Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Multiphase Boost Converter


von Jürgen (jliegner)


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Hallo,

ich brüte gerade über einen multiphasen Boost Converter der von 6-7V auf 
24V umsetzt. Es sollen 2-4 Phasen werden. Die Erzeugung der 
Ansteuersignale macht erst mal ein LPC1769 (neben anderen Sachen). Die 
Frage die sich mir stellt: Ist es nötig, die Ströme in den einzelnen 
Phasen zu messen und auf Gleichheit auszuregeln oder ergibt sich das von 
selbst. (im Idealzustand mit gleichen Bauteilen). Ich habe das mal mit 2 
Phasen und einem fixen gegenphasigen 50:50 Tastverhältnis in LTSpice 
simuliert. Leider schwingt sich das aber anders ein als erwartet. Ich 
hänge mal Bilder aus LTSpice dran. Dargestellt sind die Ströme durch die 
beiden Dioden, die sich sehr deutlich unterscheiden.
Ich brauche am Ende keine geregelte Spannung, die Einstellung eines 
Tastverhältnisses reicht aus. Allerdings sollten die Verteilung auf die 
einzelnen Phasen schon in etwa gleich sein. Dass ich realen Betrieb 
Rampen zum Anfahren brauch ist klar, das ist hier bei der Simulation nur 
zur Vereinfachung nicht drin.

Schönen Sonntag an alle.

von Fralla (Gast)


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Bei Multiphasenwandlern in Voltage-Mode Regelung wird eine extra 
Regelkreis zum aufteilen der Spröme benötig. m einfachsten Fall 
Subtrahieren und diesen Wert dem Spannungsreglerausganz hinzuaddieren 
bzw abziehen. Oder die Ströme der Phasen mittel und den Mittelwert mit 
den Phasenströmen vergleichen. Die ICs für Multiphasen Topologien haben 
Mechanismen in dieser Art. Bei Peak-Current Mode Regelung ist dies nicht 
unbedingt erforderlich.

Oft wird die Stromaufteilung bei maximaler Last dann besser, hilft aber 
nicht viel wenn im Teillastbereich der Ripple am Ausgang stark 
durchkommt.

Wenn du den Wandler ohnehin digital regelst ist es ja noch einfacher, 
denn den Strom wirst du ohnehin Messen.
Wenn die Resouren am µC knapp sind, kann man den Balancing Regler auch 
in einem anderen Interrupt Level als den Hauptregler fahren und weniger 
oft updaten.

von temp (Gast)


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@Fralla

Danke erst mal für deine kompetente Ausführung.
Beim Googeln kam mir noch folgendes unter die Tasten:

http://oa.upm.es/3353/1/INVE_MEM_2008_54677.pdf

Da wurden meine Versuche bestätigt, nachdem bereits Unterschiede von 
0.5% bei den Tastverhältnissen dramatische Unterschiede in den 
Phasenströmen produzieren können.

Gewundert habe ich mich aber dann beim Referenzdesign von Microchip:

http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=1406&dDocName=en539797&redirects=acdc

Da wird zwar ein Komperator für jede Phase verwendet um auf eine 
Überlast zu reagieren, aber mehr auch nicht bei einem 4 Phasen 
Buck-Konverter.

Ich habe dann schnell noch mal eine Simulation mit einem 2 Phasen Buck 
gemacht um zu testen ob das da überhaupt auch so kritisch ist. Ist es.
Auf alle Fälle ist mir dabei klar geworden, dass ich die Strommessung 
pro Phase wohl brauche. Oder wie im ersten Link den Ripple bewusst so 
groß machen, dass sich das von selbst erledigt. Der würde mich nicht mal 
stören. Trotzdem weiss ich jetzt, dass die Strommessung mit rein kommt.

Fralla, noch mal eine andere Frage. Ich habe schon viele deiner Beiträge 
gelesen und weiss, dass das was du sagst Hand und Fuss hat. Würdest du 
bei den Leistungen die ich anstrebe (300-500W) auf einen 
Multiphasen-Boost setzen oder auf eine ganz andere Topologie? Die Ströme 
sind ja schon ganz ordenlich und die Dioden werden wohl auch durch Fets 
ersetzt werden müssen. Ja, ich weiss, das sind im Verhältniss zu den 
hier teilweise besprochenen xxKW-Wandlern noch "Signalleistungen"...

von Fralla (Gast)


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Hallo Jürgen,

>Multiphasen-Boost setzen oder auf eine ganz andere Topologie? Die Ströme
>sind ja schon ganz ordenlich und die Dioden werden wohl auch durch Fets
>ersetzt werden müssen.

