Forum: HF, Funk und Felder VHF Sender Leistung verringern


von SWLer (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo

Um etwas mit Schwingkreisen und Sendern zu experimentieren, habe ich mir 
einen UKW-Sender-Bausatz besorgt. Mein Problem ist aber, daß der Sender, 
ohne Kühlung, vielleicht 1W Sendeleistung hat und das ist ja nicht 
zulässig.
Meine Sendeleistung sollte so stark sein, daß etwa 50cm überbrückt 
werden können. Diese 50cm sollten schon der maximale Radius sein, denn 
gleichzeitig möchte ich auch mit Antennen experimentieren, da wäre es 
natürlich optimal, wenn in einem Meter Entfernung nur noch ein ganz 
schwaches Signal ankommen würde.

Die Grundlagen bekomme ich hin, aber solche Schaltungen sind für mich 
noch etwas zu kompliziert.

Ist es richtig das nur R5 vergrößert werden muss ? Wenn ja, wie groß 
sollte der Widerstand in etwa sein, 1k 10k 100k ? um schon mal 
experimentieren zu können, ohne die Nachbarn zu stören ? Wie berechnet 
man das grob über den Daumen ? Spannungsabfall Schwingkreis bei Resonanz 
+ Spannungsabfall CE-Strecke und dann von U_batt abziehen ? Ist das so 
einfach ?
Ich möchte einen 12V Akku benutzen, damit ich möglichst wenig Störungen 
habe.

Und die zweite Frage. Wozu dient C5 über der CE-Strecke von T2 ?

Ich habe mal versucht ein PDF zu erstellen. Sowas ist nicht mein Gebiet, 
deswegen ist es wohl auch 1,5MB groß geworden.

: Verschoben durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

SWLer schrieb:
> Ist es richtig das nur R5 vergrößert werden muss ?

Nein, es ist richtig, dass du das Ding erstmal in ein Weißblech-
gehäuse einlöten darfst, um jegliche unkontrolliert abwandernde
HF da zu bremsen.  Danach kannst du drüber nachdenken, R5 zu
vergrößern, ja.  Wird aber für die geforderten 50 nW nicht genügen,
du wirst noch irgendein Dämpfungsglied in die Ausgangsleitung
setzen müssen, und deshalb brauchst du auch die Metallkiste.  (Aus
Platinenmaterial löten geht auch, aber dann müsstest du am Ende auch
den Deckel einlöten.)

Die Frequenzstabilität einer solchen Krücke ist natürlich unter aller
Sau, das heißt, mit dem dort vorgeschlagenen Aufbau ist das Teil
"handempfindlich".  Da liegt natürlich noch ein weiterer Vorteil,
wenn man die Antenne mit einem Dämpfungsglied auskoppelt: die
Rückwirkungen von der Antenne auf den Oszillatorkreis werden geringer.

Die Modulation ist auch total krückig gemacht.  Normalerweise würde
man drei Groschen mehr spendieren und eine Kapazitätsdiode zum
Modulieren nehmen, statt einen Mischmasch aus AM und FM zu
produzieren, indem man den Arbeitspunkt des Oszillators moduliert.

Ansonsten steht in der Bausatzbeschreibung hinreichend viel Unfug
drin:

. der Besitz ist problemlos erlaubt,
. der Betrieb als Sender praktisch nicht, daran ändert sich auch
  nichts, wenn man Funkamateur ist (wer auch immer auf diese blöde
  Idee gekommen ist, dass Funkamateure im Rundfunkband Sendeanlagen
  betreiben dürften ...)

> Wozu dient C5 über der CE-Strecke von T2 ?

Das ist die Rückkopplung.  Für den HF-Teil ist das Ganze eine
Basisschaltung.

von SWLer (Gast)


Lesenswert?

Die Blechkiste ist schon fertig, dazu habe ich Abschirmbleche gebogen 
und die Deckel von einem TV-Tuner passen genau drauf. Für die Antenne 
habe ich eine BNC-Buchse eingelötet, damit ich auch mal ein 
Antennenkabel oder Frequenzzähler anschliessen kann.

Bevor ich das aber einlöte sollte ich den Widerstand verkleinern, denn 
nachher kommt man da schlecht ran. oder soll ich da einfach ein 100K 
Trimmer rein fummeln und ausprobieren ?

