Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Sinnvolle (Weiterbildungs-)Möglichkeiten für Studienabbrecher mit Berufsausbidlung?


von EGS_TI (Gast)


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Hallo,

ein paar die meine Threads gelesen haben dürften mich noch kennen.

Ich habe eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Syteme 
erfolgreich abgeschlossen.
Danach war ich drei Semester lang an einer FH eingeschrieben.

Leider - oder vielleicht auch zum Glück - ließ ich mich vom geraden Weg 
abbringen und fiel in zwei Motivationstiefs.

Eines davon am Ende des ersten Semesters. Es führte dazu, dass ich nicht 
gelernt habe und somit auch keine Klausuren bestand. Die 
Hochschul-Labore (an einigen HS' Praktika genannt)konnte ich alle ohne 
große Probleme bestehen.
Dies führte unweigerlich dazu, dass ich mich im zweiten Semester auf die 
Klausuren des ersten konzentrieren musste. Mit relativ großem Erfolg.
Vier Klausuren hatte ich zu schreiben, davon bereitete ich mich auf 3 
selbstständig vor (da Vorlesungen nur einmal jährlich im WS) und bestand 
alle drei. Mathematik 1 und E-Technik 1 mit 3,3 (immerhin !!) und 
Informatik 1 (C-"Grundlagen"..) mit 1,0.
Hätte ich mich auf die anderen beiden Klausuren genauso vorbereitet wie 
auf Informatik, hätten die auch anders ausgesehen, dort geriet ich 
leider während der Vorbereitung in Zeitmangel. (Prokrastination lässt 
grüßen)

Im zweiten Semester machte ich also nur die Labore und die drei von vier 
Klausuren aus dem ersten Semester.

Im dritten hätte ich dann die Klausuren aus dem zweiten Semester machen 
sollen und die fehlende aus dem ersten.

Es folgte Motivationstief Nr. 2. Habe dann keine Klasuren mehr gemacht 
und mich auf Elektronikerstellen beworben.

Einige VG gehabt und letzendlich bei einer sehr, sehr kleinen GmbH (<4 
MA) hängengeblieben, da diese die interessanteste Stelle zu bieten 
hatte.
C Programmierung, "Elektronikentwicklung" (Bauteilauswahl, Schaltplan 
und Layout in Eagle) Einarbeitung in Altium Designer hätte folgen 
sollen, da von großem Kunden gewünscht. Anfangs war Homeoffice kein 
Problem, da ich noch in die Nähe ziehen musste. Wer hat schon Bock 4 
Stunden am Tag im Auto zu verbringen?
Also an und für sich garnicht mal so schlecht. Doch leider war die Firma 
finanziell sehr von den Kunden abhängig und wenn diese nicht zahlten 
konnte mein Chef auch die MA nicht mehr bezahlen und mir wurde 
gekündigt. Außerdem konnte ich auch nicht in der gewünschten 
Geschwindigkeit arbeiten, denn die ganze Elektronikentwicklung war ja im 
Grunde Neuland für mich. Und eine Einarbeitung in einer solchen kleinen 
Firma kann man sich abschminken.

Nach kurzzeitiger Arbeitslosigkeit (< 3 Monate) fand ich eine Stelle bei 
einem Mittelständler in der Produktion (Reparaturen, 
Fertigungsanweisungen erstellen, etc. ...) die auch finanziell 
attraktiver ist als die erste Stelle.

Ich bin jetzt 28 Jahre alt. Allerdings kanns das ja auch noch nicht 
gewesen sein.

Kann mir irgendjemand Tipps geben, was ich noch machen könnte etc.??

Man liest immer davon dass alte Ingenieure nicht gewollt sind. Bei uns 
in der Entwicklung haben wir einen "alten Hasen", von dem man auch 
wirklich viel lernen kann.
Bin ich Dummschwätzern aufgesessen, und war bzw. ist meine Angst 
unbegründet als Ingenieur irgendwann auf dem Abstellgleis zu landen?

