Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Welche Vertiefung im studium wählen??


von martin wimpernzeders (Gast)


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Hallo, ich studiere zzt. an der TU berlin elektrotechnik richtung 
energietechnik....

Wir haben dort mehrere Institute, wo man sich quasi genau in diese 
richtung später arbeiten kann..

Ich überlege mir gerade, was genau ich auch in hinblick auf mein 
praktikum bzw. abschlussarbeit hin wählen soll(soll ja schon die 
richtung sein, die man später arbeitet)

Zur auswahl stehen:

Lichttechnik
Leistungselektronik
elektrische Antriebe
elektrische Netze
Hochspannungstechnik



Lichttechnik fällt weg , wegen der bescheidenen arbeitsmöglichkeiten.
Antriebe weiss ich nicht sorecht, das führt doch meist in richtung 
automobilindustrie und dadurch über zeitarbeit, oder???

bleiben noch leistungselektronik, netze, und hochspannung, welches 
würdet ihr erfahrene ings mir empfehlen, gerade in hinsicht auf die 
arbeitschancen??? Wie kann man möglicherweise zeitarbeit umgehen durch 
wahl der richtung??

Ich dachte , dass ich mein praktikum bei vattenfall oder 50 hertz in 
berlin mache...welche vertiefung muss ich da wählen?? Hochspannung??

Danke!!

von Hausmeister a.D. (Gast)


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Schon darüber nachgedacht welcher Bereich die INTERESSIERT und nicht was 
später scheinbar den sichersten Job bringt?

von martin wimpernzeders (Gast)


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schon mal darüber nachgedacht, dass man vielleicht aufgrund der 
arbeitssiuation nicht den gewünschten beruf ausführen kann bzw. unter 
schlechten bedingungen??

von Hmm (Gast)


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martin wimpernzeders schrieb:
> schon mal darüber nachgedacht, dass man vielleicht aufgrund der
> arbeitssiuation nicht den gewünschten beruf ausführen kann bzw. unter
> schlechten bedingungen??

Wenn Geld dich alleine glücklich macht...

von Bananen Joe (Gast)


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Antriebe hat nichts mit Autos zu tun, eher Schiffe, Lokomotiven oder 
auch Stellantriebe, teilweise Kraftwerke etc.
Am besten lässt du das Studieren sein, weil du nicht in der Lage bist, 
dir selbstständig Wissen anzueignen.

von Ampere Skiller (Gast)


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Junge, skille einfach weiter die Ampere hoch und gehe es ruhig an.

von P. M. (o-o)


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martin wimpernzeders schrieb:
> schon mal darüber nachgedacht, dass man vielleicht aufgrund der
> arbeitssiuation nicht den gewünschten beruf ausführen kann bzw. unter
> schlechten bedingungen??

Das ist dummes Geschwätz und Angstmacherei, damit die Leute sich auch ja 
alles bieten lassen. Wer gut ist und sich entsprechend verkaufen zu 
weiss, der findet einen Job. Vielleicht sind die ganz fetten Jahre 
vorbei, aber man muss sich deshalb noch lange nicht wie ein 
unterwürfiger Sklave verhalten.

Denke daran: Es gibt sogar Leute, die Philosophie oder Geschichte 
studieren! Da mutet es schon als Selbstkasteiung an, wenn ein Ingenieur 
sich nicht getraut, sein Lieblingsfach innerhalb der Elektrotechnik 
auszuwählen aus Angst vor der Jobsituation ;-)

von martin wimpernzeders (Gast)


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P. M. schrieb:
> martin wimpernzeders schrieb:
>> schon mal darüber nachgedacht, dass man vielleicht aufgrund der
>> arbeitssiuation nicht den gewünschten beruf ausführen kann bzw. unter
>> schlechten bedingungen??
>
> Das ist dummes Geschwätz und Angstmacherei, damit die Leute sich auch ja
> alles bieten lassen. Wer gut ist und sich entsprechend verkaufen zu
> weiss, der findet einen Job. Vielleicht sind die ganz fetten Jahre
> vorbei, aber man muss sich deshalb noch lange nicht wie ein
> unterwürfiger Sklave verhalten.
>
> Denke daran: Es gibt sogar Leute, die Philosophie oder Geschichte
> studieren! Da mutet es schon als Selbstkasteiung an, wenn ein Ingenieur
> sich nicht getraut, sein Lieblingsfach innerhalb der Elektrotechnik
> auszuwählen aus Angst vor der Jobsituation ;-)

alle antworten bis auf die von P.M. spiegeln den ton und stimmung hier 
im forum wieder....alles nichts als notorische besserwisser und 
klugscheißer, moralapostel....würde mich trotzdem freuen auch nochmal 
von irgend jemandem eine konkrete antwort auf meine frage zu erhalten.

