Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Welche KLEINE Dreh-/Fräsmaschine ist empfehlenswert


von Werner (Gast)


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Hallo Bastler,

da viele meiner Projekte immer wieder an einfachsten mechanischen 
Aufgaben scheitern, liebäugle ich schon lange mit der Idee, mir eine 
kleine Drehbank und Fräse zu besorgen. Nun Habe ich bei Reichelt etwas 
gefunden, was mir für mich ideal scheint:
-Die Drehmaschine PD 230/E KL
-und die Fräseinrichtung PF230 als Erweiterung
Nun bin ich aber kein Mechaniker und kenne mich in dem Bereich überhaupt 
nicht aus. Daher wollte ich mal fragen, ob jemand diese Maschinen 
zufällig besitzt und sie empfehlen kann? Oder kennt vielleicht jemand 
vergleichbare Maschinen? Mir gefällt, dass das ganze so schön klein ist. 
Was würdet ihr empfehlen zu kaufen? Es darf auch gerne etwas günstiger 
als 1300€ sein. ;)

Viele Grüße

von Knut O. (Gast)


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Hatten wir letztens
Beitrag "Welche Drehmaschine?"

von tt2t (Gast)


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> PD 230/E KL

kostet bei völkner nur 666 Euro

von MaWin (Gast)


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> Daher wollte ich mal fragen, ob jemand diese Maschinen zufällig besitzt

Die PD230 ist wirklich klein und nur für leicht bearbeitbare Materialien 
zu gebrauchen (Kunststoff, Messing, bestimmte Alusorten).
Wenn du also Modellbau machst, mag das reichen, da spielt auch die 
Präzision nicht so die grosse Rolle.

rechne damit, daß du für zusätzliches Werkzeug noch mal so viel 
ausgibst, wie für die Maschine. 4-Backen-Futter, Aufspannplatte, 
Aufspannpratzen, bessere Meissel als Proxxon sie anbietet verschlingen 
den Rest, bei Fräsen gehen (Vollhartmetall-)Fräser schön ins Geld, wegen 
begrenzter Spannzangen sind Bohrer auch nur nutzbar mit 6, 8 und 10mm 
Schaft, also vergiss deine HSS-Bohrer oder investiere noch mal in 
Spannzangen.

von Michael_ (Gast)


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Du mußt dir unbedingt grundlegende Kenntnisse und vor allem über den 
Arbeitsschutz aneignen. Da habe ich meine Bedenken.
Einfache Sachen kriegst du auch mit der billigsten Maschine hin.
Der Unfähige braucht eine teure Maschine, der Fachmann kann auch mit 
einer einfachen Maschine Qualität machen.

von Michael_ (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die PD230 ist wirklich klein und nur für leicht bearbeitbare Materialien
> zu gebrauchen (Kunststoff, Messing, bestimmte Alusorten).

Natürlich kann man damit auch Stahl bearbeiten!

von Björn R. (sushi)


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MaWin schrieb:
> Wenn du also Modellbau machst, mag das reichen, da spielt auch die
> Präzision nicht so die grosse Rolle.

Nix für ungut, aber das geht an meine Modellbauerehre ;-)
Was für popelige Modelle kennst du denn? Da kommt es oft auf 1/100mm an, 
damit das funktioniert, wie es soll. Alles andere macht man in der 
Standbohrmaschine ;-)

von MaWin (Gast)


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> Natürlich kann man damit auch Stahl bearbeiten!

Vergiss es.
Weder reicht dafür die Motorleistung, noch die Stabilität des Betts.


> Da kommt es oft auf 1/100mm an,

Das kann die Proxxon nicht. Sie ist keine Uhrmacherdrehbank.


> Was für popelige Modelle kennst du denn?

Üblich sind reine Standmodelle z.B. Dekoration für die Modelleisenbahn,
oder einfache Mechanik wie Radreifen oder Motorkollektoren abdrehen.

Um lauffähige Verbrennungsmotoren zu bauen, ist die Proxxon 
unzureichend,
zwar kann man sich hinarbeiten (polieren und einpassen) aber standfest 
wären solche Motoren nicht. Für Dampfmaschinen hingegen reicht es, man 
muß ja nicht die maximal mögliche Leistung erreichen.

Vorausgesetzet man baut aus Messung/Alu (siehe oben).

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael_ schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Die PD230 ist wirklich klein und nur für leicht bearbeitbare Materialien
>> zu gebrauchen (Kunststoff, Messing, bestimmte Alusorten).
>
> Natürlich kann man damit auch Stahl bearbeiten!

Es kommt immer darauf an, was man darunter versteht. Natürlich kann man 
damit auch Stahl "abkratzen" - spanende Bearbeitung würde ich das aber 
nicht mehr nennen. 180W setzen da einfach enge Grenzen.

Man kann aber auch mit kleinen Maschinen genau arbeiten, wenn man seine 
Maschine kennt und eben mit kleinen Spänen arbeitet.

Wir haben hier auch nur eine kleine Tischdrehbank von Format, allerdings 
hat die ein Prüfprotokoll mit entsprechend guten Werten und auch schon 
1,5kW.

Und wie MaWin schon schrieb: das Zubehör kostet nochmal genau so viel. 
Schon ein gutes Schnellspannbohrfutter für den Reitstock liegt bei >100 
Euro (netto!)

Planscheibe kann man sich selbst machen, wird bei dieser Drehbank und 
mit Stahl aber schwer ;-)

Chris D.

von Werner (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Du mußt dir unbedingt grundlegende Kenntnisse und vor allem über den
> Arbeitsschutz aneignen. Da habe ich meine Bedenken.

