Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wunschliste für einen Xmega Nachfolger


von famos (Gast)


Lesenswert?

Also ich fang mal an:
Erster Wunsch ist ein Schattenregistersatz für schnellstmöglichen 
Kontextwechsel.

von micS (Gast)


Lesenswert?

DEUTLICH mehr SRAM !!!

von Alex (Gast)


Lesenswert?

eigentlich müßig, aber..


bessere Hardware-Debugmöglichkeit:
- Hardware sollte im Debugmodus weiter laufen
- Data-Breakpoints!
- Trace!!

PWMs sollten im (Debug-)Break weiterlaufen oder wenigstens einen festen 
Wert annehmen

von Timmo H. (masterfx)


Lesenswert?

-USB Host
-72 MHz
-FPU

von Florian (Gast)


Lesenswert?

ARM Cortex existiert. Laßt die AVRs doch einfach friedlich sterben.

von Niebels Teppich (Gast)


Lesenswert?

DIP40 Gehäuse :-)

von Ralph (Gast)


Lesenswert?

na dann verwendet eben Cortex Mx oder Rx , und schon habt ihr alles was 
ihr euch wünscht.

Ok, es steht kein AVR drauf, aber das ist dann nu wirklich kein Verlust.

von Moby (Gast)


Lesenswert?

Als ASM Programmierer bin ich immer noch glücklich mit AVRs arbeiten zu 
können! Die Komplexität von Cortex und Konsorten steht doch gerade für 
viele kleinere Projekte in keinem Verhältnis zum praktischen Nutzen und 
erschwert zunehmend die Programmierung. Das gilt ebenso schon für den 
Xmega. Beim Nachfolger sollte wieder der Trend Richtung Vereinfachung 
gehen aber ich fürchte, bei Atmel arbeitet kein Steve Jobs :) Die 
tonangebenden Ingenieure sollten es mit ihrem Faible für maximale 
Flexibilität (=Komplexität) nicht übertreiben. Viel sinnvoller als 
beispielsweise die erweiterten Konfigurationsmöglichkeiten der USART 
Schnittstelle im Xmega wär erstmal mehr SRAM gewesen.

von sagnur (Gast)


Lesenswert?

...etwas Geduld noch , Kinder ; bald ist wieder Weihnachten !

von Florian (Gast)


Lesenswert?

Moby schrieb:
> können! Die Komplexität von Cortex und Konsorten steht doch gerade für
> viele kleinere Projekte in keinem Verhältnis zum praktischen Nutzen und
> erschwert zunehmend die Programmierung. Das gilt ebenso schon für den
> Xmega. Beim Nachfolger sollte wieder der Trend Richtung Vereinfachung
> gehen aber ich fürchte, bei Atmel arbeitet kein Steve Jobs :) Die

Kein Thema. Steig um auf Processing und den Arduino Due.

Apropos, wann kommt der denn endlich? Immerhin sind ja wohl schon ein 
Dreivierteljahr nach der großen Ankündigung (und seitdem absolute 
Funkstille) erste Boards zu Betatestern gelangt.

von B. L. (b8limer)


Lesenswert?

Moby schrieb:
> Beim Nachfolger sollte wieder der Trend Richtung Vereinfachung
> gehen aber ich fürchte, bei Atmel arbeitet kein Steve Jobs :) Die
> tonangebenden Ingenieure sollten es mit ihrem Faible für maximale
> Flexibilität (=Komplexität) nicht übertreiben.

Das meinst du doch nicht ernst oder? Was genau ist an dem Ding 
Komplex?!? Das ist ein stink einfacher XMEAG. Nix Großes - jeder 
Zehnklässler sollte sowas bei durchschnittlichem IQ gut bis sehr gut 
programmieren können. Vorrausgesetzt er hat sich ein bisschen damit 
beschäftigt. Von Komplexität kann man hier nun wahrlich nicht sprechen. 
Wem mit einem XMEGA überfordert ist, der sollte vielleicht tatsächlich 
auf Arduino oder sonstige Abkömmlinge umsatteln. Der XMEGA stellt halt 
fast eine Grenze da die der gewöhnliche Hobbybastler selten 
überschreitet.

Moby schrieb:
> Viel sinnvoller als
> beispielsweise die erweiterten Konfigurationsmöglichkeiten der USART
> Schnittstelle im Xmega wär erstmal mehr SRAM gewesen.

Wenn man das so sieht sollte man sich eher fragen, ob der XMEAG nicht 
ein Stufe zu groß bzw. ungeeignet ist für das anstehende Projekt.

von Moby (Gast)


Lesenswert?

Ich glaub ja hier schnappt einer gerade ein wenig über... Wer so 
abgehoben daherschwafelt macht vermutlich die meisten Fehler :)

von B. L. (b8limer)


Lesenswert?

Moby schrieb:
> Ich glaub ja hier schnappt einer gerade ein wenig über... Wer so
> abgehoben daherschwafelt macht vermutlich die meisten Fehler :)

Ich schnappe nicht über ich betone nur, dass wenn jemand eine derartige 
Kommentare wie bzgl. der erweiterten UART Konfigurationsmöglichkeiten 
abgibt einfach nicht auf einem Level unterwegs ist das ihn für das Level 
eines XMEGAs qualifiziert. Ich kann verstehen, dass für die meisten 
Hobbyuser UART einfach eine Schnittstelle ist, manche kennen noch den 
Unterschied zwischen synchron und asynchron aber das wars dann auch 
schon. Ohne zu googeln weiß hier doch nur jeder Zehnte was es mit UART 
im Detail auf sich hat. Das ist auch nicht schlimm, aber dann sollte ich 
mich mit solchen Kommentaren zurückhalten. Das ist wie wenn im einen 
Autoforum jemand schreibt: "Warum eigentlich Turbolader, der Motor saugt 
die Luft doch sowieso an, muss man sie doch nicht extra noch 
reindrücken, ist doch alles Geldmacherei und bringt eh nix!". In einem 
solchen Fall erlaube ich mir durchaus eine "Nicht-Säusel-Ton" 
anzuschlagen. Dafür bitte ich um Verständnis!

von Stefan Frings (Gast)


Lesenswert?

Meine Wunschliste:

- DIP40 Gehäuse, jajaja, ich löte noch auf Lochraster (bin bald OPA, in 
etwa 20 Jahren:-)

- Mehr RAM

- USB Host Modus

- USB Client (wie nennt man das richtig?)

