Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Freut euch auf eine Informatiker- und Ingenieur-Schwemme und damit sinkende Löhne


von A. $. (mikronom)


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Primär bei den Informatikern (Studium und Ausbildung):

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Zahl-der-Informatik-Studienanfaenger-waechst-1754264.html

Selbst bei den Ingenieuren geht es ab: "Der Zuwachs in anderen 
technischen Studienfächern sei mit 21,3 Prozent im Maschinenbau und 22 
Prozent in der Elektrotechnik noch stärker gewesen, sagte 
Bitkom-Präsident Dieter Kempf."

Da hat die ganze Fachkräftemangellügerei ihr Ziel erreicht: 
Angebotsüberflutung auf dem Arbeitsmarkt in ein paar Jahren, sinkende 
Löhne.

Schei*e!

von Handwerker (Gast)


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Und?

von Albert G (Gast)


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Und es wird schon Nachschub produziert... wurde aber outgesourced so wie 
heute üblich ;-)

http://www.tagesschau.de/videoblog/dilli_dilli/delhi132.html

> An tausend Schulen in Indien soll demnächst Deutsch als Fremdsprache
> eingeführt werden. Eine Grundschule im Süden Neu-Dehlis ist Vorreiterin
> des Projekts. Den Schülern macht es Spaß. Viele wollen später nach
> Deutschland, um Technik zu studieren.

von Nnbe (Gast)


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Albert G schrieb:
> Und es wird schon Nachschub produziert... wurde aber outgesourced so wie
> heute üblich ;-)
>
> http://www.tagesschau.de/videoblog/dilli_dilli/delhi132.html
>
>> An tausend Schulen in Indien soll demnächst Deutsch als Fremdsprache
>> eingeführt werden. Eine Grundschule im Süden Neu-Dehlis ist Vorreiterin
>> des Projekts. Den Schülern macht es Spaß. Viele wollen später nach
>> Deutschland, um Technik zu studieren.

Nicht schlimm. Das ist wie mit Chinesen die in Deutschland studieren. 
Die stauben hier die bessere Bildung ab, kehren in ihr Land zurück und 
sind dort gemachte Männer / Frauen. Von denen bleibt keiner freiwillig 
hier.

von Sepp (Gast)


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>Nicht schlimm. Das ist wie mit Chinesen die in Deutschland studieren.
>Die stauben hier die bessere Bildung ab, kehren in ihr Land zurück und
>sind dort gemachte Männer / Frauen. Von denen bleibt keiner freiwillig
>hier.

Sehe ich genauso! Warum in einem Land bleiben, um, nach Abzug ALLER 
Kosten, mit 500EUR/Monat auszukommen?
Das bekommt ein Indischer Ing. in Indien auch!
ALLE Kosten: Miete/MwSt./Heizung/Benzin/Strom

von Dr Tech (Gast)


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Die Theorie hat's schon einmal gegeben:

Inder überschwemmen unseren deutschen Arbeitsmarkt (war irgendwann um 
2000-2002) herum die These..

Ist bis heute nicht eingetreten..

warum? Inder haben eine zu verschiedene Kultur und Arbeitsweise, und 
wenn sie mal da sind , gehen die meistens wieder zurück..

von Willi W. (williwacker)


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Ermüdend,

diese ewigen Versuche, uns Ingenieure um den Lohn unserer 
Ausbildungsarbeit zu bringen.

Lasst Euch nicht Eure Gehälter niedrig reden!

Willi

von Etechniker (Gast)


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von Thomas1 (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Mal gucken wie lange dieser Thread lebt... Das ist schon mindestens der 
dritte Anlauf, diesen SPON-Artikel hier loszuwerden.

von Hans (Gast)


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Jungs - die dicken Zeiten sind vorbei!

Die kommen so schnell auch nicht wieder. Die Geschichte lehrt uns, dass 
dieses Wellenbewegungen vollkommen normal sind und lässt hoffen, dass 
wir in ca. 30 Jahren wieder Zeiten des hohen Wohlstands erleben dürfen.

Den Wohlstand unserer Elterngeneration werden wir sehr wahrscheinlich 
nicht erreichen können, das gilt vor allem für U25-People.

Aber warum jammern? Uns geht es immer noch besser, als den meisten 
Menschen auf der Erde und wer nur der Kohle wegen studiert, ist sowieso 
selbst Schuld!

Alles Gut! =)

von Ich (Gast)


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Hans schrieb:
> ... und wer nur der Kohle wegen studiert, ist sowieso
> selbst Schuld!

Das war mal ein Spruch eines Prof. aus dem Jahr 1993, er hatte Recht!

von A. B. (funky)


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Thomas1 schrieb:
> Dafür sind Informatiker mit 35 zu alt.

...wenn man nicht dazulernt

Den Teil des Zitats sollte man vielleicht nicht unterschlagen

von ich (Gast)


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Als Ingenieur oder Informatiker sollte man eine Umschulung zum 
Handwerker in Betracht ziehen. Das Handwerk lässt sich nicht so einfach 
in Billiglohnländer auslagern. Außerdem haben die Elektriker eine viel 
stärkere Lobby als die Ingenieure. Als Ingenieur ist man in Deutschland 
ein Nichts.

von Wilhelm F. (Gast)


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ich schrieb:

> Als Ingenieur oder Informatiker sollte man eine Umschulung zum
> Handwerker in Betracht ziehen.

Besser, man ist oder war schon einer.

von A. $. (mikronom)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> ich schrieb:
>
>> Als Ingenieur oder Informatiker sollte man eine Umschulung zum
>> Handwerker in Betracht ziehen.
>
> Besser, man ist oder war schon einer.

:-)

Ich würde ja aber trotzdem behaupten, dass ein nur mäßig bezahlter 
Ingenieur im Durchschnitt immer noch mehr verdient als ein gut bezahlter 
Elektriker. Nein, ich weiß es nicht.

Außerdem sind handwerkliche Berufe bei Frauen nicht so angesehen, es sei 
denn man steht auf konservative Landeierinnen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:

> Außerdem sind handwerkliche Berufe bei Frauen nicht so angesehen, es sei
> denn man steht auf konservative Landeierinnen.

In meiner letzten Zeit beim großen TK-Unternehmen (T) hatte ich noch 
junge hübsche Blondinen um die 20 als Kolleginnen mit im Außendienst. 
Die meisterten die Anlagen eben so gut wie die Männer. Auch den Bau, 
wenn mal was mit der Hilti und Wanddurchbrüchen war. Das machten die 
auch. Kein Problem. Nur die Kunden waren mal etwas sehr verblüfft!

von Pelztier (Gast)


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ich schrieb:
> Außerdem haben die Elektriker eine viel
> stärkere Lobby als die Ingenieure. Als Ingenieur ist man in Deutschland
> ein Nichts.

Elektriker ist einer der schlechtest bezahlten Jobs überhaupt. Das kommt 
gleich nach der Friseurin. Dann lieber noch Maurer oder Rohrverleger. 
Die verdienen deutlich mehr.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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ich schrieb:
> Als Ingenieur oder Informatiker sollte man eine Umschulung zum
> Handwerker in Betracht ziehen. Das Handwerk lässt sich nicht so einfach
> in Billiglohnländer auslagern.

Richtig - schön selbstständig machen und sich noch weitere Gebiete 
(Hausbus etc.) suchen, dann verdient man als Elektriker sehr gutes Geld. 
Dadurch, dass die Leute immer weniger selbst machen, wird die 
Auftragslage in Zukunft sogar besser.

> Als Ingenieur ist man in Deutschland ein Nichts.

Wundert Dich das, wenn Du die Beiträge hier liest? Mich nicht.

Wo sind denn die vielen, vielen, arbeitslosen Ingenieure, die die 
Initiative ergreifen und einen Verband aufbauen?

Viel Gejammer und es folgt absolut nichts dahinter, was die Situation 
ändern könnte. Offenbar ist dem Ingenieur doch einiges zu schwer.

Ich glaube, solche Leute nennt man Maulhelden.
Warum sollte man die groß beachten?

