Forum: Offtopic großformatige Passiv-Anzeige selbermachen?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Besteht eigentlich die Möglichkeit, langsame passive "Grob"-Displays in 
der Art E-Ink selber zu machen?

Das Haupt-Hindernis für eine Eigenkonstruktion besteht ja m.E. in der 
normalerweise notwendigen Miniaturisierung, so dass Auflösungen um 100 
dpi und mehr erreicht werden.

Wenn es aber darauf garnicht ankommt (bei Groß-Displays z.B. für 
Nummern-Schilder an Parkplätzen oder Liedanzeigen in Kirchen) und man 
auch mit Pixeln von 1x1 cm und Änderungszeiten im Sekundenbereich 
zufrieden wäre, müsste das doch in den Bereich des Möglichen rücken, 
oder?

Die Basis für solche Displays würden dann wahrscheinlich klassische 
Leiterplatten bilden können. Darüber irgend ein gestanztes Wabengitter, 
eine elektrophoretische Paste und die Abdeckplatte ...

LED- und Magnetklappentechnik kenne ich, sind aber keine Alternative, 
also darüber bitte NICHT diskutueren.

Ich hab enatürlich schon gegoogelt, aber nichts Brauchbares finden 
können. Kenn jemand so ein Projekt und Links dazu? Danke.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Frank Esselbach schrieb:
> eine elektrophoretische Paste...
> Ich hab enatürlich schon gegoogelt, aber nichts Brauchbares finden
> können.
Was wohl auch kein Wunder ist, weil die Elektrophorese in der
GEN-Analyse angewandt wird. Hat also mit Displays gar nichts zu tun.
Google mal nach "Elektrolumineszenz". Das passt dann schon eher.

http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolumineszenz-Folie

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Was wohl auch kein Wunder ist, weil die Elektrophorese in der
> GEN-Analyse angewandt wird.

Du irrst. Gen-Analyse ist lediglich ein Anwendungsgebiet der 
Elektrophorese.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Tinte#Elektrophorese

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Beitrag "Wer hat dem Omnibus das EEPROM geklaut?"
da habe ich die Bezeichnung "Bistabiles Anzeigeelement" oder "Flip-Dot" 
gelernt.
Die ELV hat seit einiger Zeit ein einzelnes mechanisches Anzeigeelement 
als Bausatz, aber das läßt sich nicht anreihen.
I²C-Flip-Anzeige I2C-FA Artikel-Nr.: 68-10 48 63

von Robert L. (lrlr)


Lesenswert?

>Das Haupt-Hindernis für eine Eigenkonstruktion besteht ja m.E. in der
>normalerweise notwendigen Miniaturisierung,

oder auch einfach die anzal an pixel
ein "mini" display mit 50x50 pixel,hätte ja schon 2500 Pixel
egal wie man die macht, dass ist einach SEHR viel arbeit, und SEHR 
teuer..

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> da habe ich die Bezeichnung "Bistabiles Anzeigeelement" oder "Flip-Dot"
> gelernt.

Jehova!

Denn:

Frank Esselbach schrieb:
> LED- und Magnetklappentechnik kenne ich, sind aber keine Alternative,
> also darüber bitte NICHT diskutueren.

Und wenn er das vorschreibt ...

von Rainer M. (excogitator)


Lesenswert?

Wenn es richtig groß werden soll, kannst du ja diese Technik verwenden:
http://www.heise.de/hardware-hacks/projekte/Mega-Schubladen-Uhr-1745512.html
:)

Gruß
Rainer

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Die ist schon mal nicht schlecht.

Aber das hier ist vor allem personalintensiver:

http://www.standard-time.com/

(Seite gelegentlich neu laden ...)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Das hab ich gelesen, aber der Begriff ist so schön speziell, die Google 
Bildersuche mit "Flipdot" findet so viele Webseiten, da muss doch 
irgendwas dabei sein.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

> Kenn jemand so ein Projekt und Links dazu?

Das dürfte dem am nächsten kommen:

http://www.e-leseratte.de/2010/06/14/blue-electronic-ink-neue-tinte-von-zikon/

Und wenn es nichts wird, dann eben grosse LCD selber bauen:

http://fluessigkristalle.com/selbstbau.htm

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Michael Bertrandt schrieb:
> http://www.e-leseratte.de/2010/06/14/blue-electron...

> Neben der Verwendung in elektronische Geräten wären laut
> Mateusz Bryning,  CTO von Zikon, damit auch Fingernägel
> denkbar, die ihre Farbe ändern können.

Wie in "Total Recall" gezeigt? ;-)


> http://fluessigkristalle.com/selbstbau.htm

Kenne ich. Der Prof. verkauft so teure Starter-Kits zum
experimentieren die er wohl mal in einem DDR-Betrieb bekommen
hat, oder so. Eine Beschaffungsliste für das Material wollte
der nicht raus rücken. Will sich wohl nicht das Geschäft verderben.
Zu mehr als zum Experimentieren ist das ganze dann aber nicht
zu gebrauchen. Die Beschreibung dagegen ist ganz gut. ;-(

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Wenn es mit E-Ink sein soll, könnte man doch ganz viele Kindles zu einem 
Array verschalten. Jedes Kindle macht dann einen Punkt...

