Forum: FPGA, VHDL & Co. XILINX FPGAs und ACTEL FPGAs im Vergleich


von LMV (Gast)


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Hallo und guten Morgen an alle,

gerade überlegen wir in unserer Firma, von "ACTEL FPGAs (in Gebrauch 
sind die Typen ProASIC3E/ ProASIC3) auf "XILINX" umzusteigen. Das 
Einsatzgebiet ist kommerziell. Hierbei entstehen einige Fragen - 
vielleicht kann mir jemand helfen:

Lassen sich FPGAs des Herstellers "XILINX" online flashen?
Oder besser: wie bootet das Gesamtsystem eines "XILINX" FPGAs?
Welcher "XILINX"- Typ würde sich als Äquivalent bezüglich unserer 
momentan genutzen FPGAs anbieten?
Welcher Typ ist generell preisgünstiger? "ACTEL" oder "XILINX"?

Vielen Dank für Eure Antworten!!!

LG!

von Duke Scarring (Gast)


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LMV schrieb:
> gerade überlegen wir in unserer Firma, von "ACTEL FPGAs (in Gebrauch
> sind die Typen ProASIC3E/ ProASIC3) auf "XILINX" umzusteigen.
Warum? Was gefällt Euch an Actel nicht?

Duke

von LMV (Gast)


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Wir wollen uns einfach auch für andere FPGAs interessieren und mehr 
Erfahrungen mit verschiedenen sammeln. Es ist aber nicht so, dass uns 
die ACTEL FPGAs nicht gefallen... ;)
Ich selbst bin ganz neu auf dem Gebiet und versuche mir die Thematik 
selbst beizubringen ;) Deswegen entschuldige ich mich jetzt schon für 
sämtliche Fragen, die der erfahrere Hardwareentwickler sofort aus dem 
Ärmel schütteln kann!

Sprich - für sämtliche Infos bin ich dankbar! :)

von Christian R. (supachris)


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LMV schrieb:
> Lassen sich FPGAs des Herstellers "XILINX" online flashen?

Die neuen ja. Falls du meinst, den Boot-Prom (Flash) über den FPGA 
selbst zu programmieren. Ab dem Spartan 3 geht das problemlos, da die 
Pins, die an den SPI/BPI Flash gehen, nach dem Booten als normale I/Os 
zur Verfügung stehen.
Die aktuellen FPGAs haben dann auch Multiboot mit Fallback, damit ein 
Update im Feld nicht zu einem Totalausfall führt.

> Oder besser: wie bootet das Gesamtsystem eines "XILINX" FPGAs?

Da gibts jede Menge Möglichkeiten, entweder über einen externen 
Microcontroller, der den FPGA konfiguriert, über JTAG oder halt über 
einen unterstützten Flash (Xilinx Platform Flash, parallel 
Standard-Flash, SPI-Standard-Flash). Wobei der Xilinx Platform Flash 
nicht über den FPGA selbst programmiert werden kann, sondern 
ausschließlich über JTAG.

von LMV (Gast)


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Vielen Dank erst einmal für alle bisherigen/zukünftigen Antworten! Jede 
ist mir eine Hilfe!
Liebe Grüße!!!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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LMV schrieb:
> Lassen sich FPGAs des Herstellers "XILINX" online flashen?
Nein. Das wirst du auch nicht wollen!
Ein FPGA von Xilinx/Lattice/Altera ist SRAM basiert. D.h. es muss nach 
dem Einschalten erst mal geladen werden. Danach kannst du während des 
Betriebs den Config-Speicher neu programmieren, und anschliessend einen 
neuen Ladevorgang starten. Danach wird das FPGA mit der "neuen" 
Konfiguration geladen. D.h. es wird nur der Config-Speicher "online im 
Hintergrund" neu programmiert.
Neue Xilinx FPGAs erlauben auch eine partielle Neukonfiguration /während 
der Laufzeit/. Da werden dann nur Teile des FPGAs neu geladen. Das ist 
aber eine sehr trickreiche Sache mit einigen möglichen Fallstricken.

> Oder besser: wie bootet das Gesamtsystem eines "XILINX" FPGAs?
Such mal im Datenblatt nach "Configuration Modes". Es gibt da so 
einige...

