Hallo! Hat jemand ein Datenblatt des A2030 aus DDR-Zeiten? Ist ein Vergleichstyp zum TDA2030. Mich würden die genaueren Unterschied interessieren. So ist er wohl z.B. nicht ganz so spannungsfest. Mit Google war ich schon unterwegs. Danke!
http://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/bastelecke/Konsumg%C3%BCter-Bastelei/DDR-Halbleiter/ Da habe ich den TDA1047/A225 gefunden. Es gab dazu sogar ein ganzes Applikationsbuch aus einer Schriftenreihe, eventuell ist der 2030 auch darunter. Nach der Datumscode-Liste, die unten verlinkt ist, stammen meine A225 von Pollin aus dem Jahr 1992, da wurde nach der Wende noch weiter produziert. Eine kurze Liste aus dem Funkamateur ist hier im Forum: http://www.mikrocontroller.net/attachment/19248/DDR_IS.pdf
Hm. Also der B165 wäre eine anders ausgemessene Variante des A2030. Jetzt habe ich mal gelesen, daß in früheren DDR-Zeiten eigenständige Chips entwickelt wurden und dann später gerne auf West-Kompatibilität getrimmt wurde. Vermutlich, um die Chips dann als Second-Source in den Westen zu verkaufen. Und der A2030 war einer dieser ersten Ergüsse. Und nun steht beim L165 für Pin 1 Eingangswiderstand 500K, beim A2030 dagegen 5M. Also irgendwas kann da nicht ganz stimmen. @Christoph: Lohnt sich die Ausleihe? Immerhin 96 Seiten. Was steht so alles drinnen? Frohe Ostern und kein Aprilscherz.
Und gerade fällt mir im DB des L165 noch was auf: Zeigt die typischen 20dB Absenkung bei Verzehnfachung der Frequenz. Wäre das Teil dann nicht vollkompensiert und bräuchte keine Mindestverstärkung? Dies entspricht den gezeigten 45° Phasendrehung. Seltsam, der 2030 brauch 24dB Mindestverstärkung damit er nicht schwingt.
Abdul K. schrieb: > Hm. Also der B165 wäre eine anders ausgemessene Variante des A2030. Nach allen mir vorliegenden Datenblättern ist der einzige Unterschied zwischen A2030 und B165, daß für letzteren der maximale Eingangs- Offsetstrom mit 200nA spezifiziert ist statt mit 500nA für den A2030. > Jetzt habe ich mal gelesen, daß in früheren DDR-Zeiten eigenständige > Chips entwickelt wurden und dann später gerne auf West-Kompatibilität > getrimmt wurde. Vermutlich, um die Chips dann als Second-Source in den > Westen zu verkaufen. Glaube ich nicht. Produkte aus dem NSW waren praktisch nicht kaufbar (die wenigen erwirtschafteten Mengen an konvertierbarer Währung [Devisen] waren strategischen Erwerbungen vorbehalten, da zählten Konsumgüter-IC nicht dazu). Oberhalb des A210 klaffte lange Zeit eine Lücke, die typisch mit CSSR-Importen wie MDA2020 und diskreten Endstufen (auch: teildiskret - OPV mit Booster) gefüllt wurde. Daß man Neu(?)entwicklungen wie A2030 und A2000 dann kompatibel zu NSW-Typen gemacht hat, dürfte vor allem praktischen Erwägungen geschuldet sein. Wenn es überhaupt um direkte Austauschbarkeit ging, dann eher in der Gegenrichtung: um Importe aus dem NSW durch eigene Produkte zu ersetzen. > Und nun steht beim L165 für Pin 1 Eingangswiderstand 500K, beim A2030 > dagegen 5M. Wo steht das? Vielleicht eine Verwechslung von typischen und garantierten Werten? Der Eingangsbiasstrom ist maximal 1µA, was gut zu 500K paßt, typisch ist er hingegen deutlich niedriger. > Lohnt sich die Ausleihe? Immerhin 96 Seiten. Was steht so alles drinnen? Nicht wahnsinnig viel. Mein Sammlertrieb hat mir eine Privatkopie des ehemals beim Raupenhaus befindlichen PDFs beschert :) Abdul K. schrieb: > Und gerade fällt mir im DB des L165 noch was auf: > Zeigt die typischen 20dB Absenkung bei Verzehnfachung der Frequenz. Wäre > das Teil dann nicht vollkompensiert Das eine folgt nicht aus dem anderen. Entscheidend ist nicht die Steigung der Kurve, sondern ihre vertikale Position. Aber ich glaube nicht daran, daß der B165 1-kompensiert sein soll. Naturgemäß streuen integrierte Kapazitäten recht stark, was auch eine entsprechende Streuung der Frequenzkompensation nach sich zieht. Trotzdem ist es ein weiter Weg von den mindestens 10dB des A2030 hin zu den 0dB für 1-Stabilität. XL
