Hallo, ein paar die meine Threads gelesen haben dürften mich noch kennen. Ich habe eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Syteme erfolgreich abgeschlossen. Danach war ich drei Semester lang an einer FH eingeschrieben. Leider - oder vielleicht auch zum Glück - ließ ich mich vom geraden Weg abbringen und fiel in zwei Motivationstiefs. Eines davon am Ende des ersten Semesters. Es führte dazu, dass ich nicht gelernt habe und somit auch keine Klausuren bestand. Die Hochschul-Labore (an einigen HS' Praktika genannt)konnte ich alle ohne große Probleme bestehen. Dies führte unweigerlich dazu, dass ich mich im zweiten Semester auf die Klausuren des ersten konzentrieren musste. Mit relativ großem Erfolg. Vier Klausuren hatte ich zu schreiben, davon bereitete ich mich auf 3 selbstständig vor (da Vorlesungen nur einmal jährlich im WS) und bestand alle drei. Mathematik 1 und E-Technik 1 mit 3,3 (immerhin !!) und Informatik 1 (C-"Grundlagen"..) mit 1,0. Hätte ich mich auf die anderen beiden Klausuren genauso vorbereitet wie auf Informatik, hätten die auch anders ausgesehen, dort geriet ich leider während der Vorbereitung in Zeitmangel. (Prokrastination lässt grüßen) Im zweiten Semester machte ich also nur die Labore und die drei von vier Klausuren aus dem ersten Semester. Im dritten hätte ich dann die Klausuren aus dem zweiten Semester machen sollen und die fehlende aus dem ersten. Es folgte Motivationstief Nr. 2. Habe dann keine Klasuren mehr gemacht und mich auf Elektronikerstellen beworben. Einige VG gehabt und letzendlich bei einer sehr, sehr kleinen GmbH (<4 MA) hängengeblieben, da diese die interessanteste Stelle zu bieten hatte. C Programmierung, "Elektronikentwicklung" (Bauteilauswahl, Schaltplan und Layout in Eagle) Einarbeitung in Altium Designer hätte folgen sollen, da von großem Kunden gewünscht. Anfangs war Homeoffice kein Problem, da ich noch in die Nähe ziehen musste. Wer hat schon Bock 4 Stunden am Tag im Auto zu verbringen? Also an und für sich garnicht mal so schlecht. Doch leider war die Firma finanziell sehr von den Kunden abhängig und wenn diese nicht zahlten konnte mein Chef auch die MA nicht mehr bezahlen und mir wurde gekündigt. Außerdem konnte ich auch nicht in der gewünschten Geschwindigkeit arbeiten, denn die ganze Elektronikentwicklung war ja im Grunde Neuland für mich. Und eine Einarbeitung in einer solchen kleinen Firma kann man sich abschminken. Nach kurzzeitiger Arbeitslosigkeit (< 3 Monate) fand ich eine Stelle bei einem Mittelständler in der Produktion (Reparaturen, Fertigungsanweisungen erstellen, etc. ...) die auch finanziell attraktiver ist als die erste Stelle. Ich bin jetzt 28 Jahre alt. Allerdings kanns das ja auch noch nicht gewesen sein. Kann mir irgendjemand Tipps geben, was ich noch machen könnte etc.?? Man liest immer davon dass alte Ingenieure nicht gewollt sind. Bei uns in der Entwicklung haben wir einen "alten Hasen", von dem man auch wirklich viel lernen kann. Bin ich Dummschwätzern aufgesessen, und war bzw. ist meine Angst unbegründet als Ingenieur irgendwann auf dem Abstellgleis zu landen? Vielen Dank fürs Lesen!