Boost Topologie passt schon. Durch die Drossel an der Eingangsseite 
(Hochstromseite) ist der Strom durch kontinuierlich und reduziert den 
Filteraufwand enorm. Das interleaving reduizeirt natürlich dann noch 
mehr.

Bei dem Strom würde ich mit Sicherheit Synchringleichrichter einsetzten. 
Es gibt schließlich gute Treiber dafür, die möglichen Probleme sind 
geringer als die Thermischen bei Einsatz von Dioden.

Aufgrund des Dutycycle wäre eine Phasenanzahl von 4 ideal, da gibts dann 
fast eine Auslöschung des Ripple. Da sich die Leistung mit 500W in 
Grenzen hält kann man auch 2 Phasen nehmen (oder 3?). Musst du eben 
abiegen wieviel Steueraufwand erträglich ist.

>Trotzdem weiss ich jetzt, dass die Strommessung mit rein kommt.
Das ist Sinnvoll. So steht dir auch die Möglichkeit auf Konstantstrom 
bei Überlast zu regeln offen.

Nur aus interesse, wo kommen die 6V-7V eigentlich her?

Und wenn du die Drosseln nicht selbst bauen willst, die hier passen für 
den Wandler http://www.coilcraft.com/ser2900.cfm

MFG Fralla

von Jürgen (jliegner)


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Hallo Fralla,

danke erst mal für deine Ausführungen und den Tip mit den Drosseln. Die 
kannte ich noch nicht.
Zu deiner Frage wo die 6-7V herkommen. Das sind 2 LiFePo4 Akkus 
(40-70Ah) in Reihe und sollen einen BLDC am Fahrrad antreiben. Ich will 
mal versuchen ob der umgedrehte Weg auch realisierbar ist. Als MC kommt 
erst mal ein LPC1769 zum Einsatz, der auch die Motorsteuerung mit 
übernehmen soll. Auf eine PWM in der Motorbrücke soll verzichtet werden. 
Ein effektives aktives Balancing der 2 Zellen ist auch ziemlich einfach 
möglich.

Mit dem LPC17xx bin ich auf 3 Phasen für den Boost-Konverter beschränkt. 
In meiner Simulation bei 100khz musste ich die Tastverhältnisse im 10ns 
Raster ändern um die 2 Phasen auszugleichen, was mich schon etwas 
stutzig macht. Das ist beim LPC1769 mit 120Mhz gerade noch drin.
Die dsPics mit SMPS PWM habe ich mir auch angesehen. Leider liest man da 
auch viel schlechtes, insbesondere was errata und Stromverbrauch angeht. 
Sonst sind die aber recht interessant. Vorallem auch die 28-pin DIL 
Varianten zum Basteln. Da muss mann sich zwar wieder noch eine neue 
Entwicklungsumgebung zulegen, ausschießen würde ich das aber nicht. Kann 
man ja auch auf 2 Controller aufteilen. Eigentlich dachte ich aber mit 
Cortex M0/M3 in der 32-Bit Welt angekommen zu sein....
Als IC für den Synchrongleichrichter kenne ich ZXGD3105N8, TEA179x, 
IR1168, habe aber noch nichts davon in den Händen gehabt. Was nimmt man 
da am besten?

Schönen Abend noch
Jürgen

von Fralla (Gast)


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>Leider liest man da auch viel schlechtes, insbesondere was errata und 
>Stromverbrauch angeht.

Ich verwende sehr oft dsPICs. Ja im Errata steht da einiges, das sollte 
man nicht außer acht lassen. Aber wenn man es wirklich liest, kommt man 
damit zurecht.

>bei 100khz musste ich die Tastverhältnisse im 10ns
>Raster ändern um die 2 Phasen auszugleichen, was mich schon etwas
>stutzig macht. Das ist beim LPC1769 mit 120Mhz gerade noch drin.
Hat der keine PLL für das PWM Modul? EIn einfacher dsPIC33 kann 1,04ns 
Auflösen bei nur 40Mhz. Ich sehe so einen billgen dsPIC besser für deine 
AUfgabe geeignet. 32-Bit helfen da nicht wirklich mehr, klar die 120Mhz 
schon. Aber die StromRegelung der 3-Phasen macht ein dsPIC auch mit 
"links".

