Forum: FPGA, VHDL & Co. teure FPGAs - welche Verwendung?


von berliner (Gast)


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Hab nur wenig Ahnung von FPGAs,
aber die Rechenleistung Leistung dieses Boards muss doch beträchtlich 
sein oder ?

http://www.ebay.de/itm/Micro-Super-Computer-3-x-Altera-Stratix-III-FPGA-Bitcoin-generator-/130846967090?pt=DE_Computer_Sonstige&hash=item1e77164532

und auch sonst habe ich bei Farnell FPGAs im Wert von bis 3600 EUR 
gesehen.
meine Frage- wo verwendet man diese ganz teuren FPGAs?

Gruß Berliner

von berliner (Gast)


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ich meine wo kann man das Board aus der Ebay Auktion verwenden?
(ich wills mir nicht kaufen, bin nur neugierig)

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Bitcoins minen?!

von STMler (Gast)


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3600 Euro, pffft Schnäppchen!

s.
http://www.digikey.de/product-detail/de/XC7V2000T-2FLG1925C/XC7V2000T-2FLG1925C-ND/3925286

23565,98 Euro

NUR für den Chip, ohne Board ;-)

von Maik H. (littlechip)


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Da gibt es schon viele Einsatzbereiche:

Videobroadcasting, in Datacentern, komplexe Signalverarbeitung, 
Steuerungen, ASIC Simulation usw usw.

Aber die Stückzahlen der großen kommen nicht an die der kleinen heran, 
sowohl vom Absatz, als auch in der Produktionsausbeute, daher auch der 
hohe Preis.

Gruß

von Mac (Gast)


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STMler schrieb:
> 3600 Euro, pffft Schnäppchen!
>
> s.
> http://www.digikey.de/product-detail/de/XC7V2000T-...
>
> 23565,98 Euro
>
> NUR für den Chip, ohne Board ;-)

Und auch schön als BBGA damit man das Ding nicht einfach mal aus dem 
Sockel rausnimmt wenn man es für was anderes brauchen könnte.

von berliner (Gast)


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>3600 Euro, pffft Schnäppchen!
>s.
>http://www.digikey.de/product-detail/de/XC7V2000T-...
>23565,98 Euro
>NUR für den Chip, ohne Board ;-)

Wahnsinn, ich hätte es sonst für einen Scriptfehler der Webseite 
gehalten...

von Duke Scarring (Gast)


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berliner schrieb:
> meine Frage- wo verwendet man diese ganz teuren FPGAs?

siehe http://www.dinigroup.com/new/index.php:
1
 1 Low Latency Trading.
2
 2 FPGA Cluster Computing. 
3
 3 High-performance computing. 
4
 4 Algorithm Acceleration.
5
 5 Highest number of FPGAs on a single board.
6
 6 Unmatched ASIC prototyping capabilities.

Inklusive der passenden Boards:
http://www.dinigroup.com/new/products.php

Duke

von Fpgakuechle K. (Gast)


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berliner schrieb:
> Hab nur wenig Ahnung von FPGAs,
> aber die Rechenleistung Leistung dieses Boards muss doch beträchtlich
> sein oder ?
>
> 
http://www.ebay.de/itm/Micro-Super-Computer-3-x-Altera-Stratix-III-FPGA-Bitcoin-generator-/130846967090?pt=DE_Computer_Sonstige&hash=item1e77164532
>
> und auch sonst habe ich bei Farnell FPGAs im Wert von bis 3600 EUR
> gesehen.
> meine Frage- wo verwendet man diese ganz teuren FPGAs?


Teuere FÜGA's verwenden man in der telecom (Basisstationen, 
vermittlungstechnik) und in bildgebenden Verfahren oder ähnlichem 
(Computertomographe, Ultraschall, Phased-array-Radartechnik) dazu hat es 
auch sehr schnelle Anschlüße für mehrkanalige AD-Wandler.

