einen Freibrief mal
eben die gesamte Kinderschaar mit hierher zu bringen. Ich glaube dass
man damit wenn das fruchtet den notwenigen Deutschen Sozialstaat weiter
schwächt zu Lasten der Kommunen und Städte. Im Moment merken wir das
nicht so sehr, weil D-Land extrem von der Schwäche der Nachbarn
profitiert. Aber die Zeit wird kommen da wird unser Wachstum wieder
zurückgehen und dann wird man merken, wie leer die Kassen in
Wirklichkeit hierzulande sind. Es ist ein Armutszeugnis, dass eine
bayrische Partei hier eine neue Sozialleistung namens Betreuungsgeld aus
wahltaktischen Gründen schafft durchzudrücken in Milliardenhöhe, wo wir
alle wissen, das Geld wird aus der Pumpschatulle geklaut. Das darf
einfach nicht sein. Und dann noch massenhaft zur Einwanderung aufrufen
.. Ich glaube ich befinde mich gerade im Irrenhaus und die Zentrale ist
in Berlin.