Hallo. Ich habe ein Kondensatormikrofon mit XLR Anschluss (Behringer ECM-8000). Da mein PC weder nen XLR Anschluss, noch ne 48V Phantomspeisung hat und externe Soundkarten, die das können erst bei 100€ beginnen möchte ich mir selber nen Pre-Amp mit Phantomspeisung bauen. Meint ihr ist das halbwegs günstig möglich? Oder anders rum: Mit welchen Kosten müsste ich ungefähr rechnen? Meine Konkreten Anforderungen währen: - Mikrofon Eingang: XLR -> Symetrisch - Audio Ausgang vom Vorverstärker: Klinke -> Unsymetrisch - Phantomspeisung: mindestens 15V, idealerweise 48V - Frequenzgang: so linear wie möglich. +-0,5dB währen für mich ok. Freue mich über eure Hilfe ;) Vielen Dank im Voraus! ;) MfG Domi
Hallo Dominik, vielleicht ist es einfacher, sich ein billiges Mischpult (Thomann) zu besorgen und dann damit in die Soundkarte zu gehen. Günstig heißt <50EUR (z.B. Behringer 802). Dann kannst Du gleich mehrere Mikrofone mischen. rgds
Kaufe dir ein billiges Mikrofon, welches an deiner jetzigen Soundkarte funktioniert. Mit dem Verstärker und der Versorgung, was du hier selber bauen möchtest, funktioniert dein hochwertiges Mikrofon nur noch so gut wie dieses billige Mikrofon, welches du z.B. in der Bucht ersteigern kannst. Oder kaufe dir die Soundkarte für 100 Euro, damit die Qualität des Mikrofons auch zur Geltung kommen kann! Sorry für diese Anmerkung, aber in hochwertigen Audioverstärkern und Mikrofonen steckt genug professionelles KnowHow, was man zu Hause in klein und billig nur in seltenen Fällen nachbauen kann. Meistens versaut man es!
Die maximale Betriebsspannung von 48V ist wohl historisch bedingt und älteren Kondensatormikrokrofen geschuldet, die nach dem NF-Prinzip arbeiten. 15V dürften für das ECM 8000 völlig ausreichen, so, wie vom Hersteller angegeben. Die einfachste und preiswerteste Möglichkeit, das Mikrofon auf unsymmetrischen Betrieb umzustellen, wäre eine kleine Modifikation im Mikrofon selbst, falls das machbar ist und auch gewünscht wird. Ich selbst habe dies bei einem älteren NEUMANN-Studiomikrofon nach Herstelleranweisung erfolgreich durchgeführt: Man trennt innerhalb des Mikrofons die Verbindung Tonader – Spannungsversorgung auf und führt letztere separat auf einen freien Pin des XLR-Verbinders. Hier werden dann die 15V eingespeist. Ausserdem legt man eine der beiden Tonadern auf Masse. Das Ganze macht natürlich nur Sinn bei kurzen Kabellängen, da ja der Vorteil der hohen Störfestigkeit symmetrischer Leitungsführung verloren geht.
Uwe Beis hat auf seiner ADC/DAC Page einige sehr schöne und rauscharme Vorverstärker: http://beis.de/Elektronik/ADDA24QS/ADDA24QS.html Du musst nur die Phantomspeisung nachrüsten. Denke daran, das die Eingangselkos dann umgekehrt gepolt werden müssen. Ich benutze den Vorgänger der jetzigen Schaltung im Studio mit 2 Sennheiser 441 als S/PDIF Konverter. Wenn also dein Rechner einen S/PDIF Eingang hat, umgehst du gleichzeitig die bescheidenen Wandler der Soundkarte.
Dominik S. schrieb: > [...]möchte ich > mir selber nen Pre-Amp mit Phantomspeisung bauen. > > Meint ihr ist das halbwegs günstig möglich? Halbwegs günstig, ja. Schau dir dazu mal den Schaltplan von diversen "guten" großen Mischpulten an. Die Preampsektion besteht meist nur aus einem OPV, zwei Transistoren als Differenzverstärker und ein bisschen passive Bauteile drumrum. Die meisten Kosten wird die Erzeugung der Betriebsspannungen verursachen. Meist benötigen die Preamps +12V, -12V und eben +48V. Vielleicht gibt es so einen Preamp auch als nicht überteuerten Bausatz? Vielleicht findest du einen Channelstrip eines guten Pultes einzeln in der Bucht? Da könnte man aber gleich das http://www.google.com/search?q=behringer+502&hl=de kaufen... mf
> Uwe Beis hat auf seiner ADC/DAC Page einige sehr schöne und rauscharme > Vorverstärker: > http://beis.de/Elektronik/ADDA24QS/ADDA24QS.html Interessante Hompage! Hochwertige Elektronik in trauter Zweisamkeit mit dem dem Kochrezept für einen leckeren Thunfischnudelauflauf ;-) http://beis.de/index.html
Matthias Sch. schrieb: > Uwe Beis hat auf seiner ADC/DAC Page einige sehr schöne und rauscharme > Vorverstärker: > http://beis.de/Elektronik/ADDA24QS/ADDA24QS.html > > Du musst nur die Phantomspeisung nachrüsten. Denke daran, das die > Eingangselkos dann umgekehrt gepolt werden müssen. > > Ich benutze den Vorgänger der jetzigen Schaltung im Studio mit 2 > Sennheiser 441 als S/PDIF Konverter. Wenn also dein Rechner einen S/PDIF > Eingang hat, umgehst du gleichzeitig die bescheidenen Wandler der > Soundkarte. Wundert mich, dass diese Vorverstärker mit den geringen Mikrophonsignalen zurechtkommen. Miktrophone haben doch deutlich weniger Spannung als ein reguläres Line-Signal z. B. von einem CD-Player oder Tuner oder so ähnlich. 2ChPre and AD24QS-P ...sind sold out!