- Ethernet MAC/PHY intern

- I/O Pins per Software auf 2V, 3.3V, 5V einstellbar (bei 5V 
SPannungsversorgung)

- Integrierte Steckbuchsen direkt im Chip für Programmer und Quartz (das 
wäre doch mal mega praktisch)

- Integrierte super low current hardwired Status LED, an der man ablesen 
kann, ob Stromversorgung und Taktquelle arbeiten und ob der Chip in 
einem Standby Modus ist.

von A. B. (funky)


Lesenswert?

also ich weiss nicht, wofür man den Xmega ernsthaft einsetzen soll, wenn 
man nicht muss %)

Erfahrung mit 8bit AVRs zählt net wirklich, da bei den XMEGAS vieles 
anders ist. Leitungsmässig sind sie nicht spitze, ich brauche ein neues 
Programmiergerät, und Einfachheit ist auch kein Argument mehr, und der 
Preis auch nicht(für Hobbyanwendungen sowieso nicht)

also da kann man wirklich direkt zu einem Cortex greifen...

DIP Gehäuse wirds bei solchen uCs wohl nicht mehr geben, aber mit den 
Adaptern ist das ja nun auch kein Problem. Und ich bin sicherlich kein 
Lötheld, aber mit Litze, Löthonig und bischen Fummeln bekommt man auch 
so einen uC problemlos auf die Platine gebruzelt

von Sam P. (Gast)


Lesenswert?

Ich finde eh, das solche Diskussionen am wahren Kern vorbeigehen: AVR8 
ist tot. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist miserabel und er ist 
umständlich zu programmieren.

Ein kleiner ARM ist viel leichter zu programmieren, gerade in Assembler. 
Der Komfort, den man durch 32-Bit-Register, 32-Bit-Multiplikation und 
ggf. auch Division (bei größeren Cortexen, glaub ab M4, oder?) hat, ist 
enorm. ARM-Assembler ist zudem unheimlich sexy dank hoher 
Orthogonalität. Nix von diesem AVR-gewurschtel wo jeder Befehl was 
andres kann, nicht immer alle Register zulässig sind oder 
unterschiedliche Konstanten möglich sind. Bei ARM sind die Möglichkeiten 
der Parameter fast immer gleich (welche Register sind zugänglich, welche 
Immediate-Werte gibt es, der Barrel-Shifter)* ARM-Assembler macht Spaß! 
Man muss halt einmal umlernen, dafür lernt man dann gleich die 
Architektur, die im Embedded-Bereich immer mehr zum Standard wird. 
Deswegen gibt es für ARM nicht nur Assembler und C, auch etliche andere 
Programmiersprachen bieten ARM-Codeerzeugung. Das wird man nie wieder 
umlernen müssen, wage ich jetzt mal zu behaupten.

Billiger ist es allemal, und es gibt bald auch welche im DIP-Gehäuse 
(LPC1114 im DIP-28). Dazu gibt es spottbilige Devel-Boards, 20-30 Euro, 
kauf dafür mal ein AVR-Devkit... manchmal auch als Modul mit DIP-Pins, 
so dass auch die größeren ARMs wiederum Breadboard-tauglich werden.

Alternativ kann man, gerade wenn man PIC-Fan ist, zum PIC32 mit 
MIPS-Core greifen, das ist auch eine etablierte Standardarchitektur, die 
tausend mal besser durchdacht ist als AVR8 (oder PIC12-24). Die meisten 
Argumente oben kann man genau so auf die PIC32 ummünzen. Reichelt hat 
sein Angebot grad fett ausgebaut, ab DIP28 für 5,50€.

Wirklich, an all die AVR- und PIC-Fans: Wer nicht im Sub-Euro-Bereich 
agiert, kriegt auch als Hobbyist ab ca. 2 Euro (LPC1111 bei Darisus) 
ziemlich leistungsfähige ARM-µCs die grundsätzlich so funktionieren wie 
AVRs, aber mehr Speicher, mehr MHz, mehr Peripherie und bessere 
Assembler-Sprache haben. Vergleicht mal mit dem AVR, was kriegt man da 
schon für 2 Euro. Nur AtTiny/PIC12/PIC16 decken ein Feld ab, das ARM 
wohl so bald nicht erobern wird. Bei denen ist aber dieser Thread 
"Wunschliste" sinnlos, denn da gehts um weniger, nicht mehr.

Die ARMs haben üblicherweise auch den Vorteil, dass der Upgrade-Pfad 
einfach ist. Die Minimalversion ist fertig gebaut und getestet, aber auf 
einmal will man Ethernet? SD-Karten? LCD? SRAM? SDRAM? Bei den meisten 
Herstellern gibt es größere Varianten, die Register- und (mehr oder 
weniger) Pinkompatibel sind. Das reicht bei bestimmten µCs dann bis hin 
zur Möglichkeit, die mit Linux zu betreiben (LPC1788 z.B., sowas geht 
natürlich nur mit unangenehmen Pinzahlen -- TQFP-208). Und trotzdem kann 
man zuerst ganz klein mit einem DIP-Teil aufm Breadboard anfangen. Je 
mehr man lernt, desto größer kann man werden und muss nichts umlernen. 
Auch der Umstieg auf andere Hersteller ist leicht. Ich entwickle z.Zt. 
ein Board mit LPC17xx, das bis vor kurzem auf STM32 gemünzt war. Der 
Wechsel war trivial, und auch softwareseitig gibt es schon fertige 
Bibliotheken, die herstellerübergreifende Treiberroutinen enthalten.

Wirklich, statt Wunschzettel zu schreiben, bestell dir ein 
STM32Discovery oder LPCXpresso (die sind neben einem Prozessorboard 
gleichzeitig auch eigenständige Programmer/JTAG-Debugger). Wenn du ganz 
besonders schmerzfrei einsteigen willst und lieber was mit fertigen 
Programmbeispielen und einfacher Entwicklungsumgebung willst, dann hol 
dir den mbed. Oder geh was andres shoppen (z.B. bei watterott.com), da 
gibts etliche günstige Boards die echt sexy sind. Und dann spiel mal mit 
ARM. Du wirst es nicht bereuen.


* Fußnote: Ich kenne Thumb-2 Assembler noch nicht. Kann sein dass das 
bei den Cortex-M-Prozessoren nicht mehr ganz so universell ist.

von Current (Gast)


Lesenswert?

Aber der Strom ^^

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Wann wird denn nun das Microcontroller.Net Icon endlich auf "ARM" 
umgestellt?

Das olle "AVR" in dem IC ist doch schon langsam abgenutzt.