Vielen Dank fürs Lesen!

von Michael S. (technicans)


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EGS_TI schrieb:
> Ich bin jetzt 28 Jahre alt. Allerdings kanns das ja auch noch nicht
> gewesen sein.
Na ja, Studium muss man halt zu Ende machen. Was sollte man dir
da denn noch zumuten oder raten? Techniker oder Meister machen
ist auch mit viel Lernen über Jahre verbunden.
> Kann mir irgendjemand Tipps geben, was ich noch machen könnte etc.??
Weiter studieren und den Abschluss machen vielleicht?
Oder willste das Studium hin schmeißen? Dann kann man sich ja
nur noch in Kursen weiter bilden, hat aber dann keinen Angebertitel
mit dem man protzen kann. Folge: man bekommt auch nicht die Tätigkeiten
und Gehälter angeboten die für Ingenieure usus sind.
> Man liest immer davon dass alte Ingenieure nicht gewollt sind.
Daran wird sich auch nicht viel ändern, weil die zwar Erfahren,
aber eben nicht so fügsam, manipulierbar und teuer sind,
was aber begründet ist (u.a. wegen der Erfahrung).

> Bei uns
> in der Entwicklung haben wir einen "alten Hasen", von dem man auch
> wirklich viel lernen kann.
Einer der Vorzüge, aber Arbeitgeber schauen mehr auf den direkt
sichtbaren Kosten-Nutzen-Effekt.
> Bin ich Dummschwätzern aufgesessen, und war bzw. ist meine Angst
> unbegründet als Ingenieur irgendwann auf dem Abstellgleis zu landen?
Zunächst muss man ja erst mal Ingenieur werden, dann kann man sich
Sorgen um die Zukunft machen. Da kann noch viel passieren.
Übrigens werden nicht nur alte Ingenieure aufs Abstellgleis geschoben, 
sondern fast alle Alte. Wenns nach der Wirtschaft ginge, müsste es
schon eine Rente ab 30 geben, schon um die ganzen Burn-out-Kandidaten
los zu werden. Da ist eine Hartz 4-Karriere bis 67 viel 
wahrscheinlicher.

von Mine Fields (Gast)


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Du kannst jetzt natürlich versuchen, mit Techniker oder ähnliches 
weiterzumachen, aber die Ursache liegt womöglich an einer ganz anderen 
Stelle:

EGS_TI schrieb:
> Prokrastination

Damit hast du schon einmal das richtige Stichwort genannt. Was du nicht 
weißt, oder dir nicht eingestehen willst ist die Tatsache, dass es sich 
dabei um eine ernstzunehmende, psychische Störung handelt. Sie ist aber 
wohl in vielen Fällen recht gut behandelbar.

Mein Rat ist also: Such dir professionelle Hilfe und lass das 
untersuchen. Ein Beratungsgespräch kann jedenfalls nicht schaden und 
wenn dann doch nur festgestellt wird, dass dein Problem lediglich 
normale "Faulheit" ist, dann weißt du wenigstens, wo du stehst. Wenn es 
aber wirklich ein behandelbarer Zustand ist, kann man etwas dagegen tun.

Und wenn eine Therapie Erfolg bringt, kannst du wenigstens wieder über 
ein Studium nachdenken. Denn an Intelligenz scheint es dir ja nicht zu 
mangeln. Nur aufgrund falschen Stolzes würde ich an deiner Stelle diese 
Chance nicht verstreichen lassen.

von EGS_TI (Gast)


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Hi, danke für eure Antworten.

Naja, das mit Prokrastination würde ich als ganz normal bezeichnen. Wie 
bei jedem halt.
Wenn man ein festes Ziel hat und dieses auch motiviert verfolgt (wie 
z.B. bei der Vorbereitung auf die Informatik-Klausur), ist das schon 
machbar.

Die Klausur war für mich persönlich auch sehr interessant, da ich 
nebenher als Hiwi an der HS gearbeitet und dort eine 
Mikrocontroller-Software in C geschrieben habe, wobei ich auch schon 
entsprechende Vorkenntnisse hatte, ansonsten hätte ich das wohl nicht 
machen können.

Aber auch diese Tätigkeit ist bei meinen Bewerbungen denke ich gut 
angekommen, gerade bei der "Entwickler"-Stelle.

Naja, wo war ich nochmal.. Diese Motivationstiefs sind tatsächlich durch 
"Negativmeldungen" hier entstanden.

