Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ProJet Power Module, Transistorendstufe - Frage


von Mosfetjunkie (Gast)


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Guten Abend allerseits,

ich hab hier schon seit längerem auf meinem PC einen Schaltplan von 
einem Transistorverstärker der als Basis den LME49810 verwendet.

Nun, bevor ich die Bauteile kaufe und loslege wollte ich mal euch Profis 
hier fragen ob es diese Schaltung überhaupts wert ist nachzubauen. Ich 
kann die Transen leider sonst nirgends verwenden und mit ca. 4,50 Euro 
das Stück sind die ja auch nicht ganz billig deshalb würde es mich 
interessieren ob es sich lohnt die zu kaufen.

Den Nachfolgechip LME49830 gibt es ja als fertige Schaltung von Ti mit 
den 2SK1530 als Mosfetendstufe in einfacherer Beschaltung.

Kennt jemand die Amps und kann dazu was sagen? Von Grund auf klingen 
sollten der ja nicht schlecht da in dem LME49810 ja doch einiges an 
Entwicklungsarbeit steckt und das Teil ja nicht unbedingt mit einem 
TDA7294 vergleichbar ist.

Er soll bei mir übrigens im Fullrangebetrieb laufen.

Vielen Dank schon mal an euch,
euer Mosfetjunkie :)

von Bastler (Gast)


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Kauf die Endstufentransistoren besser nicht bei reichelt .

Durchsuche das Forum nach "Fake-Transistoren" und dann weißt du, warum 
ich dir diesen Ratschlag gebe...

Ich bin selbst reingefallen.

von Ulrich (Gast)


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Ich würde den TDA7294 vorziehen - allerdings sind meine Ohren auch noch 
OK.

Das Problem bei der Schaltung ist schon mal der fehlende Kurzschluss 
bzw. Überlastschutz. Dazu kommt die fehlende Entkopplung der Last bei 
hohen Frequenzen durch ein RL Glied - das könnte man aber wenigstens 
nachholen.

von Mosfetjunkie (Gast)


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>Kauf die Endstufentransistoren besser nicht bei reichelt

Vielen Dank für den Hinweis!!

>Ich würde den TDA7294 vorziehen - allerdings sind meine Ohren auch noch
>OK.

Echt du würdest den TDA vorziehen? Ich finde nicht dass der sonderlich 
gut klingt... Also vorallem was die dynmaik vom Sound angeht finde ich 
den ziemlich flach und die Höhen klingen mir zu synthetisch.

>Das Problem bei der Schaltung ist schon mal der fehlende Kurzschluss
>bzw. Überlastschutz.

Ok, fehlende Kurzschlusssicherheit... Man müsste praktisch an die beiden 
Ansteuermosfets eine Schaltung basteln die den Ausgangsstrom überwacht 
und dann die Basisströme begrenzt? Oder liege ich da falsch? Bzw. bei 
einem Kurzschluss wird der Ausgang ja zu GND, kann man das vielleicht 
nutzen dass sobald die Leitung GND Potential hat das Speakerrelais 
auslöst??

>Dazu kommt die fehlende Entkopplung der Last bei
>hohen Frequenzen durch ein RL Glied - das könnte man aber wenigstens
>nachholen.

Ok, das RL Glied ist das kleinste Problem...

von Mosfetjunkie (Gast)


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Sonst keiner irgendwelche Hinweise, Erfahrungen, 
Verbesserungsvorschläge?

Liege ich mit meinen Gedanken zur Kurzschlusssicherheit richtig?

von ArnoR (Gast)


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> Man müsste praktisch an die beiden Ansteuermosfets eine Schaltung basteln > die 
den Ausgangsstrom überwacht und dann die Basisströme begrenzt?