Dem Ebay-baord dagegen fehlen diese Anschlüße, es ist ein reines 
Co-processor board: das ist m.E. eine aussterbende Nischenanwendung für 
FPGA's. Geballte Rechenleistung lässt sich einfacher und preiswerter aus 
PC,CPU oder GPU-Clustern realisieren.

von STMler (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> es ist ein reines
> Co-processor board: das ist m.E. eine aussterbende Nischenanwendung

abgesehen von Bitcoin Mining ;-)
Da gibt es sogar spezielle Boards die NUR dafür entwickelt wurden.
(ham quasi gar keine I/Os rausgeführt sondern nur ein paar FPGAs mit 
Kühlung drauf)

von Theo Termistor (Gast)


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STMler meisselte:
>(ham quasi gar keine I/Os rausgeführt sondern nur ein paar FPGAs mit
>Kühlung drauf)

Die Kühlung fehlt übrigens auf dem ebay-board. Wärmeabfuhr scheint bei 
der Konstruktion kein Thema gewesen zu sein. Sonst hätte man wohl nicht 
die FPGA#s so eng platziert und die nicht die heissesten (meint die mit 
der meisten Rechen-Power) bestückt. Meines Erachtens kein gutes Board, 
eher ein Porsche auf Rollerreifen.

MfG,

von STMler (Gast)


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Theo Termistor schrieb:
> Die Kühlung fehlt übrigens auf dem ebay-board. Wärmeabfuhr scheint bei
> der Konstruktion kein Thema gewesen zu sein.

Zitat ebay:

> Die Platine kommt mit dem Referenzdesign und kann
> mit fast jedem Dual-Xeon Board mit dem 771-Socket betrieben werden.
> ...
> Die Platine wird in einen der beiden 771-Sockets auf
> dual CPU Boards eingesteckt und
> liefert je nach Anwendung die 10-100 fache Leistung einer 3GHz-Xeon CPU.


Da wird wohl schlicht kein Platz gewesen sein.

von Michael F. (mfuhrmann)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Dem Ebay-baord dagegen fehlen diese Anschlüße, es ist ein reines
> Co-processor board: das ist m.E. eine aussterbende Nischenanwendung für
> FPGA's. Geballte Rechenleistung lässt sich einfacher und preiswerter aus
> PC,CPU oder GPU-Clustern realisieren.

Kommt immer darauf an, welche Kosten man vergleicht. Es gibt Vergleiche 
über die Rechenleistung pro Watt und da schneiden i.d.R. FPGAs recht gut 
ab.

z.B. eine Gegenüberstellung des bei Ebay angebotenen Boards: (Seite 7)
http://www.altera.com/literature/wp/wp-01031-coprocessing-evolution.pdf

von Mac (Gast)


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Michael Fuhrmann schrieb:
> http://www.altera.com/literature/wp/wp-01031-copro...

Allein die Stratixe auf dem Modul kosten bei Digikey momentan Stück 
$2440 - und dann ist  es nur ca. 2xschneller als eine popelige NVidia 
8800?

von Michael F. (mfuhrmann)


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Mac schrieb:
> Allein die Stratixe auf dem Modul kosten bei Digikey momentan Stück
> $2440 - und dann ist  es nur ca. 2xschneller als eine popelige NVidia
> 8800?

Warum schafft es Terasic, ein Statix4-Board für 2900 US$ anzubieten, 
wenn das darauf eingesetzte FPGA bei Digikey 6888 EUR kostet?

http://www.terasic.com.tw/cgi-bin/page/archive.pl?Language=English&CategoryNo=164&No=683&PartNo=1
http://www.digikey.de/product-detail/de/EP4SGX230KF40C2N/EP4SGX230KF40C2N-ND/2287850

Entweder die Jungs aus Taiwan verdienen einen Orden, weil Sie die Teile 
deutlich unter Wert verkaufen, oder die Preise bei Digikey haben (für 
Stückzahlen > 5) wenig mit der Realität zu tun :-)

von miner (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> Bitcoins minen?!

Ja das scheint sich wieder zu lohnen bei der Kursentwicklung.
Die Tendenz dabei geht aber schon in Richtung ASICS.

von MaWin (Gast)


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> meine Frage- wo verwendet man diese ganz teuren FPGAs?

Um das zu bauen, wofür es noch keine fertigen Chips gibt.

von Georg A. (georga)


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> Warum schafft es Terasic, ein Statix4-Board für 2900 US$ anzubieten,
> wenn das darauf eingesetzte FPGA bei Digikey 6888 EUR kostet?