@Mine Fields
Ist mein Alter nicht schon zu alt? Ich hätte beispielsweise auch 
Interesse als Werksstudent zu arbeiten, aber hat man in dem Alter 
überhaupt eine Chance?

von EGS_TI (Gast)


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Axel schrieb:
> Als Absolvent hat man ohne Beziehungen kaum eine Chance. Der
> Arbeitsmarkt ist überflutet von erfahrenen Ingenieuren, fast überall
> wird Personal abgebaut. Die Firmen haben es leider nicht nötig, Anfänger
> einzustellen und einzuarbeiten. Es wird nur gejammert, man fände keine
> Bewerber die zu 99.99% auf die Stelle passen. Da lässt man die Stelle
> lieber unbesetzt.

Hier schon wieder sowas negatives...

von Michael S. (technicans)


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EGS_TI schrieb:
> überhaupt eine Chance?

Eine Chance ist eigentlich immer vorhanden wie im Lotto.
Wie die Chancen aber tatsächlich im Vergleich aussehen
kann man nicht sagen. Das hängt von zu vielen Kriterien
ab (z.B. der Region, Stellenangeboten, Mitbewerbern,
Wirtschaftslage, Gesundheit etc. pp.). Wichtig bzw. günstig
ist eine Kontinuität im Lebenslauf. Entstehen größere
Lücken, wirds schwieriger, teilweise stürzt man ganz ab
und bekommt nie wieder Anschluß. Man wird dann nur noch
stigmatisiert.

schlerkes schrieb im Beitrag #2922941:
> Red keinen Blech.

Bekommste Schiss?

Ich schreibe wenigstens aus Erfahrung. Was kannst du bieten?

von EGS_TI (Gast)


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Ich würde auch soweit gehen und bei Unternehmen in meiner Nähe anrufen 
und nachfragen.
Es stellt sich mir die Frage, ob das denen positiv auffalen würde, oder 
ob man die damit nerven würde und seine Chancen sogar noch verringern 
würde. Eigeninitiative und eine gewisse kommunikative Stärke würde ein 
solches Vorgehen ja bezeugen.

von WT (Gast)


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Hätte auch gesagt, evtl. Meister oder Techniker probieren.

von EGS_TI (Gast)


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Beim Techniker sind mir zuviele Schnarchnasen in den Klassen, wenn ich 
jetzt so sehen muss, wer jetzt aus meiner Berufsschulklasse alles den 
Techniker macht. Da wird echt jeder genommen. Die konnten nicht mal 
einen Port am Mikrocontroller als Ein- bzw. Ausgang konfigurieren...

von Wilhelm F. (Gast)


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EGS_TI schrieb:

> Die konnten nicht mal
> einen Port am Mikrocontroller als Ein- bzw. Ausgang konfigurieren...

Na sowas pöses...  Wir brauchen mehr Portkonfigurierer!!! ;-)

von EGS_TI (Gast)


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;P

von Ulrich S. (voodoofrei)


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EGS_TI schrieb:
> Bin ich Dummschwätzern aufgesessen, und war bzw. ist meine Angst
> unbegründet als Ingenieur irgendwann auf dem Abstellgleis zu landen?

Ings müssen permanent auf dem Stand der Technik bleiben, sonst werden 
sie nutzlos. Das kostet eben auch Eigeninitiative und ggf. Freizeit. Die 
"Faultiere" ruhen sich auf ihrem Diplom aus und Jammern dann irgendwann 
das Forum voll, weil sie keiner mehr haben will.


EGS_TI schrieb:
> Beim Techniker sind mir zuviele Schnarchnasen in den Klassen, wenn ich
> jetzt so sehen muss, wer jetzt aus meiner Berufsschulklasse alles den
> Techniker macht. Da wird echt jeder genommen. Die konnten nicht mal
> einen Port am Mikrocontroller als Ein- bzw. Ausgang konfigurieren...

Glashaus?

Techniker ist das einzige wirklich sinnvolle, was dir bleibt. Am besten 
in Vollzeit und dann kannst du ja versuchen einen richtig guten 
Abschluss zu machen.

von EGS_TI (Gast)


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Ne, wenn dann was richtiges glaub ich.

von THC_SIDO (Gast)


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Auf dicke Hose machen, das Ing-Studium nicht schaffen, nur Ausreden 
suchen und dann noch alle Techniker-Schüler in einen Topf werfen und 
sich selbst für was besseres halten....