Chris D.

von B. Rabbel (Gast)


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Pelztier schrieb:
> ich schrieb:
>> Außerdem haben die Elektriker eine viel
>> stärkere Lobby als die Ingenieure. Als Ingenieur ist man in Deutschland
>> ein Nichts.
>
> Elektriker ist einer der schlechtest bezahlten Jobs überhaupt. Das kommt
> gleich nach der Friseurin. Dann lieber noch Maurer oder Rohrverleger.
> Die verdienen deutlich mehr.

Nach dem VDE Geheule zu schließen,kommt Elektriker etwa gleich mit 
Neurochirurgie.
Hört irgendjemand irgendwann einmal: Das darf nur ein ing.?

von Dave B. (gaston)


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Der goldene Boden des Handwerks ist aber auch nicht mehr so das wahre. 
Da geht es vielen nach Sparen und dann auch fast europaweite 
Ausschreibung bei irgendwelchen Handwerksangebotsbörsen a la myhammer.
Da lauert ja dann auch immer die billige Schwarzarbeit und Handwerker 
aus anderen europäischen Ländern die eine locker unterbieten weil "im 
Transporter geschlafen wird" und somit die Preise soweit drücken das man 
dafür nicht arbeiten könnte.

In England geht das wohl so in die Richtung polnische Handwerker, 
Klempner, Fliesenleger und so weiter.

von Herumferkulierer (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Wundert Dich das, wenn Du die Beiträge hier liest? Mich nicht.
>
> Wo sind denn die vielen, vielen, arbeitslosen Ingenieure, die die
> Initiative ergreifen und einen Verband aufbauen?

Ganz einfach: Das Forum ist nicht repräsentativ. Natürlich ist der 
Fachkräftemangel ein Märchen und ebenso grassiert eine massive 
Leiharbeitsseuche auf dem Arbeitsmarkt. Dennoch geht es den meisten 
Ingenieuren sehr sehr gut, hier treiben sich einfach viel zu viele 
Jammerlappen und gescheiterte Naturen herum.

Alleine die Promotion an der Uni bringt schon Gehälter im Bereich von 
40.000 € ein, da kann kein angestellter Elektrikereinsteiger mithalten. 
Es ist klar, dass sich die Firmen die Rosinen herauspicken. Nicht jeder 
Absolvent eines Ingenieurstudiengangs ist auch gleichzeitig ein 
tauglicher Kandidat für eine entsprechende, freie Stelle im Unternehmen.

Es wird immer unterstellt, dass bei 10.000 Stellen doch einfach nur 
10.000 Ingenieure eingestellt werden müssten und alles ist gut. Sind ja 
schließlich genug Ingenieure da. Dass aber davon sicherlich 50% totale 
Pfeifen sind, und noch mal ein weiterer Teil menschlich nicht überzeugen 
kann, wird nicht gesehen. Also bloßes Gegenüberstellen von Zahlen bringt 
nichts. Nur ein kleiner Teil der arbeitssuchenden Ingenieure ist auch 
geeignet für die freien Stellen.

von Sebastian (Gast)


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> Nur ein kleiner Teil der arbeitssuchenden Ingenieure ist auch
> geeignet für die freien Stellen.

Dies ist eine leider in Personalabteilungen verbreitete Annahme. In 
Wirklichkeit wären die meisten davon mit geringem Mehraufwand 
qualifizierbar oder in die Firma integrierbar.
Auch Arbeitgebern fliegen die gebratenen Tauben nicht in den Mund - der 
Mittelstand ist oft bereiter, dies zu akzeptieren, nachdem die großen 
Konzerne die Überflieger schon herausgefischt haben.
Früher war es selbstverständlich, auch höher qualifizierte Arbeitskräfte 
einzuarbeiten. Heute muß anscheinend der frisch eingestellte Ing gleich 
Profit abwerfen.

von Selbständiger Einzelunternehmer (Gast)


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Sebastian schrieb:
> nachdem die großen
>
> Konzerne die Überflieger schon herausgefischt haben.

Das ist heute ja gar nicht mehr so. Die Siemens und die Bosch müssen 
sparen, wie man der Presse entnehmen kann - zusammen fast 10 Mia Euro. 
Da kann man nur Anfänger für einkaufen oder billige Asiaten.

Ich habe weder ein Problem mit den vielen Indern und Chinesen, noch mit 
der Fachkräftelüge!

1) Die Inder und Chinesen hier sind immer in den schlecht bezahlten 
Projekten eingesetzt und nehmen der breiten Masse der Ingenieure die 
Arbeit weg und natürlich den Anfängern.

2) Die Spitzen-Inder und Chinesen, die hier studieren und eine Weile 
arbeiten, sind hier zwar gut bezahlt, in der Heimat aber nochmal viel 
besser dran.

3) Die Fachkräftelüge wird von einigen Firmen immer noch ernst genommen 
- zumal es bei Spitzenkräften nach wie vor einen gibt und geben wird, 
wodurch ich glänzende Verhandlungspositionen habe.

4) Die vielen Studenten sind keine Bedrohung, weil sie erstens zu jung 
sind und vom Alter her andere Dinge tun, als ich tue und tun werde, 
zudem ist die grosse Masse dadruch erzeugt worden, dass von unten her 
aufgefüllt wurde.

von genervt (Gast)


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Selbständiger Einzelunternehmer schrieb:
> Das ist heute ja gar nicht mehr so. Die Siemens und die Bosch müssen
> sparen, wie man der Presse entnehmen kann - zusammen fast 10 Mia Euro.
> Da kann man nur Anfänger für einkaufen oder billige Asiaten.

Siemens muss nicht sparen, die hatten nur einen Gewinneinbruch, und da 
man Aktionäre füttern muss, wird bei solchen Horrormeldungen gleich der 
Personalbestand ausgedünnt (Natürlich nur in den unteren Etagen).

von Holger (Gast)


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Sprach unser 24/7 Foren-User.

von A. $. (mikronom)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>
>> Außerdem sind handwerkliche Berufe bei Frauen nicht so angesehen, es sei
>> denn man steht auf konservative Landeierinnen.
>
> In meiner letzten Zeit beim großen TK-Unternehmen (T) hatte ich noch
> junge hübsche Blondinen um die 20 als Kolleginnen mit im Außendienst.

Da habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meinte eine Frau, die einen 
Partner sucht, ist an Handwerkern eher wenig interessiert, immer rauhe 
Hände, Dreck unter den Fingernägeln und dreckige Klamotten. Frauen 
achten auf sowas besonders! Das meine ich mit "handwerkliche Berufe bei 
Frauen nicht so angesehen".

von A. $. (mikronom)


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Herumferkulierer schrieb:
> Alleine die Promotion an der Uni bringt schon Gehälter im Bereich von
> 40.000 € ein,

Für 40.000 Euro braucht man keinen Dr.-Ing., allenfalls in MecPomm.

von Wilhelm F. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Andi $nachname schrieb:
>>
>>> Außerdem sind handwerkliche Berufe bei Frauen nicht so angesehen, es sei
>>> denn man steht auf konservative Landeierinnen.
>>
>> In meiner letzten Zeit beim großen TK-Unternehmen (T) hatte ich noch
>> junge hübsche Blondinen um die 20 als Kolleginnen mit im Außendienst.
>
> Da habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meinte eine Frau, die einen
> Partner sucht, ist an Handwerkern eher wenig interessiert, immer rauhe
> Hände, Dreck unter den Fingernägeln und dreckige Klamotten. Frauen
> achten auf sowas besonders! Das meine ich mit "handwerkliche Berufe bei
> Frauen nicht so angesehen".

Also es gab da durchaus Partner, die sich fanden. Man kennt ja das 
Gehalt des anderen, hat dann das Doppelte, und daß der Job mal bis vor 
einer Zeit sicher war.

Schlechter als Ingenieure bei der Zeitarbeit war so ein Gehalt ganz 
sicher auch nicht. Aber man hatte noch die Jobsicherheit, und Benefits 
des Unternehmens.

von Hans (Gast)


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Immer wieder lustig, wenn die Leute in ihren Denkmustern gefangen sind.

