Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Antennenwirkung Leiterplatte


von Dennis (Gast)


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Hi,

worauf muss ich achten, damit ich in meinem Layout oder Gehäuse keine 
Probleme mit Strahlungskopplung bekomme und irgendwas als 
Empfangsantenne wirkt?
Angenommen ich befinde mich im Fernfeld eines Senders, dann kann eine 
elektromagnetische Welle doch magnetisch (Rahmenantenne) oder elektrisch 
(Dipolantenne) in meine Schaltung eindringen? Worauf muss ich dann beim 
Layout achten? Für die elektrische Einkopplung muss ich gerade Leitungen 
in der Größenordung der halben Wellenlänge vermeiden (stehende Wellen 
bzw Resonanzen?). Allerdings können die Leiterbahnen ja auch als 
schlechte Antenne mit falscher Länge wirken, oder?

Für die magnetische Einkopplung brauche ich dann eine Leiterschleife mit 
geringem Widerstand?

Vielleicht kann mir da jemand bei meiner Unsicherheit helfen.



Vielen Dank

von oszi40 (Gast)


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1.Jeder Draht ist eine Antenne.
2.Frage ist nur, für welche Frequenz und welche Entfernung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dennis schrieb:
> Angenommen ich befinde mich im Fernfeld eines Senders, dann kann eine
> elektromagnetische Welle doch magnetisch (Rahmenantenne) oder elektrisch
> (Dipolantenne) in meine Schaltung eindringen?
Das ist idR. kein Problem.
Viel spannender sind breitbandige, kurze knackige Störimpulse, die von 
steilen Schaltflanken oder -funken kommen. Da ist dann nämlich für jede 
Leiterbahnlänge was dabei...

von Alex (Gast)


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Prinzipiell würde ich unter der Signallage eine Massefläche verwenden.
Auf der Oberseite Masseflächen neben empfindlichen Eingangsleitungen.
Spannungsversorgung mit 100nF ker. SMD und low-ESR-Tantalkondensatoren 
SMD verwenden.

von Stefan (Gast)


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Allerdings erhöhen Masseflächen auch die Kapazitäten, was unter 
Umständen die Funktion der Schaltung stört.

So pauschal, wie die Frage gestellt wurde, kann man das also gar nicht 
beantworten.

Erste Prio sollte sein, übermäßige Abstrahlung von elektromagetischen 
Wellen zu vermeiden:

- Lange Leitungen nicht mit Rechteck-Signalen (steile Flanken) 
ansteuern.
- Lange Signal-Leitungen mit geringen Strömen betreiben.
- Unnötig häufige Schaltvorgänge vermeiden.
- Klassischer Problemfall sind LED-Matrix-Anzeigen!

Um die Empfindlichkeit von Eingängen gegen Strahlung von außen zu 
verbessern, kann man:

- Tiefpässe benutzen (R/C oder L/C Filter), hat natürlich erhebliche 
Seiteneffekte!
- Hohe Ströme (geringe Eingangswiderstände) verwenden, widerspricht 
allerdings der obigen Empfehlung
- Kabel abschirmen
- Eingänge Symmetrisch machen (wie bei Ethernet und RS485)

Welche Methode geeignet ist, kommt ganz auf die Schaltung an. Wichtig 
ist, dass man die Entstörung mit einplant, denn nachträglich dran zu 
flanschen schränkt die Möglichkeiten massiv ein.

Ohne das nötige Meßequipment bleibt das Thema EMV sicher stets ein 
bisschen Erfahrung, ein bisschen Glück und ab und zu Fehlschläge.

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