Ich verwende den Treiber IRS2181 um einen N-Kanal Mosfet IRF3808 als Low-Side-Schalter anzusteuern. Datenblätter: http://www.irf.com/product-info/datasheets/data/irs2181.pdf http://www.irf.com/product-info/datasheets/data/irf3808.pdf Allerdings lege ich an den Treiber kein PWM-Signal an sondern eine konstante 5V Digitalspannung, da ich den Mosfet nur als Schalter verwenden möchte. Der Grund für einen Treiber ist, damit ich mit TTL-Signalen den Mosfet schnell ein- und ausschalten kann. Jedoch wird der IRS2181 schon nach ein paar Sekunden über 100 Grad heiß. Meine Frage wäre, darf man überhaupt an einen Treiber eine konstante TTL-Spannung anlegen oder muss dieser per PWM angesteuert werden. Wenn das Gate vom IRF3308 geladen ist, dürfte doch gar kein Strom mehr fließen, aber warum wird der Baustein so heiß? An VCC liegen 12V und ein 100nF, am Ausgang LO ein 10 Ohm Widerstand direkt ans Gate, COM an Masse und über LIN speise ich konstante 5V zum durchschalten. Die restlichen Pins sind unbeschaltet.
Offensichtlich kann man den Fet auch mit 5V ansteuern. Ich wuerd den IRS2181 einfach weglassen.
> Ich verwende den Treiber IRS2181 um einen N-Kanal Mosfet IRF3808 als > Low-Side-Schalter anzusteuern. Du weißt schon daß der IRS2181 ein High- und Lowside-Treiber ist? Der macht also viel mehr als Du für Dein Problem eigentlich brauchst. Das könnte eine Ursache für das Problem sein. Du könntest einen wesentlich einfacheren (und billigeren) Treiber verwenden. Schau z.B. mal nach dem MCP1416. > Meine Frage wäre, darf man überhaupt an einen Treiber eine konstante > TTL-Spannung anlegen oder muss dieser per PWM angesteuert werden. An den Lowside-Teil darfst Du auch mit konstanter Spannung gehen. Nur der Highside-Teil braucht wegen der Bootstrap-Schaltung PWM. > Wenn das Gate vom IRF3308 geladen ist, dürfte doch gar kein Strom mehr > fließen, aber warum wird der Baustein so heiß? Prüf nochmal ob Dein FET richtigrum drinsitzt und Du nicht die Pins vertauscht hast. Das könnte eine Ursache sein. > Die restlichen Pins sind unbeschaltet. Das könnte der andere Grund sein: der High-Side Teil des Treibers floated und kann deshalb allen möglichen Unsinn anstellen. Leg auf jeden Fall HIN auf GND. Und wenn ich mir das Funktionsdiagramm so anschaue sollte VS besser auch auf GND. Mal ne ganz andere Frage: wie schnell möchtest Du denn Deinen FET schalten können? Vielleicht tut es da nämlich statt dem ganzen Treiberaufwand auch ein simpler Transistor und 2 Widerstände. Gruß, Gerd
Delta Oschi schrieb: > Offensichtlich kann man den Fet auch mit 5V ansteuern. Ich wuerd den > IRS2181 einfach weglassen. Nein kann ich nicht. Ich möchte gerne 80 Ampere schalten, d.h. ich brauche um die Verlustleistung gering zu halten einen sehr kleinen RDson Wert. Wenn ich eine Gatespannung von 5V anlege, dann habe ich nicht die gewünschten 7mOhm und die Verlustleistung (Wärme) steigt extrem an.
Gerd E. schrieb: > Das könnte der andere Grund sein: der High-Side Teil des Treibers > floated und kann deshalb allen möglichen Unsinn anstellen. Leg auf jeden > Fall HIN auf GND. Und wenn ich mir das Funktionsdiagramm so anschaue > sollte VS besser auch auf GND. > > Mal ne ganz andere Frage: wie schnell möchtest Du denn Deinen FET > schalten können? Vielleicht tut es da nämlich statt dem ganzen > Treiberaufwand auch ein simpler Transistor und 2 Widerstände. Okay du meinst, ich sollte HIN und VS auf GND legen ? Werde ich ausprobieren. Naja da ich einen Startermotor mit 80A schalten will, sollte der Mosfet zügig schalten um weniger Schaltverluste zu haben bzw. um weniger Verlustleistung zu produzieren, sonst wird das Teil schnell heiß...