>Das sind 2 LiFePo4 Akkus (40-70Ah) in Reihe und sollen einen BLDC am >Fahrrad 
antreiben.
Hm wieso ist die Zellenanzahl so gering? So ein Boost-Wandler ist auch 
bei dem  hohen Strom machbar, mit heutigen Bauteilen auch sehr 
effizient, nur arte es dann in einer Materialschlacht aus...

>Auf eine PWM in der Motorbrücke soll verzichtet werden.
Wieso das? Erfolgt die Strombegrenzung der Anfahren dann über den 
Boost-Wandler?


>Was nimmt man da am besten?
Grundsätzlich kannst du es mit jedem High-Low-Side Treiber machen und 
für die Deatime und DCM erkennung selbst sorgen. Es gibt auch dezitierte 
Treiber für diese Anwendung wie:
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tps28226.pdf

Oder ICs welche die Spannung und Strom am Fet messen und selbst 
ausschalten 
wiehttp://www.onsemi.com/PowerSolutions/product.do?id=NCP4303 (Wobei ich 
dem in einem CCM Booster nicht trauen würde) Das TI Teil ist gut.

MFG Fralla

von Julian B. (julinho)


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von temp (Gast)


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Fralla schrieb:

>>bei 100khz musste ich die Tastverhältnisse im 10ns
>>Raster ändern um die 2 Phasen auszugleichen, was mich schon etwas
>>stutzig macht. Das ist beim LPC1769 mit 120Mhz gerade noch drin.
>Hat der keine PLL für das PWM Modul? EIn einfacher dsPIC33 kann 1,04ns
>Auflösen bei nur 40Mhz. Ich sehe so einen billgen dsPIC besser für deine
>AUfgabe geeignet. 32-Bit helfen da nicht wirklich mehr, klar die 120Mhz
>schon. Aber die StromRegelung der 3-Phasen macht ein dsPIC auch mit
>"links".
Ja, dass die dsPics da gut geeignet sind habe ich schon mitbekommen. 
Scheint auch ein ziemliches Alleinstelllungsmerkmal von denen zu sein. 
Ich wüsste nicht welche MCs noch Counter haben die von der steigenden 
und fallenden Flanke eines 480MHz PLL Ausgangs angetrieben werden. Da 
kann man ihnen ja glatt den Stromverbrauch verzeihen...
Die Cortexe habe ich nur ins Spiel gebracht, weil ich da neben den AVR 
und 8051 die meisten Erfahrungen habe. PICs habe ich bisher nie 
verwendet. Aber man lernt ja nie aus.


>>Auf eine PWM in der Motorbrücke soll verzichtet werden.
> Wieso das? Erfolgt die Strombegrenzung der Anfahren dann über den
> Boost-Wandler?

Genau, die Reglung soll nur im Wandler erfolgen. Ausser bei Überlast und 
abgeschaltetem Boost Wandler. Da kommen die ca. 6V ja noch durch. 
Regelung ist übertrieben. Eigentlich ehr Steuerung. Es sollen am Ende 
keine Gechwindigkeiten >20kmh unterstützt werden, und nach deutschen 
Gesetzen gibts auch nur Unterstützung wenn sich das Rad schon dreht. 
Hier in meiner Gegend sind die Hügel das Problem weswegen ich meine Frau 
nicht aufs Rad kriege. 500 Höhenmeter auf 20km sind da keine Seltenheit. 
Die Hauptbelastung wird sich deshalb (so meine Vermutung bis jetzt) im 
Bereich um 8-12V Einpegeln wenn es um Unterstützung am Berg mit ca. 
8-12kmh geht.

>>Das sind 2 LiFePo4 Akkus (40-70Ah) in Reihe und sollen einen BLDC am >>Fahrrad
>antreiben.
>Hm wieso ist die Zellenanzahl so gering? So ein Boost-Wandler ist auch
>bei dem  hohen Strom machbar, mit heutigen Bauteilen auch sehr
>effizient, nur arte es dann in einer Materialschlacht aus...

Der andere Weg wären 8 Zellen in Reihe. Da ein aktives Balancing der 
Zellen zu machen ist auch eine Materialschlacht. Ausser man nimmt den 
üblichen Weg und heizt Widerstände auf. Das ganze spielt sich auf 
experimenteller Basis ab und steht nicht unter dem Kostendruck eines 
kommerziellen Herstellers.

von Axel R. (Gast)


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Nimm die 8-Zellen-Variante.
 Balancieren brauchst du zwei mal im Jahr. Lifepo4 laufen nicht 
sonderlich auseinander.
>(so meine Vermutung bis jetzt) im Bereich um 8-12V Einpegeln
Wird deutlich mehr werden, denke ich mal ;))

von Fralla (Gast)


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>Da kann man ihnen ja glatt den Stromverbrauch verzeihen...
Ich muss sagen, mich hat der Stromverbrauch noch nie gestört, bzw war 
kritisch, denn die 180mA auf 3V3 fallen kaum ins Gewicht. Was aber 
auffällig ist, dass das bei abschaltung des PWM Moduls der 
Stromverbrauch um mehr als 1/3 absinkt, kein Wunder.

