Hallo miteinander, da mir für mein "gutes Gewissen" bei einer anstehenden Kleinserie als CE-Konformität schon ein geschlossenes Netzteilmodul mit CE Kennzeichnung genügen würde, wollte ich mal fragen, ob jemand da günstige und gute Teile kennt. Ich brauche 5-10V bei max 1A. Würde mich über ein paar Anregungen freuen. Gruß Jens
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Verschoben durch Admin
Es gibt nur noch "CE-geprüfte Netzteile". Da kannst du kaufen was du willst.
Ok, ich sollte es etwas genauer schreiben: Ich suche ein Modul, am liebsten mit Metallgehäuse, welches sich zum Einbau in Geräte der Schutzklasse 1 (19" Rackequipment) eignet.
Normalerweise gilt das CE Zeichen aber nur für komplette Geräte. Schliesslich ergibt sich die notwendige EMV ja erst in Verbindung mit dem Gehäuse. Könnte mir schon vorstellen das Hersteller solche Module darauf prüfen, ob man überhaupt die CE-Bedingungen einhalten kann. Nur wenn du Geräte verkaufen möchtest, kommst du trotzdem um einen CE-Test nicht herum. Denn es ist doch nicht garantiert, das du in deinem Gerät die selben EMV-Bedingungen hast wie der Hersteller bei seinem Test. Denn der Aufbau des Gesamtgerätes wird sich sicher unterscheiden.
Decius schrieb: > Normalerweise gilt das CE Zeichen aber nur für komplette Geräte. > Schliesslich ergibt sich die notwendige EMV ja erst in Verbindung mit > dem Gehäuse. Was hat EMV denn mit der CE-Kennzeichnung zu tun?
EMV-CE schrieb: > Decius schrieb: >> Normalerweise gilt das CE Zeichen aber nur für komplette Geräte. >> Schliesslich ergibt sich die notwendige EMV ja erst in Verbindung mit >> dem Gehäuse. > > Was hat EMV denn mit der CE-Kennzeichnung zu tun? Dass es halt auch Richtlinien mit Mindestanforderungen bezüglich EMV gibt, die ein Gerät erfüllen muss. Damit sollst du als Kunde davor bewahrt werden, dass das eben gekaufte Notebook einfach so mal abstürzt (sprich: in seiner Hauptfunktion beeinträchtigt wird), nur weil du dein Mobilofon daneben ablegst. Je nach Geräteklasse darf jedoch eine gewisse Beeinträchtigung der Funktion hinnehmbar sein, bspw. das GSM-typische "Knattern" aus dem Lautsprecher. Eine Teilkonformität kann man natürlich durchaus auch für beliebige Baugruppen konstatieren, für einen Netzteil also beispielsweise die elektrische Betriebssicherheit. EMV ist auch nicht so aus der Schusslinie, wie man denkt: zumindest der Netzteil allein sollte ja (ohne angeschlossenes Gerät) seine Funktionsfähigkeit auch unter EMV-Bedingungen erweisen, denn wenn er das nicht tut, kann es das ganze Gerät später kaum noch schaffen. Man muss sich halt die Konformitätserklärung des Herstellers/Importeurs genau ansehen um zu wissen, welcher Teil bereits dadurch abgedeckt ist und auf welches Risiko man sich fürs fertige Gerät noch einlässt (bzw. welche eigenen Tests man unbedingt noch machen muss).
Wie machen das dann Chinesische Importeure? Da gibs ja wohl kaum CE...
Max D. schrieb: > Wie machen das dann Chinesische Importeure? > Da gibs ja wohl kaum CE... Es gibt da ein rundes CE-Papperl. Das jeder auf seine Konstruktion draufpappen.
>Ich suche ein Modul, am liebsten mit Metallgehäuse
Das wird schon schwierig, denn diese Leistungsklasse ist inzwischen eher
was für Steckerschaltnetzteile.
Aber wer verbietet dir, ein solches intern ins Gerät einzubauen?