Das denke ich auch, denn im Moment weiß ich nicht viel mehr, als wie so 
eine Drehbank prinzipiell funktioniert. Ich denke zwar, dass wenn ich 
dann erstmal mit MEINER Drehbank eine Weile arbeite, ich da schon 
reinkomme, aber ich wüsste erstmal gar nicht, welches Zubehör ich noch 
benötige und würde ungern mein Equipment gleich durch Unwissenheit 
zerstören... Hat jemand Tips, wo man sich als blutiger Anfänger etwas 
einlesen kann?

von Michael_ (Gast)


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>benötige und würde ungern mein Equipment gleich durch Unwissenheit
Deine Technik kann ersetzt werden. Die Gesundheit nicht. Frag mal einen 
gelernten Werkzeugmacher, Mechaniker usw.
Mein Lehrmeister hatt damals einige abschreckende Beispiele parat, 
z.Bsp. wenn es lange Haare in das Futter zieht ...
Was mir gerade einfällt:
- Keine Neonlampe
- keine Späne mit der Hand anfassen
- Schutzbrille
- enganliegende Ärmel
- scharfe Drehstähle, damit nichts rattert und schwingt

Sicher gibt es noch mehr.
Und was du unbedingt brauchst, ist ein Schleifbock mit gut abgerichteten 
Scheiben. Vor allem, um dir die Stähle nach deinen Erfordernissen zu 
schleifen.
Preiswerte Set an Stählen gibt es im Internet oder von russischen 
Händlern auf größeren Trödelmärkten als Neuware.
Sowas ist da relativ teuer:
ebay 190410989618

von chuckie (Gast)


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Also ich habe mir die Proxxon MF70 zugelegt. Soweit ganz nett, nur 
schwingt sie bei hohen Drehzahlen und die Gewindestangen sind eine 
Katastrophe mit ordentlich Spiel, besonders in der Z-Achse. Aber was 
solls, für einfache Sachen reicht es...
An der Drtehmaschine hätte ich auch Interesse. Super wäre auch mal eine 
noch bessere, aber ich finde einfach keinen Hersteller von etwas 
ähnlichem. Kennt jemand Alternativen dazu?

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Qualität hat immer sein Preis.

Wiviele Teile muss man drehen und fräsen , daß die Anschaffung von 
locker über 1000 € rechnet ?

Später stellst fest, bisschen längere Verfahrensweg wäre nicht schlecht, 
dann der Vorschub ist so eine Sache..dann wird der Motor zu 
schwach..Geldgraben.

Wo der Vorredner gesagt hat, gescheites Werkzeug !

http://hartmetallwerkzeuge.kemmer-praezision.com/de/Micro-Fraeser/TFFAM

Ist Kunde bei uns, die haben gute Sachen, kostet halt was.

von j. c. (jesuschristus)


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Das ist ja schön, aber eine Maschine ist das nicht, sondern Werkzeug. Wo 
bekommt man denn eigentlich diese Uhrmacherdrehbänke?

von Thomas D. (thomasderbastler)


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von j. c. (jesuschristus)


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Ich dachte eher an einen modernen Hersteller, nicht an Antiquitäten...

von Michael S. (technicans)


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Michael_ schrieb:
> - Keine Neonlampe
richtig: Leuchtstofflampe, Neonlampen sind die Leuchtreklame mit den 
Firmenlogos und Werbesprüchen die man in der Innenstadt in Mengen
nachts sieht.
> - keine Späne mit der Hand anfassen
...und nicht mit Pressluft durch die Gegend pusten.
> - Schutzbrille
Wenn man an der richtigen Stelle vor der Drehbank steht, braucht
man keine, aber Anfänger sollte ruhig eine tragen.
> - enganliegende Ärmel
Die Hände haben an maschinell rotierenden Teilen auch nichts verloren.
> - scharfe Drehstähle, damit nichts rattert und schwingt
Die Drehstähle müssen schon dem Verwendungzweck entsprechend geschliffen
sein. Faustformel: Je weicher der Werkstoff um so spitzwinkliger, je
härter der Werkstoff, desto stumpfwinkliger.

Außerdem darauf achten vor dem Starten der Maschine schauen ob der
Futterschlüssel noch steckt. Als Einhorn macht man da nämlich keine
gute Figur und ungesund ist es sowieso.
Außerdem sollte man seine Maschine sauber halten und ihr etwas Öl
auf den Laufflächen gönnen, ansonsten würde schon die Luftfeuchtigkeit
zum Rosten reichen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Die Drehstähle müssen schon dem Verwendungzweck entsprechend geschliffen
> sein. Faustformel: Je weicher der Werkstoff um so spitzwinkliger, je
> härter der Werkstoff, desto stumpfwinkliger.

Wenn es so einfach währe, dann würde die Berufsausbildung als Mechaniker 
in drei Wochen erledigt sein ;-) Ist sie jedoch nicht.

j. c. schrieb:
> Ich dachte eher an einen modernen Hersteller, nicht an Antiquitäten...

http://www.modelltruckforum.de/index.php?page=Thread&threadID=20824

von MaWin (Gast)


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> Ich dachte eher an einen modernen Hersteller, nicht an Antiquitäten...

Moderne Uhren werden nicht auf manuellen Drehbänken gefertigt.

Entweder Plastik-Spitzguss, oder Elektronik-PCB+LCD, oder
auf hochgenauen CNC Bearbeitungszentren gefräst und gelasert.

Aber keine Sorge, die Drehbänke unter 1000 EUR sind
für nichts massiverem zu gebrauchen, als einer Uhr,
oder wie man heute lieber sagt: Modellbau.

