Hallo und guten Morgen, wer kann mir sagen, was es im Jahr 1972 schon für OPV's (im TO-5 Metallgehäuse mit 8 Anschlüssen) gab ?
ek13 schrieb: > wer kann mir sagen, was es im Jahr 1972 schon für OPV's (im TO-5 > Metallgehäuse mit 8 Anschlüssen) gab ? Ich würde sagen, das war noch der 702. Etwas später kam dann der 709 heraus. Aber normalerweise hat man um diese Zeit noch OPVs aus Einzelbauelementen oder Hybridschaltungen genommen. Gruss Harald
ek13 schrieb: > OP1-SP.jpg > wer kann mir sagen, was es im Jahr 1972 schon für OPV's gab ? Was nützt diese Information? In der Schaltung würde man heutzutage sowieso eher einen Optikoppler statt des Übertragers einsetzen, die Funktion dürfte mit jedem Feld-Wald-und-Wiesen Komparator zu realisieren sein und Originalersatzteile dürften auf gewisse Beschaffungsprobleme stoßen.
Es gab vor allen Dingen haufenweise TAA Schrott bei denen ein paar schlechte Transistoren mit unglaublich ungenauen Widerständen in unsäglicher Zwangsverschaltung auf einem Chip als angebliche Verstärker waren, aber weit vom Operationsverstärker entfernt.
Harald Wilhelms schrieb: > Ich würde sagen, das war noch der 702. Etwas später kam dann der 709 > heraus Danke Harald für deinen Tipp, ich hab da auch noch was gefunden, da ist im Plan vom uA702 nur ein Transistor mit Widerstand als Ausgangsstufe abgebildet. Da denke ich mal, dass wird wohl der uA709 (auch wegen den Kompensationsanschlüssen) sein. Die runden Teile gibt’s ja noch zu Apothekenpreisen bei eBä … r2d2 schrieb: > Was nützt diese Information? In der Schaltung würde man heutzutage > > sowieso eher einen Optikoppler statt des Übertragers einsetzen, die > > Funktion dürfte mit jedem Feld-Wald-und-Wiesen Komparator zu realisieren > > sein und Originalersatzteile dürften auf gewisse Beschaffungsprobleme > > stoßen. Es geht um Schweizer Drehautomaten (Stangenlader), die schon 40 Jahre im Dauerbetrieb ihren Dienst zuverlässig verrichten. Bis jetzt wurden gerade mal ein Thyristor getauscht. Leider ist auf den OP's die Aufschrift nicht mehr lesbar. Selbst die Elkos sind nach 40J. Mit einem ESR ~ 2 Ohm und noch >90% der ursprünglichen Kapazität. Da wurde noch auf „ewig“ konstruiert und entwickelt. So was ändere ich im Reparaturfall nicht gern auf modernere Technik ! (Da wird ja die Leiterplatte optisch verschandelt..) Vielen DANK Gruß Thomas
RCA hat zu dieser Zeit einiges an Operationsverstärkern produziert. Die Typenbezeichnung begann mit "CA". Die Schaltplanauszüge im 1. Beitrag deuten nach meiner Erinnerung allerdings auf 709 u.ä. Bernhard
ek13 schrieb: > Da denke ich > mal, dass wird wohl der uA709 (auch wegen den Kompensationsanschlüssen) > sein. Ja, die Beschaltung des "OP3" entspricht der üblichen Beschaltung des µA 709. Gruss Harald
Der OPV µA709 war früher sehr verbreitet. Es gab eine Ausführung in DIL (auch als A109 und B109) und im runden Gehäuse. http://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverst%C3%A4rker
oszi40 schrieb: > Der OPV µA709 war früher sehr verbreitet. Kein Wunder. Es gab ja nichts anderes. :-) Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Kein Wunder. Es gab ja nichts anderes. :-) Es gab noch einige Hybrid-Schaltkreise. Die sollten aber Geschichte sein. Andererseits soll es Leute gegeben haben, die aus Verzweiflung solche Teile aus Einzeltransistoren nachgebaut haben und dann dieses Modul als Ersatzteil auf die Leiterplatte gefummelt haben. Bei einer 100000-DM Maschine könnte das durchaus rentabel sein.