Zwei Dinge verstehe ich in Deinem Beitrag nicht. Das Dämfungsglied kann 
ja auch ein einfacher Spannungsteiler sein, also doch auch ein simpler 
Trimmer. Aber, was meinst Du mit Antenne auskoppeln ? Auskoppeln kann 
ich doch nur mit einem C oder einer L oder habe ich da was falsch 
verstanden ? Meinst Du sowas wie einen Antennentuner ?
Und dann stehe ich natürlich wieder vor dem selben Problem. Ohne zu 
wissen wie ich die Leistung runter bekomme und auf welchen Pegel, weiss 
ich ja auch nicht wie ich das Dämpfungsglied aufbauen muss. Ich kann ja 
schlecht um 5dB dämpfen, wenn ich die Ausgangsleistung nicht kenne und 
das erst recht nicht, wenn es im Kasten eingelötet ist.

von Holler (Gast)


Lesenswert?

C5 ist die Rückkopplung des Colpitts-Oszillators.
Den könnte man etwas verkleinern, um die Stabilität auf Kosten der 
Ausgangsleistung etwas zu verbessern. Außerdem statt der 12V höchstens 
6V, ggf noch weniger Betriebsspannung anlegen.

Unterm Strich wirds nicht viel bringen, das Teil wird aus den vom 
Vorposter genannten Gründen instabil bleiben.
Ein weiters Manko ist die HF-ungeeignete Platine ohne Masselayer.

von SWLer (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
>> Wozu dient C5 über der CE-Strecke von T2 ?
>
> Das ist die Rückkopplung.  Für den HF-Teil ist das Ganze eine
> Basisschaltung.

Danke, jetzt ist es klar. C3/C4 und R3/R4 bilden den Bezugspunkt für die 
Basis an T2.

von SWLer (Gast)


Lesenswert?

@Holler

Ich habe nur 12v Akkus, aber da könnte man ja mit einem Spannungsregler 
ran. LM317 habe ich.
Nach diesem Colpitts-Oszillator muss ich erst mal suchen, davon habe ich 
noch nie gehört.

Ich weiß, der Bausatz ist Mist und uralt, aber einfach und genau 
deswegen habe ich mir den beorgt. Wenn ich nun einfach einen UKW Sender 
gebraucht hätte, hätte ich einen PLL genommen, aber ich möchte es ja so 
einfach wie möglich, um erst mal praktisch zu verstehen was da genau 
passiert. Und UKW passt einfach ganz gut. Man kann mit einem Radio 
nachprüfen, die Antennen sind relativ kurz und in dem Gebiet gibt es 
viele Infos im Web.

Vor x-Jahren habe ich ein paar UKW-Tuner von Pollin mitbestellt, siehe 
Link. Sind die sehr kompliziert ? Denn dann muesste ich mal den Keller 
umkrempeln ob ich die überhaupt noch habe.

http://www.rft-ersatzteile.de/tuner3_2.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

SWLer schrieb:

> Bevor ich das aber einlöte sollte ich den Widerstand verkleinern

Vergrößern meinst du sicher.

>, denn
> nachher kommt man da schlecht ran. oder soll ich da einfach ein 100K

100 kΩ halte ich für sehr reichlich.  Ich würde auf einige kΩ gehen
und es damit probieren.  Vor dem Zulöten probieren, ob er überhaupt
noch schwingt. ;-)

> Zwei Dinge verstehe ich in Deinem Beitrag nicht. Das Dämfungsglied kann
> ja auch ein einfacher Spannungsteiler sein,

Ja, normalerweise würde man impedanzrichtig arbeiten wollen, dann
ist es eher ein T- oder Pi-Glied.  Aber hier ist da sowieso Hopfen
und Malz verloren :), Impedanzen spielen da kaum eine Rolle, da
tut's sicher auch ein Spannungsteiler.

> also doch auch ein simpler
> Trimmer.

Du meinst einen Einstellregler (Widerstand)?  (Mit "Trimmer"
bezeicnnet man landläufig eher einen Trimmkondensator.)  Naja, deren
HF-Eigenschaften sind noch schlechter als die einfacher
Schichtwiderstände.  Du könntest dir ja zumindest Mühe geben,
ausgangsseitig so einigermaßen auf 50 Ω zu kommen, beispielsweise
indem du einen Spannungsteiler von 1 kΩ zu 51 Ω nimmst.

> Aber, was meinst Du mit Antenne auskoppeln ? Auskoppeln kann
> ich doch nur mit einem C oder einer L oder habe ich da was falsch
> verstanden ?

