Hallo, ich wollte einen alten Receiver verkaufen. Da in diesem schon länger was geklappert hat, habe ich ihn jetzt mal aufgeschraubt. Offensichtlich ist die Abdeckung einer der Elkos abgefallen (oder wie auch immer abhanden gekommen). Der Receiver funktioniert aber noch einwandfrei. Leider habe ich keinen passenden Ersatz da (es handelt sich um einen 220uF mit 16V Spannungsfestigkeit), sonst hätte ich ihn eben selbst getauscht. Jetzt meine Frage: Mich selber hat das ganze nie gestört, habe den Receiver monatelang problemlos in Betrieb gehabt. Dennoch würde es mich interessieren, ob dieser defekte Elko eine Gefahrenquelle birgt bzw. für einen baldigen Defekt des Gerätes sorgen könnte (gut, ich weiß, dazu bräuchte man genauere Infos über die Beschaltung). Meines rudimentären Wissens über den Aufbau von Elkos würde ich diesen ja als nicht mehr funktionstüchtig einstufen. Im Anhang ist ein Bild von genanntem Kondensator. Vielen Dank! Andi
Gefährlich ist das nur insoweit, als daß es der Käufer später vielleicht bemängelt. Der Kondensator ist defekt, richtig erkannt. Auch wenn der Receiver scheinbar problemlos funktioniert, kann dieser Defekt negative Auswirkungen haben, z.B. in Bezug auf Störabstrahlung (EMV). Ich würde ihn ersetzen, ist doch kein großer Aufwand und kostet nur ein paar Cent. Als Ersatz am besten einen Low-ESR-Typ nehmen.
Andreas Finkler schrieb: > Meines rudimentären Wissens über den Aufbau von Elkos würde ich diesen > ja als nicht mehr funktionstüchtig einstufen. Ist der Wickel noch feucht? Falls ja: Deckel drauf und mit Heißkleber fixieren... ;-)
bevor man den Elko so drinn läßt, lieber einen anderen mit 16V einbauen. Gößere Kapazität ist meistens kein allzugroßes Problem. Ein Elko ohne Deckel ist definitiv defekt. Spannungsfest sollte der neue Eölko auf jeden Fall bis 16V.
Elko tauschen, auf Polung achten! In ungünstigen Fällen fliegt evtl. ein Batzen Silberpapier herum und verursacht weitere Schäden durch Kurzschlüsse..
Andreas Finkler schrieb: > ich wollte einen alten Receiver verkaufen. Wenn Du ihn unrepariert verkaufst, solltest Du so ehrlich sein und ihn als "teildefekt" verkaufen. Ich hasse diese ebay Angebote bei denen der Verkäufer Defekte verschweigt und sich auf seine Ahungslosigkeit beruft. > Offensichtlich ist die Abdeckung einer der Elkos abgefallen (oder wie > auch immer abhanden gekommen). Der Receiver funktioniert aber noch > einwandfrei. Die Entwickler des Receivers haben da sicher nicht nur aus Spaß 220µF reingepackt. Wenn der Elko unnötig wäre, hätte man ihn sicher wegrationalisiert. Daß der Receiver trotzdem läuft ist nur ein glücklicher Zufall. Ob es jetzt unbedingt ein Low-ESR-Typ sein muß, wage ich zu bezweifeln, wenn der Receiver sogar komplett ohne läuft. Aber irgendwas halbwegs passendes solltest Du da schon reinlöten. > Jetzt meine Frage: Mich selber hat das ganze nie gestört, habe den > Receiver monatelang problemlos in Betrieb gehabt. Kommt mir in etwa so vor: Ich verkaufe mein altes Auto. Handbremse geht schon länger nicht mehr, hat mich aber nie gestört. Servus Michael
Michael M. schrieb: > Kommt mir in etwa so vor: Ich verkaufe mein altes Auto. Handbremse geht > schon länger nicht mehr, hat mich aber nie gestört. So ging es mir jahrelang mit meiner Hupe. Jetzt, wo ich das Auto verkaufen will, habe ich sie aber repariert. (Mechanisches Problem im Hupknopf) :-) Gruss Harald
Die abbe Kappe dürfte aber nur die Spitze des Eisbergs sein. Wenn das Gerät schon soooo alt ist, gibt es womöglich noch andere solcher Baustellen. Elkowechseln wird ja allegemein nach 20-30 Jahren empfohlen. Wenn du also sorgfältig bist, solltest du nachsehen, ob da noch mehr "oben ohne" oder kurz davor sind.