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Wenn es überhaupt nicht auf Geschwindigkeit und Stromverbrauch ankommt, 
dann kann man auch Heizungen und Farbe, die bei Erwärmung die Farbe 
verändert verwenden.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Lukas K. schrieb:
> Wenn es überhaupt nicht auf Geschwindigkeit und Stromverbrauch ankommt,
> dann kann man auch Heizungen und Farbe, die bei Erwärmung die Farbe
> verändert verwenden.

Ja, an thermochrome Farben habe ich auch schon gedacht. Aber damit sowas 
auch im Sommer funktioniert, darf ein deutlicher Farbumschlag erst 
oberhalb von z.B. 40 Grad stattfinden. Und das verbraucht ziemlichen 
Strom bei z.B. 128 x 128 Pixel, auch wenn nur die Hälfte gesetzt ist ...

Ich habe im Web die eine oder ander Andeutung zu electrochromen Zellen 
auf der Basis von WoO3 (Wolframtrioxid) gefunden - aber das Zeug gibts 
nicht in der Apotheke.

Eine andere Überlegung war die, in einer Zelle per Elektrolyse einen der 
klassischen Indikatorfarbstoffe (Phenolphtalein oder sowas) zu einer 
deutlichen Reaktion zu bewegen. Natürlich müsste das auch umkehrbar 
sein.

Für ein träges Info-Display (3..4 neue Inhalte pro Tag) wären - so 
glaube ich - bereits eine Lebensdauer von 10.000 Farbwechseln pro Pixel 
ausreichend. Es soll ja keine Uhr laufen oder gar Animationen gezeigt 
werden.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Frank Esselbach schrieb:
> in einer Zelle per Elektrolyse einen der
> klassischen Indikatorfarbstoffe (Phenolphtalein oder sowas) zu einer
> deutlichen Reaktion zu bewegen

Kannste knicken, die Farbstoffe gehen bei Lichteinwirkung kaputt.

von mad 4. (mad474)


Lesenswert?

Frank Esselbach schrieb:
> Besteht eigentlich die Möglichkeit, langsame passive "Grob"-Displays in
> der Art E-Ink selber zu machen?

Mittels farbiger Flüssigkeit und Ventilen befüllbare und entleerbare 
Tanks bzw. Zellen fallen mir zum Stichwort (E-)Ink ein.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  mad 474 (mad474)

>Mittels farbiger Flüssigkeit und Ventilen befüllbare und entleerbare
>Tanks bzw. Zellen fallen mir zum Stichwort (E-)Ink ein.

Naja, eine unorthodoxe Idee, aber ob das preiswerter und langlebiger als 
mechanische Anzeigen ist?

von Uwe R. (aisnmann)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> @  mad 474 (mad474)
>
>>Mittels farbiger Flüssigkeit und Ventilen befüllbare und entleerbare
>>Tanks bzw. Zellen fallen mir zum Stichwort (E-)Ink ein.
>
> Naja, eine unorthodoxe Idee, aber ob das preiswerter und langlebiger als
> mechanische Anzeigen ist?

Hmm, wenn ich es mir so recht überlege ist die Idee garnicht schlecht.
Eine Plexiplatte mit löchern, auf der Oberseite sind die Zeilen mit 
einer Nut verbunden, unten die Spalten. Damit müsste man jedes Pixel 
ansteuern können, wenn man je eine ungefräste Scheibe oben und unten als 
Abdeckung flächig aufklebt.
Mit Tinte wird geschrieben und mit Luft ausgeleert.
Schwarze Plexiplatte und die Pixel Negativ ansteuern, Rückseite aus 
Alufolie, Frontplatte Teiltransparent.

Hmm, Designfehler: Die Tinte verläuft zwischen 2 verbundenen Pixeln. 
Änderung: Tinte und Öl, beides im Auffangbehälter Trennen. Die Pixel 
alle in einer Reihe miteinander verbinden und als Schieberegister 
benutzen. Extrem genaue Dosierung nötig. Vielleicht mehrere 
Registerketten machen, 50 Pixel aneinander. Die Pumpe kann umschalten 
(sodass man nicht mehrere Pumpen braucht) und die Ausgänge laufen alle 
in den gleichen Topf.
Wichtig ist noch das Design der Verbindungen um eine möglichst laminare 
Strömung zu gewährleisten und die Diffusion ins benachbarte Pixel zu 
minimieren.

Die Idee gefällt mir zunehmend. Gibt es sowas schon irgendwo?

bye uwe

von Jörg P. R. (jrgp_r)


Lesenswert?

Ich finde die Idee mit den CD-Rom's am besten. Ich würde dafür 
Elektromagnete mit Endabschaltung (Modellbahnweichen) verwenden.

von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Frank Esselbach schrieb:
> Besteht eigentlich die Möglichkeit, langsame passive "Grob"-Displays in
> der Art E-Ink selber zu machen?

Man kann mit Menschen ein Display machen:
http://www.youtube.com/watch?v=6R1n7pf_riE

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.