> Naja da ich einen Startermotor mit 80A schalten will, sollte der Mosfet > zügig schalten um weniger Schaltverluste zu haben bzw. um weniger > Verlustleistung zu produzieren, sonst wird das Teil schnell heiß... Das ist schon klar. Aber für sowas brauchst Du trotzdem keinen extra Treiber-IC. Da tut es eine ganz simple Treiberschaltung mit 3 Transistoren genauso. Der Zeitunterschied beim An- und Abschalten wird im Nanosekundenbereich liegen und das macht bei einmaligem Schalten nix aus. Erst bei PWM wird das wirklich interessant. Schau mal bei Treiber. Rechne außerdem auch mal Deine Wärmeleistung durch, war gerade vor nen paar Tagen nen Thread hierzu: Beitrag "Platinenlayout 60A über FET"
Gerd E. schrieb: > Rechne außerdem auch mal Deine Wärmeleistung durch, war gerade vor nen > paar Tagen nen Thread hierzu: > Beitrag "Platinenlayout 60A über FET" Vielen Dank, werde ich machen. Was sagst du eigentlich zum IR4427 Treiber, den habe ich leider schon bestellt? Datenblatt: http://www.irf.ru/pdf/ir4428.pdf
Der ir4427 ist gut. Ich wuerd auch 5 von den IRF3808 parallel schalten. Einer alleine genuegt nicht.
Dennis P. schrieb: > Nein kann ich nicht. > > Ich möchte gerne 80 Ampere schalten, d.h. ich brauche um die > Verlustleistung gering zu halten einen sehr kleinen RDson Wert. Mit dem IRF3808 geht die direkte Ansteuerung mit 5V natürlich nicht, weil der bei den Strömen auf der I_D - V_GS Flanke rumjuckelt und wohl kaum als Logik-Level FET durchgeht. Dennis P. schrieb: > Naja da ich einen Startermotor mit 80A schalten will, sollte der Mosfet > zügig schalten um weniger Schaltverluste zu haben Die Schaltverluste spielen nur eine Rolle, wenn du PWM machst oder eine e_x_t_r_e_m lange Flanke hast. Die Energie bei einem Einzelschaltvorgang ist nicht so kritisch.
Also ich habe die Ratschläge von Gerd befolgt und den Pin HIN und VS auf Masse gelegt, jedoch raucht der IR3808 trotzdem nach ein paar Sekunden ab. Damit ihr nicht in die Kugel schauen müsst, habe ich meine Schaltung im Anhang. Was konnte ich beobachten? Wenn ich nur die Last und die Versorgungsspannung 12V anschließe, bleibt der IR2181 noch kühl, der IRF3808 sperrt und die Last zieht null Strom, also erstmal alles wie gewünscht. Sowie ich aber statisch 5V an den Pin LIN anschließe fängt die Last an 13A Strom zu ziehen, jedoch mit einem Minusvorzeichen, das finde ich schon komisch weil wenn ich den IRF3808 diskret ohne Treiber ansteuer, dann fließen die 13A ohne Minusvorzeichen. Also ändert sich die Stromrichtung?? Wie geht das ohne Messleitungen und Versorgungsanschlüsse umzupolen? Wenn ich die 5V wegnehme, bleibt der Mosfet durchgesteuert bis ich den Pegel auf Masse lege. Jetzt ist es aber schon zu spät. Der IR2181 wird so heiß bis er sich thermisch auflöst... Dabei zieht der IR2181 rund 130mA ohne in Aktion zu sein.
So wie ich deinen Versuchsaufbau interpretiere, steuerst du den Treiber mit Luftleitungen an. Mach dir da mal vernünftige Pegel, mit einem Schalter oder µC und die Zuleitung entprellen oder mach einen pull-down Widerstand an deine Signalleitung (LIN). Was bei dir aktuell das Problem sein könnte ist, dass du keinen definierten Eingangszustand hast und so dein Treiber andauernd ein- und ausschaltet und dabei jedesmal Energie zum bzw vom Mosfet fliest und das heizt dann deinen Treiber auf. (ist zumindest meine Vermutung). Dem ganzen kannst du entgegen wirken, indem du einmal für passende Signale sorgst und zum anderen deinen R1 etwas erhöhst, dann schaltet dein mosfet zwar nicht so schnell und wird auch warm, aber dein Treiber muss nicht so viel in kurzer zeit leisten (?!) Was du auch noch bedenken solltest: Dein Mosfet kann zwar 140A schalten, ist aber vom Gehäuse auf 75A begrenzt. da solltest du evtl nen zweiten parallel schalten.
Robin schrieb: > So wie ich deinen Versuchsaufbau interpretiere, steuerst du den Treiber > mit Luftleitungen an. Mach dir da mal vernünftige Pegel, mit einem > Schalter oder µC und die Zuleitung entprellen oder mach einen pull-down > Widerstand an deine Signalleitung (LIN). In der Tat ist die 5V Leitung eine "Luftleitung" sprich diese Leitung lege ich einfach an 5V oder an Masse, wenn das Prellen ein Problem sein könnte, dann werde ich das mal mit einem Gatter oder Microcontroller probieren. > Was du auch noch bedenken solltest: Dein Mosfet kann zwar 140A schalten, > ist aber vom Gehäuse auf 75A begrenzt. da solltest du evtl nen zweiten > parallel schalten. Stehen die 75A im Datenblatt oder ist das eine Erfahrung? Kann ich denn zwei Mosfets parallel am Treiber anschließen?
>Stehen die 75A im Datenblatt oder ist das eine Erfahrung? >Kann ich denn zwei Mosfets parallel am Treiber anschließen? Nimm 5 parallel.
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