Doch was in Bauform "case"
MEANWELL Schaltnetzteile
Serie: RS-15
schukat
Stromversorgungen
MeanWell
AC/DC-Schaltnetzteile (case)
http://www.traco-electronic.de/index.php?id=222 Nicht ganz billig, aber viele Jahre schmerzfreier Betrieb :-)
Danke für die Beiträge bisher. Natürlich müsste ich noch CE-Prüfungen vornehmen, eigentlich. Da mein gerät jedoch nix heikles macht und ich mir sehr sicher bin dass da auch nichts "rausgeht" und selbst eine fehlfunktion des Gerätes absolut keine negativen Folgen hätte, würde mir ein geprüftes Netzteil eben genug gutes Gewissen geben um mich für meine zweistelligen Stückzahlen NICHT noch in ein EMV-Labor für xk€ zu begeben...
Leider ist das CE-Symbol nicht geschützt. Das bedeutet für Dich, das Du - wenn Du sicher bist alles richtig verdrahtet und getestet zu haben - einfach so ein Etikett aufkleben darfst. Allerdings solltest Du eventuell ein E-Check in einem Fachbetrieb machen lassen, der Dir dann zumindest dieses Bapperl regelkonform anbringt. Für eine Kleinst- oder Kleinserie eine vollständige Prüfung zu den Themen Störeinstrahlung gemäß EN 61000-6-2 Störausstrahlung gemäß EN 61000-6-4 machen zu lassen ist sehr kostspielig. Kosten je nach Prüfstelle und je Baumuster 2000-2500€.
CE ist keine Prüfung und um das Zeichen aufzukleben braucht man keine Prüfung. > Mit der EG-Konformitätserklärung bestätigt der Hersteller (bzw. falls > dieser seinen Sitz außerhalb der EU hat, sein Bevollmächtigter mit Sitz > in der EU), dass ein von ihm in Verkehr gebrachtes Produkt den > grundlegenden Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen aller > relevanten europäischen Richtlinien entspricht, also mit ihnen konform > ist. Die EG-Konformitätserklärung ist Basis für die CE-Kennzeichnung > des entsprechenden Produktes. Max D. schrieb: > Wie machen das dann Chinesische Importeure? Auch wenn man sich das CE Zeichen in China drucken läßt, muß die Konformitätserkärung (auf deren Vorhandensein das CE Zeichen hinweist) ein in der EU ansässiger Inverkehrbringer ausstellen. Dieser haftet dann natürlich für die Richtigkeit dieser Erklärung. > Da gibs ja wohl kaum CE... Was meinst du hier mit CE ?? Selbstverständlich interessiert einen Chinesen eine in einer der 27 EU-Sprachen von einem EU-Ansässigen ausgestellte Konformitätserklärung nicht. Er druckt sie sicher gerne gegen kleines Geld, aber selbst wenn er sie unterschreibt, ist sie wertlos, da er kein EU-Ansässiger ist. Nochmal: CE bedeutet nicht, daß ein Produkt einer Norm entspricht. Es bedeutet nur, daß es eine Konformitätserklärung (ein vom Hersteller oder Inverkehrbringer selbst erstelltes Papier) gibt. MfG Klaus
Ein Netzteil ist ein Zulieferteil (OEM) ohne CE Kennzeichen. Da DU nicht dessen Bauteile und Konstruktion (z.B. Leiter- bahnenabstände) ausgewählt hast und z.B. nicht weisst ob dessen Platine UL94 recognized ist, muß dir der Hersteller sagen, welche Normen es erfüllt, z.B. bezüglich Isolation und EMV, und das tut er auch, meist schon im Datenblatt, notfalls auf Nachfrage. Natürlich hilft bei der Nachfrage wenn du die Normen nennst, nach dessen Erfüllung du fragst. Mit diesen Informationen entscheidest DU dann, ob dein Gerät CE-konform für den Einsatzzweck ist (den der Netzteilhersteller nicht kennen kann). Messen musst du dazu nichts, aber du musst dokumentieren welche Normen für deine Geräte gelten, und welche die verbauten Netzteile (und andere Teile) einhalten, und wenn das passt vergibst du den CE Aufkleber
>Da mein gerät jedoch nix heikles macht und ich mir sehr sicher bin dass
da auch nichts "rausgeht"
.. und baust ein Schaltnetzteil ein... Na dann mal gute Nacht. Ne, so
geht das natuerlich nicht. Es duerfen bis 3GHz nur wenig Leistung
rausgehen, und per Norm in diesem Frequenzbereich bestrahlt, darf's auch
nicht abstuerzen.