Wenn du was richtige machen willst: Feg die Werkstatt manN! ;)

von EGS_TI (Gast)


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THC_SIDO schrieb:
> Ing-Studium nicht schaffen

Geh nochmal richtig lesen üben... ZWINKER

von EGS_TI (Gast)


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EGS_TI schrieb:
> THC_SIDO schrieb:
>> Ing-Studium nicht schaffen
>
> Geh nochmal richtig lesen üben... ZWINKER

Weißt du wieviele Techniker mit mir das Studium angefangen haben? Und 
das bestimmt nicht aus Spaß.

von EGS_TI (Gast)


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Und nochwas.
Hab mal einen "Techniker" in meinem Ausbildungsbetrieb miterlebt, als er 
seine Technikerarbeit bei uns machen sollte.
Die Entwicklung hat hinter seinem Rücken über ihn geschimpft...

Soll nicht heißen alle Techniker sind Banane, aber dort treffen sich 
doch recht viele Facharbeiter an, die zu Ausbildungszeiten schon keinen 
Bock hatten und jetzt bestimmt nicht viel mehr davon haben.
Die haben halt keinen Bock zu arbeiten und 2 Jahre Schule sind dann ja 
schon ne nette Abwechslung, bis man merkt, dass man dort ja auch was 
lernen muss.
Soviel ich weiß braucht man einen bestimmten Notenschnitt um dort ins 
nächste Halbjahr zu kommen, oder wie auch immer.

Habe auch von Hochmotivierten Technikerklassen gehört. Aber rate mal wo. 
An meiner HS, von einem Techniker der jetzt grad noch seinen Master an 
den Bachelor dranhängt.

von Michael S. (technicans)


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EGS_TI schrieb:
> Habe auch von Hochmotivierten Technikerklassen gehört. Aber rate mal wo.
> An meiner HS, von einem Techniker der jetzt grad noch seinen Master an
> den Bachelor dranhängt.

Und wenn er fertig ist und noch nicht gestorben ist, ist er
wahrscheinlich schon kurz vor der Rente. Aus der Sicht der
Unternehmen auf jeden Fall.

EGS_TI schrieb:
> Hab mal einen "Techniker" in meinem Ausbildungsbetrieb miterlebt, als er
> seine Technikerarbeit bei uns machen sollte.
> Die Entwicklung hat hinter seinem Rücken über ihn geschimpft...

Nicht gelacht? Das hätte ich eher erwartet von der sozialen Inkompetenz
die ihr da hattet. Ich weiß eh nicht was es an einem Schaltwerk mit
ein bisschen boolsche Algebra zu schimpfen gibt? Wenn der Prof nicht
so ein Vollpfosten war das zu vermitteln sollte das doch jeder leicht 
verstehen.

EGS_TI schrieb:
> Die haben halt keinen Bock zu arbeiten...

Ne, die hatten keinen Bock mit euch zu konkurrieren bei ein Drittel
weniger Kohle. Techniker werden von den Ings. doch nur ausgenutzt.

EGS_TI schrieb:
> Soviel ich weiß braucht man einen bestimmten Notenschnitt um dort ins
> nächste Halbjahr zu kommen, oder wie auch immer.

Na, sitzen bleiben kann man da auch und wenn du einen Koffer nach dem
nächsten schreibst, macht weiter machen ja auch keinen Sinn.
Auf dem Arbeitsmarkt wird man so nicht mal den Abglanz einer
Chance haben.

von Mine Fields (Gast)


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EGS_TI schrieb:
> Naja, das mit Prokrastination würde ich als ganz normal bezeichnen. Wie
> bei jedem halt.

Ja, es ist normal, in dem Sinne, dass nach einigen Studien wohl 70% der 
Studenten betroffen sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass man 
unbedingt zu den 70% gehören muss oder nichts an der Situation 
verbessern kann!

Wenn man ein Studium deshalb abbricht, ist es jedenfalls schlimm genug, 
um etwas dagegen zu unternehmen. Und wie gesagt, eine Beratung tut kein 
bisschen weh. Wenn sich herausstellt, dass alles in Ordnung ist, ist es 
doch umso besser.

EGS_TI schrieb:
> Ist mein Alter nicht schon zu alt? Ich hätte beispielsweise auch
> Interesse als Werksstudent zu arbeiten, aber hat man in dem Alter
> überhaupt eine Chance?