"Auskoppeln" bezeichnet erstmal überhaupt das Abnehmen des
Ausgangssignals.  Eine gewisse Transformation beim Auskoppeln hast du
ja schon durch die Anzapfung der Spule.  Allerdings solltest du noch
einen kleinen Kondensator dahinter schalten (vor das
Dämpfungsglied), um die Gleichspannung vom Ausgang fern zu halten.

> Und dann stehe ich natürlich wieder vor dem selben Problem. Ohne zu
> wissen wie ich die Leistung runter bekomme und auf welchen Pegel, weiss
> ich ja auch nicht wie ich das Dämpfungsglied aufbauen muss.

Du kannst hier sowieso nur raten (vermute ich, denn ich schätze, dass
du keine ausreichenden Messmittel haben wirst).  Eventuell dann noch
ein BNC-Dämpfungsglied dahinter, wenn es immer noch zu viel ist.

von SWLer (Gast)


Lesenswert?

Danke dir, damit kann ich schon viel anfangen. Dann werde ich mal los 
experimentieren.
An Geräten habe ich einen Frequenzzähler der die 100Mhz locker kann und 
ein 60MHz Analog-Oszilloskop. Um den Ausgangspegel zu messen, sollte das 
noch reichen, da muss ich mal rumprobieren.
Danke euch beiden für die qualifizierten Antworten, damit werde ich 
jetzt erst mal eine ganze Weile beschäftigt sein.

von Stefan02 (Gast)


Lesenswert?

Hi,

Ich kann mir nicht vorstellen, das der Sender mit 100k im Emmiter noch 
arbeitet. Ich habe bereits selber versuche unternommen einen 50nW Sender 
zu bauen (auf Seteckboard (jaja ich weis...) ) Allerdings hatte ich 
selbst mit 68k im Emmiter sowie keiner angeschlossenen Antenne noch das 
Problem, das der Sender "ein Stück" stärker war als die üblichen 50nW 
Transmitter (nicht viel stärker, er ging auch nur wenige Meter also 
quasi nur im Zimmer jedoch am Scanner 1-2 Balken des S Meters stärker 
als der 50nW "refferenz" Sender). Ich habe größere Werte probiert, und 
auch einen HF Transistor genommen, hatte dann aber das Problem das der 
Sender kaum noch anschwang oder sehr instabiel lief. Ich habe diesen 
Kemo Sender auch hier, was auch sehr unvorteilhaft ist, ist das bei dem 
Trimm C der mittlere Anschluss auf der Spule liegt. Daher sehr 
"fummelig" zum einstellen. Ein weiteres Problem was diese "Billigsender" 
haben ist die Fehlende Oberwellenunterdrückung. Ich habe den Kemo Sender 
getestet, an 9V ohne Antenne, und konnte Oberwellen bis >1,2Ghz 
empfangen (bei mühselig eingestellten 100Mhz) weiter wollte ich 
garnichtmehr scannen. Ein weiteres problem bei diesen Leistungen ist, 
das dir die HF auch über die Audiozuleitung oder Stromleitung aus deinem 
HF Gehäuse "abhaut" du müsstest also alle Zuleitungen Verdrosseln. Ich 
find´s ok, wenn du soeinen Bausatz zum lernen nimmst, aber ich hätte 
dann doch ein anderes Modell gekauft. Man muss zwar eine Weile suchen, 
aber ab und zu tauchen bei ebay auch Prüfsender auf, die von sich aus 
nur so 10mW haben. Die sind dann auch frequenzstabieler weil sich hier 
der Transistor nicht so aufheizt, und für deine Anwendung 
Anwenderfreundlicher. Ich würde an deiner Stelle eher selber nochmal 
einen Collpits Oszillator aufbauen, wie oben erwähnt. Die Werte für 
meinen Oszillator waren (IIRC) 68k von - auf emmiter. 1 Mega Ohm auf 
Basis. Rückkoppel C (C-E Strecke) war glaub ich 22pF Spule von + auf 
Kollektor 6-7 Windungen auf ner Teleskopantenne (die natürlich dann aus 
der Spule rausziehen) (dürften 6mm Durchmesser sein) parallel zur Spule 
ein Trimm C iwas aus der Bastelkiste bis 15pF sollte gehen. Von Basis 
auf Masse 1nF und parallel zur Schaltung 10nF Antenne wird nicht 
angeschlossen da die Spule schon genug HF abstrahlt, willst du aber eine 
anschliessen, kannst du das am Emmiter tun. Der verwendete Transistor 
war ein BF199 (daher auch die große Kappazität zwischen C und E). Ich 
habe den Sender auch "unsauber" an Basis moduliert, hat wunderbar 
funktioniert allerdings währe eine Kapazitätsdiode für Modulation und 
"fine tune" sicher besser (währe mein Vorschlag). Der Sender benötigt 
9V. Das ist zwar auchnoch stärker (etwas) als die 50nW Sender, aber 
sparsamer, und frequenzstabieler als der Kemo Sender. Ausserdem lassen 
sich ein paar nW oder µW an Ausgangsleistung leichter runterregeln als 
ein knapper W.

