Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Basiswiderstand mal wieder


von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

im Tutorial zum Basiswiderstand ist eine Beispielberechnung für den 
Transistor BC328 ausgeführt. Dort steht irgendwann folgendes:

•Der Mikrocontroller sei vom Typ ATmega oder ATtiny und liefert bei 
einer Versorgungsspannung von 5V abzüglich 10% Toleranz mindestens 4,5 
Volt bei 3,3mA. Weiter fallen 0,7 V an der BE-Strecke ab, also bleiben 
ca. 3,8 V.


Im Datenblatt für den BC328 (http://www.mikrocontroller.net/part/BC328) 
finde ich unter V_BEsat den Wert 2V.
Warum wird hier 0,7 Volt gerechnet. Das ist doch der Wert für VCEsat und 
hat primär doch nichts mit dem Basisstrom zu tun, oder?

Wo ist mein Denkfehler?
Vielen Dank
Lars

: Verschoben durch Admin
von Ape (Gast)


Lesenswert?

V_BEsat ist die Sättingungsspanung.

Um das zu Verstehen schaust du dir am besten das Ersatzschaltbild eine 
Transistors an.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Lars K. (Gast)

>(http://www.mikrocontroller.net/part/BC328)finde ich unter V_BEsat den
>Wert 2V.

Das ist ein Extremwert, in dem alle möglichen und unmöglichen 
Randbedingungen reingerechnet sind.

>Warum wird hier 0,7 Volt gerechnet.

Weil das ein Wert ist, wie er unter normalen Bedingungen auftritt.

> Das ist doch der Wert für VCEsat und

Nein, das ist erstmal nur eine Zahl.

>hat primär doch nichts mit dem Basisstrom zu tun, oder?

Nein.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Ape (Gast)

>V_BEsat ist die Sättingungsspanung.

>Um das zu Verstehen schaust du dir am besten das Ersatzschaltbild eine
>Transistors an.

Mit dem Beitrag gewinnst du bestimmt den Pädagogikpreis 2013. . .

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Vbestat interessiert nur selten.
Realistischer ist die Kurve auf Seite 5.

Die 0,7V für Vbe sind ein universeller Daumenwert für bipolare 
Silizium-Transistoren, der im oberen Bereich des Basisstroms eines 
realen Transistors nicht unbedingt zutreffen muss. Aber bei der 
Berechnung des Basiswiderstands für einen gesättigten Schalter 
kalkuliert man dank der Übersteuerung in die Sättigung ohnehin über den 
Daumen. Ob das also dann real auch mal 1,0V sein können spielt bei 
Vcc=5V nicht wirklich eine Rolle.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> Das ist doch der Wert für VCEsat und
> hat primär doch nichts mit dem Basisstrom zu tun, oder?
>
> Wo ist mein Denkfehler?

Du hast das Sternchen (oder war es eine hochgestellte 2?) nicht 
beachtet.
Da steht nämlich das das bei einem Basistrom von 50mA! mit einer 
Pulsdauer von 50µs und einer rel Einschaltdauer von max 2% gemessen 
wurde, sonst wäre der Transistor nämlich defekt.
Im Moment ist mir allerdings unklar warum dieser Wert überhaupt 
angegeben wird und wofür er wichtig ist.

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> Das ist ein Extremwert, in dem alle möglichen und unmöglichen
>
> Randbedingungen reingerechnet sind.

Auch wenn das ein Extremwert ist, der da aufgeführt wird, wäre das schon 
der gesuchte Wert für die bei der Berechnung benötigte 
Basis-Emitter-Spannung?

Ist es besser mit den 0,7V oder mit den 2V des Datenblatts zu rechnen?

Und ist es meistens so, dass sowohl für V_CEsat UND V_BEsat mit 0,7V 
gerechnet wird?

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> Ist es besser mit den 0,7V oder mit den 2V des Datenblatts zu rechnen?

Das hängt davon ab, von welchem Bereich seines zulässigen Stroms die 
Rede ist. Solange du im unteren bis mittleren Bereich des 
Kollektorstroms eines Transistors bleibst kannst du locker mit 0,7-1V 
rechnen.

Wenn du einen Transistor jedoch in Richtung Kante fährst, dann ist 
dieser Wert nicht mehr über alle Temperaturen und Streuungen 
gewährleistet. Allerdings ist ein Betrieb an der Kante nicht 
empfehlenswert, statt dessen ist dann ein stärkerer Typ sinnvoll.