Das biologische Alter ist meistens kein Ausschlussgrund. Das geistige 
Alter umso mehr. Sprich: Wer die passende Lernbereitschaft zeigt, wird 
eine Chance haben. Aber bedenke: Chance heißt nicht Garantie. Aber wenn 
du in einem "normalen" Studium schon gescheitert bist, wirst du in einem 
Studium mit noch weniger Freizeit wohl kaum durchkommen.

von EGS_TI (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Aber wenn
> du in einem "normalen" Studium schon gescheitert bist, wirst du in einem
> Studium mit noch weniger Freizeit wohl kaum durchkommen.

Wie meinst du das? Weil ich als Werksstudent arbeiten möchte?
Ich war früher schon seit dem ersten Semester Hiwi an der HS.
Im ersten 10 Stunden in der Woche und ab dem zweiten 20 h in der Woche.

von EGS_TI (Gast)


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EGS_TI schrieb:
> Mine Fields schrieb:
>> Aber wenn
>> du in einem "normalen" Studium schon gescheitert bist, wirst du in einem
>> Studium mit noch weniger Freizeit wohl kaum durchkommen.
>
> Wie meinst du das? Weil ich als Werksstudent arbeiten möchte?
> Ich war früher schon seit dem ersten Semester Hiwi an der HS.
> Im ersten 10 Stunden in der Woche und ab dem zweiten 20 h in der Woche.

Ja gut, es war auch sehr flexibel. Entweder war ich im Labor an der HS 
oder wenn ich nichts mit dem Oszi messen musste, arbeitete ich von 
Zuhause aus.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Wer die passende Lernbereitschaft zeigt,

Definiere das mal, wie das praktisch aussehen soll?

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Definiere das mal, wie das praktisch aussehen soll?

In diesem Fall geht es ja darum, dass man erhebliche Einschnitte seiner 
Freizeit in Kauf nimmt, um das Studium und des Jobs zu bewältigen. Das 
ist eine Doppelbelastung, die man nicht einfach so nebenbei erledigt, 
schließlich decken sich die Anforderungen des Studiums und der 
Werksstudententätigkeit wahrscheinlich nur in sehr geringen Umfang, ganz 
besonders in den ersten Semestern.

Außerhalb eines Studiums würde es eher um die Bereitschaft gehen, sich 
außerhalb der Arbeitszeiten weiterzubilden und sich über Trends auf dem 
laufenden zu halten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Außerhalb eines Studiums würde es eher um die Bereitschaft gehen, sich
> außerhalb der Arbeitszeiten weiterzubilden und sich über Trends auf dem
> laufenden zu halten.

Familie wird sich sicherlich bedanken. "Wir kennen unseren Vater 
eigentlich nicht so richtig."

von A. $. (mikronom)


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EGS_TI schrieb:
> Ich bin jetzt 28 Jahre alt. Allerdings kanns das ja auch noch nicht
> gewesen sein.

Bist du eine Frau? Such dir einen Versorger, lass dich heiraten, 
schwängern und finanziell aushalten. Wenn das Geld nicht reicht lass 
dich wieder scheiden.

Du bist ein Mann? Tja, ähm, ja, also, manchmal ist man Hund, manchmal 
ist man Baum. Eventuell stellt sich gerade deine erste Midlife-Crisis 
ein, gerade wenn ich "Das kann es doch noch nicht gewesen sein!" lese 
habe ich immer den Verdacht.

> Kann mir irgendjemand Tipps geben, was ich noch machen könnte etc.??

Wie wäre es mit Studium zu Ende bringen? Du bist 28, da gibt es sogar 
noch Bafög.

Es sei denn, du hast deinen Prüfungsanspruch in dem studierten Fach 
verloren, dann kannst du diesen Studiengang nie wieder studieren.

> Man liest immer davon dass alte Ingenieure nicht gewollt sind.

Nur weil sie nicht mehr so naiv sind und sie wissen was sie wert sind, 
sie sich also nicht so einfach für "schlecht bezahlte Top-Jobs" gewinnen 
lassen. Von jungen Leuten kann man das eher weniger behaupten, die kann 
man auch noch "formen".

> Bei uns
> in der Entwicklung haben wir einen "alten Hasen", von dem man auch
> wirklich viel lernen kann.

Siehste!

> Bin ich Dummschwätzern aufgesessen, und war bzw. ist meine Angst
> unbegründet als Ingenieur irgendwann auf dem Abstellgleis zu landen?

Ja und ja. Passieren kann das immer noch wenn du Ingenieur geworden 
bist, aber das passiert dir auch anderswo wenn du kein Ingenieur bist.