>Scheint auch ein ziemliches Alleinstelllungsmerkmal von denen zu sein.
Auch die 16Bitter der C2000er Serie von TI sind ähnlich.

Was mich an den dsPICs stört, ist die gering Taktfrequenz von nur 40mHz. 
Denn oft braucht man einfach nur Regelgeschwindigkeit, da helfen auch 
32Bit nichts, oder kaum. Da muss dann was schnelleres zb ein TI C2000 
28x-Serie, Frescale MC56F84xx/83xx welche man dann über 100Mhz Takten 
kann.

Aber zu Glück wird auch Microchip mit höher getakteten dsPICs kommen, 
denn für digitale Regelungen braucht man oft nicht mehr 
Registerbreite/RAM/Flash etc.

>Der andere Weg wären 8 Zellen in Reihe. Da ein aktives Balancing der
>Zellen zu machen ist auch eine Materialschlacht.
Da ist abzuwiegen was weniger Schlacht ist. Denn mit steigender 
Zellenanzahl sinkt natürlich der Kufer und Siliziumeinsatz des Boosters. 
Dafür mehrere Balancer (Die man ja eigentlich nur am Ladegerät braucht). 
Ich meine, dass 2-Zellen für 500W jedoch absolut ungünstig sind was 
Wandlerwirkunsggrad/Material betrifft. Denn selbst bis 60V bekommt man 
Fets mit unter 3mOhm. Bei 30V wirds auch nicht weniger als 1mOhm, was 
keinesfalls die Stromquadratischen Verluste ausgleicht...

MFG Fralla

von Markus L. (Gast)


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>Da muss dann was schnelleres zb ein TI C2000
>28x-Serie, Frescale MC56F84xx/83xx welche man dann über 100Mhz Takten
>kann.
Das ist so abartig, wie bei den Samrtphones mit Ghz Multicores, wozu 
braucht man im digitalen Wandler >100MHz?

>Aber zu Glück wird auch Microchip mit höher getakteten dsPICs kommen,
>denn für digitale Regelungen braucht man oft nicht mehr
>Registerbreite/RAM/Flash etc.
Wo kann man das Nachlesen?

von Jürgen (jliegner)


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Markus L. schrieb:
> Das ist so abartig, wie bei den Samrtphones mit Ghz Multicores, wozu
> braucht man im digitalen Wandler >100MHz?
>
Das hatte ich ja geschrieben. Um in meiner Simulation eines 
Multiphasen-Konverters mit 2 Phasen und 50:50 Tastverhältnis die Ströme 
in den Phasen gleich zu kriegen, waren bei 100khz Taktfrequenz der PWM 
10ns Unterschied in den On-Zeiten mehr als signifikant. Es machte einen 
Unterschied von mehr als 10% aus, wenn die On-Zeit bei 5.00 oder 4.99us 
lag. 10ns sind schon 100MHz und die Eingangsfrequenz der dsPic in die 
PWM liegt bei 480MHz. Und dann zählt er auch noch bei steigender und 
fallender Flanke, so dass die Counter mit knapp einem GHz klar kommen 
müssen. 100khz bei einem Schaltregler sind heute ja nichts aufregendes 
mehr. Ich hätte das auch nicht geglaubt, aber manchmal gibt es eben doch 
einen echten Bedarf.
Aber, es geht hier nicht um die Taktfrequenz der CPU. Die kann um 
Größenordnungen kleiner sein. Die mögliche Auflösung der PWM ist hier 
das Entscheidende.

von Fralla (Gast)


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> Das ist so abartig, wie bei den Samrtphones mit Ghz Multicores, wozu
> braucht man im digitalen Wandler >100MHz?

Das liegt daran, dass die Schaltfrequenzen steigen und die Wandler 
komplexer werden. Du kanst dir ja ausrechnen welche High-Level 
Updaterate bei 40Mhz und nur 400 Befehlen (ja auch wens MACs gibt) 
maximal zu erreichen ist. Und natürlich muss auch CPU Zeit für 
niedrigere Levels bleiben.... Und heutige Halbleiter erlauben ja auch 
mehr als 200kHz auch im >1kW Bereich.

