Forum: HF, Funk und Felder FM-Demodulator ca. 60..100MHz


von Ben (Gast)


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Hallo,

ich bin mit meinem Latein am Ende. Habe dieses und viele andere Foren 
nach Lösungen durchforstet und die mir möglichen Quellen erfolglos 
abgegrast.

Nun, ich habe meine Schaltung in veränderter Version von hier 
übernommen:
---
http://www.circuitstoday.com/single-chip-fm-radio-circuit
---
Da ich auf selbstgewickelte Spulen nach Möglichkeit verzichten wollte, 
habe ich 2 Induktivitäten parallel geschaltet. Die Resonanzfrequenz des 
Schwingkreises sollte theoretisch bei 90,9nH und 28..78pF um die 
60..100MHz liegen was mir auch reicht.

Leider läuft es, gelinde gesagt, furchtbar. Wenn ich mal für 1 Sekunde 
einen Sender höre dann nur sehr sehr leise und mit starkem Echo.

Maßnahmen bisher getroffen:
1. Induktivität getauscht durch Luftspule von 2 bis 10 Windungen (D=5mm, 
l=10mm)
2. Varicap durch Trimmpoti 5..20pf und 6..30pF ersetzt (Poti dabei 
natürlich entfernt)
3. Induktivität L3 ersetzt durch Luftspule, wie 1.
4. C17 und L3 komplett entfernt
5. Spannungsquellen verwendet: mal Printtrafo mit LM317, mal PC-PSU 
(nicht hauen bitte)
6. Spannungen an den Pins überprüft laut folgender Liste:
---
http://www.radiomuseum.org/forum/lcelec_l108_ukw_mini_empfaenger_erfahrungsbericht.html
---
Trotzdem immer das Selbe. Nur Rauschen, ab und zu mal ein Knacken und 
ganz ganz selten und auch nur ganz ganz kurz "Empfang".
Die Platine ist gefertigt worden. Ich kann gerne ein Bild nachliefern 
wenn gewünscht.

Grüße
Ben

von Holler (Gast)


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Ist schon 25 Jahre her, als ich mit dem TDA7000 ein Radio bastelte: 
folgendes fällt mir dennoch auf:

- die BB304 Doppeldiode hast du sehr merkwürdig angeschlossen: normaler 
weise werden Doppel-Varicaps über den 100k-Widerstand in der "Mitte" 
gesteuert und die beiden Enden, hier die Anoden, in den Schwingkeis als 
C geschaltet. Dabei sollten die Anoden DC-mäßig auf Masse liegen.

- die Kapazität einer Diode BB304 ist mit rund 50pF zu groß. Deshalb 
zwingend beide Einzeldioden in Serie schalten.

- Besser keine Spulen parallel schalten. Eine selbstgewickelte Luftspule 
ist ok, Anleitungen gibts genug im Netz. Bei 5Wdg mit 5mm Duchmesser und 
10mm Länge bekommst du etwa 50nH.

- L3 ist bei dir mit 0,1u fast doppelt so groß wie in der Anleitung mit 
56nH.

- schon mal daran gedacht, dass der TDA hinüber ist? Nimm einen Neuen, 
wenn die o.g. Punkte abgehakt sind.


Generell habe ich den TDA7000 nicht als besonders zickig oder 
empfindlich in Erinerung, aber besonders toll, insbesondere vom Klang, 
war er auch nicht.

Heute würde ich so was nehmen:
Beitrag "Fertiges Projekt: SI4735 Radio"

von Ben (Gast)


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Ok, ich hab jetzt einmal eine BB329 so angeschlossen wie empfohlen 
wurde, den IC habe ich getauscht und L3 endgültig durch eine Luftspule 
ersetzt. Leider ohne Erfolg.

Aber ich habe da so eine Vorahnung. Ich habe ein Bild beigefügt wo man 
es sehen kann: und zwar, ist es möglich dass die HF auf die Massefläche 
überspringt? Doofe Frage, ich weis. Ist mein erstes Projekt in der 
Richtung. Und die machen ja bekanntlich auch die meisten Probleme :)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ben schrieb:
> ---
> http://www.circuitstoday.com/single-chip-fm-radio-circuit
> ---

Philips empfiehlt im Datenblatt Fig.1 den Drehko einseitig auf Masse zu 
legen, und das solltest du mit der Kapadiode auch tun:

      TDA7000
|           Pin6           |
-------------o--------------
             |
             o--------
             |       |
         1n ---      |
            ---      S|
Utun         |       S| Spule
o-|===|------o       S|
   22k-100k  |       |
            ===      |
    Varicap / \      |
            ---      |
GND          |       |
-------------o-------o-----

Etwaige parallele Cs für den richtigen Oszillatorbereich hab ich jetzt 
mal weggelassen.