Das ein Tuner eine Frequenz nur rumtermischt (normalerweise) und noch 
keine "Musik" aus dem HF Signal macht ist dir klar oder? Du bräuchtest 
für deinen Tuner noch einen Diskriminator wie z.B: den TBA120 um Musik 
rauszuholen.

von ./. (Gast)


Lesenswert?

Ich verstehe eigentlich nicht, wer für Meßzwecke solchen Mist
einsetzen will.
Ein NS73-Modul was in Deutschland problemlos beschaffbar ist,
arbeitet da doch um Grössenordnungen stabiler.
Oder ein MMR70-Modul für den sprichwörtlichen Euro bei E*ay.

von Thomas R. (Gast)


Lesenswert?

Mit so einem KEMO-Teil kann man mit den oben beschriebenen Experimenten 
locker den Funkkontakt zwischen einem Airbus und seinem Flughafen zum 
Erliegen bringen.
Es ist unbeschreiblich, mit welcher Naivität hier manche vorgehen.
KEMO schreibt noch, dass dieser Schrott nur von lizensierten 
Funkamateuren betrieben werden darf.
Ist 88...108MHz ein Amateurfunkband?

von Jochen F. (jamesy)


Lesenswert?

Achtung: Der Text spricht von "besitzen", nicht von betreiben.
Das heißt, ich darf die Platine aufbauen, aber so wie sie ist ganz und 
gar nicht mit Strom versorgen, als Funkamateur, da ich um die Frequenz 
und Leistung weiß, die hier erzeugt werden soll.
Gruß, Jochen DH6FAZ (Funkamateur seit 1981)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

./. schrieb:
> Ich verstehe eigentlich nicht, wer für Meßzwecke solchen Mist
> einsetzen will.

Messen kann man damit höchstens die Schwankung der Frequenz bei
Annäherung mit der Hand. ;-)

Da sich unser TE aber vorgenommen hat, die Leistung so weit zu
reduzieren, dass das Signal nur auf 50 cm zu empfangen ist, fällt er
damit recht wahrscheinlich in die 50-nW-Allgemeinzuteilung.  Das
ignoriert zwar andere Parameter ebendieser Allgemeinzuteilung
(wie die geforderte Frequenzgenauigkeit), aber das kann man
angesichts der dann wirklich nur noch minimalen Reichweite in
erster Näherung vernachlässigen.

Unsere "Jugendsünden" haben jedenfalls allesamt über größere
Entfernungen gesendet, selbstverständlich im Bereich von 88 bis
108 MHz. :-)  Nein, eine Pufferstufe zur Reduzierung der
Handempfindlichkeit hatten die in der Regel auch nicht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ja so etwas gibte auch bei mir noch, ein ausgedientes Kondesatormikrofon 
dessen Membran Teil des Frequenzbestimmenden LC-Kreises ist, gegen die 
Handkapazität gibt es eine Pufferstufe und die Reichweite lag bei ca. 
600m trotz Stahlbeton in Mahrzahn, betrieben mit 1*AA.

;-)

von SWLer (Gast)


Lesenswert?

Aber das rennt doch nicht mit 100MHz. Mit der dicken Spule sieht das 
eher nach Kurzwelle aus.

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Hi,

Jochen Fe. schrieb:
> Achtung: Der Text spricht von "besitzen", nicht von betreiben.
> Das heißt, ich darf die Platine aufbauen, aber so wie sie ist ganz und
> gar nicht mit Strom versorgen, als Funkamateur, da ich um die Frequenz
> und Leistung weiß, die hier erzeugt werden soll.

Ja genau, da steht besitzen und zudem noch "EWG" Vermutlich für die 
"Europäische Warengemeinschaft" Und das gibt dann auch schon den 
entscheidenden Hinweis:

Das folgende gilt für die "Westzone". Die zeitgleichen Regelungen in der 
DDR sind mir unbekannt, ich vermute aber mal da waren die eher noch 
schärfer...