EGS_TI schrieb: > Ich bin jetzt 28 Jahre alt. Allerdings kanns das ja auch noch nicht > gewesen sein. Na ja, Studium muss man halt zu Ende machen. Was sollte man dir da denn noch zumuten oder raten? Techniker oder Meister machen ist auch mit viel Lernen über Jahre verbunden. > Kann mir irgendjemand Tipps geben, was ich noch machen könnte etc.?? Weiter studieren und den Abschluss machen vielleicht? Oder willste das Studium hin schmeißen? Dann kann man sich ja nur noch in Kursen weiter bilden, hat aber dann keinen Angebertitel mit dem man protzen kann. Folge: man bekommt auch nicht die Tätigkeiten und Gehälter angeboten die für Ingenieure usus sind. > Man liest immer davon dass alte Ingenieure nicht gewollt sind. Daran wird sich auch nicht viel ändern, weil die zwar Erfahren, aber eben nicht so fügsam, manipulierbar und teuer sind, was aber begründet ist (u.a. wegen der Erfahrung). > Bei uns > in der Entwicklung haben wir einen "alten Hasen", von dem man auch > wirklich viel lernen kann. Einer der Vorzüge, aber Arbeitgeber schauen mehr auf den direkt sichtbaren Kosten-Nutzen-Effekt. > Bin ich Dummschwätzern aufgesessen, und war bzw. ist meine Angst > unbegründet als Ingenieur irgendwann auf dem Abstellgleis zu landen? Zunächst muss man ja erst mal Ingenieur werden, dann kann man sich Sorgen um die Zukunft machen. Da kann noch viel passieren. Übrigens werden nicht nur alte Ingenieure aufs Abstellgleis geschoben, sondern fast alle Alte. Wenns nach der Wirtschaft ginge, müsste es schon eine Rente ab 30 geben, schon um die ganzen Burn-out-Kandidaten los zu werden. Da ist eine Hartz 4-Karriere bis 67 viel wahrscheinlicher.
Du kannst jetzt natürlich versuchen, mit Techniker oder ähnliches weiterzumachen, aber die Ursache liegt womöglich an einer ganz anderen Stelle: EGS_TI schrieb: > Prokrastination Damit hast du schon einmal das richtige Stichwort genannt. Was du nicht weißt, oder dir nicht eingestehen willst ist die Tatsache, dass es sich dabei um eine ernstzunehmende, psychische Störung handelt. Sie ist aber wohl in vielen Fällen recht gut behandelbar. Mein Rat ist also: Such dir professionelle Hilfe und lass das untersuchen. Ein Beratungsgespräch kann jedenfalls nicht schaden und wenn dann doch nur festgestellt wird, dass dein Problem lediglich normale "Faulheit" ist, dann weißt du wenigstens, wo du stehst. Wenn es aber wirklich ein behandelbarer Zustand ist, kann man etwas dagegen tun. Und wenn eine Therapie Erfolg bringt, kannst du wenigstens wieder über ein Studium nachdenken. Denn an Intelligenz scheint es dir ja nicht zu mangeln. Nur aufgrund falschen Stolzes würde ich an deiner Stelle diese Chance nicht verstreichen lassen.
Hi, danke für eure Antworten. Naja, das mit Prokrastination würde ich als ganz normal bezeichnen. Wie bei jedem halt. Wenn man ein festes Ziel hat und dieses auch motiviert verfolgt (wie z.B. bei der Vorbereitung auf die Informatik-Klausur), ist das schon machbar. Die Klausur war für mich persönlich auch sehr interessant, da ich nebenher als Hiwi an der HS gearbeitet und dort eine Mikrocontroller-Software in C geschrieben habe, wobei ich auch schon entsprechende Vorkenntnisse hatte, ansonsten hätte ich das wohl nicht machen können. Aber auch diese Tätigkeit ist bei meinen Bewerbungen denke ich gut angekommen, gerade bei der "Entwickler"-Stelle. Naja, wo war ich nochmal.. Diese Motivationstiefs sind tatsächlich durch "Negativmeldungen" hier entstanden. @Mine Fields Ist mein Alter nicht schon zu alt? Ich hätte beispielsweise auch Interesse als Werksstudent zu arbeiten, aber hat man in dem Alter überhaupt eine Chance?