>Aber der Strom ^^

- Ist bei gleicher Taktfrequenz sicher niedriger. Meiner wird mit 168MHz 
nicht mal warm
- Außerdem kann jede Peripherieeinheit getrennt mit Takt versorgt 
werden, was auch den Stromverbrauch optimiert.

von Current (Gast)


Lesenswert?

Ich weiß nicht ob der Arm bei 16 MHz genau so effizient ist wie ein AVR, 
sag du es mir ?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Der Cortex-M3 kann 2.17 CoreMark/MHz - 1.25 DMIPS/MHz 
(http://www.arm.com/products/processors/cortex-m/cortex-m3.php)

Der Xmega 1.46 DMIPS/MHz

Der Cortex-M4 macht Multiplikationen von 2 Float-Zahlen in 5 Takte, der 
XMega macht das sicher nicht in 5 Takten.

Google doch Deine Antworten selbst...

von Simon K. (simon) Benutzerseite


Lesenswert?

Und die Multiplikation von Float-Zahlen ist jetzt wie genau 
respräsentativ?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Je nach dem was man entwickelt. Jedenfalls kann man, wenn man ein 
Projekt mit vielen Float Zahlen hat, einfach vom M3 auf einen Cortex-M4 
wechseln ohne gleich alles über den Haufen werden zu müssen.

von Sam P. (Gast)


Lesenswert?

Ich hab mal fix Datenblätter angeguckt:

AtTiny13 vs. LPC11U24
AtTiny13 weil er von AVR als picoPower beworben wird, LPC11U24 weil es 
der ist, der in der Low-Power-Variante vom mbed eingesetzt wird.

Beide im Active Mode. Beide werden als besonders Stromsparend beworbend. 
Beide liegen bei 1-2mA bei 3.3V Vdd. Beide um 10 MHz (LPC 12, AtTiny 
9.6).

Gönnt man sich 8mA, so kann der LPC schon 48MHz und USB. Mach das mal 
mit dem AtTiny.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Sam P. schrieb:
> Beide im Active Mode.

Und im Sleep?  Aber bitte mit data retention, ansonsten vergleichst
du Äpfel mit Birnen.

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

Current schrieb:
> Ich weiß nicht ob der Arm bei 16 MHz genau so effizient ist wie ein AVR,
> sag du es mir ?

Ja, das sag ich dir: Überall dort, wo man bei AVR einen ganzen Sack 
Befehle braucht, tut's beim ARM bzw. Cortex ein einziger Befehl.

Auf der diesjährigen Embedded hat man es ja schon sehen können, wie die 
diversen Cortexe in der Szene aufgeräumt haben - zu Recht. Mit den 
Cortexen gibt's endlich uC in der dickeren Lestungsklasse, wo alles 
zusammenkommt: leistungsfähig, sparsam, gut unterstützt und 
kostengünstig. Wozu da einem AVR nachtrauern?

Kurzum, AVR ist mittlerweile Nostalgie. etwa genau so wie das Basteln 
mit nem Z80, 8080, 8051 und so. Ich will das nicht schlecht reden, 
irgendwas mit 'Vintage'-Teilen anzustellen, kann ja auch ganz nett sein. 
Aber man sollte sich darüber im Klaren sein, daß man nostalgiebastelt.

W.S.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

W.S. schrieb:
> Überall dort, wo man bei AVR einen ganzen Sack
> Befehle braucht, tut's beim ARM bzw. Cortex ein einziger Befehl.

Genau.  Zum Beispiel zum Toggeln eines IO-Pins. >:-)

Mach's mal halblang.  Der ARM hat seine guten Seiten, daran
zweifelt niemand.  Aber die eierlegende Wollmilchsau muss trotzdem
noch erfunden werden.  Ich weiß, Cortex-M0+ gibt's mittlerweile,
aber da ist das mit dem "ein einziger Befehl" auch schon wieder
was anderes, und mit Leckströmen sieht es bei diesen Strukturgrößen
in weiten Bereichen eben auch noch nicht so rosig aus.

Nicht jeder will den ganzen Tag lang numbercrunching veranstalten
mit seinen Controllern.

von Sam P. (Gast)


Lesenswert?

Beim LPC gibt's Power-Down für ca. 1 µA, Deep Power Down für ca. 0.2µA. 
Ersterer kann neben Watchdog und GPIO auch per USB-Aktivität aufgeweckt 
werden und hat Data Retention, letzterer kann 18 Bytes an Daten 
erhalten, sontige Register und SRAM gehen verloren.

Beim Tiny ist der Power-Down-Mode bei 0.2µA mit Data Retention (64 byte 
SRAM plus Register).

von Sam P. (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> und mit Leckströmen sieht es bei diesen Strukturgrößen
> in weiten Bereichen eben auch noch nicht so rosig aus.

Siehe meine Datenblatt-Zahlen. So ein Cortex-M0 spielt in der selben 
Liga wie ein Low-Power-AtTiny, hat aber das wievielfache an 
RAM/Flash/MHz/Peripherie?

Strukturgröße my ass, die Ergebnisse stimmen. Das eigentliche Argument 
für die kleinen AVRs ist der Preis, denn der Cortex kommt halt in 
Hobbyisten-Stückzahlen nicht unter 2 Euro, da sind PIC12/16 und AtTiny 
besser und kleiner. Wer also eine externe Reset-Steuerung für sein Board 
braucht, pflanzt sich einen 6-Pin-PIC12 o.ä. drauf. Wer aber zum Basteln 
einen bequemen "general purpose" µC sucht, sollte dem AVR nicht 
nachtrauern und ARM Willkommen heißen.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Noch ein Vorteil für die ARM Prozessoren:
Mit ein und der selben Entwicklungsumgebung/Hardware-Anschaffung kann 
man Cortex-M0, M3, M4, ARM7, 9, 11 proggen von ST, NXP, TI, Analog, 
Atmel, und wie die vielen anderen Hersteller sonst noch heißen. (Ja, 
Atmel hat auch Prozessoren mit ARM Kern im Programm, nicht nur die 
AVR/XMegas.)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Sam P. schrieb:
> Beim LPC gibt's Power-Down für ca. 1 µA

Das geht schon, die meisten M3s sind aber deutlich drüber.

> Deep Power Down für ca. 0.2µA.

Das ist aber eher Augenauswischerei.  Was willst du mit dem Schlafen-
legen ohne RAM-Erhalt?

von Sam P. (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Sam P. schrieb:
>> Beim LPC gibt's Power-Down für ca. 1 µA
>
> Das geht schon, die meisten M3s sind aber deutlich drüber.