JA- Es WAR MAL definitiv für Privatleute streng verboten ein 
Sendefähiges Gerät zu besitzen das keine Zulassung hatte und/oder für 
die diese keine Genehmigung hatten.
Dabei spielte es keine Rolle was das für ein Funkgerät war, egal ob 
importiertes CB Funkgerät mit zu viel Leistung, Betriebsfunkgerät mit 
einem Kanal aus einem verschrotteten Taxi oder ein BOS Funkgerät aus dem 
Schrottcontainer der Polizei. Gab es dafür keine Genehmigung war es eine 
Straftat. (Ich weiß das es 1984 bis ende der 80er Jahre so war, wann das 
strikte Verbot aber erstmals eingeführt wurde ist mir nicht bekannt. 
Davor und danch durfte man es zwar besitzen, aber wehe man legte 
Spannung an)

Einzig für die Amateurfunker gab es eine Ausnahme. Diese durften auch 
Funkgeräte besitzen die NICHT auf Amateurfunkbändern betrieben werden 
konnten. Offiziell natürlich zu dem Zweck diese zu Amateurfunkgeräten 
umzubauen. Geregelt war dies in einer Amblattsverfügung die man z.B. 
noch in dem alten Heftchen findet das man bekommen hat wenn sich in den 
80er und 90er JAhren zur AFU Prüfung angemeldet hat. (Zusammenfassung 
aller Gesetzlichen Regelungen) Ichhabe dies auch noch, finde es nur 
gerade nicht.

Ich vermute jetzt einfach mal das die Bedienungsanleitung in dieser ZEit 
geschrieben wurde und sich der Text daher auf diese Regelung bezieht.


Allerdings muss man dazu sagen das "Spannung anlegen" zumindest heute 
nicht Zwangsläufig dazu führt das es Illegal wird. Es ist Illegal wenn 
man die Platine tatsächlich als Sender betreibt und Leistung abstrahlen 
will. Keine Frage.

Aber letzten Endes ist das Ding nichts anderes als ein einfacher 
Oszillator wie wir ihn in vielen Dingen des täglichen Bedarfs und 
mittlerweile bei weit mehr als der Hälfte aller Elektronikbastelleien 
finden. Sei es so diskret aufgebaut oder als Teil eines µC...
Wenn man die Schaltung also explizit nicht als Sender betreibt sondern 
z.B. nur als Signalquelle für einen Mischer im Superhetempfänger und 
dabei natürlich auch noch Sorge dafür trägt das keine Störstrahlung über 
den Grenzwert abgestrahlt wird, dann ist das auch für jedermann völlig 
Legal.
Sobald aber eine Antenne am Sender angeschlossen wird ist schluss mit 
Lustig!

Gruß
Carsten

von ham (Gast)


Lesenswert?

SWLer schrieb:
> Vor x-Jahren habe ich ein paar UKW-Tuner von Pollin mitbestellt, siehe
> Link. Sind die sehr kompliziert ? Denn dann muesste ich mal den Keller
> umkrempeln ob ich die überhaupt noch habe
>
> http://www.rft-ersatzteile.de/tuner3_2.htm

Im Link lese ich in der Beschreibung des Tuners:
"Der selbstschwingende Oszillator..."
Ist damit eine selbstschwingende Mischstufe gemeint, oder war dies 
vielleicht irgendwie "DDR-Sprech"? Im Übrigen wirkt die gesamte Machart 
der Beschreibung heutzutage recht drollig.

Mit dem Tuner lassen sich auch allerlei HF-Experimente durchführen. Am 
ZF-Ausgang zum Beispiel dürfte die Oszillatorfrequenz noch 
durchschlagen, wenn auch mit geringem Pegel. Die Frequenzstabilität wird 
wesentlich besser sein als beim obengenannten Prüfsender. Über den 
AFC-Eingang lässt sich die Frequenz feinabstimmen und eventuell der 
Oszillator modulieren u.a.m.

von SWLer (Gast)


Lesenswert?

Ich muss gestehen, daß ich den Link nicht gelesen habe, ich hatte nur 
nach dem Bild gesucht. Aber erst mal muß ich den finden um näheres sagen 
zu können. Ich meine sogar daß ich ein Schaltplan von dem Ding habe, 
aber auch den muss ich erst mal suchen. Wie gesagt, die sind uralt, 
bestimmt 15 Jahre oder mehr.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

SWLer schrieb:
> Aber das rennt doch nicht mit 100MHz. Mit der dicken Spule sieht das
> eher nach Kurzwelle aus.