Axel Schwenke schrieb: >> Jetzt habe ich mal gelesen, daß in früheren DDR-Zeiten eigenständige > Glaube ich nicht. Produkte aus dem NSW waren praktisch nicht kaufbar > Schrieb jemand in seinen Memoraren: >> Und nun steht beim L165 für Pin 1 Eingangswiderstand 500K, beim A2030 >> dagegen 5M. > > Wo steht das? Vielleicht eine Verwechslung von typischen und > garantierten Werten? Der Eingangsbiasstrom ist maximal 1µA, was gut zu > 500K paßt, typisch ist er hingegen deutlich niedriger. > Seite 3 im pdf. >> Lohnt sich die Ausleihe? Immerhin 96 Seiten. Was steht so alles drinnen? > > Nicht wahnsinnig viel. Mein Sammlertrieb hat mir eine Privatkopie des > ehemals beim Raupenhaus befindlichen PDFs beschert :) > Toll. leapfrogs@arcor.de ist aufnahmebereit ;-) > Abdul K. schrieb: >> Und gerade fällt mir im DB des L165 noch was auf: >> Zeigt die typischen 20dB Absenkung bei Verzehnfachung der Frequenz. Wäre >> das Teil dann nicht vollkompensiert > > Das eine folgt nicht aus dem anderen. Entscheidend ist nicht die > Steigung der Kurve, sondern ihre vertikale Position. > Naja, so ganz scheine ich das nicht verstanden zu haben. Ist noch ne Baustelle. Wie muß man die phasemargin in LTspice einstellen, wenn diese anscheinend von der Beschaltung abhängt. Ich dachte, man kann sie irgendwie aus dem DB entnehmen oder leicht berechnen. > Aber ich glaube nicht daran, daß der B165 1-kompensiert sein soll. > Naturgemäß streuen integrierte Kapazitäten recht stark, was auch eine > entsprechende Streuung der Frequenzkompensation nach sich zieht. > Trotzdem ist es ein weiter Weg von den mindestens 10dB des A2030 hin zu > den 0dB für 1-Stabilität. > Hm. Im DB ist ein Bild, wo er als Buffer benutzt wird.
Der Link klappt nicht, vielleicht muss ich irgendwie Unicode einschalten? Über Google hab ich das aber gefunden. Den TDA1047 gab es auch in einer sowjetischen Variante, wie ich hier per Google-Übersetzer entdeckt habe. Vielleicht gibt es auch den A2030 unten irgendwo in der Bauteiltabelle. http://slava37md.narod.ru/K174ha6.htm Es ist jedenfalls die einzige Abbildung einer Innenbeschaltung des TDA1047 die ich kenne. Das Buch ist wie üblich auf rauhem Papier gedruckt, leicht gelblich, und Desktop-Publishing der 80er Jahre, also Schreibmaschine, auch die Formeln mit der Schreibmaschine gemalt, die Pläne vermutlich mit Tusche und Schablone. Aber der Inhalt geht weit über die drei oder vier Seiten eines Siemens Datenbuchs hinaus. Hier ist eine Vergleichstabelle zum TDA2040, auch ein K174??19 darunter: http://www.eletronicacomponel.com.br/tda-2040-circuito-integrado-lin-ic-potencia-de-audio-22w-amplificador-subistitutos-sk-9251-lm-1875-t-l-165-l-1651-b-165-ecg-1376-ecg-1378-ecg-1380-k-174-19-tda-2030-tda-2030-a-tda-2030ah-tda-2030av-tda2030-h-tda-2030-v-nte-1376-a-2030-h-a-2 "Subistitutos: SK9251; LM1875T; L165; L1651; B165; ECG1376; ECG1378; ECG1380; K174??19; TDA2030; TDA2030A; TDA2030AH; TDA2030AV; TDA2030H; TDA2030V; NTE1376; A2030H; A2030V; NTE1378; NTE1380; TDA2040A; TDA2040H; TDA2040V; TDA2006; TDA2006H; TDA2006V; TDA2050V; TDA2"
Abdul K. schrieb: > Hat jemand ein Datenblatt des A2030 aus DDR-Zeiten? Ja, ich habe so was. Und zwar u.a. das hier im Original (Preis: 4 Mark): Abdul K. schrieb: > Lohnt sich die Ausleihe? Immerhin 96 Seiten. Was steht so alles drinnen? Da drin ist eine Prinzipschaltung mit einigen internen Daten (AP-Ströme, Kapazitäten...) und natürlich Grenz- und Kennwerte, Messkurven und Applikationsschaltungen, ein sehr ausfühliches DB eben.