"Mir geht es schlecht, den Ingenieuren geht es schlecht, das System ist 
Schuld".

"Guckt mal die Handwerker* an, DIE führen ein gutes Leben!"


*
Mediziner
Lehrer
Techniker
BWLer
...


Da malt man dann diese Berufe in den schönsten Farben aus.

Das ist lächerlich, kindlich und depressiv.

von Marge (Gast)


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Na, Ihr Waschlappen
sind mal wieder die anderen Schuld. Kriegt Euern A*sch hoch...
Jeder ist seinen Glückes Schmied.

Grüße

von Robert K. (Firma: Projektleiter Medizinsoftware) (robident)


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Marge schrieb:
> Jeder ist seinen Glückes Schmied.

Das sehe ich auch so. Habe mich jetzt auch umorientiert, nachdem es in 
einem Job einfach nicht lief. Jobsuche ist zwar eine Katastrophe heute, 
aber man muss sich einfach gut zu verkaufen wissen.

Und wer gar nicht mehr kann, der wird einfach Konsultant und macht es 
wie der hier: (gerade gfunden)

Beitrag "Danksagung an die Verantwortlichen der deutschen Industrie"

von becherleer masseur (Gast)


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von cyankali (Gast)


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becherleer masseur schrieb:
>> Beitrag "Danksagung an die Verantwortlichen der deutschen Industrie"
> Hui das ist ja gold wert.

Furchtbar solche Leute, die so ein Verhalten an den Tag legen und damit 
Unternehmen melken. Finde ich nicht okay. So viele externe Berater haben 
wir zum Glück nicht im Haus. Oft versuche ich diese Geldverschwendung zu 
vermeiden, leider gelingt mir das meist nicht, da ich nur ein einfacher 
Entwickler bin. Klar gibt es Kommunikationsprobleme und Chaos in 
Projekten, Planung und Terminen, aber in vielen Fällen muss man sich 
deswegen doch keine externe Hilfe holen. Da sieht man, wie Geld 
verbrannt wird, welches man hätte auch besser einsetzen können. Aus 
meiner Studenten-Nebenjob-Zeit war ich bekannt für meine 
0-Euro-Lösungen. Wo man sich eben mal zusammenreißen musste und nach 
günstien Alternativen suchen muss. Sich nicht von dummen Geschwätz 
mancher Berater beeinflussen lassen darf. Zwar bekommt man dann selbst 
nicht so viel Gehalt und die Freizeit leidet darunter, aber besser so, 
als irgendwelchen Externen, die man sich ins Boot holt, es in den Rachen 
zu werfen.

Würde man so manchen Reibungsverlustfaktor eliminiern können, könnte man 
vieles auch intern noch regeln, ohne auf externe Hilfe angewiesen zu 
sein.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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cyankali schrieb:
> Autor:
>
>         cyankali (Gast)

Tolle Parodie, die du ablieferst! Lacher des Abends!

von Aal (Gast)


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cyankali schrieb:
> Furchtbar solche Leute, die so ein Verhalten an den Tag legen und damit
> Unternehmen melken.

Finde ich nicht.

Besser man f***t die Unternehmen mit all Ihren Personalabteilungen und 
Managemant Wasserköpfe, als sich von denen f***en zu lassen.

von cyankali (Gast)


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ich weiß nicht so recht... man muss dabei bedenken, dass sich nicht 
jeder selbstständig manchen kann und als eine Art von Berater 
umherzieht. Viele Arbeitnehmer haben aufgrund ihrer Ausbildung 
vielleicht keinen großen Spielraum bei der Wahl ihres Jobs oder sind gar 
regional gebunden. Diese "normalen" Mitarbeiter leiden dann nicht nur 
unter den Fehlentscheidungen des Managements. Auch der Externe kann hier 
viel Schaden anrichten.

von Jo S. (Gast)


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Chris D. schrieb:
>> Als Ingenieur ist man in Deutschland ein Nichts.
>
> Wundert Dich das, wenn Du die Beiträge hier liest? Mich nicht.
>
> Wo sind denn die vielen, vielen, arbeitslosen Ingenieure, die die
> Initiative ergreifen und einen Verband aufbauen?

=====================================================================
Es sollten vor allem die berufstätigen angestellten und selbständigen 
Ing. einen Berufsverband als ihre Interessenvertretung aufbauen!

===========================
Z.B. Ingenieurverband IV
===========================

Wenn uns unser hoher Anteil an der wirtschaftlichen Existenz 
Deutschlands bewußt wird,

wenn wir erkennen, mit welch kleinen Anteil wir uns an unserer 
Arbeitsleistung abspeisen lassen,

und wenn wir uns gut organisieren und unseren gerechten Anteil fordern,

dann werden wir Ingenieure bald wieder die Stellung einnehmen, die uns 
zusteht!
====================================================================

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Jo S. schrieb:
> Wenn uns unser hoher Anteil an der wirtschaftlichen Existenz
> Deutschlands bewußt wird,
> wenn wir erkennen, mit welch kleinen Anteil wir uns an unserer
> Arbeitsleistung abspeisen lassen,
> und wenn wir uns gut organisieren und unseren gerechten Anteil fordern,
> dann werden wir Ingenieure bald wieder die Stellung einnehmen, die uns
> zusteht!

Ich muss mich korrigieren! Das ist der Lacher des Tages!

von Jo S. (Gast)


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Begründung?

von Aal (Gast)


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cyankali schrieb:
> Auch der Externe kann hier
> viel Schaden anrichten.

So ist es auf jeden Fall. Aber soll ich mich deshalb wie die braven 
Angestellten verarschen lassen? Ich maximiere meinen Gewinn (machen die 
Firmen das nicht, äh?), alles andere juckt mich nicht. Das ist doch die 
Religion der Manager ("wir müssen für die Firma blablablabla"), warum 
darf ich das für mich nicht machen?

von Aal (Gast)


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Jo S. schrieb:
> ===========================
> Z.B. Ingenieurverband IV
> ===========================

Angelehnt an Hartz IV ?

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Die meisten Ingenieure sind nicht in der Lage sich zu organisieren oder 
ernsthaft etwas zu fordern. Das erlebe ich nahezu täglich.

Du hast dir da ein Luftschloss gebaut.

von Jo S. (Gast)


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Aal schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> ===========================
>> Z.B. Ingenieurverband IV
>> ===========================


IV = Ing.-Verband   ;)

von Aal (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> Die meisten Ingenieure sind nicht in der Lage sich zu organisieren oder
> ernsthaft etwas zu fordern. Das erlebe ich nahezu täglich.

Ja, weil die Ingenieure denken, sie würden tagtäglich unglaubliche 
Leistungen erbringen und ihr unglaubliches Know-How sei unverzichtbar 
und das gerechtfertige hohe Gehälter. Das sind für mich 
individualistische Idio**n.

Deshalb haben VDI, BDI, Bitkom usw. Interesse daran, die Mär vom 
Ingenieurheld aufrecht zu halten.

Viele Ingenieure beziehen gute Gehälter, weil deren Betriebe in der IG 
Metall organisiert sind. Und das auch nur, weil die Facharbeiter 
solidarisch handeln und Mitglied der IGM sind.

von ich (Gast)


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Aal schrieb:
> Viele Ingenieure beziehen gute Gehälter

Und viele auch nicht.

von Jo S. (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> Die meisten Ingenieure sind nicht in der Lage sich zu organisieren oder
> ernsthaft etwas zu fordern.

Korrektur:  "Die meisten MENSCHEN sind nicht in der Lage sich zu 
organisieren oder ernsthaft etwas zu fordern."

Das ist in allen Gruppen so! Maximal 5% sind Macher und der Rest verhält 
sich passiv und wenn´s gut geht sind sie wenigstens Mitglied.

Man braucht Leute, die die Initiative ergreift!

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Jo S. schrieb:
> Man braucht Leute, die die Initiative ergreift!