Hallo, ersetzte ihn, kannst auch einen anderen einsetzten er muss nicht genau 220uF mit 16V haben! Es gehen z.b. auch 200uF mit 25V oder 50V also wenn der Platz für den Einbau ausreicht. Die Capazität muß genau gleich sein Spannung ab 16V aufwärts! Also wenn Du einen anderen rumliegen hast der halt mehr Volt verkraftet aber 200uF hat dann kannst Du auch diesen verwenden. LG Michael
Solche Elkos sind mit einem Elektrolyt, einer ziemlich wilden Mischung von Wasser, Salzen und Anderem getränkt. Diese Brühe "kriecht" und verschmutzt die Leiterplatte mit der Zeit mit einem leitenden Belag, der zusätzlich die Leiterbahnen zerfrisst. Erst mal genau die Leiterplatte auf Verschmutzung prüfen, notfalls reinigen. Dann den defekten Elko austauschen. Wenn der Platz reicht, einen 105-Grad Elko einsetzen, der ist zwar etwas teurer, dafür aber besser abgedichtet und mit größerer Zuverlässigkeit. Noch besser wäre sogar, einen 25V-Typ einzusetzen, auch die größere Reserve in Richtung Höchstspannung wirkt sich positiv aus.
henry schrieb: > Die abbe Kappe dürfte aber nur die Spitze des Eisbergs sein. > > Wenn das Gerät schon soooo alt ist, gibt es womöglich noch andere > solcher Baustellen. > > Elkowechseln wird ja allegemein nach 20-30 Jahren empfohlen. Wenn du > also sorgfältig bist, solltest du nachsehen, ob da noch mehr "oben ohne" > oder kurz davor sind. Denke das es an Mangelnder Temperaturfestigkeit liegen könnte oder? Also Billige 85° Elkos anstatt Besserer dieser Sorte oder gar welche mit 105° oder??? LG Michael
Michael schrieb: > henry schrieb: >> Die abbe Kappe dürfte aber nur die Spitze des Eisbergs sein. >> >> Wenn das Gerät schon soooo alt ist, gibt es womöglich noch andere >> solcher Baustellen. >> >> Elkowechseln wird ja allegemein nach 20-30 Jahren empfohlen. Wenn du >> also sorgfältig bist, solltest du nachsehen, ob da noch mehr "oben ohne" >> oder kurz davor sind. > > Denke das es an Mangelnder Temperaturfestigkeit liegen könnte oder? > Also Billige 85° Elkos anstatt Besserer dieser Sorte oder gar welche mit > 105° oder??? > LG > Michael Wer Millionen von Geräten produziert merkt natürlich den Unterschied ob er jetzt einen billigen 85°-Elko nimmt oder einen teureren für 105°. Selbst beim teuren C dürften die Preisunterschiede höchsten bei 20 oder 30 Cent liegen, so dass ich hier auf jeden Fall zu höherwertigerer Ware greifen würde. Es muss ja nicht gleich ein Audio-Vodo-Kondensator mit Goldzuleitungen sein. Den Tipp von oben wg. Leitflüssigkeit auf der Platine würde ich auch zu Herzen nehmen. Gibt es da nicht ein Spray was man zum Reinigen hernehmen könnte? Anders kommt man auch kaum unter die Bauteile.
Hallo, also erstmal zum klarstellen: Auf den Defekt hätte ich selbstverständlich hingewiesen. Ich will ja auch nicht, dass sich am Ende jemand damit rumärgert. Wenn mir das egal wäre, hätte ich sicherlich nicht hier um Rat gesucht! ;) Der Receiver ist erst wenige Jahre alt, war aber nicht sonderlich teuer. Ich werde dann wohl mit dem Verkauf noch warten, bis ich das nächste Mal Bauteile bestelle und dann den passenden Typ mitkaufen. Der Tipp mit Platine reinigen ist sicherlich auch sehr gut. Vielen Dank für eure Antworten! LG Andi
Harald Wilhelms schrieb: > So ging es mir jahrelang mit meiner Hupe. Wie hast du das nur ausgehalten? Ich brauche meine Hupe mehrmals wöchentlich und habe schon überlegt ein stärkeres Modell einzubauen (Marke Train Horn). PS: An meinem letzten Golf ging der Heckscheibenwischer über drei Jahre nicht. Der TÜV hats zweimal aufgeschrieben, aber geringe Mängel muss man ja nicht wirklich beheben..
