Guten Morgen, ich könnte ein bisschen Anregung gebrauchen. Es sollen TTL-Signale über eine 50-Ohm-Koaxialleitung von bis zu 20 m Länge ausgegeben werden. Es handelt sich um ein Rechtecksignal < 1 MHz. Außerdem sollen mehrere Empfänger angeschlossen werden können, bzw. ein Strom von 50 mA sink/source ist gefordert. "Gewöhnliche" Logikgatter scheiden demnach aus. Meine Ideen drehen sich zurzeit um Treiber, wie den 74F3037 (wobei ich gehört habe, dass es damit zu Problemen kommen kann, zumal er schon 23 Jahre alt ist) oder einen Komparator hinter ein Gatter zu setzen, z.B. TLV3201. Das "Propagation Delay" sollte "so kurz wie möglich" (< 50 ns) sein. Ist so etwas "überhaupt möglich"? Hat vielleicht jemand ein paar Tipps oder so etwas schon mal gemacht? Ich mache mir ein bisschen "Sorgen" um Reflexionen. Muss an dem/den Empfänger(n) terminiert werden (AC/DC)? Vielen Dank & viele Grüße, Alex
Ich würde MOS-FET-Treiber wie TC4427 (Microchip) nehmen.
Ein 50Ohm Koaxkabel muss natürlich mit 50Ohm terminiert werden. Zum Thema Frequenz: wie steil muss die Flanke sein? Da drin steckt beim Rechte nämlich die höchste zu übertragende Frequenz...
Holsteiner schrieb: > Ich würde MOS-FET-Treiber wie TC4427 (Microchip) nehmen. Stimmt, hatte ich vergessen zu erwähnen, an FET-Treiber hatte ich auch gedacht. War mir aber nicht sicher, ob das so ratsam ist. Lothar Miller schrieb: > Ein 50Ohm Koaxkabel muss natürlich mit 50Ohm terminiert werden. O.k., ich habe damit noch nicht "gearbeitet" (außer beim Anschließen einer SAT-Anlage oder bei der Benutzung eines Oszilloskops o.ä.). Muss denn auf dem Erzeuger auch schon eine Terminierung erfolgen o.ä.? > Zum Thema Frequenz: wie steil muss die Flanke sein? Da gibt es keine konkreten Anforderungen. "Von mir aus" dürfen es ruhig 100 ns sein. Es gibt nur Anforderungen an die Verzögerung "Propagation Delay". Eben deshalb bin ich so unsicher, ob FET-Treiber hier die richtige Wahl sind, denn die erzeugen sicherlich sehr steile Flanken, welche "wahrscheinlich" große Störungen erzeugen. Oder kann man dem entgegenwirken? Viele Grüße, Alex
Alex Bürgel schrieb: > Lothar Miller schrieb: >> Ein 50Ohm Koaxkabel muss natürlich mit 50Ohm terminiert werden. > O.k., ich habe damit noch nicht "gearbeitet" (außer beim Anschließen > einer SAT-Anlage oder bei der Benutzung eines Oszilloskops o.ä.). Muss > denn auf dem Erzeuger auch schon eine Terminierung erfolgen o.ä.? Ja, die Strecke muss auf beiden Seiten terminiert sein. Allerdings übertragen nur wenige TTL-Signale über eine terminierte Koaxleitung, weil für statische 5V ja 10V auf der Senderseite nötig sind, oder auf eine AC-Terminierung ausgewichen werden muss... Wer hat denn diese dubiose Übnertragungsstrecke definiert? Für längere Strecken und schnelle Signale nimmt man heute LVDS und CAT5 Kabel. Das kostet nix und ist kampferprobt. > Da gibt es keine konkreten Anforderungen. "Von mir aus" dürfen es ruhig > 100 ns sein. Es gibt nur Anforderungen an die Verzögerung "Propagation > Delay". Naja, wenn die Flanke so langsam ist, dann hast du allein wegen der langsamen Flanke eine hohe Verzögerung. Zeichne dir das einfach mal auf ein Blatt Papier:
1 | ___________ ___________ |
2 | | | | | |
3 | original | | | | |
4 | | | | | |
5 | ____| |___________| |____ |
6 | : : |
7 | : ________ : ________ |
8 | :/ \ : / \ |
9 | original / \ : / \ |
10 | / \: / \ |
11 | ____/ \________/ \___ |
Nimm mal an: Schaltschwellen bei 0,3 und 0,7. Du siehst: schon ohne Laufzeit durch einen Treiber ergibt sich allein durch die flache Flanke eine Verzögerung (die gepunktete Linie). Warum reitest du eigentlich immer auf der Verzögerung herum? Hast du die Rolle des Kabels auch berücksichtigt? Jeder Meter Kupferkabel hat selber schon ein Delay von ca. 5ns. 20m sind also schon ein Delay von 100ns...
Die Strecke muss NICHT auf beiden Seiten terminiert sein. Jedenfalls nicht für Reflexionsfreiheit. Vgl. Z0 Probe. Wellenwiderstand
Hallo Lothar, danke für deine Antworten. > Wer hat denn diese dubiose Übnertragungsstrecke definiert? Es handelt sich um ein Messgerät bei einem Kunden. Es erwartet TTL-Signale (auf BNC-Anschlüssen) und steht ca. 20 m entfernt. > Warum reitest du eigentlich immer auf der Verzögerung herum? Hast du die > Rolle des Kabels auch berücksichtigt? Ja, habe ich auch schon durchgerechnet. Komme auch auf ca. 100 ns. Das Messgerät hat mehrere Anschlüsse, sowie einen Trigger-Eingang. Meine Ausgangsstufe soll das Signal eines Sensors auf TTL umsetzen und damit den Trigger-Eingang bedienen. Da beim Trigger die Messdaten aufgezeichnet werden soll die Verzögerung zwischen "Sensor wechselt Wert" und "Trigger-Eingang sieht High" so kurz wie möglich sein, damit nicht Messwerte aufgezeichnet werden, die deutlich nach dem eigentlichen Event passieren. Hoffe damit ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht zu haben. Gruß, Alex
Alex Bürgel schrieb: > Ja, habe ich auch schon durchgerechnet. Komme auch auf ca. 100 ns. > Das Messgerät hat mehrere Anschlüsse, sowie einen Trigger-Eingang. Meine > Ausgangsstufe soll das Signal eines Sensors auf TTL umsetzen und damit > den Trigger-Eingang bedienen. Moderne Messgeräte zur Aufzeichnung arbeiten mit Pretrigger, d.h. die Daten landen dauern im Speicher, so dass das Triggersignal nur einen Referenzzeitpunkt festlegt. Das aufzuzeichnende Event darf dann durchaus vor dem Trigger liegen. Die Frage ist also, was für ein Gerät da getriggert werden soll.
Wolfgang schrieb: > Moderne Messgeräte zur Aufzeichnung arbeiten mit Pretrigger, Hallo Wolfgang, ja, moderne :-) Das Messgerät ist, so weit ich weiß, aus den 90'ern... Pre-Trigger war auch etwas, woran ich gedacht habe. Gibt es aber scheinbar nicht. Viele Grüße, Alex
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.