Apropos Dummschwätzer: Lass dir nicht einreden du bist mit 28 zu alt für 
ein Studium! Ich würde auf Qualifikation setzen, nicht nur hoffen es 
wird schon irgendwie, denn Qualifikation (und Wissen) schadet nie.

von A. $. (mikronom)


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Michael S. schrieb:
> Wichtig bzw. günstig
> ist eine Kontinuität im Lebenslauf.

Schmarn! Das ist regelmäßig nur in erzkonservativen Unternehmen der 
Fall. Bewirb dich zum Beispiel mal bei Google, denen ist es scheißegal, 
was du von Geburt bis heute gemacht oder was du für 
Urkunden/Zettel/Zertifikate (typisch deutsch) vorzulegen hast. Die 
nehmen dich sowieso fachlich auseinander, ganz egal als was für ein 
Hecht du dich beworben hast.

Ich habe selber eine 180°-Wende im Lebenslauf. Das bring ich in 
Bewerbungen anscheinend so gut rüber, dass das jedes Mal Thema in den 
Vorstellungsgesprächen ist und man dann immer wieder staunt, wie ich das 
hinbekommen habe.

Lücken, Knicke, etc. im Lebenslauf muss man nur richtig verkaufen, ich 
finde man sollte sich keinesfalls dafür schämen. Wer weiß denn schon als 
16jähriger, was er bis zur Rente tun wird? Wer das von einem 
Schulabgänger erwartet hat nicht alle Tassen im Schrank und bei solchen 
Erwartungshaltungen möchte ich ehrlich gesagt gar nicht dort arbeiten.

Im Sommer habe ich einen knapp 40er Anwalt kennengelernt, der nach der 
Realschule auf drängen seiner Eltern eine Lehre im Holzbereich gemacht 
hat. Er hat da sogar einen Techniker in dem Bereich. Dennoch hat er kurz 
vor der 30 mit einem Jura-Studium angefangen, weil er das schon immer 
wollte. Er hat einen Top-Staatsexamen gemacht, kann sich damit seine 
Arbeitgeber beliebig raussuchen und muss nicht in seiner eigenen 
Mini-Kanzlei arbeiten, weil man schlechte Anwälte nirgends anstellt.

Was ich allerdings ergänze: Sein zweites Leben sollte man mit dem 
nötigen Drive angehen und durchziehen, sonst gerät man immer wieder in 
Argumentationsprobleme. Also mit 35 anfangen endlich den Traumjob 
studieren und dann nur mit 4,0 abschließen kann man gleich sein lassen.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Mine Fields schrieb:
>
>> Außerhalb eines Studiums würde es eher um die Bereitschaft gehen, sich
>> außerhalb der Arbeitszeiten weiterzubilden und sich über Trends auf dem
>> laufenden zu halten.
>
> Familie wird sich sicherlich bedanken. "Wir kennen unseren Vater
> eigentlich nicht so richtig."

Was spricht denn dagegen, wenn man sich abends, wenn die Kinder im Bett 
sind, eine Fachzeitschrift oder ein Fachbuch liest, anstatt vor dem 
Fernseher zu vegitieren? Oder vielleicht auch mal die Eval-Version eines 
interessanten Tools zu installieren um damit einfach mal ein bisschen 
herumzuspielen?

Oder was spricht dagegen, ab und an mal einen Sprach- oder EDV-Kurs zu 
besuchen? Oder einen Urlaubstag für einen Messebesuch zu opfern?

Weiterbildung heißt ja nicht gleich, sofort in ein Fernstudium mit 20 
Stunden wöchentlichen Arbeitsaufwand einzusteigen. Und es muss ja auch 
nicht zwingend direkt arbeitsbezogen sein.

Gut, mir ist schon klar, dass man mit solchen Extremen arbeiten muss, um 
sich effektive Ausreden einreden zu können, um mit dem eigenen Versagen 
umgehen zu können. Aber solche Leute habe ich mit meiner Aussage auch 
gar nicht angesprochen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> Was spricht denn dagegen, wenn man sich abends, wenn die Kinder im Bett
> sind, eine Fachzeitschrift oder ein Fachbuch liest, anstatt vor dem
> Fernseher zu vegitieren? Oder vielleicht auch mal die Eval-Version eines
> interessanten Tools zu installieren um damit einfach mal ein bisschen
> herumzuspielen?

