Guten Tag, ich kenne mich eigentlich ganz gut mit der Digitaltechnik und der Software-Entwicklung aus, aber bei Triacs hab' ich große Defizite. Ich hab' mir daher 'mal ein rein hypothetisches Anwendungsbeispiel ausgedacht. Gegeben: 3 um 120 Grad verschobenene Spannungsquellen (die ich in Anlehnung an das "echte" Drehstromnetz L1, L2 und L3 genannt habe - habe aber nicht vor, an diesen Netzen zu "basteln"). Problem: 2 Lasten sollen geschaltet werden, Last 1 zwischen den Phasen L1 und L2, last 2 zwischen Phase L3 und den Neutralleiter oder gegen die Phase L2 geschaltet werden. [Falls ich sowas nachbauen würde, dann sowiso nur mit Kleinspannung, also dann gegen GND, aber ich ich behalte 'mal den "Kraftstromsprech" wg. besserer Verständlichkeit bei]. Wie gesagt, ich kenne mich mit TRIACs nicht sonderlich aus, macht es einen Unterschied, wie ich den Triac-Treiber am Ausgang beschalte (also mit welcher Phase)? Insbesondere Triac-Treiber 3 kommt mir etwas sonderbar vor. Ist die Reihenfolge der Phasen irgendwie wichtig? Oder passt dieser erste Entwurf eigentlich? Kann man was besser machen? Ach ja, die Lasten sind rein ohmsch. Und bitte nicht an den Logic-Eingängen aufhängen, mir ist klar, daß da, wenn man sowas wirklich aufbauen würde, zwischen meinen Logic-Ausgängen von der Steuerung und den Triac-Treibern ein FET gehören würde, hab' ich aber zur besseren Verständlichkeit meines Kernproblems weggelassen. Am Killswitch-Ausgang würde eine Crowbar hängen, finde ich zwar nicht sonderlich elegant aber mir ist nix besseres eingefallen. Wäre jedenfalls für jede Verbessurng dankbar, man lernt ja nie aus, und vielleicht brauche ich wirklich mal einen Triac, dann wäre es natuerlich schön zu wissen, ob ich die Sache auch verstanden habe. Danke!
Diese "TRIAC-Treiber" sollen wohl Optokoppler-Nullspannungsschalter sein. Da gehören noch 2 Bauelemente zwischen den und den TRIAC. Wenn du 400V (also 565V Spitznspannung) mit einem TRIAC schalten willst, solltest du 800V "TRIAC-Treiber" und TRIACs verwenden. Der übliche 600V MOC3061 tut es also meiner Meinung nach nicht zuverlässig genug, selbst wenn du einen dicken 420V VDR einbaust, denn die begrenzen erst ab 612–748V. Eine Last mit einem TRIAC an 230V und mit einem anderen an 400V zu schalten kann bei Fehlansteuerung zum Kurzschluss führen. Leider sind TRIACs nicht frei von Fehlansteuerungen, dazu reicht schon ein Impuls aus dem Netz. Daher halte ich die Schaltung für ein no-go. In allen normalen TRIAC Schaltungen kommt es ja höchstens dazu, die Last für 1/100 Sekunde einzuschalten. Ich würde das so nicht bauen. Eine ohm'sche Last, die offenkundig 400V aushält, kann man auch mit verringerter Leistung fahren, in dem man die 400V nur kurzzeitig durchlässt, in Impulspaketsteuerung (2 Halbwellen ein, 4 Halbwellen aus). Die Steuerung wäre sicher schnell genug dazu.