Hab ich auch schon versucht. Das lief bisher fast immer gegen einen 
inneren Widerstand. Sowas klappt mit Ings. leider nicht.

von Jo S. (Gast)


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Wann, wo und wie hast Du das versucht?

von Wilhelm F. (Gast)


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Ulrich S. schrieb:

> Die meisten Ingenieure sind nicht in der Lage sich zu organisieren oder
> ernsthaft etwas zu fordern. Das erlebe ich nahezu täglich.

Da ist es doch bald an der Schwelle, daß du von denen was zu fordern 
beginnst.

von Aal (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Das ist in allen Gruppen so! Maximal 5% sind Macher und der Rest verhält
> sich passiv und wenn´s gut geht sind sie wenigstens Mitglied.

Bei manchen Gruppen ist das besonders schlimm.

Warum sind z.B. in vielen Betrieben 70 % der Gewerblichen in der 
Gewerkschaft organisiert, aber dafür nur 20 % der Angestellten (Zahlen 
nur als Beispiel)? Die Ingenieure verhalten sich besonders 
individualistisch - und damit dumm.

von Wilhelm F. (Gast)


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Aal schrieb:

> Die Ingenieure verhalten sich besonders
> individualistisch - und damit dumm.

In meiner Ex-Firma wollten durchaus schon mal 3 Abteilungsleiter einen 
Betriebsrat gründen. 10 Minuten nach dem Aushang zur Wahl war der 
Aushang weg, und die Gründer in den Meeting-Saal mit dem Chef 
einberufen. Die 3 sah man kurz darauf nie wieder in der Firma.

Man hätte noch auf den Aushang verzichten sollen, und das Ding außerhalb 
des Betriebes durch ziehen. Das wäre besser gewesen.

von A. $. (mikronom)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> In meiner Ex-Firma wollten durchaus schon mal 3 Abteilungsleiter einen
> Betriebsrat gründen. 10 Minuten nach dem Aushang zur Wahl war der
> Aushang weg, und die Gründer in den Meeting-Saal mit dem Chef
> einberufen. Die 3 sah man kurz darauf nie wieder in der Firma.

Die 3 waren vielleicht richtig clever! Die wollten fette 
Abfindungsangebote haben, wenn sie aufhören. Mit ihrer Idee dürften sie 
das Maximum herausgeschlagen haben, denn kandidierende Betriebsräte kann 
man laut meiner Erinnerung auch nicht so einfach entlassen.

> Man hätte noch auf den Aushang verzichten sollen, und das Ding außerhalb
> des Betriebes durch ziehen. Das wäre besser gewesen.

Weißt du genau, was ihr Ziel war?

von A. $. (mikronom)


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Aal schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Das ist in allen Gruppen so! Maximal 5% sind Macher und der Rest verhält
>> sich passiv und wenn´s gut geht sind sie wenigstens Mitglied.
>
> Bei manchen Gruppen ist das besonders schlimm.
>
> Warum sind z.B. in vielen Betrieben 70 % der Gewerblichen in der
> Gewerkschaft organisiert, aber dafür nur 20 % der Angestellten (Zahlen
> nur als Beispiel)?

Das möchte ich dir mit einem Beispiel aus der Automobilbranche 
beantworten: Mein Cousin arbeitet bei einem solchen in der Montage und 
mag Gewerkschaften nicht. Also wollte er austreten und hat das auch 
getan. Daraufhin wurde er von seinen gewerblichen Kollegen gemobbt. Man 
hat ihn in Pausen im Beisein aller Kollegen darauf angesprochen und ihm 
"gedroht".

Bevor man also als Querulant in einer Gruppe zählt zahlt man halt lieber 
den Beitrag.

Bei den gehobenen Jobs (Angestellte, Ingenieure) geht man im Vergleich 
zu den etwas primitiveren Arbeitern anders mit solchen Dingen um. Da 
interessiert man sich nicht dafür und man nötigt seine Kollegen auch 
nicht.

(Ich bin mir jetzt sicher, dass du diese Antwort nicht erwartet hast.)

von Wilhelm F. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:

> Mit ihrer Idee dürften sie
> das Maximum herausgeschlagen haben, denn kandidierende Betriebsräte kann
> man laut meiner Erinnerung auch nicht so einfach entlassen.

Du hast nicht richtig gelesen. Es gab keinen kandidierenden Betriebsrat. 
Nur Leute, die es versuchten. So einen Versuch kann man nur in einer 
Überraschungsaktion starten, ohne daß lange vorher es alle wissen. Das 
Ding wurde selbst für Mitarbeiter innerhalb von wenigen Minuten bekannt, 
und da waren die Initiatoren auch schon aus der Tür raus getreten. Sagen 
wir, die Initiatoren hingen die Wahlliste um 11:50 kurz vor der 
Mittagspause ans schwarze Brett. Um 12:40 also 10 Minuten nach der Pause 
waren die raus getreten, entlassen. Das bekam auch noch kaum jemand 
überhaupt mit. So schnelle Reaktion habe ich bei einer Geschäftsführung 
noch nie gesehen.

von A. $. (mikronom)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>
>> Mit ihrer Idee dürften sie
>> das Maximum herausgeschlagen haben, denn kandidierende Betriebsräte kann
>> man laut meiner Erinnerung auch nicht so einfach entlassen.
>
> Du hast nicht richtig gelesen. Es gab keinen kandidierenden Betriebsrat.

Ja dann sind die das ein bisschen unüberlegt angegangen. Typischer 
Schnellschuss, haben sie offensichtlich von den BWLern gelernt. ;-)

von Aal (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Um 12:40 also 10 Minuten nach der Pause
> waren die raus getreten, entlassen. Das bekam auch noch kaum jemand
> überhaupt mit. So schnelle Reaktion habe ich bei einer Geschäftsführung
> noch nie gesehen.

Scheint eine tolle Firma zu sein.

War das ein "Familienunternehmen" oder ein "Mittelständler" ?

Andi $nachname schrieb:
> Ich bin mir jetzt sicher, dass du diese Antwort nicht erwartet hast.

Richtig. Muss aber nicht überall so sein. Und sehr verkehrt ist das 
nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:

> Ja dann sind die das ein bisschen unüberlegt angegangen. Typischer
> Schnellschuss, haben sie offensichtlich von den BWLern gelernt. ;-)

Ich rätsele gerade, über alle Menschen in meinem Leben, wer es besser 
konnte. Bestimmt du. Napoleon der viertelvorsechste. ;-)

von Bismutum (Gast)


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cyankali schrieb:
> becherleer masseur schrieb:
>>> Beitrag "Danksagung an die Verantwortlichen der deutschen Industrie"
>> Hui das ist ja gold wert.
> Furchtbar solche Leute, die so ein Verhalten an den Tag legen und damit
> Unternehmen melken.

finde ich nicht. Lieber melken, als gemolken werden. Ausserdem ist die 
dort beschriebene Manier das tägliche Brot, wenn man nach oben will. 
Anderen die Fehler zuschieben und selber gut dastehen.

Die meisten Projekte in der deutschen Elektroindustrie sind doch eh nur 
noch Schauwerk, um Investoren zu betören und die Zahlen zu schönen. 
Siemens z.B. müsste aus finanziellen Gründen die komplette Entwicklung 
dicht machen, weil sie mit ihren Finanzgeschäften mehr Rendite macht, 
als mit allen anderen Bereichen. Nur, dann wäre Siemens ja nur noch eine 
Blase und das fiele dann auf. Also wird ein bissl was gebaut. 
Alibielektrik nannte das Löscher intern angeblich schon mal.

von Ich (Gast)


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Bismutum schrieb:
> Alibielektrik nannte das Löscher intern angeblich schon mal.

Das mit Siemens und der Alibielektrik ist uralt.

Über den Elektrokonzern Siemens geht seit langem das Ondit um, das sei 
inzwischen "eine Bank mit angehängtem Elektroladen".

http://www.zeit.de/2000/08/200008.euroschwaeche_.xml/seite-2

von Erwin H. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> In meiner Ex-Firma wollten durchaus schon mal 3 Abteilungsleiter einen
> Betriebsrat gründen. 10 Minuten nach dem Aushang zur Wahl war der
> Aushang weg, und die Gründer in den Meeting-Saal mit dem Chef
> einberufen. Die 3 sah man kurz darauf nie wieder in der Firma.
>
> Man hätte noch auf den Aushang verzichten sollen, und das Ding außerhalb
> des Betriebes durch ziehen. Das wäre besser gewesen.

