Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Phasenanschnittsteuerung ohne DIAC


von Lukas Leuenberger (Gast)


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Guten Tag
Ich will eine Phasenanschnittsteuerung aufbauen. Die einfachste 
Schaltung benötigt jedoch DIAC's. Jedoch habe ich keine DIAC's zur 
Verfügung. Gibt es nun eine andere Möglichkeit eine 
Phasenanschnittssteuerung ohne DIAC's zu realisieren?
Grüsse
Lukas Leuenberger

von Peter R. (pnu)


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Dann beschaffe Dir von irgendwoher eine defekte Energiesparlampe.
In deren Elektronik ist solch ein DIAC drin. Jedenfalls hab ich unter 
den ca. 20, die ich auseinander genommen habe, noch keine "ohne" 
entdeckt.

Etwas einfacheres als mit DIAC, das zuverlässig geht, gibts nicht.

von MaWin (Gast)


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> Die einfachste Schaltung benötigt jedoch DIAC's.

Sicher, weil's am einfachsten ist.

> Jedoch habe ich keine DIAC's zur Verfügung.

Oh je wie schrecklich.

> Gibt es nun eine andere Möglichkeit eine
> Phasenanschnittssteuerung ohne DIAC's zu realisieren?

Natürlich, nur sind die deutlich aufwändiger.

Aber bevor wir uns die Mühe machen, zu überlegen, welche
Schaltung funktioniert, und du nur wieder sagen wirst
"das Bauteil xyz habe ich aber nicht und bin zu faul es
zu besorgen" schreibe hier lieber alle Bauteile auf, die
du da hast.

Offenbar ist es für dich ja besonders schwer, an Bauetile
zu kommen, vermutlich lebst du auf dem Mars wo nicht mal
Reichelt-Bestellungen funktionieren.

von Lukas Leuenberger (Gast)


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Grundsätzlich habe ich alles da 
(Dioden/Widerstände/Triacs/Spulen/Transistoren/...) nur eben keine 
DIAC's.

Und nein ich lebe nicht auf dem Mars :-). Nur brauche ich eine solche 
Schaltung für Testzwecke und sollte die falls möglich heute noch fertig 
haben.

von MaWin (Gast)


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Na dann baust du einfach die Ersatzschaltung
http://de.wikipedia.org/wiki/Diac
des DIACs auf.

von DerFlo (Gast)


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Hmm... Hast du auch den ein oder anderen AVR Controller rumliegen?
Dann einen beliebigen Atmel Controller nehmen, am besten ein Tiny xxx, 
soll ja bestimmt recht klein werden.
Kondensatornetzteil für den Controller bauen.
Dann Appnote AVR182 von Atmel lesen und sich inspirieren lassen.
Ein wenig Gehirnschmalz anwenden und schon kann man das mit einem Timer 
und einem Interrupt lösen.

Gruß,
DerFlo

von Wilhelm F. (Gast)


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Lukas Leuenberger schrieb:

> Gibt es nun eine andere Möglichkeit eine
> Phasenanschnittssteuerung ohne DIAC's zu realisieren?

Vielleicht gehts testweise mit dem Thread hier:

Beitrag "Astabiler Multivibrator"

Dort gibt es den Beitrag

Beitrag "Re: Astabiler Multivibrator"

mit dem Link

http://www.elektronik-labor.de/Notizen/NPNkipp.html

Ich experimentierte mit der Kippschaltung etwas.

Zu Testzwecken ist sie brauchbar, aber nicht zum Einbau in Serien. Meine 
Transistoren waren nach einer Weile immer etwas lädiert, habe den Dreh 
mit der langen Haltbarkeit noch nicht ganz raus. Man kann aber schon 
mal mehrere Tage Lebensdauer im Dauerbetrieb erreichen. 
Avalanche-Effekt.

von Andrew T. (marsufant)


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Peter R. schrieb:
> Etwas einfacheres als mit DIAC, das zuverlässig geht, gibts nicht.

D'accord.

Lukas Leuenberger schrieb:
> Gibt es nun eine andere Möglichkeit eine
>
> Phasenanschnittssteuerung ohne DIAC's zu realisieren?


Mit Glimmlampe geht es auch -- aber vermutlich hast Du die auch nicht.

von ArnoR (Gast)


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Eine Möglichkeit mit Transistoren im Anhang. Dort kann man die 
Durchbruchspannung einfach mit der Z-Diode einstellen. Wenn man ein 
echtes Diac (für beide Stromrichtungen) braucht, kann man die Schaltung 
in eine Diodenbrücke setzen.

von MaWin (Gast)


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> Eine Möglichkeit mit Transistoren im Anhang

Ein DIAC funktioniert aber bidirektional,
und wird auch so in den üblichen Wechselsapnnungsdimmerschaltungen 
eingesetzt,
also die Schaltung nun doppelt aufbauen und per Dioden trennen
oder in einen Brückengleichrichter setzen.

von Falk B. (falk)


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ArnoR schrieb:
> Eine Möglichkeit mit Transistoren im Anhang.

Ja, der Beitrag ist uralt, hab ich gesehen ;-)
Kleine Anmerkung. Die Schaltung hat einen SEHR kleinen Haltestrom von 
wenigen uA! Das ist bei einigen DIAC-Anwendungen unbrauchbar, vor allem 
bei DC Anwendungen wie dem klassischen RC-Oszillator (Kippschwinger). 
Man kann den Haltestrom zwar mit kleineren Widerständen erhöhen, damit 
erhöht sich aber auch der nötige Zündstrom, was auch wieder unbrauchbar 
ist. Ist der emulierte DIAC zu unempfindlich (kleine Widerstände), 
zündet er nicht, weil der eingespeiste Strom über den oberen 10k 
Widerstand und die Z-Diode fließt, ohne ausreichend Basisstrom zu 
erzeugen. Ist er zu empfindlich, geht er nicht mehr aus, wodurch dann 
keine Schwingung entstehen kann. Man braucht verschiedene 
Empfindlichkeiten (Hysterese) zwischen Zündstrom (eher klein) und 
Haltestrom (eher groß), sonst geht es nicht. Diese Nachbildung oben kann 
das prinzipiell nicht. Sie funktioniert nur, wenn der Strom 
zwischendurch von außen unterbrochen oder die minimale Flußspannung 
unterschritten wird. Das hat man nur in einer AC-Anwendung, wie bei 
klassischen TRIAC-Stellern.

von Falk B. (falk)


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Sooo, ich hab da mal bissel getüftelt und dann doch einen nahezu 
"echten" DIAC nachgebaut. Siehe Anhang, auch wenn er wenig 
praxisrelevant ist ;-)

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