MaWin schrieb: > Diese "TRIAC-Treiber" sollen wohl Optokoppler-Nullspannungsschalter sein. Genau, diese üblichen Verdächtigen von Motorola und Sharp eben, gibt's auch für 800 und 1000V, sowas hab' ich mir da vorgestellt. > Da gehören noch 2 Bauelemente zwischen den und den TRIAC. Meinst Du diese Widerstände, die in den meisten App-Notes eingezeichnet sind? Oder das RC-Glied (Snubber, dachte, daß ich da bei rein ohm'schen Lasten darauf verzichten kann). > Wenn du 400V (also 565V Spitznspannung) mit einem TRIAC schalten willst, > solltest du 800V "TRIAC-Treiber" und TRIACs verwenden. Der übliche 600V > MOC3061 tut es also meiner Meinung nach nicht zuverlässig genug, selbst > wenn du einen dicken 420V VDR einbaust, denn die begrenzen erst ab > 612–748V. Da mach' ich mir keine Sorgen, sowohl diese Triac-Treiber als auch die Triacs selbst gibt's ja für passende Leistungsklassen. > Eine Last mit einem TRIAC an 230V und mit einem anderen an 400V zu > schalten kann bei Fehlansteuerung zum Kurzschluss führen. Ehrlich gesagt gefällt mir die ganze Konstruktion (obwohl ich schon dieses Würgaround-Killswitch-NAND eingebaut habe - der wahrscheinlich aber auch nicht 100%ig funktioniert, da bräuchte man wieder ein spezielles Sicherheitsgatter) auch nicht. Aber mir fällt eben nix Besseres ein. > Leider sind TRIACs nicht frei von Fehlansteuerungen, dazu reicht schon > ein Impuls aus dem Netz. Daher halte ich die Schaltung für ein no-go. > In allen normalen TRIAC Schaltungen kommt es ja höchstens dazu, die Last > für 1/100 Sekunde einzuschalten. Ich würde das so nicht bauen. Schnell muß es gar nicht sein, mir ginge es eher darum, die Lasten unabhängig zu schalten, also z.B. Last 1 fur 20 Sekunden, dann Last 2 für 10 Sekunden dazu, dann Last 1 aus und dafür Last 2 gegen N für 30 Sekunden. Gut, die Herumfuchtlerei mit Last 2 gegen Phase und gegen N könnte man sicher eliminieren, schaltet man halt fix gegen Phase und tastet eben entsprechend die Einschaltzeit kürzer, dann kommt auch über die Zeit die Selbe Leiustung raus. Kar, mit SSRs wäre es wesentlich einfacher, aber angenommen mann hat nicht nur 2 Lasten sondern 10 und nicht nur Minileistungen sondern richtige Burner, dann gibt's entsprechende SSRs gar nicht mehr, zumindest wenn man halbwegs auf den Geldbeutel achten muß. > Eine ohm'sche Last, die offenkundig 400V aushält, kann man auch mit > verringerter Leistung fahren, in dem man die 400V nur kurzzeitig > durchlässt, in Impulspaketsteuerung (2 Halbwellen ein, 4 Halbwellen > aus). Die Steuerung wäre sicher schnell genug dazu. Sehe ich auch, ich werde das mal neu überdenken. Gut, daß es ja nur ein hypothetischer Fall ist. Aber die Beschaltung ist generell egal beim TRIAC, also ob ich L1 und L2 beispielsweise vertausche, oder? Oder muß man bei sowas dann auch noch den Drehsinn des Felds beachten? Vielen Dank jedenfalls für die kompetente und überaus hilfreiche Antwort. Beste wünsche, myself.set_attrib!("constant volatile void *self");
Triac-Neuling schrieb: > aber angenommen mann hat > nicht nur 2 Lasten sondern 10 und nicht nur Minileistungen sondern > richtige Burner, dann gibt's entsprechende SSRs gar nicht mehr, ... und Dein Energieversorger hat bestimmt noch ein Wörtchen zu bemerken wie oft welche Last geschaltet werden darf. z.B. http://www.mikrocontroller.net/attachment/39959/TAB_0010.pdf ...ausreichende Entstörung?
Nix für ungut, aber TAB interessieren mich nicht (bin ja nicht unbedingt zwängsläufig ein Deutscher) und zwecks Entstörung: was soll mann den bei ohmschen Lasten großartig entstören? Schieflage im Netz ist mir sowiso egal xD Ausserdem ist es ja nur ein hypothetisches Fall. Mir geht's primär darum, TRIACs zu verstehen (weil des eben real keine antiparallel geschalteteten Thyristoren sind) und Ratschläge zu bekommen, wie man o.gz. Schaltung besser machen könnte. Trotzdem, kein Affront beabsichtigt, *self
Triac-Neuling schrieb: > was soll mann den bei ohmschen > Lasten großartig entstören? Das kommt auf den Einschaltzeitpunkt an. Beitrag "Triac-Snubber für ohmsche und induktive Lasten"
Triac-Neuling schrieb: > Ach ja, die Lasten sind rein ohmsch. Und bitte nicht an den > Logic-Eingängen aufhängen, mir ist klar, daß da, wenn man sowas wirklich > aufbauen würde, zwischen meinen Logic-Ausgängen von der Steuerung und > den Triac-Treibern ein FET gehören würde, hab' ich aber zur besseren > Verständlichkeit meines Kernproblems weggelassen. Am Killswitch-Ausgang > würde eine Crowbar hängen, finde ich zwar nicht sonderlich elegant aber > mir ist nix besseres eingefallen. kannst du dir Schenken nach dem Zünden intressiert sich der Triac nicht mehr für das Gate. Er ist stromleitent, solang dieser noch aus seiner sicht positiv ist bleibt er gezündet.
Triac-Neuling schrieb: > Wie gesagt, ich kenne mich mit TRIACs nicht sonderlich aus, macht es > einen Unterschied, wie ich den Triac-Treiber am Ausgang beschalte (also > mit welcher Phase)? Nein. Dem ist das egal. > Kann man was besser machen? Auf keinen Fall und nie und nimmer 2 und 3 gleichzeitig einschalten. Dann musst du nämlich Triacs tauschen... Ich würde dir mal empfehlen, die Phasen nicht so unabhängig zu betrachten, sondern deren offenes Ende mit dem N zu verbinden, so wie das E-Werk das auch macht. Dann kannst du deine Strompfade schliessen.
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