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

Super, ich denke meine Fragen sind damit geklärt. Vielen Dank an alle

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> Falk Brunner schrieb:
>> Das ist ein Extremwert, in dem alle möglichen und unmöglichen
>>
>> Randbedingungen reingerechnet sind.
>
> Auch wenn das ein Extremwert ist, der da aufgeführt wird, wäre das schon
> der gesuchte Wert für die bei der Berechnung benötigte
> Basis-Emitter-Spannung?

Nein.

Wenn du eine Autobahn-Brücke auslegst, dann rechnest du auch nicht 
damit, dass da gleichzeitig ein Airbus-380 landen und ein U-Boot auf 
einem Schwerlasttransport drüber fahren könnte. Auch wenn das 
theoretisch möglich wäre.

> Ist es besser mit den 0,7V oder mit den 2V des Datenblatts zu rechnen?

Nimm die 0.7
Das ist der Wert, mit dem du es in der Praxis zu tun haben wirst. UNd 
wenn es mal nicht 0.7 sondern 0.9V sind, dann ist das auch wurcht, weil 
du bei der Dimensionierung des Basiswiderstands sowieso großzügig bist 
und mehr Strom erlaubst als du rechnerisch brauchen würdest.

> Und ist es meistens so, dass sowohl für V_CEsat UND V_BEsat mit 0,7V
> gerechnet wird?

Die Sache mit dem Ersatzschaltbild weiter oben war gar nicht so 
verkehrt. Im einfach Ersatz ist ein Bipolartransistor aus 2 Stück Dioden 
zusammen gesetzt. Pro Diode rechnest du mit 0.7V Abfall.

              -----+-----
                   | Collector
                   |
                  Diode
                   |
   Basis ----------+
                   |
                  Diode
                   |
                   | Emitter
             ------+---- GND

Zwischen Basis und Emitter liegt 1 Diodenstrecke. Mit wieviel Abfall 
rechnest du daher?
Zwischen Collector und Emitter liegen 2 Diodenstrecken. Mit wieviel 
Abfall rechnest du daher?


Das ganze ist hier stark vereinfacht, das ist schon klar. Bei der 
Prüfung zur Vorlesung "Halbleitertechnik" auf der Uni würdest du mit 
dieser vereinfachten Sichtweise keinen Blumentopf gewinnen. Aber zum 
Verständnis reicht das erst mal und ausserdem sind wir in der 
Digitaltechnik. Für uns gibt es sowieso nur: Transistor leitet oder 
Transistor sperrt.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

PS: Das bezog sich auf Vbe. Vce(sat) ist ein völlig anderer Wert.

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Zwischen Basis und Emitter liegt 1 Diodenstrecke. Mit wieviel Abfall
>
> rechnest du daher?
>
> Zwischen Collector und Emitter liegen 2 Diodenstrecken. Mit wieviel
>
> Abfall rechnest du daher?

Zwischen B und E mit 0,7

Zwischen C und E mit 2*0.7 = 1.4

Zwischen C und E nimmt man jedoch auch immer nur 0,7 her. Das verwirrt 
mic jetzt doch wieder, sorry:-)

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> Zwischen C und E nimmt man jedoch auch immer nur 0,7 her.

Nein.

> Zwischen C und E mit 2*0.7 = 1.4

Nein. Das addiert sich nicht. Vce(sat) liegt meist deutlich unter Vbe.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Die Sache mit dem Ersatzschaltbild weiter oben war gar nicht so
> verkehrt. Im einfach Ersatz ist ein Bipolartransistor aus 2 Stück Dioden
> zusammen gesetzt. Pro Diode rechnest du mit 0.7V Abfall.

Das führt ziemlich in die Irre, weil ...

> Zwischen Collector und Emitter liegen 2 Diodenstrecken. Mit wieviel
> Abfall rechnest du daher?

... dabei bei einem BC328 30,7V rauskommen. Vcb=30V und Vbe=0,7V. ;-)

Die CB-Diode ist ja in Sperrrichtung geschaltet. Dieses Modell taugt für 
die hiesige Betrachung herzlich wenig. Und eine reale Situation mit z.B. 
Vce(sat)=0,2V bei Vbe=0,7V kriegst du damit in keiner Weise abgebildet.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

> Und eine reale Situation mit z.B. Vce(sat)=0,2V bei Vbe=0,7V

Das sind die Werte, die ich auch im Kopf habe und für meine Berechnungen 
verwende.