Nein,  auf 103-108 MHz

Das Rote ist eine Drossel aus einem Modelbahnentstörset. 
Frequenzbestimmend sind die 5 Windungen in der Mitte (über dem braunen 
fett Scheibenkondensator) der Trimmer und der Kondensatormembran mit dem 
Keramikröhrchen in Reihe um den Hub zu begrenzen.

Ganz unten am stecker ist noch so eine Luftspule  und ein 
Rohrkondensator an dem die Antenne (73 cm Draht) hingen.

;-)

von SWLer (Gast)


Lesenswert?

Würdest du mir das Dingen mal ausleihen, damit ich es abkupfern kann ? 
Oder hast Du evtl. sogar ein Schaltplan mit Bautelbezeichnung ?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Könnte sein ich finde noch die Platinenzeichnung und die Bestückung.
Ich glaube sie sind mir kürzlich begegnet ich habe das in de 80ern 
verbrochen.

Namaste

von SWLer (Gast)


Lesenswert?

Das wäre super, dann kann ich mir diesen Unfug mit dem Bausatz nämlich 
sparen. Ich war nämlich schon dran eine ganz neue Platine zu machen. so 
a la HF auf Massefläche Freiluftverdrahtung. Allein eine Leiterbahn als 
Spule zu missbrauchen, grusel.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

ham schrieb:
> "Der selbstschwingende Oszillator..."
> Ist damit eine selbstschwingende Mischstufe gemeint, oder war dies
> vielleicht irgendwie "DDR-Sprech"?

Einfach nur ein Schreibfehler, der sicherlich eine selbstschwingende
Mischstufe meint.

Ein nicht selbstschwingender Oszillator wäre ja schon lustig. :.)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

nach 25 Jahren leider nicht mehr ganz so doll aber ev. lassen sich die 
fehlenden Daten mit Spice ermitteln spulen und Cs habe ich damals nach 
allerlei literatur und radiokomponenten (tuner) ermittelt  mit welchen 
ich auch experimentierte. Ich habe die Westberliner polizei auf knapp 
unter 88 Mhz mitgehört mit versimmten Röhrenradio  meist Löwe # 
blablabla

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Die Transistoren könnten SC207 oder sf236 237 oder sowas sein. Zur Not 
schraube ich das Teil noch mal auf und und analysiere es  detailliert 
aber nicht vor Sonntag Mittag. ;-)

von SWLer (Gast)


Lesenswert?

Super Klasse. Vielen Dank !

Das zeichne ich in eagle neu und lasse es Dir dann zukommen.
Es ist garnicht so schlimm, daß einige Daten nicht vorhanden sind, hilft 
beim denken ;)
Cool, ich freu mich echt.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Der kniff in der Schaltung ist, dass ich das Kondensatormikrofon direkt 
in den Kreis bringen und so auf einen damals nirgends in der 
ostdeutschen Literatur zu findenden Frequenzmodulator verzichten konnte. 
Dort müsste dann die C-Diode reingeknuspert werden. Leider hängt das 
alles auf der heißen Seite. Wahrscheinlich muß das noch ein wenig 
angepasst werden. Aber das ist kein Hexenwerk. Viel Spas beim Lernen


Namaste

von SWLer (Gast)


Lesenswert?

Den Mikrofonteil werde ich ganz weg lassen, weil ich ein 800Hz Sinus 
einspeisen möchte. Wie gesagt, das soll als reiner Messender fungieren, 
mit möglichst wenig Leistung. An dem man dann natürlich auch noch etwas 
rumbasteln kann, das ist ja der Sinn.

Vorher muß ich aber erst mal ein ordentliches Schaltbild zeichnen um 
überhaupt zu verstehen was du da gebaut hast. Nicht falsch verstehen, 
mit ordentlich meine ich in eagle, zum ausdrucken und drauf rumkritzeln.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Damals hatte ich gerade mal mit dem 8 bit Atari aus dem Intershop 
angefangen. Das ist noch mit Bleistift und Lineal auf Millimeterpapier 
gezeichchnet. ;-)

von Stefan02 (Gast)


Lesenswert?

Lieber SWLer

die gezeigte 2 stufige Senderschaltung ist zwar recht nett, da der 
Oszillator von der Antenne entkoppelt ist, und somit wenigstens etwas 
buffert, allerdings sprechen die erreichten 600m Reichweite schon hier 
für weitaus mehr als deine 50nW Sendeleistnug...

Frag mich´ grad nur wenn du eh eine Platine selber machen willst, warum 
du meinen Vorschlag scheinbar nichtmal gelesen hast, die 20 Mins oder 
was es waren Schreibarbeit hätt ich auch sinnvoller nutzen können.