Zumindest bei Xilinx war bei einem früheren Projekt der Digikey-Preis 
ca. das 6-fache der 1000er-Stückzahl.

Ausserdem kann es sein, dass Altera da noch einen Special-Deal gemacht 
hat. Ist ja auch etwas PR dabei...

von Chris (Gast)


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Was zahlt man da an SW Lizenzen damit man die verwenden könnte.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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miner schrieb:
> Stefan Helmert schrieb:
>> Bitcoins minen?!
>
> Ja das scheint sich wieder zu lohnen bei der Kursentwicklung.
> Die Tendenz dabei geht aber schon in Richtung ASICS.

Mal  konkret,

wenn ich 50 000 € investiere um eine Bitcoin mining firma zu gründe , 
dafür Numbercruncher kaufe, programmiere und warte; wann hat sich die 
Investition amortisiert und könnte ich damit meinen lebensunterhalt 
bestreiten?!

MfG,

von STMler (Gast)


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Kann man mit Bitcoins FPGAs kaufen?
Sind die Bitcoins nicht irgendwann alle weg?
Sind wir schon bei Peak-Bitcoin angelangt?
Was passiert danach?

Fragen über Fragen... ;-)

von Wolfgang S. (Gast)


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Ein Geschäftsmodell auf Bitcoins aufzubauen, bei dem man mit mehreren 
Zehntausend Euro in Vorleistung gehen muss, ist, wenn man nicht bereits 
Multimillionär ist und das als Hobby betreibt, einfach Wahnsinn!

Erstens ist der Bitcoin Kurs äußerst volatil,
zweitens scheuen sich Bitcoin-User keineswegs einfach Sachen, die du 
entwickelst, zu kopieren
und drittens weiß man nicht, wie lange das mit den Bitcoins noch so 
weitergeht.

von K. L. (Gast)


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STMler schrieb:
> Sind die Bitcoins nicht irgendwann alle weg?
>
> Sind wir schon bei Peak-Bitcoin angelangt?
Siehe Finanzblase auf Zypern!

>EBAY, 3600,-

Es ist nun schon zu 2000,- zu haben :-)

von Simon H. (simi)


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STMler schrieb:
> 3600 Euro, pffft Schnäppchen!
>
> s.
> 
http://www.digikey.de/product-detail/de/XC7V2000T-2FLG1925C/XC7V2000T-2FLG1925C-ND/3925286
>
> 23565,98 Euro
>
> NUR für den Chip, ohne Board ;-)

Was würden die wohl sagen, wenn man folgende Bestellung macht:

1x obiger Artikel
1x Lötkolben für 12.50
1x Lochstreifenplatine
1x Taschenbuch: "Elektronik - gar nicht so schwer!"

:-)

von Dussel (Gast)


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Simon Huwyler schrieb:
> Was würden die wohl sagen, wenn man folgende Bestellung macht:
>
> 1x obiger Artikel
> 1x Lötkolben für 12.50
> 1x Lochstreifenplatine
> 1x Taschenbuch: "Elektronik - gar nicht so schwer!"
Das ist eine Seite auf Deutsch mit deutscher Domain. In Deutschland ist 
das Komma das Dezimaltrennzeichen, also kostet 'obiger Artikel' nicht 
mal doppelt so viel wie der Lötkolben… -.-

Ich habe noch im Kopf, dass die ersten Testchips der Virtex-7 48000€ 
gekostet haben. Ohne Garantie, dass die Spezifikationen eingehalten 
werden. Sicher bin ich aber nicht mehr.

Wofür man die einsetzt, weiß ich nicht. Ich würde die aber 
wahrscheinlich nur mit fünf ESD-Bändern anfassen.

von Christian R. (supachris)


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Richtig teuer wirds dann für rad-hard FPGAs. Wir hatten uns mal einen 
Virtex 5QV anbieten lassen, der kam reichlich 100.000 Dollar pro Stück 
und mindestens ein Jahr Lieferzeit. Na, das haben wir sein lassen, dann 
fliegt der Heinrich Hertz Satellit halt ohne unser Zeugs.

von Martin S. (sirnails)


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> meine Frage- wo verwendet man diese ganz teuren FPGAs?