Gibts eigentlich auch mal was positives was du erlebt hast?
Is schon erstaunlich in was für Läden du immer kommst, aber wenn man nix 
drauf hat muss man sich nicht wundern.

von ffu (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> In meiner Ex-Firma wollten durchaus schon mal 3 Abteilungsleiter einen
> Betriebsrat gründen. 10 Minuten nach dem Aushang zur Wahl war der
> Aushang weg, und die Gründer in den Meeting-Saal mit dem Chef
> einberufen. Die 3 sah man kurz darauf nie wieder in der Firma.


Solche rabiaten Methoden kenne ich persönlich nur aus meiner früheren 
BW-Zeit, obwohl nicht direkt mit der zivilen Arbeitswelt vergleichbar. 
Wenn beispielsweise einer der Frischlinge (die in unserer Einheit 
obligatorische) Sicherheitsüberprüfung  nicht bestand oder ein Kollege 
aus irgendwelchen unbekannten Gründen von den "Schlapphüten" als 
Sicherheitsrisiko eingestuft wurde.

Während sich die Belgschaft ausser Haus befand, bekam der Betreffende 
plötzlich und unerwartet einen ganz speziellen Überraschungsbesuch. Er 
musste innerhalb kürzester Zeit seine Sachen zusammenpacken und wurde 
sogleich aus "dienstlichen Gründen" an seinen neuen, räumlich weit 
entfernten Einsatzort verbracht. Dort waren sichheitsrelevante 
Anforderungen dann eher gering.

von Marwin (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Um 12:40 also 10 Minuten nach der Pause waren die raus getreten, entlassen.

Mal wieder eine der ueblichen Ferkes-Enten. Als ob das in Deutschland so 
einfach ginge.

von Wilhelm F. (Gast)


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Erwin H. schrieb:

> Gibts eigentlich auch mal was positives was du erlebt hast?

Ja. Die geschilderte Angelegenheit gehört dazu aber nicht.

von Robert K. (Firma: Projektleiter Medizinsoftware) (robident)


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Marwin schrieb:
> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> Um 12:40 also 10 Minuten nach der Pause waren die raus getreten, entlassen.
>
>
>
> Mal wieder eine der ueblichen Ferkes-Enten

Jemand, der hier im Forum mit wenigstens 3 Identitäten schreibt, braucht 
halt auch Geschichten für 3 Leben:-)

von Wilhelm F. (Gast)


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R. K. schrieb:

> Jemand, der hier im Forum mit wenigstens 3 Identitäten schreibt,

Der ist gut!

Ich tippe aber auf mindestens 10. ;-)

von cyankali (Gast)


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R. K. schrieb:
>>
>>> Um 12:40 also 10 Minuten nach der Pause waren die raus getreten, entlassen.
>>
>>
>>
>> Mal wieder eine der ueblichen Ferkes-Enten

sowas findet bei uns nach 18 Uhr statt. "zur kurzen abstimmung" wird man 
zum chef gerufen, erhält die kündigung (aus welchen gründen auch immer, 
meist, weil man nicht loyal genug ist, nicht mehr gebraucht wird, das 
geld knapp ist etc.) und soll sich nicht mehr blicken lassen. falls 
jemand fragt, möge man sich doch krank melden. bis zum nächsten termin, 
wo man den auflösungsvertrag unterzeichnen soll.

von aloha (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> wir, die Initiatoren hingen die Wahlliste um 11:50 kurz vor der
> Mittagspause ans schwarze Brett. Um 12:40 also 10 Minuten nach der Pause
> waren die raus getreten, entlassen. Das bekam auch noch kaum jemand
> überhaupt mit. So schnelle Reaktion habe ich bei einer Geschäftsführung
> noch nie gesehen.
Und wo war das? Bei netto, Lidl, Aldi,..? Dort ist das so üblich.

von Wilhelm F. (Gast)


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aloha schrieb:

> Und wo war das? Bei netto, Lidl, Aldi,..? Dort ist das so üblich.

Sagen wir besser so: Diese Unternehmen sind einfach bekannter, 
medienbekannter, stehen mehr im Rampenlicht, bekannter fast als der 
Papst. Sonst würde man da auch nicht viel hören. Anders bei 
Elektrofriemler GmbH, die noch nicht mal alle Menschen im Ort kennen.

Apropos Verkäuferin:

Vor Jahren kannte ich eine Gärtnerin in einer Friedhofsgärtnerei, 
Mitarbeiterzahl etwa 5. Das ist ja auch sowas wie Einzelhandel, nur eben 
für Grünzeugs. Die hätte noch von den aus ihrer Sicht "paradiesischen 
Zuständen" bei oben genannten Ketten geträumt. Sonntags unbezahlt 
halbtags, und zwar jeden Sonn- und Feiertag. Man sagte ihr, die armen 
Pflanzen gingen doch ein, wenn die Sonntags nicht gegossen werden. 
Irgend jemand müsse das doch machen, und wenn das Geschäft geschlossen 
ist, könne das schließlich auch nicht bezahlt werden. Aber das 
Einzelunternehmen kennt und interessiert niemanden. Ihre Schwester hatte 
den gleichen Beruf, ein paar Häuser weiter bei einem anderen Gärtner. 
Dort, das selbe in Grün. Kündigen und wechseln ist da also mal eben 
nicht, es ist da überall gleich, wie abgesprochen. Geschäftsherren 
kennen sich ja untereinander, und gehen auch mal zusammen einen trinken, 
auch wenn sie Konkurrenten sind. Übrigens war das nicht in einer "toten" 
Gegend, sondern in der viertgrößten deutschen Stadt.

Bei Aldi soll es aber wirklich gut gewesen sein: Viel Arbeit, aber auch 
gutes Gehalt entsprechend dafür. Die beiden alten Aldi-Herren sind nicht 
mehr im Geschäft, einer schon tot. Wyatt Earp hat dort das Ruder 
vielleicht übernommen. ;-)

von Davis (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Vor Jahren kannte ich eine Gärtnerin in einer Friedhofsgärtnerei ...

In meiner Jugend hatte ich ein rosarotes Zwergkaninchen und eine 
Holzeisenbahn (!). Kannste glauben.

von Erwin H. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Bei Aldi soll es aber wirklich gut gewesen sein: Viel Arbeit, aber auch
> gutes Gehalt entsprechend dafür.

Dann geh doch dahin und arbeite da. Vll wär das was für dich?

von Wilhelm F. (Gast)


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Erwin H. schrieb:

> Dann geh doch dahin und arbeite da. Vll wär das was für dich?

Da hast du Recht. Die haben aber auch nur eine begrenzte Stellenanzahl, 
und keine kleine Bewerberanzahl. Zu deiner Beruhigung: Ich fragte schon 
mal, sogar wiederholt. Man hat aber eine Menge Einzelhandelskaufleute 
unter den Bewerbern, die sind mir da natürlich haushoch überlegen.

von D. I. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Man hat aber eine Menge Einzelhandelskaufleute
> unter den Bewerbern, die sind mir da natürlich haushoch überlegen.

Pauschalkraft kann so gut wie jeder werden der anpacken kann und wenn 
sie suchen (was nicht selten der fall ist)
Hier in Erlangen zahlt Aldi fast 12€/h für Hilfskräfte.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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D. I. schrieb:
> Hier in Erlangen zahlt Aldi fast 12€/h für Hilfskräfte.

Viel zu wenig für unseren Möchtegerninschenör!

von Wilhelm F. (Gast)


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D. I. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Man hat aber eine Menge Einzelhandelskaufleute
>> unter den Bewerbern, die sind mir da natürlich haushoch überlegen.
>
> Pauschalkraft kann so gut wie jeder werden der anpacken kann und wenn
> sie suchen (was nicht selten der fall ist)
> Hier in Erlangen zahlt Aldi fast 12€/h für Hilfskräfte.