Christian R. schrieb:
> Wobei der Xilinx Platform Flash nicht über den FPGA selbst
> programmiert werden kann, sondern ausschließlich über JTAG.
Wobei man die JTAG-Pins dann ans FPGA anschliessen kann und mit einem 
SVF-Player das Prom neu programmieren kann...

von D. I. (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Neue Xilinx FPGAs erlauben auch eine partielle Neukonfiguration /während
> der Laufzeit/. Da werden dann nur Teile des FPGAs neu geladen. Das ist
> aber eine sehr trickreiche Sache mit einigen möglichen Fallstricken.

Das ging auch schon zu Virtex2 und Spartan 3 Zeiten ;)

An unserem Lehrstuhl damals exzessives Forschungsgebiet :)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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D. I. schrieb:
> An unserem Lehrstuhl damals exzessives Forschungsgebiet :)
Ja, ich habe auch den Eindruck, als ob da hauptsächlich Schulen dran 
interessiert sind... ;-)

von Georg A. (georga)


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Die fine-grain rekonfigurierbaren XC6200er wurden ja auch fast nur an 
Unis verkauft, daher gab es sie nicht lange. Allerdings hat auch da 
keiner ein passendes Problem für die Lösung gefunden...

von noname (Gast)


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Wir machen das in der Firma mit SelectMAP 32-bittig, von sechs 
verschiedenen V6-Steinen einzeln an ein V6-FPGA angedrahtet, das mit 
einem XCF128X-FLASH beim Einschalten geladen wird. Die anderen FPGAs 
werden dann über die Backplane über PCIe durch dieses FPGA mit 
Bitstreams bespaßt.

von Christian R. (supachris)


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Lothar Miller schrieb:
> Wobei man die JTAG-Pins dann ans FPGA anschliessen kann und mit einem
> SVF-Player das Prom neu programmieren kann...

Diesen SVF-Player auf der Basis der ACE-Player Appnote von Xilinx hab 
ich auch mal probiert. Es ist ein ziemliches Gefrickel, aber als 
Notlösung brauchbar. Allerdings ist das ding dermaßen ineffizient 
geschrieben und außerdem völlig undurchsichtig....naja.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Christian R. schrieb:
> Es ist ein ziemliches Gefrickel, aber als Notlösung brauchbar.
Ich programmiere damit das Prom und die angeschlossenen CPLDs in meiner 
Steuerung. Geht soweit ganz gut.
> Allerdings ist das ding dermaßen ineffizient geschrieben
> und außerdem völlig undurchsichtig....naja.
Ja gut, es kostet einen Tag, bis man versteht, wo man Zeit und Platz 
sparen kann...

von Christian R. (supachris)


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Hm, eine optimierte Version kannst du sicherlich nicht rausrücken, oder? 
Ich hab das auf einem Virtex 4 implementiert, da der ja keinen SPI Flash 
kann. Aber um den XCF32P mit dem ACE-Player zu betanken dauerts ganze 10 
Minuten, bei höheren TCK Frequenzen gibts dauernd Fehler. Und da hab ich 
schon die Wartezeit für das Erase auf Minimum im SVF gesetzt....Impact 
ist ja immer so clever das auf 140 Sekunden zu setzen, egal wie groß der 
Flash ist.

von Thomas R. (Firma: abaxor engineering) (abaxor)


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LMV schrieb:
> gerade überlegen wir in unserer Firma, von "ACTEL FPGAs (in Gebrauch
> sind die Typen ProASIC3E/ ProASIC3) auf "XILINX" umzusteigen. Das
> Einsatzgebiet ist kommerziell. Hierbei entstehen einige Fragen -
> vielleicht kann mir jemand helfen:

Wenn du schon überlegst umzusteigen, würde ich mich nicht auf einen 
alternativen Anbieter einschränken.

Desweiteren darfst du nicht bloß auf die FPGAs sehen, sondern auch auf 
die Entwicklungsumgebung.

Bei Actel/Microsemi bekommst du Modelsim, das deutlich mehr kann als der 
Isim von Xilinx.

In der Klasse der ProAsic von Actel spielen eher die XP2 von Lattice. 
Denn beide Linien haben eine ähnliche Komplexität und benötigen keinen 
externen Konfigurationsspeicher.

Tom

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