Nur kurz, weil icha ufm Sprung bin: Sagt ja keiner, dass ich n Schaltnetzteil "brauch", bzw ich habe halt gehofft da Module/Baugruppen/verschraubbare "Geräte" zu bekommen, damit der "Netz"-Teil schon mal Safe ist. VDE0100-Prüfen kann ich noch selbst bei mir bzw auf der Arbeit machen, das is nicht das Problem. Da CE ja nur ne Erklärung ist, gehts mir mit dem Netzteil um das wichtigste, VDE wird auch klar gehen und ansonsten hab ich dann das "beruhigte Gewissen" mich auch ohne EMV-Prüfung noch schlafen legen zu können. Bei meinem Gerät ist es zum Glück "eigentlich Egal" ob es bei bestrahlung abstürtzt. Das ist zwar dann nicht Normkonform, aber geht ok, weil es sich um Audioelektronik ohne Leistungsteile handelt. Sprich: Im schlimmsten Falle klingts mal kurz scheisse, weil falsche Effekte geroutet werden. Für mein Gewissen vertretbar. zumal ich nicht glaube,d ass die anderen tausend "boutique"-Hersteller für Gitarristenkram ihre mini-mini-Auflagen ins Prüflabor geben.
EMV-CE schrieb: > Was hat EMV denn mit der CE-Kennzeichnung zu tun? Siehe Beitrag "Elektronik verkaufen" Max D. schrieb: > Wie machen das dann Chinesische Importeure? > Da gibs ja wohl kaum CE... Warum sollen Chinesen keine Tests durchführen können um Geräte "CE" konform zu konstruieren. Ich halte auch UL oder FM Anforderungen (mit Prüfungen) ein und exportiere nach USA... CE und Niederspannungsrichtlinie (50...1000VAC, 75...1500VDC): Siehe auch Beitrag "Elektronik verkaufen"
Chinesen benutzen auch gerne das zu 99% gleich aussehende CE Zeichen dass sie auf Anfrage "China Export" nennen....
Erich schrieb: >>Ich suche ein Modul, am liebsten mit Metallgehäuse > Das wird schon schwierig, denn diese Leistungsklasse ist inzwischen eher > was für Steckerschaltnetzteile. Was spricht dagegen?
In 19" Musiker-Racks ist es einfach absolut unüblich etwas anderes als Kaltgerätestecker zu verwenden. Ne Wandwarze muss ja auch erstmal mechanisch halten. Das ganze muss ja roadtauglich sein.
Jens Plappert schrieb: > Chinesen benutzen auch gerne das zu 99% gleich aussehende CE Zeichen > dass sie auf Anfrage "China Export" nennen.... Lügen und Betrügen kann jeder, auch europäische Hersteller.
Das stimmt natürlich, aber das in manchen Regionen der Welt mehr "schambel" produziert wird als anderswo is jetzt auch nichts neues.
Ja, darum sollte jeder vor seinen eigenen Haustüre kehren und nicht auf den Nachbarn zeigen.
Ne, da wiedersprech ich dir. Der Großteil von dem was ich an Vollschrott bisher in den Händen hielt kam weder aus Europa noch aus Nordamerika. Zweipolige Stromkabel (heissen die Eurokabel?), bei denen die Metallbuchsen über das Gummi hinaus rausschauten (sprich man fängt sich eine wenn man das Kabel zuerst in die Steckdose macht und dann ins Gerät stecken will), Kabel die um ihre Anschlusspunkte nur von Hand gewickelt, aber nicht verlötet waren (Primärseitig!) usw.
