Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik max. Leistung am Widerstand


von Mark T. (bitts)


Lesenswert?

Hallo,

ich bräuchte mal einen Erfahrungswert.
Welche Leistung kann ein typischer 1/4 W Kohle- oder 
Metallschichtwiderstand ohne zusätzliche Kühlmaßnahmen dauerhaft 
schadensfrei (auch für die Umgebung) umsetzen?

Ich möchte den Widerstand auf Lochrasterplatine mit möglichst kurzen 
Anschlussdrähten entweder liegend oder stehend einlöten.

von Datenblatt (Gast)


Lesenswert?

250 mW

von Der E. (rogie)


Lesenswert?

Mark Thalle schrieb:
> Welche Leistung kann ein typischer 1/4 W Kohle- oder

Hast du doch schon selbst beantwortet, 1/4 Watt oder 250mw oder 0,25 
Watt.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Der Entwickler schrieb:
> Hast du doch schon selbst beantwortet, 1/4 Watt oder 250mw oder 0,25
> Watt.

Woher weißt du das so genau? Die Umgebungstemperatur/Lüftungsbedingungen 
am Einbauort hat Mark doch gar nicht genannt.

von Mark T. (bitts)


Lesenswert?

Veräppelt mich nicht, ich bin nur Gelegenheitselektronikbastler.

Ich habe mal mehrere 2W-Widerstände fliegend verdrahtet mit 2W 
betrieben. Die Dinger sind so heiß geworden, dass die Farbe der Ringe 
einheitlich grau geworden ist. Die Lüsterklemmen, in denen ich die 
Widerstände eingeschraubt hatte, sind verlaufen.
Deswegen ist meine Vermutung, dass ein 1/4W-Widerstand nur kurzzeitig 
die Nennleistung verknust, sofern man ihn nicht extra kühlt.

von Varun (Gast)


Lesenswert?

> Veräppelt mich nicht, ich bin nur Gelegenheitselektronikbastler.

Ist es unmodern ein Datenblatt zu Rate zu ziehen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Mark Thalle schrieb:
> Die Lüsterklemmen, in denen ich die Widerstände eingeschraubt hatte
Dann hast du dort in der Lüsterklemme auch noch recht hohe 
Übergangswiderstände gehabt...

> Die Dinger sind so heiß geworden
Widerstände sind durchaus mal auf 170°C spezifiziert. Das ist gut für 
verbrannte Finger...
http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/forum/forum_entry.php?id=9493&page=3&category=3&order=time
http://www.gutefrage.net/frage/drahtwiderstaende-50w-maximal-temperatur

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Das kann man so aber wirklich nicht beantworten.

Wenn so ein 1/4W-Widerstand zB. in einem Netzteil von einem Lüfter 
angeblasen wird und etwas zusätzliche Kühlfläche über die Beinchen und 
die Platine bekommt hab ich kein Problem damit, ihn mit 1W zu belasten. 
Solange der Lüfter dreht wird der das aushalten.

Ohne Lüfter in einem engen verkapselten Gehäuse und direkt an einem 
heißen Kühlkörper für Halbleiter wird der sicherlich nicht mal 1/4W auf 
Dauer aushalten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Ohne Lüfter in einem engen verkapselten Gehäuse und direkt an einem
> heißen Kühlkörper für Halbleiter wird der sicherlich nicht mal 1/4W auf
> Dauer aushalten.
Er hält die 250mW dann aus, wenn seine Oberflächentemperatur nicht über 
den im Datenblatt angegebenen Wert steigt. Und ab da wirds dann 
kompliziert. Denn es gibt viele Wege, wie diese Temperatur ausreichend 
niedrig gehalten werden kann. Einer davon steht idR. im Datenblatt (z.B: 
mit Drahtlänge, Luftströmung, Strömungsrichtung und Lufttemperatur).

von Mark T. (bitts)


Lesenswert?