Bei geringen Kollektor-Strömen geht Vce übrigens gegen Null. Deswegen 
kann man Transistoren auch prima verwenden, um (quick and dirty) ein 
analoges Signal kurz zu schließen. Zum Beispiel, um einen Plattenspieler 
beim Bewegen des Tonabnehmers stumm zu schalten. Geht sogar mit 
Wechselspannung am Kollektor - wohl gemerkt bei sehr kleinen Strömen und 
Spannungen.

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

Ich benötige die die Transistoren BC337 und BC327 für eine 
Multiplexansteuerung. Für Vorwiderstände innerhalb der Multiplex-Matrix 
brauche ich zur Berechnung die Werte für V_CEsat. Ich dachte ich nehm 
einfach mal die 0.7 V aus dem Datenblatt.

A. K. schrieb:
> reale Situation mit z.B.
>
> Vce(sat)=0,2V bei Vbe=0,7V

Du bringst auf einmal 0.2V ins Spiel. Was ist jetzt zu tun um 
Vorwiederstände richtig auszurechen. Die Frage für den Basiswiderstand 
hat sich ja geklärt ( da rechne ich mit 0.7-1V statt dem wert von 2V für 
V_BEsat).

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> brauche ich zur Berechnung die Werte für V_CEsat. Ich dachte ich nehm
> einfach mal die 0.7 V aus dem Datenblatt.

Das ist der Maximalwert beim dort verzeichneten Strom bei der 
schlimmstmöglichen Temperatur und Streuung. Realistischer ist das Bild 
auf Seite 8 links unten. Das übrigens auch recht schön illustriert, 
weshalb man jenseits von um die 200-300mA drüber nachdenken sollte, ob 
ein dickerer Typ vielleicht sinnvoller wäre.

> Was ist jetzt zu tun um Vorwiederstände richtig auszurechen.

Die Randbedingungen klären. So hast du beispielsweise bisher noch nicht 
den Laststrom genannt.

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

achja mein maximaler Kollektorstrom bewegt sich etwa bei 60mA für den 
NPN
und bei etwa 500-600mA beim PNP

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Für 500-600mA würde ich keinen BC328 verwenden. Viel zu dicht an der 
Kante. Schaltung und Art der Last (induktiv, resistiv, ...)?

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Realistischer ist das Bild
>
> auf Seite 8 links unten

auf welches Datenblatt beziehst du dich?

A. K. schrieb:
> Für 500-600mA würde ich keinen BC328 verwenden. Viel zu dicht an der
>
> Kante. Schaltung und Art der Last (induktiv, resistiv, ...)?

Welchen Typ könntest du empfehlen? Last sind LED's (sehr helle, deshalb 
der hohe Strom)


Könntest du eventuell für den NPN BC 337 mit dem Kollektorstrom von 60mA 
kurz ausführen welche Werte für V_CEsat und V_BEsat aus dem Dateblatt zu 
entnehmen sind, wenn man die angegebenen maximalwerte nicht nehmen 
sollte. Ich mein ein Unterschied von 0.2V zu 0.7V ergibt eine drastische 
Änderung des Vorwiderstands und damit des Stroms durch die LED's.

Wie ihr merkt bin ich noch sehr unsicher im Umgang mit Transisitoren.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Den Basis-Vorwiderstand berechnest Du so:

(minimale Steuerspannung - 0,7V) / maximaler Laststrom * minimaler 
Verstärkungsfaktor / 2

Beispiel:

Steuerspannung = 4-5V
Laststrom = 400-500mA
Verstärkungsfaktor des Transitors = 100 -250

(4V - 0,7V) / 0,5A * 100 / 2 = 330 Ohm

Am Ende wird durch 2 geteilt, damit der Transistor mit doppelt soviel 
Strom angesteuert wird, als rein rechnerisch notwendig. Dadurch 
reduziert man die Kollektor-Emitter Spannung deutlich, was die Abwärme 
reduziert.

Die Kollektor-Emitter Spannung findest Du in der Formel nicht wieder, 
weil sie für die Berechnung irrelevant ist.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> Welchen Typ könntest du empfehlen? Last sind LED's (sehr helle, deshalb
> der hohe Strom)

Frei aus http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-Übersicht 
gefischt beispielsweise den IRF7416.