FPGAs sind immer teuer. Einerseits sind sie ein Nischenprodukt, 
andererseits sorgt die große Fläche des Die auf dem Wafer zu hohen 
Ausfallzahlen. Man kann über den Daumen gepeilt sagen, dass ein Wafer 
gute 3600 Euro kostet. Egal, wieviele Dies auf ihm untergebracht sind, 
kostet er das gleiche Geld. Die Ausfallraten, die durch Verunreinigungen 
entstehen, sind ebenso nahezu konstant. Demnach kosten halt 1000 kleine 
Chips auf dem Wafer genauso viel Geld wie 5 oder 10 große. Alleine 
deshalb sind sie schon so teuer.

Ansonsten werden FPGAs immer dann eingesetzt, wenn es entweder keine 
fertige Lösung als Chip gibt (ASIC, ASSP) oder klassische Prozessoren 
auf Grund ihrer Arbeitsweise viel zu langsam wären. Weiterhin lassen 
sich beispielsweise Berechnungen auf einem FPGA hervorragend 
parallelisieren. Im primitivsten Falle z.B. eine einfache &-Verknüpfung, 
die halt an meinetwegen 1000 Anschlüssen 500mal parallel synchron oder 
asynchron durchgeführt werden. Ein Prozessor müsste diese 500 
Verundungen sequenziell abarbeiten und wäre damit beispielhaft 500x so 
langsam.


STMler schrieb:
>> Die Platine wird in einen der beiden 771-Sockets auf
>> dual CPU Boards eingesteckt und
>> liefert je nach Anwendung die 10-100 fache Leistung einer 3GHz-Xeon CPU.

Da ist er wieder, der klassische Äpfel mit Birnen Vergleich.

Wenn ich jetzt allerdings einen 3GHz-Xeon Softcore in das FPGA brenne, 
ist er dann auch 10-100 mal so schnell wie der Prozessor?

von Gernot Geiz (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> FPGAs sind immer teuer. Einerseits sind sie ein Nischenprodukt,
> andererseits sorgt die große Fläche des Die auf dem Wafer zu hohen
> Ausfallzahlen.

Nein, FPGA's sind kein Nischenprodukt mehr, nein FPGA-Die sind im 
Vergleich zu anderen heutigen Chips nicht größer. Ein tTansistor 
benötigt den selben Platz egal ob er auf einen SDRAM oder einem FPGA 
verbaut ist.

Teuer ist relativ, schon auf FPGA's im zweistelligen Eurobereich können 
mehr  controller untergebracht werden als man für das gleiche Geld 
kaufen kann.

bspw Spartan-3E 1600k < 50€
Atmel AT32AP7000      ~ 20€

68K Core ca 2500 slices
Spartan wie oben hat knapp 15000 slices

MfG

von Christian R. (supachris)


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Naja, was die großen FPGAs teuer macht, sind die HighSpeed geschichten. 
Echter Dual Port SRAM mit ECC und 600MHz Takt ist eben nicht gerade 
bilig. Dazu die ganzen seriellen Gigabit Transceiver...

von Gernot Geiz (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Naja, was die großen FPGAs teuer macht, sind die HighSpeed geschichten.
> Echter Dual Port SRAM mit ECC und 600MHz Takt ist eben nicht gerade
> bilig.

Nein, der SRAM ist nicht das problem, On-Chip SRAM-Caches mit hohen 
taktungen werden in PC-Chips seit Jahren verwendet.

Die MGT sind die Preistreiber, dabei braucht man diese seltener.

MfG,

von Lattice User (Gast)


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Gernot Geiz schrieb:

> Nein, der SRAM ist nicht das problem, On-Chip SRAM-Caches mit hohen
> taktungen werden in PC-Chips seit Jahren verwendet.
>
> Die MGT sind die Preistreiber, dabei braucht man diese seltener.
>
> MfG,

Auch MGT werden in PC-Chips seit Jahren verwendet. Kanns also auch nicht 
sein.

Hauptproblem ist meiner Ansicht, dass die nötigen Routingresourcen 
quadratisch mit der Zahl der Slices steigt.