Definitiv 709 und 741. Ich habe noch irgendwo ein Siemens-Datenbuch anno '72 herumliegen. Da ist ganz sicher der 741 drin, als TBA221... Gerage entdeckt: http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_tba221.html http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_taa521.html Gruß, Bernhard
Bernhard D. schrieb: > Definitiv 709 und 741. Ich habe noch irgendwo ein Siemens-Datenbuch anno > '72 herumliegen. Da ist ganz sicher der 741 drin, als TBA221... µA702: 1963 µA709: 1965 µA741: 1968 Aber hier siehts doch ziemlich eindeutig nach µA709 aus. Ersatz durch 741 dürfte aber kein Problem sein.
hinz schrieb: > µA702: 1963 > µA709: 1965 > µA741: 1968 Hmm, das sind wohl die Daten aus den USA. Ich würde sagen, hier in D sind die doch deutlich später angekommen. Gruss Harald
Ein 702 ist es mit Sicherheit nicht, der hat nämlich eine erheblich abweichende Pinbelegung. 1 = GND (wegen asymmetrischer Versorgung +6 -3 bis +14 -7V), 5 = lead compensation, 6 = lag compensation, 7 = output und 8 = V+. Die externe Beschaltung passt zu einem 709. Es ist schon ein schönes Gefühl, "Schätzchen" wie 702, 709, 710, 725, 735, 741, 748 und 759 für Originalreparaturen noch greifbar zu haben.
Viel wichtiger ist eigentlich die Betrachtung aus der Sicht des Forums hier das nicht eine Schaltung mit 709, 741 o.ä. jemals funktionieren konnte. Was in aller Welt hanben sich geniale Entwickler und Ingenieure eigentlich dabei gedacht diese frühen OPVs in millionen Geräten von HP und TEK über- haupt einzusetzen? Hier weiss man es jetzt besser, alle waren bekloppt, bescheuert und hatten absolut nichts drauf.
> Was in aller Welt hanben sich geniale Entwickler und Ingenieure > eigentlich dabei gedacht diese frühen OPVs in millionen Geräten von HP > und TEK überhaupt einzusetzen? > > Hier weiss man es jetzt besser, alle waren bekloppt, bescheuert und > hatten absolut nichts drauf. Naja, alles hat zwei Seiten. Die ersten OPVs brachten damals für viele Aufgabenstellungen eine rel. einfache Lösung mit rel. geringen Offset- und Driftwerten. Aber leider haben manche Entwickler die Dinger als ultimative Universallösung betrachtet und die überall reingequetscht, auch dort, wo andere Lösungen besser sind (Labornetzteile, Hifi-Endstufen...).
ArnoR schrieb: > (Labornetzteile, > Hifi-Endstufen...). Hmm jeder mir bekannte Hersteller baut seine Labor NT mit OpAmps. Hifi Endstufen natürlich diskret, aber Netzteile?
In meinem Labornetzteil aus den Niederlanden ist auch ein TAA243 drin. Läuft schon seit 30 Jahren ohne Probleme, nur die Potis kratzen ab und zu mal.
> aber Netzteile?
Der einzige Vorteil von OPVs in Netzteilen ist die geringe
Offsetspannung und deren Drift. Und genau das wird in Labornetzteilen
eher nicht gebraucht. Denn welchen Sinn hat eine Regelung der Spannung
auf ein paar µV innen an den Buchsen, wenn dann gesteckte lange
Anschlussleitungen über irgendwelche Klemmen eine Schaltung versorgen?
Da kommen immer Spannungsabfälle im Bereich bis hunderte mV zusammen.
Klar kann man mit Vierleitertechnik was dagegen tun, aber wie oft
braucht man das wirklich?
Viele andere Eigenschaften der OPVs sind dagegen eher nachteilig und
können mit einer diskreten Schaltung vermieden werden. Das betrifft
insbesondere die Frequenzgangkorrektur; die OPVs sind letztlich der
Grund weshalb die Netzteilschaltungen schwingen.
ArnoR schrieb: > Das betrifft > insbesondere die Frequenzgangkorrektur; die OPVs sind letztlich der > Grund weshalb die Netzteilschaltungen schwingen. Das liegt aber eher am Entwickler der Schaltung als am OP. Wenn der Entwickler davon keine Ahnung hat ...
> Das liegt aber eher am Entwickler der Schaltung als am OP. Wenn der > Entwickler davon keine Ahnung hat ... Nein, das liegt an dem niedrigen ersten Pol (Größenordung 10Hz) des OPV. Damit liegt der im Bereich des durch die Lastkapazität gegbenen Ausgangspols und deshalb ist die Übertragungsfuntion des Reglers im interessierenden Bereich mindestens zweipolig, was zu Phasendrehungen bis 180° oder mehr führt. Damit solche Schaltungen wenigstens in einem gewissen Bereich stabil arbeiten, wird der Pol des OPV durch die übliche Integrationskapazität deutlich verringert und der Ausgangspol durch einen geringen Ausgangswiderstand und nicht zu große Lastkapazitäten hoch gehalten. Außerdem werden zusätzliche Pol-Nullstelle-Glieder eingebaut (z.B. zwischen den Eingangsanschlüssen des OPV). Damit wird der Abstand zwischen den beiden Polen groß genug, um die Schleifenverstärkung auf <1 zu bringen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.