von P. M. (o-o)


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martin wimpernzeders schrieb:
> würde mich trotzdem freuen auch nochmal
> von irgend jemandem eine konkrete antwort auf meine frage zu erhalten.

Mein Tipp: Nimm das, was dich am meisten interessiert, sofern die 
Arbeitsmarktsituation dort für dich ok ist. Ich würde diesen Rat auch 
bei jeder anderen Frage nach der Studienrichtung geben. Letztlich wird 
man dort auch gut sein, wo man seine Interessen hat. Wenn die 
Arbeitsmarktsituation nicht komplett (!) dagegen spricht, dann ist das 
die richtige Wahl.

Meine Meinung ganz konkret: Mach Leistungselektronik. Ist von allen 
genannten Richtungen am breitesten. Sowohl was den Inhalt angeht, als 
auch die Beschäftigungsmöglichkeiten. Leistungselektronik braucht jeder, 
elektrische Netze oder Hochspannungstechnik werden wohl nur in einigen 
Grosskonzernen und Staatsbetrieben gebraucht. Und über die 
Leistungselektronik hast du die Möglichkeit, in jeden anderen Bereich 
hineinzuwachsen. Von elektrische Netze nach Antriebssystem z.B. dürfte 
das eher schwierig sein.

von Schiller72 (Gast)


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Ich hatte zu Studienspezialisierung innerhalb der Elektrotechnik schon 
mal etwas geschrieben ... und zitiere mich daher mal selber
[Beitrag "Sensorik oder Automatisierungstechnik"]
Ich denke Studiengangsbezeichnungen und Spezialisierungen werden häufig
überbewertet. Man sollte mal genau ins Curriculum schauen, meist sind eh
70% der Fächer zwischen unterschiedlichen Spezialisierungen identisch.
An meiner FH gab es beispielsweise Automatisierungs- und Antriebstechnik
sowie Ingenieurinformatik, beides als eigenständige Studiengänge mit
identischem Vordiplom. Das Hauptstudium unterschied sich dann in ca. 6
Fächern. Die Automatisierer hatten dann u.a. Antriebstechnik, mehr SPS,
E-Maschinen, Sicherheit DIN/VDE. Die Ingenieurinformatiker dagegen
besuchten Vorlesungen in Betriebssysteme, Echtzeitsysteme,
Datenstrukturen und Objektorientierte Programmierung, etc. Der Hauptteil
der Vorlesungen war aber auch im Hauptstudium identisch, z.B.
Regelungsrechnik, Sensorik/Aktorik, Grundlagen SPS und
Automatisierungstechnik, µC-Technik, Digitale Regelungstechnik,
Simualtion.

Und nach dem Abschlus kenne ich sowohl Ingenieurinformatiker, die nun
eher hardwareorientiert arbeiten als auch Automatisierer, die
überwiegend Software entwickeln. Natürlich aber auch die umgekehrten (so
"geplanten") Fälle.

Also aus meiner Sicht ist die Wahl der Spezialisierung nicht so
entscheidend, wenn gleich ich eher zu einer umfassenden
Universalausbildung rate. Spezialisieren kann man sich später immer
noch. Daher rate ich von sehr speziellen Studiengängen, wie z.B.
Regenerative Energietechnik oder Medizintechnik eher ab. In diese
Bereich kann man auch als Automatisierer oder Elektrotechniker.
Umgekehrt ist das etwas schwieriger.

-----------
In deinem Fall, Okay, hast du nun ein breites Spektrum genannt:
Lichttechnik, Leistungselektronik, elektrische Antriebe, elektrische 
Netze, Hochspannungstechnik

Lichttechnik halte ich für zu speziell, auch hat das Gebiet sicher 
Überschneidungen zur Physik und auch zu Design / Architektur, je nach 
dem wo nachher Licht werden soll.