Der Widerstand soll mit anderen Komponenten auf Lochraster in einem 
kleinem Gehäuse mit ca 5x7x2cm untergebracht werden. Kein Lüfter, kein 
Kühlkörper, bis geschätzt 35°C Umgebungstemperatur.

In einem Datenblatt
http://www.reichelt.de/index.html?;ACTION=7;LA=3;OPEN=0;INDEX=0;FILENAME=B400%252F1_4W%2523YAG.pdf
wird zwar geschrieben, dass man so einen Widerstand bis 70°C 
Umgebungstemp mit 100% Nennleistung belasten kann, aber es ist nicht 
angegeben, wie das Teil dabei eingebaut sein muss.
In der Abbildung haben die das Teil nicht mit möglichst kurzen Beinchen 
eingelötet, so wie ich das gerne machen würde. Die Beinchen kühlen.
Der notwendige Abstand zu anderen Bauteilen ist auch nicht angegeben.


@Lothar
Wenn das mit einer Lüsterklemme passiert wäre, dann könnte dort ein zu 
hoher Übergangswiderstand gewesen sein, aber das ist bei mehreren 
Widerständen gleich stark passiert. Da auch nur etwa 1 Ampere geflossen 
ist, würde ich die Übergangswiderstände ausschließen.

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

Vishay spezifiziert z.B. seine Minimelf (0204)-Widerstände bis 250 mW 
bei einer Umgebungstemperatur von 70°C nach EN 140401-803.
Aus der Derating-Kurve ist ein Betrieb bis 100°C Umgebungstemperatur bei 
Nennlast für das Bauteil zulässig. Das Widerstandssubstrat darf 155°C 
nicht überschreiten, folglich darf bei dieser Temperatur keine weitere 
Leistung eingebracht werden.

Ein einzelner Puls darf diesen Widerstand für eine Sekunde mit bis 1,3 W 
belasten, wenn die Umgebungstemperatur unter 70°C ist.

Periodische Pulse können diesen Widerstand ebenfalls geringfügig 
überlasten - je kürzer, desto mehr - sofern die mittlere Leistung von 
250 mW nicht überschritten wird. Aus der Pulsdauer und mittleren 
Leistung ergibt sich das Duty-Cycle und somit die Pulsfrequenz.

Quelle: 
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CEIQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.vishay.com%2Fdocs%2F20004%2Fsmm0204.pdf&ei=YRhKUYv6NonCtAby8ICIDA&usg=AFQjCNFnB2IcC0m7_6HOtP5iLOhsExh56g&sig2=zGWyevmBCdhLVPStTTio5A&bvm=bv.44011176,d.Yms

von Ingo (Gast)


Lesenswert?

Also mit 150mW biste als Dauerleistung gut beraten. Also den 1W Melf 
darf man dauerhaft nicht mehr als 500mW zutrauen. Ich hatte ne 
Schaltung, bei der nach 8 Monaten die Widerstände Braun waren und der 
Widerstandswert nichtmetrisch gepasst hat. Das ganze bei 700mW

von 6000 U/min (Gast)


Lesenswert?

Nutze ihn Pi mal Daumen maximal mit 2/3 aus und Du hast längere Freude.

von Mark T. (bitts)


Lesenswert?

1/2 bis 2/3 der Nennleistung hätte ich über den Daumen auch als Maximum 
genommen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


Lesenswert?

und wenn das ganze noch in einem dichten Gehäuse verbaut wird, dann 
muß/will die erzeugte Abwärme auch noch irgendwo hin, und nicht im 
Gehäuse verbleiben. Wie gedenkst du, die Wärmeabfuhr zu realisieren?

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> und wenn das ganze noch in einem dichten Gehäuse verbaut wird, dann
> muß/will die erzeugte Abwärme auch noch irgendwo hin, und nicht im
> Gehäuse verbleiben. Wie gedenkst du, die Wärmeabfuhr zu realisieren?