Klar, der genannte LPC ist ein M0. Die M3 sind eher 
High-Performance-Typen, die sind nicht gegen die AtTinys aufgestellt. 
Ein Vergleich XMega vs. LPC17xx mach ich jetzt aber nicht auch noch, das 
kann jeder der lesen kann selber tun.


>> Deep Power Down für ca. 0.2µA.
>
> Das ist aber eher Augenauswischerei.  Was willst du mit dem Schlafen-
> legen ohne RAM-Erhalt?

Najaaa... es ist nicht hundertprozentig das gleiche, aber unter der 
Annahme, dass die erhaltenswerten Nutzdaten, die man nicht im EEPROM 
unterbringen will, nur 18 Byte sind, ist das annähernd gleichwertig. Der 
Tiny erhält ja auch nur 64 Byte, mehr SRAM hat er nicht. Die 
Portkonfiguration fällt beim LPC halt an, das ist etwas Aufwand, aber 
der etwas höhere Takt gleicht das aus - wir reden ja von <100 
Assemblerbefehlen.

Was man auch nicht vergessen darf, ist, dass man den Strom bei vielen 
ARMs auch komplett wegnehmen kann. Die haben dann einen Pin für ne 
CR2032, die dann etliche Jahre hält, und damit ne RTC betreiben, 
teilweise mit Wakeup per Alarm oder per externem Pin, und praktisch 
immer auch mit etwas gepuffertem RAM, so um die 128 bytes, das ist mehr 
als der AtTiny insgesamt für SRAM, CPU-Register und Ports hat. So kriegt 
man auch einen Cortex-M3 in ultramobile Geräte.

von 123 (Gast)


Lesenswert?

wenn ihr schon um milli watt rum rechnet sach icke nur gecko.

http://www.energymicro.com/

von Moby (Gast)


Lesenswert?

Liebe ARM-Fraktion, jetzt mal Klartext, nennt mir doch mal für kleine 
Bastlerprojekte (die ja hier im Forum wohl in der Mehrheit zur Debatte 
stehen) einen Chip den man
1) selbst einlöten kann
2) der leicht und günstig erhältlich ist
3) so leicht wie AVR/PIC in eigene Hardware zu integrieren und
4) ebenso einfach mit Assembler zu programmieren ist!!

Ich denke die Diskussion geht hier voll an den Bedürfnissen des 
Hobbyisten vorbei. Was für die Industrie wichtig sein mag 
(Preis/Leistung) ist da höchstens zweitrangig.

von Moby (Gast)


Lesenswert?

P.S. am besten gleich einen Chip der die Anforderungen meines aktuellen 
Projekts besser  (=mehr SRAM+EEPROM) als mein jetziger XMega32A4U 
erfüllt: mindestens 5 UARTS und  5x16Bit Timer sowie ein paar freie IOs 
:-)

von Christian F. (cmf) Benutzerseite


Lesenswert?

Moby schrieb:
> 1) selbst einlöten kann
> 2) der leicht und günstig erhältlich ist
> 3) so leicht wie AVR/PIC in eigene Hardware zu integrieren und

Vollkommen richtig! Was bringt mir ein 100Pinner im TQFP Gehäuse, wenn 
ich das nicht löten kann?

von A. B. (funky)


Lesenswert?

wer nicht mit der zeit geht, muss mit der zeit gehen.

den xmega gibts ja auch nicht im DIP gehäuse oder hab ich was verpasst? 
und da macht ein vergleich mit einem cortex schon eher sinn.
einen Atmega8 oder so vergleicht ja wohl niemand ernsthaft mit einem 
cortex

und das löten ist nicht so das problem wie manch einer hier zu glauben 
scheint.

von Ralph (Gast)


Lesenswert?

Moby schrieb:
> 1) selbst einlöten kann
> 2) der leicht und günstig erhältlich ist
> 3) so leicht wie AVR/PIC in eigene Hardware zu integrieren und
> 4) ebenso einfach mit Assembler zu programmieren ist!!

1)
xQFP lässt sich mit ruhiger Hand und etwas Übung durchaus Löten.
BGA kannst du da allerdings vergessen.

2)
die Teile sind zu bekommen, allerdings nicht unbedingt bei jedem 
Teilelieferant.

3)
Wo ist denn da der Unterschied? Welchen µC ich in meine Schaltung 
einbringe ist doch immer der gleiche Aufwand.

4)
Wer in Assembler mehr macht als unbedingt notwendig kann man als 
Masochist bezeichnen.

!!!!!! Es macht keinerlei Sinn !!!!!!!!!

Assembler soviel wie notwendig, so wenig wie möglich.
==> Das macht dann keinen Unterschied zwischen den einzelnen 
Architekturen.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Für den Xmega sehe ich keine Anwendung, der kam einfach viel zu spät.

Am meisten ärgert mich am Xmega, daß Atmel für die standard AVRs die 
Preise verdreifacht hat, um ihn in den Markt zu pressen. Der Schuß 
dürfte gründlich nach hinten losgegangen sein.

Ich würde mir aber einen ATtiny85 mit CAN wünschen. So ein kleiner 
CAN-Slave mit 4 digital/analog IOs wäre sehr bequem einsetzbar.
Und ein ATtiny84CAN für 10 IOs.
Und ein ATmega328 mit 4*UART/LIN und 4*CAN als Hub.


Peter

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Nehme doch einen AMIS Chip als Hub. 2x AMIS = 4 Kanäle.
Klappt super einfach und jeweils 2 Kanäle kann man mit einem ADUM sogar 
galvanisch getrennt aufbauen.

von Sam P. (Gast)


Lesenswert?

Steht an sich alles in meinem langen Post, aber ich verstehe die 
Berührungsängste. Darum nochmal Butter bei die Fische:

Moby schrieb:
> Liebe ARM-Fraktion, jetzt mal Klartext, nennt mir doch mal für kleine
> Bastlerprojekte (die ja hier im Forum wohl in der Mehrheit zur Debatte
> stehen) einen Chip den man
> 1) selbst einlöten kann

Wenn du jetzt sofort loslegen willst und nur DIP kannst/willst, ist die 
Auswahl natürlich gering. So spontan habe ich den LPC1114FA44 mit 
PLCC44-Gehäuse gefunden. 4 Euro bei Darisus, dazu ein 
Through-Hole-Sockel bei Reichelt für 39 Cent. Ein DIP-28 soll auch 
dieses Jahr noch erscheinen.

Und mal ehrlich, ist TQFP-48 zu viel verlangt? Keiner behauptet, der 
Heimbastler soll TQFP-208 löten, die gibts auch in anfängerfreundlichen 
SMD-Gehäusen.