An den Mikrofon Erbauer... Nette Schaltung, aber Handempfindlich? Ich 
hatte mal so Mikros vermutlich aus den USA, die waren dafür geeignet um 
von einem Fahrzeug zum anderen zu funken in einer Fahrzeugkolonne. 
Reichweite lag auch bei ca 600m - die Mikros waren aber recht aufwändig 
aufgebaut (so viel ich mich erinnere! ist auch schon sehr lange her) 
Dort war ein Sender verbaut, welcher irgentwo im recht tiefen 
Frequenzbereich schwang, und das Signal dieses Senders wurde dann 
vervielfacht und verstärkt, um eine bessere Frequenzstabilität zu 
erreichen. Oberwellen und co hatte ich damals nicht getestet, da mir die 
noch netmal bekannt waren zu der Zeit, habe die Mikros aber 
offensichtlich aufgeschraubt, da war echt viel Technik auf wenig Platz 
(kleine Platine eventuell 5x5cm) verbaut.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Hi Stefan

Ich will das Teil nicht wieder in Betrieb setzen obgleich ich glaube es 
könnte noch funktionieren.

Die zweite Pufferstufe habe ich zur Verbesserung gegenüber der 
Handempfindlichkeit eingebaut zuvor habe ich diverse andere Methoden 
versucht erfolglos. Jedoch mit dem Ergebniss war ich sehr zufrieden. 
Dank des Ganzmetallgehäuses ist einzig die Antennekapazität variabel und 
die ist recht gut entkoppelt.  Ich habe dabei viel gelernt. Und es war 
mein Beispiel für meine Jugendsünden zu welchen ich stehe. ;-)
Klar heute kann man alles ergoogeln das Ding habe ich mir hart 
erarbeitet.

Namaste

von R. F. (rfr)


Lesenswert?

Ein einfacher Vorschlag: Lade LTSpice auf deinen Rechner.
Gib die Schaltung dort ein und probiere es aus.

Das gibt weniger Ärger und ist sehr lehrreich.

Robert
(derzeit Ärger mit xilinx habend)

von Stefan02 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So, ich habe Heute mal die Schaltung die ich hier beschrieben habe in 
der Praxis aufgebaut und ausgearbeitet - war mehr Arbeit als es aussieht 
also an den TE währe nett wenn in Erwägung gezogen wird meine Schaltung 
nachzubauen.

Die Bilder sagen eigendlich am meisten aus. Es handelt sich um eine 
standard Sender Schaltung bei der ich ledeglich die Widerstände stark 
vergrößert habe, und auch die Antenne sehr lose "0,75pF" auskoppel. Als 
Spulen habe ich Festinduktivitäten verwendet, um die Nachbausicherheit 
zu erhöhen (Alle Teile sollten für wenig Geld bei Reichelt kaufbar 
sein). Ausserdem habe ich noch einen Tiefpass dazugebaut, sodass die 
Oberwellen unterdrückt werden, und auch die Modulation erfolgt über eine 
"billig" Kapzitätsdiode (LED in Sperrichtung). Der Sender liefert das HF 
Signal, das sich über das ganze UKW Band abgleichen lässt (und auchnoch 
etwas drunter bzw. darüber) an einem RG174 Kabel, welches ich nochmal 
zur Leistungsreduzierung relativ lose mit 4,7pF am Tiefpass Ausgang 
angeschlossen habe. Der Sender ist in ein Platinengehäuse eingebaut. 
Ohne angeschlossene Antenne ist die Sendeleistung deutlich geringer als 
beim zum Vergleich herangezogenen TCM 50nW FM Transmitter (rein optisch 
ähnlich aufgebaut wie der Music Fly von DNT). Mit einer Kroko Klemme 
bzw. Leitung als Sendeantenne am Innenleiter des RG174 Kabels ist der 
Sender zwar etwas stärker als ein 50nW Transmitter, trotzdem reicht der 
Sender mit einem besseren Taschenradio (Sangean) nur wenige (4-5 würd 
ich schätzen maximal) Meter weit. Man kann hier einfach die Antenne ganz 
weglassen oder nur ein sehr kurzes Drahtstück anstecken um wieder auf 
einen vergleichbaren Level zu kommen wie kaufbare Sender. Dank Tiefpass 
sind auch die Oberwellen unterdrückt, wie viele dB kann ich hier nicht 
genau sagen, sie sind aber in der Praxis um ein vielfaches schwächer als 
die Grundwelle (nur wenige cm Reichweite mit Scanner getestet. Der 
Sender kann durch zuschalten Pre-Emphasis auch Stereo moduliert werden. 
RDS habe ich noch nicht getestet. Ich habe die Platinenbilder 
dazugegeben, das beim Nachbau diese Platine als Muster verwendet wird 
(Freihand "gedremelt"). Der Trimmkondensator von Kollektor auf Masse 
wurde deswegen so verschalten, weil er parallel zur Spule durch die 
Leiterbahn die Notwendig ist um ihn mit der Schaltung zu verbinden wohl 
"durch die Leiterbahn" eine art Antenne gebildet hat, und so die Platine 
selbst ohne Antenne bei 400Mhz ein recht starkes Signal aussendete 
(stärker als die Grundwelle bei 100Mhz). Durch diese Schaltungsänderung 
wurde das Problem einwandfrei behoben. Würde mich über Rückmeldungen und 
Kommentare freuen.