Aber so was geht ja durchaus
http://www.ebay.de/itm/261072291472?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1497.l2649
da ist alles dabei was man so braucht,
3-Backen, 4-Backen, Planscheibem
zum Gewindeschneiden metrisch und zöllig,
zum Kegeldrehen und mit Lünetten,
und das alles bis 50cm Länge und 23cm Durchmesser,
und mit knapp unter 100kg noch transportabel.

von Michael S. (technicans)


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MaWin schrieb:
> Aber so was geht ja durchaus
> Ebay-Artikel Nr. 261072291472
> da ist alles dabei was man so braucht,
> 3-Backen, 4-Backen, Planscheibem
> zum Gewindeschneiden metrisch und zöllig,
> zum Kegeldrehen und mit Lünetten,
> und das alles bis 50cm Länge und 23cm Durchmesser,
> und mit knapp unter 100kg noch transportabel.

Vom Preis/Leistungs-Verhältnis ist das ganz gut.

Planscheiben hab ich noch nie gebraucht
Wenn man die Wechselräder für metrisch und zöllig mit bekommt.
Bohrbacken und Drehbacken, oder Kombibacken gehören selbstverständlich
dazu. (Bei einigen Modellen ist das im Getriebe integriert, bei anderen 
nicht).
Es kommt bei der Länge auf den Abstand zwischen zwei Spitzen(eins im 
Drehfutter und eines im Reitstock an). Da wirds dann wohl nicht so
groß werden. Eine Lünette hab ich erst ein mal gebraucht, sollte aber
grundsätzlich dabei sein. 250kg kann man mit zwei Alu-Leitern einem
IPE-Träger und einem kettenzug mit 1,5To. Hebelast leicht bewegen und
zwar allein.
750Watt ist ein bisschen wenig. 1,5 bis 2 kw sind besser.
Dann kann man richtig spanen.

Joe G. schrieb:
> Wenn es so einfach währe, dann würde die Berufsausbildung als Mechaniker
> in drei Wochen erledigt sein ;-) Ist sie jedoch nicht.

Reicht doch wenn das Thema "Drehen" in dem Zeitabschnitt abgehandelt 
wird.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:

> Planscheiben hab ich noch nie gebraucht

Noch nie?
Wie drehst Du denn exzentrisch?

Ich möchte meine selbstgemachte Scheibe (aus einer Abfallronde vom 
Plasmaschneiden) nicht mehr missen. Meine spannt man allerdings auch 
einfach ins Backenfutter ein (mit Markierung :-) - das komplette 
Wechseln des Backenfutters  wäre mir zu lästig. Geht wunderbar.

Und wenn es dann mal "ultragenau" sein muss, kratzt man die Vorderseite 
plan und spannt das Werkstück erst dann auf.

> 750Watt ist ein bisschen wenig. 1,5 bis 2 kw sind besser.
> Dann kann man richtig spanen.

Ja, mit 1,5kW macht es auf jeden Fall auch mit Stahl Spaß :-)

>> Wenn es so einfach währe, dann würde die Berufsausbildung als Mechaniker
>> in drei Wochen erledigt sein ;-) Ist sie jedoch nicht.
>
> Reicht doch wenn das Thema "Drehen" in dem Zeitabschnitt abgehandelt
> wird.

Man kann sich da viel durch Übung beibringen. Ich habe das Drehen auch 
nie gelernt, aber wenn man mal einem erfahrenen Dreher über die Schulter 
geschaut hat, dann geht das eigentlich recht gut.

Chris D.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ein Tipp: Spar dir die eigene Maschine.

Setze lieber mal 2-3 Kleinanzeigen in die Tageszeitung.
" Wer hat eine Drehbank zu Hause,und könnte mir ein paar Teile
machen, oder mir das beibringen?

Da gibt es Opas, die haben einen Maschinenpark im Keller, da
träumst du noch nicht mal von.

Neue Kontakte, perfekte Anleitung und super Ergebnisse, was
willst du mehr?

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Wie drehst Du denn exzentrisch?

So kleine Sachen durch zwischenlegen von Metallteilen
(wie z.B. einer Mutter) zwischen einen Backen und dem Rohling.
Beim Vierbackenfutter kann man auch ein Backen weg lassen
und z.B. eine Pneulstange spannen. Kommt bei mir eher selten vor.

Chris D. schrieb:
> Man kann sich da viel durch Übung beibringen. Ich habe das Drehen auch
> nie gelernt, aber wenn man mal einem erfahrenen Dreher über die Schulter
> geschaut hat, dann geht das eigentlich recht gut.

Ist ja eigentlich auch nichts anderes als in einer Ausbildung.

Von einem Feinmechanikermeister hab ich mir die Vorrichtung zum
schnellen Gewindeschneiden abgeschaut.
Dafür nimmt man eine lange Morsekonus-Hülse nach DIN 2187 z.B.
Mk3i-Mk3a. Die kann man in den Reitstock stecken. Dann dreht man
sich ein Rohr das auf den Zylinder der Hülse passt und rändelt
die Oberfläche bis die schön griffig ist. An der Stirnseite
zum Drehfutter passt man da Ringe ein die dann Windeisen adaptieren.
Damit kann man dann bequem Gewinde schneiden und das Beste, das
das ganze mit zwei Handgriffen eingerichtet ist. Wenn das Gewinde
frisst, lässt man einfach los. Kann also auch nichts brechen.
Könnte man auch für Gewindebohrer erweitern, aber dafür reicht
ja auch jedes Schnellspannfutter im Reitstock.