Zwischen 10 und 20 Euro gibt es wie schon erwähnt die kleinen 
Entwicklerboards, die sind fürs Prototyping auf dem Breadboard ideal, 
denn die Platinen sind klein und haben Pins (oder Löcher für 
Pinleisten). Da ist dann der Programmer mit integriert, spart man sich 
also das Geld auch noch.

Reicht das?


> 2) der leicht und günstig erhältlich ist

s.o. ARM ist billiger als AVR.


> 3) so leicht wie AVR/PIC in eigene Hardware zu integrieren und

Die genannten µCs sind von der externen Beschaltung genau auf 
AVR-Niveau. Interner RC-Oszillator, bei einigen ist der genau genug dass 
davon sogar der USB-Port betrieben werden kann, Hardware-UART, SPI, 
Timer, ADC, DAC, 5V-tolerante Pins usw. Alles was man gewohnt ist.


> 4) ebenso einfach mit Assembler zu programmieren ist!!

Auch das habe ich schon erzählt. ARM-Assembler ist sehr gut durchdacht, 
sehr logisch aufgebaut. Das macht deutlich mehr Spaß als AVR. Die 
Peripherie hat Register wie beim AVR, da konfiguriert man sich seinen 
Kram und gut. Die Datenblätter sind ähnlich aufgebaut wie bei AVR, 
allerdings gibt es da schon Qualitatsunterschiede zwischen den 
Herstellern.

Eins ist klar: man ist erstmal ne Weile unproduktiv, weil man was neues 
lernen muss. "Anders" ist aber deswegen nicht "kompliziert".


> Ich denke die Diskussion geht hier voll an den Bedürfnissen des
> Hobbyisten vorbei. Was für die Industrie wichtig sein mag
> (Preis/Leistung) ist da höchstens zweitrangig.

Ich bin selber Hobbyist. Ich werde nie ein elektronisches Gerät 
entwerfen, das dann vermarktet wird. Aber ich sehe doch, dass ich teuer 
Geld für wenig Leistung (AVR) ausgeben kann, oder für weniger wesentlich 
mehr bekomme.

Nur Bestellen beim Reichelt, das geht nicht so gut. Der hat nur 
Atmel-ARM7 ab LQFP-64 im Angebot, und die nicht besonders günstig. Der 
ist aber trotzdem nicht zu verachten, da ist die Dokumentation 
sicherlich näher an dem, was man schon von den 8-Bittern kennt, und 
bestimmt die Peripherie auch.

Wer ARM will, muss schon separate Webshops bemühen. Die 
Bezugsquellenlisten der Artikel 
http://www.mikrocontroller.net/articles/STM32 und 
http://www.mikrocontroller.net/articles/LPC1xxx im Wiki sind da sehr 
hilfreich. Da ist der Preis dann auch besser.

von abc (Gast)


Lesenswert?

Und zur not gibt es ja einache boards auf denen das ganze SMD futter 
samt oszilator, JTAG port, ... drauf  ist die man dann auf seine patine 
stöpseln kann. (2,54mm raster)

von Markus H. (dasrotemopped)


Lesenswert?

Der XMEGA kostet je nach Modell zwischen 3 und 12 Euro.
Bei allen Wünschen, was die Traum CPU denn alles können soll,
was darf sie denn mit den neuen Features kosten ?

Vielleicht gibt es ja schon die Lösung, ist den meisten aber zu teuer 
...

Gruß,

dasrotemopped.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Sam P. schrieb:
> Ich bin selber Hobbyist. Ich werde nie ein elektronisches Gerät
> entwerfen, das dann vermarktet wird. Aber ich sehe doch, dass ich teuer
> Geld für wenig Leistung (AVR) ausgeben kann, oder für weniger wesentlich
> mehr bekomme.

Im Hobbybereich hat DIP sehr viele Vorteile.
Man kann schnell mal was auf ne Uniplatine pappen und ausprobieren. Und 
wenn man einen Fehler gemacht hat, lötet man eben um. Und wenn man mal 
den MC zerstört hat, steckt man einfach den nächsten in die IC-Fassung.
Und wenn man später doch eine richtige Platine macht, muß es keine 
4-Layer sein.

Mit SMD würden die meisten Hobbyprojekte unvollendet bleiben. Man müßte 
erstmal eine Platine routen und fertigen lassen. Und dann ist ein IC 
kaputt und beim Runterlöten reißen Leiterzüge ab. Oder ein 
Schaltungsfehler und die Platine ist für die Tonne.

Mit DIP spart man vielleicht nicht am Preis des MC, aber erheblich am 
Preis für das ganze Drumherum. Und Zeit spart man auch viel.
Ich kann daher gut verstehen, daß im Hobby die 8-Bitter deutlich lieber 
genommen werden.

Man nimmt einfach den AVR, pappt die 100nF Pille dran, eine Spannung 
1,8..5,5V (muß nichtmal stabilisiert sein) und fertig ist die komplette 
Grundbeschaltung.


Peter

von Sam P. (Gast)


Lesenswert?

Peter Dannegger schrieb:
> Man nimmt einfach den AVR, pappt die 100nF Pille dran, eine Spannung
> 1,8..5,5V (muß nichtmal stabilisiert sein) und fertig ist die komplette
> Grundbeschaltung.

Ja aber das isses doch: Nimm 1,8..3.3V, die obligatorischen 100nF, 
fertich.

Wenn du auf den DIP-28 von NXP wartest oder den jetzt real existierenden 
PLCC nimmt (mit Sockel, den du ja sinnvollerweise auch bei DIP 
vorschlägst), geht das auch mit Lochraster.

Wer einfach nur was steuern will, soll sich den mbed zulegen, der kommt 
als DIP-Platine daher. Da spart man sich neben der externen Beschaltung 
dann auch gleich den ganzen K(r)ampf mit Toolchain, Software und IDE, 
weil das Web-Basiert abläuft. Wird hier sogar an der Uni genutzt, eben 
wegen des schnellen Einstiegs. Nachteil ist, dass der mbed um die 50 
Euro kostet. Guck dir mal auf http://mbed.org/handbook/mbed-Compiler an, 
wie einfach ein LED-Blinker ist. Das ist leichter als beim AVR. In den 
Kommentaren ist auch gezeigt, wie schmerzfrei man C und ASM mischen 
kann.

Und wenn der Prototyp dann läuft, pappt man sich nen 
Standalone-Controller auf Platine.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Genau, DIP ist für Prototypen in Handarbeit einfach praktischer. Klar 
gibt es SMD zu DIP Adapter-Platinen, die sind aber in der Regel 
unverschämt teuer. Wieso eigentlich?

