Hallo zusammen, ich beschäfitge mich derzeit mit dem Routing von CSI2-Leitungen. Auf MIPI.Org steht, dass die maximale Clockrate 208 MHz sind. Was ist dann der richtige Weg, um rauszufinden, wie lang meine Stichleitungen sein dürfen? Ich gehe von einer Signalgeschwindigkeit auf FR4-Platine von 13cm/ns aus. Ich müsste ja jetzt im Prinzip wissen, wie stark ein reflektierter Impuls meine Signal-Anstiegszeit verschlechtern darf, oder? Die "Impulslänge" bei Signaltransferleitungen ist doch =v(Signal)*t(rise) Oder c/Wurzel(er) * t(rise). Und die kritische Länge bei Signaltransferleitungen ist doch dann 3 x l(Impuls). D.h. ich müsste die nur rise-Zeit eines CSI2-Signals wissen? Danke für jede Berichtigung! Grüße Rainer
Faustregel: Eine Stichleitung sollte kürzer als 1/10 der Wellenlänge der transportierten Information sein. Ist sie länger, muß man sich was einfallen lassen (richtige Terminierung etc.). http://www.ti.com/lit/an/sdya014/sdya014.pdf
@ Rainer Hohn (Gast) >D.h. ich müsste die nur rise-Zeit eines CSI2-Signals wissen? Ja, siehe Wellenwiderstand.
@MaWin: Wellenlänge ist in dem Fall 0.35/t(rise) = B. Oder was meinst du mit Frequenz
Rainer Hohn schrieb: > Wellenlänge ist in dem Fall 0.35/t(rise) = B Laut Fachartikeln in US-Zeitschriften ist die "kritische Leitungslänge" der Weg, der in der halben Anstiegszeit zurückgelegt wird - ob jetzt 0,5 oder 0,35 lohnt die Diskussion nicht, es ist eh eine Daumenregel. Dabei ist die Aufgabenstellung ein ordentliches Signal mit sauberen Flanken, daher kommen da Datenraten nicht vor. Natürlich kann man bei langsamer Übertragung auch mit versauten Signalen arbeiten, z.B. indem man auf Empfängerseite über längere Zeit integriert, aber darum geht es nicht und es ist i.A. auch keine gute Lösung so zu planen. In den meisten Fällen ist es nicht falsch, wenn man es gleich richtig macht. MaWin schrieb: > Eine Stichleitung sollte kürzer als 1/10 der Wellenlänge der > transportierten Information sein. Was bitte ist das? MaWin schrieb: > Ist sie länger, muß man sich was einfallen lassen (richtige Terminierung > etc.). Wie soll das gehen - das Problem liegt doch schon am Anfang der Stichleitung, man kann schliesslich einen 100 Ohm-Wellenleiter nicht in 2 solche aufteilen, jedenfalls nicht ohne zusätzliche Beschaltung mit massiver Signal-Dämpfung. Gruss Reinhard
> @MaWin: Wellenlänge ist in dem Fall 0.35/t(rise) = B > Oder was meinst du mit Frequenz Nicht trise. trise führt zu Reflektionen, die dürfen aber sein so lange sie das Nutzsignal nicht versauen. Wenn also NACH dem Anstieg trise dein Signal 100ns Zeit hat bis es abgetastet wird, dann dürfen die 90ns davor gestört werden. Das verlinkte Dokument zeigt, was passiert, und ab wann das in Ordnung geht.
> > Eine Stichleitung sollte kürzer als 1/10 der Wellenlänge der > > transportierten Information sein. > Was bitte ist das? NICHT trise, sondern der Länge eins bits, also der Signalfrequenz. > > Ist sie länger, muß man sich was einfallen lassen (richtige > > Terminierung etc.). > > Wie soll das gehen - das Problem liegt doch schon am Anfang der > Stichleitung, man kann schliesslich einen 100 Ohm-Wellenleiter nicht in > 2 solche aufteilen, jedenfalls nicht ohne zusätzliche Beschaltung mit > massiver Signal-Dämpfung. Was genau hast du an "etc." nicht verstanden ?
MaWin schrieb: > Was genau hast du an "etc." nicht verstanden ? Wie du an einem Wellenleiter reflexionsfrei eine Anzahl längerer Stichleitungen realisieren willst. "etc" ist als Anweisung dazu doch wohl etwas wenig. Gruss Reinhard
"1/10 der Wellenlänge" Finde ich immer mehr erstaunlich knapp bemessen diese Faustregel - da ist man schon so nah an 1/4 dass ein kleiner Denkfehler (Verkürzungsfaktor verschätzt..) einen ZU NAH dranbringt.
Für "richtige" Clocksignale gibt es keine Stichleitungen, da diese grundsätzlich als Punkt-Punkt Verbindungen auszuführen sind. Dafür haben die Halbleiterhersteller extra die ... GOOGLE: zero clock delay buffer driver ... erfunden. Impedanzrichtig und identische Länge(n) sollte man auch berücksichtigen. Siehe auch http://www.analog.com/static/imported-files/application_notes/AN-0983.pdf http://www.ti.com/lsds/ti/analog/clocksandtimers/clocks_and_timers.page Gruss
>Für "richtige" Clocksignale gibt es keine Stichleitungen, da diese >grundsätzlich als Punkt-Punkt Verbindungen auszuführen sind. Sehe ich eigentlich genauso. Schon geringste Wellenwiderstandsfehlanpassungen in diesem Frequenzbereich wie sie durch Stichleitungen beinahe unvermeidlich sind, führen dazu, daß das Signal teilweise die Transmissionline verläßt und diese anfängt zu strahlen. Das wird dir mit Sicherheit die EMV verschlechtern (Bild- und Audiostörungen, etc.).
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