Oh, aus Nordamerika hatte ich schon einigen Schrott in der Hand. Die basteln auch mitunter wüst drauf los. Gängiges Schmankerl sind zu dünn bemessene Netzspannung führende Leitungen (sowohl Querschnitt als auch Iso). @TO Schau Dir mal die Meanwell-SNTs bei Reichelt an, z.B. das http://www.reichelt.de/Schaltnetzteile-Case-geschlossen/SNT-MW25-05M/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=4959&ARTICLE=66858&SHOW=1&START=0&OFFSET=500& Haben zwar Minimum 25W, aber bei der Größe gewinnst Du mit kleinerer Leistung kaum noch was.
Hey, vielen Dank. Ich schäme mich ejtzt fast, weil ich die auch selbst wohl hätte sehr leicht finden können. Und das ist noch billiger als der im Prototypen verwendete Trafo (kleiner Ringkern). Das wird dem Kalkulatorischen Zahlemeister des Projektes sicherlich auch gefallen ;-)
Timm Thaler schrieb: > @TO Schau Dir mal die Meanwell-SNTs bei Reichelt an, z.B. das > http://www.reichelt.de/Schaltnetzteile-Case-geschl... > Laut Datenblatt: Meet EMS EN50082-2/EN61000-6-2 heavy industry level (35~150W) -> Darf in Büro oder Wohnumgebung nicht genutzt werden da die Störabstrahlung hierfür nicht ohne zusätzliche Maßnahmen eingehalten wird. Es gibt 2 verschiedene Normen (Level A = Industrie und Level B = Büro oder Haushalt). Die Industrienorm läßt weitaus mehr Störabstrahlung zu... Gruß Anja
Wenns in nem Metallgehäuse sitzt, sollte da eigentlich so nen Kaltgeräte-Entstörfiltermodul reichen. (ohne Gewähr). Wenn man sich die Schaltung des Netzteils ansieht ist da jedenfalls mehr für Störfestigkeit/-reduktion getan als in den meisten Schalt-Wandwarzen. Habe so nen Ding schon selbst in 19" Equipment verbaut. Ausgangsspannungen sind OK, auch was Restwelligkeit angeht. Bzgl CE, das ist eine Zusicherung des Herstellers. Es gibt da auch "Precompliance" Tests, die das nur grob abklopfen. Die sollten eigentlich billiger sein, als das ganze Paket. Grüße Andreas
Weiter unten findet man im gleichen Dokument: EMC standards: EN55022 class B, EN 6100 0-3-2,3, ... SOmit gehe ich jetzt mal von aus, dass sich die "Heavy Industry Level" wohl eher auf die Störimmunität bezieht. Grüße #2 Andreas Lang
Hallo!
@MaWin
> Ein Netzteil ist ein Zulieferteil (OEM) ohne CE Kennzeichen.
...nur dann, wenn es sich der TO für sein Gerät speziell fertigen lässt.
Sobald das Netzteil für jeden frei in den Handel kommt, muß es die
einschlägigen Richtlinien erfüllen (hier wohl Niederspannungs- und
EMV-RL), und das CE-Zeichen tragen! Ggf. kann der Hersteller noch
Einbaubedingungen o.ä. fordern, um Konformität zu garantieren.
@Anja
Die EN 61000-6-4 sagt etwas zur Störaussendung, Die von dir zitierte
61000-6-2 ist die Störfestigkeit! Da ist man doch gut bedient, wenn die
für Industriebereich bemessen ist.
Sorry, zu lange Korrektur gelesen...
Das Gerät ist für den Bühneneinsatz konzipiert. Fällt das unter Haus und Büro? Mir persönlich kommt es völlig subjektiv und unbegründet auch so vor, dass ein Netzteil im Metallgehäuse und wenigstens überhaupt einer Prüfung schon mal ein Vorteil gegenüber einer Plastik-Wandwarze ist, oder?
Moin, Bühne könnte unter Umständen sogar unter Industrial fallen. Jedenfalls gibt es Geräte für den Bühneneinsatz, die explizit nicht für die Verwendung in Büro- oder Wohnräumen zugelassen sind.
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