> Könntest du eventuell für den NPN BC 337 mit dem Kollektorstrom von 60mA
> kurz ausführen welche Werte für V_CEsat und V_BEsat

Vbe=0,7V. Zu Vce(sat) siehe oben genanntes Diagramm. Rest siehe 
Basiswiderstand.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> Ich mein ein Unterschied von 0.2V zu 0.7V ergibt eine drastische
> Änderung des Vorwiderstands und damit des Stroms durch die LED's.

Deswegen die ganze Aufregung, du willst die LEDs analog steuern

MfG Klaus

von Helmut L. (helmi1)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Bei geringen Kollektor-Strömen geht Vce übrigens gegen Null. Deswegen
> kann man Transistoren auch prima verwenden, um (quick and dirty) ein
> analoges Signal kurz zu schließen. Zum Beispiel, um einen Plattenspieler
> beim Bewegen des Tonabnehmers stumm zu schalten.

Wollen wir ihn noch was mehr verwirren? Wenn man Emitter und Kollektor 
vertauscht geht die Saettigungsspannung nochmal um den Faktor 10 runter.

von Rolf S. (miromac)


Lesenswert?

Helmut Lenzen schrieb:
> Wollen wir ihn noch was mehr verwirren?

Ist das hier nicht immer so?
:-)

um meine 2cent auch noch dazuzugeben:

Die Verwendung eines LL-P-Ch Mosfets statt des BC327/328
und
eines LL-N-Ch Mosfets statt des BC337
kann die beschwerliche und nervenaufreibende Suche
nach dem 'richtigen' Basisvorwiderstand überflüssig machen.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> Ich mein ein Unterschied von 0.2V zu 0.7V ergibt eine drastische
> Änderung des Vorwiderstands und damit des Stroms durch die LED's.

Zeig mal die ganze Schaltung.
Auch ein Unterschied von 0,3V bei der Durchlassspannung der Leds je nach 
Charge und temperatur ändert deinen Strom dann genau so stark.
Deshalb muss man bei Leds mit Konstantspannung auch eine ausreichend 
hohe Spannung am Vorwiderstand abfallen lassen.

Wie Rolf schreibt. statt dessen Mosfets nehmen kann hier etwas helfen.

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

Helmut Lenzen schrieb:
> Wollen wir ihn noch was mehr verwirren?

Bitte nicht!

Udo Schmitt schrieb:
> Zeig mal die ganze Schaltung.

Existiert leider nur im Kopf bisher...bin deshalb am bauteile 
zusammensuchen. Schlatung entspricht einer einfachen LED-Matrix

Rolf Schneider schrieb:
> Die Verwendung eines LL-P-Ch Mosfets statt des BC327/328
>
> und
>
> eines LL-N-Ch Mosfets statt des BC337
>
> kann die beschwerliche und nervenaufreibende Suche
>
> nach dem 'richtigen' Basisvorwiderstand überflüssig machen.

Leider habe ich noch weniger Ahnung von MOSFET. Falls sich eine 
Möglichkeit findet das mit NPN/PNP zu amchen wäre ich sehr zufrieden. 
Mein Hauptproblem ist gerade herauszufinden welches V_CEsat ich bei 
meinen Spalten und Zeilen bekomme, um den Vorwiderstand einigermaßen 
genau hinzubekommen.
Ich lese im Datenblatt beim BC327 und meinem zeilenstrom von 500-600mA 
(auch wenn der Transistor da an der Kante fährt) eine V_CEsat ~ 0.3 ab. 
Für den NPN BC 337 mit einem Spaltenstrom von 60mA ergibt sich ein 
V_CEsat~0 .

Sehe ich das soweit richtig, auch wenn die Werte furchtbar streuen 
werden.

Meine Idee: Ich rechne mit weniger Spannungsabfall an den Transistoren 
als laut Datenblatt  und berechne so meine Vorwiderstände. Falls dann 
doch mehr an den Transistoren abfällt tritt wenigstens der Fall ein, das 
am Vorwiderstand weniger Spannung abfällt und somit auch weniger STrom 
fließt -> LED's leuchten weniger hell, dafür brennen Sie nicht durch 
(was der Fall wäre wenn ich hier anfange mit Maximalwerten alla V_CEsat 
=0.7 (wie im artikel LED-Matrix beschrieben) zu rechnen).

von Rolf S. (miromac)


Lesenswert?

