Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Brauche satten Bass für Kopfhörerverstärker


von Zehn V. (langerblitz)


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Hallo,

ich bin momentan dabei, einen ordentlichen mobilen Kopfhörerverstärker 
zu bauen, welcher vom Klang her möglichst meiner Stereoanlage ähneln 
sollte.
Mit dem Klang meine ich den satten und sauberen Bass vorallem im 
Frequenzbereich von unter 100Hz.
Um zu prüfen, ob diese Frequenzen mit dem verwendeten AD8066 überhaupt 
sauber wiedergeben werden können, habe ich einfach den Kopfhörerausgang 
meiner Stereoanlage an den Eingang der nichtinvertierenden OP-Schaltung 
mit einem Verstärkungsfaktor von 2 gekoppelt. Am ausgang habe ich dann 
zu meinem Erstaunen den selben guten Klang im unteren Frequenzbereich 
feststellen können. Soweit, so gut.
Daraus lässt sich schließen, dass ich einen ordentlichen EQ bzw. 
Vorverstärker benötige, der mir bereits vorher die Pegel bestimmter 
Frequenzen hochsetzt, genauso, wie es meine Stereoanlage tut.
Versucht habe ich schon einiges, bspw. habe ich einen Kondensator 
parallel zum Koppelwiderstand geschaltet. Tiefe Frequenzen hat diese 
Modifikation zwar wirklich verstärkt, jedoch klang das recht blechern 
(150-300Hz)und nicht annähernd so sauber, wie der Bass meiner Anlage.
Auch ein Tiefpass 1. Ordnung vor dem OPV hat nicht wirklich den 
gewünschten Klang gebracht.
Welche Schaltung könnte ich hernehmen, mit der man gezielt sehr tiefe 
Frequenzen sauber verstärken kann, damit man beim Hören das Gefühl hat, 
an einer Stereoanlage zu hängen?
Die Größe des gesamten Projekts ist eher irrelevant, da der 
Kopfhörerverstärker meist nur auf Reisen (im Auto) Anwendung finden 
soll, wo man eben nicht seine gute Stereoanlage dabei hat.
Eventuell würden auch Stichwörter reichen, damit ich wenigstens weiß, 
wonach ich googlen könnte. (:

Vielen Dank im Voraus!

von Peter L. (Gast)


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von mhh (Gast)


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Als erstes musst Du herausfinden, ob die KH die Frequenzen auch können. 
Meine können das - sind dafür nicht so recht mobil einsetzbar, weils 
blöde aussieht mit deren mechanischer Ausdehnung.   :)

von herbert (Gast)


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Peter L. schrieb:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Butterworth-Filter

Naja, mit Bass allein wird er nicht zufrieden sein .....außer er hat 
einen drei Wege Kopfhörer.;-)Kein Hifi Freak würde sich seinen Klang mit 
einem Equalizer versauen.Wie wärs denn mit bassstarken Titel ab Studio? 
Gute Hochohmige Kopfhörer brauchen Spannung.Schau mal nach Cmoy´s mit 
dem opa 2132.Der ist gar nicht schlecht.Da fliegt dir ganz schön was um 
die Ohren .Aber Vorsicht es lauert der "Tinnitus"da kann ich dir was 
erzählen von meinen Hochtonkalotten die sich nicht mehr abstellen 
lassen.

von Zehn V. (langerblitz)


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Super, der Butterworth-Filter funktioniert exzellent!
Das Ausgangssignal dieses Filters wird einfach mit seinem Eingangssignal 
überlagert und dann nochmals verstärkt.
Dieser Aufbau kommt mit seinem Klang schon sehr dem der Stereoanlage 
nah. Allerdings ist der deftige Druck bei Kickbässen das Einzige, was 
mir daran noch fehlt. Vielleicht gibt es auch dafür Abhilfe? Dicke Elkos 
und Entstörkondensatoren habe ich bereits in der Versorgungsspannung!

Übrigens packen meine Kopfhörer diese tiefen Frequenzen problemlos, 
sonst würde ich ja hier nicht vom Klang der Stereoanlage reden. (:

PS: Weißt jemand zufällig, was ein "Diamond Buffer" ist und tut?

von Bernie (Gast)


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"Diamond Buffer" ?

War früher die Ausgangsstufe von Funktionsgeneratoren.

RELATIV verzerrungsarm, schnell und ohne Gegenkopplung.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Also, richtig gute Kopfhörer klingen in der Regel viel besser als eine 
richtig gute Stereoanlage. Einzig der Druck im Bauch fehlt. Daher 
verstehe ich die Argumentation nicht, daß sie wie die Stereoanlage 
klingen sollen. :-/


Gruß

Jobst

von Zehn V. (langerblitz)


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@ Jobst M.

mario m. schrieb:
> den Kopfhörerausgang
> meiner Stereoanlage

Kopfhörer klingen in der Stereoanlage viel besser als im CMOY, welcher 
ausschließlich aus einer Inverterschaltung besteht und mit einem selben 
Signal gefüttert wird wie die Stereoanlage.

von Michael (Gast)


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mario m. schrieb:
> Super, der Butterworth-Filter funktioniert exzellent!
> ...
> Allerdings ist der deftige Druck bei Kickbässen das Einzige, was
> mir daran noch fehlt.