Eine digitale Strecken-Messvorrichtung wäre noch eine schöne
Verbesserung, aber leider unbezahlbar. Mit der Leiterplattentechnik
müsste man sich sowas doch selber machen können. 1/100stel Auflösung
würde doch reichen. Mal was für die Zukunft.

von Michael_ (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Michael_ schrieb:
>> - Keine Neonlampe
> richtig: Leuchtstofflampe, Neonlampen sind die Leuchtreklame mit den
> Firmenlogos und Werbesprüchen die man in der Innenstadt in Mengen
> nachts sieht.
Es sind Interverenzen. Das heist, das man bei bestimmten Drehzahlen 
denkt, das Futter steht still. Wenn man dann reingreift ...
Übrigens hatte ich vergessen zu erwähnen, das Ringe, Kettchen, Armbänder 
u. ä. abzulegen sind.
Ein abgerissener Finger sieht nicht gut aus. Eine Schramme in der Haut 
heilt wieder.
Eigentlich sollte man auch nicht mit einer Feile entgraten. Das macht 
aber jeder Fachmann :-)
Wer gut sein will, übt sich im "Kugeldrehen".
Also, man spannt sich ein Werkstück ein (20mm?) und macht dann mit den 
zwei Handrädern eine Kugel. Viel Spaß! Das war ein Leistungstest unter 
alten Mechanikern.
Ich habe es höchstens zu einem Ei geschafft :-(

Chris D. schrieb:
> Und wenn es dann mal "ultragenau" sein muss, kratzt man die Vorderseite
> plan und spannt das Werkstück erst dann auf.
Und da gibt es noch viel, viel mehr, was man eben nicht so nebenbei 
erledigen kann. Mechaniker, Werkzeugmacher usw. sind eben Berufe, die 
man nicht durch kurze Anleitung ersetzen kann.

von Schwarzseher (Gast)


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Schau Dir mal den Bereich zu seiner Dreh- bzw. Fräsbank an:

http://www.montagsproduktion.de/news/news.html

von Michael_ (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Mk3i-Mk3a. Die kann man in den Reitstock stecken. Dann dreht man
> sich ein Rohr das auf den Zylinder der Hülse passt und rändelt
> die Oberfläche bis die schön griffig ist. An der Stirnseite
Du sprichst hier in einer Sprache, die 99% hier nicht kennen. Ich habe 
auch privat eine kleine Drehmaschine, aber eine Rändelvorrichtung hat 
mir bisher wenig genutzt.
>An der Stirnseite
>zum Drehfutter passt man da Ringe ein die dann Windeisen adaptieren.
>Damit kann man dann bequem Gewinde schneiden und das Beste, das
Welche "Ringe"?
Und mit Windeisen auf einer Mechaniker-Drehbank Gewindeschneiden ist ja 
nun ein altes Ding!

von Konrad S. (maybee)


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Michael S. schrieb:
> Eine digitale Strecken-Messvorrichtung wäre noch eine schöne
> Verbesserung, aber leider unbezahlbar. Mit der Leiterplattentechnik
> müsste man sich sowas doch selber machen können. 1/100stel Auflösung
> würde doch reichen. Mal was für die Zukunft.

http://www.fingers-welt.de/gallerie/eigen/maschine/drehbank/drehbank.htm

von Georg A. (georga)


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> Das heist, das man bei bestimmten Drehzahlen  denkt, das Futter steht
> still. Wenn man dann reingreift ...

Eine ähnliche Geschichte habe ich auch als Legende einer Offsetdruckerei 
gehört, wo die Walzen scheinbar stillstanden und dann der Arm weg war. 
Wenn das nicht gerade eine Urban Legend ist, muss es doch wohl aus der 
Anfangszeit der LS-Röhren sein. Die Dinger haben heute so eine lange 
Nachleuchtzeit, da sieht man höchstens ein leichtes Flackern, aber 
scheinbarer Stillstand kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. 
Habs auch selber noch nie beobachtet (eben ausser dem bisschen 
Flimmern)...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael_ schrieb:

> Es sind Interverenzen. Das heist, das man bei bestimmten Drehzahlen
> denkt, das Futter steht still. Wenn man dann reingreift ...

Also, ich hab das heute Morgen mal getestet und wirklich von 0-3000U/min 
langsam hochgefahren (hab hier einen FU am Motor hängen). Da hatte ich 
zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass das Futter steht.
Aber das ist vielleicht auch eine individuelle Sache.

Hier sieht man anhand der Betriebsleuchte des Motors aber sowieso, dass 
sich da etwas bewegt - vom Geräusch mal ganz abgesehen.

> Wer gut sein will, übt sich im "Kugeldrehen".
> Also, man spannt sich ein Werkstück ein (20mm?) und macht dann mit den
> zwei Handrädern eine Kugel. Viel Spaß! Das war ein Leistungstest unter
> alten Mechanikern.
> Ich habe es höchstens zu einem Ei geschafft :-(

Der schlaue Mechaniker baut sich da doch lieber einen passenden Aufsatz 
:-)

> Chris D. schrieb:
>> Und wenn es dann mal "ultragenau" sein muss, kratzt man die Vorderseite
>> plan und spannt das Werkstück erst dann auf.
> Und da gibt es noch viel, viel mehr, was man eben nicht so nebenbei
> erledigen kann. Mechaniker, Werkzeugmacher usw. sind eben Berufe, die
> man nicht durch kurze Anleitung ersetzen kann.