Nochmal zu "FPGAs sind immer teuer". Das ist schlicht falsch. Am unteren 
Ende der Leistungsklasse (z.B. MachoXO2, ICE40 von LAttice, Igloo von 
Actel) lohnen sich ASICs schon oft gar nicht mehr, auch nicht in 
Massenprodukten.
Auch im mittleren Bereich zeichnet sich das schon ab.

von Lattice User (Gast)


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Gernot Geiz schrieb:
>
> bspw Spartan-3E 1600k < 50€
> Atmel AT32AP7000      ~ 20€
>

Das ist Äpfel mit Birnen verglichen. Einen AT32AP7000 wird man in dem 
genannten Spartan nicht unterbringen, auch dann nicht wenn man nur für 
die für die eigene Anwendung nötige Peripherie einbaut.

von Gernot Geiz (Gast)


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Lattice User schrieb:
> Das ist Äpfel mit Birnen verglichen. Einen AT32AP7000 wird man in dem
> genannten Spartan nicht unterbringen, auch dann nicht wenn man nur für
> die für die eigene Anwendung nötige Peripherie einbaut.

Was hat ein Atmel was ein 68k nicht hat, das er nicht in einem Spartan 
passt?
Kannst du deine Behauptung das Spartan=Birne und Atmel=Apfel mit 
irgendeiner reputablen Quelle belegen? Hast du schon mal ein 
ausgewachsenes SoC auf einem Spartan evaluiert?

von Lattice User (Gast)


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Gernot Geiz schrieb:

>
> Was hat ein Atmel was ein 68k nicht hat, das er nicht in einem Spartan
> passt?

AT32AP7000 = SoC, d.h. Birne
68K Core = nackte CPU, d.h. Apfel

von Grisu (Gast)


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Lattice User schrieb:
> AT32AP7000 = SoC, d.h. Birne

Eigentlich eher ein Obstkorb weil viel verschiedener Kram drin ist, auch 
ein Apfel also der Core ;-)

von MCUA (Gast)


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>Teuer ist relativ, schon auf FPGA's im zweistelligen Eurobereich können
>mehr  controller untergebracht werden als man für das gleiche Geld
>kaufen kann.
Das kann so nicht stimmen.
Wenn man bedenkt, was in neuen uCs (an CPU, Periferie usw) die nur 
wenige eu kosten, schon alles drin ist.
Das im FPGA realisiert würde ein Vielfaches davon kosten.
  Ausserdem haben (zumindest kleine) PLDs/FPGAs mit der Entwicklung von 
uCs nicht Schritt gehalten, sonst dürfte der kleinste PLD/FPGA nur 
wenige cent kosten. (Xi.... hat (vielleicht um Kunden zu ärgern) an 
diesen Typen kein Interesse mehr)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gernot Geiz schrieb:
> Teuer ist relativ, schon auf FPGA's im zweistelligen Eurobereich können
> mehr controller untergebracht werden als man für das gleiche Geld
> kaufen kann.
Das möchte ich aber bewiesen haben. Garantiert wird ein uC in Serie 
immer billiger sein müssen, weil nicht mindestens 50% des Siliziums 
unbenutzt verbaut wird. Und viel höher wird der maximale Ausnutzungsgrad 
eines FPGAs kaum kommen, weil immer LUTs oder FFs oder Routingressourcen 
ungebutzt bleiben werden!

> bspw Spartan-3E 1600k < 50€
> Atmel AT32AP7000      ~ 20€
> 68K Core ca 2500 slices
Das ist doch nicht dein Ernst? Du darfst und kannst keinen 30 Jahre 
alten Prozessor mit einem 3$ ARM von heute vergleichen. Weder von der 
Rechenleistung und Peripherie noch vom Preis her.

Und wenn du was im 30$ Bereich zum Implementieren im Spartan-3E suchst, 
dann nimm mal den hier:
http://www.digikey.de/product-detail/de/MCIMX6Q4AVT08AC/MCIMX6Q4AVT08AC-ND/3873819
Und jetzt rechne mal nach, was diese Konnektivität zusammen mit 4 Stück 
32-Bit Cores mit mächtiger Grafikeinheit auf einem FPGA kosten würde. 
Nie&nimmer kommst du da auch nur annähernd in einen vergleichbaren 
Bereich...

von Lattice User (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
>> 68K Core ca 2500 slices
> Das ist doch nicht dein Ernst? Du darfst und kannst keinen 30 Jahre
> alten Prozessor mit einem 3$ ARM von heute vergleichen. Weder von der
> Rechenleistung und Peripherie noch vom Preis her.
>