Das ist der springende Punkt

Mark Thalle schrieb:
> Der Widerstand soll mit anderen Komponenten auf Lochraster in einem
> kleinem Gehäuse mit ca 5x7x2cm untergebracht werden. Kein Lüfter, kein
> Kühlkörper, bis geschätzt 35°C Umgebungstemperatur.

Wie groß ist die Gesamtverlustleistung in der Kiste. Das ist evt. dein 
größeres Problem.

von Mark T. (bitts)


Lesenswert?

In der Kiste wäre sonst nichts, was nennenswert Wärme erzeugt.
Dass die Wärme ausreichend schnell abgeführt werden kann, würde ich 
durch Vergleich mit ähnlich großen elektrischen Verbrauchern abschätzen. 
Ein Steckernetzteil ähnlicher Größe hat mitunter weit mehr 
Verlustleistung und wird nicht übermäßig warm.

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Wegen einem 1/4 W mit 80% Auslastung hab ich mir noch nie einen Kopf 
gemacht. Eingebaut und fertig.
Wenn man sich unsicher ist, wird eben ein 0,5 W genommen.
Fertig.
Da wird man doch nie fertig, wenn man um sowas schon eine Wissenschaft 
macht.
Mach doch den Test. Wenn die Temperatur <150°C ist, dann ist alles gut.

von Mark T. (bitts)


Lesenswert?

Ich wollte ja keine Wissenschaft daraus machen, sondern Erfahrungswerte 
haben.
Messen ist nicht einfach. Ich habe zumindest kein Equipment um die 
Temperatur eines so kleinen Teils messen zu können.

Ein größerer Widerstand würde natürlich was bringen, aber auch da würde 
ich gerne abschätzen können, wie heiß der mit sehr kurzen 
Anschlussdrähten wird, damit er nicht die Umgebung verkokelt.

von Wichtel-Troll (Gast)


Lesenswert?

Das Problem ist weniger die Leistung des Widerstandes, sondern wie 
bringt man die Leistung aus dem Gehause.

Nebenbei, ich kann in Fluessigkeit, einen 5W Keramikwiderstand auch mit 
30W continous belasten. Ich muss nur die Waerme wegbringen.

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Erfahrungswerte hast du jetzt.
Und nun denke mal nach, wovon die Temperatur abhängt.
Richtig! Von der Masse und Oberfläche des Widerstandes.
Also ein 0,25 Metall wird heißer als ein 0,25 Kohle.
Es wird nichts brennen!
Was definierst du als heiß?

von Dummschwaetzer (Gast)


Lesenswert?

1/10

von Mark T. (bitts)


Lesenswert?

Zu heiß wäre es für mich, wenn das Teil selbst, oder andere Teile in der 
Umgebung nicht dauerhaft zuverlässig funktionieren würden.
Knuspriges Pertinax, durch geschmorte Schrumpfschläuche um Elkos, sich 
verändernde Widerstandswerte, sich selbst auslötende Bauteile, ...
dazu möchte ich eben einen ausreichenden Sicherheitsabstand haben.

von dummschwaetzer (Gast)


Lesenswert?

1/20

von i-Troll (Gast)


Lesenswert?

Zuverlaessig.... kann auch gegeben sein, wenn der Offset wegwandert. 
Daher sollte mach beachten, wie stark man die Umgebung aufheizt.

von Michael A. (Gast)


Lesenswert?

Michael_ schrieb:
> Wenn die Temperatur <150°C ist, dann ist alles gut.

Hauptsache, da ist kein Elko direkt daneben ;-)

von Stefan H. (stmuc)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

mal einen alten Beitrag ausgegraben.
Ich möchte ein paar Watt an einem Keramikwiderstand verbrutzeln.
Ich liebäugele mit dem KHS17A
Hier das Datenblatt:
https://www.vitrohm.com/content/files/vitrohm-khs-wirewound-power-resistor-datasheet.pdf

Darin steht geschrieben:
Nominallast bei 70°C (P70): 17 Watt

Was mich jetzt irritiert ist der „Performance Graph“ auf Seite 3 ganz 
unten links.
Nehmen wir an ich habe 8,2 Ohm, dann sind das ca. 100 Ws.
Das bedeutet doch, dass ich den Widerstand eben nicht dauerhaft mit 17 
Watt belasten darf.
Sondern nur knapp 5,9 Sekunden, oder?