Also ich werde da bestimmt auch mal wieder fragen. Im Augenblick kann 
und darf ich ja sowieso gar nichts, wegen der Arbeitsunfähigkeit. 12€/h 
wären auch bei einem Nebenjob 400€ noch was. Bei Hartz darf ich 
allerdings nur 165€/Monat zuverdienen. Alles, was drüber liegt, wird 
nicht nur versteuert, sondern ganz simpel von Hartz abgezogen.

Andererseits nehmen die natürlich lieber Leute aus der Branche, und 
derer gibts bestimmt mehr als genug. In meinen Filialen hier ringsum 
gibts bei Aldi auch überhaupt gar keine Aushelfer. Die sind da alle 
vollberuflich. Aber mit 12€/h kommt man schon fast an schlechte 
Ing.-Klitschen.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Jo S. schrieb:
> Wann, wo und wie hast Du das versucht?

Ich sag nur soviel: Ich hab genug gesehen, nur noch nirgends 
funktionierenden Widerstand oder ein geschlossene Interessenvertretung. 
Ich kann es nicht ändern, aber damit umgehen.

von D. I. (Gast)


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Liegt vielleicht daran, dass Erlangen ne Studentenstadt ist. Ich kann im 
Detail nur für Kaufland sprechen, weil meine Freundin da Teilzeit 
(13h/Woche, Gleitzone also 401-800€) ist. Viele Pauschalkräfte sind dort 
Studenten, geht ein bisschen zu wie im Taubenschlag. Kaufland zahlt 
10,90€ + Überstundenzuschlag + Spätzuschlag. Ist aber auch ein 
körperlich anstrengender Job wenn man nicht grad an der Kasse sitzt das 
muss man dazu sagen.
Aber ein Kumpel ist beim Aldi von dem weiß ich, dass es dort glaube ich 
11,80 sind.

von Whiskey Billy (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> D. I. schrieb:
>> Hier in Erlangen zahlt Aldi fast 12€/h für Hilfskräfte.

In meiner Ausbildungsfirma haben Ingenieure 14 Euro/h verdient und dabei 
Überstunden ohne Ende gekloppt. War eine 50-Mann-Firma in der 
Baubranche.

DAS sind die gesuchten Fachkräfte.

von Wilhelm F. (Gast)


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D. I. schrieb:

> Aber ein Kumpel ist beim Aldi von dem weiß ich, dass es dort glaube ich
> 11,80 sind.

Bei solchen Angeboten lasse ich auch mit mir reden. Beim halben Preis 
allerdings nicht.

In Köln sah ich auch größere Aldi-Filialen, als sie es hier sind. Da 
werden dann eher Aushilfen benötigt.

In meinen Aldi-Filialen hier hängen immer Zettel an der Tür, daß die 
externe Reinigungsfirma Reinigungskräfte sucht. Das sind die, die in den 
Filialen den ganzen Tag mit der Kehrmaschine durch den Laden fahren, und 
die Glasabdeckungen der Kühltruhen wischen. Das spare ich mir aber 
lieber. Denn dort tendiert es wirklich gegen 6€/h.

von Vn N. (wefwef_s)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Bei Hartz darf ich
> allerdings nur 165€/Monat zuverdienen. Alles, was drüber liegt, wird
> nicht nur versteuert, sondern ganz simpel von Hartz abgezogen.

Wäre ja bitter, wenn du dem Staat nicht mehr auf der Tasche liegen 
würdest, nicht?

von D. I. (Gast)


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vn nn schrieb:
> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Bei Hartz darf ich
>> allerdings nur 165€/Monat zuverdienen. Alles, was drüber liegt, wird
>> nicht nur versteuert, sondern ganz simpel von Hartz abgezogen.
>
> Wäre ja bitter, wenn du dem Staat nicht mehr auf der Tasche liegen
> würdest, nicht?

Naja wo ist der Anreiz wenn die Abzüge 1:1 sind? Ich vermute es wäre 
viel ansprechender wenn der Faktor bei 1:0,5 oder so läge, für jeden 
Euro den man mehr verdient werden einem nur 50ct Hartz abgezogen, dazu 
noch ein Mindestlohn und fertig. Aber dann würden alle 
Sklavenhaltermodelle in sich zusammenbrechen... Und Leute die aus 
falschem Stolz für 3€ Nachtwächer machen unterstützen dieses 
Ausbeutermodell nur.

von Wilhelm F. (Gast)


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vn nn schrieb:

> Wäre ja bitter, wenn du dem Staat nicht mehr auf der Tasche liegen
> würdest, nicht?

Nein. Ich liege ganz bestimmt niemandem absichtlich auf der Tasche, das 
System ist einfach so.

Nöö. Fakt ist aber, daß man dann mit bezahlter Arbeit genau so wenig 
zurecht kommt.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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D. I. schrieb:
> Naja wo ist der Anreiz wenn die Abzüge 1:1 sind?

Daran kann man wenigstens gut erkennen, dass der Hirnfurz 
"Bedingungsloses Grundeinkommen" nicht funktionieren wird.

Das ist quasi die "Freie-Energie-Revolution" für dir Wirtschaft.

von ITler (Gast)


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D. I. schrieb:
> Naja wo ist der Anreiz wenn die Abzüge 1:1 sind? Ich vermute es wäre
> viel ansprechender wenn der Faktor bei 1:0,5 oder so läge, für jeden
> Euro den man mehr verdient werden einem nur 50ct Hartz abgezogen, dazu
> noch ein Mindestlohn und fertig. Aber dann würden alle

plus den Hartz4 Betrag + Warmmiete wohl gemerkt ! bei deinem Model 
könnte ja jeder Hartz4 beantragen, die ersten 165 Brutto wären frei, 
danach 50 % Abzüge + Warmmiete + Hartz4. Das würde sich für sehr viele 
Normalverdiener, ggf. sogar für Ings lohnen. Für Ings, die Kinder haben 
und Alleinverdiener sind, würde sich das Model extrem oft lohnen.

D. I. schrieb:
> Und Leute die aus
> falschem Stolz für 3€ Nachtwächer machen unterstützen dieses
> Ausbeutermodell nur.

da gebe ich Dir Recht ! sollten diese Leute lieber nur auf geringfügiger 
Basis sich was dazu verdienen, dann hätten die mehr als bei nem 3 Euro 
Job. Und es würde das Angebot an solchen Arbeitskräften senken, was dann 
wieder die Löhne steigen lassen würde.

Bei den E Technik Ings erwarte ich noch keine Schwemme, einfach weil 
sehr viele Ü50iger in Rente gehen bzw. aus deM Arbeitsleben ausscheiden 
und deutsche Ings weltweit gefragt sind.

Bei Informatikern aber sehe ich bald schon eine Schwemme. Deutsche 
Informatiker gelten im Gegensatz zu den Ings, nicht als besonders 
herausragend. Dafür sind sie aber teurer als die meisten woanders.

Dazu kommt, z.B. Maschinen und Anlagen kann man nicht wie nen Stück 
Software Code per Mausklick um die Welt schicken.

Des Weiteren : in vielen IT Bereichen ( zum Glück nicht in allen ) ist 
der Altersschnitt sehr jung. Daher kaum Altersersatzbedarf, Jobs 
enstehen nur durch Wachstum. Wenn mal dieses Wachstum ausbleibt, stehen 
ganz schnell viele Absolventen auf der Straße.
In den letzen Jahren haben viele technologische Trends die Absolventen 
zwar gut in den Arbeitsmarkt gebracht, aber wenn das mal nicht immer so 
weiter geht, haben wir ein dickes Problem.

von Wilhelm F. (Gast)


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ITler schrieb:

> in vielen IT Bereichen ( zum Glück nicht in allen ) ist
> der Altersschnitt sehr jung. Daher kaum Altersersatzbedarf, Jobs
> enstehen nur durch Wachstum.