Axel schrieb: > Als Absolvent hat man ohne Beziehungen kaum eine Chance. Der > Arbeitsmarkt ist überflutet von erfahrenen Ingenieuren, fast überall > wird Personal abgebaut. Die Firmen haben es leider nicht nötig, Anfänger > einzustellen und einzuarbeiten. Es wird nur gejammert, man fände keine > Bewerber die zu 99.99% auf die Stelle passen. Da lässt man die Stelle > lieber unbesetzt. Hier schon wieder sowas negatives...
EGS_TI schrieb: > überhaupt eine Chance? Eine Chance ist eigentlich immer vorhanden wie im Lotto. Wie die Chancen aber tatsächlich im Vergleich aussehen kann man nicht sagen. Das hängt von zu vielen Kriterien ab (z.B. der Region, Stellenangeboten, Mitbewerbern, Wirtschaftslage, Gesundheit etc. pp.). Wichtig bzw. günstig ist eine Kontinuität im Lebenslauf. Entstehen größere Lücken, wirds schwieriger, teilweise stürzt man ganz ab und bekommt nie wieder Anschluß. Man wird dann nur noch stigmatisiert. schlerkes schrieb im Beitrag #2922941: > Red keinen Blech. Bekommste Schiss? Ich schreibe wenigstens aus Erfahrung. Was kannst du bieten?
Ich würde auch soweit gehen und bei Unternehmen in meiner Nähe anrufen und nachfragen. Es stellt sich mir die Frage, ob das denen positiv auffalen würde, oder ob man die damit nerven würde und seine Chancen sogar noch verringern würde. Eigeninitiative und eine gewisse kommunikative Stärke würde ein solches Vorgehen ja bezeugen.
Hätte auch gesagt, evtl. Meister oder Techniker probieren.
Beim Techniker sind mir zuviele Schnarchnasen in den Klassen, wenn ich jetzt so sehen muss, wer jetzt aus meiner Berufsschulklasse alles den Techniker macht. Da wird echt jeder genommen. Die konnten nicht mal einen Port am Mikrocontroller als Ein- bzw. Ausgang konfigurieren...
EGS_TI schrieb: > Die konnten nicht mal > einen Port am Mikrocontroller als Ein- bzw. Ausgang konfigurieren... Na sowas pöses... Wir brauchen mehr Portkonfigurierer!!! ;-)
EGS_TI schrieb: > Bin ich Dummschwätzern aufgesessen, und war bzw. ist meine Angst > unbegründet als Ingenieur irgendwann auf dem Abstellgleis zu landen? Ings müssen permanent auf dem Stand der Technik bleiben, sonst werden sie nutzlos. Das kostet eben auch Eigeninitiative und ggf. Freizeit. Die "Faultiere" ruhen sich auf ihrem Diplom aus und Jammern dann irgendwann das Forum voll, weil sie keiner mehr haben will. EGS_TI schrieb: > Beim Techniker sind mir zuviele Schnarchnasen in den Klassen, wenn ich > jetzt so sehen muss, wer jetzt aus meiner Berufsschulklasse alles den > Techniker macht. Da wird echt jeder genommen. Die konnten nicht mal > einen Port am Mikrocontroller als Ein- bzw. Ausgang konfigurieren... Glashaus? Techniker ist das einzige wirklich sinnvolle, was dir bleibt. Am besten in Vollzeit und dann kannst du ja versuchen einen richtig guten Abschluss zu machen.
Ne, wenn dann was richtiges glaub ich.
Auf dicke Hose machen, das Ing-Studium nicht schaffen, nur Ausreden suchen und dann noch alle Techniker-Schüler in einen Topf werfen und sich selbst für was besseres halten.... Wenn du was richtige machen willst: Feg die Werkstatt manN! ;)
EGS_TI schrieb: > THC_SIDO schrieb: >> Ing-Studium nicht schaffen > > Geh nochmal richtig lesen üben... ZWINKER Weißt du wieviele Techniker mit mir das Studium angefangen haben? Und das bestimmt nicht aus Spaß.