Bestreite ich nicht - aber über die Jahre lernt man eben auch so einiges 
- und viel kann ich mir auch von meinem pensionierten Maschinenbauing 
abgucken. Was ich da an einem Tag lerne und sehe, das entspricht 
vermutlich mehreren Monate Ausbildung :-)

Das meiste kommt meiner Erfahrung nach eh nicht durch die Ausbildung 
sondern die Erfahrung danach.

Aber das soll kein Angriff auf die Feinmechaniker sein. Meiner Meinung 
nach sind das tolle Berufe - vor allem sieht man direkt, was man gemacht 
hat. Mir macht das jedenfalls sehr viel Spaß :-)

Chris D.

von Marcel V. (antis)


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Michael_ schrieb:
> Einfache Sachen kriegst du auch mit der billigsten Maschine hin.
> Der Unfähige braucht eine teure Maschine, der Fachmann kann auch mit
> einer einfachen Maschine Qualität machen.

Halte ich auch für ein Gerücht. Wenn es schon ums Hobby geht, dann soll 
das ganze auch Spaß machen und das tut es bei einer billigen, 
ungenauen,.... Maschine eben gerade nicht. Dazu kommt noch der 
Mehraufwand an Zeit der einem ebenfalls die Laune vermiest. Wenn man 
dann mehrere Gleichteile braucht ist eine gute Maschine schon ihr Geld 
wert.

von Michael S. (technicans)


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Michael_ schrieb:
> Du sprichst hier in einer Sprache, die 99% hier nicht kennen. Ich habe
> auch privat eine kleine Drehmaschine, aber eine Rändelvorrichtung hat
> mir bisher wenig genutzt.
Mein Post war ja auch an Chris D. gerichtet und der beschwert sich 
nicht.
Wenn dir das zu akzeptieren schwer fällt darfst du gern bei deinem
Leisten bleiben. Wenn man Griffe oder Bedienelemente braucht, ist 
Rändeln eine feine Sache.
>>An der Stirnseite
>>zum Drehfutter passt man da Ringe ein die dann Windeisen adaptieren.
>>Damit kann man dann bequem Gewinde schneiden und das Beste, das
> Welche "Ringe"?
Ich meinte die Schneideisen (ohne Halter). Da die hier und da
verschiedene Außendurchmesser (Windeisen o. Schneideisenhalter
gibts ja auch in verschiedenen Größen) haben, das Rohr aber nur
einen Innendurchmesser hat hab ich eben Ringe gedreht, die alle den
gleichen Außendurchmesser haben aber andere Innendurchmesser
um eben die verschiedenen Schneideisen aufnehmen zu können.
Jetzt verstanden?
> Und mit Windeisen auf einer Mechaniker-Drehbank Gewindeschneiden ist ja
> nun ein altes Ding!
Klar kann man das auch mit dem Windeisen machen, aber da es beim
Anschnitt oft Probleme gibt und die Führung auch nicht immer so 
gleichmäßig ist, hatte sich der Feinmechanikermeister eben diese
Lösung ausgedacht und ich hab das dann übernommen. Hat mir schon
viel gute Dienste geleistet.
Es steht dir natürlich frei es so zu machen wie du es gewohnt bist.
Auch kannst du Interferenzen mit 'v' schreiben, nur wundere dich dann
nicht, wenn man dich dann nicht mehr ernst nimmt. Das was du meintest,
kenne ich nur unter dem Stroboskopeffekt und der tritt bei den heutigen
Leuchtmitteln gar nicht mehr auf. Außerdem hat man ja wohl auch noch
Ohren als Sicherheitssensorik, gerade wenn man als Bastler immer nur an 
einer Maschine tätig ist.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Michael_ schrieb:
>> Du sprichst hier in einer Sprache, die 99% hier nicht kennen. Ich habe
>> auch privat eine kleine Drehmaschine, aber eine Rändelvorrichtung hat
>> mir bisher wenig genutzt.
> Mein Post war ja auch an Chris D. gerichtet und der beschwert sich
> nicht.

Im Gegenteil - das mit dem aufgeschobenen Rohr ist eine pfiffige und 
preiswerte Lösung (die Hülsen kosten ja nix mehr).

Ich werde das mal mit "meinem Pensionär" besprechen - der ist auch immer 
für solche Lösungen zu haben. Vielleicht hat er ja auch eine bessere.

Sonst werde ich das übernehmen - ist ja schnell gemacht.
Besten Dank!

Rändeln ist schon eine schöne Sache - verleiht Griffen und Schrauben 
immer ein edles Aussehen und sorgt eben für genug "Grip".

Chris D.

von MaWin (Gast)


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> die Hülsen kosten ja nix mehr

Interessante Theorie....

http://www.fwt-gmbh.de/de/Spannwerkzeuge/Huelsen-und-Dorne/BR-Verlaengerungshuelse/Bohrer-und-Reibahlen-Verlaengerung-MK3-MK3-L300.html

> Rändeln ist schon eine schöne Sache

Leider haben die Bastlermaschinen dafür einen zu langsamen Vorschub.

> Könnte man auch für Gewindebohrer erweitern, aber dafür reicht
> ja auch jedes Schnellspannfutter im Reitstock.

Wie soll das gehen ? Der Reitstock bewegt sich nicht, zumindest
nicht leichtgängig genug um sich beim Schneiden auf das Werkstück
zubewegen zu können, daher ja die zylinderförmige Hülse.

Und den Support, den man fahren lassen könnte, der hat ja keine
MK3 Aufnahme für ein zentrisches Bohrfutter.

Also braucht man Schneidfutter die in Richtung auf das Werkstück
sich frei verschieben lassen aber gegen Verdrehung stützen.