Schau dir doch mal die Daten des BC369 an als Alternative zum BC327.

Gleiches Gehäuse, aber (leider) andere pin-Belegung

Jedoch deutlich bessere Features bei 600mA, da für 1A/2A ausgelegt.
>
High current gain
High collector current
Low collector-emitter saturation voltage
<

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

Rolf Schneider schrieb:
> Schau dir doch mal die Daten des BC369 an als Alternative zum BC327.

Hab mir das Datenblatt durchgelesen. Vielen Dank ich denke der 
Transistor  BC369 ist geeignet. Mir stellt sich nun noch eine andere 
Frage.

Wie schon geklärt kann ich aus dem Diagramm Vce_sat über I_C die 
Sättigungsspannung Vce_sat ablesen. Diese ist jedoch für ein Verhältnis 
I_C/I_B von 10 angegeben. Wie im Artikel Basiswiderstand beschrieben ist 
das der versteckte Wert für Hfe bei Sättigung. Das ist ja erstmal toll, 
weil ich den Wert dann nicht mehr abschätzen muss.
Mit diesem Hfe bekomme ich jedoch für I_C = 600mA einen Basisstrom von 
60mA. Diesen kann mein Schieberegister aber garnicht liefern ohne 
durchzubrennen. Geht der Transistor auch für einen Basistrom von 
30mA(d.h heißt ein Hfe von 20) in Sättigung, und gilt dann das oben 
geannte Diagramm für Vce_sat auch noch Näherungsweise?
Der minimale Wert für Hfe im Datenblatt ist ja mit 50 angegeben. D.h. 
ich würde mich doch noch innerhalb der Abschätzregel  aus dem Artikel 
Basiswiderstand bewegen.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Mal sehen wie lange es dauert, bis du doch die Vorzüge von MOSFETs zu 
schätzen lernst. ;-)

Ansonsten musst du eben einen Treiber (-Transistor) vorschalten.

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Mal sehen wie lange es dauert, bis du doch die Vorzüge von MOSFETs zu
>
> schätzen lernst. ;-)
>
>
>
> Ansonsten musst du eben einen Treiber (-Transistor) vorschalten.

Bald glaube mir :-) Treiber-Transistor ist aufgrund des begrenzten 
Bauraums kaum möglich. Den bräucht ich ja für jeden einzelnen Transitor.

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

Ok ich hab bisschen recherchiert. Kann ich diesen P-channel-Mosfet
http://www.reichelt.de/IRC-IRF-Transistoren/IRF-9510/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=49331;GROUPID=2891;artnr=IRF+9510

anstelle des PNP BC369 verwenden? Kann ich diesen genau wie einen 
PNP-Transistor (also logisch 0 ist "an"logisch 1ist "aus") verwenden, 
nur ohne Basiswiderstand? Kann ich damit 5V Versorgung und 650mA der 
LEDs mit dem 5V Logic-Level der Schieberegister OHNE zusätzlichen 
Treiber schalten?
Wie siehts da mit dem Spannungsabfall aus? Mit dem R_DS_on von 1 Ohm 
hätte ich ja wieder 0.65V oder?
Ist diese Lösung besser als den BC369, wie oben beschrieben mit einem 
reduzierten Basisstrom zu betreiben.
Es geht immer noch um eine möglichst sichere Aussage über den 
Spannungsabfall an den High/Low side Transistoren zwecks 
Vorwiderstandsbrechnung der LED's
Danke für die Hilfe!

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> Ok ich hab bisschen recherchiert. Kann ich diesen P-channel-Mosfet
> anstelle des PNP BC369 verwenden?

Nicht bei 5V Gatespannung. Siehe Diagramme Reichelt-Datasheet Seite 4.

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Nicht bei 5V Gatespannung.

Wieso nicht? Der Wert für V_GS_th ist mit 2V angegeben. Laut FET-Artikel 
muss ich das mal 2 nehmen . Macht 4 V...die kann ich doch liefern. 
Welches Kriterium sagt mir welchen ich nehmen kann. Baufrom darf nicht 
SMD sein, sondern für Lochraster gut sein.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> Wieso nicht? Der Wert für V_GS_th ist mit 2V angegeben.

Bei 2-4V fängt er an zu leiten. Aus dem erwähnten Diagramm (Fig.6) 
ergibt sich, dass der bei Vgs=5V keine 600mA macht.