Und nochwas. Hab mal einen "Techniker" in meinem Ausbildungsbetrieb miterlebt, als er seine Technikerarbeit bei uns machen sollte. Die Entwicklung hat hinter seinem Rücken über ihn geschimpft... Soll nicht heißen alle Techniker sind Banane, aber dort treffen sich doch recht viele Facharbeiter an, die zu Ausbildungszeiten schon keinen Bock hatten und jetzt bestimmt nicht viel mehr davon haben. Die haben halt keinen Bock zu arbeiten und 2 Jahre Schule sind dann ja schon ne nette Abwechslung, bis man merkt, dass man dort ja auch was lernen muss. Soviel ich weiß braucht man einen bestimmten Notenschnitt um dort ins nächste Halbjahr zu kommen, oder wie auch immer. Habe auch von Hochmotivierten Technikerklassen gehört. Aber rate mal wo. An meiner HS, von einem Techniker der jetzt grad noch seinen Master an den Bachelor dranhängt.
EGS_TI schrieb: > Habe auch von Hochmotivierten Technikerklassen gehört. Aber rate mal wo. > An meiner HS, von einem Techniker der jetzt grad noch seinen Master an > den Bachelor dranhängt. Und wenn er fertig ist und noch nicht gestorben ist, ist er wahrscheinlich schon kurz vor der Rente. Aus der Sicht der Unternehmen auf jeden Fall. EGS_TI schrieb: > Hab mal einen "Techniker" in meinem Ausbildungsbetrieb miterlebt, als er > seine Technikerarbeit bei uns machen sollte. > Die Entwicklung hat hinter seinem Rücken über ihn geschimpft... Nicht gelacht? Das hätte ich eher erwartet von der sozialen Inkompetenz die ihr da hattet. Ich weiß eh nicht was es an einem Schaltwerk mit ein bisschen boolsche Algebra zu schimpfen gibt? Wenn der Prof nicht so ein Vollpfosten war das zu vermitteln sollte das doch jeder leicht verstehen. EGS_TI schrieb: > Die haben halt keinen Bock zu arbeiten... Ne, die hatten keinen Bock mit euch zu konkurrieren bei ein Drittel weniger Kohle. Techniker werden von den Ings. doch nur ausgenutzt. EGS_TI schrieb: > Soviel ich weiß braucht man einen bestimmten Notenschnitt um dort ins > nächste Halbjahr zu kommen, oder wie auch immer. Na, sitzen bleiben kann man da auch und wenn du einen Koffer nach dem nächsten schreibst, macht weiter machen ja auch keinen Sinn. Auf dem Arbeitsmarkt wird man so nicht mal den Abglanz einer Chance haben.
EGS_TI schrieb: > Naja, das mit Prokrastination würde ich als ganz normal bezeichnen. Wie > bei jedem halt. Ja, es ist normal, in dem Sinne, dass nach einigen Studien wohl 70% der Studenten betroffen sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass man unbedingt zu den 70% gehören muss oder nichts an der Situation verbessern kann! Wenn man ein Studium deshalb abbricht, ist es jedenfalls schlimm genug, um etwas dagegen zu unternehmen. Und wie gesagt, eine Beratung tut kein bisschen weh. Wenn sich herausstellt, dass alles in Ordnung ist, ist es doch umso besser. EGS_TI schrieb: > Ist mein Alter nicht schon zu alt? Ich hätte beispielsweise auch > Interesse als Werksstudent zu arbeiten, aber hat man in dem Alter > überhaupt eine Chance? Das biologische Alter ist meistens kein Ausschlussgrund. Das geistige Alter umso mehr. Sprich: Wer die passende Lernbereitschaft zeigt, wird eine Chance haben. Aber bedenke: Chance heißt nicht Garantie. Aber wenn du in einem "normalen" Studium schon gescheitert bist, wirst du in einem Studium mit noch weniger Freizeit wohl kaum durchkommen.