Um fair zu bleiben:
ein Cortex-M0 braucht ca 3000 Slices auf einem Sparten3E:
http://www.arm.com/files/pdf/SASE2011_ImplementingTheCortexM0DesignStartProcessorInALowEndFPGA.pdf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lattice User schrieb:
> Um fair zu bleiben:
> ein Cortex-M0 braucht ca 3000 Slices auf einem Sparten3E:
> http://www.arm.com/files/pdf/SASE2011_Implementing...
Na ok, aber dann fehlt noch das Flash und die Peripherie, die ich für 
die 3€ beim uC schon mitbekomme.
Und beim A9 ARM ist dann garantiert jeder Vergleich hinfällig, denn 
sonst würden nicht die FPGA-Hersteller selber die Dinger als 
Hardcores in ihre FPGAs einbauen...

von Lattice User (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Lattice User schrieb:
>> Um fair zu bleiben:
>> ein Cortex-M0 braucht ca 3000 Slices auf einem Sparten3E:
>> http://www.arm.com/files/pdf/SASE2011_Implementing...
> Na ok, aber dann fehlt noch das Flash und die Peripherie, die ich für
> die 3€ beim uC schon mitbekomme.

Natürlich, habe ich ja oben schon geschrieben dass es nicht vergleichbar 
ist.

von Gustl B. (-gb-)


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Naja, das sind ganz einfach die Stückzahlen. Klar auch die kleinen FPGAs 
werden oft verkauft, aber halt immernoch um mehrere Größenordnungen 
weniger wie ASICs. und es gibt eben nur ein paar Bereiche, in denen sich 
FPGAs dann wirklich lohnen:

- Entwicklung
- Studium
- da wo sich noch was verändern könnte nach Auslieferung des Produkts
- und da wo sich ASICs preislich nicht lohnen.

von Gernot Geiz (Gast)


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Lattice User schrieb:

>       Lothar Miller schrieb:
>>> 68K Core ca 2500 slices
>> Das ist doch nicht dein Ernst? Du darfst und kannst keinen 30 Jahre
>> alten Prozessor mit einem 3$ ARM von heute vergleichen. Weder von der
>> Rechenleistung und Peripherie noch vom Preis her.
>>
>
> Um fair zu bleiben:
> ein Cortex-M0 braucht ca 3000 Slices auf einem Sparten3E:
> http://www.arm.com/files/pdf/SASE2011_Implementing...

Und um weiter fair zu bleiben sollte man erwähnen das das Package eine 
großen Anteil an dem IC-Preis hat und somit ein 12 poliger DIL 
Poppelcontroller nicht mit einem 200++ BGA Piner zu vergleichen ist.

BeiMehreren Hundert Anschlüßen schmilzt der Preisvorteil dahin wie Zinn 
in der Vapor Phase.

von Gernot Geiz (Gast)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Naja, das sind ganz einfach die Stückzahlen. Klar auch die kleinen FPGAs
> werden oft verkauft, aber halt immernoch um mehrere Größenordnungen
> weniger wie ASICs. und es gibt eben nur ein paar Bereiche, in denen sich
> FPGAs dann wirklich lohnen:
>
> - Entwicklung
> - Studium
> - da wo sich noch was verändern könnte nach Auslieferung des Produkts
> - und da wo sich ASICs preislich nicht lohnen.

http://xilinx.com/prs_rls/silicon_spart/02140spartan_40mil.htm

Bereits 2002 hat allein Xilinx 40 Mio Spartans verkauft, klingt nicht 
nach ner Nische. ASIC punkten auch preislich nur noch in Bereichen ab 
einigen hunderttausend stück, das darunter z.B Car-Infotainment im 
Premium-Bereich (Audi, BMW, Daimler) ist fest in FPGA-hand. Stichpunkt 
NRE-Costs, da verlieren ASIC#s, ebenso hinsichtlich Durchlaufzeiten und 
Kundenanpassungen.

FPGA's sind längst im elektronischen Alltag angekommen.

von Gernot Geiz (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Das ist doch nicht dein Ernst? Du darfst und kannst keinen 30 Jahre
> alten Prozessor mit einem 3$ ARM von heute vergleichen. Weder von der
> Rechenleistung und Peripherie noch vom Preis her.