Ich verwende oft sogar lieber mehrere kleine AVR's (mit I2C verbunden) 
anstatt einen großen, weil ich dann nicht so viele Pins auf einem 
Knubbel habe.

Stell Dir mal einen DIP-Adapter für den ATmega128 vor. Müste ja 
doppel-reihige Stiftleisten habe - nicht gerade angenehm für Punktraster 
Arbeiten.

Mit Lackdrähten kann man zwar sehr hohe Packungsdichten erreichen und da 
wäre dann auch egal, wie viele Pins pro Fläche belegt werden, aber das 
verkauft sich schlecht. Da haben die Kunden immer bedenken, bezüglich 
der haltbarkeit (obwohl mir noch nie eine solche Platine kaputt gegangen 
ist).

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

DIP finde ich als Bastler auch sehr praktisch, da haben Stefan und Peter 
recht. ABER: Welchen xmega gibt es denn bitte schön im DIP Gehäuse? Die 
Sache ist doch die, dass wenn ich enen µC in der Klasse (Speicher, 
Peripherie, Leistung) haben will, ich gleich zu einem Cortex greifen 
kann! Also Cortex statt xmega nicht Cortex statt ATtiny!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter Dannegger schrieb:
> Man müßte
> erstmal eine Platine routen und fertigen lassen.

Jetzt weißt du, warum ich den BAE-Autorouter so mag. ;-)  Ja,
fertigen (oder fertigen lassen) muss man noch, aber dafür haben
wir ja nun Jakob Kleinen.

von Johann (Gast)


Lesenswert?

Mit dem XMEGA hat Atmel schon einiges gegenüber den alten Mega Serie 
verbessert.

Der Takt hat sich verdoppelt und vor allem gibt es DMA im XMEGA was 
einiges an Performance bringt.

Allerdings muss man sagen das 8Bit nicht mehr wirklich zeitgemäß ist. 
Auch eine Floating Point Unit muss heute schon im µC vorhanden sein.

Allerdings muss man sagen das die ARMs oft keinen internen EEPROM 
besitzen, diesen benötigt man ja oft um Geräteparametern abzuspeichern. 
Zudem benötigt man oft externen Flash für den Programmcode, dies ist oft 
umständlich

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


Lesenswert?

Wenn man Arm als DIP will, was spricht z.B. gegen die ST Discovery 
Boards?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Johann schrieb:
> Zudem benötigt man oft externen Flash für den Programmcode, dies ist oft
> umständlich

Da vergleichst du aber Äpfel mit Birnen, also bspw. ARM9 mit Cortex-M3.

von Xmega Nutzer (Gast)


Lesenswert?

Moby schrieb:
> P.S. am besten gleich einen Chip der die Anforderungen meines aktuellen
> Projekts besser  (=mehr SRAM+EEPROM) als mein jetziger XMega32A4U
> erfüllt: mindestens 5 UARTS und  5x16Bit Timer sowie ein paar freie IOs
> :-)

ATxmega128A4U hat doppelt soviel SRAM und EEPROM und ist Pinkompatibel.
Alle A4U sind Pinkompatibel, genauso wie die A1er untereinander usw.

von 900ss (900ss)


Lesenswert?

Solange ein ATMEGA644 von Speicher under der Geschwindigkeit reicht, 
würde ich den nutzen. Danach wahrscheinlich eher Cortex. Xmega ist also 
übrig. Für einen Nachfolger: Lohnt sich eher nicht, da sind dann doch 
die Cortex einfach schon die bessere Wahl finde ich.

OT: Meine Meinung:
Für den Anfänger ist AVR (TINY/MEGA Serie) die erste Wahl. Ein Cortex 
ist einfach komplexer. Jetzt schreien viele: so ein Blödsinn. Klar, wenn 
man das zwei dreimal gemacht hat, dann bekommt man ihn auch leicht zum 
laufen.
Aber so eine "Plug&PLay" Lösung wie AVR in Verbindung mit z.B. WinAVR 
gibt es nicht bei ARM. Man sollte schon den Clocktree durchblicken und 
die Taktfrequenz, die an den jeweiligen Peripherieeinheiten anliegen 
darf. Weiter noch die Powerverwaltung (Peripherie ein/aus) und das 
Interrupthandling beim Cortex ist zwar gut, aber muß auch erstmal 
durchblickt sein. Das alles ist beim AVR meiner Meinung nach deutlich 
einfacher.

Wenn man dann noch die AVRLib mit der NEWLIB vergleicht, auch das läuft 
beim AVR ohne das man da extra Arbeit reinstecken muß Bei der NEWLIB ist 
da schon mehr Arbeit nötig. OK einige Toolchains erleichtern das auch.
Und so eine ausführliche Doku wie es zur AVRLib gibt, sucht man bei der 
NEWLIB auch vergeblich.

Startup-Code für 'C'... bei AVR braucht man keine Gedanken daran 
verschwenden, beim Cortex schon. Gut das haben einige IDEs auch schon 
gekappselt aber trotzdem bleibt es komplexer, wenn ich eine 
Kommandozeilen basierte Toolchain für den Cortex nutzen möchte.

Mal eben schnell eine kleine Schaltung für einen Versuch zusammen 
stecken/löten geht mit DIP-Gehäusen auch schneller.

Unterm Strich ist der AVR für Anfänger oder kleine Aufgaben einfacher.
Zugegeben, die Cortexe haben ihren Reiz, aber sind auch deutlich 
komplexer. Aus Langeweile haben die Hersteller keine Peripherie-Lib 
dabeigelegt und damit versucht(!) den Einstieg zu erleichtern.

von Moby (Gast)


Lesenswert?

Ralph schrieb:
> Wer in Assembler mehr macht als unbedingt notwendig kann man als
> Masochist bezeichnen.
>
> !!!!!! Es macht keinerlei Sinn !!!!!!!!!

Ich programmiere seit Jahren ausschließlich in Assembler und über dessen 
Vorteile muß man sich hier wirklich nicht mehr auslassen.

Bislang langt mir ein Xmega als Standard-Controller- hat alles drin was 
ich brauche; die Programmiertools, erstellte Software und Wissen sind 
weiterverwendbar. Deshalb wünsche ich mir eher einen Nachfolger (mit 
mehr SRAM bitte) als auf ARM umzusteigen. Ein wenig ökonomisch sollte 
man mit seiner Lebenszeit auch umgehen- und nicht alle Jahre wieder von 
vorn beginnen... Aber OK, ich rede hier auch nur von einem Hobby :)

von Ralph (Gast)


Lesenswert?