Mine Fields schrieb: > Aber wenn > du in einem "normalen" Studium schon gescheitert bist, wirst du in einem > Studium mit noch weniger Freizeit wohl kaum durchkommen. Wie meinst du das? Weil ich als Werksstudent arbeiten möchte? Ich war früher schon seit dem ersten Semester Hiwi an der HS. Im ersten 10 Stunden in der Woche und ab dem zweiten 20 h in der Woche.
EGS_TI schrieb: > Mine Fields schrieb: >> Aber wenn >> du in einem "normalen" Studium schon gescheitert bist, wirst du in einem >> Studium mit noch weniger Freizeit wohl kaum durchkommen. > > Wie meinst du das? Weil ich als Werksstudent arbeiten möchte? > Ich war früher schon seit dem ersten Semester Hiwi an der HS. > Im ersten 10 Stunden in der Woche und ab dem zweiten 20 h in der Woche. Ja gut, es war auch sehr flexibel. Entweder war ich im Labor an der HS oder wenn ich nichts mit dem Oszi messen musste, arbeitete ich von Zuhause aus.
Mine Fields schrieb: > Wer die passende Lernbereitschaft zeigt, Definiere das mal, wie das praktisch aussehen soll?
Michael S. schrieb: > Definiere das mal, wie das praktisch aussehen soll? In diesem Fall geht es ja darum, dass man erhebliche Einschnitte seiner Freizeit in Kauf nimmt, um das Studium und des Jobs zu bewältigen. Das ist eine Doppelbelastung, die man nicht einfach so nebenbei erledigt, schließlich decken sich die Anforderungen des Studiums und der Werksstudententätigkeit wahrscheinlich nur in sehr geringen Umfang, ganz besonders in den ersten Semestern. Außerhalb eines Studiums würde es eher um die Bereitschaft gehen, sich außerhalb der Arbeitszeiten weiterzubilden und sich über Trends auf dem laufenden zu halten.
Mine Fields schrieb: > Außerhalb eines Studiums würde es eher um die Bereitschaft gehen, sich > außerhalb der Arbeitszeiten weiterzubilden und sich über Trends auf dem > laufenden zu halten. Familie wird sich sicherlich bedanken. "Wir kennen unseren Vater eigentlich nicht so richtig."
EGS_TI schrieb: > Ich bin jetzt 28 Jahre alt. Allerdings kanns das ja auch noch nicht > gewesen sein. Bist du eine Frau? Such dir einen Versorger, lass dich heiraten, schwängern und finanziell aushalten. Wenn das Geld nicht reicht lass dich wieder scheiden. Du bist ein Mann? Tja, ähm, ja, also, manchmal ist man Hund, manchmal ist man Baum. Eventuell stellt sich gerade deine erste Midlife-Crisis ein, gerade wenn ich "Das kann es doch noch nicht gewesen sein!" lese habe ich immer den Verdacht. > Kann mir irgendjemand Tipps geben, was ich noch machen könnte etc.?? Wie wäre es mit Studium zu Ende bringen? Du bist 28, da gibt es sogar noch Bafög. Es sei denn, du hast deinen Prüfungsanspruch in dem studierten Fach verloren, dann kannst du diesen Studiengang nie wieder studieren. > Man liest immer davon dass alte Ingenieure nicht gewollt sind. Nur weil sie nicht mehr so naiv sind und sie wissen was sie wert sind, sie sich also nicht so einfach für "schlecht bezahlte Top-Jobs" gewinnen lassen. Von jungen Leuten kann man das eher weniger behaupten, die kann man auch noch "formen". > Bei uns > in der Entwicklung haben wir einen "alten Hasen", von dem man auch > wirklich viel lernen kann. Siehste! > Bin ich Dummschwätzern aufgesessen, und war bzw. ist meine Angst > unbegründet als Ingenieur irgendwann auf dem Abstellgleis zu landen? Ja und ja. Passieren kann das immer noch wenn du Ingenieur geworden bist, aber das passiert dir auch anderswo wenn du kein Ingenieur bist. Apropos Dummschwätzer: Lass dir nicht einreden du bist mit 28 zu alt für ein Studium! Ich würde auf Qualifikation setzen, nicht nur hoffen es wird schon irgendwie, denn Qualifikation (und Wissen) schadet nie.