Noch einfacher macht es der hier:
http://www.hobby-messer.de/wm-d04.htm
der verwendet einfach die ausgefahrene Pinole als Gleitbahn,
braucht also nicht die (teure) MK3-Verlängerung.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
>> die Hülsen kosten ja nix mehr
>
> Interessante Theorie....

Nö, Praxis :-)

> 
http://www.fwt-gmbh.de/de/Spannwerkzeuge/Huelsen-und-Dorne/BR-Verlaengerungshuelse/Bohrer-und-Reibahlen-Verlaengerung-MK3-MK3-L300.html

Man kauft so etwas ja auch nicht in der Apotheke und benötigt auch keine 
Überlänge (wenn es länger sein muss, hat man ja immer noch den 
Reitstock).

Hier im örtlichen Werkzeughandel kostet eine vernünftige Hülse MK2/MK2 
keine 10 Euro netto ...

> Also braucht man Schneidfutter die in Richtung auf das Werkstück
> sich frei verschieben lassen aber gegen Verdrehung stützen.

Das könnte man mit einer Nut erledigen.

> Noch einfacher macht es der hier:
> http://www.hobby-messer.de/wm-d04.htm
> der verwendet einfach die ausgefahrene Pinole als Gleitbahn,
> braucht also nicht die (teure) MK3-Verlängerung.

Das geht natürlich auch - aber dafür wäre mir meine Pinole zu genau 
geschliffen :-) Eine Hülse bietet mMn mehr Weg und ist (zumindest hier) 
preiswert.

Chris D.

von MaWin (Gast)


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> Man kauft so etwas ja auch nicht in der Apotheke

Sondern ? Flohmarkt ?

> Hier im örtlichen Werkzeughandel kostet eine vernünftige
> Hülse MK2/MK2 keine 10 Euro netto ...

Weissrussland ?

Hier musst du eine 0 dranhängen.
Er nennt sich ja schliesslich FACHhandel.

von Georg W. (gaestle)


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MaWin schrieb:
> Noch einfacher macht es der hier:
> http://www.hobby-messer.de/wm-d04.htm
> der verwendet einfach die ausgefahrene Pinole als Gleitbahn,
> braucht also nicht die (teure) MK3-Verlängerung.

Etwas in der Art habe ich mir auch gebaut. Funktioniert einwandfrei. Zur 
Führung genügt auch ein ins Bohrfutter gespanntes Stück Silberstahl 
o.ä., dann wird die Vorrichtung eben etwas länger.

Eine Planscheibe habe ich zwar, aber das Vierbackenfutter mit einzeln 
verstellbaren Backen ist weit häufiger im Einsatz.

Anstatt selbst zu rändeln habe ich mir passendes Rundmaterial in einer 
Dreherei rändeln lassen. Das pfeift zwar höllisch beim Abdrehen erspart 
aber den Rändelapparat, den ich alle Jubeljahre mal brauche.

Lernen tut man all das am besten in der Praxis, am besten ist es aber 
einen erfahrenen Mechaniker zu kennen, der die Werkstattkniffe noch 
kennt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
>> Man kauft so etwas ja auch nicht in der Apotheke
>
> Sondern ? Flohmarkt ?

Bei einem guten Werkzeughändler vor Ort.

>> Hier im örtlichen Werkzeughandel kostet eine vernünftige
>> Hülse MK2/MK2 keine 10 Euro netto ...
>
> Weissrussland ?

Nö, gibt es bspw. von "Format" unter der Gruppe 3466 bei vielen 
Händlern.
Die sind gehärtet, sauber gedreht und geschliffen und sind im Rundlauf 
deutlich unterhalb der Toleranzen (das weiss ich, weil ich mir aus so 
einer Hülse eine Bohrspindel für eine Tiefbohrmaschine gedreht habe).

> Hier musst du eine 0 dranhängen.
> Er nennt sich ja schliesslich FACHhandel.

So ein Fachhandel ist heutzutage die längste Zeit geöffnet gewesen.

Die Leute vergleichen durchaus die Preise - und da schneiden die Läden 
hier wirklich sehr gut ab. Natürlich ist auch mal das eine oder andere 
teurer - dafür gibt es gerade Standardsachen ("Ich brauche fünf 
M3-Innensechskant V2A, 12mm lang" - haben die, wie auch die 
angesprochenen Hülsen) sehr günstig.

Der Laden hier vor Ort hat allerdings auch richtig guten Umsatz - egal, 
zu welcher Uhrzeit man hinkommt, es brummt. Alleine als Verkäufer haben 
die dort sieben Mann sitzen, und das sind manchmal noch zu wenig.

Nur weil es einige schwarze Schafe gibt, sind es längst nicht alle.

Ich weiss ja nicht, wie es bei Dir vor Ort aussieht - aber hier sind wir 
mit solchen Läden gut bestückt - ist eben viel Metallindustrie in der 
Gegend. Möglicherweise liegen das daran.

Den Glauben, dass man im Netz alles günstiger bekommt, musste ich 
revidieren. Stattdessen machen hier die Zulieferer vor Ort 
(Kunststoffhandel, Werkzeuge, Stahlhandel) mittlerweile bei mir das 
Rennen.
Und wenn man dort ein Kundenkonto einrichtet, gibt es durchaus nochmal 
Prozente oder es heisst "Komm, nimm mit und gib Ruhe!" :-)

Und: hier haben wir es sofort in der Hand und sparen Versandkosten und 
vor allem eins: Zeit!