Wenn das GaN-Zeitalter mal voll da ist, werden die typischen SMPS/Motor 
DSPs dsPIC, C2000, etc (was ja eigentlich nur mit paar DSP Befehlen 
getunte µCs sind) auch in Takfrequenzen der großen "richtigen DSPs" 
vorstoßen, wahrscheinlich wird das sowieso passieren.

>Aber, es geht hier nicht um die Taktfrequenz der CPU. Die kann um
>Größenordnungen kleiner sein. Die mögliche Auflösung der PWM ist hier
>das Entscheidende.

Oft ist aber auch die Taktfrequenz limitierend, eben wenn es um den 
Reglerupdate geht.
Jeder dezidierte DSP für digitale Regelungen (und auch viele simple 
8-Bit µCs) betreiben das PWM Modul ohnehin mit vervielfachter Frequenz.

>Es machte einen Unterschied von mehr als 10% aus, wenn die On-Zeit bei >5.00 oder 
4.99us lag.
Das wird für statisch fixes Dutycycle stimmen. Doch diesen Fall hat man 
im closed-loop geregelten Betrieb niemals. Da gibts immer ein 
Dutcycle-Jitter da der Regler ja nie auf einem statischen Wert steht. 
Somit kann auch mit gröberer PWM Auflösung ein im Mittel gleicher Strom 
geregelt werden. Der Regler jittert dann eben zwischen zwei Werten. 
Schließlich kann der Strom bei 10ns Dutycycle-Unterschied ja nie um 10% 
in einem Takt springen. So empfindlich sind Interleavte-PWM Wandler im 
praktischen Betrieb auch nicht.
Zumindest hab ich diese Erfahrung mehrphasig intereleavten PFCs und 
anderen mehrpashigen Topologien gemacht.

MFG Fralla

von PWMler (Gast)


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Der Thread ist zwar schon etwas älter, aber ich denke das Thema paßt 
sehr gut.

Ich bin gerade dabei einen multiphasen Buck-Converter zu entwerfen und 
habe bei den Simulationen ganz andere Erfahrungen als Jürgen mit dem 
Boost gemacht.

Im Anhang ist ein zweiphasen Buck zu sehen, bei dem die Spulen um 20% 
variieren.
In der Simulation zeigt sich dann, daß die Spulenströme im Mittel nur um 
2% variieren, nur der Ripple ist in der einen Spule größer.

Tritt dieser Effekt der "Selbstregulierung" auch bei synchronen Wandlern 
auf oder nur bei denen mit Freilaufdiode.

von temp (Gast)


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Mach mal einen neuen Versuch. Spulen wieder gleich und einer der 
Taktquellen leicht unsymentrisch (1%) z.B. PULSE(0 10 5u 10n 10n 5.05u 
10u)
Das ist dann eine Abweichung von 50ns. Bei mir hat dann der eine 
Drosselstrom einen Mittelwert von ca. 2A und der ander 6.5A. Mit 10ns 
Unterschied ergeben sich bei mir immer noch ca. 1/3 Abweichung.

Das ist das was mich eigentlich stutzig gemacht hat. Da ist es egal ob 
mit Dioden oder Fet solange es im kontinuierlichen Breich läuft und 
nicht lückt.

von PWMler (Gast)


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Ich gehe davon aus, daß der Takt das einzig genaue an einem 
Mehrphasenwandler ist. Die Toleranzen liegen eher in der Spule und den 
Kondensatoren.

Der Unterschied der Spulenströme bei 1% Unterschied im Duty ist aber 
wirklich krass.

von oh (Gast)


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Sorry, aber die Files sind so nicht brauchbar. PNG Bitte. Macht auch 
nichts. Buck wandler sind sehr viel gutmuetiger. Ich hab einige 4 phasen 
wandler gebaut. Mit einem Mega mit 16 MHz. Der 8 bit Zaehler gibt dann 
schoene 64kHz

von oh (Gast)


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Weshalb sollte sich der Duty um 1% unterscheiden, wenn man gleich 
ansteuert ?

von PWMler (Gast)


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1% finde ich auch viel Unterschied.
Kann sein, daß die Mosfet-Treiber noch unterschiedliche Delays haben, 
aber deutlich weniger als 1%.

von temp (Gast)