Michael S. schrieb: > Wichtig bzw. günstig > ist eine Kontinuität im Lebenslauf. Schmarn! Das ist regelmäßig nur in erzkonservativen Unternehmen der Fall. Bewirb dich zum Beispiel mal bei Google, denen ist es scheißegal, was du von Geburt bis heute gemacht oder was du für Urkunden/Zettel/Zertifikate (typisch deutsch) vorzulegen hast. Die nehmen dich sowieso fachlich auseinander, ganz egal als was für ein Hecht du dich beworben hast. Ich habe selber eine 180°-Wende im Lebenslauf. Das bring ich in Bewerbungen anscheinend so gut rüber, dass das jedes Mal Thema in den Vorstellungsgesprächen ist und man dann immer wieder staunt, wie ich das hinbekommen habe. Lücken, Knicke, etc. im Lebenslauf muss man nur richtig verkaufen, ich finde man sollte sich keinesfalls dafür schämen. Wer weiß denn schon als 16jähriger, was er bis zur Rente tun wird? Wer das von einem Schulabgänger erwartet hat nicht alle Tassen im Schrank und bei solchen Erwartungshaltungen möchte ich ehrlich gesagt gar nicht dort arbeiten. Im Sommer habe ich einen knapp 40er Anwalt kennengelernt, der nach der Realschule auf drängen seiner Eltern eine Lehre im Holzbereich gemacht hat. Er hat da sogar einen Techniker in dem Bereich. Dennoch hat er kurz vor der 30 mit einem Jura-Studium angefangen, weil er das schon immer wollte. Er hat einen Top-Staatsexamen gemacht, kann sich damit seine Arbeitgeber beliebig raussuchen und muss nicht in seiner eigenen Mini-Kanzlei arbeiten, weil man schlechte Anwälte nirgends anstellt. Was ich allerdings ergänze: Sein zweites Leben sollte man mit dem nötigen Drive angehen und durchziehen, sonst gerät man immer wieder in Argumentationsprobleme. Also mit 35 anfangen endlich den Traumjob studieren und dann nur mit 4,0 abschließen kann man gleich sein lassen.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Mine Fields schrieb: > >> Außerhalb eines Studiums würde es eher um die Bereitschaft gehen, sich >> außerhalb der Arbeitszeiten weiterzubilden und sich über Trends auf dem >> laufenden zu halten. > > Familie wird sich sicherlich bedanken. "Wir kennen unseren Vater > eigentlich nicht so richtig." Was spricht denn dagegen, wenn man sich abends, wenn die Kinder im Bett sind, eine Fachzeitschrift oder ein Fachbuch liest, anstatt vor dem Fernseher zu vegitieren? Oder vielleicht auch mal die Eval-Version eines interessanten Tools zu installieren um damit einfach mal ein bisschen herumzuspielen? Oder was spricht dagegen, ab und an mal einen Sprach- oder EDV-Kurs zu besuchen? Oder einen Urlaubstag für einen Messebesuch zu opfern? Weiterbildung heißt ja nicht gleich, sofort in ein Fernstudium mit 20 Stunden wöchentlichen Arbeitsaufwand einzusteigen. Und es muss ja auch nicht zwingend direkt arbeitsbezogen sein. Gut, mir ist schon klar, dass man mit solchen Extremen arbeiten muss, um sich effektive Ausreden einreden zu können, um mit dem eigenen Versagen umgehen zu können. Aber solche Leute habe ich mit meiner Aussage auch gar nicht angesprochen.