Ben schrieb:
> Ich habe ein Bild beigefügt wo man
> es sehen kann: und zwar, ist es möglich dass die HF auf die Massefläche
> überspringt?

Eigentlich nicht, da du den ANT Anschluss ja recht kurz zum IC führst. 
Allerdings würde ich die Abblock-Cs alle so dicht wie möglich ans IC 
ransetzen und, wenn möglich, eine GND Fläche rund ums IC setzen, wo die 
Abblock-Cs alle direkt drauf sitzen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Die Spule geht auf Plus und von dort ist auf kurzem Weg ein 
Blockkondensator ~1nF gegen GND nötig.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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B e r n d W. schrieb:
> Die Spule geht auf Plus und von dort ist auf kurzem Weg ein
> Blockkondensator ~1nF gegen GND nötig.

Oh mann, jetzt sehe ich es auch. Sorry für die Fehlinfo - das hat 
Philips aber auch doof gezeichnet.

von Georg A. (georga)


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> Wenn ich mal für 1 Sekunde einen Sender höre dann nur sehr sehr
> leise und mit starkem Echo.

Das mit dem "sehr leise" ist auch meine Erfahrung von vor 20 Jahren, wie 
ich mal versucht habe, damit einen UKW-Radio zu basteln. Das Rauschen 
war viel lauter... Habe dann ein altes UKW-Modul mit ZF-Ausgang und 
einen alten ZF-Demodulator aus einem Fernseher zusammengefrickelt, war 
sehr empfindlich und klang auch noch gut...

von Ben (Gast)


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Hallo,
erst einmal vielen Dank für die Tipps, weiß das sehr zu schätzen!
Habe jetzt durch ewiges rumexperimentieren an der Spule im Schwingkreis 
einen Sender verhältnismäßig stabil reinbekommen.
Der Klang ist allerdings nicht optimal gelinde gesagt. Immer noch mit 
viel Rauschen unterlegt, leise und bei der Sendersuche gibt es laute 
Knirsch- u. Pfeifgeräusche.

Für einen Radiowecker natürlich denkbar ungeeignet. Nun bin ich bei 
oppermann-electronic über die Tuner Module gestoßen, genauer, über ein 
komplettes Empfangsteil vom Typ ELS 12 für knapp EUR 6,- ist dann zwar 
nicht mehr alles selbstgemacht aber es schont die Nerven wenn man 
morgens von Musik und nicht von lautem Knirschen geweckt wird :)

Hab interessante Erfahrungen mit diesem ersten Radioprojekt sammeln 
können.

von herbert (Gast)


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Schau mal nach "TDA7000" hier im Forum da gibt es schon Infos und 
Beschaltungsvarianten des Oszillators.

von maikh (Gast)


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Hast du das ESl12 Modul schn da ?
Aus dem Polin-text würde ich interpretieren, dass dort nur das 10,7MHz 
ZF Signal rauskommt. Dann kannst du ja den FM Demodulator doch noch 
selber bauen ;) (so ala SA676 o.ä.)
Alternativ gab es mal bei Pollin Temic / telefnken Module des Typs 1890.
die waren per Steuerspannung abstimbar und lieferten das Multiplex NF 
Signal direkt raus. Hab ich damals während des Studiums mal eine PLL 
drum gebaut und waren recht hochwertig.

vg

Maik

von Ingo D. (ingo2011)


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Hallo ,

irgendwie habe ich  das Gefühl das der TO hier mehr Wert
auf den Empfang von Diensten unterhalb 88,5 MHz legt ;-)
Die normalen Rundfunksender kann man mit dem TDA , zumindest wenn man 
die
App-Note von Phillips verwendet, sehr gut empfangen.
Schmalband FM hingegen geht so nicht vernünftig. Der Hub ist zu gering 
und die Oszillatorkonstanz nicht gut genug. Es gibt da sogar von 
Phillips
eine App-Note (AN193) drüber

http://cisarsavona.altervista.org/F1VJT%20sito%20RF/TDA7000-(RX%20FM).pdf

Den Original-Phillips link finde ich jetzt nicht auf die schnelle.
Ich habe damals da auch ein paar Versuche gemacht, wie gesagt der den 
Aufwand den man da treiben muss lohnt nicht. Da kann man dann gleich ein
einfachen Empfänger mit Quarzfilter selber bauen ...

Gruß
Ingo / DH1AAD

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