Frag dich doch mal im Ernst, warum viele Teams jung sind. Wo sind die 
Alten geblieben? OK, manche mit goldenem Handschlag verabschiedet, 
andere aber auch nicht.

von ITler (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> ITler schrieb:
>
>> in vielen IT Bereichen ( zum Glück nicht in allen ) ist
>> der Altersschnitt sehr jung. Daher kaum Altersersatzbedarf, Jobs
>> enstehen nur durch Wachstum.
>
> Frag dich doch mal im Ernst, warum viele Teams jung sind. Wo sind die
> Alten geblieben? OK, manche mit goldenem Handschlag verabschiedet,
> andere aber auch nicht.

bei den Technologien die ich meine, ( Web, Mobile, .net, Java ) sind die 
Technologien halt eher jung und somit arbeiten da oft viele Junge. Die 
älteren arbeiten eher im tranditionellen Ing Bereich oder entwickeln 
dort Software wo man es schon lange tut, z.B. Banken, Cobol, Assambler, 
C Maschinencode, Mikrocontroller.

Jedenfalls ein großer Jobmotor waren für ITler in den letzen Jahren die 
modernen Themen, wo sehr viele Junge eingestellt wurden in den letzen 10 
Jahren. Daher gibt es dort kaum einen Ersatzbedarf, weil die meisten 
sogar unter 40 sind. Wenn das Wachstum aber mal wegbricht, gibt auch 
keine Jobs mehr für die 15 - 20 tsd Info Absolventen pro Jahr. Alte 
müssen nämlich kaum ersetzt werden und wenn doch, dann in obigen 
"älteren" Technologien,
die die Jungen meist nicht beherrschen. Bei den Ings dagegen gibts viele 
berufstätigige ü40 und ü50. 2 / 3 der E Ings ist sogar ü40. Daher 
braucht man dort auch Junge Leute wenn kaum Wachstum da ist, einfach nur 
um ältere zu ersetzen ( sei es solche die in Rente gingen, oder die mit 
dem goldenen Handschlag oder die, die wegrationalisiert wurden )

von Wilhelm F. (Gast)


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ITler schrieb:

> Bei den Ings dagegen gibts viele
> berufstätigige ü40 und ü50. 2 / 3 der E Ings ist sogar ü40.

Da stimme ich voll zu. Das gibt es natürlich alles.

Der Physik-Doktor, Ü55, der mit mir aus der Firma flog, war eine ganz 
andere Persönlichkeit als ich. Da kann man aber nicht von heute auf 
morgen einen Schalter umlegen, daß man genau so wird. Er versuchte sich 
an einer Hochschule als Dozent, was ich von anderen Leuten über Umwege 
hörte. Was daraus wurde, erfuhr ich nie mehr. Er war ein ausgesprochener 
weltgewandter Macher-Typ, und wenn es sein muß, dann hat der auch von 
heute auf morgen eine passende Frau, anders als Heiner.

von Proxxon (Gast)


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D. I. (grotesque) schrieb:

vn nn schrieb:
>> Wilhelm Ferkes schrieb:
>>> Bei Hartz darf ich
>>> allerdings nur 165€/Monat zuverdienen. Alles, was drüber liegt, wird
>>> nicht nur versteuert, sondern ganz simpel von Hartz abgezogen.
>>
>> Wäre ja bitter, wenn du dem Staat nicht mehr auf der Tasche liegen
>> würdest, nicht?

> Naja wo ist der Anreiz wenn die Abzüge 1:1 sind? Ich vermute es wäre
> viel ansprechender wenn der Faktor bei 1:0,5 oder so läge, für jeden
> Euro den man mehr verdient werden einem nur 50ct Hartz abgezogen, dazu
> noch ein Mindestlohn und fertig. ..

Das ist doch der gleiche Betrug an den kleinen Leuten wie die 
Riester-Verträge. Wer riestert bekommt im Falle der Inanspruchnahme der 
Grundsicherung (das werden sehr viele Menschen später sein) seine 
Beiträge voll angerechnet. Damit hat man dann für andere geriestert. Wer 
seinen Vertrag nicht durchhält, egal aus welchem Grund (und das ist die 
Mehrheit aller Verträge wie jüngst kund wurde), muss sämtliche 
staatlichen Zuschüsse wieder zurückzahlen und das nach Jahren des 
Absparens vom Munde.

Und die jüngste Schweinerei, der aktuelle Armuts- und Reichtumsbericht 
von Frau von der Leyen ging vor der Veröffentlichung noch mal an das 
zuständige Ressort der FDP und kam postwendend manipuliert zurück. Die 
Schweinefritzen dort haben wichtige Passagen der Lohnentwicklung glatt 
rotzfrech umformuliert und die allseits bekannte Ungleichheit der 
Vermögensverteilung, die jetzt auch mal langsam (nach Jahren) von der 
derzeitigen Regierung bemerkt wurde, gleich ganz herausgestrichen. Damit 
ist dieser Bericht nicht mehr das Papier wert, auf das er gedruckt 
wurde. So kann man auch (s)eine Arbeitsministerin kaltstellen bzw. 
mundtot machen. Das kann man ruhig mal einen Skandal nennen, nachdem 
sonst gerne von "Transparents" gegenüber den Bürgern schwadroniert bzw. 
geschwafelt wird. Volksverarsche ist das.

von Wilhelm F. (Gast)


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Proxxon schrieb:

> Wer riestert bekommt im Falle der Inanspruchnahme der
> Grundsicherung (das werden sehr viele Menschen später sein) seine
> Beiträge voll angerechnet. Damit hat man dann für andere geriestert.

Riester ist klar. Wenn man vor 67 strandet, werden die Beiträge der 
Grundsicherung gegen gerechnet. Man hat da quasi sein eigenes Hartz 
selbst eingezahlt, zur Wiederauszahlung.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> sein eigenes Hartz

Wieder so eine herrliche kognitive Verzerrung.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ulrich S. schrieb:

> Wieder so eine herrliche kognitive Verzerrung.

Erläutere das mal näher.

von Ich (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Riester ist klar. Wenn man vor 67 strandet, werden die Beiträge der
> Grundsicherung gegen gerechnet. Man hat da quasi sein eigenes Hartz
> selbst eingezahlt, zur Wiederauszahlung.

Da kann man sich das Riestern sparen :-)

Der heutigen Rentnergeneration ging es noch nie so gut ...
und wird es nie wieder so gut gehen.

Einen schönen erfolgreichen Tag

von Erwin H. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Er war ein ausgesprochener
> weltgewandter Macher-Typ, und wenn es sein muß, dann hat der auch von
> heute auf morgen eine passende Frau, anders als Heiner.

Oder du.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ulrich S. schrieb:
>
>> Wieder so eine herrliche kognitive Verzerrung.
>
> Erläutere das mal näher.

Üblicherweise erarbeitet man sich seine Altersversorgung selbst und 
redet nicht selbstherrlich von "seinem" Hartz, das man "leider selbst" 
bezahlt, wenn Riester oder sonstwas angerechnet wird.

von Jürgen W. (lovos)


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Ich denke, der Markt regelt alles aus.
Ob der Ingenieurberuf hochwertig ist oder nicht, spielt absolut KEINE 
Rolle beim Einkommen. Was das Einkommen beeinflusst, sind die Anzahl der 
Menschen, die sich auf vorhandene offene Stellen verteilen.
Da der Ingenieurberuf ein sehr schöner und interessanter Beruf ist, ist 
auch das Einkommen niedriger als bei Jobs die keiner machen will.

Wer soll den bestimmen, was eine bestimmte Tätigkeit wert ist? Zurück 
zur Planwirtschaft?

Ich vermute, die Ingenieurgehälter und -arbeitsbedingungen werden sich 
noch rasant verschlechtern.
Wenn eine Volkswirtschaft mit der Wirtschaft in China konkurrieren will 
am Weltmarkt, müssen auch deren Arbeitsbedingungen kopiert werden.
D.h. so wie die Menschen bei Foxconn in China jetzt, arbeiten wir morgen 
auch.
Ansonsten geht "Ingenieurland" Deutschland unter.

von Richard J. (eltentakel)


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Bei solchen Meldungen wie bei Heise wird eines gerne vergessen:

x Anfänger |= y * x Absolventen.