von Stefan02 (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag noch zum Sender

Habe den Sender jetzt ca 1h an 8 Mignon Akkus betrieben (wo ich nicht 
geprüft habe ob jeder Akku auch ganz voll ist). Im Radio war der Sender 
frequenzstabiel genug sodass ich ihn nicht nach abgleichen musste. Lt 
Scanner hat er sich aber um ein paar wenige Khz verstellt (habe hier 
nicht so genau geprüft, und mich mehr auf die Praxis verlassen). Mir ist 
noch etwas aufgefallen, der Sender geht doch nicht bis 87,5Mhz wie´s 
scheint. Will man ihn auf die Frequenz stellen, springt er ab ca 89Mhz 
schlagartig unter das ukw Band und lässt sich dort bis auf ca 84Mhz 
einstellen. In die andere Richtung gehts genaus, ab ca 86Mhz springt er 
wieder auf ca 89Mhz. Bis 108Mhz habe ich aber erneut getestet, und ging.
Ich würde dem TE auch den SUP2 von ELV raten, der hat PLL RDS und Stereo 
schon eingebaut, wenn er allerdings den Sender echt selber bauen will 
würde ich ihm logischerweise meine Schaltung empfehlen.

Winfried ich habe deinen Sender nicht kritisiert ich kenne diese 
Spielerein selber zur genüge aus dem großen Minispione Buch. Damals in 
den 90ern war sowas sogar noch "in der Praxis verwendbar" aber 
heutzutage einfach nichtmehr rendtabel da man für wenig Geld einen PLL 
Sender bekommt. Schon ein Tunecast 2 o.ä. mit ausgebauter 
Leistungsbegrenzung ist hier um ein vielfaches Praxistauglicher als 
diese Sender (kenne ich die Gegentacktsender mit BF246 und co) - alleine 
schon wegen der Frequenzstabilität.

von Bernd (Gast)


Lesenswert?

SWLer schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>>> Wozu dient C5 über der CE-Strecke von T2 ?
>>
>> Das ist die Rückkopplung.  Für den HF-Teil ist das Ganze eine
>> Basisschaltung.
>
> Danke, jetzt ist es klar. C3/C4 und R3/R4 bilden den Bezugspunkt für die
> Basis an T2.

Zu was genau dienen eigentlich C3/C4? Was bewirken die beiden 
Kondensatoren?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Bernd schrieb:
> Zu was genau dienen eigentlich C3/C4?

Eine HF-mäßige Abblockung der Basisvorspannung von T2.  Warum man
allerdings dafür zwei Cs spendiert hat, einen gegen Masse und einen
gegen die Versorgungsspannung, ist nicht klar.  Normalerweise würde
man die Basisschaltung ja so aufbauen wie im Bild gezeigt, d. h.
einfach ein Abblockkondensator von der Basis nach Masse.

von Bernd (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Zu was genau dienen eigentlich C3/C4?
>
> Eine HF-mäßige Abblockung der Basisvorspannung von T2.  Warum man
> allerdings dafür zwei Cs spendiert hat, einen gegen Masse und einen
> gegen die Versorgungsspannung, ist nicht klar.  Normalerweise würde
> man die Basisschaltung ja so aufbauen wie im Bild gezeigt, d. h.
> einfach ein Abblockkondensator von der Basis nach Masse.

Super, herzlichen Dank für die Ausführung!

Ich habe versucht die Schaltung zu verstehen, aber die beiden Cs waren 
mir irgendwie nicht klar, jetzt macht das soweit Sinn. Danke!

Grüße

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.