Moby schrieb:
> über dessen
> Vorteile muß man sich hier wirklich nicht mehr auslassen.

wäre mal interessant zu hören.

Es gibt keine !!!!

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Alles hat seine Zeit, und wer nur einen Hammer hat, für den sieht alles 
wie ein Nagel aus.

Ich habe hier inzwischen meine XMega-Alternative gefunden: PIC24/dsPIC.
- 16 Bit, die dspICs haben zusätzlich 40-Bit Register und 
DSP-Erweiterungen
- bis zu 70 MIPS (PIC24E/dspic33E)
- kleinere Typen gibts auch als DIL
- Serie geht von 14 Pins bis hin zu 100 Pinnern
- bis zu 96k RAM eingebaut
- Registersatz und Architektur ähnlich wie bei AVR (aber 16 bittig), die 
(Vor)Urteile gegenüber den 8 Bit PICs treffen hier nicht mehr zu
- Programmieren und debuggen über 2 Pins+Reset, PicKit3-Clone gibts für 
20 Euro in der Bucht beim Chinesen
- Konzept mit Konfigurationswörtern ist ähnlich wie die Fuses bei den 
AVRs, aber man kann sich nicht aussperren
- Peripherieauswahl teilweise besser, praktisches Konzept der Remappable 
Pins (Spezialfunktionen können auf jeden Portpin gelegt werden)
- Entwicklungsumgebung: entweder das alte, stabile MPLAB8 (entspricht 
dem AVRStudio4, Windows only) oder das neue MPLAB X (entspricht dem 
AVRStudio 5/6, aber JAVA statt .net; läuft unter Windows, Linux, Mac 
OSX; alle drei Plattformen werden von Microchip aktiv unterstützt)

Ich sage mal: wer AVR kennt, wird sich beim PIC24 relativ schnell 
zuhause fühlen, egal ob in C oder Assembler. Der PIC24 besetzt eben die 
Lücke zwischen den klassischen 8-Bittern AVR/PIC10/12/16/18 und den 
ARMs, d.h. sie sind so einfach anzuwenden wie AVRs, bieten dabei aber 
deutlich mehr Leistung und sind nicht teurer.

Für größere Projekte greife ich auch zu PIC32 oder Cortex M3/M4, so ist 
das nicht. Es kommt eben auf den Einzelfall an.

Ich persönlich habe also meinen Xmega-Nachfolger gefunden. Und das 
obwohl ich die komplette Entwicklungsumgebung für XMega da habe inkl 
JTAGICE 3 und XMEGA-A3BU Xplained Demoboard.

fchk

von Fabian G. (kjion) Benutzerseite


Lesenswert?

Frank K. schrieb:
> Ich habe hier inzwischen meine XMega-Alternative gefunden: PIC24/dsPIC.

Gibt es für die eigentlich einen ordentlichen C++ Compiler? Ordentlich 
heißt dabei vor allem gute Template Unterstützung/Optimierung.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Moby schrieb:
> Ein wenig ökonomisch sollte
> man mit seiner Lebenszeit auch umgehen- und nicht alle Jahre wieder von
> vorn beginnen...

Das widerspricht allerdings der Assemblerprogrammierung.
C ist extrem zeitökonomischer und auch portabel.
Mit C fängt man bei einer anderen Architektur nicht von vorn an. Man 
macht direkt weiter.


Moby schrieb:
> Aber OK, ich rede hier auch nur von einem Hobby :)

Bei einem Hobby ist ja der Weg das Ziel, d.h. die 
Programmierbeschäftigung und nicht das fertige Produkt. Insoweit ist die 
Wahl von Assembler natürlich richtig. Nur wer effizient und flexibel 
sein will, der benutzt C.


Peter

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Fabian G. schrieb:
> Frank K. schrieb:
>> Ich habe hier inzwischen meine XMega-Alternative gefunden: PIC24/dsPIC.
>
> Gibt es für die eigentlich einen ordentlichen C++ Compiler? Ordentlich
> heißt dabei vor allem gute Template Unterstützung/Optimierung.

Offiziell unterstützt Microchip kein C++. In der Praxis ist der C30 
jedoch nur ein modifizierter gcc. Zu den Hitech-Compilern kann ich 
nichts sagen.

fchk

von Moby (Gast)


Lesenswert?

Peter Dannegger schrieb:
>> Ein wenig ökonomisch sollte
>> man mit seiner Lebenszeit auch umgehen- und nicht alle Jahre wieder von
>> vorn beginnen...
>
> Das widerspricht allerdings der Assemblerprogrammierung.

Nun ja, da ist was dran und auch wieder nicht, je nachdem wie stark man 
eine Sprache verinnerlicht hat und mit welchem System man herangeht:)
Für jeden verwendeten AVR (und das sind ganz wenige) verwende ich eine 
Vorlage mit allen wichtigen Grundinitialisierungen und fertigen 
abgekapselten, interruptgesteuerten Treiberbausteinen für die wenigen 
verwendeten peripheren Einheiten. Insofern kein erhöhter Aufwand. Die 
eigentliche Aufgabe ist oft genauso schnell gecodet.

Die Kunst der Vereinfachung besteht dann auch darin sich hardwaremäßig 
zu beschränken. Einen XMega32A4U für 4 Euro etwa kann ich für die 
allermeisten Aufgaben einsetzen, Überdimensionierung in manchen Fällen 
hin oder her. Zuweilen freut man sich hinterher das man immer noch 
Reserven hat! Externe Baugruppen werden grundsätzlich via USART 
angebunden, Sensorik zuweilen via I2C. Das ist keine grundsätzliche 
Beschränkung, es gibt genügend Angebote/Bauteile dafür. Aufwendigere 
Standard-Dinge wie Anbindung von SD-Karten, Soundausgaben (meine 
Empfehlung:  ump3 playback Modul) Bluetooth (BTM220) oder Internet (z.B. 
RN171) delegiert man. Wirklich kein Grund das selbst zu machen.

Lohn der Mühe: Wunderbar kompakte, schnelle, übersichtliche Software bei 
wenig Schreibaufwand! Natürlich verzichtet man so auf die vielen 
fertigen C-Libs oder das Framework im neuen AVR-Studio. Zugegeben. Aber 
oft tauscht man die fertige (oft unangepasste) Funktion gegen allzuviel 
komplexe Doku und, noch schlimmer, unbekannte Nebeneffekte und 
Fehlerquellen ein.

Peter Dannegger schrieb:
> C ist ... auch portabel.