Es ist oft so, dass es für das Hauptstudium eine definierte Anzahl an 
Plätzen gibt. So miterlebt 2005 an der TU Dresden ... von 200 
Informatikern und 800 Medieninformatikern durften nur 200 Insgesamt 
übrig bleiben.

Geld gibts nur für die Anzahl der Immatrikulationen, dementsprechend 
groß sind die Hörsäle für die ersten Semester. Jedes Semester, das ein 
Student länger braucht, kostet Geld, also wird ordentlich ausgesiebt. 
Der Prüfungsmaßstab wird entsprechend der Anzahl die durckommen dürfen 
angepasst - auch gerne nachträglich. Prüfungen zu bestehen wird eine 
Mischung aus Glückssache und System durchschauen.

Es ist also eher wahrscheinlich, dass jede Menge Hartz 4 Empfänger und 
Taxifahrer (sehr beliebt unter gescheiterten Informatikstudenten). 
Andere werden sich umorientieren.

von ITler (Gast)


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Richard J. schrieb:
> Es ist also eher wahrscheinlich, dass jede Menge Hartz 4 Empfänger und
> Taxifahrer (sehr beliebt unter gescheiterten Informatikstudenten).
> Andere werden sich umorientieren.

 so krass ist es nun auch wieder nicht. Eher werden viele Info 
Absolventen halt nur einfache Frickler. Da kenn ich genügend Uni 
Absolventen, die hatten im Hauptstudium komplexe Themen, in der 
Diplomarbeit auch. Z.B. grafische Datenverarbeitung wo es um komplexe 
mathematische Modellierungen geht oder komplizierte Algorithmen, 
arbeiten danach später als stink normale Entwickler, was genauso ein 
Fachinformatiker könnte. Dort kommt es nicht auf komplexe Berechnungen 
an, sondern um Know How wie man dies und jenes einrichtet und wie man 
ein Framework richtig nutzt. Viele dieser Info Leute beschönigen ihre 
Situation auch noch in dem sie behaupten, wer komplexe Theorie im 
Studium hatte, kann sich auch besser in popellige Webframeworks usw 
einarbeiten. ...

Eher sehe ich das andersrum. Jemand der zu viel Theorie kann, denkt 
vllt. für solche einfachen Technologien zu kompliziert und bringt für 
einfache Aufgaben eine unnötige Komplexität rein bzw. sucht in einer 
Aufgabe eine Komplexität die gar nicht vorhanden ist, während der 
Fachinformatiker einfach seine Arbeit macht.

von Ich (Gast)


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Das Gehalt sollte nicht im Zusammenhang mit der Zufriedenheit im Job 
oder gar die Zufriedenheit im Leben stehen.
Es werden sich immer Leute finden, die für weniger Arbeit und weniger 
Leistung deutlich mehr Kohle bekommen.

Falls man sich im Job unterfordert fühlt, na und?
Besser als ständig überfordert.
Man kann sich ja passende Hobbies suchen um sich im Privatleben geistig 
auszutoben.

Jürgen W. schrieb:
> Wenn eine Volkswirtschaft mit der Wirtschaft in China konkurrieren will
> am Weltmarkt, müssen auch deren Arbeitsbedingungen kopiert werden.

NEIN! Das geht schief.

ITler schrieb:
> Jemand der zu viel Theorie kann, denkt
> vllt. für solche einfachen Technologien zu kompliziert und bringt für
> einfache Aufgaben eine unnötige Komplexität rein bzw. sucht in einer
> Aufgabe eine Komplexität die gar nicht vorhanden ist, während der
> Fachinformatiker einfach seine Arbeit macht.

Sehe ich auch so.

Jürgen W. schrieb:
> Da der Ingenieurberuf ein sehr schöner und interessanter Beruf ist, ist
> auch das Einkommen niedriger als bei Jobs die keiner machen will.

Kloputzer will keiner werden und die bekommen sicher deutlich weniger.

von Jürgen W. (lovos)


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> Kloputzer will keiner werden

Du vielleicht nicht. Aber die Leute vom Ost-Europa strömen rein für 
solche Arbeiten. Auch bei Spargel-stechen, Altenpflege, ... ist ein 
Überangebot von osteuropäischen Arbeitswilligen.

Selbst in Japan gab es genügend Arbeitswillige für Aufräumarbeiten in 
Fukoshima.
Bei Arbeiten, die geistig ganz einfach sind, finden sich immer Willige.

>> Wenn eine Volkswirtschaft mit der Wirtschaft in China konkurrieren will
>> am Weltmarkt, müssen auch deren Arbeitsbedingungen kopiert werden.
>
>NEIN! Das geht schief.

Nein? Nicht? Dann lieber rumtönen, wie toll ein Ingenieur ist und er 
einfach viel verdienen muss.

von A. $. (mikronom)


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Jürgen W. schrieb:
> Ich denke, der Markt regelt alles aus.

Da hat jemand nicht gerade viel Ahnung von Volkswirtschaftslehre.

> Wer soll den bestimmen, was eine bestimmte Tätigkeit wert ist?

Die richtige Antwort lautet: Angebot und Nachfrage.

Da hat jemand nicht gerade viel Ahnung von Betriebswirtschaftslehre.

> Ich vermute, die Ingenieurgehälter und -arbeitsbedingungen werden sich
> noch rasant verschlechtern.

Sieht gut dafür aus, da das Angebot (an Arbeitskraft) weiter steigt, die 
Nachfrage aber nicht.

> Wenn eine Volkswirtschaft mit der Wirtschaft in China konkurrieren will
> am Weltmarkt, müssen auch deren Arbeitsbedingungen kopiert werden.

Schon wieder keine Ahnung. Kopieren funktioniert, so lang man einen 
Rückstand aufholen will, aber nicht, wenn man Vorreiter ist/ sein will.

> D.h. so wie die Menschen bei Foxconn in China jetzt, arbeiten wir morgen
> auch.

Nein.

> Ansonsten geht "Ingenieurland" Deutschland unter.

Der Untergang wird schon seit Ewigkeiten prophezeit, er wird in Zukunft 
aber genauso wenig eintreten wie in der Vergangenheit.

Die Untergangsprophezeihungen verfolgen für mich nur einen Zweck: Panik 
verbreiten. Bei dir scheint diese Panik auch zu wirken.

von Ich (Gast)


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Jürgen W. schrieb:
> Nein? Nicht? Dann lieber rumtönen, wie toll ein Ingenieur ist und er
> einfach viel verdienen muss.

Was heisst viel?

Was unterscheidet ein deutsches mittelständisches Unternehmen von 
Foxconn?

In China kann und wird die Wirtschaft nicht mehr so schnell wachsen.

von Studi (Gast)


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China wird mal von den Bilderbergern in Schach gehalten. Da wird die 
Immobilienblase platzen und politischen Aufstand bei der Bevölkerung 
wachsen lassen. Dann hat China erstmal wieder mit sich selbst zu kämpfen 
- genau wie zurzeit "Üropa".

Die USA wird weiterhin die Nr. 1 bleiben - vollkommen egal wie viele 
Schulden da nun aufn Papier stehen.

von Jürgen W. (lovos)


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> Die Untergangsprophezeihungen verfolgen für mich nur einen Zweck: Panik
> verbreiten. Bei dir scheint diese Panik auch zu wirken.

Ja? Nicht nur bei mir. 80% der Beitrags-Schreiber hier sind am ständigen 
jammern. Das Hauptthema hier ist "die Fachkräftemangel-Lüge".
Alles nur Hirngespinste?
[IRONIE]
Nein, die Titanic kann nicht untergehen. :)
[/IRONIE]


> aber nicht, wenn man Vorreiter ist/ sein will.
Da geht auch nicht, dass man sich zurücklehnt und erst mal Kohle 
fordert, und auf die Besonderheit seines Berufs hinweist.
Wenn jemand an die Spitze will, dann muss er erst mal richtig zulangen.

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