Oder interpretiere ich das falsch?

Viele Grüße
Stefan

von Ralf D. (doeblitz)


Lesenswert?

Power rating P70 von 17 Watt bedeutet, dass du bei einer 
Umgebungstemepratur von 70°C dauerhaft 17 Watt im Widerstand umsetzen 
darfst.

Die energy capability von 100Ws bedeutet, dass der Widerstand bei 
impulsartiger Belastung maximal 100 Ws pro Puls verkraftet ohne dass der 
Widerstandsdraht zerstört wird, die mittlere leistung darf natürlich 
trotzdem nicht über 17 Watt liegen.

Das gibt also an, inwieweit du den Widerstand bei Impulsbelastung 
gegenüber gleichförmiger Last überlasten darfst.

von Kurt (Gast)


Lesenswert?

Wattsekunde ist Energie.

Schmeckt die Forenleiche?

von Klar P. (Firma: Reinigungsmittel) (klar_putz)


Lesenswert?

Mark T. schrieb:

> Ich möchte den Widerstand auf Lochrasterplatine mit möglichst kurzen
> Anschlussdrähten entweder liegend oder stehend einlöten.

Dann solltest du dir die zulässige Maximaltemperatur des 
Platinenmaterials aunschauen. Wenn FR4 zwar nicht brennt, wird es ab 
einer bestimmten Temperatur fürchterlich (und gesundheitsschädlich) 
stinken.

Insbesonders die bei denen mit Phenol gearbeitet wurde. Da ist bei 115°C 
- 140°C Schluß mit lustig, auch wenn der Widerstand 180°C ab kann. 
"Stehend" gelötet ist die Situation besser als liegend.

https://de.wikipedia.org/wiki/FR-4
Beitrag "Suche Lochrasterkarten - Geruchsarm"

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


Lesenswert?

Klar P. schrieb:
> Mark T. schrieb:
>
>> Ich möchte den Widerstand auf Lochrasterplatine mit möglichst kurzen
>> Anschlussdrähten entweder liegend oder stehend einlöten.
>
> Dann solltest du dir die zulässige Maximaltemperatur des
> Platinenmaterials aunschauen.

Du bist ein klein wenig zu spät. Um genau zu sein, um 4000 Tage.

von Kurt (Gast)


Lesenswert?

Klar P. schrieb:
> Wenn FR4 zwar nicht brennt,

2013 verbrannt, schmeckt die Leiche?

von Klar P. (Firma: Reinigungsmittel) (klar_putz)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Klar P. schrieb:
>> Mark T. schrieb:
>>
>>> Ich möchte den Widerstand auf Lochrasterplatine mit möglichst kurzen
>>> Anschlussdrähten entweder liegend oder stehend einlöten.
>>
>> Dann solltest du dir die zulässige Maximaltemperatur des
>> Platinenmaterials aunschauen.
>
> Du bist ein klein wenig zu spät. Um genau zu sein, um 4000 Tage.

Seit wann ist es zu spät für eine richtige Antwort?

Seid doch froh, das sich überhaupt noch jemand die Zeit nimmt diese 
Anfängerfragen zu lesen und zu beantworten.
Und das dieser Sicherheitshinweis nicht schon vor 10 Jahren gegeben 
wurde - einfach peinlich, auch für ein Internet-Forum.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Der Widerstand muss natuerlich auch auf Pads sitzen. Die Pads bringen 
auch waerme weg. In diesem Fall in die Leiterplatte. Da sollte man sich 
schon auch schlau machen. Um 1 Watt wegzubekommen rechnet man 1 
quadratzoll Kupfer Beidseitig. Wie das nun skaliert kann ich nicht 
sagen. Und ja, irgndwohin muss die Waerme schliesslich.