Mine Fields schrieb: > Was spricht denn dagegen, wenn man sich abends, wenn die Kinder im Bett > sind, eine Fachzeitschrift oder ein Fachbuch liest, anstatt vor dem > Fernseher zu vegitieren? Oder vielleicht auch mal die Eval-Version eines > interessanten Tools zu installieren um damit einfach mal ein bisschen > herumzuspielen? Nichts. So machte ich das auch. Selbst im Augenblick und ausgebootet handhabe ich es noch so. Am Wochenende arbeitete ich mit meiner Software zu Hause an kniffeligen Dingen weiter. Gedankt hat es indessen niemand.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Am Wochenende arbeitete ich mit meiner Software zu Hause an kniffeligen > Dingen weiter. Das läuft doch eher unter Archäologie, mit deinem 8051! Wilhelm Ferkes schrieb: > Gedankt hat es indessen niemand. Irgend ein Museum wird sich schon noch melden!
genervt schrieb: > Das läuft doch eher unter Archäologie, mit deinem 8051! Nöö, die ganze Firma nutzte moderne 8051-Derivate, natürlich nicht den Standard-8051. Archäologie ist das auf gar keinen Fall.
Mal ehrlich Ferkes! Was kannst du, wovon du glaubst, es ist heutzutage gefordert?
genervt schrieb: > Mal ehrlich Ferkes! Was kannst du, wovon du glaubst, es ist heutzutage > gefordert? Genug. Was genau, geht dich nichts an.
Wilhelm Ferkes schrieb: > nichts das trifft es am besten! Selbst wenn jemand noch mit dem Oldtimer-Core rummacht, hast du drüber hinaus NICHTS zu bieten und somit steckt dich jeder Rookie in die Tasche. Könnte sogar sein, dass mancher Azubi mehr drauf hat und das Merken die Potentiellen Arbeitgeber auch!
Wilhelm Ferkes schrieb: > Gedankt hat es indessen niemand. Es ist keine Garantie für Erfolg, das sollte wohl klar sein. Wilhelm Ferkes schrieb: > Nöö, die ganze Firma nutzte moderne 8051-Derivate, natürlich nicht den > Standard-8051. Archäologie ist das auf gar keinen Fall. Solche Firmen dürften sich in Deutschland von einer Hand abzählen lassen. In allen anderen fällt das tatsächlich unter Archäologie. Die Tatsache, dass du dagegen diskutierst, zeigt wohl eindeutig, dass du nicht wirklich weißt, was heutzutage gefordert ist. Wilhelm Ferkes schrieb: > Genug. Was genau, geht dich nichts an. Nur was du glaubst und was die Firmen tatsächlich wollen geht ganz offensichtlich sehr sehr weit auseinander.
Mine Fields schrieb: > In allen anderen fällt das tatsächlich unter Archäologie. Hmmm, es leben da Firmen wie SiLabs anscheinend aber noch gut. ;-)
Wilhelm Ferkes schrieb: > Hmmm, es leben da Firmen wie SiLabs anscheinend aber noch gut. ;-) Ja, deswegen haben sie ja auch eine ganze Reihe Cortex M3 und M4 herausgebracht. Davon abgesehen: Das bisschen Software im 8-Bitter wird heutzutage mal schnell vom Hardwareentwickler mitgemacht, dafür braucht man keinen Spezialisten. Programmieren kann heutzutage jeder, der von der Schule kommt. Wenn man mit nichts anderem punkten kann, sieht es sehr, sehr schwarz aus.
Mine Fields schrieb: > Wenn man mit nichts anderem punkten kann, sieht es sehr, sehr > schwarz aus. Aber dann immer schön auf das Alter schieben!
Michael S. schrieb: > genervt schrieb: >> Aber dann immer schön auf das Alter schieben! > > Vor allem, von Arbeitgeberseite. na du hast jetzt noch gefehlt
belustigt schrieb: > na du hast jetzt noch gefehlt Ne, ich bin stets gegenwärtig, wie eine schlechte Angewohnheit.
Hi, momentan denke ich gerade darüber nach, ob ein Ingenieurpädagogik Studium etwas für mich wäre. Gibt es hier Leute, die damit Erfahrung haben? Interessant wäre hier die HS Esslingen für micht. Beste Grüße ;)
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