ARM hat auch 30 jahre auf dem Buckel ... und der preis bezieht sich 
nicht auf dem 68k sondern auf einem aktuelle AVR.

32bit controller hardcore sind serwohl mit 32bit Softcore 
vergleichbar...
Xilinx hat beriets vor 10 jahren Linux auf 100 MHz microblaze 
vorgeführt, der nebenher einen Weltkugel auf dem VGA Moni rotieren lies.

von Arkan (Gast)


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von René Z. (dens)


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Für sowas ( Beitrag "Frage zur FPGA-Auswahl" ) haben wir 
einen Virtex 6 verwendet.
(Und ja das is mein Fred)

von Hans (Gast)


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Arkan schrieb:
> COPACOBANA: http://www.copacobana.org/

oh gott, der alte zombie

von Christoph (Gast)


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Gernot Geiz schrieb:
> Teuer ist relativ, schon auf FPGA's im zweistelligen Eurobereich können
> mehr  controller untergebracht werden als man für das gleiche Geld
> kaufen kann.
>
> bspw Spartan-3E 1600k < 50€
> Atmel AT32AP7000      ~ 20€

Zum Thema FPGAs sind biller als ASICs habe ich tatsächlich was 
beizutragen:

Vergleich Dual-Port RAM
CY7C026AV
100-TQFP
3,3 V
256 Kbit (16K x 16)
25 ns Zugriffszeit
26,25 $ (bei 100 Stück bei digikey)


Spartan6 SLX16
FTG256
186
1,2 V
45 nm
6 Input: 9k (entspricht 4 Input: 14.5k)
576 kbit
24,27$ (bei 100 Stück bei digikey)

ECP3-17
ftBGA 256
133
1,2 V
65 nm
4 Input: 17 k
700 kbit
25,50$ (bei 100 Stück bei digikey)

Doppelter Speicher bei gleichem Preis oder beim Vergleich vom kleineren 
4K DP-Ram mit dem MachXO2 halber Preis für gleichen Speicher.

Vermutlich ist der Stromverbauch des FPGA etwas besser weil jetzt mit 45 
nm gebaut (z. B. Spartan 6).

Bei all diesen Vergleichen bekommt man bei FPGA die ganzen 
Logikresourcen so zu sagen noch gratis dazu :-)

von Duke Scarring (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Und beim A9 ARM ist dann garantiert jeder Vergleich hinfällig, denn
> sonst würden nicht die FPGA-Hersteller selber die Dinger als
> Hardcores in ihre FPGAs einbauen...
WIMRE war die Aussage eines Xilinx-FAE (Ende 2011): Der Zync wurde auf 
einem FPGA-Entwicklungssystem evaluiert. Dabei waren vier große (die 
größten?) Virtex-5 damit beschäftigt, den ARM zu emulieren. Der fünfte 
hat dann die Peripherie bedient und fabric gespielt.

Duke

von Lattice User (Gast)


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Duke Scarring schrieb:
> Lothar Miller schrieb:
>> Und beim A9 ARM ist dann garantiert jeder Vergleich hinfällig, denn
>> sonst würden nicht die FPGA-Hersteller selber die Dinger als
>> Hardcores in ihre FPGAs einbauen...
> WIMRE war die Aussage eines Xilinx-FAE (Ende 2011): Der Zync wurde auf
> einem FPGA-Entwicklungssystem evaluiert. Dabei waren vier große (die
> größten?) Virtex-5 damit beschäftigt, den ARM zu emulieren. Der fünfte
> hat dann die Peripherie bedient und fabric gespielt.
>

Und das auch nur mit einem Bruchteil der Geschwindigkeit des fertigen 
Zync. Rentiert sich aber trotzdem, denn Fehler in einem grossen ASIC 
sind teuer.


Ein AT91SAM9G45B kostet bei Digikey im 100er Pack knapp über $10/Stück. 
Der enthält einen 400 MHz ARM926EJ-S mit je 32kB Cache (I+D) und MMU. 
Keine Chance das mit einem FPGA in dieser Preisklasse zu realisieren.