Ich kann nur empfehlen, vor einer ebay- oder sonstwie-Bestellung vor Ort 
die Preise anzufragen.

Chris D.

von Michael S. (technicans)


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Als Firma bekommt man wahrscheinlich einen Rabatt von dem ein
Normalsterblicher nur träumen kann. Da hab ich schon Nachlässe
bis 50% erlebt wenn ich für meinen Arbeitgeber was besorgt hatte.

MaWin schrieb:
> Leider haben die Bastlermaschinen dafür einen zu langsamen Vorschub.

Verstehe ich nicht. Meiner Meinung nach spielt das keine Rolle.
Allerdings sollte man Rändeln nicht verallgemeinern. Man unterscheidet
zwischen Drückrändeln und Fräs-oder Schneidrändeln. Der Unterschied
sind die extremen Werkzeugkostenunterschiede und die Qualität der
gerändelten Oberfläche. Gedrückte Rändel gegen eben nicht so in die
Tiefe(auf Stahl bezogen) wie wenn die geschnitten sind.
Beim Rändeln muss eben hauptsächlich drauf achten das der
Werkstückumfang zur Rändelteilung passt.

MaWin schrieb:
> Wie soll das gehen ? Der Reitstock bewegt sich nicht, zumindest
> nicht leichtgängig genug um sich beim Schneiden auf das Werkstück
> zubewegen zu können, daher ja die zylinderförmige Hülse.

Klar geht das, man muss den Reitstock nur auf dem Bett gleiten lassen.
Mit Klemmhebel (wie bei mir) geht das natürlich sehr komfortabel.
Bei einer Emco an der ich mal arbeitete war nur ne Schraube und das
war alles andere als komfortabel.

MaWin schrieb:
> Und den Support, den man fahren lassen könnte, der hat ja keine
> MK3 Aufnahme für ein zentrisches Bohrfutter.

Gewöhnlich nicht, aber es gibt Halter z.B. für den Multifix zu kaufen.
Habe so was aber noch nie gebraucht und mache das im Bedarfsfall
mit dem Reitstock und gut is.
Man muss ja nicht jeden Sch... haben wenns auch anders geht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Als Firma bekommt man wahrscheinlich einen Rabatt von dem ein
> Normalsterblicher nur träumen kann. Da hab ich schon Nachlässe
> bis 50% erlebt wenn ich für meinen Arbeitgeber was besorgt hatte.

Allerdings auch erst dann, wenn man guter Kunde ist.

Am Anfang gibt es für privat und gewerblich dieselben Preise (war 
zumindest bisher hier immer so).

Die Hülse ist also tatsächlich auch für Private so günstig :-)

> MaWin schrieb:
>> Leider haben die Bastlermaschinen dafür einen zu langsamen Vorschub.
>
> Verstehe ich nicht. Meiner Meinung nach spielt das keine Rolle.
> Allerdings sollte man Rändeln nicht verallgemeinern. Man unterscheidet
> zwischen Drückrändeln und Fräs-oder Schneidrändeln. Der Unterschied
> sind die extremen Werkzeugkostenunterschiede und die Qualität der
> gerändelten Oberfläche. Gedrückte Rändel gegen eben nicht so in die
> Tiefe(auf Stahl bezogen) wie wenn die geschnitten sind.
> Beim Rändeln muss eben hauptsächlich drauf achten das der
> Werkstückumfang zur Rändelteilung passt.

Ich kenne mich mit dem Rändeln nicht so aus. Wie wird das mit der 
Rändelteilung denn gehandhabt? Gibt es da auf dem Rändelwerkzeug 
"Zwischenstufen" bis zur nächsten exakten Überlappung der Rändelung?

Chris D.

von MaWin (Gast)


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> > Leider haben die Bastlermaschinen dafür einen zu langsamen Vorschub.
> Verstehe ich nicht. Meiner Meinung nach spielt das keine Rolle.
> Allerdings sollte man Rändeln nicht verallgemeinern. Man unterscheidet
> zwischen Drückrändeln und Fräs- oder Schneidrändeln.

Natürlich kommt bei der Drehbank nur Schneidrändeln in Frage.

Wenn man natürlich eine extra Rändelmaschine hat die mit
tonnenschwerem Druck das Muster in Stahl einprägen kann,
klar, dann versteht man nicht welches Problem es bei einer
Drehbank macht.

Das richtige Rändeln mit einem Muster wie im Bild entsteht,
wenn man den Drehmeissel mit hohem Vorschub (pro Umdrehung
so viele Millimeter wie das Werkstück dick ist) ein mal am
Griff vorbeilaufen lässt, dann den Vorschub umgekehrt und
zurücklaufen lässt, dann den Vorschub um 1 Zahn im
Getriebe versetzt, und dann die nächste Furche knapp
daneben ins Werkstück schneidet, bis man ein mal rum ist
(also durchaus 30 mal). Das ist aufwändig und gilt als edel,
geht aber nicht wenn die Maschine nicht so hohe Vorschübe kann.

lässt sich natürlich heute mit Spezialwerkzeug vereinfachen.

Meine macht 4mm Vorschub pro Umdrehung, das klappt bei 4mm
zu rändelnden Achsen noch, aber schon 5mm sieht's doof aus.

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Ich kenne mich mit dem Rändeln nicht so aus. Wie wird das mit der
> Rändelteilung denn gehandhabt? Gibt es da auf dem Rändelwerkzeug
> "Zwischenstufen" bis zur nächsten exakten Überlappung der Rändelung?