Michael K-punkt schrieb: > Wundert mich, dass diese Vorverstärker mit den geringen > Mikrophonsignalen zurechtkommen. Die im Mikrofoneingangang verbauten INA103 sind genau für diesen Verwendungszweck entwickelt worden: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ina103.pdf
nnl schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> Wundert mich, dass diese Vorverstärker mit den geringen >> Mikrophonsignalen zurechtkommen. > > Die im Mikrofoneingangang verbauten INA103 sind genau für diesen > Verwendungszweck entwickelt worden: > > http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ina103.pdf Jaja, aber die Wandler sind doch bis auf eine Ausnahme für Line-Eingänge konzipiert. Welche Modelle haben denn den Mikrofoneingang?
Michael K-punkt schrieb: > Welche Modelle haben denn den Mikrofoneingang? z.B. der 2ChPre mit dem INA103. Als Vorverstärker auf simplen (unsymmetrischen) Linepegel braucht man natürlich nur die erste Stufe mit dem INA, das Signal zapft man dann an Pin 10 oder Pin 11 des INA ab. Dort könnte man auch die Verstärkung regeln. Der AD24QS mit den OPA2134 Verstärkern hat eine Gain Option (R3) der durch z.B. eine Drahtbrücke ersetzt werden kann. Damit hat er ca. 20dB mehr Verstärkung. Der Vorgänger des AD24QS war etwas anders, dort wurde noch ein ADC mit unsymmetrischem Eingang benutzt. Der dritte Opamp war dann der Assymmetrierer, dessen Ausgang auf den ADC ging. Für meine Overhead Mikros (am Schlagzeug) lasse ich die Brücke, für ein AKG D12A in der Bassdrum gehe ich aber zurück auf den 430 Ohm Widerstand, da der ADC sonst übersteuert. Ich habe die ganze Sache in einen leergeräumten Einbaurahmen für 3,5" Floppies eingebaut und pro Seite einen 'Mic/Line' Umschalter spendiert. Der S/PDIF Ausgang geht dann auf S/PDIF einer unserer Terratec Phase88 Audiokarten. Diese Karten haben normalerweise 8 Analoginputs, mit dem Wandler sind es dann 10. Wir haben 2 solche Karten im Rechner. Da mein Bassverstärker direkt S/PDIF hat, stecke ich den an die andere Karte und somit haben wir 20 Inputs.
Dein Problem: Einen Vorverstärker ohne Spannungsversorgung kannst du für ca. 10€ in ordentlicher Qualität aufbauen, am einfachsten z.B. mit einem SSM2019 Dazu kommt dann noch die Spannungsversorgung: Einfach +/- 15V kommen vielleicht auf 20-30€. Aber dann kommt der Hammer: 48V kosten nochmal so um die 30€. Ordentlich aufgebaut natürlich und betriebssicher, denn Du arbeitest am 230V Netz! Alternative: Viele aktuelle Mikros arbeiten schon ab 25V. Wenn Du also laut Datenblatt keine "echten" 48V brauchst, kannst du dir viel Geld sparen. Dann kannst Du aus +/- 15V 30V Phantompower basteln und gut ist. Dagegen: Ein M-Audio Fast Track Mk2 gibts ab 89€. Selberbauen wird, wenn überhaupt nicht wesentlich billiger.
Danke für eure Antworten ;) Wenn ich eure Beiträge so lese, scheint es mir sinvoller eine fertige externe Soundkarte mit XLR eingang und Phantomspeisung zu besorgen. Genau das wollte ich zwar aus Kostengründen nicht, aber wenn man für DIY auch fast so viel Geld ausgeben muss, lohnt sich selber bauen nicht wirklich. Zumindest nicht für mich, denn mir währe es rein um das Kostenersparnis gegangen. MfG Domi
ssm2019 schrieb: > Aber dann kommt der Hammer: 48V kosten nochmal so > um die 30€. Ordentlich aufgebaut natürlich und betriebssicher, denn Du > arbeitest am 230V Netz! Das Mikrofon benötigt aber nur wenige mA. Was spricht denn gegen einen simplen Aufwärtswandler mit MC34063 (+ externem Transistor) oder z.B. LM2577T-ADJ und zusätzlich guter Filterung mittels LC-Glied(ern)?
Dagegen spricht der Kosten-Aufwand. Lohnt sich einfach nicht, selbst zu bauen.
Volta schrieb: > Das Mikrofon benötigt aber nur wenige mA. Was spricht denn gegen einen > simplen Aufwärtswandler mit MC34063 (+ externem Transistor) oder z.B. > LM2577T-ADJ und zusätzlich guter Filterung mittels LC-Glied(ern)? Man muss sich da schon sehr gut auskennen, um bei den niedrigen Mikrofonpegeln keine Störungen einzukoppeln. Gruss Harald
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