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Dein Bild sieht etwas anders aus als meins, aber du hast jetzt auch noch 
ein paar 10m Widerstände reingebaut. Das verändert das auch schon 
wieder. Ob 1% Unterschied jetzt viel ist oder nicht will ich nicht 
beurteilen. Gatewiderstände sind ja auch drin und bestimmt nicht besser 
als 1%. In wieweit die realen Bauelemente da eine Rolle spielen weiss 
ich auch nicht. Ich habe es aber praktisch auch noch nicht umgesetzt. 
Intressant ist trotzdem, inwieweit kleine Unterschiede große 
Auswirkungen haben und darum geht es ja nur. Änderungen im 10ns Bereich 
haben fast 2stellige Prozentänderungen in den Strömen. Für 10ns muss die 
PWM schon mit 100Mhz Grundtakt laufen.

von temp (Gast)


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Noch ein Beispiel:

Wieder alles gleich aber der eine Fet 10 Ohm und der ander 9 Ohm 
Gatewiderstand. Das Ergebnis hänge ich dran. Das ganze kann man messen 
und dann fest einprogrammieren. Ob das dann Langzeitstabil ist muss sich 
zeigen. Allerdings muss die PWM da schon die entsprechen kleine 
Auflösung haben.

von Purzel H. (hacky)


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Meines Erachtens sind die Spulen mit 10u viel zu mickrig. Der 
Stromripplel ist mit 4A auch viel zu hoch. Unter 100u mach ich gar 
nichts. Lieber 220uH. Ich moecht den Stromrippel unter 1A haben. Zudem 
bevorzuge ich ungelueckten Betrieb wenn's um viel Strom gehen soll.

von Alternativer (Gast)


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Die 10mOhm habe ich eingebaut, da sie auf dem PCB auch vorhanden sind 
und wie ich hoffe, die Ströme symmetrieren.

Die Frequenz des Grundtaktes spielt keine Rolle, da ich beide Wandler 
immer mit dem gleichen Duty ansteuern würde.

von Alternativer (Gast)


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Mit größere Spulen ist das Problem auch nicht weg, aber du hast Recht, 
der Stromrippel ist relativ hoch.

von PWMler (Gast)


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oh schrieb:
> Ich hab einige 4 phasen
> wandler gebaut. Mit einem Mega mit 16 MHz. Der 8 bit Zaehler gibt dann
> schoene 64kHz

Hast Du mal die Lastverteileung auf den 4 Phasen gemessen oder die 
Temperatur der einzelnen Teilwandler.

von temp (Gast)


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Alternativer schrieb:
> Die Frequenz des Grundtaktes spielt keine Rolle, da ich beide Wandler
> immer mit dem gleichen Duty ansteuern würde.

Wenn du den Effekten der ungleichmäßigen Stromverteilung mit 
Programmcode gegensteuern willst, muss die Auflösung der PWM diese 
Feinheiten aber auch noch hergeben.

Es gibt für diese Aufgabe auch spezielle Chips die alle eine Logic drin 
haben um die Ströme aufzuteilen. Sicher nicht weil es nicht nötig ist.

Das Beispiel mit den 9 oder 10 Ohm Gatewiderstand zeigt aber, dass es 
von vielen Faktoren abhängig ist. Und darauf verlassen dass die 
Gatekapazitäten der Fets um nicht mehr als 10% streuen, würde ich nicht. 
Deshalb denke ich muss man die Geschichte wenigsten einmal mit der 
Software abgleichen wenn nicht besser die Ströme ständig messen und 
gegensteuern. Mit einer hochauflösenden PWM.

von PWMler (Gast)


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Spielt die Temperatur vielleicht eine Rolle? Soll heißen, der 
Teilwandler der heißer wird, leitet dadurch weniger Leistung durch?

von PWMler (Gast)


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Weiter oben ist ein Link, in dem es um selfbalancing buck-converter 
geht.
Die Legen die Induktivitäten so aus, dass der Wandler gerade nicht 
lückt.

Die Anhänge sind von einem Zweiphasenwandler, bei dem die eine Phase 
einen um 1% längeren Duty hat.

Bei zwei 10u Spulen sieht man einen deutlichen Unterschied im 
Spulenstrom: 1A zu 13A.

Bei zwei 1u Spulen sind die Ströme fast identisch.

Nachteil, der Stromrippel ist relativ hoch.

von PWMler (Gast)


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Das Verfahren geht auch nur mit Freilaufdioden, weil bei einen 
Synchronwandler, der Spulenstrom negativ werden kann.

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