Wegen Ueberlast.. Wir verwenden bedrahtete 1W Dickschicht Widerstaende 
welche wir bei kryogenen Temperaturen mit bis zu 80W belasten.

Ich hab schon kurze Pulse von 200V und 20ns bei einer Reprate von 1kHz 
erzeugt, wobei die Last 50 Ohm waren. Der Widerstand war auch ein 1W 
bedrahteter Dickschicht Widerstand

Und ein 5W bedrahteter Keramikwiderstand kann auch mit 40W 
kontinuierlich belastet werden, wenn er in fluessigkeit ist.

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Klar P. schrieb:
>> Du bist ein klein wenig zu spät. Um genau zu sein, um 4000 Tage.
> Seit wann ist es zu spät für eine richtige Antwort?

Dann, wenn es dem Threadersteller nicht mehr hilft.

> Seid doch froh, das sich überhaupt noch jemand die Zeit nimmt diese
> Anfängerfragen zu lesen und zu beantworten.

Man wäre eher froh, wenn Du weniger putzmittel einnehmen und klar denken 
könntest.

Klar P. schrieb:
> einfach peinlich, auch für ein Internet-Forum

... zu ertragen, was Du hier absonderst.

von Klar P. (Firma: Reinigungsmittel) (klar_putz)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Purzel H. schrieb:
> Die Pads bringen
> auch waerme weg. In diesem Fall in die Leiterplatte. Da sollte man sich
> schon auch schlau machen. Um 1 Watt wegzubekommen rechnet man 1
> quadratzoll Kupfer Beidseitig.
> Und ja, irgndwohin muss die Waerme schliesslich.

Genau, die Leiterplatte muss in die thermische Gesamtbetrachtung 
einfließen, eine Betrachtung allein auf die elektrischen Parameter ist 
falsch.

Und da sich heute Einige besonders begriffsstutzig und lernresistent 
zeigen, anbei ein Beispiel aus dem langjährigen Erfahrungsschatz im 
Umgang mit Lochraster und Lastwiderständen:

Andere Leistungsklasse -selbes Problem. Hier wurden 
Leistungslastwiderstand als Dummyload für eine EMV-Messung einer 
Stromversorgung gebraucht. Wie zu sehen ist, hinterließ bereits die 
kurze Auflage auf einer Pertinax einen deutliche Färbung, bei einem 
Prüfaufbau der ca. 10 min lief, verkohlte die Pertinax und das ganze 
stank auch noch nach Wochen erbärmlich. Für den End-Aufbau wurde als 
Unterlage ein Metallblock verwendet in den der Ingenieur höchstselbst 
Befestigungsbohrungen mit Innengewinde schnitt um die Lastwiderstande 
gut zu befestigen.

Wenn also bei Testläufen/Vorbetrachtungen klar wird, das der Widerstand 
im Betrieb eine Temperatur nahe der maximal zulässigen Temperatur des 
Trägermaterials erreicht, sind entsprechende Gegenmassnahmen zu treffen.

Wer aus verbrannten Pertinax nichts lernen will ist/bleibt dumm.

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Der Entwickler schrieb:
>> Hast du doch schon selbst beantwortet, 1/4 Watt oder 250mw oder 0,25
>> Watt.
>
> Woher weißt du das so genau? Die Umgebungstemperatur/Lüftungsbedingungen
> am Einbauort hat Mark doch gar nicht genannt.

Die "normalen" Umgebungsbedingungen sind im Datenblatt des Widerstandes 
definiert.

Sobald er den Widerstand irgendwo verbaut, wo diese nicht mehr 
eingehalten sind, sind es keine "normalen Bedingungen" mehr.

Und Vorsicht, so ein Widerstand darf dabei durchaus 130..150°C warm 
werden. Je nach Material. Aber auch das ist im Datenblatt erwähnt.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Die Belastug des vom neuen Poster erwaehnten Widerstandes 17W, mit 100Ws 
Puls, ist jeweils innerhalb von Grenzen, fuer t gegen Null ginge die 
Leistung gegen Unendlich. Die muss man entweder selbst erarbeiten, oder 
beim Hersteller anfragen, allenfalls beides.