Sets (nach DIN 408(Angabe aus dem Hoffmann-Werkzeug-Katalog ) gibts mit 
unterschiedlicher Teilung, also 0.5,0.8,1.0,... und einigen anderen 
Maßen was ja auch hier vom Umfang der Rändelrädchen abhängt da es auch 
Rändelrädchengrößen in 20 oder 25mm gibt(evtl. noch andere).
Vom Rändelrädchenprofil gibts auch eine breite Palette an Winkeln
(+-15°,+-30°,+-45°)und Rändelmuster (Kreuzrändel, nicht zur flächigen
Anwendung, sondern nur Lokal auf Werkzeugbreite). Die Paarsätze
mit Winkel und Teilungsangabe sind dafür großflächig verwendbar
weil man die vom Futter bis zum Reitstock benutzen kann, und
damit recht flexibel sind.
Ich habe nur einen 1mm Satz(zwei +-Rollen für 45° Rändel) auf einem
Selbstbauhalter. Bei 1mm rechnet man halt auf dem Werkstückumfang
U/phi=d (bei 1mm-Teilung)
z.B. U = 30mm d = 9,55mm
         31mm d = 9,87mm
         32mm d = 10.19mm
         usw.
Damit entsteht dann ein sauberer Rändel, wie wenn zwei Zahnräder
sauber in einander greifen nach jeder vollen Umdrehung.
Wenn man sich die Berechnung schenkt, wirds nichts. Sieht dann ziemlich 
sch... aus weil dann bei der nächsten Umdrehung etwas versetzt(quasi 
Phasenverschoben) gerändelt wird wo man das eigentlich nicht haben will.
Mann muss es mal gemacht haben und wenn man es richtig macht, sieht
es wirklich sehr gut aus. Am besten fängt man mit Messing oder Alu
an, aber es geht natürlich auch bei Stahl und VA. Beim Drücken
entstehen auch Späne, die man mit der Drahtbürste gleich abbürsten
sollte damit die sich nicht ins Material drücken.
Je nach dem was man für Werkstücke bearbeitet und die sich beim
rändeln durch den Anpressdruck durch biegen, benötigt man dann
eine Lünette die das Durchbiegen verhindert oder/und eine
mitlaufende Spitze, ansonsten würde die Rändelung ungleichmäßig
tief ausfallen und das fällt optisch auf.
Von den Haltern gibts auch ein paar ziemlich ausgefuchste Modelle,
z.B. die die Anpresskraft nur im Halter erzeugen und nicht auf den
Support ableiten.

von Sascha S. (dec)


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Michael S. schrieb:
> Als Firma bekommt man wahrscheinlich einen Rabatt von dem ein
> Normalsterblicher nur träumen kann. Da hab ich schon Nachlässe
> bis 50% erlebt wenn ich für meinen Arbeitgeber was besorgt hatte.
Mein Bekannter (kleiner Betrieb) bekommt je nach Kategorie bis zu 70% zB 
auf HSS Bohrer oder Handwerkzeug (Schraubendreher, Steckschlüssel etc)

Michael S. schrieb:
> Gewöhnlich nicht, aber es gibt Halter z.B. für den Multifix zu kaufen.
> Habe so was aber noch nie gebraucht und mache das im Bedarfsfall
> mit dem Reitstock und gut is.
> Man muss ja nicht jeden Sch... haben wenns auch anders geht.
Ich benutz das Teil echt gern und auch oft. Mit Vorschub bohren ist doch 
bei tiefen Bohrungen sehr entspannt (richtige Bohrergeometrie 
vorausgesetzt).

Gruß

von ZeugWerker (Gast)


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Sascha S. schrieb:
> Mein Bekannter (kleiner Betrieb) bekommt je nach Kategorie bis zu 70% zB
> auf HSS Bohrer oder Handwerkzeug (Schraubendreher, Steckschlüssel etc)


Mein Schwager kennt einen Kumpel von seinem Onkel, und der hat mal einen
gekannt der einen Halbbruder hatte, und der hat erzählt das der wiederum
einen kannte der nach 15 halben Litern am Dummlaberstammtisch sogar
176,8 % auf Alles bekam was er gekauft hat. Der hat praktisch noch
Geld bekommen nur weil er was haben wollte.
Das fand ich genial.

von Georg W. (gaestle)


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Sascha S. schrieb:
> Mein Bekannter (kleiner Betrieb) bekommt je nach Kategorie bis zu 70%

Was, sie wollen noch Rabatt? Das hätten Sie mir aber sagen müssen bevor 
ich Ihnen den Preis genannt habe...

von Sascha S. (dec)


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ZeugWerker schrieb:
> Sascha S. schrieb:
>> Mein Bekannter (kleiner Betrieb) bekommt je nach Kategorie bis zu 70% zB
>> auf HSS Bohrer oder Handwerkzeug (Schraubendreher, Steckschlüssel etc)
>
>
> Mein Schwager kennt einen Kumpel von seinem Onkel, und der hat mal einen
> gekannt der einen Halbbruder hatte, und der hat erzählt das der wiederum
> einen kannte der nach 15 halben Litern am Dummlaberstammtisch sogar
> 176,8 % auf Alles bekam was er gekauft hat. Der hat praktisch noch
> Geld bekommen nur weil er was haben wollte.
> Das fand ich genial.

Und was willst du mir damit sagen?
Ich hab von ihm einen Katalog mit Rabattliste erhalten, damit ich gleich 
weiß was alles kostet. Es gibt aber auch sehr viele Kategorien bei denen 
der Rabatt viel niedriger liegt (etwa 30%) bis zu Kategorien mit keinem 
Rabatt. Da muss man halt die 3% Skonto mitnehmen.

Gruß

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