Axel Schwenke schrieb: > der einzige Unterschied > zwischen A2030 und B165 Sind die ausgemessenen Daten. In der Information Applikation des VEB Kombinat Mikroelektronik wird darauf hingewiesen, daß die eingebaute Schutzschaltung nicht in jedem Betriebsfall allumfassend schützt am Ausgang. Kurzschluß des Ausgangs gegen negative od. positive Betriebsspannung führt zur Zerstörung des Schaltkreises.
Christoph Kessler (db1uq) schrieb: > Wer suchet, der findet > http://blog.copcea.ro/files/tehnium/suplimente/suplimentechivalente.pdf K174 scheint eine Art Gattungsbegriff zu sein. Was das wohl bedeuten mag? Was die Innenschaltung des TDA1047 angeht: Die sah ich schonmal deutlicher in einem westlichen DB. Aber ein Händchen zum Suchen hast du sicherlich. Bravo.
Abdul K. schrieb: > K174 scheint eine Art Gattungsbegriff zu sein. > Was das wohl bedeuten mag? Es ist eine Schaltkreisfamilie. So wie 74LS eine Familie ist. Am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist, daß bei den Russen der Vorname des Kindes in den (kyrillischen!) Buchstaben nach der Familienbezeichnung steckt. Details zum Package dann aber in den Buchstaben am Anfang. Aber sonst ist es schön schematisch, z.B. K155 = 74xx K555 = 74LSxx wenn nach dem K noch ein M kommt dann ist es ein Keramikgehäuse. Es gab auch noch Buchstaben für zöllige Gehäuse (vs. dem Default metrisch). Und in jedem Fall ist ein ...ЛА3 (LA3) ein '00 (4x NAND mit 2 Eingängen). Die Systematik geht sogar noch weiter. LA sind Gatter, IE sind Zähler, IR (Schiebe)register, etc. Das gilt dann auch für z.B. CMOS. K561 ist z.B. 4000er CMOS. K174 ist auf jeden Fall Analogtechnik, die drei Typen die ich hier auf die Schnelle finde, alles Konsumgüter-Elektronik (NF-Endstufen und der genannte TDA1047 = A225). K140 wären Operationsverstärker. XL
Stimmt. Ich bin aber bestimmt fortgeschritten. Denken leider die meisten ;-) Mich würde aber zwischenzeitlich nochmal der L165-Buffer interessieren. Der mit dem schnöden Minuseingang auf Ausgang und Pluseingang als Signalinput. Sollte doch dann nicht gehen, wenn die Teile 24dB Mindestverstärkung sehen wollen. Ist aber so im DB abgebildet (weiter hinten). BTW: Auf der ersten Seite ist der Trick mit dem Widerstand zwischen Plus- und Minuseingang in der invertierenden Grundschaltung. Dieser Trick ist auch nicht ganz so leicht zu verstehen. Ich kam erst drauf, als ich a priori das Potential am Ausgang definierte. Dann kann man es lösen. Was aber, wenn man diese Schaltung ohne diese Vorgabe berechnen soll? Wie kommt man auf die Lösung? Der Ansatz ist ja, daß die Differenzspannung an den Eingängen exakt Null ist und auch die beiden Eingangsströme Null sind. Hier muß aber dieser Widerstand als von zwei gleichgroßen gegenpoligen Strömen durchflossen, angenommen werden. Dann bekommt man eine Lösung. Dafür brauchts aber die Annahme, daß die Gesamtverstärkung eben v=-1 ist. Und wenn man das nicht weiß? LTspice berechnet es übrigens richtig. Mir erscheint diese Aufgabe als ganz fiese Prüfungsaufgabe ;-)