Wir verwenden zB Mikrowellen Terminatoren, 5W, spezifiziert mit 500W 
peak @ 5us, 0.5% duty. Eine Anfrage beim Hersteller fuer 1.5kW brachte :
- Der Hersteller koennte das so gar nicht messen
- Allenfalls koennten Koronaeffekte die Lebensdauer reduzieren.

von Manfred P. (pruckelfred)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Klar P. schrieb:
> langjährigen Erfahrungsschatz

.. im Unsinn machen:

> Andere Leistungsklasse -selbes Problem. Hier wurden
> Leistungslastwiderstand als Dummyload für eine EMV-Messung einer
> Stromversorgung gebraucht. Wie zu sehen ist, hinterließ bereits die
> kurze Auflage auf einer Pertinax einen deutliche Färbung, bei einem
> Prüfaufbau der ca. 10 min lief, verkohlte die Pertinax

Hochlastwiderstände auf Pertinax machen Leute, denen das Putzmittel den 
klaren Verstand geraubt hat.

Roland E. schrieb:
> Und Vorsicht, so ein Widerstand darf dabei durchaus 130..150°C warm
> werden.

... und sogar mehr. Wenn man es übertreibt, frei an der Luft, tropft 
irgendwann der Alukörper ab.

von A. F. (chefdesigner)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Der Entwickler schrieb:
>> Hast du doch schon selbst beantwortet, 1/4 Watt oder 250mw oder 0,25
>> Watt.
>
> Woher weißt du das so genau? Die Umgebungstemperatur/Lüftungsbedingungen
> am Einbauort hat Mark doch gar nicht genannt.

25°C umgebung mit typsich 50% wirksamer Eigenkonvektion, d.h. die Luft 
in deinem Gerät geht zu rund 70% weg und diese 70% geben 30% ihrer 
Energie an das Gehäuse ab oder werden entlüftet.

Irgendeine derartige Annahme muss gemacht werden, weil ein hermetisch 
abgeschlossenes GEhäuse zu einer unendlichem Temperatur führen würde.

von Klar P. (Firma: Reinigungsmittel) (klar_putz)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:

> Hochlastwiderstände auf Pertinax machen Leute, denen das Putzmittel den
> klaren Verstand geraubt hat.
Nö, Widerstande auf Lochrasterplatine war jahrzehntelang übliche 
Vorgehensweise. Das ist dem TO auch bekannt, deshalb fragt er ja nach 
der richtigung Bestückweise und gibt liegend oder stehend vor. 
Lochraster gibt es mit Maximaltemperatur  von ca. 115° (Phenolgetränktes 
Hartpapier) bis 400° (doppeltkaschiert, glasfaserverstärktes Epoxy). Der 
TO deutet auch an, das er wissentlich die Entwärmung verschlechtert 
indem er die Anschlussdrähte kürzt.

Der TO berichtet auch, das er bereits die Erfahrung gemacht hat, das 
"normale Widerstände" recht heiss werden - also selbes Problem.


> ... und sogar mehr. Wenn man es übertreibt, frei an der Luft, tropft
> irgendwann der Alukörper ab.
Alu tropft nicht an Luft, Alu "verzundert" resp. bildet eine schützende 
Oxidschicht (schmelztemperatur oberhalb 2000°). Deshalb wird Aluminium 
unter Schutzgas geschweisst.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


Lesenswert?

Klar P. schrieb:
> Alu tropft nicht, Alu verzundert.

Wer kennt sie nicht, diese Aluminium-Zunderanlagen.
In denen Aluminiumteile in Formen gezundert werden.
Ich selbst hatte ja auch schon Felgen – aus Aluminium gezundert – an 
meinem Auto.

von Klar P. (Firma: Reinigungsmittel) (klar_putz)


Lesenswert?