Im Prinzip ja. Du musst die oberen und die unteren Transistoren jeder 
Seite abregeln, weil die 4 (je 2) Endstufentransistoren parallel 
arbeiten (nicht parallel geschaltet sind). Das geht sicher am besten 
indem man den Mosfet zudreht. Aber das wird nicht ausreichen, weil die 
Transistoren bei 100V Uce nur 400mA Strom aushalten. Du müsstest also 
eine aufwändigere SOA-Begrenzung machen.

von Mosfetjunkie (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Im Prinzip ja. Du musst die oberen und die unteren Transistoren jeder
> Seite abregeln, weil die 4 (je 2) Endstufentransistoren parallel
> arbeiten (nicht parallel geschaltet sind). Das geht sicher am besten
> indem man den Mosfet zudreht. Aber das wird nicht ausreichen, weil die
> Transistoren bei 100V Uce nur 400mA Strom aushalten. Du müsstest also
> eine aufwändigere SOA-Begrenzung machen.

Könnt ihr mir etwas unter die Arme greifen? Ich finde im Netz leider 
nichts brauchbares darüber... :(

Was SOA ist weiß ich, ich weiß nur nicht wie ich die Temperatur in 
Abhängigkeit von Stromfluss auswerten soll und damit dann den Mosfet 
steuern kann.

von ArnoR (Gast)


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> Was SOA ist weiß ich,

Nein offenbar nicht, denn dabei geht es nicht um

> ich weiß nur nicht wie ich die Temperatur in Abhängigkeit von
> Stromfluss auswerten soll und damit dann den Mosfet steuern kann.

die Temperatur in Abhängigkeit vom Strom, sondern um die Spannung Uce in 
Abhängigkeit vom Strom Ic.

Hier hat sich auch gerade jemand an sowas versucht:

Beitrag "Entwurf eines Kurzschlussfesten, PA tauglichen 100W@4 und 8 Ohm Verstärkers"

von Mosfetjunkie (Gast)


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Ist in diesem Fall eine Foldback-Strombegrenzung wie sie z.b. im Anhang 
beschrieben ist sinnvoll?

Nur zur Info, würde sich die Foldbackschaltung auch für Mosfet 
Ausgangsstufen anwenden lassen? Schon, oder?

von ArnoR (Gast)


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Ja.

und

Ja.

von Mosfetjunkie (Gast)


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Super, ich bin bereits am tüfteln und mein TINA Simulationsprogramm gibt 
mir auch schon brauchbare Werte aus.

Ich bräuchte aber noch die Werte aus einem Matlab Skript. Hab 
diesbezüglich hier noch einen Thread eröffnet: 
Beitrag "Wer kann mir ein Matlab .m Skript ausführen?"

von Mosfetjunkie (Gast)


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So, ich hab mich ja wie gesagt hingesetzt und etwas getüftelt und bin 
dabei hier im Forum auf den LME49830 gestoßen den ich gerne aufbauen 
möchte.

Schaltung hab ich erstellt und eine Foldback Strombegrenzung ebenfalls 
eingefügt.

Nun ist es so dass ich das Konstrukt so wie es ist nicht simulieren 
kann, in TINA-TI gibt es zwar den LME49810 (sehr ähnliches Modell), 
allerdings die Mosfets nicht. Mit IRFP240/9240 hab ich es allerdings 
simuliert und mit denen funktioniert die Strombegrenzung wunderbar. 
Allerdings hab ich durch die Strombegrenzung eine leichte Verzerrung im 
Übernahmepunkt. Ich denke aber dass das mit den 2SK1530 / 2Sj201 eh 
wieder anders aussehen wird und dass das wohl auch eine Einstellung vom 
Ruhestrom ist.

Lange Rede, kurzer Sinn… würde der Amp so wie ich ihn gezeichnet habe 
funktionieren?

Anregungen zur Foldback Schaltung habe ich mir im oben genannten 
"PA-Amp" Thread geholt, ich bin mir allerdings noch nicht ganz sicher ob 
R11 und R12 auf den OUT oder auf GND gehören, sollte meiner Meinung nach 
beides funktionieren da im Fehlerfall kein Unterschied mehr zwischen den 
beiden Potentialen besteht.

Danke fürs drüberschauen,
Gruß

von Mosfetjunkie (Gast)


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Hat keiner eine Anmerkung zur Schaltung?

Wurde jetzt ja schon 26x heruntergeladen...

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