Für Pulsübertragung ist ein Besselfilter wegen der (weitgehend) 
frequenzunabhängigen Gruppenlauf wesentlich besser geeignet.

von John B. (johnbauer)


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mario m. schrieb:
> Daraus lässt sich schließen, dass ich einen ordentlichen EQ bzw.
> Vorverstärker benötige, der mir bereits vorher die Pegel bestimmter
> Frequenzen hochsetzt, genauso, wie es meine Stereoanlage tut.

Was ist das für eine Frequenzgangverbiegungsanlage?
Ich glaube auch nicht, dass die Anlage das von sich aus macht. Sondern 
dass Du die Klangstufe entsprechend eingestellt hast.

Wenn der Schaltplan der Anlage verfügbar ist, dann könntest Du die 
Klangstufe einfach nachbauen. Für gleichen 'Klang'.

Oder Du baust das hier:
http://www.fideliker.ocwev.de/EQ_para1.htm

Das hier ist einfacher:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kuhschwanzfilter

Das kannst Du auch mal anschauen:
Beitrag "Vorverstärker mit Klangregelung HIFI?"

Gruß
John

von Jobst M. (jobstens-de)


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mario m. schrieb:
> @ Jobst M.
>
> mario m. schrieb:
>> den Kopfhörerausgang
>> meiner Stereoanlage

Okay - das ist mir entgangen ... ;-)


Gruß

Jobst

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Jobst M. schrieb:
> Einzig der Druck im Bauch fehlt.

dann mußt du sowas auf den Bauch legen (mobiler tragegurt?)

http://www.amazon.de/Sintron-Lautsprecher-Bodyshaker-100-Watt/dp/B002LQAHPE

von Zehn V. (langerblitz)


Angehängte Dateien:

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So, ich habe mich nun wieder diesem Projekt gewidmet. Wie bereits 
erwähnt, habe ich jetzt eine OP-Schaltung (Butterworth-Filter), die mir 
sehr gut alle hohen Töne bis auf den reinen Bass herausfiltert. So kann 
ich gezielt die Lautstärke des Basses varrieren.
Da ich jetzt aber nicht nur den tollen Bass sondern alle Frequenzen 
meiner Musik genießen möchte, muss ich nun das verstärkte Basssignal und 
die restlichen Frequenzen irgendwie zusammenführen. Dabei dachte ich 
mir, ich schalte einfach noch einen Summierverstärker dahinter, welcher 
mir das Basssignal und das unveränderte Signal vom mp3-Player 
zusammenführt.
Doch dabei gibt es ein Problem: Das Signal nach dem Butterworthfilter 
ist phasenverschoben zum Signal vor dem Filter. Bei 300Hz sind es grob 
geschätzt 150°, was heißt, dass sich beide Signale teilweise auslöschen, 
wenn ich versuchen würde, Eingangs- und Ausgangssignal zu addieren.
Die Phasenverschiebung wird übrigens mit sinkender Frequenz immer 
kleiner!
Ein Oszillogramm dazu ist im Anhang (Signal vor dem Filter, also das 
mp3-Signal, und nach dem Filter der Bass).
Jetzt meine Frage: Wie führe ich beide Signale wieder zusammen, ohne 
irgendwelche Auslöschungen zu haben?
Oder gibt es noch andere Filter, die keine Phasenverschiebung aufweisen?

von Achim M. (minifloat)


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Du brauchst ein "Low-Shelf". Kann man aus dem Schaltplan großer 
Mischpulte abkupfern. Hier 
https://www.google.com/search?q=gl2200+circuit+diagram&hl=de gibt es zum 
Beispiel den Schaltplan eines mäßig großen Tisches.
Wenns dir Spaß macht, dann bau zweimal die komplette Klangregelung eines 
Monokanals nach. Mit Stereopotis könnte man dann beide Kanäle synchron 
bedienen. Leider sind da bei den halbparametrischen Mitten auch negativ 
logarithmische Potis dabei, die sich vermutlich nicht so einfach als 
Stereoversion auftreiben lassen. Darum ist bei den "Stereokanälen" auch 
nur Lo-Shelf, Lo-Mid Glocke, Hi-Mid Glocke und Hi-Shelf mit festen 
Frequenzen verbaut. Das könnte aber auch reichen. Zwei Op-Amps pro Kanal 
müssten dafür geopfert werden.
mfg mf

PS: Seite 17 des verlinkten PDF(erstes ergebnis der Suchmaschine), 
"Circuit Diagram Stereo PCB", zeigt so eine Schaltung einer einigermaßen 
guten Klangregelung.

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