Ausserdem ist Rds mit 1,2 Ohm zu gross.

> Baufrom darf nicht SMD sein, sondern für Lochraster gut sein.

Tja, dann heisst es suchen. Nach einem logic-level FET mit TO-220 
Gehäuse. Die weitaus meisten passenden Kalibers werden SMD sein.

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

LogiLevel-FET kann ich unter der Bezeichnung nicht finden.

Dieser hier hat ein Diagramm, das zeigt das er angeblich bei 5,5V V_GS 
genug Strom liefern kann
http://www.reichelt.de/IRC-IRF-Transistoren/IRF-5305/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=41612;GROUPID=2891;artnr=IRF+5305

Irgendwie kann das doch alles nicht so kompliziert sein...Bin ich der 
erste der eine LED-Matrix mit so hohen Strömen betreiben will?

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> bei 5,5V V_GS

ich meine natürlich 4,5 V

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Lars K. schrieb:
> Dieser hier hat ein Diagramm, das zeigt das er angeblich bei 5,5V V_GS
> genug Strom liefern kann

Dieser Klops sollte gehen. Sofern du ihn nicht mit vielen kHz 
Schaltfrequenz betreiben willst.

> Irgendwie kann das doch alles nicht so kompliziert sein...Bin ich der
> erste der eine LED-Matrix mit so hohen Strömen betreiben will?

Viele verwenden SMD Typen.

von Lars K. (Gast)


Lesenswert?

Ok also um nochmal zusammenzufassen:

Für die Highside nehme ich diesen p-channel Mosfet
http://www.reichelt.de/IRC-IRF-Transistoren/IRF-5305/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=41612;GROUPID=2891;artnr=IRF+5305

mit Gate OHNE Widerstand an den Schieberegisterausgang, Source an 5V und 
Drain an die jeweilige LED Matrix -Zeile. einen Spannungsabfall habe ich 
im Fall das die ganze Zeile leuchtet an diesem FET von V=0.06*650mA, 
wobei 0.06=RDS_on für diesen FET.
Für eine Multiplexansteuerung reicht ja 1kHz Ansteuerung gut aus...

Für die Low-Side nehme ich den NPN BC327 weil da eh nur 60mA fließen 
(Pulsstrom einer LED). Der Spannungsabfall an diesem Betraägt um die 
0.1V-0.2V


Kann mir das jemand bestätigen

von Rolf S. (miromac)


Lesenswert?

Habe gerade ein paar IRF5305 getestet:
Ub = UGS = -5,00V, RL = 8,2 Ohm
-> UDS = -0,075V
-> Viiiel besser als die PNPs

also: prima!
aber: gilt für die IRF5305, die ich hier habe.

Der IRF5305 ist leider auch kein LL-Typ.
Der Rdson von 0,06 Ohm wird bei UGS = -5V noch nicht erreicht.

Im DB Fig. 1 liegt die -5V UGS-Kurve bei -0,1V und ca. -1,1A.
Deckt sich also ganz gut mit meinem Messwert.
Kann Zufall sein.
Weil:
Sind Typical Output Characteristics
Betonung liegt auf Typical.

A. K. schrieb:
> Die weitaus meisten passenden Kalibers werden SMD sein.
Leider ist das so.

Also:
Wenn du auf sicher 5V UGS hast, dann würd ich's riskieren.

Deine anderen statements betreffend: roger!

von Lars K (Gast)


Lesenswert?

Wow Rolf Vielen Dank fürs Testen. Dann wird gleich mal bestellt. Da du 
ja mit deinem RL=8.2 ohm ziemlich genau 600mA abtestest und dabei einen 
Spannungsabfall von 0,07V an DS misst, gehe ich davon aus dass der 
Spannungsabfall immer schön unter 0,1V bleibt...Dann ist mein Bauchweh 
bezüglich des Vorwiderstands auch weg. ich denke, dass um die 1,8 V, die 
für den übrig bleiben, eine gute Sicherung darstellen.

Vielen Dank an alle!

von Rolf S. (miromac)


Lesenswert?

Lars K schrieb:
> gehe ich davon aus dass der
> Spannungsabfall immer schön unter 0,1V bleibt...

wie gesagt:
Rolf Schneider schrieb:
> Betonung liegt auf Typical.

Viel Glück!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.