Leistungselektronik und elektr. Antriebe überschneiden sich inhaltlich 
meist. Spezielle elektr. Antriebe erfordern nun mal LE.

Hochspannungstechnik und elektrische Netze, da kann ich nicht wirklich 
viel zu sagen.


Generell solltest du nach deinen Neigungen gehen, nimm halt das, was 
dich am meisten interessiert, nur darin wirst du gut sein. Und das ist 
immer noch (Arbeitsmarkt hin oder her) der Hauptgarant, einen Job zu 
finden. Den Vergleich zu Philosophie z.B., den jemand weiter oben im 
Threas anbrachte, fand ich gut und treffend. Du kannst auch z.B. 
byzantinische Planzenkunde studieren, wenn du dann der beste (oder ein 
sehr guter) Planzenkundler bist, wirst du i.d.R. auch einen Job finden.

Ansonsten innerhalb der ET breit aufstellen. Ich halte nicht sonderlich 
viel von zu viel Einschränkung und Spezialisierung, besonders dann wenn 
"Laberfächer" im Spiel sind. Umweltschutz z.B. kann ein 
Verfahrenstechniker auch, ebenso wie Embedded-Krams ein Technischer 
Informatiker oder jemand mit Elektronik-Vertiefung bewerkstelligen kann.

Es gibt überall sehr große Überschneidungen. Energiemanagementsysteme 
entwickeln z.B. Informatiker. Nachrichtentechnik erfordert Schaltungen 
und Firmware. Medizintechnik arbeitet mit sehr vielen Embedded Lösungen. 
Usw. usw. ....

von Jochen (Gast)


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Mach dir doch nicht zuviel Gedanken. Nehme die Vertiefungsrichtung, die 
dich am meisten interessiert. Was du später mal arbeitest oder was 
später besonders gefragt ist, weis heutzutage doch noch niemand. Die 
wenigsten arbeiten in ihrer ursprünglichen Vertiefungsrichtung. Der 
Arbeitsmarkt erfordert es heutzutage, dass man dort arbeitet wo man 
einen Job findet und nicht dort wo die eigenen Interessen liegen. Es 
gibt soviele freigestellte Ingenieure mit guter Berufserfahrung und es 
gibt kontinuierlich neue Absolventen. Da hat man als unerfahrener 
Absolvent ohnehin nur die Möglichkeit, das zu nehmen, was man findet bei 
oft einem Lohn auf Facharbeiterniveau.

von Mine Fields (Gast)


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martin wimpernzeders schrieb:
> Antriebe weiss ich nicht sorecht, das führt doch meist in richtung
> automobilindustrie und dadurch über zeitarbeit, oder???

Wieso sollte es? Elektromobilität und Hybridantriebe sind zwar im Moment 
heiße Themen, die meisten Stellen in der Antriebstechnik sind aber im 
Bereich der Automatisierungstechnik. Und Automotive heißt noch lange 
nicht gleich, dass man in Zeitarbeit landet.

martin wimpernzeders schrieb:
> bleiben noch leistungselektronik, netze, und hochspannung, welches
> würdet ihr erfahrene ings mir empfehlen, gerade in hinsicht auf die
> arbeitschancen??? Wie kann man möglicherweise zeitarbeit umgehen durch
> wahl der richtung??

Die Wahl der Vertiefungsrichtung hat recht wenig mit den Chancen am 
Arbeitsmarkt zu tun. Dass du nichts mit deinem Fachgebiet anfangen 
kannst und dir gar nichts unter den einzelnen Vertiefungsrichtungen 
vorstellen kannst, schon eher.

von heinz (Gast)


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Mach das was dich interesiert! Da ist dann die wahrscheinlichkeit eines 
guten abschluss (note) höher. Und ist wichtiger als die 
vertiefungsrichtung. Ich habe in Enenrgiesystemtechnik vertieft und 
arbeite seit dem Studium bei einem OEM in der SW  und System Entwickung. 
:-) (keine Zeitarbeit)
Es kommt immer anders als man denkt

von Harald W. (wilhelms)


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martin wimpernzeders schrieb:

...Welche Vertiefung im studium wählen?? ...

Ich würde die in der Mitte der Matratze bevorzugen...
:-)
Gruss
Harald

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