Ich bin der letzte der abstreitet dass FPGAs inzwischen Mainstream sind, 
aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Ein State of the Art SoC (und 
das ist der AT91SAM9G45B schon lange nicht mehr) wird immer die Nase 
vorne haben.

Am unteren Ender der Leistungsklasse, z.B. ATiny gegen MachXO2 wird man 
rechnen müssen, dürfte sich aber nur dann rentieren wenn man Funktionen 
braucht die der ATiny nicht hat. Aber auch der MachXO2 kann nicht alles 
(z.B. ADC) was der ATiny kann.

von Charlottenburger (Gast)


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Hallo,

... um auf den Anfang wieder zurück zukommen ...

Ebay-Artikel Nr. 130846967090

nur mal angenommen, man kann einen Bitminer daraus bauen, was kämen da 
schätzungsweise als maximale Mega Hashes/Sekunde raus??

Wird das Ding wirklich zu heiss im Dauerbetrieb?

Ich würde das Projekt gerne umsetzten (wenn es bezahlbar ist), gibt es 
jemanden der den bfgminer darauf "portieren" kann?
Bei interesse Mail an: tonkawonka09 (ät) gmail.com

Ich bin absoluter Neuling, aber ich hätte etwas Budget für so ein 
Projekt...

Bin gespannt auf Eure Einschätzung.

Gruss Charlottenburger

von Grendel (Gast)


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http://www.butterflylabs.com/

60GH/s für ca. 1300 Euro (mit Steuern usw.)

von Charlottenburger (Gast)


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...die leifern angeblich nicht (noch nicht) aus.

von K. L. (Gast)


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An Charlottenburger: Hast Du das realisiert?

von Norbert (Gast)


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Charlottenburger schrieb:
> nur mal angenommen, man kann einen Bitminer daraus bauen, was kämen da
> schätzungsweise als maximale Mega Hashes/Sekunde raus??

Die Werte dieser Tabelle sind nach meiner (unerheblichen) Meinung und 
meinen bislang gesammelten Erfahrungen ziemlich realistische 
Schätzungen.

http://www.dinigroup.com/~mdini/Bitcoin_mhash_FPGA_guide_v1402.pdf

Gruß, Norbert

von Norbert (Gast)


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miner schrieb:
> Ja das scheint sich wieder zu lohnen bei der Kursentwicklung.
> Die Tendenz dabei geht aber schon in Richtung ASICS.

Bin mal gespannt, was mit der neuen Artix Serie möglich ist. Kann schon 
sein, dass sich Bitcoint Mining mit bestimmten Modellen diesen neuen 
FPGA Serie wieder lohnt. Interessant ist vor allem der XC7A100T, weil 
man den noch mit der kostenlosen Xilinx Software programmieren kann.

Naja, warten wir mal ab wie es ausschaut wenn die ersten geeigneten 
Boards auf den Markt kommen.

Gruß, Norbert

von K. L. (Gast)


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Ich habe jetzt so ein board, allerdings ist der Artix so sehr 
leistungsfähiger nicht.

von Grendel (Gast)


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Welcher Artix und leistungsfähiger bei was genau?

von K. L. (Gast)


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nun die Aussage war, dass sich BCM nun mit dem Artix wider lohnen können 
sollte. Mir ist nicht klar, wo der graduelle Unterschied hier bestehen 
soll.

von Grendel (Gast)


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Naja ich glaube der Vorposter hat von BCM schlicht keine Ahnung (sorry 
;-)).

Siehe was ich nicht viel weiter oben geposted hab und schau in das PDF 
von DINI, keine Ahnung wie man da noch auf die Idee kommt FPGAs könnten 
sich lohnen.
Mit FPGAs minen lohnt sich schon lange nicht mehr, auch nicht wenn Du 
mit 20000€ teuren Virtex-7 oder sowas ankommen würdest ;-)
( 
www.digikey.de/product-detail/de/XC7V2000T-2FLG1925C/XC7V2000T-2FLG1925C 
-ND/3925286  )

(schafft laut DINI gerade mal 5GH/s)

von Christian R. (supachris)


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Für sinnvolle Projekte sind die Artixe allerdings schon gut geeignet. 
Die haben jedenfalls weitaus mehr Clocking- und Routing Ressourcen als 
die größten Spartan 6. Und nicht so viele Beschränkungen.

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