Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Parallelschaltung zweier Trafos


von BoB (Gast)


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Hallo Leute,

ganz kurz und knapp bitte - keine "sinnfreien" Posts über das Tragen von 
Sicherheitschuhen bei der Arbeit etc. und ja - ich bin, zumindest laut 
IHK,  anerkannter Elektroniker - ich bin mir aller Gefahren bewusst, auf 
die ich mich einlasse.

Kann ich zwei Trafos, 1x230Vpri 1x30Vsek, (280VA, identische Typen) 
primär in Serie, sekundär parallel schalten um (theor.) 15V (2x 280VA) 
zu erhalten?

Wenn ja, wie ist das anzustellen?
Prim in Reihe, klar...aber sek.?
parallel und dann GL oder jede "Phase" einzeln GL und dann parallel?

Ich möchte bewusst auf SNTs etc. verzichten.

Vllt. kann mir jemand mal nen Tipp geben

Gruß
BoB

von Suchfunktionbenutzer (Gast)


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von Martin (Gast)


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Primär 115V statt 230V pro Trafo und Du willst die gleiche Leistung pro 
Trafo Übertragen, also doppelter Primärstrom. Dafür ist Dein Trafo aber 
sicherlich nicht ausgelegt...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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BoB schrieb:
> Kann ich zwei Trafos, 1x230Vpri 1x30Vsek, (280VA, identische Typen)
> primär in Serie, sekundär parallel schalten um (theor.) 15V (2x 280VA)
> zu erhalten?

Wenn du die Trafo primär in Serie schaltest, fliesst ja primär auch nur 
noch der halbe Strom, sprich 140VA pro Transformator. Damit kommst du 
sekundär zwar auf deine 15 Volt, aber eben auch nur auf 140VA pro Trafo. 
Wenn du die sekundär (absolut gleiche Trafos vorausgesetzt) dann 
phasenrichtig parallel schaltest, sinds also 15 Volt, 280VA.

von oszi40 (Gast)


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BoB schrieb:
> primär in Serie, sekundär parallel schalten um (theor.) 15V (2x 280VA)
> zu erhalten?

Wenn nur die HALBE Spannung rein geht, kann nicht 2x die VOLLE Leistung 
rauskommen. http://de.wikipedia.org/wiki/Energieerhaltungssatz

von Udo S. (urschmitt)


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oszi40 schrieb:
> Wenn nur die HALBE Spannung rein geht, kann nicht 2x die VOLLE Leistung
> rauskommen.

Ganz so einfach ist es nicht. Primär fliesst (abgesehen von den 
Trafoverlusten) der transformierte Strom der auf der Sekundärseite 
gezogen wird.
Also wird man auf jeden Fall mehr als die halbe Leistung ziehen können.
ABER! Die Primärwicklung ist für den Nennstrom bei 230V 280VA bemessen. 
Bei höherer Strombelastung werden auch die ohmschen Verluste der 
Primärwicklung größer. Da Trafos heutzutage nicht überdimensioniert 
sind, dürfte bei 60 - 70% der angegebenen Leistung Schluss sein.
Beser einen passenden (Ringkern)Trafo benutzen, die kosten doch 
heutzutage nicht mehr die Welt.

von amateur (Gast)


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Dein Unterfangen bringt Dir nur die Nachteile der Transformatorbaukunst.
Zum Einen: Halbe Spannung - Halbe Leistung - aber nur theoretisch.
In dieser "Betriebsart" machen sich nämlich alle Toleranzen eines 
Trafos, besonders stark, bemerkbar.
Dazu ein einfaches Bild:
Trafo 1 ist der Vorwiderstand (Komplex aber faktisch) von Trafo 2.
Extrem: Trafo Nummer eins ist sekundär offen. Versuche jetzt mal aus 
Trafo Nummer zwei ordentlich Leistung herauszuholen.

Das Toleranzproblem geht über die vier Wicklungen, vier unterschiedliche 
Drahtquerschnitte plus unterschiedlicher, magnetischer Leitfähigkeit der 
zwei beteiligten Kerne. Und und und.

Nur mit der Sättigung wirst Du wahrscheinlich keine Probleme haben.

von Uwe S. (regionalligator)


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Toleranzen sind da weniger das Problem. Vielmehr erhält man die 
Ausgangsleistung eines Trafos, abzüglich der ohmschen Verluste des 
zweiten Trafos. OK, Eisenverluste sinken dafür bei beiden Trafos etwas.

Eine höhere Leistung als die eines Trafos ist dabei nie möglich. 
Zumindest nicht, solange man die Nennströme aller Wicklungen beachtet.

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