Andreas Finkler schrieb: > also erstmal zum klarstellen: Auf den Defekt hätte ich > selbstverständlich hingewiesen. Ich will ja auch nicht, dass sich am > Ende jemand damit rumärgert. Wenn mir das egal wäre, hätte ich > sicherlich nicht hier um Rat gesucht! ;) Danke. Schön, daß es doch noch ehrliche Leute gibt. Ich denke, es ist auch in Deinem Interesse den Fehler zu beheben: Ein voll funktionsfähiges Gerät sollte auch einen höheren Verkaufspreis bringen als eines mit Defekt. Der einzelne Elko sollte damit locker bezahlt sein. Daß man einen 30€ Receiver natürlich nicht generalüberholt, um in dann zu verkaufen, leuchtet mir auch ein. Fussgängerschreck schrieb: > PS: An meinem letzten Golf ging der Heckscheibenwischer über drei Jahre > nicht. Der TÜV hats zweimal aufgeschrieben, aber geringe Mängel muss man > ja nicht wirklich beheben.. Naja, Heckscheibenwischer ist in der Tat nicht sonderlich sicherheitsrelevant. Da hätte ich mir die Reparatur wohl auch gespart. Hupe finde ich da deutlich wichtiger, da hätte ich wohl im eigenen Interesse gehandelt. Handbremse war so ein schönes (fiktives!) Beispiel, weil ich die persönlich fast nie brauche. Ein unbedarfter Fahrer bei deren Ausfall aber böse Überraschungen erleben kann. Servus Michael
Das mit dem Reinigen geht schon. Die Pampe auf den Leiterplatten ist durchaus sichtbar. Sie ist wasserlöslich und kann mit einem feuchten Lappen, um einen Schraubendreher gewickelt, weggewischt werden. Abreiben mit trockenem Lappen danach reicht eigentlich. Spray ist aus folgenden Gründen nicht empfehlbar: Er wird unkontrolliert überall hin versprüht, auch dorthin wo man ihn garnicht braucht. Dazu enthält er Lösemittel, Öle oder andere Substanzen, die sich auf Isolierstoffe, Lacke usw. in einer Art auswirken, die man garnicht unter Kontrolle hat. Wenn man die Platine relativ frei bekommt, ist meiner Meinung nach Abpinseln mit Spiritus und gleich trockentupfen mit einem Baumwolllappen, der nicht zu sehr fusselt, die richtige Technik. Natürlich erst wieder einschalten, wenn die Platine wirklich getrocknet ist. Wenn man hat, kann man anschließend mit Plastik-Lack (Kontakt70??) die Platine versiegeln.
Die Elektrolytpampe vom Elko muss auf jeden Fall runter von der Platine, sonst beginnt jene in den Bereichen, die nicht mit Lötstoplack geschützt sind, zu oxidieren!
So ein "Deckel" fällt nicht einfach ab. Das Ding ist schlicht explodiert und der Rest wirkungslos. Einen neuen reinlöten und fertig!
Michael_ schrieb: > So ein "Deckel" fällt nicht einfach ab. Das Ding ist schlicht explodiert > und der Rest wirkungslos. Bitte ankreuzen: [ ] Ich habe noch nie einen "explodierten" Elko gesehen Für mich sieht der Wickel auf jeden Fall tadellos aus... Ich habe da mal ein paar Fotos: Beitrag "Re: Elkos kühlen?" Beitrag "Re: Elkos kühlen?" > Einen neuen reinlöten und fertig! Das dürfte zweifelsohne die korrekt Lösung sein. Und es reicht aus, den selben einzubauen. Es brint nichts, hier einen 105° Elko mit 25V einzulöten, wenn die restlichen Bauteile im Gerät nicht auch so gut sind.
Fussgängerschreck schrieb: > Wie hast du das nur ausgehalten? Ich brauche meine Hupe mehrmals > wöchentlich und habe schon überlegt ein stärkeres Modell einzubauen > > (Marke Train Horn). > > > PS: An meinem letzten Golf ging der Heckscheibenwischer über drei Jahre > nicht. Der TÜV hats zweimal aufgeschrieben, aber geringe Mängel muss man > ja nicht wirklich beheben.. Dieser Beitrag ist ohne jeden Bezug zum Thema. SPAM bite löschen!!
Lothar Miller schrieb: > Es brint nichts, hier einen 105° Elko mit 25V einzulöten Es schadet aber auch rein gar nichts, außer daß er ein paar Cent mehr kostet.
Icke ®. schrieb: > Es schadet aber auch rein gar nichts, Es kann schaden. Die "elektrische Umgebung" ist entscheidend. Als Ladeelko nach einem Netztrafo + Gleichrichter funktionieren 105°C (lowESR) Elkos z.B. nicht sehr lange.
Das sieht hier nicht nach einem klassischen Ladeelko aus, sondern eher nach Stützkondensator in einer Digitalschaltung. Und da macht man m.E. mit LowESR keinen Fehler.
War nicht als Kritik gemeint, sondern ist eher als ergänzend zu betrachten.
mhh schrieb: > Icke ®. schrieb: >> Es schadet aber auch rein gar nichts, > > Es kann schaden. Die "elektrische Umgebung" ist entscheidend. > > Als Ladeelko nach einem Netztrafo + Gleichrichter funktionieren > 105°C (lowESR) Elkos z.B. nicht sehr lange. Früher hab ich mal so Bezeichnungen gelesen wie "Elko, rauh" - sagt das was über die Verwendungsmöglichkeiten aus? Konnte nie was damit anfangen.
Die "rauhen" würden in der Spannungsversorgung eingesetzt (angerauhte Oberfläche ergibt größere Fläche, aber frequenzabhängige Eigenschaften), die "glatten" verwendete man in der Signalübertragungskette.
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