Wenn ich micht richtig erinnere, waren die L165 die besseren A2030. Das bedeutet, daß man die Bauelemente erst nach der Herstellung typisiert hat. Ich habe auch L165 in NF-Verstärkern als Brücke genau wie A2030 betrieben. MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Wenn ich micht richtig erinnere, waren die L165 die besseren A2030. Wenn schon B165H zu A2030. Alle Daten sind grundlegend im electronica Bd.233 erklärt. ebay 380567888879 In der Innenschaltung sind B165H und A2030 gleich. Geringe Unterschiede zu TCA365 und L165 sind vorhanden und werden erklärt. Bitte dort weiterlesen!
Michael_ schrob >Wenn schon B165H zu A2030. Oh, wie konnte ich das nur verwechseln?! Schlimm, nach nur 30 Jahren habe ich die genaue Bezeichnung um einen Buchstaben verwechselt. >In der Innenschaltung sind B165H und A2030 gleich. Mein Reden. Das Electronica-Heft habe ich auch wiedergefunden. >Bitte dort weiterlesen! Zu Befehl! Paul
Michael_ schrieb: > Paul Baumann schrieb: >> Wenn ich micht richtig erinnere, waren die L165 die besseren A2030. > > Wenn schon B165H zu A2030. > Alle Daten sind grundlegend im electronica Bd.233 erklärt. > ebay 380567888879 > In der Innenschaltung sind B165H und A2030 gleich. > Geringe Unterschiede zu TCA365 und L165 sind vorhanden und werden > erklärt. > Bitte dort weiterlesen! Hm. Ist der Autor Harro Kühne der östliche Nührmann? Weil dann kann ich es mir wohl sparen. Steht da was anderes drin als in RFT A 2030 H/V Information Applikation 27 ? Und einen A 2030 OHNE H oder V gabs auch?
Die russischen Datenblätter findet Google mit K174UN19 oder K174YH19 der Google-Übersetzer liefert dann Texte wie "Wir silitel Audio-Leistung bewertet 15 Watt an 4 Ohm für den Einsatz in hochwertigen Klangwiedergabe und TV-Geräte konzipiert. Und MS ist bei thermischer Überlastung stabil und nicht zu einem Kurzschluß in der Last nicht. Startseite becplatno Funkamateure Eisen Online verdienen Kontaktieren Sie mich Gästebuch"
Abdul K. schrieb: > Und einen A 2030 OHNE H oder V gabs auch? Die V-Typen waren laut Heft Ausmeßtypen mit geringerer Betriebsspannung und wurden in TV eingesetzt. Abdul K. schrieb: > Steht da was anderes drin als in RFT A 2030 H/V Information Applikation > 27 ? Keine Ahnung, es ist so viel, das muß sich jeder selbst reinziehen.
Michael_ schrieb: > Die V-Typen waren laut Heft Ausmeßtypen mit geringerer Betriebsspannung > und wurden in TV eingesetzt. Nein. Das H oder V bedeutet horizontale bzw. vertikale Montage. Der einzige Unterschied besteht in der Art, wie die Beine gebogen sind.
Icke ®. schrieb: > Michael_ schrieb: >> Die V-Typen waren laut Heft Ausmeßtypen mit geringerer Betriebsspannung >> und wurden in TV eingesetzt. > > Nein. Das H oder V bedeutet horizontale bzw. vertikale Montage. Der > einzige Unterschied besteht in der Art, wie die Beine gebogen sind. Ack. Die Typen für weniger Spannung hatten eine "1" angehängt. Also A2030H1 bzw. A2030V1. XL
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