Mark T. schrieb:

> In einem Datenblatt
> 
http://www.reichelt.de/index.html?;ACTION=7;LA=3;OPEN=0;INDEX=0;FILENAME=B400%252F1_4W%2523YAG.pdf
> wird zwar geschrieben, dass man so einen Widerstand bis 70°C
> Umgebungstemp mit 100% Nennleistung belasten kann, aber es ist nicht
> angegeben, wie das Teil dabei eingebaut sein muss.

Im Werkbuch Elektronik findet sich mit Bezug auf DIN 
44051/44052/44053/44055
die Aussage:
"Schichtwiderstände erreichen bei Dauernennlast - waagerecht frei 
aufgehängt, -
eine maximale Oberflächentemperatur von 110°C (bei 20 °C 
Raumtemperatur)"

Wobei "waagerecht frei aufgehängt" m.E. nicht das selbe ist wie 
waagerecht auf (Lochraster-) Platine bestückt. Die zu der Platine 
zeigende Seite dürfte wärmer werden, währen bei freier Aufhängung alle 
Seiten gleiche Temperatur aufweisen werden. Stehende (senkrechte) 
Montage dürfte m.M.n. zur besseren Kühlung beitragen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Klar P. schrieb:
>
> Im Werkbuch Elektronik findet sich mit Bezug auf DIN
> 44051/44052/44053/44055
> die Aussage:
> "Schichtwiderstände erreichen bei Dauernennlast - waagerecht frei
> aufgehängt, -
> eine maximale Oberflächentemperatur von 110°C (bei 20 °C
> Raumtemperatur)"

Schön daß das da drin steht. Nur hat im Einzelfall das Datenblatt des 
konkreten Widerstands Vorrang. So dürfen die "Zementbunker" um die es 
seit der Widerauferstehung dieses Threads in 2024 geht, laut Datenblatt 
bis zu 350°C heiß werden.

Und wenn man das mit den restlichen Daten abgleicht (z.B. dem 
thermischen Widerstand von 16K/W für den 17W Typ) dann sieht man, daß 
der Hersteller die Nennleistung so berechnet hat, daß die 350°C bei 
Umgebungstemperatur von 70°C gerade erreicht werden. Es dürfe klar sein, 
daß dann weder die Montage auf einer Leiterplatte noch die Kontaktierung 
durch (Weich)Löten geeignet sind. Man muß dem entweder Rechnung tragen 
oder die Leistung reduzieren.

von Klar P. (Firma: Reinigungsmittel) (klar_putz)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Klar P. schrieb:
>>
>> Im Werkbuch Elektronik findet sich mit Bezug auf DIN
>> 44051/44052/44053/44055
>> die Aussage:
>> "Schichtwiderstände erreichen bei Dauernennlast - waagerecht frei
>> aufgehängt, -
>> eine maximale Oberflächentemperatur von 110°C (bei 20 °C
>> Raumtemperatur)"
>
> Schön daß das da drin steht. Nur hat im Einzelfall das Datenblatt des
> konkreten Widerstands Vorrang. So dürfen die "Zementbunker" um die es
> seit der Widerauferstehung dieses Threads in 2024 geht, laut Datenblatt
> bis zu 350°C heiß werden.

Ich dachte, es wäre mit der Referenz auf  DIN 44051/44052/44053/44055
klar, das es sich bei der genannten Messmethode/Werte um 
Kohleschichtwiderstände handelt. Auch das Zitat auf den TO bezieht sich 
auf Kohle- und Metall- aber nicht auf "Zementbunker". Wobei es sich 
nicht um "Zement" sondern um einen Drahtwiderstand im Keramikgehäuse 
handelt. Da passt dann wohl eher die DIN 41431 drauf.

Abgesehen davon, das im Datenblatt der bauformgleichen KNC-Serie die 
Höchsttemperatur für die Dauernennlast mit 250° und nicht mit 350°C 
(KHS-Serie) angegeben ist. Somit kann man nicht pauschal für 
"Zementbunker" 350°C einfordern.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.