Nichts. So machte ich das auch.

Selbst im Augenblick und ausgebootet handhabe ich es noch so.

Am Wochenende arbeitete ich mit meiner Software zu Hause an kniffeligen 
Dingen weiter.

Gedankt hat es indessen niemand.

von genervt (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Am Wochenende arbeitete ich mit meiner Software zu Hause an kniffeligen
> Dingen weiter.

Das läuft doch eher unter Archäologie, mit deinem 8051!

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Gedankt hat es indessen niemand.

Irgend ein Museum wird sich schon noch melden!

von Wilhelm F. (Gast)


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genervt schrieb:

> Das läuft doch eher unter Archäologie, mit deinem 8051!

Nöö, die ganze Firma nutzte moderne 8051-Derivate, natürlich nicht den 
Standard-8051. Archäologie ist das auf gar keinen Fall.

von genervt (Gast)


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Mal ehrlich Ferkes! Was kannst du, wovon du glaubst, es ist heutzutage 
gefordert?

von Wilhelm F. (Gast)


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genervt schrieb:

> Mal ehrlich Ferkes! Was kannst du, wovon du glaubst, es ist heutzutage
> gefordert?

Genug. Was genau, geht dich nichts an.

von genervt (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> nichts

das trifft es am besten!

Selbst wenn jemand noch mit dem Oldtimer-Core rummacht, hast du drüber 
hinaus NICHTS zu bieten und somit steckt dich jeder Rookie in die 
Tasche.
Könnte sogar sein, dass mancher Azubi mehr drauf hat und das Merken die 
Potentiellen Arbeitgeber auch!

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Gedankt hat es indessen niemand.

Es ist keine Garantie für Erfolg, das sollte wohl klar sein.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nöö, die ganze Firma nutzte moderne 8051-Derivate, natürlich nicht den
> Standard-8051. Archäologie ist das auf gar keinen Fall.

Solche Firmen dürften sich in Deutschland von einer Hand abzählen 
lassen. In allen anderen fällt das tatsächlich unter Archäologie. Die 
Tatsache, dass du dagegen diskutierst, zeigt wohl eindeutig, dass du 
nicht wirklich weißt, was heutzutage gefordert ist.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Genug. Was genau, geht dich nichts an.

Nur was du glaubst und was die Firmen tatsächlich wollen geht ganz 
offensichtlich sehr sehr weit auseinander.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mine Fields schrieb:

> In allen anderen fällt das tatsächlich unter Archäologie.

Hmmm, es leben da Firmen wie SiLabs anscheinend aber noch gut. ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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genervt schrieb:

> hast du drüber
> hinaus NICHTS zu bieten

Dummes Gewäsch, Gebashe, sonst nichts.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Hmmm, es leben da Firmen wie SiLabs anscheinend aber noch gut. ;-)

Ja, deswegen haben sie ja auch eine ganze Reihe Cortex M3 und M4 
herausgebracht.

Davon abgesehen: Das bisschen Software im 8-Bitter wird heutzutage mal 
schnell vom Hardwareentwickler mitgemacht, dafür braucht man keinen 
Spezialisten. Programmieren kann heutzutage jeder, der von der Schule 
kommt. Wenn man mit nichts anderem punkten kann, sieht es sehr, sehr 
schwarz aus.

von genervt (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Wenn man mit nichts anderem punkten kann, sieht es sehr, sehr
> schwarz aus.

Aber dann immer schön auf das Alter schieben!

von Michael S. (technicans)


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genervt schrieb:
> Aber dann immer schön auf das Alter schieben!

Vor allem, von Arbeitgeberseite.

von belustigt (Gast)


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Michael S. schrieb:
> genervt schrieb:
>> Aber dann immer schön auf das Alter schieben!
>
> Vor allem, von Arbeitgeberseite.

na du hast jetzt noch gefehlt

von Michael S. (technicans)


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belustigt schrieb:
> na du hast jetzt noch gefehlt

Ne, ich bin stets gegenwärtig, wie eine schlechte Angewohnheit.

von EGS_TI (Gast)


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Hi,

momentan denke ich gerade darüber nach, ob ein Ingenieurpädagogik 
Studium etwas für mich wäre.

Gibt es hier Leute, die damit Erfahrung haben?
Interessant wäre hier die HS Esslingen für micht.


Beste Grüße ;)

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