Schön, mag sein, wenn man unterschiedliche Architekturen bedienen muß. 
Wann aber / warum sollte das im Hobbybereich nötig sein? Man entwickelt 
für ein Projekt mit einer Hardware- und das bleibt für mich auf 
absehbare Zeit der nicht komplizierter als nötige, bastlerfreundliche 
AVR!

Peter Dannegger schrieb:
> Nur wer effizient und flexibel
> sein will, der benutzt C.

Sorry, bezogen auf die eigentliche Programmierung der Hardware kann das 
nur heißen: Assembler!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Moby schrieb:
>> Nur wer effizient und flexibel
>> sein will, der benutzt C.
>
> Sorry, bezogen auf die eigentliche Programmierung der Hardware kann das
> nur heißen: Assembler!

Ihr meint zwei verschiedene Dinge mit Effizienz: du meinst die
Ausnutzung der letzten 10 % Resourcen der Hardware, Peter meint
die Effizienz des Programmierers (notwendiger Aufwand).

von huch (Gast)


Lesenswert?

> Wunschliste für einen Xmega Nachfolger

Ich wünsche mir für den Nachfolger einen ARM-Kern ;)

von Stefan Frings (Gast)


Lesenswert?

Ganz ehrlich: Wofür ein ATmega zu klein ist, setze ich ein Notebook ein. 
Oder eine Platine mit ARM (wie mbed oder STM32 Discovery).

Ich habe keinen Bedarf für Xmegas. Mir würde es schon reichen, wenn es 
ATmegas mit erheblich mehr RAM (z.B. 64kB) geben würde, vorzugweise auch 
Modelle im DIP40 Gehäuse.

von Ingo (Gast)


Lesenswert?

Der XMega ist schon besser als ein Mega, aber die Errata hat's auch in 
sich. Wenn der noch ne FPU hätte, würde ich ihn nur verwenden. An die 
Syntax gewöhnt man sich schnell.


Gibt's für die ARMs auch ne freie IDE außer das Atmel Studio? Was mir 
negativ aufstößt ist z.B. Bei dem STM32F4 Discovery dass es erstmal sehr 
viel Aufwand ist eine IDE zu finden, die einfach zu handeln ist. Aber 
die Performance ist schon der Hammer, 168MHz, 192kB RAM und ne FPU, 
einfach geil...


Ingo

von Moby (Gast)


Lesenswert?

Ingo schrieb:
> aber die Errata hat's auch in
> sich

Hat sich mit den neuen U(SB) Typen meist erledigt

Ingo schrieb:
> STM32F4 Discovery ... 168MHz, 192kB RAM und ne FPU,
> einfach geil...

Ja geil schon, aber für 1 großes Projekt und nicht für viele kleine :)

von Moby (Gast)


Lesenswert?

Stefan Frings schrieb:
> Ganz ehrlich: Wofür ein ATmega zu klein ist, setze ich ein Notebook ein.

Na ja... ich gebe zu bedenken, Platz & Stromverbrauch :)

von Ralph (Gast)


Lesenswert?

Ingo schrieb:
> Gibt's für die ARMs auch ne freie IDE außer das Atmel Studio?

Ja gibt es

Ingo schrieb:
> Was mir
> negativ aufstößt ist z.B. Bei dem STM32F4 Discovery dass es erstmal sehr
> viel Aufwand ist eine IDE zu finden, die einfach zu handeln ist.

Einarbeitung in eine unbekannte IDE ist immer mit Arbeit verbunden.
Mal mehr mal weniger.

Mir persönlich gefällt der STM mit seiner IDE und Umgebung nicht 
besonders.

Ich komme mit den Lm3sxxx von TI ( Stellaris) und der CodeComposerStudio 
IDE bedeutend besser zurecht.

von Timmo H. (masterfx)


Lesenswert?

Markus Horbach schrieb:
> Der XMEGA kostet je nach Modell zwischen 3 und 12 Euro.
Den Atxmega gibts sehr viel günstiger. Es gibt ja die leicht abgespeckte 
D-Variante. Der Atxmega16D4 kostet z.B. bei Mouser nur 1,4€, der 32er 
1,68€. Selbst der ATXMEGA128D3 kostet nur 2,24€ (natürlich exkl. MwSt, 
bei Einzelabnahme).
Wenn man mit einem UART weniger und auf den schnellen ADC verzichten 
kann ist es doch schon ein sehr annehmbarer Preis.

von Basti M. (counterfeiter)


Lesenswert?

Spielt ihr hier µC Quartett???
So ließt es sich jedenfalls...

Ich schlag mal paar Kategorien vor die mit auf die Karte müssen:

USB Device: J/N
µA im Deep Power Down:
Preis pro 1k:
Bitbreite:
Max MHz:


MfG

Basti  ;)

P.S. :
http://de.mouser.com/ProductDetail/Atmel/ATXMEGA32A4U-AU/?qs=HbI%2fMOA3e15cJNiXny0NsrxmAlxA1Fib16vg62fSimU%3d

XMega 32 mit USB Device (läuft auch inoffiziell auf 48 MHz stabil) für 
unter 2 € ab 10 Stück ....
So teuer sind die nun auch nicht ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Sebastian Förster schrieb:
> µA im Deep Power Down:

Frag' lieber nach µA im power-down mit Datenerhalt.  Ansonsten hast
du sofort wieder die Marketinheinis auf dem Hals, die dir als "deep
power-down" nämlich einen komplett abgeschalteten Controller
verkaufen, bei dem RAM-Inhalt und CPU-Register weg sind.

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

huch schrieb:
> Ich wünsche mir für den Nachfolger einen ARM-Kern ;)

Ja, ist OK, aber lieber eine Fujitsu-FR70-Kern, Bus 32 bittig 
herausgeführt und nen eingebauten TFT-Controller.

SO.

W.S.

von Oswald Kolle (Gast)


Lesenswert?

W.S. schrieb:
> lieber eine Fujitsu-FR70-Kern, Bus 32 bittig
> herausgeführt und nen eingebauten TFT-Controller.

Ja genau, was denn noch, Mensch Leute bleibt auf dem Teppich!
Ein XMega ist mal in erster Linie AVR-kompatibel.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Was ihr immer gleich mit nen Xmega wollt.

Ein ATtiny84 mit 2..4 Interruptprioritäten und CAN und ich wäre 
wunschlos glücklich.


Peter

von A. B. (funky)


Lesenswert?

naja, als hobbyanwender sucht man sich ja aber lieber einen grossen 
controller mit platz für die zukunft, als sich alle 4 wochen mit einem 
neuen controller auseinanderzusetzen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.